Die ewigen Gefährten von XLynnX ================================================================================ Kapitel 3: Abgelenkt -------------------- Kapitel 3: Abgelenkt   In Windeseile analysierte Deidara seine Lage. Die Zielperson stand direkt vor ihm, aus seinem Kürbis strömte bereits eine geringe Menge Sand, er war jederzeit zum Angriff bereit. Über ihnen flog sein Lehmadler noch immer langsam seine Runden, er könnte ihn augenblicklich wieder runter kommen lassen, wenn es sein musste. Nichts desto trotz, Angriff war Deidaras Meinung nach noch immer die beste Verteidigung. So versuchte er seine Hände unauffällig in seinen, am Gürtel befindlichen, Taschen verschwinden zu lassen. Dann ging alles unheimlich schnell. Der Kazekage bemerkte Deidaras Vorhaben selbstverständlich sofort und griff ohne weitere Vorwarnung an, indem er seinen Sand auf ihn los ließ. Im selben Moment stieß Deidara sich so kräftig er konnte vom Dach ab und sprang so hoch er konnte, sodass sein Lehmadler sich sofort auf den Weg machen konnte, ihn aufzufangen und in sichere Entfernung zu bringen. Gaaras Sand jedoch verfolgte das Flugtier mit seinem Besitzer gnadenlos. Deidara zog die Augenbrauen zusammen und machte ein ernstes Gesicht. Sein Gegner war ebenfalls ein Fernkämpfer, das war nicht besonders vorteilhaft für ihn. Doch Kazekage hin oder her, gegen seine Kunst würde auch er verlieren. Skeptisch betrachtete er die Münder in seinen Handflächen. Noch immer kauten sie auf dem Lehm herum, fügten Chakra hinzu und formten die Kunstwerke. Deidara wusste, dass er sich beeilen sollte, die Sandmassen hinter ihm wurden ziemlich geschickt kontrolliert, es fiel ihm schwer ihnen auszuweichen. Er musste austesten, wie weit sein Gegner den Sand kontrollieren konnte. Vielleicht gab es eine Begrenzung, wie weit der Sand sich vom Anwender entfernen konnte? Also lenkte er seinen Adler Richtung Dorfrand. Der Sand verfolgte ihn immer noch. Auch Haken schlagen, geschickte Täuschungsmanöver und rasante Sturzflüge mit viel zu spätem Abbremsen konnten den Sand nicht abhängen. Deidara flog zurück ins Dorf, versuchte zwischen den Häusern durch enge Gassen zu fliegen. Seine Skulpturen mussten so schnell wie möglich fertig werden! "Nur noch ein bisschen...", leicht gehetzt betrachtete Deidara wieder die Münder in seinen Händen. Dann blickte er zurück, um den Sand im Auge zu behalten, als sich dieser plötzlich in drei einzelne Sandstränge aufteilte, um so aus verschiedenen Richtung anzugreifen, "Er ist ziemlich gut, hm." Das Ausweichen überließ er nun dem Vogel, währenddessen beobachtete Deidara den Anwender. Irgendeine leicht zu findende Schwachstelle musste dieses Jutsu doch haben? Überrascht stellte er fest, dass der Jinchúriki vorhatte, den Kampf komplett in den Himmel zu verlegen. Er sprang auf einen, an ihm vorbeiziehenden, Sandstrang auf und ließ sich von ihm nach oben transportieren. Vermutlich wollte er tatsächlich sein Dorf schützen. Deidara konnte darüber nur verächtlich schmunzeln. "Ich muss sagen, du hast mich schnell bemerkt", rief Deidara seinem Gegenüber zu, als dieser sich mit ihm auf einer Höhe befand. "Vögel wie dieser existieren in der Wüste nicht", gab Gaara kalt als Antwort. "Verstehe." Eine Weile herrschte Stille zwischen den beiden, wusste keiner bisher allzu viel über die Kampfkraft des anderen. Deidara beobachtete Gaara dabei, wie er sich aus seinem Sand eine Plattform schuf, auf der er genug Bewegungsfreiheit hatte. Weiterhin bemerkte er den Trubel unter sich. Die Dorfbewohner waren auf den Kampf aufmerksam geworden und traten hinaus auf die Straßen, um ihren Kage kämpfen zu sehen. "Anscheinend habe ich es nicht geschafft, unentdeckt zu bleiben, hm", unauffällig machte er mit der kleinen Kamera an seinem Auge ein Foto seines Gegners und grinste überlegen, "Aber dafür muss ich meine Zeit nicht damit verschwenden, dich zu suchen." Dieser fand das aber nicht so amüsant wie Deidara und riss schon fast theatralisch seine Hände hoch. Der Sand vom Boden stürzte hinauf und baute sich hinter Gaara auf. Deidara stellte fest, dass das Schlachtfeld schlecht gewählt war. Gaara hatte in der Wüste natürlich unendlich viel Sand zur Verfügung, den er kontrollieren konnte, während Deidara sein Lehm durchaus ausgehen konnte. "Wie erwartet hat er einen Vorteil. Das ist ziemlich lästig", trotz dieser Feststellung behielt Deidara jedoch sein Grinsen im Gesicht. Die Sandmassen formten sich nun zu einer gigantischen Klaue. Deidara wusste genau, dass es durchaus vorbei sein könnte, wenn er von ihr erwischt werden würde und formte seine ersten Kunstwerke, die er dann in Form von Vögeln zur Klaue fliegen ließ, in der Hoffnung, sie beschädigen zu können. Doch wo die Explosionen den Sand wegsprengten, füllte sofort neuer die Löcher wieder auf. Auch an Gaaras unbeeindrucktem Gesicht erkannte Deidara, dass diese Form von Angriff nichts als Zeit- und Lehmverschwendung war. So versuchte er nun den Jinchúriki direkt zu treffen, allerdings entstanden aus der Klaue, die Deidara noch immer jagte, einfach neue Klauen, die seine explosiven Vögel abfingen. "Die sind schneller", murmelte Deidara zu sich selbst, als er zwei vierflügelige Vögel fliegen ließ. Problemlos wichen sie den Sandklauen aus und explodierten direkt vor dem Feind. Von unten waren Schreie und empörte Rufe zu hören. Mit Publikum machte das Ganze gleich viel mehr Spaß. Als Deidara seinen Blick wieder hob, waren die Rauchwolken schon fast gänzlich wieder verflogen. Eine Kugel aus Sand schwebte in ihnen. Gaara hatte also überlebt, aber er wäre auch fast enttäuscht gewesen, wenn nicht. Er überlegte, was er als nächstes benutzen sollte. Vielleicht würde er den Jinchúriki herauslocken, oder aber so schwere Geschütze auffahren, dass selbst diese Kugel ihn nicht mehr zu schützen vermochte? In seiner Euphorie bemerkte Deidara nicht das Auge, welches neben der Sandkugel schwebte und ihn unentwegt beobachtete. Erst als plötzlich ein Schatten über ihn fiel und es um ihn immer dunkler wurde, bemerkte er den Gegenangriff. Der Sand, der bis eben noch die Kralle gewesen war, stülpte sich nun komplett über ihn und versuchte ihn in sich einzuschließen. "Sabaku Rou!", vernahm er bedämpft aus der Sandkugel. Das Wüstengefängnis... Selbst Deidara hatte schon von dieser Technik gehört, "Das sieht schlecht für mich aus...", murmelte er, während er seinen Adler antrieb, so schnell wie möglich auf das immer kleiner werdende Licht zuzufliegen. Der Sand stürzte über ihn, nahm dem Adler die Möglichkeit zu fliegen und verschlang ihn, ebenso Deidara, der versucht hatte vom Adler zu springen und so zu fliehen. Stille... Dunkelheit... Die Enge, die ihm jede Bewegungsfreiheit nahm und immer drückender wurde... Der Schmerz, der mit dem Druck einherging... So würde er nicht sterben! Seine winzigen Kunstwerke fraßen sich bereit durch den Sand und verteilten sich in regelmäßigen Abständen darin. Deidara nahm den Knall nur gedämpft wahr, doch sofort spürte er den Sand unter sich fallen, wie alles locker und bröckelig wurde. Dann spürte er sich fallen und wagte es, seine Augen wieder zu öffnen. Zu spät wurde ihm klar, dass nichts ihn auffangen würde. Seinen Adler gab es nicht mehr. Im Fall drehte er sich um, um zu den Sandmassen aufzublicken. Ein Strang war ihm gefolgt. Er konnte nicht ausweichen. Der Sand schlang sich um sein Bein und riss ihn mit sich wieder hinauf, nur um ihn dann mit Schwung wieder zurück Richtung große Sandkugel zu werfen, aus der er gerade entflohen war. Diese öffnete sich bereits vor ihm, es sah fast so aus, als würde sie ihr Maul aufreißen, um ihn zu verschlingen. Es galt jetzt keine Zeit zu verschwenden! Er wählte eines seiner vorgefertigten Kunstwerke aus und konnte nur hoffen, dass er Glück haben würde, denn jetzt noch zu schauen, was er ergriffen hatte und es dann womöglich wieder zurück zu legen und nach einem anderen zu suchen, dafür fehlte ihm die Zeit. Das erstbeste Kunstwerk warf er nach vorn Richtung Maul. Im selben Moment, in dem auch er wieder verschlungen wurde, vergrößerte sich sein Lehmtier. Es war eine Eule! Sie flog sofort Richtung Ausgang und Deidara klammerte sich im Vorbeifliegen an sie. Gerade noch so schafften sie es nach draußen. "Der Sand regt mich langsam auf, hm!", ein ungutes Gefühl breitete sich in Deidara aus. Gaara war ein ehrwürdiger Gegner und er selbst war mehr aus Glück, als dank Können noch am leben. Zwar war seine Kunst unbestritten stärker und natürlich würde er gegen unästhetischen Sand gewinnen, allerdings wusste er aus Erfahrung, dass sein Glück nie besonders lange währte. Er brauchte jetzt eine Strategie, die diesen Kampf so schnell wie möglich beendete! Ein Lächeln schlich sich auf seine Lippen, als er Sasori in seinen Gedanken sah, der ihm wieder einen Vortrag hielt, dass er viel zu lange gebraucht und zu viel Aufmerksamkeit erregt habe. Was würde er dieses Mal als Entschuldigung sagen? Dass der Gegner ein Jinchúriki gewesen war und er ihn unterschätzt hatte? Er wusste, wie Sasori darauf reagieren würde. Er würde murren und ihm erzählen, dass er es ihm gesagte und ihn gewarnt habe. Denn er war älter und weiser und dementsprechend auch stärker und in seinen Augen war Deidaras Kunst nichts als kindisches Feuerwerk! Wenn er diesen Kampf jetzt gleich beenden könnte, hätte er es schneller geschafft als bei seinem letzten Kampf! Das würde Sasori ganz sicher merken und... Erschrocken riss Deidara seinen Kopf herum! Er war abgelenkt gewesen, hatte seinen Gedanken erlaubt abzuschweifen und hatte so die Konzentration verloren! Der Sand kroch unaufhaltsam seinen linken Arm hinauf. Seine Augen zuckten nervös. Was sollte er tun? Das war's wohl mit Lob von Sasori... Doch dann bekam er eben noch einen Vortrag, besser als hier zu sterben! Ein Tausendfüssler aus Lehm krabbelte den Sandstrang hinab und explodierte dann, das zeigte allerdings keine Wirkung, der Sand war bereits zu fest. Hektisch blickte Deidara zu Gaara hinab. In seiner Sandkugel befand sich ein Loch, aus dem er beobachtete, wie sein Angriff lief, "Sabaku Kyuu", dann bildete Gaaras Hand eine Faust. Deidara wusste schon, was das bedeutete, bevor er die Auswirkungen spürte. Der Wüstensarg... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)