The meaning of life von Angel_66 (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 6: Schwimmstunde ------------------------                                                                                            ~*~                                                                        Kapitel  –  6 – Schwimmstunde                                                                                            ~*~ „Es ist echt eine wahre Augenfreude, ihn wieder so zu sehen, nicht wahr?“ Marco brummte nicht wirklich zustimmend und zuckte mit seinen Schultern, ehe er seinen Blick nur für einen kurzen Moment von dem freien Oberkörper seines Freundes abwenden konnte. Seufzend strich er sich durch seine Haare. Ace hatte seine Muskelmasse in den letzten Wochen verdammt schnell wieder aufgebaut, das musste er ihm wirklich lassen. Wenn er trainierte, dann richtig und zu dem Leidwesen des Phönix. Er schaffte es einfach nicht, ihn in seinem Eifer zu bremsen und das obwohl er ihm gerade zu Beginn wirklich oft genug versucht hatte zu sagen, dass er sich eigentlich noch schonen sollte. „Ich glaube, er mutet sich zu viel zu. Er sollte sich noch etwas schonen, anstatt sich zu überschätzen und dann wieder jammernd im Bett liegen zu müssen.“ „Meine Güte, Marco. Es sind schon Leute an zu viel Fürsorge draufgegangen. Sei  doch froh, dass er wieder trainiert und ein festes Ziel vor Augen hat. Mir hat es wirklich gefehlt und nur mal so nebenbei…wir schippern jetzt seit  Wochen ohne wirklichen Kurs mit drei Schiffen über den Ozean. Meinst du nicht auch, wir sollten uns langsam mal überlegen, wo’s hingeht, um unsere Vorräte aufzufüllen? Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber eigentlich sollte sich der Kapitän um so etwas Wichtiges kümmern, anstatt hier sabbernd und schmachtend herumzustehen und einer gewissen Sommersprosse bei den Liegestützen zuzugucken.“ Ertappt zuckte der Phönix zusammen, ehe er sich endlich aus seiner Starre löste und giftig zu seinem Kameraden herüber lugte. „Halt doch die Klappe, Vista.“ „Ich erfülle nur meine Pflicht als derzeitiger Vize, solange ihr zwei diese ganze Kapitänsgeschichte noch nicht wirklich besprochen habt. Zumindest einer muss an das große Ganze denken, weißt du?“ „Hör auf mit diesem Mist und unterstelle mir gefälligst nicht, ich würde meine Pflichten als Kapitän vernachlässigen.“, dass er seit einiger Zeit zusammen mit ihrem einzigen Navigator versuchte einen hilfreichen Kurs zu bestimmen, verschwieg Marco daraufhin gekonnt. Er hatte sich bisher noch nie gerechtfertigt und würde durch diese billige Provokationen seines Kameraden auch sicherlich nicht damit anfangen. Vista derweil hatte für seine Worte nur ein herzhaftes Lachen übrig, während er ihm noch einmal frech aus den Augenwinkeln heraus zuzwinkerte, ehe er sich von einem der Mastpfähle löste, um auf die kleine Gruppe zuzuschlendern, in welcher ebenfalls auch Ace ausfindig zu machen war, der nun gerade dabei war, zwei seiner Crewmitglieder in Schach zu halten. „Etwas eingerostet, nicht?“ Kaum hatte ihm der Schwarzhaarige auf die Bemerkung hin frech seine Zunge rausgestreckt, war dieser auch schon unsanft auf die harten Holzdielen befördert worden, da er seine Deckung vernachlässigt hatte. „Dir ist schon klar, dass Ablenkung früher auch eine deiner größten Schwächen war, oder?“ „Und du hast offensichtlich nichts Besseres zu tun, als mir und Marco seit Tagen auf die Eier zu gehen, du Gänseblümchen!“ „Marco und mir….heißt das, Bürschchen! Keinen Anstand….immer noch nicht…“, bedauernd schüttelte der Schwertkämpfer seinen Kopf, wobei sein Bart sachte mitwippte, „Aber schön zu hören, dass du langsam wieder der Alte wirst. Wir kamen wirklich nicht drum herum, uns ernsthafte Sorgen um dich zu machen.“ Mehr als ein schiefes Lächeln gab Ace seinem Crewmitglied und guten Freund daraufhin nicht mehr als Antwort, bevor er mit einem leicht verklärten Blick versuchte sich wieder aufzurappeln und weiter zu trainieren.   Er musste sich wirklich eingestehen, dass er selbst nicht erwartet hätte, so schnell wieder auf den Beinen sein zu können. Die Tatsache, dass Marco endlich reinen Tisch mit ihm gemacht hatte und neue Hoffnung in ihm aufgekeimt war, hatte wohl einen Großteil dazu beigetragen, dass er nun endlich wieder ein klares Ziel vor Augen hatte und sich sein Gemütszustand daher rapide erholte. Genau genommen blieb ihm auch gar keine andere Wahl, denn wenn er sein Feuer wirklich zurückerlangen und zudem auch noch fehlerfrei kontrollieren wollte, so benötigte er dazu einfach einen klaren und kühlen Kopf, von einem gesunden und vitalen Zustand mal ganz abgesehen.   Schwungvoll drehte er sich einmal um die Achse, während er einen seiner Kameraden mit einem kräftigen Tritt gen Boden beförderte. Sein Plan war simpel, aber dennoch nicht minder anspruchsvoll. Erst holte er sich sein Feuer zurück, dann musste er endlich seinen kleinen Bruder suchen und als Letztes würde er Rache nehmen. Rache an demjenigen, dem er all das hier zu verdanken hatte. Die vielen Verluste seiner Crewmitglieder, genauso wie den Verlust seines Vaters und seines Markenzeichens, welches ihn als „Feuerfaust“ ausmachte und betitelte. Teach würde leiden und allein der Gedanke an seine Revanche ließ ihn innerlich brodeln. All das Leid, das er diesem Bastard zu verdanken hatte, würde er ihm höchstpersönlich wieder zurückgeben und selbst, wenn es das Letzte wäre, das er in diesem gottverdammten Leben tun würde, so würde er es  dennoch wagen, völlig egal, welches Ende letztlich auch auf ihn wartete. Er würde diesen Mistkerl eigenhändig zur Strecke bringen und ihn am Liebsten genau so viele Tote sterben lassen, wie er Familienmitglieder und Freunde verloren hatte! ~*~ Es war schon Abend und die Dunkelheit hatte ebenso bereits Einzug gehalten, als Ace mit einer Flasche Sake in der Hand über das Deck schlenderte und sich in seinen Gedanken verlor, als er den Kopf in den Nacken legte und hoch in den Sternenhimmel blickte. Ohne groß auf seine Bewegungen zu achten, ließ er sich auf die dunklen Holzdielen  der Moby fallen, bevor er sich im Schneidersitz zurücklehnte, bis er das angenehm kühle Holz unter seinem Rücken arbeiten spüren konnte. Zu dem gelegentlichen Knarren, kam das sanfte Hin- und Herwiegen des Wellengangs sowie das beruhigende Rauschen des Ozeans und für einen kurzen Moment bekam er das Gefühl, sich fast gänzlich darin zu verlieren. Es war einer dieser Momente, in denen er sich fragte, wieso er eigentlich hier war und was genau sein Erzeuger und sein Vater vom ihm da oben erwarteten. Ob sie sich zusammen betranken und lachend auf ihn herunterblickten? Fast unbemerkt war die Flasche an seine Lippen gewandert, ehe er einen kräftigen Schluck daraus nahm, bevor er sie anschließend wieder auf seiner Brust abstellte. Der Gedanke an seinen Erzeuger war erträglicher geworden, seit den Geschehnissen der vergangenen Monate. Natürlich konnte ihm keiner diese einschlagenden Erlebnisse aus seiner Kindheit abnehmen, für die allein dieser grinsende, verfluchte Seeräuber verantwortlich war und doch begann er allmählich anders von ihm zu denken. Langsam. Seine Herkunft konnte er nun einmal nicht ändern, genauso wenig wie seine Kindheit, aber dennoch hatte er die Möglichkeit eines Neuanfangs bekommen und mit Hilfe dessen begann er langsam damit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Seinem Vater zu liebe. Ein weiterer Schluck bahnte sich seinen Weg die Kehle hinab. Es wäre niemals in Whitebeards Sinn gewesen, wenn er immer noch in der Vergangenheit leben und sich für Dinge verantwortlich machen würde, die ihren Lauf wohl mitunter auch völlig von selbst genommen hätten. Natürlich hatte er Mitschuld, eine ziemlich große sogar und doch begriff er allmählich, dass er zwar an der Vergangenheit nichts mehr ändern konnte, dafür aber hier in der Gegenwart die Möglichkeit hatte, etwas zu erreichen und damit einen neuen Standpunkt zu setzen. Er hatte es seinem Vater zu verdanken, dass er nun wieder hier war. Sein Vater hatte gewollt, dass er von den Toten zurückgeholt werden sollte und sonst kein anderer. War es anfangs eine pure Qual gewesen, so begann er nun langsam aber sicher, es als letztes Geschenk und letzten Liebesbeweis ihm gegenüber zu sehen.  Der nächste Schluck brannte nicht nur in seiner Kehle, sondern auch in seinen Augenwinkeln. Ja, sein Vater hatte ihn  wohl wirklich geliebt und das, obwohl er selbst dieses Gefühl niemals verstanden hatte und richtig hatte erwidern können. Wie auch, wenn man nie gelernt hatte zu lieben? Er war nicht gut in so etwas, genauso wie er es wohl auch niemals sein würde. „So grüblerisch heute Abend?“ „Vielleicht etwas…“ „Es ist frisch hier draußen.“ „Besser, als die muffigen Kombüsen dort drinnen.“ Marco. Es war schon seltsam mit diesem Kerl. Manchmal ging er ihm tierisch auf die Nerven, wenn er ihn bevormundete oder ihren großen Altersunterschied damit deutlich machte, welch überaus große Lebenserfahrung er doch hatte im Vergleich zu ihm, dem Jungspund mit den grünen Ohren. Und dann im Gegenzug gab es da noch diese Momente, wie diesen hier. Als wüsste dieser Phönix ganz genau, dass er gerade in diesem Augenblick niemanden lieber bei sich hätte, als ihn. Unweigerlich musste er zurück an ihren letzten Kuss denken, der mittlerweile rund drei Wochen zurücklag. Ace konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ja, es war schön gewesen und tatsächlich hatte dieser Kuss irgendetwas in ihm ausgelöst, was er noch nicht  so ganz zu deuten wusste. Zumindest war er sich in der Tatsache bewusst, dass es ihm danach deutlich leichter gefallen war, wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen und sich wieder etwas mehr öffnen zu können. Ob es allein an ihrem Kuss lag, oder eben auch daran, dass er langsam begonnen hatte, die Vergangenheit ruhen zu lassen, wusste er zwar selbst nicht, aber zumindest deutete er es als durchaus positiv, dass er sich nun in der Nähe von Marco aufhalten konnte, ohne dabei das beklemmende Gefühl des Einengens zu bekommen. Sie genossen eine Weile lang die gegenseitige Stille. Das monotone Wellenrauschen war wie Musik für ihn in den Ohren, welche seine gesamten Sinne beschlagnahmte. Wie sehr hatte er es doch vermisst. Niemand konnte ihm wohl das geben, was die See für ihn tat. Die frische Meeresluft umspielte sanft seine Nase, sodass er seit Ewigkeiten endlich wieder richtig durchatmen und seine Lungen mit reinem Sauerstoff füllen konnte. Die Sterne über ihm funkelten um die Wette und irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, als würden ihn diese ganzen Komponenten vollkommen hypnotisieren und an einen anderen Ort tragen. Ja, es war frisch und es fröstelte ihn sogar an seinen freien Oberarmen unter dem Hemd, das er trug und doch war es in keinster Weise mit der Kälte aus Impel Down zu vergleichen, welche sich förmlich in seine Knochen und Organe gefressen hatte. „Wir werden übrigens morgen gegen Mittag anlegen. Phil und ich haben eine Insel gefunden, welche für ihre Bibliotheken und Archivierungen berühmt ist. - Lore Island. Vielleicht kommen wir ja da weiter.“ „Eine Hexen- oder Voodooinsel ist dort nicht zufällig in der Nähe, bei der wir uns notfalls auch noch mal erkundigen können, im Bezug auf jahrhundertalte Zauberkünste?“ „Sarkasmus steht dir nicht.“ „Das ist die Ironie des Sake, die da aus mir spricht.“ „Also die vierte Flasche.“ „Nicht ganz. Viereinhalb.“ „Dass du damit bei den anderen durchkommst, jetzt wo unsere Vorräte zu Neige gehen, ist wirklich erstaunlich.“ „Morgen wird doch aufgefüllt. Außerdem trage ich zurzeit Sonderstatus. Jeder ist froh, wenn ich mal ein Wort mit ihm wechsle….oder ihm die Flasche aus der Hand reiße.“ Marcos Antwort war ein verständnisloses Kopfschütteln, welches jedoch für Ace ungesehen blieb. Seufzend machte es sich der Phönix an der Reling bequem, während seine meeresblauen Augen ihren Blick von seinem Freund einfach nicht abwenden konnten. Zum wiederholten Male musste er feststellen, welch enorme Fortschritte der Jüngere doch in den letzten Wochen gemacht hatte. Bis auf die noch recht dunkle Narbe auf seiner Brust und auf dem Rücken, war seine Statur mittlerweile wieder fast die Alte. Seine vorherige Muskelmasse war wirklich schnell wieder zu ihm zurückgekehrt, was zweifelsohne an dem hartem Training lag. So hatten sie sich die letzten Tage aber auch fast nur zum Essen gesehen, da jeder seiner eigenen Arbeit nachgegangen war. Ace hatte die Tage über mit seinem Training verbracht, während er selbst die Gegend ausgekundschaftet hatte, da ihnen seit dem Krieg und der großen Flottenverluste zahlreiche Seekarten fehlten und sie so vermehrte Arbeit damit hatten, die Gegenden neu zu typografieren und aus zu navigieren. Er wurde erst wieder aus seinen Gedanken gerissen, als er neben sich ein leises Rascheln bemerkte und er kurz darauf ein Hemd und eine dunkle Hose zu Boden gleiten sah, gefolgt von dem Poltern robuster Stiefel auf dumpfen Holzboden. Bevor sich all diese Tatsachen zu seinem Verstand vorgearbeitet hatten, huschte auch schon etwas frechgrinsendes an ihm vorbei und ehe er sich versah, stand auch schon ein völlig entblößter Ace auf dem Geländer der Reling und starrte hinab in die dunkelblaue Meeresgischt. Sämtliche Alarmglocken begannen in ihm mit einem schrillen Ton zu läuten, als er sich hektisch aufrappelte und dabei fast durch sein eigenes Körpergewicht vornübergekippt wäre. „Haben dich jetzt alle guten Geister verlassen?! Was soll das werden, verdammt?!“ Ace schien durch seine besorgte Tonlage keineswegs bekümmert, stattdessen drehte er seinen Kopf über die Schulter hinweg lediglich zu ihm um, bevor er ihm keck entgegengrinste und die Zunge rausstreckte. In jeder anderen Situation wäre sein Herz bei dieser Geste wohl gänzlich aus seiner Brust gesprungen vor Freude, doch jetzt gerade wünschte er sich nichts lieber, als dass Ace wieder zur Vernunft kam und nicht angetrunken auf der Reling herumtorkelte. Nackt. Zu allem Überfluss war er auch noch nackt. „Ace, ich warne dich! Komm da sofort wieder runter!! Du bist betrunken, yoi!“ „Ach papperlapapp! Mir ist eben gerade wieder etwas eingefallen.“ „Deine Einfälle kannst du auch an anderen, weniger gefährlicheren Orten haben! Komm da runter!“ „Schwimmen, Marco!“ „He?!“ „Ich war seit Jahrzehnten nicht mehr schwimmen! Für Teufelsfruchtnutzer ist es unmöglich mal ein paar Bahnen im offenen Meer zu schwimmen, ohne dabei abzunippeln. Verstehst du denn nicht? Wenn es etwas gab, das ich all die Jahre über bereut und vermisst habe, dann ist es das Schwimmen und das Gefühl unter Wasser in völliger Schwerelosigkeit.“ „Ace….“, er ging auf seinen Freund zu, wie auf jemanden, der sich gerade in den sicheren Tod stürzen wollte, „…du kannst wegen mir so viel schwimmen, wie du magst, solange wir dich und dein Feuer noch nicht wiedervereint haben, aber bitte verdammt nochmal nicht betrunken und nicht in stockfinsterer Nacht.“ „Wo bleibt da der Spaß?“ Marco konnte einfach nicht schnell genug reagieren, viel zu sehr war er dafür vom Verhalten seines Freundes verwirrt und durcheinander. Gerade, als er sich zur Vernunft schalt und Ace an seinem Oberarm zurück auf das Deck ziehen wollte, war dieser auch schon mit einem eleganten Hechtsprung in die Fluten gesprungen. Er handelte in Bruchteilen einer Sekunde, als er sich unverzüglich in den Phönix verwandelte und somit hoffte, seinen Freund vom tödlichen Nass zu bewahren, doch gerade als er diesen kopfüber an seinem Fußgelenk festhalten und aufhalten konnte, war er auch schon abgetaucht in die Unweiten des Ozeans. Panisch drehte er sich einmal um sich selbst und spürte das Adrenalin durch seine Adern strömen, während sein Herz in Windeseile gegen seine Brust schlug. Hektisch blickte er sich zu allen Seiten um und versuchte sich auf irgendeinen Punkt auf der Wasseroberfläche zu konzentrieren, der sein Freund hätte sein können, doch vergingen für ihn unzählige, quälende und zermarternde Minuten, in denen er Ace einfach nicht ausfindig machen konnte. Neben der Tatsache, dass die starke Strömung des Schiffes ihn unter Wasser gezogen haben könnte und dort gerade zu dieser Uhrzeit wohl Unmengen an Seemonstern lauerten, geisterten ihm noch ganz andere Horrorszenarien durch den Kopf. Prompt verwandelte er sich als soweit zurück, dass vom Phönix nur noch Flügel und Krallen übrig blieben, sodass er zusätzlich nach dem Jüngeren rufen konnte, doch auch dieses Unterfangen blieb erfolglos. Ace derweil war abgetaucht in eine für ihn fast gänzlich neue Welt. Die Kälte des Meerwassers hatte ihn härter getroffen, als er sich es ursprünglich ausgemalt hatte und doch genoss er jeden einzelnen Tropfen, der seinen Körper umspielte. Mit jedem Schwimmzug, den er unter Wasser voran glitt, wurde sein Körper mit purer Glückseligkeit erfüllt. Er hatte dieses unbeschreibliche Gefühl wirklich vergessen gehabt und so war er schlichtweg überwältigt von den Empfindungen, die ihn durchströmten. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich regelrecht schwerelos und frei von sämtlichen Lasten, die er insgeheim mit sich herumtragen musste und ihn ungewollt doch immer wieder einholten und an Dinge erinnerten, die er am liebsten einfach aus seinem Verstand brennen würde. Zufrieden schloss er seine Augen, während er noch einmal kräftig nach vorne preschte, bevor seine restliche Luft nun auch aus seinen Lungen entwichen war und er gezwungenermaßen doch wieder auftauchen musste. Als er sich einmal um sich selbst gedreht hatte, um das Schiff ausfindig zu machen, konnte er ein überraschtes Keuchen nicht unterdrücken. Er war gute fünfzig Meter weit von der Moby entfernt, doch noch bevor er auch nur den Anflug von Unsicherheit in sich spüren konnte, machte sich eine riesige Genugtuung in ihm breit. Das harte Training und die Ausdauerübungen hatten sich so eben bezahlt gemacht. Zufrieden ließ er sich daraufhin mit ausgebreiteten Armen und einem seligen Lächeln auf den Lippen auf der Meeresoberfläche treiben, bevor er einen kurzen, schrillen Pfiff von sich gab. Keine Sekunde später flatterte ein aufgewühlter halbverwandelter Marco über ihm, welcher auf ihn mit einer Mischung aus Erleichterung und Besorgnis  herabblickte, bevor sich seine Gesichtszüge schlagartig verdunkelten und seine Flammen wütend aufloderten. „Besser als jeder dressierter Spürhund.“ „…“ „Ach komm schon, schau mich nicht so grimmig an und gönn mir mal ein bisschen Spaß.“ Ein verächtliches Schnauben zischte über ihm durch die Luft, welches sich von den Schwinggeräuschen der Flügel deutlich abzeichnete. „Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich es echt anziehend finde, wenn du wütend auf mich bist?“ Damit hatte er wohl direkt ins Schwarze getroffen, denn Marcos schmachtende Blicke auf seinen freigelegten Körper waren ihm natürlich keineswegs entgangen. Dieser drehte seinen Kopf daraufhin peinlich berührt zur Seite, nachdem er für den Bruchteil einer Sekunde pikiert zusammengezuckt war und nun krampfhaft versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er selbst hatte dafür jedoch nur ein wissendes Grinsen übrig. Marco schien mit dieser Situation gänzlich überfordert, wusste Ace doch immerhin ganz genau, dass der Ältere seit ihrem Kuss immer wieder seine Nähe gesucht hatte, auch wenn dies oftmals wahrscheinlich unbewusst geschehen war und er sich selbst dabei ertappt hatte, ehe er dann peinlich berührt wieder von Dannen gezogen war. Er konnte sich gut vorstellen, dass Marco immer noch nicht wusste, wie er mit ihm umzugehen hatte und sich ihm wenn überhaupt nur mit größter Vorsicht annäherte, aus Angst, es könnte ihn wieder verunsichern oder gar verscheuchen. Klar war es anfangs auch genauso gewesen, doch mittlerweile war das beklemmende Gefühl in ihm gewichen und ließ es endlich wieder zu, dass er seinen Crewmitgliedern und Kameraden nahe sein konnte, ohne das Gefühl zu haben, er würde gleich jede Sekunde ersticken. Bei Marco war es aber natürlich noch einmal etwas ganz anderes. Dieser Mann schaffte es einfach immer wieder, ihn zu knacken und da konnte seine Schale noch so dick sein. Er hatte wohl einfach ein Gespür dafür, was er brauchte und wie weit er bei ihm gehen konnte, ohne auf Granit zu stoßen. Dass er sich nun allerdings ihm gegenüber mit einem Mal wieder so offen und freiherzig zeigte, hatte den Phönix dann wohl doch ziemlich aus der Bahn geworfen, was Ace insgeheim nur belächeln konnte. Es tat gut, den Phönix auch einmal zu verwirren und den Spieß herumzudrehen. „Ich will ja mal nicht so sein. Wenn du magst, kannst du mich jetzt gerne endlich hier rausfischen und Retter in der Not spielen, damit ich mich anschließend angemessen bei dir bedanken kann.“ Mit großen Augen blickte der Phönix nun doch wieder zu ihm herab, bevor er seine Seelenspiegel zu engen und misstrauischen Schlitzen verzog, ehe er murrend sein Hemd aufknöpfte, bevor er selbiges auf ihn herunterwarf, um seinen entblößten Körper damit wenigstens etwas bedecken zu können. Immer noch grinsend ließ ihn Ace gewähren, als er sich langsam zu ihm heruntersinken ließ, bevor er ihn dann mit den Krallen an seinen Handgelenken packte und sie gemeinsam das kurze Stück zurück aufs Schiff segelten. Dort wurde er mit einer etwas unsanften Landung wieder abgesetzt, als Marco sich ohne einen Mucks einfach zurückverwandelte und er somit plötzlich seinen Halt verlor und unbequem auf den Boden plumpste. „Autsch! Deine Landungen waren auch schon mal sanfter.“ „Du solltest dich endlich wieder anziehen. Deine Lippen sind mittlerweile genauso blau wie du selbst.“ „Jetzt hör doch auf mit dieser Stichelei. Ich bin nicht betrunken…zumindest nicht so…“, kichernd schälte er sich aus dem triefendem Hemd Marcos, ehe er kurz danach wieder in seine eigenen Klamotten schlüpfte, die er an Deck liegen gelassen hatte, „Du kannst dich jetzt wieder zu mir umdrehen. Ich bin wieder angezogen…auch, wenn ich mich frage, wieso du auf einmal so verklemmt wirkst. Ist immerhin nichts, was du nicht schon gesehen oder angef…eh…Marco?“ Fragend zog er seine Augenbrauen zusammen und starrte auf den Punkt, wo eben noch sein Freund gestanden hatte. Er hatte seinen Blick nur für einen kurzen Moment etwas nach unten gerichtet, um sich den Gürtel zu schließen und nun, als er seinen Blick gerade wieder auf den Rücken von Marco richten wollte, war dieser einfach verschwunden. Verwirrt strich er sich seine tropfenden Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er sich umdrehen wollte und noch während seiner Bewegung innehalten musste, da er plötzlich eine wohlbekannte Wärme im Rücken spüren konnte, die sich dann auch noch dreist um seinen Bauch schlang. „Du redest….viel zu viel.“ Ohne dass er noch irgendetwas darauf hätte erwidern können, wurde sein Gesicht auch schon mit sanfter Gewalt in Richtung der gesagten Worte gezogen, bevor seine Lippen gierig, aber dennoch nicht allzu stürmisch in Beschlag genommen wurden. Im ersten Moment war ihm das Herz tatsächlich in die Hose gerutscht, da er mit einer solchen Reaktion von Marco wirklich am Wenigstens gerechnet hatte. Eigentlich hatte er dieses Mal derjenige sein wollen, der sich annäherte, doch anscheinend hatte er die empfindlichen Nerven des Phönix heute Abend etwas zu sehr ausgereizt. Und obwohl er diesem ganz genau anmerkte, welche Schwierigkeiten er doch hatte sich zu zügeln, sp musste er ihm dennoch hoch anrechnen, dass er ihren Kuss und Körperkontakt so zärtlich gestaltete, wie es ihm zurzeit wohl möglich war. Es weckte in ihm eine tiefe Zuneigung, denn genau das war es, das er an Marco so schätzte. Dieser Kerl konnte genauso fürsorglich, wie temperamentvoll sein und irgendwie schaffte er es dabei sogar auch noch, kein eingebildeter Macho zu sein. Unweigerlich musste Ace in ihren Kuss hineingrinsen, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf flog. Ja, Marco war wirklich eine Nummer für sich. „Du hast dir soeben deine Belohnung für die Rettungsaktion selbst abgeholt, ohne mich vorher danach gefragt zu haben. Das ist unzulässig…“ „Und wie lange hätte ich dann dieses Mal darauf warten müssen?“ „Nun ja…das werden wir jetzt wohl niemals herausfinden.“ Eindringlich schaute ihm der Phönix in seine Augen, als sie sich wieder etwas von einander lösten, aber dennoch nah genug beieinanderstanden, um den warmen Atem des jeweils anderen auf der Haut spüren zu können. Ace kannte diesen Blick ganz genau und noch im selben Augenblick lief ihm ein aufwühlender Schauer über den Rücken, als Marco sich wieder etwas mehr nach vorne beugte, um mit den Lippen zaghaft seine empfindliche Ohrmuschel zu streifen. „Wie weit kann ich wohl gehen, ohne dass es uns wieder zehn Bahnen zurückwirft, hm?“ Aufgeregt schnappte Ace nach Luft, als Marco begonnen hatte, mit seinen Zähnen an der äußerst empfindlichen Stelle hinter seinem Ohr zu knabbern. Ok, er schien also zumindest schon einmal nicht vergessen zu haben, welches die erogensten Zonen seines Körpers waren. Ace merkte deutlich, wie sein Körper auf der einen Seite sofort auf diese ihm wohlbekannte Berührung ansprang, sich sein Verstand aber gleichzeitig auch mit Bildern und Geschehnissen zurückmeldete,  die er bei dieser Art von Körperkontakt einfach nicht länger ausblenden und verdrängen konnte. Sein Herz hämmerte wild gegen seine Brust, als er verzweifelt versuchte, seinen Körper wieder zur Besinnung zu bringen. Er wusste doch ganz genau, dass Marco ihm niemals auf diese widerwärtige Art nahe kommen würde, genauso wenig, wie er ihn jemals verletzen könnte und doch… Mit zusammengekniffenen Augen legte Ace eine seiner Hände auf der Brust von Marco ab, um diesen mit sanfter Gewalt gerade so weit von sich zu drücken, um ihm wieder in seine Augen sehen zu können. Tief atmete er durch, als er beruhigend feststellte, dass sich sein Herzschlag allmählich wieder verlangsamte und das Rauschen in seinen Ohren weniger wurde. „Ich…es tut mir leid.“ Er war ein Vollidiot. Hatte er nicht selbst für heute Abend auf genau das hier abgezielt?! Seufzend raufte er sich seine Haare, bevor er zerknirscht seine Nase rümpfte. Drecksscheiße! „Muss es nicht. Ich wusste ganz genau, dass du es nicht kannst. Manchmal musst du eben doch im Eifer gebremst werden…du hättest es mit größter Wahrscheinlichkeit bereut und das ist es mir nicht wert.“ „Wa…aber…woher…du…“ „Dein Körper spricht mehr mit mir, als dir lieb ist.“ Beteuernd senkte Ace seinen Blick. Was Marco jetzt wohl von ihm dachte? Ein resigniertes Seufzen verließ seine Kehle, als er auf seine Hand blickte, die immer noch auf der starken Brust des Phönix lag, welche durch das allesgeliebte Tattoo ausgeschmückt wurde. Als er langsam begann mit seinen Fingern die Konturen selbigem nachzufahren, merkte er deutlich, wie Marco unter seiner Berührung schauderte, bevor sich eine leichte Gänsehaut unter seinen Fingern bildete. Was würde er jetzt nicht drum geben, seine Flammen mit ihren blauen Gegenstücken zu vermischen. Der sanfte Lilaton, welcher dabei immer entstanden war, hatte sie beide von der ersten Sekunde an fasziniert. „Wo steckst du nur…?“, kaum hatte er diese Frage gegen die Brust von Marco gemurmelt, da spürte er auch schon, wie sich dieser plötzlich versteifte und mit einem etwas gequälten Gesichtsausdruck zu ihm herunterschaute. „Was zum Geier hast du da gerade getan?!“ „Eh…was? Nichts…ich…eh-“, noch im selben Moment zog er hastig seine Hand zurück, da er auf einmal das Gefühl hatte, als hätte ihm jemand so eben einen Stromschlag verpasst. Nur musste er sich im selben Moment eingestehen, dass dieser Stromschlag alles andere als schmerzhaft war und so legte er seine Hand augenblicklich zurück auf die Brust des Phönix, bevor er diesem kurz prüfend hoch ins Gesicht schaute, welches wieder etwas entspannter wirkte. Erleichtert ihm keine erneuten Schmerzen zu bereiten, versuchte er sich also erneut auf sein Feuer zu konzentrieren, indem er seine Augen schloss und an das Gefühl zurückdachte, wie es gewesen war, als sein gesamter Körper von den Flammen eingenommen und umspielt wurde. „Komm zurück zu mir…“ Es war lediglich ein Flüstern gewesen, doch die Reaktion welche er auf diese leisen Worte hin erhielt, war für beide mehr als immens gewesen. Marcos Körper war mit einem Mal von einem erschütternden Beben erfasst worden und Ace hatte seine Hand daraufhin schlagartig wieder zurückgezogen, bevor er fassungslos dabei zusah, wie sich sein Handabdruck auf Marcos Brust in Form von einer dunkelroten Verbrennung deutlich abzeichnete, bevor diese von den regenerierenden Flammen verschlungen wurde und kurz darauf wieder gänzlich verschwunden war. „Wa…was ist da gerade passiert?!“ „Ich…ehm...mein Feuer…ich glaube, es hat mit mir...kommuniziert.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)