The meaning of life von Angel_66 (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 7: Landgang ------------------- ~*~ Kapitel  –  7 – Landgang ~*~ Er hatte keine Lust mehr. Sie saßen jetzt nun seit rund vier Stunden hier in dieser muffigen, alten und zerfallenden Bücherruine und Ace konnte sich einen weiteren, genervten Seufzer einfach nicht länger verkneifen. Vor allem, wenn er wieder zurück ins Marcos Gesicht schaute, welches völlig versunken war in einen riesigen  Schinken, - zu dem Leidwesen der Feuerfaust jedoch nicht aus Fleisch, sondern aus sprödem Papier.- und dabei seelenruhig an einem der alten Eichentische hockte, während ihm eine kleine Öllampe das nötige Licht schenkte. Ach, jetzt hatten sie sogar mittlerweile Abend?? Das war ihm vor lauter Desinteresse ja noch gar nicht aufgefallen. Seine Augen entnervt verdrehend, stand Ace schließlich von seinem wirklich überaus unbequemen Stuhl auf und reckte sich erst einmal in die Höhe, ehe er seinen Rücken durchstreckte und dabei einige seiner Knochen ungesund knackten, als sie in ihre ursprüngliche Position zurücksprangen. „Du wirst nichts finden, verstehst du? Wieso? Weil es nichts gibt! Du kannst suchen, so lange, bis du schwarz wirst, aber du wirst n.i.c.h.t.s finden, das uns dabei hilft, mein Feuer aus dir herauszukriegen. Ich sitze nun seit heute Morgen hier neben dir und um es auf den Punkt zu bringen, geht es mir echt auf den Sack. Ich hau jetzt ab….und du kannst mich nicht davon abha…“, gerade als er sich tatsächlich zum Gehen wenden wollte, wurde er von Marcos starker Hand urplötzlich am Handgelenk gepackt und am Weitergehen gehindert, „Eyy…Du hast mich die ganze Zeit über nicht gehört oder aber gekonnt ignoriert! Das ist ja wohl’n Witz! Lass los, verdammte Kacke!“ Natürlich kam erneut keine Reaktion. Beim Seeteufel! Wie sehr er es doch hasste, wenn Marco sich so verhielt! Knurrend zog er sich seinen Hut tiefer ins Gesicht, den er bisher die ganze Zeit über seit seiner Wiederbelebung in der Kajüte hatte liegen lassen, aus Angst ihn aus irgendeinem blöden Grund vielleicht verlieren zu können. Bei dem Haufen Pech, das er zurzeit anscheinend magnetisch anzog, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, besser auf seine innigsten Sachen aufzupassen und auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet zu sein. Ohne ihn jedoch, seinem zurzeit einzigen Markenzeichen, hatte er einfach nicht von Bord gehen können. Er hatte sich nackt gefühlt ohne seine Lieblingskopfbedeckung und so hatte er ihn also mit auf Lore-Island genommen. Er war seiner Crew wirklich unendlich dankbar dafür, dass sie sein kleines Heiligtum für ihn aufbewahrt hatten und das obwohl sie doch gar nicht wirklich gewusst hatten, ob sie es wirklich schaffen würden, ihn tatsächlich zurückzuholen. „Du gehst alleine nirgendwo hin.“ Sein Gesicht verzog sich zu einem faltigen, zerknirschten Etwas zusammen, als er wütend aufschnaufte und patzig versuchte, sich aus dem Griff des Phönix zu lösen. Natürlich scheiterte er kläglich an diesem Unterfangen, sodass er sich nach einigen weiteren Minuten einfach trotzig im Schneidersitz auf den Boden fallen ließ, den gefangenen Arm leicht verdreht und nicht ganz nach hinten ausgestreckt, um die Spannung durch Marcos Griff möglichst gering zu halten. Natürlich konnte er die Sorge Marcos irgendwie nachvollziehen, aber dieser übertrieb einfach mal wieder maßlos. Klar hatte seine Anwesenheit auf Lore-Island für Aufruhe gesorgt, immerhin wurde sein und Whitebeards Tot lang und breit in den Medien bekanntgegeben und das mit Schlagzeilen, die sich tief in seinen Verstand gesenkt hatten und die er wohl niemals wieder vergessen könnte. „Feuerfaust letztlich doch noch erloschen!“ – „Blutlinie des Tyrannen Rodger endlich endgültig vernichtet - Zeit in Frieden zu leben!“ – „Historischer Sieg über Whitebeard! Marine in Feierstimmung, Piraten am Ende!“ Nachdem nun mehr als zwei Monate seit den Geschehnissen auf Marineford vergangen waren, hatte die Sache Zeit gehabt zu ruhen, sodass sich bereits eine kleine, sanfte Grasschicht darüber gebildet hatte. Diese war jedoch lichterloh niedergebrannt worden von der bloßen Tatsache, dass er, die berüchtigte Feuerfaust, nun doch wieder sein Unwesen trieb und sich ihm nichts und niemand in den Weg stellen konnte, bei seinem Rachezug gegen die Marine und Blackbeard. Außer vielleicht eine störrische Putenpelle. Noch einmal zog Ace energisch an seinem Arm, sodass sein Schultergelenk verdreht wurde und laut knackte. „Ace!“ „Autsch…kannst du bitte endlich loslassen, oder willst du mir meine Schulter wirklich noch auskugeln?“ „Nein und…nein. Und im Übrigen bist du hier derjenige, der sich querstellt. Nicht ich.“ Bekümmert drückte er seinen Hut noch tiefer ins Gesicht. Er wollte nicht schon wieder der Böse sein, jetzt, wo er doch endlich langsam damit angefangen hatte, seine Herkunft nicht länger zu verleugnen und sich damit auseinanderzusetzen. Die Blicke der Bürger hatten ihm leider bereits schon wieder etwas völlig Gegenteiliges gezeigt und entgegen der Annahme, dass er das nach all diesen grauenhaften Dingen, die ihm widerfahren waren, einfach wegstecken konnte, hatte es leider schon wieder viel zu sehr geschmerzt. Der Kampf hatte mit seiner Wiederkehr für alle plötzlich ein ganz anderes Ende genommen und so verbreitete sich die Nachricht seiner angeblichen Rachegelüste wie ein Waldfeuer. Dass er zurzeit allerdings völlig machtlos war ohne sein Feuer, wusste selbstverständlich niemand, außer seiner Crew, was jedoch die ganze Sache nicht besserte. Im Gegenteil. Wo er hinkam, musste er mit ängstlichen, weit aufgerissenen Augen Vorlieb nehmen, anstatt in erleichterte Gesichter, die froh darüber waren, dass er letztlich doch überlebt hatte, blicken zu können. Seufzend schloss Ace seine Augen, ehe er verständnislos seinen Kopf schüttelte. Ihr Plan war doch eigentlich so einfach gewesen: Schnell anlegen, schnell nachforschen und schnell wieder abhauen. Ohne groß Aufsehen zu erregen und ohne von irgendwelchen Spitzeln oder Marinesoldaten gesehen zu werden. Aber halt, - da war ja noch ihr ach so toller Käpt’n. Bücherwurm Marco, dem wahrscheinlich alleine schon beim bloßen Anblick dieser alten, riesigen Bibliothek einer abging. Dass die Marine mittlerweile höchstwahrscheinlich längst auf dem Weg war, interessierte ihn wohl genauso wenig, wie die Tatsache, dass er gerade tatsächlich dabei war, ihm den Arm auszukugeln. Und ja natürlich war er selbst schuld daran, sich so unvorteilhaft hingesetzt zu haben, aber das tat hier jetzt wirklich rein gar nichts zur Sache. „Ace, du benimmst dich, wie ein Kleinkind. Setz dich doch bitte so hin, dass ich dir dabei nicht wehtue.“ „Kein Problem, wir werden doch vermutlich eh gleich aufgemischt werden…“ Ein gedehntes Seufzen verließ Marcos Kehle. „Wieso hast du kein Vertrauen in unsere Männer? Du weißt ganz genau, dass sie sich alle die größte Mühe geben, die Bürger hier von unserer Unschuld zu überzeugen. Vater hatte viele Freunde, vergiss das bitte nicht.“ Er konnte sich einfach nicht beherrschen und so zuckte er getroffen zusammen, als Marco ihren Vater erwähnte. Scheiße, wie sehr er ihn doch vermisste und ja, das war definitiv furchtbarer als alles andere, das er erlebt hatte. Er vermisste ihren Pops so sehr, dass er förmlich das Gefühl bekam, von dieser Sehnsucht überwältigt zu werden, wie von einer riesigen Flutwelle, die alles und jeden mit sich hinfort riss, denn das Schlimmste war, dass er ihm nicht einmal mehr hatte sagen können, wie sehr er ihn doch geliebt und geschätzt hatte und wie dankbar er ihm doch dafür war, dass er ihn zu sich geholt und an dem Punkt in seinem Leben aufgenommen hatte, wo er selbst in eine Sackgasse gerannt war. Mit einem tiefen Atemzug sog er den alten und unverwechselbaren Geruch der Bibliothek ein, ehe er seinen Blick erneut durch den riesigen Raum schweifen ließ, nur damit dieser an einem kleinen Jungen hängenblieb, der ihn mit einem schrägen Grinsen musterte, ganz so alle wollte er die vorherigen Worte Marcos damit unterstreichen und ihnen ein Funken Wahrheit einhauchen. Ein Stich durchfuhr ihn, als er sich den Kleinen genauer betrachtete und dabei feststellen musste, dass er ein schwarzes Büschel Haare trug und auch sonst im Erscheinungsbild seinem kleinen Bruder in jungen Jahren in nichts nachstand. Verbittert schnaubte Ace auf, ehe er kopfschüttelnd den Blick abwand, da er diesen Anblick einfach nicht länger ertragen konnte. „Komm schon, Ace…“ „Ich bitte dich, Marco. So naiv kenne ich dich gar nicht. Ein Arsch ist immer dabei…Freunde hin, Freunde her. Wir sind die Bösen, sie die Guten. Ihre Spitzel sind doch überall….“, seine Stimme hatte an Intensität deutlich abgenommen, als er seinen Kopf gesenkt und begonnen hatte, gedankenverloren mit seinen Fingern über den dunklen Holzboden zu streichen. Dass er dabei unbewusst das Whitebeard-Zeichen nachgezogen hatte, war ihm während dem Reden gar nicht wirklich aufgefallen und auch, wenn er die Linien nicht sehen konnte, so hatte er das Logo dennoch nur  allzu deutlich vor seinem inneren Auge. Es tat weh. Verdammt weh sogar und das nicht zuletzt deshalb, weil er das Zeichen seiner Loyalität gegenüber Whitebeard nicht mehr an die Menschheit hinaustragen konnte, da es unbarmherzig von der Magmafaust hinfort gesenkt worden war. Hinter seinem Rücken knarzte es kurz und er hörte, wie ein Stuhl über den Holzboden zurückgeschoben wurde, ehe er spüren konnte, wie der Boden unter einigen Schritten nachgab und sich an diesen Stellen sachte bewegte. Dann kniete sich Etwas hinter ihn und zog ihn in eine innige Umarmung. Und er hasste es. Wieso konnte der Ältere jedes Mal aufs Neue spüren, wenn es soweit war und ihn all seine Emotionen zu übermannen drohten? Der Phönix musste dafür ganz offensichtlich einen sechsten Sinn haben, anders konnte er sich das wirklich nicht erklären. Tapfer schluckte Ace die bitteren Tränen runter, die ihn auf erneute Weise unbarmherzig in Beschlag nehmen wollten und das, weil einfach alles zu viel wurde, - schon wieder. Pops, Ruffy, sein eigener Tot, Impel Down, sein Erzeuger,  Marineford, die Schuldgefühle…. Es zerriss ihn und alleine die Tatsache, dass er all diese Emotionen und Erinnerungen nun den Rest seines Lebens mit sich tragen musste und diese wohl niemals richtig verarbeiten konnte, schürte eine unfassbare Wut in ihm. Und diese galt ganz allein einer einzigen Person. Blackbeard. Zornig biss Ace seine Kieferhälften aufeinander und ballte seine Hände zu Fäusten, als ihm wieder aufs Neue bewusst wurde, wie schwach und machtlos er doch in seinem derzeitigen Zustand eigentlich war. Er konnte nichts ausrichten, auch wenn er es noch so sehr wollte. Er war eine Witzfigur und lebte lediglich im Schatten seines ursprünglichen Daseins unbemerkt vor sich hin. „Du kriegst deine Chance, Ace. Und wenn es soweit ist, dann stehe ich an deiner Seite und zusammen holen wir uns das, was uns zusteht. – Gerechtigkeit.“, die Worte des Phönix wurden ihm mit rauer Stimme ins Ohr gehaucht und obwohl er dabei fröstelte und eine Gänsehaut bekam, so wurde ihm dennoch wahnsinnig heiß dabei, als sein Herzschlag von den Worten Marcos beschleunigt wurde und ihn schlagartig die Erkenntnis aus seinen dunklen Gedanken zurückholte, dass er mit vielen dieser Dinge nicht alleine war. Mit seiner Crew und vor allem mit Marco, konnte er seine Trauer und zumindest einen größeren Teil dieser zermarternden Wut teilen, sodass er  damit nicht völlig alleine und auf sich gestellt dastand. „Ich wünschte, ich könnte dir zeigen, was mir diese Worte bedeuten, Marco.“ –  lediglich ein leises und erstickendes Flüstern, das beinahe von den zittrigen Atemgeräuschen übertönt worden wäre. „Das tust du doch, Kleiner. Mit jeder verdammten Sekunde, in der du atmest und du hier bei uns bist.“ Während er sprach, hatte Marco die Stirn gegen seinen Hinterkopf gelehnt und seine Arme dabei unbewusst noch etwas fester um ihn geschlungen. Es dauerte keine Sekunde, bis diese unverwechselbare Wärme vom Körper des Phönix auf ihn überschlug und ihm den Atem raubte. Für einen Moment ließ es Ace zu, dass sie sich in der Öffentlichkeit so innig zeigten, da er es in diesem Moment einfach nicht anders konnte und brauchte. Er konnte Marco förmlich nach ihm schreien hören, wie er sehnsüchtig und verzweifelt nach ihm rief und sich stetig aufs Neue zusammenreißen und beherrschen musste, nur um diesem inneren, mächtigen Drang nicht einfach nachzugeben. Mit einer Vielzahl von unvergesslichen Erinnerungen an ihre traute Zweisamkeit, ließ er seinen Kopf langsam zurück auf die Schulter des Blonden sinken, um dessen sinnlichen Duft in sich aufnehmen zu können. Beim Himmel. Er hatte wirklich noch niemals zuvor auch nur annähernd eine Person getroffen, die ihn durch ihren bloßen Geruch völlig beschlagnahmte und willenlos machte. Zudem konnte er diese unverkennbaren Muskeln leider viel zu deutlich an seinem Rücken spüren, wie sie sich ihm entgegen drückten und bereits von der ersten Sekunde an jedes noch so kleine bisschen Verstand in ihm ausgeschaltet hatten. Er wollte ihn. Er wollte Marco mindestens genauso sehr, wie dieser ihn und doch… Die Angst blieb. Die panische Angst davor, dass ihr Liebesspiel stillgelegte Wasser in ihm wieder aufwühlen würde, die er so schnell nicht wieder unter Kontrolle bekam. Er wollte nichts Sehnlicher, als Marco endlich wieder auf die Art und Weise nahe sein zu können, wie sie es doch beide so bitter nötig hatten, um zumindest, wenn auch nur für kurze Zeit, aus dieser grausamen Welt zu entfliehen und sich gegenseitig wieder Mut zu machen, indem sie ihr eigenes, persönliches Paradies schufen. In den letzten Tagen hatte diese lodernde Sehnsucht nach dem Körper des anderen wahrhaftig Überhand genommen und obgleich es ihn zurückwerfen würde, oder nicht – er brauchte Marco. Und das ganz und gar. Er wollte einfach nicht länger im Dunkeln tappen und sich mit düsteren Vermutungen vor sich selbst verstecken. Zum Teufel mit diesen Hirngespinsten! Marco würde ihm niemals wehtun und dieses beklemmende Gefühl der Entblößung würde er ja wohl zumindest für einen Abend abstellen können, um ihnen beiden damit einen riesigen Gefallen zu erweisen… „Marco?“ „Hm…?“ „Ich…also….“, aufgewühlt kniff er seine Augen zusammen, während er sich tadelnd auf die Unterlippe biss, ehe er sich noch in Marcos Umarmung zu ihm herumdrehte, um ihm in seine klaren, azurblauen Augen blicken zu können, die es immer wieder schafften, ihn zu erdigen und auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Seine Stimme zitterte genauso wie seine Hand, die sich plötzlich wie von selbst auf die Wange des Älteren gelegt hatte, welcher ihn nun aus unergründlichen Augen musterte und verwundert seine Augenbrauen in die Höhe zog. Beherrschend atmete Ace noch einmal tief durch, ehe er sich verheißungsvoll zu Marco lehnte, ihren Blick dafür für keine Sekunde lang unterbrechend. „Ich will dich. Ich will dich so sehr, wie niemals zuvor. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Es ist, als würde stetig ein Teil in mir fehlen und nur du….du…du füllst diesen Teil, weißt du?“ Wenn es jemals einen Moment in seinem verfluchten, ewigen Leben gegeben hatte, in welchem er wirklich sprachlos gewesen war, so war es zweifelsohne dieser hier. Niemals zuvor hätte er sich auch nur erträumen lassen, solche Worte aus dem Mund seiner Feuerfaust zu hören, war diese doch schließlich immer tunlichst darauf bedacht gewesen, zu keinem, außer  zu ganz besonderen Ausnahmen, eine wirklich ernsthafte und tiefgründige Beziehung aufzubauen. Lange Zeit hatte Marco nicht verstanden, wieso ihn der Kleinere immer so abgeblockt hatte, bis er herausgefunden hatte, dass sich Ace diese Eigenschaft im eigentlichen Sinne völlig ungewollt angeeignet hatte und das einzig und allein wohl zum reinen Selbstschutz. Unzählige Menschen auf dieser Welt hatten ihn bereits verletzt und gedemütigt und als er ihn letztlich kennengelernt hatte, war wirklich mehr als nur etwas Überzeugungskraft nötig gewesen, um ihn davon zu überzeugen, dass Menschen auch anders sein und einem vor allen Dingen auch guttun konnten. Irgendwann hatte es Ace dann tatsächlich eingesehen und auch gemerkt, dass er nicht der einzige war, dem Leid angetan wurde. Je öfter er sich mit ihm unterhalten hatte, desto mehr hatte der Jüngere auch aus seiner Vergangenheit erfahren, die ebenso wenig rosig aussah, wie seine eigene. Es hatte sie zusammengeschweißt und auch, nachdem sie letztlich begonnen hatten, sich näher zu kommen und letztlich miteinander zu schlafen und dabei irgendwann von der rein körperlichen Ebene auf etwas viel emotionaleres aufzusteigen, hatten sie immer noch tunlichst davon abgesehen, sich gegenseitig zu beteuern, was einem der jeweils andere doch eigentlich tatsächlich bedeutete. Sie hatten so oft gemeinsam, Seite an Seite gekämpft und jedes Mal hatte es ihnen vor Augen geführt, wie hirnrissig eine wirkliche Bindung doch wäre. Sie waren letztlich immer noch Piraten und ihre einzige Liebe galt nun einmal der See. Und jetzt saß dieser verfluchte Feuerteufel da einfach vor ihm, wie ein Häufchen Elend und legte all seine verdeckten Karten auf den Tisch, um ihr gemeinsames Spiel endlich voranzubringen, anstatt weiterhin stundenlang auf das verdeckte Kartenblatt vor dem Gesicht seines Gegenüber zu starren. Marco war sich natürlich darüber im Klaren, dass Ace viel zu oft redete, ohne wirklich über seine eigentlichen Worte nachzudenken und doch hatte er es mit diesen paar Silben fertig gebracht,  ihn tatsächlich sprachlos zu machen. Er konnte wirklich nicht sagen, wie lange er nun dagesessen und den Jüngeren einfach angestarrt hatte, doch als sich langsam wieder Leben in ihm regte, hatte das Gesicht von Ace bereits einen unsicheren und selbstvernichtenden Ausdruck angenommen, um ihm schlagartig mitzuteilen, dass er eindeutig zu lange mit einer Reaktion auf sich hatte warten lassen. Er war absolut überfordert mit dem inneren Zwiespalt, wie er Ace denn nun beteuernd seine Zustimmung auf dessen vorherige Worte mitteilen konnte, ohne an Ort und Stelle über ihn herzufallen und den nervösen Körper vor sich an seinen eigenen zu drücken. „Ace…“ „Mar…co…?“ „Ich…du…also wir…wir sollten wirklich langsam zurück aufs Schiff.“ Er hoffte einfach nur inständig, dass Ace seinen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und nicht obendrein vielleicht sogar enttäuscht von dieser oberflächigen Antwort sein würde, doch als er dieses wohlbekannte Lodern in den grauen Augen sehen konnte, beruhigte sich sein aufgewühltes Inneres wieder, sodass er es fertigbrachte, Ace ein verheißungsvolles Lächeln entgegenzubringen.   ~*~ Sie kehrten zurück aufs Schiff und wurden begrüßt von einem selig grinsenden Vista, der gemeinsam mit einem schmatzenden Jozu und einigen weiteren Crewmitgliedern auf dem Deck saß und die neueingekauften Köstlichkeiten probierte. „Unsere Erkundungstour lief gar nicht mal so schlecht. Es gibt einige alte Bekannte von Pops hier auf der Insel. Waren ziemlich sprachlos, als wir erzählten, dass unser Rotkehlchen wieder fröhlich vor sich hin zwitschert.“ „Gut gemacht, Vista…ich komme später noch einmal auf dich und die anderen zurück bezü…“ „Ach, Marco? Warte!“ Angespannt drehte sich Marco noch einmal zu seinem Freund herum, während Ace bereits dabei war unter Deck zu gehen. Er hatte selbst das Essen hier oben einfach ignoriert. Das allein sagte alles und er wollte den Jüngeren nun wirklich nicht länger warten lassen. Mit Vista konnte er sich auch noch später über die Auskundschaften und Informationen unterhalten, die er mit den anderen sammeln konnte. „Was denn noch?“ „Ach, nichts…außer...viel Spaß.“ Das süffisante Zwinkern und kesse Grinsen, welches den Bart seines Kameraden urplötzlich mit Eigenleben füllte, als der Schwertkämpfer mit einem Mal lauthals anfing zu grölen, brachte ihn mindestens genauso zum Knurren, wie dessen Aussage.   „Gute Nacht.“, mit einem giftigen Blick, der ganz und gar für Vista bestimmt war, entfernte er sich letztlich ohne einen weiteren Kommentar von der Gruppe, bevor er nun selbst endlich im Inneren des Schiffs verschwand. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er kam nicht drum herum, festzustellen, dass seine Hände tatsächlich schwitzig wurden und er sich einfach eingestehen musste, in Anbetracht der Tatsachen wirklich etwas aufgeregt zu sein. Auch, wenn Ace bisher kein Sterbenswörtchen darüber verloren hatte, was genau ihm in Impel Down angetan wurde, so wusste der Phönix dennoch ganz genau, aufgrund des Verhaltens und der Andeutungen des Jüngeren, dass sich irgendwelche Drecksschweine an ihm vergangen hatten. Er hatte immer tapfer versucht, diesen Gedanken in die hinterste Ecke seines Verstandes zu drängen, einfach weil er diese unglaublich zerstörerische Wut niemals hätte bändigen können, wenn sie aus ihm herausgebrochen wäre. Der bloße Gedanke daran, dass sie seine Feuerfaust in Seesteinfesseln so niederträchtig und peinigend dargeboten und denjenigen, die seinen eigentlichen Vater abgrundtief hassten, zum Fraß vorgeworfen hatten, versetzte dem Phönix in ihm einen schmerzhaften Stich und ließ ihn verhasst aufschreien. Dass er nun jedoch auf eine etwas andere Art und Weise damit konfrontiert wurde, weckte gewisse Bedenken in ihm. Das Letzte, dass er auf dieser Welt hier wollte, war es, Ace in irgendeiner Art und Weise zu verletzen und auch, wenn sie schon viele Male zuvor miteinander geschlafen hatten, so würde dieses Mal für sie beide definitiv etwas völlig Neues werden, in das jeder von ihnen mit gewissem Unbehagen hinein tauchen würde. Tief atmete der Phönix also noch einmal durch, ehe er die schwere Türklinke zu seiner Kajüte öffnete und sich dabei immer wieder selbst sagte, dass er sich einfach darauf freuen und unbeschwert in die ganze Sache hineingehen sollte, alleine schon deshalb, um Ace nicht noch mehr Unbehagen zu bereiten. Als er die Tür letztlich geöffnet hatte, saß ihm dieser auch schon im Bett mit einem undefinierbarem Blick gegenüber. Hatte er sich noch vor wenigen Sekunden den Kopf darüber zerbrochen, wie er denn nun mit Ace umgehen sollte, war spätestens in diesem Moment sämtliche Anspannung von ihm abgefallen, als er seine Feuerfaust auf seinem Bett sitzen sah, mit seiner Decke in den Händen, die er unruhig in den Händen knetete und es versuchte damit zu vertuschen, indem er ihn mit einem schiefen Grinsen entgegenblickte. Das hier war richtig. Und das, was sie gleich tun würden, würde Ace seinem alten Ich  endlich wieder ein riesiges Stück näherbringen. Woher Marco auf einmal diese Zuversicht nahm, wusste er selbst nicht so recht, doch als er das Türschloss mit dem unverkennbaren Klacken in seine Verankerungen  drückte, er sein aufgeknöpftes Hemd langsam und nahezu geräuschlos  zu Boden gleiten ließ und Ace seine Brust dabei mit einem fast schon schmachtenden Blick bedachte, gab es für ihn absolut keinen Zweifel und keine Bedenken mehr, dass ihr gemeinsames Liebesspiel auch nur annährernd irgendwelche Konsequenzen haben könnte. Die Spannung zwischen ihnen wurde von Sekunde zu Sekunde immer greifbarer, während sie sich gegenseitig in die funkelnden Augen schauten und den Moment auskosteten, indem sich der Körper des anderen noch so unendlich weit weg anfühlte, obwohl man ganz genau wusste, dass dieser einen gleich völlig beschlagnahmen und vereinnahmen würde. Sie genossen das Kribbeln unter ihrer Haut und das Pulsieren in ihren Adern, als sich ihre Entfernung immer weiter verringerte und sie sich Stück für Stück näherkamen, indem Marco mit langsamen Schritten auf das Bett zuging, nur um direkt davor noch einmal stehen zu bleiben, um sich langsam seine Sandalen auszuziehen. Mit jeder seiner Bewegungen wurde Ace unruhiger, bis er letztlich tatsächlich begann nervös auf der Bettdecke herumzurutschen, nur damit er irgendetwas machen konnte, um nicht völlig die Beherrschung zu verlieren. Die Atmung des Kleineren war flach und unregelmäßig und als er sich letztlich vorsichtig zu ihm auf das Bett kniete, ihm eine Hand in den Nacken legte, um ihn daran in einen erlösenden Kuss zu ziehen, setzte sie für einen kurzen Moment völlig aus, sodass er nicht einmal recht in der Lage dazu war, den Kuss erwidern zu können. Erst nach einer kleinen Ewigkeit, in der Ace zu einem Eisblock erstarrt gewesen war, hatte er seine Lungen wieder mit dem lebensnotwenigen Sauerstoff gefüllt, ehe er nun begann allmählich aufzutauen. Seufzend erwiderte er den Kuss und suchte Marcos Nähe, indem er sich so fest an ihn schmiegte, wie es ihm nur irgendwie möglich war. Er hatte Angst, - oh ja, die hatte er absolut, jedoch schwand sie mit jedem Augenblick mehr, in dem er von Marco geküsst wurde. Niemals zuvor hatte ihn jemand auf dieser Art und Weise geküsst, die nicht nur seinen Körper erhitzte, sondenr ebenso sein Inneres Eis zum Schmelzen brachte. Die Tatsache, wie er die Lippen so unglaublich verführerisch gegen die seinen bewegte und dabei gelegentlich glücklich in ihren Kuss hineinlächeln musste, bevor er sanft begann, ihm im Nacken zu kraulen und dabei bittend mit der Zunge über seine Unterlippe zu streichen, versetzte ihn in eine andere Welt. Erlöst darüber, dem Phönix endlich wieder so nahe sein zu können, schloss Ace arglos seine Augen, bevor er Marco endlich den Einlass in seinen Mund gewährte. Sie ließen sich Zeit, um einander zu erforschen und sich neu zu erkunden, als sich ihre Zungen in einem sinnlichen Gefecht verloren, während vorwitzige Hände langsam begannen den Körper des jeweils anderen zu erkunden. Beide wurden von einer liebevollen Vertrautheit eingenommen, die sich bemerkbar machte, als sie ihre Körper entlangfuhren und dabei auf bereits bekannte Stellen stießen, die dem jeweils anderen ein hitziges Keuchen abrangen. So war es bei Ace schon immer die unschuldig weiche Haut hinter seinen Ohren hinab bis zum Haaransatz gewesen,  die so besonders empfindsam war, genau wie es sich bei Marco mit seinem Rippenbogen verhielt, wenn Ace seine Fingerkuppen über die dortige dünne Haut tänzeln ließ. „Ich will dich ausziehen.“, ein war ein unheilvolles Flüstern, das in seine Ohrmuschel geraunt wurde und einen erregenden Schauer über seinen Rücken jagte, als Marco begonnen hatte, sich über seine Mundwinkel bis hin zu seinen empfindlichen Ohrläppchen herabzuküssen. Langsam begann er mit seiner Zunge die Stelle hinter seinem Ohr nachzufahren, an der noch eben zuvor seine Fingerspitzen für eine kribbelnde Gänsehaut gesorgt hatten. Mit einem hitzigen Keuchen neigte Ace seinen Kopf zur Seite, um dem Phönix damit mehr Angriffsfläche bieten zu können, ehe er eine seiner Hände dazu nutzte, um Marco an seinem Hinterkopf näher an sich zu drücken, um dessen Berührungen noch besser auskosten zu können. „Oh Marco…“ Sein Becken entwickelte wie von selbst ein Eigenleben und drückte sich dem Gegenstück Marcos selbstlos entgegen, als dieser darüber hinaus nun auch noch begann, fordernd an dieser empfindsamen Stelle zu saugen, ehe er mit seinen Zähnen hingebungsvoll daran zu knabbern begann.  Kurzerhand wurde er  als Antwort darauf von zwei starken Händen auf den Schoß des Älteren gezogen, sodass sich ihre Körper nun gänzlich aneinanderschmiegen konnten, während sich ihre Hüften fordernd aneinanderrieben und somit beiden ein gemeinsames Stöhnen entlockten. „Ich deute das als Zustimmung.“, Ace hatte noch nicht einmal die Möglichkeit bekommen, sich von seinem Hemd zu verabschieden, welches nun irgendwo unbeachtet neben dem Bett auf dem Boden lag. Sein Hut zog er sich selbst vom Kopf und hing ihn blind über einen der Bettpfosten, als sein Oberkörper unbarmherzig von geschickten Händen eingenommen wurde und ihm somit ein wohliges Seufzen entlockt wurde. Kurz darauf wurde er sachte von Marcos Körper in die Matratze gedrückt, sodass sie nicht länger sitzen mussten. Es war ein unglaubliches Gefühl, als ihre Oberkörper auf einander trafen und sie endlich das so lang herbeigesehnte Gefühl genießen konnten, wenn Haut auf Haut trifft. Noch während dieses unglaublich berauschende Gefühl beiden eine Gänsehaut einjagte, fuhr Marco mit beiden Händen von seinen Rippen hinauf zu seinen Oberarmen, bis hin zu seinen Armbeugen und  Händen, die er zaghaft in die Laken drückte, bevor er ihre Hände letztlich miteinander verschränkte. Eine Weile sahen sie sich lediglich in ihre Augen und versuchten aus den Gesichtszügen des jeweils anderen zu lesen. Ace wusste, dass Marco ihn zu nichts drängen würde, genau wie Marco wusste, dass Ace seine Zeit brauchte, um mit diesen Empfindungen hier umgehen zu können. „Danke.“ – ein zaghaftes Flüstern, das aus zartlächelnden Lippen huschte. „Wofür?“ – ebenso ein Flüstern, welches einen geheimnisvollen Eindruck erlangte, als meeresblaue Augen liebevoll in ihre Gegenstücke hinabblickten. „Dafür, dass du mich verstehst und nicht Reißaus genommen hast, obwohl du allen Grund dazu gehabt hättest.“ – eine reumütige Hand streicht langsam mit ihren Fingern über die unverwechselbaren Konturen des kitzelnden Dreitagebarts.   „Nun ja…es gab da etwas, das mich angetrieben hat.“ „Ach, ja?“ „Ja. Ich wusste, dass ich irgendwann, - völlig egal, wie lange es auch dauern würde,- das hier…“, damit wurden rosig geküsste Lippen aufs Neue eingefangen und schwelgerisch geküsst, „…wiederbekomme. Und jetzt, wo ich es wiederhabe habe, da wird mir klar, dass ich all das aus den vergangenen Wochen wohl erneut in Kauf nehmen würde, nur um dich bei mir zu haben.“   ~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)