Püppchen, Püppchen, lass mich mit dir spielen! von Sakami-Mx (Sasori x OC) ================================================================================ Kapitel 30: Das Feuer erwacht zum Leben --------------------------------------- Das Feuer erwacht zum Leben Pain: Als wir am nächsten Tag aufwachten und beim Frühstück aus dem Fenster sahen, bemerkten wir, wie heftig es über Nacht gestürmt hatte. Die Straßen waren total überschwemmt und es lag ein großer Ast auf der Straße. Er war wohl vom Nachbargarten hinüber geweht worden. „Hast du etwas mitbekommen?“, fragte ich meine Freundin, die ihren Joghurt über das Müsli kippte. Sie schüttelte nur den Kopf. „Ich hoffe nur, dass es den anderen gut geht. Hoffentlich ist bei ihnen nichts Schlimmes passiert.“ Ich nahm mein Handy raus und versuchte einen aus der Clique anzurufen. „Es scheint, als hätten alle ihr Handy ausgemacht“, informierte ich Konan. „Oder es ist ein Mast umgefallen“, meinte sie nachdenklich, während sie begann, ihr Müsli zu essen. „Das kann gut möglich sein. Naja, sie werden schon irgendwann nach Hause kommen.“ Ich biss etwas von meinem Brot ab. „Wie geht’s dir?“, wollte ich dann etwas besorgter von ihr wissen. „Es ist alles in Ordnung, Schatz. Es war nur ein kleiner Tritt.“ Ich zog eine Augenbraue hoch. „So klein kann er ja auch nicht gewesen sein. Ich bin halt nur so besorgt, weil es eigentlich jeden Tag kommen kann… Ich will nur nicht, dass irgendwas passiert…“ Sie legte den Löffel bei Seite und stand auf. Dann kam sie zu mir rüber und beugte sich zu mir hinab. „Wenn etwas ist, dann sag ich dir sofort Bescheid, versprochen.“ Sie lächelte mich aufmunternd an. Ich Lächeln erwidernd, zog ich sie auf meinen Schoß und küsste sie. Konan schmiegte sich an meine Schulter und schloss die Augen. „Spürst du das? Sie bewegt sich“, flüsterte sie leise und nahm meine Hand, nur um sie dann auf ihren Bauch zu legen. Tatsächlich spürte ich die leichten Bewegungen. Gegen Mittag beschloss ich dann doch, mal bei der Villa vorbei zu fahren. Es hatte sich noch keiner gemeldet und Konan hatte mich so eindringlich darum gebeten, mal nach dem Rechten zu schauen, dass ich es ihr nicht abschlagen konnte. Die Stadt war in manchen Bereichen wegen leichter Überflutung gesperrt. Eigenartig, dass wir wirklich so gar nichts mitbekommen haben… Ein Glück waren überall die Fenster zu, sonst hätten wir einen Stausee in der Wohnung gehabt. Über einige Umwege kam ich endlich bei der Villa an und hielt vor dem Tor. Da es ja so eine beschissene, High-Tech-Villa war, funktionierte natürlich alles nur mit Strom. Wenn wirklich der Strom ausgefallen war, dann hatten die alle ein sehr großes Problem, überhaupt erst einmal vom Grundstück zu kommen. Einen Moment überlegte ich und da öffnete sich wie durch Zauberhand die Haustür. „Ah, Rettung!“, rief Sasori und rannte runter zum Tor. „Na, da habt ihr ja schöne Scheiße gebaut“, lachte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Als ob wir dafür zuständig wären. Was machst du überhaupt hier?“, wollte er wissen. „Konan schickt mich, weil keiner von euch zu erreichen war.“ „Ja, ich weiß. Die Scheiße ist, die Handy’s sind zum größten Teil alle leer und wir können sie nicht laden. Irgendwo muss ein Strommast kaputt sein. Die komplette Straße hat keinen Saft mehr!“ Ich grübelte kurz. „Haben die hier nicht sowas wie nen Notstromgenerator?“ Sasori verdrehte die Augen. „Ja, doch. Aber das beschissene Kackding musste heute Morgen natürlich den Geist aufgeben“, schnaubte er. „Pain! Du musst uns hier raus holen!“, rief Temari und kam nun auch den Weg hinab gelaufen. „Und wie soll ich das anstellen? Solange der Mast nicht repariert ist, kann ich euch nicht helfen!“ „Dann besorg Leitern oder sowas! Das ist langsam mir den Jungs da drin nicht mehr zum Aushalten! Hidan belästigt wirklich jedes anwesende Mädchen! Ach nur so nebenbei, Sasori… Jetzt hängt er an deiner Freundin.“ „Sie. Ist. Nicht. Meine. Freundin! Wann kapiert ihr das alle endlich? Und dieser Wichser kann sich auf was gefasst machen!“ Der Rothaarige rauschte mit knirschenden Zähnen ab. „Habt ihr denn keine Leitern hier? Und außerdem stehen doch noch die ganzen Autos bei euch drinnen. Was habt ihr also dann davon, wenn ihr hier auf der anderen Seite vom Zaun steht?“ „Essen! Wir sind kurz vorm verhungern… Von gestern ist nicht mehr viel übrig geblieben und dadurch, dass der Kühlschrank und alle anderen Geräte aus waren, sind die Sachen glaub ich nicht mehr so zum Essen…“ Ich starrte sie ungläubig an. „Und ihr habt nichts anderes im Haus?“ Die Blondhaarige verneinte. „Wir wollten ja eigentlich am Montag oder so einkaufen gehen. Für uns drei hätte es locker gereicht… wäre der scheiß Stromausfall nicht gewesen…“ Ich seufzte. „Nagut, wenn du mir Geld mit gibt’s, dann guck ich, wo ich auch die Schnelle was zu Essen für euch finde. Wie viele seid ihr denn?“ Temari zählte in ihrem Kopf die Gäste durch. „Ähm… ich glaube 26. Warte, ich hol dir was.“ Ich wartete knapp zehn Minuten, bis Deidara raus geschlurft kam. „Hier. Das sollte reichen, hm“, meinte er und drückte mir ein paar Scheine in die Hand. „Warum bist du jetzt rausgekommen? Ich dachte Temari wollte was holen gehen…“ „Ja, aber sie meinte nur: Das sind deine Gäste, also auch deine Spesen.“ Ich lachte auf. „Wo sie Recht hat, hat sie Recht. Ich bin dann so höchstens in einer Stunde wieder da. Hoffentlich stirbt keiner von euch in der Zeit“, lachte ich. „Haha, wie… witzig“, sagte er ironisch und ging wieder rein. Ich machte mich zu meinen Wagen und fuhr los. Wo sollte ich nur etwas zu Essen für 26 Leute herbekommen, wenn die Supermärkte alle zu hatten und dann auch noch ein kein richtiger Weg in die Stadt führte? Da musste ich mir wirklich was Gutes einfallen lassen. Deidara: Als ich wieder in das Haus zurückkehrte, blickten mich nur hoffnungsvolle Blicke an. „Pain sucht was zu essen und kommt dann wieder“, sagte ich und setzte mich neben Ino auf den Boden. „Na, hast du dir deine Feier so vorgestellt?“, fragte sie kichernd. „Nein, ganz und gar nicht. Das war ein glatter Reinfall, hm!“, seufzte ich. „Ach Quatsch, so schlimm ist es nun auch wieder nicht. Eigentlich war es doch noch ganz witzig, als der Strom ausgefallen ist“, sagte sie und grinste. Es war das erste Mal, dass sie sich von sich aus mit mir unterhielt, ohne dass ich sie angesprochen hatte. Ich konnte mein Glück kaum fassen. Naja, eigentlich hatte es schon so seine Vorteile, dass das Tor nicht auf ging und wir hier fest saßen. „Stell dir mal vor, die Türen und Fenster wären auch alle elektronisch gesichert gewesen.“ Ich lachte auf. Ja, das wäre wirklich beschissen gewesen. „Glaub mir, dass hatten wir vor“, sagte Gaara, der sich zusammen mit Suma, neben uns an die Wand setzte. „Ein Glück habt ihr das nicht“, meinte Suma und lehnte sich an ihren Freund. Etwas neidisch war ich ja schon… Ino würde das bei mir sicherlich nie machen… Aber irgendwann würde ich sie umstimmen und es war ja schon mal ein guter Anfang, wenn sie sich so mit mir unterhielt. Bis Pain kam unterhielten wir uns auch noch die ganze Zeit weiter. Es war einfach nur perfekt. Die Haustür hatten wir offen gelassen, falls der Orangehaarige zurück kam und keiner ihn bemerkte, dann hörten wir ihn vielleicht. Es dauerte wirklich nur eine knappe Stunde, bis er, vollbeladen mit Tüten wieder kam. Gaara, Kankuro und ich nahmen sie ihm ab. „Wo warst du?“, fragte der Braunhaarige, als er in eine der Tüten schielte. „Bei nem Bäcker in der Innenstadt. Das war der einzige, der noch geöffnet hatte. Dadurch, dass es gestern so geschüttet hatte, sind die Kanaldeckel total vollgelaufen mit Dreck, dass die zum größten Teil verstopft sind und kein Wasser mehr ablaufen konnte. Das ganze Wasser ist weiter in die Stadt runter geflossen und jetzt isses da überflutet. Ich musste eben auch nen Umweg hier her fahren, weil alles gesperrt ist.“ „Alter, das war gestern echt heftig. Ein Glück ist unser Keller nicht vollgelaufen“, meinte Kankuro erfreut und schleppte die Tüte rein. „Ich hab auch noch so nen kleinen 08/15 Supermarkt gefunden der 24/7 offen hat. Es ist jetzt nichts dolles, aber für die paar Stunden die ihr hier noch hocken müsst, sollte es reichen“, erklärte Pain und reichte eine weitere Tüte durch die Gitterstäbe. „Stunden?“, stöhnte ich auf. „Ja. Es ist nicht nur ein Strommast kaputt sondern 3 und die müssen jetzt alle repariert werden. Also dauert es noch.“ Gaara grinste. „Dann kannst du dich ja noch weiter mit deiner Angebeteten unterhalten.“ Ich boxte ihm in die Seite. „Schnauze, hm!“ Der Orangehaarige grinste auch. „Na dann lass ich euch mal alleine. Ich muss zurück zu Konan“, verabschiedete er sich von uns und fuhr wieder nach Hause. Wir brachten die restlichen Sachen nach drinnen und frühstückten dann erst einmal ausgiebig. Naja, wir aßen eher zu Mittag. Pain: Auf dem Weg nach Hause waren ein paar Straßen schon wieder geöffnet. Die Stadtreinigung hatte anscheinend schon genügend Wasser in den Abwasserkanal leiten können. Zu Hause angekommen beeilte ich mich in die Wohnung zu kommen. Ich hatte eigentlich gar nicht vor gehabt, Konan so lange alleine zu lassen. In Windeseile war ich die Stufen hoch gehechtet und schloss die Wohnungstür auf. „Ich bin wieder da“, rief ich in die Wohnung, doch es kam keine Antwort. „Schatz?“, rief ich noch einmal und ging zuerst ins Wohnzimmer. Meine Freundin lag seelenruhig auf einem Sofa und schlief, die Arme hatte sie um ihren Bauch geschlungen. Erleichtert atmete ich auf. Warum musste ich auch immer gleich vom Schlimmsten ausgehen?! Gegen halb sechs und am Abend kehrten unsere Mitbewohner zurück. Ich hatte Konan von dem Stromausfall erzählt, weswegen sie erst einmal herzhaft lachen musste. Deidara schnaubte, als er die Wohnung betrat. „Man ej. Diese beschissene Stadt! Warum konnte man nicht eher mal den Strom umleiten??“ „Jetzt reg dich doch mal ab! Wir sind doch alle rausgekommen…“, seufzte Sasori, der als Letzter reingekommen war und nun die Tür schloss. „Was ist passiert?“, fragte die Lilahaarige und drehte sich zu ihnen um. „Die Strommäste konnten noch nicht ganz repariert werden und dann kamen die Leute, die freiwillig beim Aufräumen und so geholfen haben mal in die Straße gefahren und haben mal gecheckt, dass wir in der Villa fest sitzen. Also haben die irgendwie den Strom umleiten können, damit das Tor aufging und wir endlich raus konnten“, erklärte der Rothaarige. „Ich schätze, bis Montagabend sollte es wieder funktionieren“, meinte Itachi, welcher gerade in den Raum kam. Ich nickte ihm zu. Die Stadt konnte auch unmöglich die Villengegend ohne Strom dastehen lassen. Man merkte, dass alle ziemlich fertig waren, daher gingen wir auch schon früh zu Bett. Am nächsten Tag war wieder Schule und in den kommenden zwei Wochen waren, zumindest meine Stunden, zugeballter worden mir Tests, Klausuren und irgendwelchen beschissenen Überprüfungen. Da wir ja so ein super Schulsystem hatten war dieses Jahr so einiges schief gelaufen und wir hatten die schriftlichen Prüfungen nach den Mündlichen. Und wenn das nicht schon der Horror war, mussten die Lehrer jetzt noch die ganzen Probeklausuren in unseren Kursen durchhauen, damit wir auch gut vorbereitet waren. Ein bisschen Bange war mir schon. Ich hatte mich zwar die ganze Zeit vorbereitet und den ersten Teil des Abi hinter mir, aber der schwierigste Teil kam ja noch. Ich fragte mich eh, wie die Schulleitung es schaffen wollte, von allen Zwölferklassen die Prüfungen noch vor den Ferien durchgesehen zu haben. Eigentlich waren die beschissenen Prüfungen ja schon im April dran gewesen, aber wegen dem kurzen Schuljahr hatte sich alles nach hinten verschoben. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es nächstes Jahr bei den Abschlussarbeiten laufen würde. Schlaflos wälzte ich mich im Bett herum. Das Baby sollte diesen Monat noch kommen und ich hatte noch 3 schriftliche Prüfungen. Ich hoffte nur inständig, dass es nicht während einer dieser Prüfungen kam. Oder kurz davor. „Schatz, was hast du denn?“, murmelte meine Freundin neben mir und ich machte die Augen auf. „Ich hab nur Bedenken wegen den Prüfungen. Wenn die Kleine sich es gerade an einem Tag aussucht, an dem die Prüfung ist… dann bin ich gearscht. Ich darf sie nicht verhauen, weil ich schon einmal wiederholt hab…“ Sie strich mir sanft über den Rücken. „Deine Prüfungen beginnen doch erst übernächste Woche Dienstag. Bis dahin ist noch massig Zeit. Und ich denke nicht, dass die kleine Maus sich ausgerechnet einen Prüfungstermin ausgesucht hat.“ Ich seufzte. „Ja, das hoffe ich auch…“ Die folgende Woche passierte nichts. In der Schule wurde es von Tag zu Tag stressiger und selbst die Lehrer schienen aufgeregt zu sein. Dieses Jahr war es ein größerer Jahrgang, welcher geprüft wurde und daher hatten sie auch mehr zu berichtigen und durchzulesen. Am Donnerstag wurden Konan’s Bauchschmerzen schlimmer, daher fuhr ich sie ins Krankenhaus. „Ja meine Lieben. Ihre Tochter scheint es ja nicht mehr lange aushalten zu können“, sagte die Ärztin nach der Untersuchung. „Können Sie denn schon sagen, wann es soweit sein könnte?“, fragte ich gebannt. „Nun ja… So wie es aussieht, könnte es hier am Wochenende schon so weit sein“, lächelte sie mich an. „Na dann hoffentlich nicht nächste Woche…“, murmelte ich vor mich hin. Gegen Abend fuhr ich wieder nach Hause. Die Ärztin meinte es wäre besser, dass Konan im Krankenhaus bleiben sollte, falls es wirklich bald kommen sollte. Ich hatte mein Handy neben meinem Kopf liegen, damit ich sofort los konnte, sollte es soweit sein. Doch auch am nächsten Tag, als ich nach der Schule ins Krankenhaus kam, war der Zustand noch der Gleiche. Das Wochenende über blieb ich bei meiner Freundin. Wir wurden beide von Tag zu Tag nervöser. Als am Sonntagabend sich immer noch keine Fortschritte zeigten, musste ich betrübt den Kopf hängen lassen. Also würde es doch kommen, während ich in einer Prüfung saß… Am Montagmorgen fuhr ich vom Krankenhaus aus in die Schule. Meine Augen zierten tiefe Augenringe, da ich nicht schlafen konnte. „Man ej, du siehst ja beschissen aus“, begrüßte mich einer meiner Mitschüler. „Danke“, seufzte ich und schlug bei ihm zur Begrüßung ein. Dann setzte ich mich neben Sasori. „Immer noch nichts?“, ich schüttelte den Kopf. Die erste Stunde begann und ich musste erst einmal den Kopf auf der Tischplatte ruhen lassen. Es war schon lange kein Geheimnis mehr, dass das Baby jeden Moment kommen könnte, daher sagten die Lehrer auch nichts mehr, wenn ich mal kurz die Augen zu machte. Erstaunlicherweise hatten sie sogar großes Verständnis. Der Tag fing schon super an, als uns der Lehrer die Probeklausuren für die morgige Prüfung austeilte. Ich starrte nur auf das Blatt und brauchte erst einen Moment, um mich überhaupt erst auf das Lesen der Aufgaben zu konzentrieren. Nach einer Viertelstunde und einen Kaffe später, war ich wach genug, um mit den Aufgaben anfangen zu können. Mein Hirn ratterte nur so und es brauchte lange, um die Aufgaben zu lösen. Meine Gedanken waren ganz wo anders. Plötzlich merkte ich ein vibrieren in meiner Hosentasche und holte sofort mein Handy raus. Ich war der einzige, der sein Handy benutzen durfte. Ich hatte ja auch so meine speziellen Gründe. Perplex starrte ich auf den Display und las die Nachricht immer und immer wieder durch. Die Wehen haben angefangen. Mach dass du her kommst! „Oh fuck!“, entkam es mir dann, als ich realisierte, was da überhaupt stand. Ich musste niemanden eine Erklärung geben, warum ich, wie von der Tarantel gestochen aus dem Klassenzimmer stürmte. Auf dem Gang lief ich ein paar Leuten entgegen, die ich aus anderen Kursen kannte. „Was ist denn mit dir los?“, rief mir einer hinter her. „Ich werde Vater, du Flachbirne!“, rief ich zurück und rannte weiter. Die verdatterten Gesichter hinter mir ignorierte ich einfach. Auf dem Schülerparkplatz angekommen, stürmte ich zu meinem Wagen und fuhr schnell los. Zum Krankenhaus brauchte ich, wenn es keine Verzögerungen gab, knapp zwanzig Minuten. Mir war es egal, ob ich jetzt geblitzt wurde oder ausversehen eine rote Ampel übersah. Mein Fuß schien wie mit dem Gaspedal verschmolzen zu sein und ich kam knappe fünf Minuten früher an. Mit quietschenden Reifen parkte ich auf einen freien Platz direkt vor den Eingangstüren. Diese Parkplätze waren für Notfälle und das hier war ein verdammter NOTFALL! Ich sprintete in das Stockwerk, in dem Konan stationiert war und hielt an der Anmeldung an. „Ich möchte zu… Konan… Fuku…gawa…“, sagte ich völlig außer Atem. „Dann sind sie der werdende Vater?“, fragte die Schwester. Ich nickte. Mir wurde völlig schwarz vor den Augen. Das Adrenalin schien seine Wirkungen zu verlieren. „Kommen Sie bitte mit mir“, wies sie mich an und ich folgte ihr in den Kreissaal. Die Geburt dauerte fast zwei Stunden. Es war einfach nur das reinste Chaos gewesen. Ich hatte meine Freundin noch nie so wütend gesehen. Immer und immer wieder redete ich behutsam auf sie ein und sie fauchte mich an, was es so lange gedauert hatte. Doch dann, nach diesen zwei Stunden, verzweifelten Rumgefauche und Gutzureden hielten wir unsere kleine Tochter in den Händen. Konan lächelte schwach, während ich mit der kleinen Maus in meinen Händen auf einem Stuhl neben ihr saß. „Sie ist wunderschön“, hauchte ich beinahe lautlos. „Ja, das ist sie. Und wie wollen wir sie nennen?“, fragte die Lilahaarige und strich der Kleinen sanft über die Wange. „Was hältst du von Kasai?“, fragte ich sie und sah sie dabei fragend an. Plötzlich bewegte sich das kleine Würmchen in meinen Händen. Sie schien zu lächeln. „Ich glaube, der Name gefällt ihr. Kasai. Ein wirklich schöner Name“, sagte Konan und schloss die Augen. Sie war sehr erschöpft, was ich ihr keinesfalls abstreiten konnte. Auch wenn ich selbst nicht viel gemacht hatte, so war ich doch auch fertig mit den Nerven. „Kasai, ich denke der Name passt wirklich gut zu dir, meine Kleine.“ Damit hauchte ich ihr einen sanften Kuss auf ihr kleines Köpfchen und schloss auch kurz die Augen. Wenigstens nur mal eine Sekunde ausruhen. Ich setzte mich so hin, dass sie mir auf keinen Fall runterfallen konnte, ebenso hielt ich sie in einem eisernen Griff fest bei mir. Die Kleine schien sich ein bisschen an mich zu kuscheln, was ich mit einem leichten Lächeln resignierte. Jetzt waren wir eine kleine Familie. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)