The meaning of life von Angel_66 (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 12: Silvers Rayleigh ---------------------------- ~*~ Kapitel  –  12  – Silvers Rayleigh ~*~ „Du meine Güte, ist das verwirrend! Müssen wir dich dann jetzt etwa auch Käpt’n nennen? Weil  dein Einfall mit diesem Mit-Käpt’n gefällt mir nicht. Dann eher: Kapitän der Zweite? Puh…nee warte, das ist viel zu lang als Titel…hmm…wie wäre es mit Käpt’n-Two?“ „Haru…im Ernst jetzt, das klingt doch total beschissen. Käpt’n reicht doch auch.“ „Ja, nee…eben nicht! Stell dir doch mal vor, du und Marco steht zusammen beide vor uns. Wenn dann einer ´Käpt’n´ ruft, dann dreht ihr euch beide um und niemand weiß, wer gemeint war….dann war eure tolle neue Organisation gleich für die Katz…“ „Hmm…auch wieder wahr…aber ich will nicht die Nummer zwei sein!!“ „Na, dann frag halt Marco, ob er den Titel als Käpt’n-Two antritt…“ „Geht’s noch?! Da kann ich mich auch gleich selbst wieder unter die Erde befördern…“, nachdenklich nahm Ace einen großen Bissen seiner gebratenen Keule, ehe er sich eine gutbestückte Gabel mit Kartoffelsalat hinterherschob. Sein Blick glitt dabei durch den großflächigen Gemeinschaftsraum, in dem sie saßen und sich nun schon eine ganze Weile lang über die neue Regelung von ihm und Marco unterhielten. Dass er dabei der einzige war, der mit einem riesigen Berg Essen vor sich am Tisch saß, kümmerte ihn reichlich wenig. Die anderen hatten dafür immerhin auch schon Frühstück UND Mittagessen gehabt. Er dagegen gerade einmal eine kleine Schale Müsli, die er sich heute Morgen in Windeseile hatte einverleiben müssen, da für mehr leider keine Zeit geblieben war. Marco war nach ihrem Gespräch nämlich auf die glorreiche Idee gekommen, ihm in Sachen „Crewführung“ etwas Nachhilfe zu geben, die zusammen mit seinem eigenen, persönlichen Training dazu führte, dass er eigentlich gar keine Freizeit mehr besaß und zu seinem Leidwesen vollkommen ausgebucht war. Dabei auch noch Zeit für sein heißgeliebtes Essen zu finden, war wirklich eine wahre Herausforderung. „Der Titel ist doch gerade mal völlig belanglos, viel mehr frag ich mich, wie du es hinbekommen hast, Marcos Zustimmung einzuholen. Nichts gegen dich, Ace…aber…was veranlasst Marco bitte dazu, sich seinen heiligen, innig geliebten Kapitänsposten mit dir zu teilen?“ „Nun…sagen wir…ein paar sehr überzeugende Argumente, gemischt mit dem unverkennbaren Charme eines Puma D. Ace, bringen so Einiges fertig in Bezug auf unrealistische Dinge.“, ein freches Grinsen spickte sein Gesicht, als er in Richtung Vista schaute und sich dabei provokativ einen kleinen Klecks Soße von den Lippen leckte. „Vielen Dank auch für das verstörende Kopfkino…das war wirklich mehr als unnötig!“ „Keine Ursache, Pusteblume!“ „Also wirklich, Vista! Das ist meiner Meinung nach genauso belanglos, wie diese Titelgeschichte zuvor. Ich würde viel lieber wissen, wie denn jetzt euer Plan in Bezug auf dein Brüderchen aussieht, Ace…“, nun hatte sich auch Izou eingeklinkt, der bisher eher wortkarg mit verschränkten Armen neben einem Bullauge an der Wand gelehnt hatte. Während seiner Worte hatte er diese Haltung jedoch verlassen und stand nun ebenfalls in unmittelbarer Nähe der geselligen Diskussionsrunde.   Ace hatte derweil seine ausgiebige Mahlzeit beendet und musste stark gegen den Drang ankämpfen, nicht an Ort und Stelle einzuschlafen. Seine angeborene Macke, unter Fachkreisen auch bekannt als Narkolepsie, half ihm dabei alles andere als weiter und verstärkte den plötzlichen Wunsch nach einem Verdauungsnickerchen leider nur noch mehr. Als er dann allerdings die Worte Izous vernommen hatte, schien er mit einem Mal wieder  hellwach, sodass er sich in seiner etwas zusammengesunkenen Haltung wieder aufrichtete, um seinem Kameraden bei seiner Antwort in dessen Gesicht blicken zu können. „Naja…wie bereits gesagt, trainiert er wohl zurzeit bei so nem Typen. Und der gibt uns die benötigten Koordinaten erst, wenn er mit mir gesprochen hat. Anscheinend hat er irgendwelche Bedingungen, bevor ich Ruffy sehen kann…“ „Bitte was?! Es ist immer noch dein Bruder und der hat ein verdammtes Recht darauf zu erfahren, dass du noch lebst und sein Kampf um dich doch nicht vergebens war!“ Unmerklich zuckte Ace bei diesen Worten zusammen. Mit dem Gesagten hatte Vista genau den Punkt in ihm getroffen, der ihn zurzeit wohl am Meisten aufwühlte. Ruffy wusste schließlich nichts davon, dass er wieder unter den Lebenden war. Sein kleiner Bruder war mit großer Sicherheit der festen Überzeugung, dass er versagt hatte und machte sich ganz allein verantwortlich für seinen Tod. Allein dieser Gedanke schmerzte unaufhörlich in seiner Brust und vermischte sich zudem mit der grauenvollen Ungewissheit, wie Ruffy wohl auf ihn reagieren würde. Immerhin war er nun schon mehrere Monate wieder am Leben und hatte in dieser Zeit nur wenige Gedanken an ein Wiedersehen verschwendet, da er selbst erst einmal wieder auf die Beine kommen musste. So, wie er seinen kleinen Bruder jedoch kannte, könnte er ihm genau aus diesem Punkt einen gemeinen Strick drehen, indem er ihm vorwarf, ihn so lange im Ungewissen gelassen zu haben. Überhaupt wollte sich Ace gar nicht erst ausmalen, was für Höllenqualen der Kleine wegen ihm wohl durchmachen musste und vermutlich auch immer noch tat. Wenn er sich in die Lage von Ruffy hinein versetzte, wie er verzweifelt versuchte, mit seinem Verlust zurecht zu kommen, wurde ihm augenblicklich speiübel. Seinem kleinen Bruder musste es hundsmiserabel gehen. Was also, wenn es zu spät war und Ruffy aus einem gewissen Selbstschutz heraus bereits mit ihm abgeschlossen hatte? Brachte es ihm dann überhaupt noch etwas, zu ihm zu gehen?  War sein kleiner Bruder ohne ihn nicht vielleicht doch besser dran? Jetzt gerade war er offensichtlich dabei, den großen Verlust zu verarbeiten. Riss seine Begegnung dann nicht vielleicht einfach nur die Wunden wieder auf, die womöglich gerade anfingen abzuheilen? Es waren genau diese Gedanken, die ihn bisher auch davon abgehalten hatten, sich tatsächlich bei diesem Rayleigh zu melden. Marco hatte es des Öfteren mal angeschnitten und versucht den Grund aus ihm herauszukriegen, weshalb er sich bisher vor dem Anruf gedrückt hatte, jedoch hatte er es bis jetzt auch immer darauf geschoben, dass er einfach noch keine Zeit dafür gefunden hatte und es in Ruhe und nicht zwischen Tür und Angel erledigen wollte. Marco war natürlich bewusst, dass er mit diesen Worten einfach nur abblocken und es aufschieben wollte. Wahrscheinlich hatte ihn der Phönix sogar mal wieder längst durchschaut, was ihn zugegeben nicht einmal wundern würde. Nicht selten kam es Ace so vor, als könne dieser Kerl insgeheim seine Gedanken lesen und als würde Marco  einfach nur darauf warten, bis er selbst von sich aus zu ihm kam, um ihm dann das eigentliche Problem mitzuteilen und ihn um Rat zu bitten. Ace stellte sich dann auch immer vor, wie der Phönix selbstgefällig in sich hineingrinste und sich auf einer imaginären Schiefertafel einen weiteren Punkt dafür gab, mal wieder richtig gelegen zu haben. Wahrscheinlich stand es mittlerweile sogar 1000:1 für diesen dummen Piepmatz.   Grummelnd zog sich Ace daraufhin seinen Hut tiefer ins Gesicht, bevor er erst jetzt registrierte, dass ihn seine Crew immer noch abwartend anstarrte und teilweise schon etwas ungeduldig dreinschaute. Ach ja, richtig. Er hatte ja noch gar nicht geantwortet.  Verflixt! Wo waren sie doch gleich stehengeblieben? Angestrengt kniff der Feuerbändiger seine Augen zusammen, als er sich überlegend über sein Kinn rieb und dabei wohl einen ziemlich kuriosen Eindruck erweckte. Würden seine Kameraden wohl nicht zu genüge wissen, dass sich sein Hirn während einem Gespräch oftmals dummerweise einfach ungewollt anderen Themen widmete, könnte man vielleicht wirklich vermuten, er hätte ernsthaft Probleme mit Gedächtnisschwund oder Alzheimer.     „Ruffy, Ace…wir waren stehengeblieben, bei diesem Typ, der erst noch mit dir reden will, bevor du zu ihm darfst…“, half ihm Haruta freundlicherweise auf die Sprünge, bevor sie seinen grübelnden Zustand dafür nutzte, um ihm lachend einfach seinen Hut abzunehmen und ihn sich anschließend selbst auf den Kopf zu setzen. „Ja, richtig! Dieser Rayleigh Silvers oder wie auch immer er jetzt heißen mag! Ich sag euch, der kann sich wirklich was anhören, wenn ich ihn an der Strippe habe! Wisst ihr was? Eigentlich habt ihr vollkommen Recht! Ruffy wird mir den Kopf schon nicht abreißen und es tut uns sicher beiden gut, wenn wir uns wiedersehen. Ich rufe diesen Typ jetzt gleich an und geig ihm die Meinung!“ Beschwingt von seinen eigenen Worten, wollte sich Ace gerade von der hölzernen Bank erheben, als die plötzlich eingetretene Stille ihn dann noch einmal innehalten ließ. Verwundert blickte die Feuerfaust in die verblüfften und teilweise sogar schockierten Gesichter seiner Kameraden. Angestrengt ließ er seine letzten Worte daraufhin noch einmal Revue passieren und fragte sich dabei gleichzeitig, was genau er so Verwerfliches gesagt haben könnte, bis ihm einfiel, dass ihm ja überhaupt niemand etwas in Bezug auf Ruffy geraten, beziehungsweise gar vorgeschlagen hatte.  Er hatte ihnen also mit seiner Antwort insgeheim nun doch seine Bedenken und Ängste im Bezug auf das Treffen mitgeteilt, doch konnte er immer noch nicht so ganz nachvollziehen, was daran so schlimm sein könnte. „Leute, im Ernst jetzt…ihr kennt mich doch und wisst, dass ich in sowas nicht gut bin. Gedanken laut aussprechen und so…“ „Ace?“ „Ja?“ „Weißt du eigentlich, was du da eben gerade gesagt hast?“ „Ehm…was genau soll das werden, Izou? Eigenreflektion aufgrund von Familienkomplexen, oder was…?“ „Wir fragen dich gerade nochmal, ja? Denk mal genau darüber nach, was du uns gerade gesagt hast, Feuerfaust.“ „Ey…was soll’n der Scheiß jetzt, Vista?! Habt ihr jetzt auf einmal alle Tassen aus dem Schrank verloren, oder was?!“ „Du hast da gerade von….Rayleigh Silvers gesprochen, verdammte Kacke!! Ist dir eigentlich bewusst, WER dieser Typ ist, von dem du da die ganze Zeit über gequasselt hast??!!“ „Ehm…“ „Du weißt wirklich nicht, wer das ist?! Verdammt, ACE! Das ist niemand geringerer, als….“ Gerade als Vista zu seiner finalen Erklärung ansetzen wollte, wurde er von einem unverkennbaren und ziemlich lauten Räuspern unterbrochen, welches keinem geringeren als Marco gehörte. Dieser hatte komischerweise gerade jetzt ebenfalls den Gemeinschaftsraum betreten und damit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Mit einem kaum sichtbaren Kopfschütteln wies er Vista und den Rest dazu an innezuhalten, bevor er zielstrebig auf Ace zulief, der seinen Blick vollkommen planlos zwischen seiner Crew und Marco hin- und herwandern ließ. „Kann ich dich kurz sprechen….Käpt’n?“, der amüsierte Unterton in der tiefen Stimme Marcos, brachte es glücklicherweise fertig, die Aufmerksamkeit seines Freundes nun ausschließlich auf ihn zu lenken. Trotzig verschränkte Ace die Arme vor seiner Brust, ehe er ihm dreist die Zunge herausstreckte: „Hahaha…wirklich unglaublich witzig, Marco. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass Witzeln definitiv mal so gar nicht zu deinen Talenten zählt?“ „Schade, die anderen haben zumindest gegrinst. Aber du tanzt ja schon immer gerne aus der Reihe…was ist nun? Bringst du es fertig, mir fünf Minuten deiner kostbaren Zeit zu schenken?“ „Wer es noch gruselig findet, dass Marco offensichtlich mal gute Laune hat, hebt jetzt einmal bitte kurz die Hand!“, prüfend ließ Ace beim Aufstehen seinen Blick durch die Menge gleiten, während er seinen Arm als Zustimmung schon einmal in die Höhe schnellen ließ. Rückwärts lief er Marco dann schon einmal Richtung Ausgang nach, sodass er seinen Blick dabei immer noch auf die Crew richten und sehen konnte, wie Haruta breitgrinsend beide Arme in die Luft hob. Lachend zwinkerte er ihr zu, bevor er sich nun doch wieder herumdrehte, um keine weitere Gefahr zu laufen, irgendwo dagegen zu rempeln. ~*~ Sie fanden sich schon nach kurzer Zeit in Marcos Kajüte wieder, der nach ihrem Eintreten kurzerhand die Türe verriegelte und den Schlüssel dabei provokativ in seiner Hosentasche verschwinden ließ. „Ehhmm…wenn du gerade Notstand hast und mich ins Bett kriegen willst, kannst du dein Spielchen das nächste Mal ruhig auch anders angehen und vielleicht nicht gerade so auffällig vor der versammelten Mannschaft abziehen…“ Marcos Grinsen, welches wohlgemerkt immer noch auf seinem Gesicht ruhte und ihn wohlgemerkt etwas gespenstisch wirken ließ, wurde noch eine Spur breiter, als er sachte seinen Kopf schüttelte und daraufhin auf ihn zukam. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber eigentlich wollte ich etwas ganz anderes von dir.“ „Oh…“, peinlich berührt wendete Ace seinen Blick ab, während seine Wangen ein zartes Rosa annahmen und er verlegen die Wand angrinste, bevor er offenbar erst nach ein paar weiteren Augenblicken realisierte, dass  er ihn entgegen seiner Erwartung scheinbar wirklich nicht hergebracht hatte, um ihn ins Bett zu kriegen und stattdessen wahrscheinlich eher  mal wieder ein ernsteres Thema mit ihm bereden wollte, „…toller Käse...“ „Ich habe eben zufällig das Gespräch von euch mitbekommen.“ „Oh ja, natürlich. Ganz rein zufällig, was? Du hast deine Ohren doch eh immer überall und schiebst den Kontrolletti…“ „Mag sein…aber ich habe da meine ganz eigene Methode, weißt du? Das jetzt gerade zum Beispiel…das hab ich absichtlich überhört.“, mit diesen Worten wurde er von hinten in eine bestimmende Umarmung gezogen, bevor Marco ihm kurz mit den Zähnen in den Nacken zwickte. „HEY! Ohne erotische Hintergedanken wird nicht gebissen, Freundchen! Also hör auf, mich hier wuschig zu machen, wenn die Ernte im Endeffekt doch ausbleibt!“ Marcos helles Lachen erfüllte zwar nur für wenige Sekunden lang den Raum um sie herum und doch brachte es Ace‘ Bauch angenehm zum Kribbeln. Er konnte die Male, in denen sein Freund während ihrer gemeinsamen Jahre mal ehrlich und von Herzen gelacht hatte an einer Hand abzählen und so war es für Ace wohl eines der schönsten Geräusche überhaupt. Und ja, auch dann, wenn Marcos Lachen auf seine Kosten ging und einen mehr als zweideutigen Hintergedanken hatte. „Wer sagt denn, dass ich keine Hintergedanken dabei habe?“, gluckste der Phönix nach einer Weile amüsiert und hob belustigt seine Augenbrauen, als sich Ace gespielt beleidigt auf seinen Schreibtisch setzte. „Marcoooo!“ „Nun gut…wie gesagt, habe ich das Gespräch mitverfolgt…“ „…du meinst wohl eher belauscht. Aber gut, red weiter…“ „…Vorsichtig, Streichholz! Denk an unsere Abmachung! Jedenfalls stimme ich dir voll und ganz zu und bin ebenfalls der Meinung, dass du Rayleigh heute noch anrufen solltest, yoi. Am Besten sofort, hier bist du nämlich ungestört.“ „Ehhhhh…wa..warte mal…so…war das eigentlich nicht gemeint…also…“ „Hier auf dem Zettel steht die Nummer, die Teleschnecke ist dort drüben im Regal.“ „Marco…warte mal…ich…ich kann das nicht.“ „Und ob du das kannst! Die Selbstzweifel werden jetzt mal kurz hinten angestellt, klar?! Hier geht es in erster Linie weniger um dich, als um das Wohl deines Bruders. Wie lange willst du noch warten, yoi? Etwa so lange, bis sich die Nachricht deiner Wiederauferstehung bis auf ihre Insel verbreitet hat und Ruffy es über die Tageszeitung erfahren muss, anstatt die Gelegenheit zu bekommen, es direkt von dir persönlich zu erfahren? Tut mir leid, Ace, aber das werde und kann ich nicht zulassen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was für ein nervliches Wrack dann wieder vor mir sitzen würde…also tu nicht nur dir, sondern uns allen bitte diesen Gefallen und rede endlich mit Rayleigh Silvers!“ „Meine Güte, ist ja gut. Wieso musst du auch immer gleich so abgehen? Ist ja ätzend…“ „Man musste dich schon immer zu deinem Glück zwingen, Kleiner.“ „Mach’s gut, Marco. Hau ab und geh wen anderes nerven.”, damit vollführte er eine winkende Handbewegung, ehe er sich von dem Schreibtisch runterschwang und Marco den Rücken kehrte, um die kleine Teleschnecke aus dem Regel zu nehmen.  Dass der Phönix dabei noch einmal auf ihn zuschritt und ihm provokativ in den Hintern zwickte, kommentierte Ace mit einem schwungvollen Faustschlag nach hinten, dem Marco jedoch wie erwartet auswich. Keine Sekunde später hörte man, wie mit dem Schlüssel die Türe geöffnet wurde und Marco ohne ein weiteres Wort, dafür aber mit Sicherheit breit grinsend, die Kajüte verließ. Die plötzlich einkehrende Stille legte sich wie Blei auf seine Schultern, als er sich langsam auf die Bettkante sinken ließ und dabei ratlos die Teleschnecke, welche ihn blinzelnd musterte in der einen und den kleinen Zettel mit der Nummer in der anderen Hand hielt. Entschlossen atmete der Feuerbändiger daraufhin noch einmal tief durch, ehe er all seinen Mut zusammensuchte und begann die niedergeschriebene Zahlenkombination zu wählen. Was hatte er auch schon für eine andere Wahl? Zunächst rührte sich das kleine Telekommunikationsgeschöpf in seinen Händen nicht, sodass Ace bereits vermutete, sich verwählt zu haben, doch plötzlich weiteten sich die Augen der Teleschnecke und es ertönte ein leicht abgehetztes: „Silvers?“ Die Stimme am anderen Ende klang rau und tief, sodass die Feuerfaust keinen Zweifel daran hatte, es hier mit einem etwas älteren Mann zutun zu haben. Ace konnte es sich selbst nicht richtig erklären, doch in dem Moment, in welchem Silvers am anderen Ende den Anruf entgegengenommen hatte, waren all seine Worte, die er sich notdürftig zurecht gelegt hatte, in Luft aufgelöst worden. Einzig und allein der Gedanke daran, dass er gerade mit dem Mann sprach, der seinen kleinen Ruffy in unmittelbarer Nähe bei sich hatte, raubte ihm seine Sprache. All die Emotionen in Bezug auf seinen kleinen Bruder kochten abermals in ihm hoch und erst jetzt wurde Ace wirklich bewusst, wie sehr er seinen kleinen Flummi eigentlich vermisste. Sein Herz schnürte sich schmerzhaft zusammen, als ihn seine Gedanken augenblicklich zurück  in ihre Kindheit zurücktrugen, in der dieses ganze Chaos hier doch noch so weit weg war und in welcher sich niemand auch nur im Entferntesten getraut hätte, sich Ähnliches auszumalen, als das, womit sie sich zurzeit in ihrer Gegenwart auseinandersetzen mussten. „Hallo? Ist dort jemand?“ Erschrocken zuckte Ace zusammen und sog tief die Luft in seine Lungen, hätte dabei vor lauter Schreck fast die Teleschnecke fallen lassen, als er kurz seinen Kopf schüttelte, um wieder Herr seiner Sinne zu werden. Wenn er so weitermachte lief er womöglich noch Gefahr, das Gespräch und damit auch die Chance auf Ruffy in den Sand zu setzen, bevor es überhaupt begonnen hatte. „Hier spricht Puma D. Ace, der Bruder von Ruffy.“ „Ahh…sieh mal einer an. Hast du dich also doch noch dazu entschieden, meiner Bitte Folge zu leisten, nicht?“ „Scheint so.“ Nervös biss sich Ace in seiner Unterlippe, als daraufhin ein unangenehmes Schweigen zwischen ihm und dem scheinbar ziemlich alten Kauz eintrat. Er kannte diesen Typen nicht, was das Alles hier nicht besser machte. Er war noch nie gut im Umgang mit Fremden gewesen, was seinen beschränkten Komplexen in Sachen Vertrauen zuzuschreiben war und letztlich nicht selten darin endete, dass man ihn nach der ersten Begegnung direkt als feindselig abstempelte. „Scheinst ja nicht der Gesprächigste zu sein, hm? Merkwürdig…dein Bruder erzählt mir eigentlich immer das genaue Gegenteil.“ Kurz musste Ace tatsächlich innehalten und seine Augen fest zusammenkneifen, damit er den Gedanken tapfer verdrängen konnte, dass Ruffy dem Anschein nach doch noch von ihm redete und somit auch immer noch an ihn dachte.  Es war schön zu hören, dass Ruffy wieder über ihn reden konnte, was sicher keineswegs leicht für ihn war und ihn bestimmt auch einiges an Überwindung kostete. Wütend verkrampfte Ace seine Hände um die Schnecke auf seinem Schoß. Wie konnte sich Etwas bloß so gut anhören und gleichzeitig auch so schmerzhaft sein?! „Jungchen? Bist du noch dran?“ „Ja…ich…tut mir leid. Es ist nicht einfach…ich meine, das Alles hier. Glauben Sie mir, ich würde nichts lieber wollen, als Ruffy endlich wiederzusehen und ihm zu zeigen, dass er nicht länger um mich trauern muss…“ „Nun…das kann ich sehr gut nachempfinden, allerdings muss ich als sein derzeitiger Mentor auch an seinen Fortschritt denken. Genau deshalb war es auch so wichtig für mich, vorher noch einmal mit dir über das Treffen zu sprechen. Ich möchte eurem Glück um keinen Preis im Wege stehen, versteh mich da bitte nicht falsch, aber…“ „Ab…er?“, er musste sich wirklich zügeln, um diesem Rayleigh nicht ein paar unschöne Dinge an den Kopf zu werfen und ihn zu fragen, was genau dann eigentlich sein verdammtes Problem war. Sein Herz schlug aufgeregt gegen seine Brust und er merkte, wie seine Handinnenflächen vor lauter Anspannung anfingen zu schwitzen. „Weißt du….es ist leider noch etwas schwierig für mich, zu deinem Bruder durchzudringen. In seinem Training soll er bei mir lernen, wie er sein Haki sinnvoll und vor allem gezielt einsetzen kann. Dass dieses Unterfangen einiges an Zeit beansprucht, kannst du dir sicherlich selbst denken. Ich habe deinem Bruder meine Hilfe für genau ein Jahr lang angeboten und die Zeit läuft gnadenlos gegen uns. Bisher sind seine Fortschritte nur schleppend und genau deshalb möchte ich dich dafür nutzen, um sein Training voranzutreiben. Ruffy hat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte zukünftig in der Lage sein, die Menschen zu schützen, sie ihm etwas bedeuten. Wenn du jetzt einfach daherkommst, dann lege ich gerne meine Hand in dein Feuer, dass er genau dieses Ziel und damit auch seinen Ansporn für das Training verlieren wird. Kannst du mir so weit folgen, Ace?“ „…Ja…na los…weiter im Text!“, zähneknirschend nickte Ace nun mehr zu sich selbst, als er sich notgedrungen eingestehen musste, dass die Erklärung des alten Mannes bis hier hin tatsächlich plausibel klang. Er konnte sich jedoch immer noch nicht erklären, welche Rolle er nun genau bei dieser ganzen Geschichte spielen sollte. Für ihn klang es bisher eher nach einer Erpressung und das missfiel ihm in allerlei Hinsichten. „Wenn er dich einfach so wiedersieht, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit sein gesamtes bisheriges Training vergessen und nur noch Augen für dich haben. Deshalb erwarte ich von dir, dass du ihm klarmachst, welche Chance ihm durch die Lappen gehen würde, wenn er sein Training tatsächlich vernachlässigen oder gar abbrechen würde, wenn er womöglich noch auf die Idee kommt, mit dir mit zu segeln, nur um bei dir sein zu können.“ „Ruffy hat seine eigene Crew. Er würde niemals ohne seine Leute und schon gar nicht unter einer anderen Flagge segeln…“ „Wie dem auch sei…ich möchte es mir wirklich nicht mit dir verscherzen, Ace…und ich kann mir gut vorstellen, was du durchmachen musstest…“ „Hören Sie, alter Mann! Das einzige, was ich möchte, ist Ruffy zu sehen! Wenn Sie es sich wirklich nicht mit mir verscherzen möchten, dann kommen Sie endlich zum Punkt, verdammt!“ „Also gut…“, Rayleigh schien am anderen Ende zu seufzen, ehe er in einem beschwichtigenden Tonfall fortfuhr, „…damit ich Ruffys Kampfkünste endlich vollkommen analysieren und im Umkehrschluss auch seine größten Schwachstellen herausfiltern kann, muss ich es irgendwie schaffen, ihn wirklich zu fordern, sodass er mit vollem Einsatz kämpft. Bisher habe ich ihn gegen die größten und gefährlichsten Monster hier auf der Insel antreten lassen, doch brachte das, wie bereits gesagt, nur wenig Erfolg. Aus diesem Grund möchte ich, dass du gegen ihn kämpfst, ohne dass er weiß, wer genau da sein Gegner ist.“ „Ich soll WAS??!!!! Haben Sie’ne totale Macke??!!“ „Mir war bewusst, dass dir das nicht gefallen wird, doch lass mich dir bitte genauer erklären, worauf ich hinaus möchte. Ruffy soll merken, dass sein Gegner ihm dieses Mal ebenbürtig und sogar überlegen ist. Wenn er das merkt und zudem nicht weiß, dass er dort gerade gegen dich kämpft, dann wird er endlich vollen Einsatz zeigen und ich kann daran seinen Kampfstil verbessern. Ich weiß, dass ich dir damit einiges abverlange, Ace und es  auch sehr schwer für dich sein wird, dabei konzentriert zur Sache zu gehen, doch bitte ich dich im Namen deines Bruders um deine Mithilfe. Mir liegt etwas an ihm und er könnte es wirklich weit bringen, wenn er erst über seine Grenzen hinaus gegangen ist. Geb ihm die Chance, stärker zu werden und seine Crew wieder ohne Selbstzweifel anführen zu können. Du, als sein großer Bruder weißt doch genau, wie viel ihm daran liegt, seinen Traum verwirklichen zu können….“ Ace schwieg. Mit dieser miesen Karte Seiten Rayleighs hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sein Kopf war zum Brechen voll und in ihm rasten die Gedanken in einem schwindelerregenden Tempo. Zitternd versuchte er dennoch aus diesem ganzen Gedankenwahnsinn ein paar brauchbare Teile zusammenzuführen, die es ihm ermöglichten, das Gesagte von eben zu verdauen. Natürlich wusste er, was Ruffy für ein Hitzkopf war und dass es wahrscheinlich wirklich nicht anders ging, doch konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, einfach so gegen seinen Bruder zu kämpfen, nachdem er diesen doch so lange nicht sehen konnte und zudem so viele, quälende und schmerzende Ereignisse zwischen ihnen standen. Wie sollte er es bitte fertig bringen, einfach so gegen Ruffy zu kämpfen, ohne dem Drang nachzugeben, ihn einfach nur in die Arme zu schließen?! Mühevoll fasste sich Ace an den Kopf, fast so, als wollte er damit bezwecken, seine rasenden Gedanken abzubremsen. Ihm schwirrten so unfassbar viele Fragen im Kopf herum, dass er es nicht annähernd fertig brachte, diese in eine vernünftige Reihenfolge bringen zu können. Angefangen dabei, weshalb dieser Rayleigh überhaupt in der Lage war, seinem Bruder das Haki beizubringen, hinweg über den Drang, wissen zu wollen, mit wem genau er dort eigentlich gerade sprach, bis hin zu der Tatsache, dass er noch nicht einmal dazu gekommen war, um sich nach Ruffys derzeitiger Verfassung zu erkundigen. Letztlich jedoch manifestierte sich nur noch eine Frage in diesem ganzen Wirrwarr, mit der er selbst zugegeben am Wenigsten gerechnet hätte und doch brannte sie immer mehr in Ace, sodass er es einfach nicht länger zustande brachte, sie neben all den anderen Anliegen verdrängen zu können: „Wozu machen Sie das Alles hier? Ich meine…was springt für Sie letztendendes dabei heraus?“ „Nun…weißt du…ich habe ein privates Interesse daran, zu sehen, was die neue Ära letztlich mit all ihren Mitstreitern noch bringen wird. Ich selbst bin alt und habe unendlich viel erlebt und doch ist noch so Vieles offen und unklar. Auch im Namen meines ehemaligen Kapitäns möchte ich gerne wissen, was ihr nun letztlich aus seinem Überbleibsel machen werdet…“   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)