Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 87: Myoga, der Flohgeist (Inu Yasha) -------------------------------------------- Geschmeidig bewegte ich mich durch den Wald, zwischen den Bäumen hindurch, auf der Jagd nach meinem Opfer. Grinsend sprang ich heraus und da sah ich es schon. Die Blätter raschelten vom Baum, den ich überwunden hatte. Das Wildschwein drehte seinen Kopf im Rennen nach mir nach oben, bevor ich fies grinsend herabsauste und dem Wildschwein das Genick brach. Schlaff blieb es liegen, während ich die Knöchel knacken ließ. „Wolltest wohl entkommen? Aber ich war schneller.“, gab ich an. Ich war jetzt um die 20 Jahre alt, doch mein Aussehen war das eines 16-jährigen. Ein wenig nervte es mich, aber oft half es auch, noch nicht so groß zu sein. Mit Schwung griff ich in die Haut des Tieres und hob es mit Leichtigkeit an, um es mir unter den Arm zu klemmen und meinen Weg zurück zu machen. Breitgrinsend über meine Beute, freute ich mich schon auf das köstliche Mahl. Es würde Wildschwein geben. Wildschweinsuppe, Wildschwein Spieße und ich fand bestimmt noch ein paar leckere Sachen, die ich daraus machen könnte. Genießerisch schnupperte ich die frische Luft ein, bevor ich zu meinem Lager ging und das Tier geschickt auseinanderpflügte. Lange schon benutzte ich keine Messer mehr, wo meine Krallen doch viel schärfer waren. Das reißende Geräusch der Haut klang wie Musik in meinen Ohren. Sie zuckten leicht von dem Geräusch. Meine Hundeohren, die die Leute immer verschreckten. Aber das hatte ich akzeptiert. War sowieso besser. Mehr Fleisch für mich. Ich briet das Schwein und verputzte es genüsslich, bevor ich mich plumpsend auf den Rücken fallen ließ und meinen Bauch streichelte. War ich voll… Hmmm… Die Wolken sahen ganz hübsch aus, wie sie umherflogen und wundersame Muster annahmen. Wie so oft, war da immer noch ein merkwürdiges Gefühl in mir, doch zumindest schmerzte mein Kopf nicht mehr so sehr. Vielleicht würde ich meinen Bruder mal fragen, aber wenn ich ihn sah, wollte ich ihn immer vermöbeln, doch meistens rannte ich mit eingezogenem Schwanz davon. Blödmann. Irgendwann zeig ich es dir. Der letzte Kampf ist noch nicht ausgefochten! Seufzend klopfte ich mir auf den Bauch. Meine Kleidung war schon wieder ziemlich eng geworden, ob demnächst mein geheimer Helfer wieder einfach neue Kleidung daließ? Wer war das wohl, der immer, wenn ich etwas brauchte, es einfach bei mir fallen ließ? Bestimmt nicht mein Bruder, aber wer dann und warum gab er es mir nicht persönlich? Es würde bestimmt Spaß machen, mal jemand anderen als meinen Bruder vor meiner Nase zu haben, der mich immer wieder daran erinnerte, dass ich nicht ausgewachsen und unfähig war. Aber egal. Es sollte mir egal sein, solange ich weiter Kleidung bekam. Sowieso wüsste ich nicht, woher ich dieses Material bekommen sollte, wo die Menschen immer wieder davonliefen. Was hatten die denn bitte immer? Immer am Schreien. Als hätte ich ihnen schon mal was getan. Nur weil ich ein Hundedämon bin? Lebten die alle in Angst vor Hundedämonen oder was? Eine Wolke, die vorbei flog, bannte meine Augen etwas. Es sah aus wie ein riesiger Hund. Schmollend sah ich hin und dann meine Hände an. Toll, wenn man nur die Ohren hatte, sich aber nicht in einen verwandeln konnte. Bruder konnte das bestimmt und bestimmt war er auch der Grund, dass sie mich alle hassten. Blödmann. Angepisst legte ich mich aufs Ohr und entspannte ein wenig. Ein Mittagsschlaf war genau das Richtige, da ich nachts kaum schlief wegen diesen dummen Monstern die mir an den Kragen wollten. Doch sie waren schief gewickelt, wenn sie glaubten, dass ich ein so leichter Gegner war. Jedes Mal machte ich sie platt, doch danach konnte ich meine Hände immer wieder schruppen. So ein Dreck. Aber was sollte man machen, wenn man ein so begehrter Mann wie ich war.   Am späten Nachmittag schlug ich leicht gelangweilt die Augen auf, als ich merkwürdige Geräusche vernahm. Schnell sammelte ich mein Hab und Gut zusammen, bevor ich es hinter einigen Büschen versteckte und mit Ästen bedeckte, damit es mir keiner stahl. Danach setzte ich meinen Weg barfuß fort. Einmal waren Schuhe bei meiner Kleidung gewesen, doch diese hatte ich abgelehnt und liegen lassen. Nicht nur, dass sie unbequem waren, es lag auch daran, dass ich so besser sprinten konnte. Auch war ich natürlich leiser, weil ich die Äste spürte und dann noch mein Gewicht verlagern konnte, doch meist musste ich mich nicht mehr so sehr anschleichen, da ich einfach schnell genug war, um den Gegner zu erschlagen. Ich grinste und sprang schon auf die Wiese, als ich merkte, dass es wohl kein allzu großes Tier war. Es war ein Wildhund. Gebannt blieb ich stehen und sah ihn verdutzt an, als er mich ignorierte und einfach nur im Kreis lief und nach irgendwas auf seinem Rücken biss. „Was machst du denn da?“, fragte ich neugierig und ging in die Hocke, während der Hund komplett außer Atem stehen blieb, nur um es noch einmal zu versuchen. Angepisst warf sich der Köter auf den Rücken und wälzte sich hin und her, bevor er auf einmal wie von der Tarantel gestochen davonrannte und mich alleine zurückließ. Das musste man nicht verstehen oder? Ich hatte ihn leben gelassen, da ich Hunde nicht aß, aber das hatte er ja nicht wissen können oder?   Slurp slurp slurp Hä? Erschrocken sah ich auf meine Brust und entdeckte ein kleines braunes Ungetüm, das erst Stecknadelgroß war, aber stetig anwuchs. Sofort schlug ich drauf und machte das eklige Vieh platt, dass fast pfeifende Geräusche machte, als es wie ein Blatt zu Boden sank. Schnaubend sah ich auf den Käfer und hob schon den Fuß, als er einfach wegsprang. Was zum? Immer wieder versuchte ich ihn zu erwischen, doch dieses Miniaturmonster war einfach teuflisch schnell. Mein Bruder würde vor Neid erblassen oder würde er ihn fangen? Bestimmt. Ich musste ihn kriegen! Ich stieß mit den Händen vor, bis ich es sogar schaffte und mir Stolz auf die Schulter klopfte. „Hehe, ich bin der schnellste.“, meinte ich hochnäsig und sah mir jetzt das Geschöpf an, das zwischen meinem Daumen und Zeigefinger baumelte. Es sah aus wie ein Floh und trug Kleidung. Also ein Dämon? „Ahhh, bitte verschont mich Herr! Ich werde Euch auch dienen!“ „Äh Was?“, fragte ich und hob irritiert eine Augenbraue. Was faselte der Idiot da? „Wieso Herr?“ „Ah… naja… ahh…“, meinte er und sah mich dann auf einmal überrascht an und leckte sich über sein spitzes Mäulchen. „Wartet Herr… mhmm…. Ohhhhhhhhhh!“ Auf einmal glänzte er mich mit seinen kleinen Kulleraugen an und wedelte mit seinen Extremitäten. „Endlich habe ich Euch gefunden!“ „Das wird mir zu bunt.“, blökte ich schon und wollte ihn wegwerfen, als er etwas sagte, das mich aufhorchen ließ. „Ihr seid doch der Sohn des großen Inu no Taishos! Und der Menschenfrau Izayoi, Götter habt die beiden Seelig.“, meinte er noch und ich hob ihn interessiert vor meine Nase. „Du kanntest sie?“, bisher hatte mir kaum bis keiner etwas über sie gesagt. Mein Bruder zeigte mir da auch die kalte Schulter. Ich hatte letztens meine Mutter mal angesprochen, da war er ganz komisch geworden und hatte unseren kleinen Kampf abgebrochen. So schnell hatte ich ihn noch nie flüchten sehen. Aber hier hatte ich jemanden, der mir jetzt Rede und Antwort stehen konnte. „Ja, selbst Reden! Ich beriet Euren Herrn Vater stets bei wichtigen Angelegenheiten. Eure Mutter habe ich nicht so oft getroffen, aber sie war eine Schönheit ohne Gleichen!“ „ha…“, meinte ich und setzte mich mit ihm hin, hielt ihn aber zwischen den Fingern. „Erzähl mir von ihnen.“ Der Flohgeist lächelte liebevoll. „Naja, dein Vater war sehr warmherzig und ein gerechter Mann und sein Blut war so köstlich.“ Ich seufzte und lauschte weiter. „Und deine Mutter war auch sehr gütig. Sie trafen sich sehr oft.“ Es war langweilig, weswegen ich die Augen verdrehte. „Toll.“ „Willst du das Grab deiner Mutter besuchen?“ „Was?“ „Es ist doch hier in der Nähe.“ Ich hob eine Augenbraue. Ich hatte noch nie meine Mutter besucht an ihrem Grab; ich wusste nicht mal wo es war. „Zeig es mir.“ „Oh ja.“, meinte er und ich ließ ihn los. Er hüpfte geschickt auf meine Schulter und berichtete mir, wo ich lang gehen sollte. Es war wirklich nicht mehr weit weg gewesen. Wir kamen auf einen grünen Hügel an, auf dem unter einem Baum ein weißer Stein stand, der kein Moos angesetzt hatte. Neugierig sah ich erst zum Grab und dann den Berg runter. „Dort unten lebte Eure Mutter.“ „Wirklich?“, fragte ich leise und sah interessiert herab. Es schien alles solange her zu sein. Seufzend blickte ich auf den Grabstein und bemerkte die Lilien. Wer hatte die da wohl hingelegt? „Weißt du, wer das Grab errichtet hat?“ „Nein, leider nicht. Aber es ist schon lange hier.“ „Verstehe.“, meinte ich und biss mir auf die Unterlippe. Wer es wohl gewesen war? Nachdenklich sah ich mich um und sammelte ein paar Gänseblümchen, die ich auch ans Grab legte. Sie mochte sie oder? „Hallo Mutter.“, meinte ich leise und streichelte über den Grabstein. „Ich hoffe dir geht es gut auf der anderen Seite. Ich vermisse dich.“ Der Flohgeist hielt zum Glück den Mund, während ich ein wenig mit meiner Mutter redete, was mir so alles passiert war. Bestimmt würde ich öfters kommen und mit ihr reden. Am Ende sah ich zu dem Floh und fragte doch mal nach: „Wie heißt du eigentlich?“ „Ach ich bin Myoga, der Flohgeist. Sehr erfreut.“ „Inu Yasha.“, meinte ich und nickte dem Floh zu, bevor ich mich tiefer auf den Hügel setzte und auf die mit Gras bewachsenen Schlossruinen blickte. Ob ich hier auch aufgewachsen war? Nur dunkel erinnerte ich mich daran, dass wir damals gegangen waren, weil sie böse waren, aber es war wie das meiste verschwommen. Bestimmt verdrängte ich diese Erinnerungen und doch… „Ich bin hier nicht aufgewachsen oder?“ „Nein. Ihr seid hier nur geboren worden. Bei Eurer Geburt starb Euer Herr Vater und Eure Mutter und Ihr floht zum Schloss Eures Großvaters.“ „Verstehe…“, meinte ich leise und betrachtete die Gegend noch ein wenig. Aber meine Mutter hatte vorher hier gelebt. Es war schon schön. Fast schon traurig, dass ich ihn niemals kennenlernen würde. War er wirklich ein sehr netter Mann gewesen, wenn alle die Hunde fürchteten? Seufzend sah ich in den Himmel und schloss die Augen. Ich genoss den Geruch der Natur und stellte mir vor, wie mein Vater vielleicht aussehen könnte. Dummer Weise kam mir als erstes das Gesicht meines großen Bruders in den Sinn. Nein bestimmt sah mein Vater nicht so aus… blöder Kopf… Naja, er war tot und ich hatte ihn nicht gekannt, war bestimmt auch gut so, auch wenn ich bestimmt hätte viel lernen können. Zumindest kannte ich jetzt das Grab meiner Mutter, auch wenn es mich störte, dass jemand hier Blumen herbrachte, aber mir nicht gesagt hatte, wo sie lag oder mir erzählte, wie sie so war. Ob die Person auch meinen Vater gekannt hatte? Wahrscheinlich würde ich es nie erfahren… Aber eins wusste ich, ich würde alle übertreffen, sodass sie auf mich stolz sein würden.     Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)