Das leise Flüstern des Schnees von Kibo-kamichan ((Inu no Taisho x Izayoi )(Sesshomaru x ??)) ================================================================================ Kapitel 95: Herzenswärme (Rin) ------------------------------ Es war als könnte ich fliegen. Damals war ich nur in die Finsternis gefallen. Dieses schreckliche Gefühl hatte mich ergriffen. Die Erkenntnis alles verloren zu haben und auch jetzt fürchtete ich es. Niemals wieder könnte ich ihn sehen oder berühren. Nie wieder. Ich schluckte unsicher, als ich meinen Namen hörte. „Rin mach die Augen auf!“, erschallte es vor mir. Ängstlich öffnete ich die Augen und sah in sein Gesicht, das Gesicht was ich mir herbeigesehnt hatte. Da stand er vor mir. Sein Gesicht besorgt verzerrt, das Haar ganz wirr. Die Strähnen strömten in alle Richtungen, während sein Mund verzerrt schien. Die Augenbrauen drängten nach unten. Falten auf seiner Nase, die ich noch nie gesehen hatte. Er konnte es nicht sein. Mein Sesshomaru würde nicht so schauen. Vorsichtig hob ich die Hand und berührte seine Wange, während die Tränen über meine Wangen liefen. War das meine persönliche Hölle, meinen Liebsten so zu sehen? Immer wieder strich ich über die Wange. Erst hatte ich nichts gefühlt, doch nach und nach kehrte Wärme in meine Hand ein. Mein Herz schlug schneller. Ich wollte ihn spüren, fühlen… ich wollte leben… „Sesshomaru-sama?“, fragte ich mit zittrig Stimme und strich noch einmal über diese so warme Wange. „Bist du das?“ Ich wünschte es mir so sehr, dass es vielleicht gar nicht die Hölle war, dass er es war und er mich gerettet hatte. Bitte. Sprich mit mir. Jede Sekunde schien viel zu lang, bis seine Stimme ertönte. „Ja Rin.“, sagte diese tiefe Stimme, die selbst zittrig klang. Die Tränen wurden dicker und größer, während mein Herz immer schneller pochte. Ich rieb sein Gesicht, damit ich mir sicher sein könnte. Währenddessen konnte ich nur herausbringen, was für große Angst ich gehabt hatte, doch die Worte, die ich ihm sagen wollte, fanden nicht den Weg über meine Lippen. Mein Körper war fast steif, doch es war mir egal, solange ich bei ihm war. Ich presste die Arme um meinen Körper. Hier war ich und kein Geist, ich war echt… Ganz leise vernahm ich, wie er darüber sprach, dass wir nicht ins Dorf bei diesen Sturm könnten und ich unbedingt wieder warm werden musste. Doch wie wollte er das schaffen ohne Feuer? Dann erklangen Worte, die mich aufhorchen ließen: „Vertraust du mir?“ Natürlich Sesshomaru-sama… ich vertraute dir schon immer. „Das tue ich Sesshomaru-sama.“, entgegnete ich ihm. Zumindest dieser Sache war ich mir sicher. Ich würde dir überallhin folgen, egal wohin und ich würde alles für dich tun. Er erklärte mir verständlich, dass er seine Körperwärme nehmen würde und ich meine nasse Kleidung ablegen müsste… es dauerte ein wenig, bis ich das Ausmaß dieser Aussage begriff. Er würde mich nackt sehen. Ich war unvorbereitet und ungepflegt. Wenn er kam, wusch ich mich und cremte mich ein, doch jetzt? Ich war geschunden und stank bestimmt für ihn. Nein… ich wurde rot, falls das noch möglich war, aber… ich vertraute ihm. Ewig könnte ich mich nicht vor ihm verstecken oder? Mit aufgeregtem Herzen versuchte ich den Knoten zu lösen. Ich vertraute ihm und würde ihn nicht enttäuschen. Doch es ging nicht. Immer wieder rutschten meine kalten Finger am Knoten ab. „Es…geht nicht… ich bekomme ihn nicht auf…“ „Ich helfe dir.“, hörte ich ihn dicht an meinem Ohr murmeln, bevor er mir das Öffnen abnahm. Seine Hände waren so dicht an meinem Körper, dass mein Kopf anfing zu rauschen. Dann, als er offen war, löste ich mich von ihm jedoch, denn ich wollte in meinem eigenen Tempo meine Kleidung ablegen. Wenn wollte ich es ihm zeigen… Achtsam löste ich meine Kleidung, bis ich vor ihm nur noch in meinem Höschen stand, dass mir Kagome geschenkt hatte, wie auch viele andere. Ich trug sie gerne, doch jetzt war es mir wirklich peinlich, dass er diesen mit Blumen verzierten erblickte. Meine Augen betrachteten ihn sehnsüchtig, als er seine Rüstung löste und alles ablegte bis auf seinen Lendenschurz. Seine starke Brust, bepackt mit Muskeln, die genau richtig waren. Sein Körper war so schön, auch wenn an einigen Stellen kleine Narben zu sehen waren. Er war so perfekt, während ich… Geschwind hatte ich meine Brust verdeckt. Die Frauen hatten mir gesagt, ich wäre gut gebaut und müsste mir keine Gedanken machen, doch ich tat es im Angesichte dieses schönen Mannes, wo ich nur erblasste. Als er dann auch noch die Hand ausstreckte… Würde ich sie nehmen, würde er meine Brust sehen oder? „Kannst du die Augen zu machen?“, bat ich ihn. Wie von selbst waren diese Worte über meine Lippen gekommen. Die Scham war zu groß. Zumindest wurde er nicht wütend. Er nickte verständnisvoll, bevor er sich mit dem Rücken zu mir auf sein Fell setzte. „Setz dich auf meinen Schoß.“, sprach er wie einen Befehl aus. Vorsichtig schlich ich an ihm vorbei und bemerkte wieder, wie kalt mir doch war. Meine Füße fühlten sich taub an. Hätte ich mich doch ziehen lassen sollen? Nein, es passte schon. Behutsam rückte ich auf seinen Schoß und machte es mir an seiner Brust gemütlich. Ganz eng presste ich mich an die warme Brust, damit er auch ja nichts sehen würde. Seine Haut war so weich und warm… Noch nie war ich meinem Liebsten so nahegekommen. „Darf ich sie öffnen?“, erfragte er, was ich leise bejahte. Warme starke Arme schlossen sich um meinen Körper und schenkten mir so viel Wärme. Sie machte mich leicht müde… „Rin, schlaf nicht ein, Verstanden?“ „Ja, Sesshomaru-sama… Wieso hast du mich gerettet?“ „Ich… war in der Nähe und habe dein Rufen gehört.“ „Danke.“, flüsterte ich an seiner Brust. Mein Ohr lag dicht an seinem Herzen. Es schlug schnell und stetig. Es würde wohl nie wieder einen solchen Moment geben außer jetzt, weswegen ich es in vollen Zügen genießen wollte. „Gibt es jemanden in den du verliebt bist?“, fragte er sachte an meinem Ohr. Konnte ihm nichts Besseres einfallen? Wahrheitsgemäß hauchte ich zurück: „Ja, es gibt jemanden, den ich sehr liebe… mit dem ich mein ganzes Leben verbringen will…“ Sein Herz schien kurz zu stocken, bevor er mich noch etwas fester an sich drückte. „Das freut mich.“ Ich schluckte. Störte es ihn nicht? Verstand er es nicht, dass ich ihn meinte? Hatte er gerade im Gedanken ich könnte jemand anderen haben, gesagt, dass es ihn freute? Wieso sagst du nicht, dass ich dir gehören soll? Tränen rumorten dicht unter meinen Augen. Liebst du mich denn nicht? Unsicher strich ich über die warme Brust, während er leise ein und ausatmete. Traurig blickte ich auf. Auch er löste sich leicht und sah mir ins Gesicht. Wir waren einander so nah. Küss mich. Bitte tu es doch einfach, doch er betrachtete mich nur still und leise, während meine Lippen von der Kälte und der Einsamkeit bibberten. Es war so sinnlos. Vielleicht wäre es besser gewesen, dass ich gestorben wäre, als jetzt zu merken, dass er nicht dasselbe empfand wie ich für ihn. Was erwartete ich denn auch eigentlich? Ich ein Mensch maßte mir an, einen Dämon zu lieben und besitzen zu wollen. Mein ganzes Leben hatte ich für ihn gelebt. Sesshomaru… Könnte ich ihn küssen? Nein… es gab kein uns, auch wenn diese Wärme und dieser Herzschlag so schön war, ich könnte nichts davon besitzen. Jaken hatte gesagt, Sesshomaru wollte sein Reich aufbauen, da war kein Platz und keine Zeit für mich. Ich hoffe der Sturm dauert an, sodass ich deinen Körper fühlen kann. Nur noch etwas mehr, sodass ich mein Herz damit füllen könnte. Ganz vorsichtig löste ich die Arme um meine Brust. Den Blick senkte ich, während ich sie langsam um seinen Oberkörper führte und sie hinter ihm verschränkte. Ich presste mich dicht an ihn und genoss die Wärme. Zumindest kurz wollte ich mir vorstellen, dass wir ein Liebespaar waren und das es nicht nur war, weil ich sonst erfror. Beruhigend war, dass er mich nicht davon abhielt, meinen Körper an ihn zu pressen. Seine Arme drückten fester, bis es schon fast schmerzte. „Rin…“, begann er, doch dann verstummte er wieder. Ihm fielen wohl keine Themen ein, also redete ich einfach. Sonst hatten wir kaum Zeit… „Ich weiß… Mhmm… weißt du, Jinenji hat mir beigebracht, verschiedene Kräuter anzupflanzen. Wir haben ein ganzes Feld bebaut, sodass wir immer genug Medizin haben. Ich werde sogar immer besser im Herstellen von Cremes und Medizin. Man kann sagen, dass ich eine Medizinfrau geworden bin. Sogar Dämonen behandle ich manchmal.“ „Dämonen?“ „Ja. Sie kommen ins Dorf zu uns. Es hat sich wohl rumgesprochen, dass ich jeden behandle. Es sind aber eigentlich eher kleine freundliche Dämonen, die Hilfe suchen.“ „Du hast ein großes Herz…“ „Vielleicht. Aber wäre es nicht auch ungerecht, sie abzuweisen? Die die Hilfe benötigen mehr als andere? Ich kann das nicht. Manche bringen mir sogar Kräuter oder andere Dinge als Geschenke mit, was uns weiterbringt. Wir leben miteinander und nicht mehr gegeneinander, da du die bösen alle erschlägst.“ „Bist du glücklich?“ Ich schluckte. War ich es? „Teilweise… Auch wenn mir eine Sache zum wahren Glück fehlt. Doch sonst geht es mir sehr gut.“, flüsterte ich, während seine Arme meinen Rücken streichelten. So schön warm… „Verstehe.“, meinte er nur, doch ich dachte nur, er verstand nichts. Wollte er es nicht oder war er nur blind gegenüber meinen Gefühlen? Meine Seele schrie, ich öffnete meine Lippen, doch nur sein Name erschallte. Das was ich sagen wollte verschluckte die Kälte. „Sesshomaru…“ … ich liebe dich. Mein Herz schmerzte. Es war nicht mal der richtige Zeitpunkt, doch mein Herz sehnte sich danach bei seinem zu sein. Er dürfte alles mit mir tun. Alles. Ich wollte weinen, doch die Tränen waren versiegt. Zu viele hatte ich schon vergossen. Liebster Sesshomaru… wieso konnte ich es nicht? Wie würdest du mich ansehen? Was wäre, wenn du es nicht fühlen würdest? Würdest du mich auf ewig verlassen? Ich war mir so unsicher. Warum sagst du nur nichts… „Rin, alles gut. Ruh dich aus.“, hauchte er an mein Ohr. Sein Körper drehte sich etwas, bevor er verlautete. „Der Sturm hat sich gelegt und du bist wieder warm.“ NEIN! Schrie mein Herz. Wieso hatte es aufgehört, wieso? Traurig blickte ich zum Höhleneingang. Er hatte recht. Der Sturm hatte sich gelegt und die Sonne zeigte sich. Nein, das konnte und durfte nicht wahr sein. Ich spürte. Wie seine Hände mich noch kurz an sich pressten, bevor sie lockerer wurden. Nein, konnte es denn nicht länger dauern? Hier in seinen Armen… hier wollte ich bleiben… Betrübt blickte ich auf, während er mir die Haare zurecht schob. Ich wollte gar nicht wissen, wie schrecklich ich aussah. Bestimmt war ich eine Vogelscheuche und er war glücklich, mich endlich loszuwerden.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)