The meaning of life von Angel_66 (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 1: Auferstehung ----------------------- Einen wunderschönen guten Abend an all diejenigen, die es gewagt haben, hier mal reinzuklicken! Ich hatte es schon seit geraumer Zeit geplant und nun ist es endlich soweit! Meine erste Geschichte über One Piece, weshalb ich wirklich mehr als gespannt bin, was ihr letztlich dazu zu sagen habt! :) Ich nehme gerne Kritik entgegen, also haut damit ruhig um Euch! ;) Das Pairing in dieser FF werden hauptsächlich Marco und Ace sein, da ich einen kleinen Narren an den beiden gefressen habe, wie ich neulich feststellen musste. Ich hoffe, mein Geschreibsel stößt bei Euch auf Anklang! Viel Spaß!! ~*~ The meaning of life ~*~ Kapitel – 1 – Auferstehung ~*~ Ein fürchterliches Beben erfüllte den Ort, ließ jeden Stein, jeden Betonbrocken, jede Mauer und jedes Haus ehrfürchtig erzittern und vibrieren, ganz so als wollten sie ihm die letzte Ehre erweisen. Obwohl er immer noch aufrecht stand, spürte er, wie ihn sein Leben in Form seines roten Lebenselixiers Tropfen für Tropfen, Augenblick für Augenblick verließ. Er wusste, dass seine Zeit auf Erden vorüber war. Niemand konnte etwas gegen die innere Lebensuhr unternehmen und das war zum Teufel auch gut so! Er hatte sein Leben leben dürfen, hatte die Familie bekommen, die er sich immer so sehnlichst erwünscht hatte, durfte die Liebe seiner Söhne spüren und deren barmherzigen Loyalität beiwohnen, selbst jetzt im Angesicht des sicheren Todes mit dessen bitterem, fahlem Beigeschmack. Seine Zeit war gekommen und für ihn war es in Ordnung so. Doch bevor er ging, ja bevor er tatsächlich abdankte und dieses irdische Leben hier verließ, musste er sein Gewissen reinwaschen von diesen unendlich vernichtenden und zerfressenden Gedanken. Er hatte es nicht verdient. Er hatte es nicht verdient gehabt, so einfach und unmoralisch aus dem Leben gerissen zu werden, gerade an dem Punkt, wo sämtliches Geschehen um sie herum diesen doch so wichtigen Wendepunkt der Weltgeschichte miterlebte und sie alle Zeugen davon wurden, wie tapfer und willensstark die neue Generation doch sein konnte. Er hatte es nicht verdient, Ace musste leben! „Marco…“, seine Stimme hatte einen merkwürdig komischen Gurgelton angenommen, der wohl von seinem eigenen Blut herrührte, welches nun sogar begonnen hatte, sich durch den Mund aus seinem Körper heraus zu quetschen. Er konnte diesen einen Wunsch nur an seinen ersten Kommandanten abgeben, wusste er doch ganz genau, dass außer ihm niemand sonst noch dazu in der Lage wäre. Irgendjemand musste die Crew zusammenhalten, jetzt in diesen dunklen und finsteren Zeiten, in denen die Hoffnung schwand und der Weltfeind immer stärker zu werden schien. „Vater….tu es nicht….“ „Ich muss es, mein Sohn! Mir bleibt keine Zeit mehr…hör mir zu, Marco!“, sein Blick glitt herab zu seinem geschätzten und allesgeliebten Sprössling, welcher sich sichtlich zusammenreißen musste, diese mächtige, temperamentvolle Kreatur in seinem Inneren im Zaun halten zu können. Als sich ihre Blicke kreuzten und sie sich letztlich in die Augen sahen, füllten sich die klaren, hellblauen Augen Marcos mit bitteren Abschiedstränen. Er schaute seinen Söhnen selten in ihre Seelenspiegel und er wusste nur zu gut, welche Emotionen er damit in ihnen freisetzte, wenn es entgegen der Gewohnheit dennoch einmal passierte. „Rette Ace, Marco! Ich werde nicht eher in Frieden ruhen können, bis er wieder unter den Lebenden weiht und mit dir zusammen die Whitebeardpiraten über die Meere führt! Seine Zeit ist noch nicht reif, verstehst du? Er….in ihm schlummert etwas viel Größeres, etwas von wichtiger Bedeutung. Ich gebe mein Leben für die neue Generation. Eure Generation….es liegt an euch, diesen Kampf zu Ende zu führen. Nicht heute, nicht morgen….aber der Tag der Entscheidung wird kommen. Ich liebe euch, Marco….jeden einzelnen und ich möchte, dass ihr unter meinem Namen weitersegelt und die Türen öffnet, die uns bisher verwehrt geblieben waren. Als deinen Vater bitte ich dich….Marco, rette Ace...“ Whitebeard hatte sein Anliegen mit der finalen Antwort über den Ablauf der Rettung brummend beendet. Der Phönix hatte keinerlei Chance mehr bekommen, seine Zweifel bezüglich des fragwürdigen Plans seines Vaters zu äußern, der unter anderem einen Uraltzauber einer Schamanin beinhaltete, welche laut Whitebeard eine alte Bekannte von ihm sei und ihm aufgrund alter Zeiten noch etwas schuldig war. Das einzige was ihm blieb, war der ihm genannte Kurs und die Information, dass sie den Leichnam der Feuerfast brauchten. Alles Weitere würden sie sehen, wenn es so weit wäre. Der Kommandant hatte zwar jedes einzelne Wort seines Vaters verstanden und verinnerlicht, für ihn war es keine Frage, den letzten Wunsch und Befehl des Käpt’n auszuführen, doch blieben letztlich nicht nur die Selbstzweifel, sondern ebenfalls diese riesige Bürde, welche ihm damit auferlegt wurde. Was, wenn ihm die Crew nicht glaubte? Was, wenn sie ihn nicht begleiten wollten? Was, wenn er es nicht schaffte? ~*~ Er wachte auf und merkte sofort, dass etwas nicht stimmte. Er fühlte sich wie in Watte gehüllt, als wäre alles abgestumpft und eingedämmt. Dieses Gefühl hier kam ihm viel zu bekannt vor und er konnte bereits jetzt mit Gewissheit sagen, diese Situation hier schon einmal durchlebt zu haben. Verwirrt schlug er langsam seine Augen auf, versuchte dabei diese furchtbaren, stechenden Kopfschmerzen zu unterdrücken, ehe er seinen Blick bedächtig umherschweifen ließ, nur um kurz darauf erneut festzustellen, dass das hier einfach nicht die Wirklichkeit sein konnte. Das hier, das war nicht richtig. Es war falsch, abgrundtief falsch! Noch während er sich langsam und allmählich in eine aufrechte Position kämpfte, wanderte sein Blick bereits wie beim ersten Mal auch verwirrend durch die kleine, spärlich eingerichtete Kajüte. Es hatte sich rein gar nichts an ihr geändert, selbst das Bullauge ruhte an der gleichen Wand, wie damals, als er seine Augen das allererste Mal auf der Moby Dick aufgeschlagen hatte, nachdem er von Whitebeard an Deck geholt worden war. Irgendjemand spielte hier gerade ganz und gar nicht korrekt und noch während er sich seines Déjà-vu bewusst wurde, prasselten blitzartig die fehlenden Puzzleteile seines Hierseins wie ein erbarmungsloses Geschoss auf ihn ein, das sich brennend heiß in seinen Verstand senkte. Er sollte nicht hier sein, zumindest nicht so. Nicht so....komisch lebendig. Er konnte unmöglich am Leben sein, das alles hier war ein schlechter, hundsmiserabler Alptraum, er.... "Ace...bist du...wach..?" Er musste nicht aufsehen, um zu wissen, wer da gerade durch die knarzende Holztür hereingetreten war. Seine Stimme würde er unter tausenden und abertausenden wiedererkennen. Eigentlich sollte er sich sogar freuen wie nie zuvor, diese Stimme überhaupt noch einmal hören zu dürfen, hatte er doch längst damit abgeschlossen und sich damit abgefunden, dass sie von nun an getrennt waren und das bis in alle Ewigkeit. Er hatte sich damit abgefunden, von nun an alleine zu sein, alleine mit seinen zermarternden Gedanken und Alpträumen, die ihn jedes Mal aufs Neue bis ins Mark erschütterten und niederschlugen, wie es keine Faust der Welt es hätte schaffen können… Ein Stich, dann ein weiterer Hieb, ehe er sich tapfer zurück in die Höhne kämpfe, um in dieses widerwärtige Gesicht spucken zu können, um diesem Wichser dieses grässliche Grinsen auszutreiben. Dann ein Stich, ein weiterer Hieb und diesmal blieb er am Boden liegen, in seinem eigenen Blut… „Ace!!??“ Panisch zuckte er zusammen, ehe er es endlich fertig brachte, seinen Kopf etwas anzuheben, um seinem langjährigen Freund in dessen sorgenvolles Gesicht zu blicken. Es gefiel ihm gar nicht, diese angestrengte Mimik und diese traurigen Falten. Was war nur geschehen? Was war hier los? Wieso wachte er nicht endlich auf? „Ace…das hier….ist kein Traum. Du bist hier, Ace. Bei uns….in Sicherheit.“, dieses Mal war die Stimme Marcos deutlich sanfter, als sich der Ältere zu ihm auf das kleine Bett setzte und er ein ängstliches Zusammenzucken einfach nicht unterdrücken konnte, ehe er ein Stück von dem Körper neben sich wegrutschte. Körperkontakt war nicht gut, war ganz und gar nicht gut. Körperkontakt bedeutete Stiche und Hiebe und…Schmerz. Zermartert schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf, ehe er diesen mit seinen Händen stützte. Wieso konnte er nicht endlich aufwachen?! ~*~ Marco hielt erschrocken in seiner Bewegung inne als er sah, wie Ace fast schon panisch von ihm wegrückte und es offenbar gar nicht erst zustande brachte, ihm in die Augen schauen zu können. Verbittert biss er sich auf seine Unterlippe, während er wehmütig seinen Kopf schüttelte und wütend seine Fäuste ballte. Er hatte ja bereits geahnt, dass Ace desorientiert und zurecht auch etwas verwirrt sein würde, nachdem er nun bereits vor fünf Tagen von dieser alten Frau aus dem Totenreich zurückgeholt und wiederbelebt worden war, dass er nun aber sogar regelrecht verstört war und so gar nicht dem Mann glich, den er ursprünglich als Puma D. Ace kennenlernen durfte, behagte dem blonden Mann ganz und gar nicht. Er hatte von Anfang an kein gutes Gefühl dabei gehabt, seinen Freund wieder unter die Lebenden zu holen, auch wenn außer Frage stand, dass er unendlich glücklich darüber war, diesen nun doch nicht tot und für immer verloren zu wissen. Es war alleine die Tatsache, dass ihm die Methode nicht behagte, mit welcher die Feuerfaust nun letztlich wieder zurückgeholt worden war. Es war merkwürdig, seinen leblosen Leichnam gesehen zu haben und nun seinem wieder lebenden Ebenbild gegenüber zu sitzen, nachdem die genannte Schamanin Whitebeards, welcher er wohlgemerkt nur vertraut hatte, um den Wunsch seines Vaters zu erfüllen, ihn mit einer angsteinflößenden Zeremonie zurückgeholt hatte, die ihm und seiner Crew unheimliche Schauer über den Rücken gejagt hatte. Fünf volle Tage hatte sein Freund nun schon unter Alpträumen schwersten Ausmaßes gelitten, sich dabei manchmal die Seele aus dem Hals geschrien, nur um Augenblicke später wieder wimmernd und zusammengerollt wie ein kleines Kind zitternd im Bett zu liegen. Auch, wenn er nicht hundertprozentig sagen konnte, von welchen plagenden Geschehnissen und Vorfällen sein Freund in diesen Momenten heimgesucht wurde, so konnte er sich dennoch gut vorstellen, welche grausamen Methoden sie in Impel Down an ihm ausprobiert haben mussten, hörte man doch immerhin regelmäßig beängstigende Horrorgeschichten aus dem Tiefseegefängnis über dessen Wärter und deren „Züchtigungsprogrammen“. Den Phönix überfuhr ein kalter Schauer, als er sich diverse Foltergeräte in seinen Vorstellungen ausmalte und am Liebsten hätte er den Schwarzhaarigen einfach nur in seine Arme ziehen wollen, um ihm zusagen, dass ihm eine solche Grausamkeit niemals wieder angetan werden würde. Es erfüllte ihn mit einer unsagbaren Wut, dass er keine Möglichkeit bekommen hatte, den Jüngeren vor diesem vernichtenden Schicksal beschützen zu können und noch mehr wühlte es ihn auf, ihm selbst jetzt, wo er nun eben genau diese Gelegenheit hatte, nicht helfen und ihm beistehen zu können. Umso mehr fühlte er sich für seine jetzige Emotionslage verantwortlich, wusste er doch schließlich ganz genau, dass es für ihn nicht nur die Geschehnisse aus Impel Down zu verarbeiten galt, sondern er ebenfalls noch keine Chance hatte, über die einschlagenden Momente auf Marineford nachdenken zu können und sich diesen ebenfalls bewusst zu werden. Und mit einem Schlag durchfuhr Marco ein greller, schmerzender Blitz, welcher ihn urplötzlich aufschrecken ließ und er schlagartig gegen die aufkeimende, widerwärtige Übelkeit ankämpfen musste, die sich langsam in seinem Magen anstaute. Resigniert schloss er seine Augen, als ihm bewusst wurde, dass Ace ja bereits tot gewesen war, als sich Whitebeard für sie geopfert hatte. Ace hatte nicht den leisesten Schimmer über den Tod ihres Vaters. Und es überblieb ihm, als neuer Käpt’n, ihn von dem Tod Whitebeards zu berichten. „Marco?“ „Ja?“, die leise und brüchige Stimme von Ace hatte ihn sofort wieder aus seinen Gedanken zurückgeholt. Er hatte nach seiner vorherigen Reaktion eigentlich nicht mehr damit gerechnet, dass dieser vorerst überhaupt noch etwas nach seinem Erwachen sagen würde. „Wieso….“, der Schwarzhaarige unterbrach sich selbst bei dem Versuch weiterzusprechen, indem er sich verzweifelt und wimmernd seine Haare raufte, ehe er seine Knie dicht an seinen Körper zog und schließlich seine Stirn darauf bettete, „…wieso….lebe ich…?“ Kapitel 2: Resignation ---------------------- ~*~ Kapitel  – 2 – Resignation ~*~ Das Leben zog an ihm vorüber, wie ein niemals enden wollender Film, in welchem er lediglich nur noch eine unwichtige Nebenrolle spielte, die für den weiteren Verlauf nicht mehr zwingend notwendig war. Marco hatte ihm erzählt, wieso er nun wieder hier war und letztendlich auch, dass ihr Vater sich geopfert hatte, sich für ihn geopfert hatte. Nun, eigentlich für sie alle hier auf der Reinkarnation und Nachbildung der Moby Dick, aber Ace konnte sich dieser Tatsache nicht bewusst werden, gerade jetzt in seiner derzeitigen Situation. Auch wenn er widererwarten ein nun wieder schlagendes Herz hatte, so fühlte er sich dennoch gleich einer leeren Hülle, die es für ihn unmöglich machte wieder richtig leben zu können.  Die Schmerzen, welche ihn anfangs stetig begleitet hatten und höchstwahrscheinlich noch von seinen Verletzungen aus Impel Down und der Magmaattacke des Marineadmirals herrührten, waren mittlerweile erträglicher geworden. Das, was jedoch weiterhin blieb waren die folgeschweren Alpträume, die es unmöglich für ihn machten, wenigstens eine Nacht ruhig und unbeschwert durchschlafen zu können. Er fühlte sich unfassbar müde und ausgelaugt, er war schwach und von seiner vorherigen Person, der starken, unnachgiebigen und berüchtigten Feuerfaust, nur noch ein billiger Abklatsch. Selbst sein Äußeres ließ es nur noch in grundsätzlichen Erkennungsmerkmalen zu, ihn als denjenigen zu erkennen, der er einmal war. Es erstaunte ihn deshalb auch mehr denn je, dass Marco es dennoch immer noch nicht aufgegeben hatte, für ihn da sein zu wollen. Oftmals hockte er die gesamte Nacht auf dem Boden seiner Kajüte, nur um ihn mit der Gewissheit zu stärken, in den dunklen Stunden nicht alleine zu sein, wenn er dann wieder einmal schweißgebadet aus seinen Träumen hochschreckte. Einmal hatte sich der Phönix sogar trotz seiner vehementen Gegenwehr zu ihm in das sowieso sehr kleine Bett gezwängt, nur um ihn kurz darauf so fest in die Arme zu schließen, dass ihm zwangsweise gar keine Möglichkeit mehr zur Bewegung  blieb. Im ersten Moment waren ihm sofort wieder einzelne Erinnerungsfetzen aus einem dunklen, kalten Raum ins Gedächtnis geschossen, in welchem er seine eigenen, markerschütternden Schreie hören konnte und er hatte sich schlagartig mehr denn je versucht gegen den plötzlichen und vor allem ungewollten Körperkontakt zu wehren, nach etlichen Minuten jedoch hatte er gemerkt, dass sein Widerstand zwecklos war und Marco ihn so nur noch fester hielt und regelrecht an sich presste. Letztlich hatte er aufgegeben und noch im selben Moment gespürt, wie Marco mit einem unheimlich guttuenden Flüstern beruhigende Worte auf ihn einredete und dessen angenehme Körperwärme langsam aber sicher auf ihn überging und sein aufgewühltes Inneres besänftigte. Ergeben und unendlich zermürbt von dieser lähmenden Müdigkeit, hatte er seine Augen geschlossen und allmählich begonnen, die fremde, ihm dennoch gleichzeitig nur zu wohlbekannte, Wärme in sich aufzunehmen. Seit seiner Wiederbelebung war ihm furchtbar kalt und er hatte regelrecht das Gefühl, von innen heraus zu erfrieren. Es war fast schlimmer als alles andere, das er bisher erlebt hatte und stellte fast sogar seine grausamen Erlebnisse in den Schatten, denn mit Kälte hatte er einfach noch nie umgehen können. Im ersten Versuch hatte er probiert, sich mit seinem eigenen, inneren Teufelskraftfeuer zu wärmen, jedoch musste er kurz darauf ernüchternd feststellen, dass er dieses aus irgendeinem unerklärlichen Grund nicht mehr einsetzen konnte. Und so war es bis jetzt. Es war einfach unbrauchbar und auch, wenn er es dennoch deutlich in seinem Körper spüren konnte, so hatte er dennoch das Gefühl, als würde es von irgendetwas blockiert werden. In dieser besagten Nacht jedoch hatte er das erste Mal nicht frieren müssen, da ihn Marco wärmte und ihn weiterhin beschützend in den Armen gehalten hatte. „Ich bin da, Ace. Ich werde dich niemals wieder alleine lassen.“ Er wollte ihm glauben, wollte sich so sehr von diesen Worten einnehmen und befreien lassen, jedoch verwehrte es die Dunkelheit in seinem Inneren, die einfach alles und jeden verschlang, egal welche Vorgeschichte dieser jemand nun in seinem bisherigen Leben gehabt hatte. „Marco!!!“ „Was?!“ „Ich hasse dich gerade hierfür, du Bastard!“ „Das tust du nicht. Ich merk doch ganz genau, wie sehr dir das hier gerade gefällt….“ „Und du weißt ganz genau, dass ich dir schon tausendmal gesagt habe: NICHT auf dem VERDAMMTEN Deck!“ „Hab dich nicht so, Feuerfäustchen. Die anderen wissen doch ganz, was wir in unserer Freizeit so miteinander treiben…“ „Ja, sie müssen‘s aber nicht auch noch live und in Farbe sehen und miterleben!! Abgesehen davon habe ich gerade KEINE Freizeit, im Gegenteil…ich hab zu tun!“ „Als dein über dir stehender Kommandant und damit einhergehend direktem Vorgesetzten, befehle ich dir hiermit, deine derzeitige Arbeit niederzulegen und dich vorrangig erstmal um mich und meine Bedürfnisse zu kümmern.“ „Jetzt haben’se dir aber wirklich völlig ins Hirn geschissen, oder?!“ „Vorsicht, du kleines Streichholz! Du vergisst, dass selbst du hier gerade mit dem Feuer spielst!“ „Highhhh…Marco! Ghhnn…ja…schon gut…du…hast...gewonnen…“ Seufzend fuhr sich der Schwarzhaarige durch seine strähnigen Haare, nur um anschließend angewidert sein Gesicht zu verziehen. Er sollte, nein MUSSTE dringend duschen! Noch einmal schloss er kurz seine Augen in Erinnerungen an ihn und seine Crew in unbeschwerten Zeiten, an ihn und an Marco. Sie waren tatsächlich einmal glücklich gewesen. Dann schüttelte er kaum merklich seinen Kopf, ehe er den Blick von seinen Kameraden und dem herrlichen Sommertag draußen an Deck abwand und sich sanft von dem Hocker vor seinem Bullauge erhob. Es wäre das erste Mal, dass er seine Kajüte verließ.   Er wusste nicht, wieso er plötzlich solch eine Abneigung gegen Gesellschaft hatte, jedoch hoffte er inständig, auf seinem Weg in eines der Badezimmer niemanden über den Weg zu laufen. Er liebte seine Crew, mochte jeden einzelnen davon und er war sich sicher, dass ihm Ablenkung guttun würde. Das Problem war nur, dass er immer noch nicht wieder angekommen war und stets das Gefühl hatte, hier einfach nicht hinzugehören. In den letzten Tagen hatte er oft mit dem Gedanken gespielt, sich einfach selbst wieder aus dem Leben zu reißen und seinem irdischen Leiden damit ein Ende zu setzen, jedoch gönnte er sich diese Erlösung letztendlich selbst nicht. Er hatte es nicht verdient, sich selbst zu erlösen, gerade nachdem er so naiv und unachtsam gestorben war. Des Weiteren konnte er es einfach nicht, weil er ganz genau wusste, dass sich sein Vater noch während seiner Tat wohl mehrfach in seinem Grab herumdrehen würde. Marco hatte ihm erzählt, was Whitebeard ihm gegenüber berichtet hatte und dass er ‚Größeres‘ in ihm sah. Ablehnend schüttelte Ace seinen Kopf. Größeres? Er?! Was sollte dieses ‚Größere‘ bitte sein?! Er wusste ja nicht einmal, wie er die nächste Zeit überleben sollte, wenn sich nicht bald etwas ändern oder sich sein Zustand deutlich verbessern würde.  Wenn das Ganze hier so weiter ging, dann würde es sicherlich nicht mehr lange dauern, bis er sich bei der nächstbesten Gelegenheit einfach wieder lebensmüde in den Tod stieß, sofern er vorher nicht vollends seinen Verstand verlor und sich wie ein Psychopath seinen Kopf an irgendetwas kaputtschlug, nur damit ihn diese widerwärtigen Gedanken nicht mehr länger verfolgten und endlich in Frieden ließen. Erneut verließ ein schweres Seufzen seine trockenen Lippen. Er war genauso wie diese Gedanken, einfach widerwärtig. Alleine, dass er überhaupt an so etwas dachte war einfach nur abscheulich. Nicht das erste Mal seit seinem Erwachen, schweiften seine Gedanken ab zu seinem kleinem Bruder.  Er würde wohl völlig durchdrehen, wenn er ihn so sehen würde. "Ruffy...." Er machte sich wahnsinnige Vorwürfe, es zugelassen zu haben, dass der Kleine sein Leben für so etwas Widerwärtigem wie ihn riskiert hatte und das sogar mehrfach! Verbittert biss Ace seine Kieferhälften aufeinander. Wahrscheinlich war es für seinen Bruder sogar besser, einfach weiterhin im Glauben zu bleiben, er wäre immer noch tot. Was sollte Ruffy auch schon mit so etwas wie ihm?! Wo er hin kam, richtete er Schaden an und verletzte die, die ihm etwas bedeuteten, er war einfach schlichtweg zu nichts zu gebrauchen, er.... „Wo willst du hin, Kleiner?“ „Willst du jetzt jeden meiner Schritte überwachen….Käpt‘n?!“, er konnte sich selbst nicht davon abhalten, das letzte Wort regelrecht herauszuspucken. Das hier behagte ihm einfach nicht, in keinster Weise. „Wenn es sein muss…“ „…Muss es nicht!“ „Das seh ich anders…“ „Mir scheißegal, wie du was siehst. Du hast doch sicherlich Wichtigeres zu tun, als dich mit mir abzugeben. Kann ich da bitte vorbei?!“ In seiner Abwehrhaltung mit verschränkten Armen und finsterer Miene, konnte er für den Bruchteil einer Sekunde erkennen, wie Marco ihn verletzt aus seinen Augen heraus angefunkelt hatte. Ihre Blicke trafen sich jedoch wirklich nur für einen winzigen Moment, sodass es genauso gut Einbildung hätte gewesen sein können. Er konnte ihm nicht in die Augen schauen, genauso wenig, wie er zurzeit die bloße Anwesenheit von anderen ertragen konnte. Er wusste, dass es ihm Marco wohl früher oder später persönlich nehmen würde, immerhin konnte er von keinem hier auf dem Schiff Verständnis erwarten. Er verstand sich ja schließlich nicht mal selbst, wie sollte er dann auch darauf hoffen, dass es jemand anderes konnte? Marco gab ihm keine weitere Antwort, lediglich ein enttäuschtes Seufzen verließ seine Kehle, als er sich zwei Schritte zur Seite bewegte und ihm somit den nötigen Platz verschaffte, dass er ohne jeden weiteren Körperkontakt an ihm vorbeigehen konnte. Im Augenwinkel konnte er gerade noch erkennen, wie Marco verständnislos seinen Kopf schüttelte, ehe auch er sich wieder in Bewegung setzte und langsam in die entgegengesetzte Richtung den Gang entlang schritt. Ace war mehr als erleichtert, als er nach etlichen Minuten des Herumgeisterns tatsächlich eines der Badezimmer gefunden hatte, ohne mit weiteren unschönen Bekanntschaften in Berührung zu kommen. Ohne Umschweife sperrte er die Türe hinter sich zu, ehe er sich zitternd mit dem Rücken an selbige heran lehnte und einmal tief durchatmete. Wütend ballte er seine Fäuste, um seinen Körper und sein rasendes Herz wieder unter Kontrolle zu bekommen, während er verbittert seine Augen zusammenpresste und sich auf die Zunge biss. Unaufhörlich preschten mehr und mehr Erinnerungsfetzen auf ihn ein und ließen ihn seine schlimmsten Stunden in Impel Down wieder und wieder erleben, während er körperlich einfach nicht mehr genügend Kraft aufbringen konnte und erschöpft an der Türe herunterrutschte und auf den Boden sank. „Heute ist ein ganz besonderer Tag für dich, Feuerfaust. Da du bisher immer noch nicht bereit dazu warst, uns die Koordinaten zu Whitebeard zu nennen, haben wir uns gedacht, wir suchen dir ein paar nette Jungs zusammen, die….hm…sagen wir es so….nicht gerade gut auf dich zu sprechen sind. Erstaunlich, wie unbeliebt eine Person plötzlich werden kann, wenn man sich über ihre wahre Herkunft verplappert.“ „Das klingt….relativ verzweifelt…fällt…euch etwa…nichts Besseres mehr ein?!“ „Wir werden ja sehen, ob du deine Fresse danach auch noch so weit aufreißen kannst.“ ~*~ Grob wurde er in eine weitere Zelle gestoßen, aus welcher er schon vor dem Öffnen ihr widerliches Lachen hören konnte. Er konnte nicht genau sagen, wie viele es waren, da es zwar im Vergleich zu seiner eigener Zelle nicht mehr stockfinster war, jedoch auch hier das spärliche Licht nur dafür ausreichte, einen kleinen Teil des Raums aufzuhellen. „Na sieh mal einer an…da kniet doch tatsächlich die berühmte Feuerfaust, Portgas D. Ace vor uns, Männer….oder sollte ich besser Sohn des größten Bastards auf Erden sagen, he?“   Bestürzt biss er sich auf seine Unterlippe, welche schlagartig anfing zu bluten, als er einen heftigen Tritt in die Seite bekam. Jetzt bloß keinen Mucks machen, geschweige denn schreien! Diese Genugtuung ließ er diesen Heuchlern nicht, immerhin hätte er diese kleinen Maden allesamt mit einem Schlag vernichten können, wären seine Hände und Füße nicht mit diesen ätzenden Seesteinketten gefesselt. „Willst wohl einen auf taffen Kerl machen, was?! Wir werden schon noch unseren Spaß zusammen haben, Sommersprosse. Verlass dich drauf…“ Mit einem dumpfen Poltern hatte er seinen Hinterkopf gegen die harte Holztür geschlagen, bevor er noch weiter abgedriftet wäre und sich wieder gänzlich in seinen Gedanken verloren hätte. Sein gesamter Körper war schweißnass, als er sich langsam wieder in die Höhe kämpfte, ehe er schwankend zur Dusche torkelte. Hektisch drehte er den Wasserhahn auf, bevor er seinen schweren Kopf kraftlos gegen die Fliesenwand knallen ließ, doch auch dieser kurze, stechende Schmerz konnte ihm nicht das Gefühl einer Vielzahl von gierigen Händen nehmen, die ihm jauchzend und sich die Lippen leckend die Kleider vom Leib rissen, ehe sie zusammen über ihn herfielen, wie gierige, ausgehungerte Tiere. Schnaufend angelte er nach einer der Duschgelflaschen, um sich diesen widerwärtigen, ekligen Dreck endlich abwaschen zu können. Auch, wenn er zwar wusste, dass ihm das Waschen keineswegs die Erinnerungen und den inneren, seelischen Schmutz reinwaschen konnte, so hoffte er dennoch, dass er sich zumindest körperlich wenigstens ein kleines bisschen besser fühlen würde. Es kam ihm vor, als wäre eine kleine Ewigkeit vergangen, in der er einfach nur unter dem warmen Wasserstrahl gestanden und an die weise Wand gestarrt hatte, nachdem er seine Haut akribisch sauber und an manchen Stellen sogar wund gescheuert hatte. Seinen Körper hatte er jetzt nach dieser ausgiebigen Dusche tatsächlich mit starkem Willen wieder etwas mehr unter Kontrolle bekommen, sodass er sich problemlos abtrocknen konnte, ehe er sich eine frische Boxershort von dem Stapel neben dem Waschbecken angelte, diese anzog und nach restlicher, sauberer Kleidung Ausschau hielt. Fan-fucking-tastisch. Natürlich war keine da und er hatte selbstverständlich auch an keine frischen Sachen gedacht, als er seine Kajüte verlassen hatte. Er wusste im Grunde genommen nicht mal genau, ob von seiner Kleidung überhaupt noch etwas übrig war. Knurrend drehte er sich daraufhin zum Spiegel um, während er diesen mit seinem Handtuch trocken wischte, um sich sein Spiegelbild betrachten und in dessen eingefallenes Gesicht schauen zu können. Heilige Scheiße! Das konnte man ja nicht mal mehr beschissen nennen, was ihm da entgegen schielte.  Bis jetzt war er ja tatsächlich immer der Meinung gewesen, nicht gerade unbedingt schlecht auszusehen, doch das hier…das war wirklich so grässlich, dass er begann sich vor sich selbst zu ekeln.   „Kein Wunder, wenn man nichts Essbares mehr runterkriegt…“, sein Blick glitt weiter an seiner Brust hinab zu dem Ansatz seines Bauchs, da wo ihn nun statt seiner ersten Muskelpartie des Sixpacks eine hässliche Narbe begrüßte, welche die wenigen Muskeln, die sich noch retten konnten, in den Hintergrund drängte. Wehmütig strich er sich mit den Fingerkuppen über die immer noch gerötete Stelle und zuckte unweigerlich zusammen, als seine Finger das dortige Fleisch berührten, welches immer noch schmerzte und brannte. Der Schwarzhaarige konnte deutlich spüren, wie das Unbehagen in ihm stieg, als er sich langsam mit dem Rücken zum Spiegel drehte, während er aus einer dunklen Vorahnung heraus seine Augen geschlossen hatte und sich im ersten Moment einfach nicht überwinden konnte, diese wieder auf das spiegelnde Glas vor sich zu richten, um sich nun auch seine Kehrseite anschauen zu können. Gedanklich zählte er langsam bis fünf und zwang seinen Körper erneut zur Ruhe. Vielleicht war es dort ja auch gar nicht so schlimm, wie am Bauch. Vielleicht war es immer noch unbeschadet, vielleicht ruhte es weiterhin makellos zwischen seinen Schulterblättern, vielleicht…. „N..Nein…das…“ In dem Moment, in dem er langsam seine Augen wieder geöffnet hatte und sein Blick auf die besagte Stelle fiel, war sein Kopf vollends leergefegt. Das einzige was er noch sah, war die breite, vernarbte Einschlagswunde der Magmafaust, welche sein innigstes Heiligtum fast vollständig verschlungen hatte. Alles, was übrig geblieben war, waren die Ansätze der zwei übereinander liegenden Knochen, die wenigstens noch den Hinweis darauf gaben, dass dort einst etwas viel Größeres geruht und ihn ausgezeichnet hatte. Sein Verstand schaltete sich urplötzlich aus und sein Umfeld begann sich gefährlich zu drehen, als er sein Gesicht wütend verzerrte und seine gesamte, übriggebliebene Kraft für einen gezielten Schlag gegen die Wand sammelte. Mit einem schrillen Klirren zersprang der Spiegel in tausende verschiedene Scherben, die steingleich gen Boden fielen und welchen er es gleichtat, als er sich einfach nicht länger auf seinen Beinen halten konnte. Er spürte, wie ihn die Ohnmacht erneut zu übermannen drohte und er abermals von der Dunkelheit in seinem Inneren begann verschlungen zu werden. Doch gerade, als er dachte, es wäre wieder soweit, flog die Badezimmertür mit einem lauten Krachen aus ihren Angeln und ein schweratmender Marco stand im Türrahmen, welcher augenblicklich auf ihn zu eilte und schockiert  seine Augen aufriss, als er das Chaos in welchem er lag nun eigens erblicken konnte. Die Dunkelheit zog sich durch seinen Freund zwar zurück, doch das was blieb, war das lähmende und bleigleiche Gefühl der Schwäche, welches ihm einfach verwehrte, seine Augen noch weiter offen halten zu können. Das Letzte, was er noch halbwegs wahrnehmen konnte, war das leise Fluchen des Phönix, ehe ihn dieser behutsam auf die Arme hob und aus dem Zimmer trug. ~*~ Kapitel 3: Erkenntnis --------------------- ~*~ Kapitel  – 3 – Erkenntnis ~*~ Anders als erwartet war er in einem anderen Raum aufgewacht, anstatt in seiner Kajüte. Bereits nach wenigen Sekunden, in denen er den sterilen Geruch von Desinfektionsmittel in die Nase bekommen hatte, wusste er, dass er sich in einem der Krankenzimmer befand. Innerlich seufzte er auf, ballte äußerlich jedoch nur seine Fäuste, bevor er anhand eines Spannungsgefühl und einem leichten Schmerz auf seinem linken Handrücken vermutete, dass er wohl am Tropf hing und eine Infusion gelegt bekommen hatte.   Ganz klasse gemacht, Hohlbirne!    Einmal hier drinnen, würde er in seinem derzeitigen Zustand sicherlich nicht mehr so schnell rauskommen. Er beschimpfte sich in Gedanken noch eine ganze Weile lang selbst, während er anschließend begann, darüber nachzudenken, ob er seine Augen nun aufschlagen, oder es doch lieber bleiben lassen sollte. Irgendwie hatte er nicht so die rechten Ambitionen dazu, konnte er doch ganz genau spüren, dass die rechte Bettkante etwas heruntergedrückt war, was wiederum nur eines bedeuten konnte.   Also langsam ging ihm der Kerl wirklich auf den Sack!   Klar mochte er Marco, ein bisschen zumindest… Okay, vielleicht ein bisschen zu sehr, als dass man es noch hätte als Freundschaft abtun können. Immerhin war er nicht umsonst mit ihm so etwas wie in einer lockeren, ungezwungenen, männlichen, gefühlsreduzierten Was-auch-immer-man(n)-da-nun-hinein-interpretieren-konnte-Liaison.   „Ich weiß, dass du wach bist.“ Er gab ein Knurren als Antwort. Keinen Zweifel mehr, Marco nervte ihn tatsächlich an und das zur Zeit nicht gerade ein wenig.   „Echte Glanzleistung das mit dem Spiegel, Schwachkopf! Du kannst echt froh sein, dass uns noch zwei der Schiffsärzte erhalten geblieben sind nach dem Kampf. Ich hätte es sicherlich nicht geschafft, dich wieder zusammen zu flicken.“   „Sag mal…ohne Spaß, jetzt. WAS ist eigentlich dein scheißverdammtes Problem, Marco?!“   „He?! Nein, was ist DEIN Problem, Ace?! Glaubst du wirklich, ich sehe tatenlos dabei zu, wie du dich hier vollends vor die Hunde gehen lässt?! Du weißt selbst am Besten, welche Priorität ein Befehl von Pops in unserem Leben hat! Meinen Befehl, DICH zu retten, du Vollidiot, sehe ich ERST DANN als erfüllt, wenn du dich endlich wieder gefangen hast und anfängst, dein neues Leben endlich zu schätzen, anstatt es einfach so weg zu werfen!“, der Phönix war in seiner Rage energisch vom Bett aufgestanden und funkelte ihn nunmehr mit einer Mischung aus einem vorwurfsvollen und wütenden Blick an, während er seine Worte mit dem Anspannen seines gesamten Körpers unterstrich.   „Marco…“ „Nein, nichts Marco!! Das ist erbärmlich, GERADE für dich, dem zweiten Kommandanten, Ace!! Du hast ja keine Ahnung, was es mich an Selbstüberwindung gekostet hat, dich zurückzuholen! Vor allem, weil ich ganz genau wusste, was ich dir damit antue! Nur kam es jetzt tausend Mal schlimmer, als ich es ursprünglich erwartet hatte! Ich gebe Tag für Tag mein Bestes, um dir zu zeigen, dass es ein kompletter Neuanfang für dich sein könnte und was machst du?! Du vergräbst dich und vegetierst langsam vor dich hin und machst es mir unmöglich, den LETZTEN Befehl von Pops auszuführen!“, Marco stieß zischend die Luft zwischen seinen Zähnen hervor, bevor er für einen kurzen Moment  die Luft anhielt, um nicht vollends seine Beherrschung zu verlieren, „ Ja, dir geht es beschissen und gottverdammt ja, dir wurden wohl die schrecklichsten Dinge angetan, die ich mir selbst nicht einmal ausmalen möchte, aber du gibst mir ja nicht einmal die Chance, dir zu helfen! Das ist…das ist nicht fair, Ace…einfach nicht fair!!“   Noch einmal zischte der Phönix einen wirklich unschönen Fluch, ehe er energisch seinen Kopf schüttelte und in lauter Verzweiflung lautstark gegen eine Kiste trat.   Dann war es erstmalig ruhig im Raum.   Beide Männer schwiegen sich an und hingen ihren Gedanken nach. Ace, weil er nach diesen Vorwürfen einfach keine passende Antwort geben konnte und Marco, weil sich seine Gedanken förmlich überschlugen. Er hatte noch so unendlich viel zu sagen und doch kam plötzlich kein weiteres Wort mehr über seine Lippen. Er wusste einfach nicht, wie er Ace seinen Standpunkt noch deutlicher vor Augen halten konnte, sodass dieser ihn endlich verstand und sein Handeln und Denken nachvollziehen konnte. Frustriert schnaubte der Phönix auf. Wahrscheinlich hörte ihm der Schwarzhaarige nicht einmal richtig zu. In seiner Not wusste er einfach nicht mehr weiter und ehe sich der Ältere versehen konnte, hatte sich sein Körper auch schon selbstständig gemacht und urplötzlich wieder zu dem Krankenbett herumgedreht, um den Kleineren mit einem undefinierbaren Blick anzusehen.   „Ist dir eigentlich bewusst, wie viele für dich ihr Leben gelassen haben?“           „Sei still…“ Sein Körper begann zu zittern.   „Ist dir bewusst, ACE, dass DEIN kleiner Bruder für DICH gestorben wäre? Dass WIR ALLE für DICH gestorben wären?!“   „Ich sagte SEI STILL!“ Seine Gedanken überschlugen sich und er konnte deutlich spüren, wie dieser widerwärtige Kloß in seinem Hals wieder anschwoll und ihm das Atmen zu erschweren begann.   „Ruffy ist durchgedreht, als du gestorben bist. Er kommt nicht mal ansatzweise mit deinem Tod zu recht, weil er dich braucht und weil er der Überzeugung ist, dich sterben gelassen zu haben!   „MARCO HALT ENDLICH DEINE FRESSE!“ Vehement schüttelte er seinen Kopf und versuchte sich verzweifelt seine Ohren zuzuhalten.   „Du hast keine Ahnung, was du deinen Leuten, DEINER FAMILIE, mit deinem derzeitigen Verhalten antust, Portgas D. Ace. Es ist einfach nur enttäuschend und anstatt uns allen zu zeigen, dass unser Kampf um dich nicht umsonst war, überzeugst du uns vom glatten Gegenteil und führst uns täglich vor Augen, dass es eindeutig mehr Verluste gab, als dass wir etwas retten konnten!“   Es verschlug ihm seine Sprache und er konnte es einfach nicht mehr fertigbringen, Marco darauf etwas zu erwidern. Die Worte des Älteren hallten wie ein Echo in seinem Kopf wider und versagten ihm jegliches Denken. Er schaffte es einfach nicht mehr, weiter dagegen anzukämpfen und sich gegen den inneren, immer forscher werdenden Drang zu wehren. Ergeben presste er seine Lider aufeinander und wollte es wenigstens somit versuchen zu stoppen, doch er wusste insgeheim selbst, dass es viel zu spät war und es ohnehin nichts bringen würde. Sein gesamter Körper wurde von einem erschütternden Beben ergriffen, als der tiefsitzende Knoten von immer weiter ansteigenden Schuldgefühlen in ihm zersprang und diese nun unaufhörlich in Form von heftigen Tränenergüssen den Weg an die Oberfläche suchten. Es schien, als würde sie immer heftiger werden, sodass sie bereits nach ein paar wenigen Augenblicken durch seine Hände quollen, die er in seiner Not dicht gegen sein Gesicht gepresst hatte, welches er gegen seine Knie drückte. Die Gedanken an seine Liebsten, wie sie direkt vor ihm, Mann für Mann, brutal ihr Leben ließen, wollten ihm einfach keine Rast gönnen. Träne für Träne erschien ein neues Gesicht vor seinem geistigen Auge, welches mit den Lippen seinen Namen formte und somit stumm und stimmenlos nach ihm rief.   Es tat ihm so unendlich leid und natürlich hatte Marco recht. Er hatte immer recht. Natürlich waren sie nur wegen ihm nach Marineford gekommen und natürlich waren sie nur seinetwegen in dieser Schlacht gefallen und das zu allem Überfluss sogar noch völlig bewusst. Viele hatten gewusst, dass sie ihr Leben in diesem Kampf lassen würden und waren dennoch gekommen, um ihn zu retten. Ihn, einen völligen Nichtsnutz. Er fühlte sich einfach grauenhaft. Wie konnte er jemals damit umgehen? Wie sollte er mit diesen Gedanken jemals wieder richtig leben können? Wie konnte er seinen restlichen Kameraden jemals wieder in die Augen schauen, wo er doch ganz genau wusste, dass er, nur er allein, an diesem Desaster schuld war?   „Ma…Marco…wäre ich…wäre ich…“, noch immer wollten die Tränen nicht aufhören aus seinen Augen zu fließen und noch immer wurde sein gesamter Körper von unzähligen Krämpfen erfasst, nur konnte er einfach nicht länger schweigen. Wäre er nicht so naiv gewesen und hätte er von Anfang an auf seine Männer und vor allem auf Marco gehört, dann wäre das alles niemals geschehen. „Wenn ich bloß nicht so dumm….gewesen wäre, Marco. Wenn ich doch bloß nicht abgehauen wäre, um….um Teach zu verfolgen…dann…“   „Was dann? Wäre das alles nicht passiert, meinst du?“ Ein brüchiges Nicken. „Ja, mag sein, doch….“, Himmelherrgott, es zerriss ihn einfach nur, den Kleineren so zu sehen und noch bevor er seinen Satz zu Ende sprach, war er wieder auf Ace zugetreten, um sich zu ihm auf das Bett zu setzen und ihn in seine Arme zu schließen, „…glaub mir, es wäre früher oder später so oder so passiert. Mag sein, dass deine Gefangenschaft der endgültige Auslöser war, aber du weißt genauso gut, wie ich und alle anderen, dass das Fass zwischen uns und der Marine bereits am Überlaufen war. Wir haben nur alle versucht, es so lange es geht hinauszuzögern, weil wir wussten, wie grausam es werden würde.“ „Ab….aber….“ „Ich weiß, dass du Zeit brauchst, um das alles halbwegs verarbeiten zu können, Ace. Wir alle wissen das, nur…“, er konnte einfach nicht länger widerstehen, ohne die Nähe des Jüngeren wenigstens etwas auskosten zu können. Viel zu lange hatte er ihn nun vermissen müssen, genaugenommen seit dem Tag, als er völlig in Rage über die Reeling der Moby auf seinen Wellenreiter gesprungen war. Es war einfach viel zu lange her gewesen, dass er ihm in seine Augen hatte schauen können und noch während er sich diesem bewusst wurde, nahm er das Gesicht von Ace sanft zwischen seine Hände, um sich eben genau diesen Wunsch endlich zu verwirklichen.   „Gib nicht auf, hörst du?“, sanft strich er seinem Schützling eine tränennasse Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe er ein zartes Lächeln auf seine Lippen legte, „Du darfst jetzt nicht aufgeben, Ace. Es ist niemals zu spät dafür, etwas an seinem Leben zu ändern und wenn du es endlich schaffst, neuen Lebensmut zu finden, dann wird es dir unsere Crew gleichtun. Ace, sie zählen auf dich….wir brauchen dich, ja?“   Ace wusste nicht, ob es nun an dieser geliebten, warmen Stimme, oder an diesen wunderschönen, meeresblauen Augen lag, die ihn plötzlich liebevoll fixierten und hypnotisierten, doch während Marcos Worten waren sämtliche Tränen langsam versiegt und er hatte das erste Mal seit wirklich langer Zeit das Gefühl, als könne er tatsächlich auf die gehörten Sätze vertrauen.   Paralysiert brachte er ein leichtes Nicken zustande, als ihn plötzlich eine geborgene Wärme ergriff und er das erste Mal seit der Wiederauferstehung seinen eigenen Herzschlag spüren konnte, der wild und alles andere als tot gegen seine Brust hämmerte. Vorsichtig hob er eine seiner Hände an seine Brust, ehe er erleichtert seine Augen schloss und ungläubig seinen Kopf schüttelte. Dieser Phönix da vor ihm erstaunte ihn wirklich immer wieder.   „Danke.“, es war lediglich ein Flüstern gewesen, welches er durch seine Lippen gehaucht hatte, als er seine Augen langsam wieder geöffnet hatte, um erneut in diese blauen Saphire blicken können. Seit sie sich nun kannten, hatte er einen heimlichen Narren an ihnen gefressen. Der bloße Gedanke an diese unendlich treuen und ehrlichen Seelenspiegel, hatte es nicht selten geschafft, ihn die Zeit in Impel Down überstehen zu lassen. In den dunkelsten Tagen seines Lebens, hatte er seine eigenen Augen nur schließen und an die des Phönixes denken müssen, um neue Kraft schöpfen zu können. Er war wirklich sowas von dämlich. Er hatte es tatsächlich zugelassen, dass ihn die Dunkelheit in seinem Inneren übermannen und all diese wärmenden, erfüllenden Erinnerungen an ihn und seine restlichen Crewmitglieder verdrängen konnte.     Wie konnte er das nur jemals wieder gut machen? Wie konnte  er ihm und seinen anderen Jungs nur all das zurückgeben, was sie ihm geschenkt hatten? Geborgenheit, Wärme, Freundschaft und nicht zu vergessen…Liebe.   Marco entgegnete ihm nach kurzer Zeit mit einem seiner verschmitzten Lächeln, ehe er ihm erleichtert durch die Haare wuschelte. „Gern geschehen…“   Energisch löste Ace die Hand daraufhin von seinem Kopf, ehe er sich langsam und leise seufzend wieder zurück in die Laken sinken ließ und Marco noch einmal vorsichtig in die Augen schaute. So ganz behagte ihm der Körperkontakt einfach immer noch nicht, auch, wenn es mittlerweile besser zu werden schien. Zudem hatte er es einfach noch nie leiden können, wenn ihn der Ältere wie ein Kind behandelte. Er war ein erwachsener Mann und erwachsenen Männern wuschelte man nicht durch die Haare. Erschöpft schloss er seine Augen. Marco hatte es zudem ja bereits ausgesprochen. Wahrscheinlich brauchte er wirklch einfach nur noch etwas Zeit, um sich mit seiner neuen Rolle und damiteinhergehendauch neuem Leben abfinden zu können.   „Ich hoffe echt, dass das heute das erste und letzte Mal gewesen ist, dass du die Ruffy-Karte gegen mich ausgespielt hast…“ „Mir blieb nichts anderes übrig.“ „Ich weiß.“ „Du vermisst ihn.“ „Sehr….“ „Willst du zu ihm?“ „Ich….ja, aber….ich weiß nicht, ob ich sollte.“ „Es würde euch beiden guttun.“ „Ich kann ihm so nicht unter die Augen treten. Seit seiner Rettungsaktion, habe ich das Gefühl, er hat unsere Rollen vertauscht.“ „Dann solltest du dringend wieder in Form kommen und dir die Rolle als großen Bruder zurückholen.“ „Ohne mein Feuer bin ich ein Nichts, Marco. Ich wüsste wirklich zu gerne, was damit passiert ist...“ Plötzlich schwieg der Ältere und Ace konnte trotz ihrer kleinen Distanz deutlich spüren, wie sich sein Körper auf der Bettkante etwas anspannte. Verwundert und auch wohlgemerkt ziemlich skeptisch, öffnete der Schwarzhaarige nun also doch nochmal seine Augen, nur um sehen zu können, wie Marcos Gesicht einen grüberischen Ausdruck angenommen hatte. „Marco? Wenn du mir etwas verheimlicht hast, wäre jetzt denke ich ein ziemlich guter Zeitpunkt, es mir zu verklickern. Raus mit der Sprache!" Immernoch rührte sich der Phönix nicht und schien abzuwegen, ob es denn nun wirklich richtig wäre, ihm diese eine Sache wirklich zu erzählen. Ace wurde zunehmend unruhig. Er konnte es grundsätzlich nicht ausstehen, wenn man ihn im Ungewissen ließ und da es hier obendrein auch noch um ihn selbst ging, verärgerte es ihn nur noch mehr, dass Marco immer noch nicht mit der Sprache herausrückte und dasaß, als wolle er jeden Moment aus dem Raum stürmen, nur um sich nicht weiter erklären zu müssen. „Marco...du weißt doch etwas, das ich nicht weiß!" „Ja..." „Willst du mich gerade verarschen?! Jetzt rede schon!" „Deine Teufelskraft, Ace....sie ist zumindest nicht verloren gegangen, falls du das denkst…“ Ace schaute ihn wohl zu Recht ziemlich entgeistert und gleichzeitig aufgewühlt an, als er schon wieder nicht weitergesprochen hatte und stattdessen seinen Gedanken nachhing. Natürlich hatte sein Freund das Recht dazu, zu erfahren, was mit seiner Teufelskraft geschehen war, nur musste er sich seine Worte einfach gut genug überlegen, gerade, weil er wusste, wie geschwächt Ace zur Zeit noch war und nicht zuletzt auch deswegen, um keine Gefahr zu laufen, dass dieser sich erneut überschätzte. „Auch, wenn du es nicht gerne hören wirst, aber du musst dich wohl noch etwas gedulden.“ „Gedulden…weshalb, wofür?! Jetzt lass dir doch nicht jedes einzelne Wort aus der Nase ziehen!“ „Du könntest mich im Gegenzug auch vielleicht einfach mal ausreden lassen. Ich war nämlich noch gar nicht fertig.“ „Dann rede schneller!!“ „Ace…“ „Was?!“ „Leg dich einfach hin, halt den Rand und hör mir zu!“ „Hör gefälligst auf, mir Befehle zu geben und fang endlich an!“ „Ich kann auch gleich einfach rausgehen, wenn du weiterhin so garstig bist, Kleiner.“ „…“ „Mit Zähneknirschen kommst du auch nicht weiter.“ Rauschend atmete Ace seiner Selbstbeherrschung willen ein, bevor er knurrend seine Fäuste ballte und Marco vernichtend aus den Augen heraus anfunkelte. Marco wusste ganz genau, wie man ihn zur Weißglut bringen konnte und er war gerade definitiv nicht das erste Mal kurz davor, dem Blonden vor sich an die Gurgel springen zu wollen. Marco war ihm oftmals einfach viel zu gelassen, was in der Kombination mit seinem eigenen aufbrausendem Temperament ziemlich schnell zu einem gemeinsamen Streitpunkt führen konnte. Und Streitereien mit Marco waren wirklich eine nervige Quälerei, da dieser sich in solchen Situationen immer wieder als sein Lehrer in Spe aufspielte, um ihm seine ja ach so tolle Weisheit und Lebenserfahrung um die Ohren zu jagen. Oder er ging, wie er eben letztlich auch angedroht hatte, einfach weg, wenn ihm die Sache dann letztlich zu dumm wurde. Das war letztlich teilweise sogar noch schlimmer, weil er dann niemanden mehr hatte, an dem er seine Wut gezielt auslassen konnte. Um also Schadensbegrenzung zu betreiben, tat Ace ausnahmsweise einmal das, was Marco zuvor von ihm verlangt hatte und ließ sich zurück in das Bett sinken. Seine aktuelle Neugierde war einfach so bestialisch groß, dass er gerade allen Ernstes das erste Mal, seit sie sich kannten, nachgab und seinen eigenen Dickschädel hinten anstellte. Dass Marco ihn daraufhin triumphierend angrinste, schürte jedoch direkt einen neuen Schwall an brennender Wut, sodass er dem Phönix kurzerhand mit einem gezielten Tritt gegen dessen Steißbein trat. Dieser zuckte nicht einmal zusammen, ihm selbst schmerzte daraufhin sein Fuß. „Das war….irgendwie….niedlich.“, beflügelt von dem Gedanken, dass es Ace wohl endlich etwas besser ging und in Erinnerung an ihre vorherige, gemeinsame Zeit, wollte sich der Ältere gerade grinsend nach vorne beugen, als… „Wage es dich ja nicht, mich jetzt küssen zu wollen, du Wichser! Oder ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist: Das war das Letzte mal, dass du deine Zunge in Gebrauch hattest! In Impel Down lernt man ausführlich, wie man sich dieses Teil abbeißt…“ Er konnte hören, wie Marco laut schluckte, als er in seiner Bewegung innehielt und sich einen Augenblick später prompt wieder zurückzog, nachdem er entgeistert seine Mundwinkel verzogen hatte. „Das war gerade echt gruselig, Kleiner.“ „Das war nichts im Vergleich dazu, was passiert, wenn du nicht endlich anfängst zu reden!“ Noch einmal schaute Marco dem Schwarzhaarigen vor sich prüfend in dessen verärgerte Augen, um sicher zu gehen, dass dieses angsteinflößende Funkeln, welches eben noch in den dunklen Opalen aufgeblitzt hatte, wieder verschwunden war. Zwar hatte er es anscheinend gut überspielen können, jedoch hatte ihn der Blick von Ace gerade ziemlich aus der Bahn geworfen, auch, wenn der Jüngere diesen wohl unabsichtlich gegen ihn verwendet hatte. Zumindest hoffte er inständig, dass es aus dem Affekt heraus und alles andere als beabsichtigt gewesen war. Es zeigte ihm nur erneut, dass es in dem jungen Mann vor ihm brodelte, wie nie zuvor und mit einem Mal war er wirklich froh darüber, dass die alte Frau ihm seine Teufelskraft vorerst weggenommen hatte. Sie selbst hatte ihm gegenüber die Bedenken geäußert, dass Ace nach seinem Erwachen unberechenbar sein würde und das Letzte, das sie dann alle gebrauchen konnten, ein Feuerbändiger war, welcher außer Kontrolle geriet und in blinder Verzweiflung ihr wiedererbautes Schiff abfackelte. Tief atmete der Ältere von beiden noch einmal ein, ehe er sich eine bequemere Sitzposition suchte und letztlich überlegte, wo genau er nun mit seiner Erzählung anfangen sollte. Kapitel 4: Zeremonie -------------------- ~*~ Kapitel  –  4 – Zeremonie ~*~ „Marco…bist du dir wirklich ganz sicher bei dieser Sache hier?“ „Nein.“ „Hör mal…wir sind jetzt schon eine ganze Woche lang unterwegs, irgendwo im Nirgendwo. Mag ja sein, dass er eingewickelt ist und alles…aber konserviert wird da trotzdem nichts, wenn du verstehst, was ich meine…das schwüle Klima, die Nässe, das…“, nach den richtigen Worten suchend, lehnte sich Vista seufzend gegen die Reling des schmalen  Beibootes, während er sich einmal durch das Gesicht wischte, um den Schweiß von selbigem loszuwerden . Verständnislos schüttelte er seinen Kopf, als sein Blick dabei wie von selbst auf das in Laken gewickelte Etwas vor ihnen fiel, das dort regungslos auf den schmalen und feuchten Holzdielen lag. „Ich weiß deine Sorge wirklich zu schätzen, erinnere dich aber gerne erneut an Vaters Worte.“ „Marco, bitte…“ „Vista….glaubst du wirklich, er schickt uns mit dem Wissen, dass wir alle mit seinem Tod und dem von Ace überfordert sind, völlig umsonst an solch einen Ort?!...Nein, niemals…hier muss es irgendetwas geben, das uns weiterbringt….“ Der Phönix machte einen müden Eindruck, als nun auch sein Blick gen Boden glitt und an den zusammengewickelten Laken hängenblieb, auf denen man die blutigen Flecke leider viel zu gut erkennen konnte und welche mittlerweile bereits eine rostigbraune und dunkle Farbe angenommen hatten. Er wusste doch selbst, wie heikel diese ganze Angelegenheit hier mit jeder dahinsiechenden Sekunde für sie wurde. Der Verwesungsprozess hatte mit großer Wahrscheinlichkeit bereits sogar eingesetzt. Kaum merklich verzog Marco seine, trotz des Dschungelklimas, trockenen Lippen, als er die bittere Galle seinen Hals hinaufsteigen spürte, als er versuchte das immer deutlicher werdende Bild der verhüllten Leiche vor ihm aus seinen Gedanken zu verdrängen. Energisch schalt er sich selbst, dass er sich es überhaupt wagte, so an ihn zu denken, sich ihn so dermaßen entstellt und geschändet vorzustellen. Und doch musste er sich einfach eingestehen, dass sich eben genau jenes Bild wie ein glühendes, brennendes Eisen in seinen Verstand gesenkt hatte und ihn nunmehr nicht mehr richtig schlafen ließ. Es hielt ihn fest umschlungen und raubte ihm bald gänzlich seine persönliche, viel zu schöne Erinnerung an die Feuerfaust. Seine Hände begannen zu zittern, als ihn die Übelkeit zu übermannen drohte und erst als er seinen trägen Blick endlich abwenden konnte, beruhigte sich sein rasendes Herz allmählich wieder und auch sein Magen schien nicht weiter rebellieren zu wollen. Nervös versuchte er, sich endlich wieder auf seine Umgebung und das zurzeit Wesentliche zu konzentrieren. Sie mussten alle wachsam bleiben. Dieser Ort wirkte nicht nur düster und gefährlich – er war es mit Sicherheit auch. Niemand von ihrer Crew wusste, was sich dort in den dichtbewachsenen Dickichten aufhielt, die jegliches Tageslicht verschlungen hatten und keinen ersichtlichen Weg an die Außenwelt mehr zuließen. Der schmale Fluss, auf dem sie mit ihren Beibooten, hintereinander gereiht und verbunden durch festgeknotete Seile, schipperten, war wirklich unberechenbar. Sein Wasser war dunkel und trüb von herabfallenden Blättern und  den vielen abgewaschenen Wurzeln, welche in ihn hineinwuchsen. Schon öfters waren ihnen diese den nicht wirklich stabilen Booten zum Verhängnis geworden, als eines von ihnen dagegenstieß und die hinteren dann durch die kurze Distanz ineinander rammten. Bis jetzt war glücklicherweise keiner von seinen Männern über Bord gegangen, was einem wahren Wunder glich. Er wollte sich wirklich nicht ausmalen, was dort unter ihnen in dieser Brühe herumkreuchte und fleuchte. Die meisten seiner Kameraden waren immer noch vom Kampf auf Marineford geschwächt. Dazu kam, dass ihr Proviant und vor allem ihr Trinkwasser rapide dem Ende zuging und der Weg zurück zum Strand und ihrem Schiff mittlerweile einfach zu weit war, als dass sie einfach hätten umkehren und ihre Vorräte auffüllen können. Die Stimmung unter ihnen war mehr als angespannt und wenn nicht bald etwas passierte, das neue Hoffnung in ihren geplagten Seelen aufkeimen ließ, befürchtete Marco wirklich, dass sie ihr Tatendrang verlassen und er ihr Vertrauen riskieren würde. „Leute seht doch da hinten! Dort flimmert Licht!“ Verblüfftes und erstauntes Raunen bahnte sich durch die Reihen der Crew, als alle ihre Köpfe in Richtung der wegweisenden Hand ihres Kameraden rückten. „Käpt’n, meinst du, das ist das Zeichen, nachdem wir die ganze Zeit über Ausschau gehalten haben?“ „Ich…“, nun wieder aus seiner Starre erwacht, räusperte sich Marco kurz, um sich selbst gänzlich zurück aus seinen erneut abschweifenden Gedanken zurück zu holen, als er seinen Körper wieder gerade aufrichtete und nun ebenfalls in die Richtung des Lichtes schaute. Um den kleinen, flackernden Punkt, welchen er schon bald als Laterne oder Fackel identifizieren konnte, in der Ferne besser fokussieren zu können, kniff er prüfend seine Augen zusammen, bevor er diese einige Sekunden später wieder mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen weitete. „Männer? Bereit machen zum Anlegen! Das sollten wir uns mal genauer ansehen!“ Es erwarteten sie nach einigen weiteren Metern mehr und mehr Fackeln, welche links und rechts seitlich im Ufer des Flusses befestigt waren  und ihnen somit einen regelrechten Wegweiser boten.  Eine nervöse Stille legte sich über die Crew. Keiner traute sich, auch nur das leiseste Geräusch von sich zu geben, als sie die Fackelstraße passierten und dabei ihre Umgebung akribisch im Auge behielten. Marcos Muskeln spannten sich wie von selbst an, als sie immer weiter voran ins Ungewisse trieben und sich nach ein paar weiteren Sekunden mit einem Mal ein nebliger Schleier über das Wasser legte. Er konnte spüren, wie der Phönix in ihm begann ruhig zu werden und sich auf einen möglichen Kampf vorzubereiten. Nervöse blaue Flammen zuckten unkontrolliert über seine Oberarme, was er sofort versuchte zu unterbinden. Seine Teufelskraft hatte ihm schon immer durchaus gerne Streiche gespielt, in dem sie ein gewisses Eigenleben entwickelte, vor allem, wenn er emotional sehr aufgewühlt war und seine Gefühle nicht im Zaun halten und kontrollieren konnte. Dass er zurzeit ganz und gar nicht wusste, wo ihm nun der Kopf stand, half dabei keineswegs weiter und verschlimmerte das Ganze sogar. Er hoffte wirklich inständig, dass das mächtige Wesen in ihm seine derzeitige Schwäche nicht ausnutzte und nachempfinden konnte, wieso es ihm zur Zeit nicht gut ging und er seinen Körper stetig weiter trieb, auch wenn ihn die Kraft mehr und mehr verließ und er dringend seine Energiereserven mit Schlaf und Ruhe auffüllen musste. Ein unverwundbarer, kampfeslustiger Vogel, welcher mutwillige Zerstörung keineswegs als etwas Schlechtes empfand, war wohl mitunter wirklich das Allerletzte, das seine Crew nun noch gebrauchen konnte. „Was zum Seeteufel….“, Jozu war mit seinem Boot und ein paar anderen Männern direkt hinter ihm und Vista, als er ein erstauntes Schnauben von sich gab. Ertappt zuckte der Phönix zusammen und biss sich ermahnend auf seine Unterlippe, als er erneut abgeschweift war und in dem riesigen, verwirrten Knäul an Gedanken und Erinnerungen versunken war. Es  konnte ihm nun mal keiner dieses immer größer werdende Ding dort oben in seinem Kopf abnehmen, genauso wenig wie er sich momentan die Zeit nehmen konnte, um alles nach einander verarbeiten und bewältigen zu können, damit wieder etwas mehr Ordnung in seinem Inneren herrschte. Kurz schloss Marco seine Augen und versuchte tief durchzuatmen, ehe er sich langsam herumdrehte und sah, dass einige seiner Männer bereits dabei waren, mit ihren langen Paddeln Richtung Ufer und somit an Land zu gelangen. Nun konnte auch er sehen, wieso sein langjähriger Weggefährte plötzlich so erstaunt war, denn direkt vor ihnen hatte die Fackelstraße geendet und einem schmalen Bootssteg Platz gemacht. Dieser wurde zwar immer noch beleuchtet, doch sorgten nun größere Laternen für das nötige Licht, welche an Seile gespannt in der Mitte zwischen hohen Holzpfosten befestigt waren. Am Ende des Steges befand sich eine kleine steinerne Treppe, welche direkt an einer Tür endete, die im Ganzen gesehen zu einer Waldhütte gehörte, welche durch die vielen Lianen und Sträucher fast vollkommen von der Wildnis verschluckt worden war. Einzig zwei kleine Fenster wurden wohl regelmäßig von den vorwitzigen Pflanzen befreit, da diese im Vergleich zu dem restlichen Anwesen einigermaßen frei waren, sodass man durch sie hindurch schauen konnte. „Vater hatte recht! Er hat uns nicht ins Niemandsland geschickt! Er hatte recht, Männer! Wir retten endlich unseren Bruder Ace!“   Sein Herz begann bei diesen Worten eines jungen Crewmitgliedes augenblicklich schneller zu schlagen, während sich ein dankbares Lächeln über seine Lippen zog. Ja, Whitebeard hatte sie mal wieder sicher an ihr Ziel gebracht und er hatte keine einzige Sekunde an den Worten seines Vaters gezweifelt. An sich selbst ja, doch niemals an seinen Worten und dem Befehl. Er würde ihn ausführen und er würde die Ehre und den Rum für die Whitebeardpiraten zurückerlangen, auch wenn es das Letzte war, das er in seinem Leben tun würde. Er hatte es immerhin versprochen... Er beäugte das Bild, welches sich ihm bot, mit kritischen Augen, als er mit einem eleganten Sprung nun auch selbst das Boot verließ und prüfend den Steg begutachtete, ehe er auf selbigen zum Stehen kam und sich anschließend wieder zu seiner Crew herumdrehte. „Wir sollten nicht voreilig handeln, geschweige denn mit Gastfreundschaft rechnen. Befestigt die restlichen Boote am Steg und bewacht Ace und unsere übrigen Proviante. Haltet Augen und Ohren offen und passt auf euch auf. Vista, Jozu? Ihr kommt mit mir…wir werden nachsehen, ob uns jemand empfangen wird.“ „Ist das zu fassen, Männer? Der erste waschechte Befehl von Marco, dem Phönix alias Käpt’n der Whitebeardpiraten! Meine Herren…das ging ja runter wie Öl, Leute!!“, lachend zwirbelte Vista mit der einen Hand seinen langen Bart, während er sich mit der anderen den Bauch hielt und dem ebenfalls lachenden Jozu anstachelnd mit dem Ellbogen in die Seite stieß. Das herzhafte Lachen der beiden steckte nach einigen Sekunden die gesamte Crew an, worüber Marco jedoch nur resigniert die Augen schließen und mit dem Kopf schütteln konnte. Nun konnte er seinen anfänglichen Plan, vorerst unbemerkt zu versuchen, in die Hütte einzubrechen wohl vollends vergessen. Andererseits musste er auch fast schon wieder über die Worte seines alten Freundes schmunzeln, nicht zuletzt aufgrund seiner Zweifel, die ihn bis vorhin noch geplagt hatten und nun einer rauschenden Welle an Erleichterung gewichen waren. „Nimm’s nicht so ernst, Bruder und hör endlich auf so viel nachzudenken!“, Vista war mit einem Mal lächelnd an ihn herangetreten und hatte ihm aufmunternd auf die Schulter geklopft, als sie sich zu dritt auf den Weg in Richtung Haustür machten. „Du hast dich als einziger von uns nicht verunsichern lassen und uns sicher hier her geführt. Sieh deine Probe also hiermit als erfüllt an….und jetzt tu ja nicht so, als wüsstest du nicht, wovon ich da rede. Du magst ein Buch mit sieben Siegeln sein, aber wir segeln nicht umsonst seit Jahren unter einer Flagge, kapiert?! Und jetzt lass uns da reingehen und uns endlich das holen, wofür wir schon viel zu lange kämpfen!“ Schweigend begutachtete der Phönix seinen Kameraden, welcher neben ihm herlief und immer noch wissend und siegessicher lächelte. Die Worte Vistas erstaunten ihn nicht nur, ebenso beruhigten sie ihn und sein Inneres, das doch im Moment aufgewühlt war, wie die See nach einem stürmischen Tornado. Der Schwertkämpfer hatte schon immer gewusst, wie er sich ihm gegenüber verhalten musste, ebenso wie er selbst auch immer erahnen konnte, was in dem Mann neben ihm vorging und doch gab es da manchmal Momente, in denen er die Person neben sich neu kennenlernte und Seiten an ihm entdeckte, die seines Erachtens zuvor noch nicht dagewesen waren. Auch, wenn es ihm oft nicht gefiel, dass Vista so viel über ihn wusste, so war er dennoch unsagbar erleichtert, dass er sich ihm in dieser Zeit nicht auch noch erklären musste und sie sich auch schweigend und ohne Worte verstanden und einschätzen konnten. Jozu befand sich auf der anderen Seite und Marco konnte in seinen Augenwinkeln sehen, dass auch dieser immer noch das Lächeln von eben auf seinen Lippen trug, welches ebenfalls keiner Worte mehr bedurfte. Sie waren zusammen durch dick und dünn gegangen und auch, wenn es Marco niemals für möglich gehalten hatte, so keimte dennoch gerade in diesem Moment ein kleiner Sprössling in ihm heran, der ihm zuflüsterte, dass sie trotz allem, was in der letzten Zeit geschehen war, eine Familie waren und zusammenhielten, selbst jetzt, wo sie ihr Vater für immer verlassen hatte und das wichtigste Mitglied von ihnen nicht mehr unter ihnen weihte. „Ich danke euch.“, ja das tat er wirklich. Leider sagte er es dafür viel zu selten, da er einfach kein Mann der vielen Worte war, weil er sie meist als viel zu überflüssig empfand. In diesem Moment jedoch war er einer gänzlich anderen Meinung und als er das wieder breiter werdende Lächeln auf den Lippen seiner zwei Kameraden sah, bestätigte sich seine Vermutung und nun konnte er es einfach nicht länger unterbinden, dass auch ihm ein schmales Lächeln durch das Gesicht huschte. Zusammen gingen sie letztlich bis zu der verwachsenen Haustür, welche an den meisten Stellen bereits sogar algengrün war, was mit unter ebenfalls an der hohen Luftfeuchtigkeit hier auf dieser tropischen Insel liegen musste. Es machte wirklich nicht den Anschein, als ob hier jemand leben würde und doch  konnte Marco durch die freien Stellen des Türschlitzes Kerzenlicht flackern sehen. Das mulmige Gefühl in seiner Magengegend kehrte schlagartig zurück, als er seine leicht zittrige Hand nach der morschen Türklinke ausstreckte, um selbige herunter drücken zu können und somit fest zu stellen, wer genau sich nun im Inneren des Hauses verbarg. Mit angehaltenem Atem zog er an der Klinke und musste die Tür an selbiger sogar ein paar mal vor und zurück bewegen, ehe die Wurzeln und Äste, welche an ihr wuchsen und sie mit dem Türrahmen verbunden hatten, endlich nachgaben und er zusammen mit seinen Männern eintreten konnte. Im ersten Moment stieg ihnen ein unfassbar starker und beißender Geruch in die Nase, als sie die Türschwelle übertraten und ins Innere der Hütte gelangten. Angestrengt kniff der Phönix seine brennenden Augen zusammen, welche durch den Dunst ebenfalls angegriffen wurden, ehe ihn die Vermutung beschlich, dass diese Dampfschwaden wohl nicht gerade gesundheitsfördernd waren. Irgendwie war es zu vergleichen mit dem Schneiden einer ungeheurer intensiven Zwiebel, die sämtliche Nerven innerhalb der Atemwege reizte, sodass man gar nicht anders konnte, als das Messer wegzulegen, um sich anschließend das Gesicht mit klarem Wasser auszuwaschen. „Was sehen meine Augen da? Sagt bloß, euer lieber Kapitän schickt seine Crew vor….in die Höhle des Löwen…anstatt selbst rein zu kommen?“ Verwundert zog Marco seine Augenbrauen tiefer in das Gesicht, als er nach etlichen verstrichenen Minuten endlich wieder halbwegs klar sehen konnte und nun zusammen mit Jozu und Vista eine dunkelhaarige Frau mit unzähligen Tätowierungen musterte, welche an einem kleinen, zerbrechlich wirkenden Tisch saß und vor sich in einer kleinen Schale herumrührte. Schamanin hatte Whitebeard sie in seiner Erzählung genannt und Marco konnte dieser Bezeichnung nur zustimmen. Ein trauriges Lächeln lag auf ihren dunkelblaugeschminkten Lippen, während ihre von Schwarzkohle umrahmten Augen ein gehässiges Funkeln in sich trugen, dass Marco von der ersten Sekunde an als ziemlich gespenstisch einstufte. Dennoch versuchte er sich nach Außen hin seine Verunsicherung nicht anmerken zu lassen, als er sich mit ein paar bestimmten Schritten aus der Reihe seiner zwei Freunde löste, um auf die geheimnisvolle Frau in die hinterste Ecke des Raumes zuzugehen. Sein Blick wanderte dabei wie von selbst über die skurrile Einrichtung, welche ihn augenblicklich an eine Hexenhütte erinnerte. An den Wänden hingen unzählige, ausgestopfte und präparierte Tiere, Kräuter, Schriftrollen oder Zeichnungen. Alles wirkte ziemlich zusammengewürfelt und vollgestellt und man hatte tatsächlich nur wenig Platz, um sich in dem Raum bewegen zu können, ohne dabei mit Etwas dieser zum Teil wirklich ziemlich verrückten Dinge in Berührung zu kommen. Seine Vermutung, es hier mit einer Hexe zutun zu haben, bestätigte sich zusätzlich, als sie den Holzlöffel, mit welchem sie bis eben noch in der Schale vor sich herumgerührt hatte, zur Seite legte und anschließend ihre Finger in die schwarze Paste tunkte, ehe sie dann begann mit selbigen  unverständliche, merkwürdige Zeichen und Symbole auf die Tischplatte zu malen. „Er..hat uns hier her geschickt, weil er selbst nicht mehr herkommen kann….er….ist tot…“ „Ich weiß.“ Erstaunt hielt Marco in seiner Bewegung inne, während sein Blick nun wieder direkt auf die Frau gerichtet war, die einen ihm unbekannten Akzent hatte, welcher ihrer ohnehin sehr rauchigen Stimme einen noch unheilvoller wirkenden Unterton verlieh und das wirklich kuriose Gesamtbild somit perfekt abrundete. „Wieso fragst du dann?“ Als Antwort bekam  er lediglich ein höhnisches Lachen, welches die verfilzten Zöpfe der Schamanin zum Leben erwachen ließ, sodass diese neben ihrem Kopf mit den restlichen, normalen Haaren hin und her schwangen. „Gegenfrage, blonder Mann…Wieso habt ihr meinen lieben Edward sterben lassen?“ Pikiert zuckte der Phönix zusammen, als hätte ihn so eben ein Blitz durchbohrt. Mit einem undefinierbaren Blick, sah er der Frau vor sich direkt in die Augen, ehe er sich langsam in die Knie sinken ließ, um somit mit ihr auf einer Höhe sein zu können, da sie bisher immer noch keine Anstalten machte, von ihrem Stuhl aufstehen zu wollen. Ihre rehbraunen Augen fixierten seine eigenen mit einem tiefgründigen Blick, ehe sie sich wieder abwandten und nun ihre andere Hand fixierten. Mit einem breiten Grinsen vollführte sie mit ihrer Faust ein paar schwingende Bewegungen, ehe sie diese dann am höchsten Punkt ihrer Ausholbewegung wieder öffnete, sodass ein paar runde, blauschimmernde Kieselsteine auf die zuvor gezeichneten Symbole prasseln konnten. Dann stimmte sie erneut in ein unheilvoll klingendes Lachen ein, ehe sie ihr Gesicht wieder zu ihm drehte und ihm mit einem breiten Grinsen ihre zum Teil silber gekronten Zähne zeigte. „Wir haben ihn nicht sterben lassen. Er wollte, dass wir gehen und uns in Sicherheit bringen. Sein Tod war unsere Rettung und doch fühlt es sich an, als hätten wir ihn kampflos im Stich gelassen.“ „Nun….ich sehe, dass dein Herz besudelt ist.“, gestikulierend wedelten ihre Hände durch die Luft, ehe sie anschließend ihre zwei in Farbe getauchten Finger auf seine Brust platzierte. Erschrocken hielt Marco seine Luft in den Lungen, als er realisierte, dass die Frau ihre Finger genau über  seinem Herzen abgelegt hatte, ehe er gebannt ihren Worten lauschte, die sie nach einer kurzen Pause, in denen sie mit dem Kopf schwankend ihre Augen geschlossen hatte, wieder aufnahm. „Ich sehe, dass du dir an einer Vielzahl von Dingen die Schuld gibst.“, es folgte eine wegwerfende Handbewegung. „Du bist dumm, blonder Mann! Ich kann nur denjenigen helfen, denen zu helfen ist und welche diese Hilfe zu schätzen wissen. Edward wusste das und ich habe ihm auch nichts Gegenteiliges erzählt…ihr verschwendet meine Zeit, dumme Piraten!“ Im ersten Moment war er wirklich gefesselt gewesen von den Worten, die seine Ohren soeben zu Hören bekommen hatten, nach wenigen Augenblicken jedoch wich seine anfängliche Starre wieder und es ergriff ihn eine bebende Entrüstung. Betroffen weiteten sich seine blauen Augen, ehe er energisch seine Fäuste ballte und sich wirklich beherrschen musste, die plötzliche Wut in seinem Körper im Zaun halten zu können. „Hör mir genau zu…“ „Sha´ Tarma.“ „…Sha…Tarma! Hier geht es weder um mich, noch um irgendwelche Schuldzuweisungen oder darum, ob wir Hilfe benötigen. Hier geht es einzig allein darum, dass wir von unserem Kapitän Edward Newgate, alias Whitebeard, zu dir geschickt wurden, um unseren Kameraden und Bruder wieder zurück von den Toten holen zu lassen! Uns ist egal, welche Auffassungen du hast, das einzige, worauf wir uns berufen, ist die Schuld, in der du bei unserem toten Vater noch stehst. Er sagte, du wärst ihm noch etwas der alten Zeiten Willen schuldig und genau das fordert er nun durch uns in seinem Namen ein!“ Es war eine ganze Weile lang still im Raum. Das einzige Geräusch, das man hören konnte, war das vor sich hin knisternde Feuer und das leise Zischen des abbrennenden Räucherstäbchens. Sha´Tarma musterte ihn mit einem scheinbar emotionslosen Ausdruck und dennoch sah man ihr deutlich an, dass es in ihr arbeitete und sie über seine vorherigen Worte  nachzudenken schien. Nach etlichen Minuten schien sich ihr Körper dann der grüblerischen Starre zu entziehen, denn mit einem Mal hatte sie ihre Handflächen mit einem lauten Schlag auf die Tischplatte fallen lassen, ehe sie sich schließlich an selbigen in die Höhe stemmte, um nun ihrerseits auf ihn herabblicken zu können. Dies währte jedoch nicht lang, denn kaum war die Schamanin aufgestanden, tat es ihr Marco gleich, sodass sie sich nun schweigend gegenüberstanden. Entrüstet schnaubte die dunkelhaarige Frau daraufhin die Luft aus ihren Lungen, ehe sie sich herumdrehte und mit ein paar gemurmelten Worten auf eine der Schriftrollen zuging, die an der Wand hingen.  Immer wieder schien sie zu sich selbst zu reden, während sie die Schriftrolle ablöste, um sie aufrollen zu können. „Er war schon immer ein durchtriebener Mistkerl, dieser Newgate. Wie stellt er sich das vor? Ein bisschen Hokuspokus und schon steht der Feuermann wieder auf? Was ist nur aus den guten, alten Bräuchen und Regeln geworden….“, wie in Trance schüttelte Sha´Tarma immer wieder ihren Kopf, während sie die Schriftrolle ebenfalls auf dem kleinen Tisch platziert hatte und nun dabei war, ein dickes, veraltetes und staubiges Buch aus einem der Regale zu ziehen. Zischend blies sie die Staubschicht von selbigen herunter, ehe sie begann nach einer bestimmten Seite zu suchen und dabei wieder zurück auf den Tisch zuging. Marco verkniff sich die Frage, woher sie bereits wusste, dass es sich bei ihrem Anliegen um Ace handelte, denn er war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass diese Frau tatsächlich übernatürliche Kräfte zu haben schien, die ihnen bei der Wiederbelebung der Feuerfaust weiterhelfen konnten. Zwar war er froh, dass sie nach seinen Worten nun doch den Anschein machte, sie mit ihren Kräften zu unterstützen, doch spukten ebenso immer noch ihre vorherigen Worten in seinem Kopf herum. Vieles, das sie bisher gesagt hatte, ergab für ihn keinen Sinn und doch schien ihn ein bestimmter Satz nicht mehr loszulassen. –Sie konnte nur demjenigen helfen, dem geholfen werden konnte.- Hieß das im Umkehrschluss, dass ihm nicht mehr zu helfen war? Bedeutete dies nun doch, dass seine Seele bereits verdammt war, durch all seine Fehler, die er begangen hatte? Er wusste, dass viele von ihnen wohl unverzeihlich waren und dass er eine Menge Menschen verletzt hatte, die er nun nicht mehr um Vergebung bitten konnte, jedoch  hatte er immer geglaubt, mit diesen Gedanken umgehen und leben zu können. Natürlich waren sie nun nach den Ereignissen und Verlusten vieler weiterer geliebter Menschen so greifbar, wie noch niemals zuvor, doch er hatte eigentlich gedacht, dass auch dieser Schmerz und diese Schuldgefühle irgendwann nachließen und er damit umgehen konnte. Vergessen, niemals. Doch vielleicht wäre es irgendwann ertragbarer geworden. War dies töricht? War es töricht von ihm gewesen, zu glauben, dass er solch einen untragbaren Verlust in seinem Inneren einfach mit der Zeit verarbeiten und wegstecken konnte? In seinem Kopf begann es sich erneut zu drehen, als ihn Ereignisse aus seiner Vergangenheit einholten und sich mit jenen aus der Gegenwart vermischten, ehe er am jetzigen Punkt anlangte, der ihm seine Schwäche und die Feigheit wie ein tonnenschweres Blei an den Fuß kettete. Wie hatte er nur denken können, dass es so einfach sein könnte, erneut einfach Alles zu verdrängen? Wie weit konnte er noch gehen, ehe ihn die Schuldgefühle auf seinen Schultern gen Boden sinken ließen? Bisher hatte es immer funktioniert gehabt und nachdem er das Vergessen gelernt hatte, war ihm Vieles leichter gefallen. Der Alltag schien wieder in geordneten Bahnen zu verlaufen, anstatt sich im Kreis zu drehen und als er letztlich von Whitebeard in seine Crew aufgenommen wurde, hatte er tatsächlich das erste Mal in seinem Leben das Gefühl zu spüren bekommen, was es hieß, wirklich dazu zu gehören. Mit einem Mal war alles so viel leichter und es gab dort niemanden, vor dem er sich länger rechtfertigen oder erklären musste. Er wurde so genommen, wie er eben war, ohne dass ihn deshalb irgendjemand verurteilte oder gar bestrafen wollte. Es lief alles rund, bis zu dem Tag, an dem er denjenigen traf, der all dies in den Grundfesten zum Erschüttern brachte und ihm genau  die Person vor Augen hielt, die er selbst niemals wieder  sein wollte. Es war einfach erschreckend, wie sehr ihn dieser freche, schnippische Junge an sich selbst erinnert hatte und kaum war ihm dies bewusst geworden, beschlich ihn schlagartig das dringende Bedürfnis, alles dafür zu tun, um Sorge zu tragen, dass es dem Kleineren nicht genauso erging, wie ihm selbst. Er hatte sich oft gefragt, ob diese Entscheidung dem Jüngeren nicht vielleicht sogar mehr geschadet hatte, als ihm gutzutun, denn im Nachhinein wäre er froh gewesen, wenn er ähnliche Erfahrungen gemacht hätte, wie er selbst,um diese kindliche Naivität einfach ablegen und besser auf sich selbst aufpassen zu können. Es war nun auch wirklich nicht so, als hätte das sein Schützling nie gekonnt, jedoch hatte er einfach schon immer unfassbar gutes Talent dafür gehabt, sich in die dümmsten Schwierigkeiten zu begeben. Letztlich sogar in solch Schwerwiegende, dass sie ihm das Leben gekostet hatten…. „….rco,…omm….lich…der…zu dir, es….gleich los!“ Als erstes war es die Stimme Vistas, die wie in Watte gehüllt, versuchte zu ihm durchzudringen, ehe er einen kräftigen Schlag gegen die linke Schulter verpasst bekam und damit erschrocken aus seinen verworrenen Gedanken zurückkehrte. Benebelt schüttelte Marco seinen Kopf und schaute einmal desorientiert um sich, ehe er wieder begriff, wo genau er sich befand und was genau sie hier eigentlich zu suchen hatten. In seiner Zeit der geistigen Abwesenheit, hatte sich etwas an dem vorherigen Bild im Raum geändert. Der Stuhl diente nunmehr als Ablage für diverse Bücher und Schriftrollen, die allesamt mit dem gleichen Spruch bedruckt waren, auch wenn es hier und da ein paar kleine Abweichungen innerhalb der Schriftstücke gab. Erstaunt riss Marco seine Augen auf, als er nun ebenfalls erkannte, dass der Tisch nunmehr einem Altar glich. Um ihn herum waren lange, silberne Kerzenständer aufgestellt worden, auf welchen nun die schmalen Wachsstäbe brannten und bereits an einigen Stellen so flüssig geworden waren, dass die begannen an den Seiten herunterzulaufen. Auf der Tischplatte selbst lag mittlerweile das zusammengewickelte Bündel aus Laken, in welchen sich sein toter Freund befand. Für Marco blieb in diesem Moment die Zeit stehen, als er wie hypnotisiert dabei zusah, wie Jozu begann die mittlerweile gräulichen Tücher aufzuwickeln und den leblosen Körper Stück für Stück freizulegen. Ein süßlicher, keineswegs angenehmer Geruch stieg ihm in die Nase, als man die ersten Stellen der unnatürlich blassen Haut erkennen konnte, die doch sonst immer gold und braungebrannt von der Sonne gewesen war. Marcos Kopf wurde schwer, sodass er sich mit einem Mal torkelnd an die Stirn fassen und dem plötzlichen Drang widerstehen musste, nicht einfach so aus dem Raum zu stürmen. Der einzige Gedanke, der ihn zurzeit durch und durch zu lähmen schien, war die Befürchtung, dass Ace es ihm niemals verzeihen würde, dass er ihn gerettet und ihren Vater im Totenreich gelassen hatte. Was, wenn ihm Ace nicht glauben würde? Was, wenn Ace ihn später für den Tod ihres Käpt’ns verantwortlich machen würde oder viel schlimmer…was, wenn Ace nach dieser Erkenntnis sein neugewonnenes Leben gar nicht mehr haben wollte? Jetzt hatte er noch die Chance dem Ganzen ein Ende zu bereiten! Noch konnte er einschreiten und es ungeschehen machen, bevor es passierte und unwiderruflich wurde. Zitternd schloss der Phönix seine Augen und atmete einmal tief durch, ehe er langsam versuchte, seine rasenden Gedanken anzuhalten, um sich auf das konzentrieren zu können, was im Moment wesentlich war. Ihre Crew, seine Familie. Auch, wenn ihn die Zweifel gerade zu übermannen drohten, so gab es dennoch diesen einen riesigen Felsen, an dem er festhalten konnte und auf den er vertrauen musste. Ihr Vater hatte sich für sie alle geopfert, das jedoch nur mit der Gewissheit, dass sie nun das neue Zeitalter beschritten. Zusammen und Hand in Hand. Er musste darauf vertrauen, dass sein Vater Recht behielt und sich die Hoffnungen, die er in ihn, die Crew und vor allem aber Ace setzte, bewahrheiteten. Und das ging eben nun einmal nicht, solange sein Freund noch unter den Toten weihte. Entschlossen nickte er sich also selbst und auch seinen Männern noch einmal aufmunternd zu, ehe er sich neben den Tisch stellte und Jozu dabei half, die restlichen Laken von dem Körper ihres Bruders zu befreien. Die Schamanin beäugte ihn dieses Mal mit einem gänzlich anderen Lächeln, als die vorherigen. Es schien fast liebevoll und gutmütig, als sie diesmal ihre flache Hand erneut auf seine Brust legte und leicht nickend ihre Augen schloss. „Ich denke, es gibt Hoffnung für dich, blonder Mann. Dein Herz ist nicht so verloren, wie du vielleicht denkst.“ Mit diesen Worten deutete sie ihm und den anderen dann aber, sich wieder von dem Tisch zu distanzieren. Die restlichen Laken löste sie nun eigens von dem Leichnam, ehe sie zu ihrer kleinen Schale griff, in der sich wieder diese ominöse Paste befand. Gerade als sie beginnen wollte, ihre Finger erneut in selbige hin einzutauchen, stellte sie die Schale jedoch noch einmal beiseite und  ging stattdessen auf eine kleine, verzierte Schmuckschachtel zu, aus welcher sie ein kleines Röllchen holte, welches dem Anschein nach aus zusammengewickelten Blättern bestand. Ohne groß zu Überlegen, zündete sie dieses an einer der Kerzen an und begann an ihm zu ziehen, ehe Marco die Erkenntnis traf, dass es sich dabei wohl um eine Art Zigarette handeln musste. Schon nach ein paar wenigen Zügen, hatten sich die Pupillen der Schamanin unnatürlich geweitet, während sie erneut wieder zu ihrer Schale griff und nun begann den gesamten Körper von Ace, welcher lediglich an den Lenden mit einigen Stoffresten bedeckt war, mit mysteriösen Symbolen und Zeichen zu bemalen. Gebannt verfolgten die Crewmitglieder nun auch von draußen die Zeremonie, in dem sie sich an die Fenster pressten oder auch von Türrahmen aus versuchte, einen Blick erhaschen zu können. Man konnte die Spannung, welche in der Luft lag, förmlich mit den Händen greifen, als Sha´Tarma nach vielen dahinsiechenden Minuten endlich die Schale aus den Händen legte und stattdessen zu dem großen Buch griff, welches sie sich beschwörend in eine ihrer Hände legte. Konzentrierend schloss sie ihre Augen, als sie begann vorzulesen und dabei wie in Trance mit ihrer freien Hand kreisende Bewegungen über dem Körper ihres Kameraden vollführte. Diese wurden mit der Zeit immer schneller und immer bestimmender, genau wie der fremdsprachige Spruch, der wiederholt ihre Lippen verließ. Einzig und allein ihre immer lauter werdende Stimme war zu hören, als mit einem Mal ein unnatürlich starker Wind aufkam, der die Flammen der Kerzen wild zum Tanzen brachte, sodass diese unheimliche, zuckende Schatten an die Wände und den Boden warfen. Die Bewegungen der Schamanin wurden immer unkontrollierter, während sie den Spruch wie ein Mantra aufsagte, bevor ihr das Buch mit einem lauten Poltern aus der einen Hand fiel und die andere genau über dem Herzen von Ace zum Stoppen kam. Fest ballte sie ihre Faust zusammen, sodass nach ein paar wenigen Sekunden genau drei dunkle Bluttropfen auf die Brust seines Freundes fielen, ehe der Wind immer stärker wurde und ihm letztlich durch all die umherfliegenden Dinge sogar die Sicht raubte. Das Letzte, das er sehen konnte, war das plötzliche, unregelmäßige Heben der Brust von Ace, als dieser seine Augen weit aufriss, ehe er von einem unnatürlich grellen Licht erfasst und gänzlich verschlungen wurde. ~*~ „Und dann?“ „Wir alle waren so geblendet, dass wir den Rest nicht mehr gesehen haben, aber als das Licht wieder abnahm, lagst du nicht länger tot auf dem Tisch. Du warst zwar nicht wach, aber man konnte sofort erkennen, dass du wieder am Leben warst, da deine Wunden zumindest halbwegs geschlossen waren und man sehen konnte, dass du wieder am Atmen warst.“ „Und mein Feuer?“ „Wurde wortwörtlich weggesperrt. Die Schamanin befand es als zu hohes Risiko, es unbeachtet zu lassen.“ „Bitte was??!! Risiko?! Ich bitte dich! Ich bin doch wohl kein Kleinkind mehr!! “ „Das nicht, aber laut ihrer Aussage, hättest du es direkt nach deinem Erwachen nicht kontrollieren können und uns somit alle inklusive unserem Schiff in Gefahr gebracht.“ „Das…ich fass‘ es nicht…wieso hast du das zugelassen, Marco?! Du weißt ganz genau, was mir mein Feuer bedeutet! Ohne es bin ich ein Nichts!“ „Du hörst mir wieder einmal nicht zu…“ „Dann rede endlich Klartext, zum Teufel!“ „Ich sagte bereits: Es ist nicht verloren. Du kannst es wiedererlangen.“ „Und wie?!“ „Durch mich…“ Kapitel 5: Feurige Angelegenheiten ---------------------------------- ~*~ Kapitel  –  5 – Feurige Angelegenheiten ~*~ Ace hatte auf seine Worte nicht mehr geantwortet. Nachdem ihm sein Freund einen ziemlich schockierten und entrüsteten Blick zugeworfen hatte, war er regelrecht in sich zusammengesunken und hockte nun wieder seitlich zu ihm gewandt auf dem Bett. Bei genauerer Überlegung in Bezug auf seine Wortwahl,  hätte sich Marco wirklich selbst ohrfeigen können. War es zu früh gewesen, Ace mit diesen Informationen zu konfrontieren? Hätte er ihm womöglich doch noch mehr Zeit geben müssen? Andererseits hatte ihn der Jüngere ja förmlich dazu gedrängt, ihm alles zu erzählen und gerade, dass er wissen wollte, was mit seiner Teufelskraft geschehen war, konnte er ihm nun wirklich nicht verübeln. Wie Ace bereits gesagt hatte, wusste er doch ganz genau, was ihm sein Feuer bedeutete. Und dennoch beschlichen den Phönix erneute Zweifel, wenn er sich seinen Freund so ansah und ihn musterte. Der kurze Moment, in dem ihm Ace mit frechen Gegenkommentaren und zynischen Bemerkungen die Stirn geboten hatte, war wie weggefegt, als er seine letzten Worte ausgesprochen hatte.  Der Jüngere war zusammengezuckt wie ein geschlagener Hund und Marco bereute seine Formulierung mittlerweile wirklich zutiefst. -Durch mich.- Wer weiß, was sich der Schwarzhaarige nun darauf zusammenreimte und ausmalte. Es war ihm jedoch erst jetzt im Nachhinein aufgefallen, dass er seine Worte vielleicht hätte anders wählen sollen. Für den Jüngeren hatten sie mit großer Wahrscheinlichkeit genauso so geklungen, wie sie eben nicht klingen sollten und vermutlich interpretierte der Kleinere nun etwas in diese zwei Worte hinein, das einfach nur völliger Humbug war. Übel nehmen konnte er es ihm jedoch auch nicht wirklich, denn wäre er in der derzeitigen Lage seines Freundes, wäre er auf solch zweideutige Anmerkungen wohl auch höchst allergisch. Es gab zudem noch einen ganz anderen Punkt, der ihn zusätzlich an dieser ganzen Sache hier wurmte. Nämlich einzig und allein die Tatsache, dass Ace tatsächlich Angst vor ihm zu haben schien und genau das war eben jene Sache, die ihm einen schmerzhaften Stich durch sein Herz jagte. Das war definitiv das Letzte, das er gewollt hatte. Was dachte der Jüngere jetzt wohl von ihm? Seufzend raufte sich Marco sein blondes Büschel Haare, ehe er den Jüngeren erneut musterte und feststellte, dass er dieses mal die Fäuste geballt und seine Kieferhälften fest aufeinander gebissen hatte. „Ich bin kein geisteskranker Psychopath, Marco.“ „He…?“ „Na, hör auf mich so anzustarren, als wäre ich einer!“ „Ich…“ Verdammt! Frustriert ballte der Phönix nun seinerseits die Fäuste, als er einfach nicht die richtigen Worte fand, die er Ace gerade doch so gerne hätte sagen wollen. Es gab so unfassbar Vieles, das er dem Jüngeren zu sagen hatte, um diesem zu zeigen, dass er ihn verstand und doch kam keine einzige weitere Silbe mehr über seine Lippen. „Ich bin immer noch hundemüde. Ich denke, ich sollte noch etwas schlafen…“ Verbittert schloss der Phönix seine Augen, ehe er fast schon schwermütig seinen Kopf wegdrehte und zaghaft nickte. Es gab wahrscheinlich kein deutlicheres Signal dafür, dass ihn Ace zurzeit nicht mal in seiner Nähe haben wollte. In diesem Moment verfluchte sich Marco selbst dafür, dass er den Jüngeren in ihrer Vergangenheit so nah an sich hatte rankommen lassen. Diese spitzbübische und selbstbewusste Art des Schwarzhaarigen hatte ihn von Anfang gefesselt gehabt, im Prinzip hatte er sich ja nicht einmal wirklich dagegen wehren können. Ace hatte ihn buchstäblich um seinen Finger gewickelt. Ohne jede Gnade und das obendrein auch noch mit Vorzügen, die er wirklich einzusetzen gewusst hatte. So war es tatsächlich noch einmal derart weit gekommen, wie er es eigentlich niemals wieder hatte zulassen wollen. Er sehnte sich nach dem Jüngeren, verzehrte sich so sehr nach ihm, dass er das Gefühl bekam, förmlich daran zu zergehen und daran zu verzweifeln, dass er ihm so furchtbar nah und gleichzeitig doch so schrecklich weit weg von ihm entfernt war. Er hatte seit ihrer ersten Begegnung den Drang verspürt, ihm nahe sein zu müssen. Es war wie verhext, immerhin war Ace anfangs mehr als abweisend zu ihm und der gesamten Crew gewesen. Er war nun wirklich keine Person, die sich gerne unter Leute mischte und doch war er von Anfang an auf Ace zugegangen und hatte ihn aus seinem Schneckenhaus herausgeholt, um ihn anschließend in die restliche Crew eingliedern zu können. Der Jüngere hatte einfach etwas an sich, das Marco bis heute nicht zu beschreiben wusste, aber es war, als würde er von dem Schwarzhaarige anzogen werden, wie eine Motte vom Licht. Er würde einfach alles für den Kleineren opfern, selbst sein eigenes Leben und das machte ihm schreckliche Angst, hatte er sich doch selbst damals geschworen, sich niemals wieder so derart abhängig von einer Person machen zu lassen. Schwerfällig presste der Phönix seine Lippen aufeinander, ehe sein Blick doch noch einmal zu dem Mann glitt, den er selbst noch als Jungspund und Grünschnabel kennengelernt und welcher mit einem Schlag all seine bisherigen Prinzipien über den Haufen geworfen hatte. Seit damals hatte er sich geschworen, sich verdammt nochmal niemals wieder einer einzelnen Person so zu verschreiben oder sich gar zu verlieben. Und jetzt? Jetzt war er offensichtlich auf dem besten Weg dorthin, eben genau jenes zu riskieren. Wenn er sich den Schwarzhaarigen nun betrachtete, zog sich sein Herz augenblicklich schmerzhaft zusammen, nur weil er ihm nicht so nah kommen durfte, wie er es eigentlich gerne sein würde. Es war eine pure Folter, gegen diesen unfassbar penetranten Drang anzukämpfen, statt diesem nicht einfach nachzugeben und seine Lippen auf die des Jüngeren zu legen. Er durfte sich einfach nicht in ihn verlieben, durfte nicht weich und erst recht nicht schwach werden. Insgeheim wusste Marco jedoch, dass genau das längst geschehen war und dafür verfluchte er sich selbst, denn wenn er sich seinen Freund so betrachtete, dann war ihm genau bewusst, dass Ace seine Gefühle wohl nicht erwidern konnte. Vor allem nach dem, was er in den letzten Monaten hatte mitmachen müssen.  Selbst, wenn er es vielleicht irgendwie wollen würde, seine kalten und abweisenden Blicke sagten alles und dieses Alles tat verdammt weh. Es verletzte ihn auf genau jene Weise, die er eigentlich niemals wieder zu spüren bekommen wollte. Er hatte es seinem jüngeren ich versprochen gehabt, doch nun sackte dieses Versprechen Stück für Stück in sich zusammen, ebenso wie seine innere Mauer, die er doch eigentlich für genau solche Fälle errichtet hatte. Wehmütig warf er Ace beim Aufstehen noch einmal einen traurigen Blick zu, ehe er langsam auf die Türe zuschritt und gerade dabei war das Krankenzimmer zu verlassen, als er sich doch noch einmal herumdrehte. Er konnte nicht anders. Ging er jetzt einfach ohne ein weiteres Wort aus dem Raum, würde die Mauer zwischen ihnen womöglich noch breiter und damit vielleicht auch vollkommen unbezwingbar werden. Wenn er jetzt wirklich einfach ging, dann wurde das falsche Bild, welches Ace von ihm zu haben schien, womöglich nur bestätigt und das wollte er um jeden Preis verhindern. Unter gar keinen Umständen wollte er ihre Freundschaft gefährden, auch wenn er sich wohl wirklich etwas einfallen lassen musste, im Bezug darauf, wie er zukünftig mit dem Jüngeren verkehren sollte. „Ich hoffe, du weißt, dass ich dich niemals verletzen oder dir wehtun würde.“ Ein bitteres Lachen hallte daraufhin im Raum wider, ehe Ace verständnislos seinen Kopf schüttelte und ihn anschließend mit einem Blick ansah, der ihm schlagartig sämtliche noch vorhandene Luft aus den Lungen raubte und sein Herz vor Entsetzen unaufhörlich gegen seine Brust hetzen ließ. „Ach nein? Dann stellt sich mir echt die Frage, wieso du mir keine klare Antwort auf meine Frage geben kannst, wie ich denn nun meine Teufelskraft zurückerlangen kann. Für wie dumm hältst du mich eigentlich, Marco?! Statt einer klaren Antwort, redest du um den heißen Brei und lässt mich auf heißen Kohlen sitzen! Denkst du ernsthaft, ich kann sowas jetzt gebrauchen, um wieder auf die Beine zu kommen?! Denkst du ALLEN Ernstes, dass es DAS ist, was ich nach dieser ganzen Scheiße hier hören möchte?! Ich komme mir nach allem vor, wie der letzte Vollidiot auf welchen man mit bloßem Finger zeigt und den man auslacht! Du laberst mich voll, von wegen, du könntest nachvollziehen, wie es mir geht und wüsstest, was gut für mich ist….aber würdest du mich wirklich verstehen, dann hättest du mich niemals so in der Luft hängen lassen! Könntest du allen Ernstes nachvollziehen, wie ich empfinde, dann hättest du mir als Antwort einfach mein Feuer zurückgegeben, ohne weitere, unnötige Worte! Und jetzt faselst du etwas von wegen, du möchtest mich nicht verletzen?!“ Seine Augen waren mit jedem Wort, welches aus dem Mund von Ace herausgesprungen war, größer geworden. Schockiert hielt Marco die Türklinke hinter sich in eisernem Griff, während er mit aufgerissenen Augen in das aufgewühlte Gesicht seines Freundes starrte. Seine Gedanken gönnten ihm keine Rast, stattdessen drehten sie sich in schwindelerregender Geschwindigkeit in seinem Kopf und ließen sämtliche Vorwürfe des Jüngeren immer und immer wieder Revue passieren. Niemals zuvor hatte Ace seinen Standpunkt vor ihm so offenkundig vertreten, wie in diesem einen Moment und niemals zuvor hatte der Phönix das Gefühl bekommen, als wären ihre Rollen irrsinniger Weise vertauscht worden.Wann genau war aus dem jungen, unerfahrenen und hitzköpfigen Junge dieser unberechenbare, verschlossene und kühle Mann geworden? Marco hatte das Gefühl, als würde er gerade mit einer gänzlich fremden Person im Zimmer stehen. Einer Person, die er einfach nicht mehr einzuschätzen wusste und offensichtlich erst einmal neu kennenlernen musste. In diesem Moment fragte sich der Phönix wahrhaftig, ob von seinem alten Ace überhaupt noch etwas übrig geblieben war, oder ob diese furchtbaren Geschehnisse wirklich einen komplett anderen Menschen aus ihm gemacht hatten. „Hat´s dir jetzt ernsthaft die Sprache verschlagen?! Was hast du denn erwartet, Marco?! Dass du den unbekümmerten, naiven Ace zurückbekommst, der dir hinterherläuft, wie ein kleiner Schoßhund? Was hast du gedacht, was in den vergangenen Monaten passiert ist, he?!“, der Jüngere unterbrach sich selbst, als seine starke und laute Stimme versagte, während ihn wohl abermals die Geschehnisse der vergangenen Zeit einzuholen schienen und er somit unweigerlich mit einer gequälten und verzweifelten Tonlage weitersprechen musste. „Du hast gesagt, du hilfst mir dabei, wieder der Alte zu werden, Marco. Also gib mir verdammt nochmal endlich mein Feuer zurück, damit ich mir nicht mehr vorkomme, wie ein räudiger, verkommener Schwächling ….“ Schweigend schloss Marco seine Augen, als er schwer einatmete und sich fahrig über die Stirn wischte. Sein Mund fühlte sich an, als wäre er gefüllt mit Staub und sein Hals schien plötzlich furchtbar trocken. Er wusste, dass er seinem Freund endlich die ganze Wahrheit erzählen musste, hatte dieser doch mit jedem einzelnen Wort direkt ins Schwarze getroffen und es mehr als verdient, endlich zu erfahren, was mit seiner Teufelskraft wirklich geschehen war. Er hatte die ganze Zeit über nur an sich gedacht und daran, dass er niemals damit umgehen könnte, wenn Ace ihn nun aufgrund seiner Entscheidung hassen würde. Natürlich wäre es furchtbar für ihn, doch hatte er in seinem Wahn aus Angst und Unbehagen nicht einmal daran gedacht, dass er Ace ebenfalls damit helfen würde, wenn dieser endlich erfuhr, wie er sein Feuer nun zurückerlangen konnte. Marco selbst konnte zwar auch nur die Worte widergeben, die er von der Schamanin erzählt bekommen hatte und welche er obendrein nicht einmal selbst richtig verstand, aber vielleicht konnte sich sein Freund einen Reim darauf machen und so würde die dunkelhäutige Frau letztlich doch Recht behalten. Tief atmete er also noch einmal ein, ehe er wieder auf den Jüngeren zuging und erst vor dem Bett Halt machte.   „Die Schamanin hat dein Feuer in mir eingeschlossen. Könnte ich es dir einfach so zurückgeben, hätte ich das längst getan.“ Ergeben beobachtete Marco seinen Freund dabei, wie sich die gesagten Worte langsam in seinen Verstand senkten und ihn darauf die unterschiedlichsten Emotionen durchleben ließen. Jede von ihnen konnte er den Augen des Schwarzhaarigen entnehmen. So war es anfänglich purer Unglauben, gepaart mit Entsetzen, bevor sich sein Ausdruck schlagartig wandelte und zum Schluss von reiner Wut und Verzweiflung durchtränkt war. „SIE HAT WAS???!!!!“ Marco zuckte nicht einmal zusammen, als Ace blitzartig versuchte, sich von sämtlichen Schläuchen zu befreien, die mit seinem Körper verbunden waren und ihn eigentlich mit Medizin versorgen sollten, ehe er energisch aufstehen und auf ihn zueilen wollte. Mühelos drückte er den Jüngeren an dessen Schulter zurück in die Matratze, ehe er sich selbst nun auch auf das Bett niederließ, um seinen Freund somit besser festhalten zu können, da dieser daraufhin völlig in Rage angefangen hatte, fluchend um sich zu schlagen und sich wieder losreißen zu wollen. „DIESE HURE!“ „Ace…“ „WIE KANN SIE ES WAGEN?!“ „Ace! Verdammt!“, in seinem Wahn hatte Ace begonnen, sich mit all seinen Körperteilen zu wehren und da ihn Marco letztlich doch nur mit vollem Körpereinsatz festhalten konnte, hatte er sich kurzerhand über den Jüngeren gekniet. Dabei hatte er jedoch für den Bruchteil einer Sekunde eines der Beine von Ace aus den Augen gelassen und prompt darauf die Retourkutsche dafür erhalten, da Ace ihm zwar kurz, aber dennoch kraftvoll mit seinem Fuß in den Unterleib getreten hatte. Dass er dabei auch noch eine seiner Kronjuwelen erwischt hatte, war wahrscheinlich sogar pure Absicht gewesen. Irgendwann hatte es der Phönix dann allerdings doch noch geschafft, sowohl Arme als auch Beine des Schwarzhaarigen zu fixieren, auch wenn er nun auf allen Vieren über ihm hockte. Das alles wurde ihm jedoch erst bewusst, als es ohnehin zu spät war und er sich nicht mehr aus dieser skurrilen Situationen herauswinden konnte. Beherrschend atmete er also noch einmal durch, ehe er all seine Selbstbeherrschung zusammensuchte, um Ace in seine aufgewühlten Augen zu schauen und dabei den restlichen Körper unter ihm einfach auszublenden. „Ace..“ „Ich hasse dich! Wie konntest du das zulassen?! Du bist das Letzte, Marco! RUNTER VON MIR!“ „Ich kann verstehen, dass du so reagierst, Ace…“ „ICH SAGTE RUNTER!“ „Ich bitte dich…hör mir zu.“ „Ich habe dir vertraut, du elender Mistkerl!“ „ACE!“ Kurzerhand hatte Marco seinen Griff um die Arme des Jüngeren verstärkt, welche er notgedrungen über dessen Kopf überkreuzt hatte, als dieser immer noch nicht gewillt war, ihm endlich zuzuhören und still zu halten. Anscheinend hatte er Ace damit sogar wehgetan, denn dessen Lippen war statt einer weiteren Beleidigung ein leises, schmerzerfülltes Keuchen entflohen. Der Brustkorb des Jüngeren hob und senkte sich in einer unnatürlich hohen Geschwindigkeit und Marco konnte Ace deutlich ansehen, wie sehr ihm die vergangenen Sekunden zugesetzt und ihn angestrengt hatten, doch nun hatte er wenigstens seine gewünschte Aufmerksamkeit, sodass er seinen Griff daraufhin schlagartig wieder lockerte, ehe er die Arme nun nur noch mit einer Hand fixierte, damit er die Freigewordene dafür nutzen konnte, das Kinn des Jüngeren zurück in seine Richtung zu drehen, damit Ace ihm notgedrungen nun ebenfalls in die Augen schauen musste. „Sie hat das Feuer in mir eingesperrt, weil sie der Meinung war, dass es dort am besten für dich verwahrt wäre. So konnte es weder gestohlen, noch missbraucht werden. Es kränkt mich ungemein, dass du so schlecht von mir denkst, Ace.  Ich wäre niemals doch auch nur auf den Gedanken gekommen, es zu benutzen, geschweige denn gar es zu behalten.“ Die Augen des Jüngeren starrten ihn daraufhin mit einer Mischung aus Verständnislosigkeit und schmerzlicher Erkenntnis entgegen, bevor er seine Seelenspiegel dann letztlich vor ihm verbarg, indem er seine Augen schloss. Der Phönix konnte deutlich erkennen, wie es in seinem Freund anfing zu arbeiten und er schwerfällig versuchte, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Seine Nasenflügel zuckten verzweifelt bei dem Versuch, gegen die aufkommenden Emotionen anzukommen, während sich seine Lippen zu einem dünnen Strich verzogen, damit diese bloß kein Laut mehr verlassen konnte. Marco war wie gelähmt von diesem Anblick und trotz der angestrengten und verzweifelten Gesichtszüge, kam der Ältere nicht drum herum, wieder einmal aufs Neue festzustellen, wie wunderschön Ace doch war. Sein Herz schlug schmerzhaft laut und heftig gegen seine Brust, als eine erste, verwirrte Träne aus den geschlossenen Augenwinkeln hervorquoll, ehe sich die Wangen des Jüngeren vor Scham und Pein begannen leicht rosa zu färben. Es gab für Marco keinerlei Worte mehr dafür, was er in diesem Moment empfand. Einzig und allein war dort dieses riesige, klaffende Loch in seiner Brust, welches sich flehend nach dem Jüngeren verzehrte und ihm keinen einzigen klaren Gedanken mehr gönnen wollte. Seine Hand, welche bisher bewegungslos an dem Kinn von Ace geruht hatte, wanderte wie von selbst ein Stück weiter nach oben, damit sein Daumen mitfühlend und unendlich zärtlich den kleinen Tropfen wegwischen konnte, welcher gerade seinen Weg über die blasse Wange einschlagen wollte. Der Phönix konnte sich einfach nicht länger zusammenreißen, konnte seine kühle Fassade einfach nicht länger aufrecht erhalten. Viel zu lange hatte seine Sehnsucht nun Zeit gehabt, reifen und bis ins Unermessliche anwachsen zu können. Und nun, in diesem einem Moment, war er selbst an einem Punkt angelangt, an welchem er einfach nicht mehr zurückkonnte. Das Einzige, das ihm blieb, war das Hier und Jetzt, in dem er weitermachen musste und nicht mehr zurückschauen durfte. Marco hätte es nicht für möglich gehalten, doch als Ace seinen Kopf hilflos und wehmütig in seine Handfläche schmiegte, setzte sein Herzschlag für den Bruchteil einer Sekunde gänzlich aus, nur um kurz darauf noch schneller als zuvor gegen seine Brust zu schlagen. Es folgten weitere Tränen, welche nun unbarmherzig die geschlossenen Augen des Jüngeren verließen und ihn damit  krampfhaft zusammenzucken ließen. Seine Selbstbeherrschung war mittlerweile auf ein Minimum gesunken und Marco wusste, dass er nun gänzlich machtlos war und es nichts mehr bringen würde, sich gegen seinen eigenen Körper zu wehren, war dieser doch längst auf der Seite der mächtigen Kreatur tief in ihm. Und als Ace dann obendrein auch noch stumm seinen Namen mit den Lippen formte und damit eine unausgesprochene Bitte äußerte, war es gänzlich  um ihn geschehen. In völliger Melancholie versunken und durch all seine angestaute Sehnsucht angetrieben, legte Marco seine Lippen auf die zitternden Gegenstücke von Ace. Für den Bruchteil einer Sekunde blitzte in ihm der Gedanke auf, sein Freund wäre mit dieser Art des Körperkontakts gänzlich überfordert, da dieser dadurch nur noch heftiger angefangen hatte zu zittern und auch der Tränenfluss Überhand zu nehmen schien, doch als Ace plötzlich begann, sich noch enger an ihn zu schmiegen und den Kuss zu erwidern, waren all seine düsteren Bedenken über Bord geworfen. Ihn durchströmte pure Überwältigung, als sich die Tränen seines Freundes mit ihrem Kuss vermischten und er somit die Möglichkeit bekam, wenigstens etwas von dem bitteren Schmerz in sich aufnehmen und dem Jüngeren  im Gegenzug abnehmen zu können. Mit völliger Hingabe bewegte Marco seine Lippen gegen die von Ace und versuchte ihm damit zu zeigen, dass er an seiner Seite war und er sich auf ihn verlassen konnte. All das, was er Ace zuvor nicht hatte sagen können, versuchte er ihm mit diesem einen Kuss zu erklären und bewies ihm damit nur noch einmal aufs Neue, dass er ein Mann der Taten und nicht der Worte war. Vorsichtig strich er mit seiner Zunge über die bebende Unterlippe des Jüngeren, während er beruhigend mit seiner Hand über die gerötete Wange streichelte. Sein Erfolg ließ nicht lange auf sich warten, denn nach und nach versiegten die bitteren Tränen und machten Platz für ein leises Keuchen, welches augenblicklich von seinen eigenen, schweren Atemzügen verschlungen wurde. Er ließ Ace die Zeit, die er brauchte und konnte daraufhin schon bald spüren, wie sich der Kleinere jede weitere andauernde Sekunde mehr und mehr unter ihm zu entspannen begann. Jede einzige Berührung ihrer Lippen, und mochte diese noch so zart sein, löste in ihm ein kleines Feuerwerk aus, welches sich in knisternden Glücksgefühlen entlud, die sich in seinem gesamten Körper ausbreiteten. Ihm selbst entwich nun seinerseits ein leises Keuchen, als Ace plötzlich eine seiner Hände aus dem Griff oberhalb seines Kopfes entwand und ihn damit nun in seinem Nacken weiter nach unten zu sich ziehen konnte. Somit waren sie sich nun noch näher, als ohnehin schon und Marco konnte sich ein winziges, stolzes Lächeln nicht länger verkneifen. Er hatte es geschafft und verdammt, es fühlte sich einfach nur gut an. Die Gewissheit, dass es tatsächlich kein Traum, sondern die süße Realität war, rundete das Ganze obendrein noch ab. Ihre Hände hatten sich nach kurzer Zeit über dem Kopf von Aceh ineinander verschränkt, während sie sich mittlerweile seit einer kleinen Ewigkeit küssten, beide allerdings keinerlei Anstalten machten, sich von einander zu lösen. Ace hatte sich mittlerweile mit der Zunge in seine Mundhöhle vorgekämpft, in welcher kurz darauf ein feuriges Duell zwischen ihnen ausgebrochen war. Hitzig rieb der Schwarzhaarige seinen Körper an seinem eigenen und Marco fragte sich wirklich, ob er dies aus unkontrollierbarem Reflex tat, oder ihn damit bewusst zusätzlich um den Verstand bringen wollte. Der Jüngere hatte es schon immer gewusst, wie er seinen bloßen Körper als Waffe einzusetzen hatte und doch entschied sich Marco für ersteres. Wenn er an den ängstlichen und panischen Ace vor ein paar Tagen zurückdachte, für den bereits die reine Anwesenheit von Gesellschaft eine Zumutung gewesen war, konnte er nun wirklich nicht glauben, dass all dies mit einem Schlag hinfort gespült worden war. Umso mehr freute es ihn natürlich, dass er sich einfach so hatte fallen und sich küssen lassen, war es doch schließlich der größte Vertrauensbeweis, den ihm Ace zurzeit hätte erbringen können. Einhergehend mit diesem Gedanken, wurde Marco jedoch auch bewusst, dass er seine Erklärung, welche er dem Jüngeren schuldig war, immer noch nicht vollendet hatte und so musste er sich notgedrungen doch wieder von den süßen, verlockenden Lippen lösen, die immer noch dabei waren, ihn vollends um den Verstand zu küssen. Es fiel ihm unheimlich schwer, doch nach ein paar weiteren Minuten, hatte er sich endlich dazu durchringen können, ihren Kuss zu beenden und Ace daraufhin in seine verwirrten, aber wieder strahlenden Augen zu schauen. Missmutig über dieses jähe Ende ihres innigen Körperkontakts, hatte sein Freund die Stirn in Falten gelegt und ein unzufriedenen Knurren von sich gegeben, gleichzeitig aber auch hektisch neuen Sauerstoff in seine Lungen geatmet. Marco konnte über dieses Verhalten nur lächelnd seinen Kopf schütteln, bevor er sich wieder etwas mehr aufrichtete, den Jüngeren dabei jedoch keine Sekunde aus den Augen ließ. Ace schien offenbar leicht überfordert mit dieser ganzen Situation, was den Älteren zu der Vermutung brachte, dass ihm wohl erst jetzt richtig bewusst wurde, in was für einer unterwürfigen und ausgelieferten Lage er sich eigentlich die ganze Zeit über befunden. Der Ältere überlegte also nicht lange, bevor er sich vorsichtig von dem Körper unter ihm löste und wieder aufsetzte. Ace zog er dabei kurzerhand mit sich in die Höhe, sodass sie sich nun beide im Bett gegenübersaßen und sich auf einer Ebene begegnen konnten. Aufgrund des irritierten und missmutigen Blickes von Ace, strich er diesem noch einmal liebevoll durch sein dichtes, schwarzes Haar, ehe er sich in den Schneidersitz begab und seinen Freund sanft anlächelte. „Ich dachte, dich würde vielleicht noch interessieren, wie wir dein Feuer wieder aus mir herauskriegen.“ Es dauerte keine Sekunde, bis Ace ihm daraufhin die erhoffte Reaktion schenkte, indem er sich nun ebenfalls wieder gerade hinsetzte und ihn mit einem erstaunten, aber dennoch unsicheren Blick ansah. „Sag mir bitte, dass es weder dir noch mir schaden, oder wehtun wird.“ „Nun ja…das…kann ich ehrlichgesagt leider nicht ausschließen.“ „Was soll das heißen?“ „Die Wahrheit ist, dass mir die Schamanin keine genaue Auskunft darüber gegeben hat, wie ich dir dein Feuer nun wieder zurückgeben kann, Ace. Das einzige, das sie sagte, war, dass du derjenige von uns wärst, der wissen würde, wie du dein Feuer zurückbekommst.“ „Ehm…“, ungläubig schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf, ehe er sich an die Stirn fasste, „Du verarschst mich, oder?“ „Nein.“ „Marco…?“, der leicht hysterische Unterton in seiner Stimme verunsicherte den Phönix nun doch etwas, „…woher soll ich das denn bitte wissen?! War ich bei dieser drogensüchtigen Walhalla-Hexe, oder du??!! Du willst mir doch jetzt nicht ernsthaft weißmachen, dass du das einfach so hingenommen hast und gegangen bist?!“ Er räusperte sich kurz. „Nun… für mich war das Antwort genug, immerhin hatte sie dich kurz davor zurück von den Toten geholt. Abgesehen davon blieb mir nichts anderes übrig, als auf ihre Worte zu vertrauen.“ „Ok…ganz ruhig…oh, verdammter Mist. Du willst mir jetzt damit echt sagen, dass meine Kräfte da irgendwo in dir drin sind und wir keine….absolut KEINE Ahnung haben, wie wir sie da wieder rauskriegen?“ „Jetzt komm mal wieder runter, Kleiner. Wir finden schon einen Weg. Ich denke, das Wichtigste ist, dass du jetzt erst mal wieder auf die Beine und zu Kräften kommst. In deiner derzeitigen Verfassung kannst du mit der Teufelskraft eh nichts anfangen.“ „Ich würde dich gerade wirklich liebend gerne windelweich schlagen.“ „Dafür hast du nach dem Gezappel von vorhin doch gar keine Kräfte mehr. Aber falls es dir etwas Genugtuung schenkt und auch, wenn es mir durch und durch widerstrebt, so etwas zuzugeben, aber du hast mir vorhin eiskalt in die Eier getreten.“ „Ich weiß, das war Absicht gewesen.“ „Dachte ich mir’s doch...“, brummend hatte er Ace daraufhin wieder näher an sich herangezogen, bevor er ihm noch einen kurzen Kuss auf seine Haare drückte, „Wir kriegen das schon hin, immerhin haben wir in der Vergangenheit schon ganz andere Sachen gemeistert.“ ________ Ja, ich weiß...Marco ist zum Ende hin etwas OCC. Bitte habt Gande, aber ich fande einfach, dass es das Alles irgendwie abgerundet hat! Ich freue mich über jede einzelne Review und hoffe auf eure Rückmeldungen!! Was meint ihr? Wie kriegen wir das Feuer denn nun wieder aus Marco raus? Jemand eine Idee?? :D (http://www.fanfiktion.de/s/54f211d20000954d22018010/4/The-meaning-of-life) Kapitel 6: Schwimmstunde ------------------------                                                                                            ~*~                                                                        Kapitel  –  6 – Schwimmstunde                                                                                            ~*~ „Es ist echt eine wahre Augenfreude, ihn wieder so zu sehen, nicht wahr?“ Marco brummte nicht wirklich zustimmend und zuckte mit seinen Schultern, ehe er seinen Blick nur für einen kurzen Moment von dem freien Oberkörper seines Freundes abwenden konnte. Seufzend strich er sich durch seine Haare. Ace hatte seine Muskelmasse in den letzten Wochen verdammt schnell wieder aufgebaut, das musste er ihm wirklich lassen. Wenn er trainierte, dann richtig und zu dem Leidwesen des Phönix. Er schaffte es einfach nicht, ihn in seinem Eifer zu bremsen und das obwohl er ihm gerade zu Beginn wirklich oft genug versucht hatte zu sagen, dass er sich eigentlich noch schonen sollte. „Ich glaube, er mutet sich zu viel zu. Er sollte sich noch etwas schonen, anstatt sich zu überschätzen und dann wieder jammernd im Bett liegen zu müssen.“ „Meine Güte, Marco. Es sind schon Leute an zu viel Fürsorge draufgegangen. Sei  doch froh, dass er wieder trainiert und ein festes Ziel vor Augen hat. Mir hat es wirklich gefehlt und nur mal so nebenbei…wir schippern jetzt seit  Wochen ohne wirklichen Kurs mit drei Schiffen über den Ozean. Meinst du nicht auch, wir sollten uns langsam mal überlegen, wo’s hingeht, um unsere Vorräte aufzufüllen? Ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber eigentlich sollte sich der Kapitän um so etwas Wichtiges kümmern, anstatt hier sabbernd und schmachtend herumzustehen und einer gewissen Sommersprosse bei den Liegestützen zuzugucken.“ Ertappt zuckte der Phönix zusammen, ehe er sich endlich aus seiner Starre löste und giftig zu seinem Kameraden herüber lugte. „Halt doch die Klappe, Vista.“ „Ich erfülle nur meine Pflicht als derzeitiger Vize, solange ihr zwei diese ganze Kapitänsgeschichte noch nicht wirklich besprochen habt. Zumindest einer muss an das große Ganze denken, weißt du?“ „Hör auf mit diesem Mist und unterstelle mir gefälligst nicht, ich würde meine Pflichten als Kapitän vernachlässigen.“, dass er seit einiger Zeit zusammen mit ihrem einzigen Navigator versuchte einen hilfreichen Kurs zu bestimmen, verschwieg Marco daraufhin gekonnt. Er hatte sich bisher noch nie gerechtfertigt und würde durch diese billige Provokationen seines Kameraden auch sicherlich nicht damit anfangen. Vista derweil hatte für seine Worte nur ein herzhaftes Lachen übrig, während er ihm noch einmal frech aus den Augenwinkeln heraus zuzwinkerte, ehe er sich von einem der Mastpfähle löste, um auf die kleine Gruppe zuzuschlendern, in welcher ebenfalls auch Ace ausfindig zu machen war, der nun gerade dabei war, zwei seiner Crewmitglieder in Schach zu halten. „Etwas eingerostet, nicht?“ Kaum hatte ihm der Schwarzhaarige auf die Bemerkung hin frech seine Zunge rausgestreckt, war dieser auch schon unsanft auf die harten Holzdielen befördert worden, da er seine Deckung vernachlässigt hatte. „Dir ist schon klar, dass Ablenkung früher auch eine deiner größten Schwächen war, oder?“ „Und du hast offensichtlich nichts Besseres zu tun, als mir und Marco seit Tagen auf die Eier zu gehen, du Gänseblümchen!“ „Marco und mir….heißt das, Bürschchen! Keinen Anstand….immer noch nicht…“, bedauernd schüttelte der Schwertkämpfer seinen Kopf, wobei sein Bart sachte mitwippte, „Aber schön zu hören, dass du langsam wieder der Alte wirst. Wir kamen wirklich nicht drum herum, uns ernsthafte Sorgen um dich zu machen.“ Mehr als ein schiefes Lächeln gab Ace seinem Crewmitglied und guten Freund daraufhin nicht mehr als Antwort, bevor er mit einem leicht verklärten Blick versuchte sich wieder aufzurappeln und weiter zu trainieren.   Er musste sich wirklich eingestehen, dass er selbst nicht erwartet hätte, so schnell wieder auf den Beinen sein zu können. Die Tatsache, dass Marco endlich reinen Tisch mit ihm gemacht hatte und neue Hoffnung in ihm aufgekeimt war, hatte wohl einen Großteil dazu beigetragen, dass er nun endlich wieder ein klares Ziel vor Augen hatte und sich sein Gemütszustand daher rapide erholte. Genau genommen blieb ihm auch gar keine andere Wahl, denn wenn er sein Feuer wirklich zurückerlangen und zudem auch noch fehlerfrei kontrollieren wollte, so benötigte er dazu einfach einen klaren und kühlen Kopf, von einem gesunden und vitalen Zustand mal ganz abgesehen.   Schwungvoll drehte er sich einmal um die Achse, während er einen seiner Kameraden mit einem kräftigen Tritt gen Boden beförderte. Sein Plan war simpel, aber dennoch nicht minder anspruchsvoll. Erst holte er sich sein Feuer zurück, dann musste er endlich seinen kleinen Bruder suchen und als Letztes würde er Rache nehmen. Rache an demjenigen, dem er all das hier zu verdanken hatte. Die vielen Verluste seiner Crewmitglieder, genauso wie den Verlust seines Vaters und seines Markenzeichens, welches ihn als „Feuerfaust“ ausmachte und betitelte. Teach würde leiden und allein der Gedanke an seine Revanche ließ ihn innerlich brodeln. All das Leid, das er diesem Bastard zu verdanken hatte, würde er ihm höchstpersönlich wieder zurückgeben und selbst, wenn es das Letzte wäre, das er in diesem gottverdammten Leben tun würde, so würde er es  dennoch wagen, völlig egal, welches Ende letztlich auch auf ihn wartete. Er würde diesen Mistkerl eigenhändig zur Strecke bringen und ihn am Liebsten genau so viele Tote sterben lassen, wie er Familienmitglieder und Freunde verloren hatte! ~*~ Es war schon Abend und die Dunkelheit hatte ebenso bereits Einzug gehalten, als Ace mit einer Flasche Sake in der Hand über das Deck schlenderte und sich in seinen Gedanken verlor, als er den Kopf in den Nacken legte und hoch in den Sternenhimmel blickte. Ohne groß auf seine Bewegungen zu achten, ließ er sich auf die dunklen Holzdielen  der Moby fallen, bevor er sich im Schneidersitz zurücklehnte, bis er das angenehm kühle Holz unter seinem Rücken arbeiten spüren konnte. Zu dem gelegentlichen Knarren, kam das sanfte Hin- und Herwiegen des Wellengangs sowie das beruhigende Rauschen des Ozeans und für einen kurzen Moment bekam er das Gefühl, sich fast gänzlich darin zu verlieren. Es war einer dieser Momente, in denen er sich fragte, wieso er eigentlich hier war und was genau sein Erzeuger und sein Vater vom ihm da oben erwarteten. Ob sie sich zusammen betranken und lachend auf ihn herunterblickten? Fast unbemerkt war die Flasche an seine Lippen gewandert, ehe er einen kräftigen Schluck daraus nahm, bevor er sie anschließend wieder auf seiner Brust abstellte. Der Gedanke an seinen Erzeuger war erträglicher geworden, seit den Geschehnissen der vergangenen Monate. Natürlich konnte ihm keiner diese einschlagenden Erlebnisse aus seiner Kindheit abnehmen, für die allein dieser grinsende, verfluchte Seeräuber verantwortlich war und doch begann er allmählich anders von ihm zu denken. Langsam. Seine Herkunft konnte er nun einmal nicht ändern, genauso wenig wie seine Kindheit, aber dennoch hatte er die Möglichkeit eines Neuanfangs bekommen und mit Hilfe dessen begann er langsam damit, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Seinem Vater zu liebe. Ein weiterer Schluck bahnte sich seinen Weg die Kehle hinab. Es wäre niemals in Whitebeards Sinn gewesen, wenn er immer noch in der Vergangenheit leben und sich für Dinge verantwortlich machen würde, die ihren Lauf wohl mitunter auch völlig von selbst genommen hätten. Natürlich hatte er Mitschuld, eine ziemlich große sogar und doch begriff er allmählich, dass er zwar an der Vergangenheit nichts mehr ändern konnte, dafür aber hier in der Gegenwart die Möglichkeit hatte, etwas zu erreichen und damit einen neuen Standpunkt zu setzen. Er hatte es seinem Vater zu verdanken, dass er nun wieder hier war. Sein Vater hatte gewollt, dass er von den Toten zurückgeholt werden sollte und sonst kein anderer. War es anfangs eine pure Qual gewesen, so begann er nun langsam aber sicher, es als letztes Geschenk und letzten Liebesbeweis ihm gegenüber zu sehen.  Der nächste Schluck brannte nicht nur in seiner Kehle, sondern auch in seinen Augenwinkeln. Ja, sein Vater hatte ihn  wohl wirklich geliebt und das, obwohl er selbst dieses Gefühl niemals verstanden hatte und richtig hatte erwidern können. Wie auch, wenn man nie gelernt hatte zu lieben? Er war nicht gut in so etwas, genauso wie er es wohl auch niemals sein würde. „So grüblerisch heute Abend?“ „Vielleicht etwas…“ „Es ist frisch hier draußen.“ „Besser, als die muffigen Kombüsen dort drinnen.“ Marco. Es war schon seltsam mit diesem Kerl. Manchmal ging er ihm tierisch auf die Nerven, wenn er ihn bevormundete oder ihren großen Altersunterschied damit deutlich machte, welch überaus große Lebenserfahrung er doch hatte im Vergleich zu ihm, dem Jungspund mit den grünen Ohren. Und dann im Gegenzug gab es da noch diese Momente, wie diesen hier. Als wüsste dieser Phönix ganz genau, dass er gerade in diesem Augenblick niemanden lieber bei sich hätte, als ihn. Unweigerlich musste er zurück an ihren letzten Kuss denken, der mittlerweile rund drei Wochen zurücklag. Ace konnte sich ein kleines Lächeln nicht verkneifen. Ja, es war schön gewesen und tatsächlich hatte dieser Kuss irgendetwas in ihm ausgelöst, was er noch nicht  so ganz zu deuten wusste. Zumindest war er sich in der Tatsache bewusst, dass es ihm danach deutlich leichter gefallen war, wieder mit sich selbst ins Reine zu kommen und sich wieder etwas mehr öffnen zu können. Ob es allein an ihrem Kuss lag, oder eben auch daran, dass er langsam begonnen hatte, die Vergangenheit ruhen zu lassen, wusste er zwar selbst nicht, aber zumindest deutete er es als durchaus positiv, dass er sich nun in der Nähe von Marco aufhalten konnte, ohne dabei das beklemmende Gefühl des Einengens zu bekommen. Sie genossen eine Weile lang die gegenseitige Stille. Das monotone Wellenrauschen war wie Musik für ihn in den Ohren, welche seine gesamten Sinne beschlagnahmte. Wie sehr hatte er es doch vermisst. Niemand konnte ihm wohl das geben, was die See für ihn tat. Die frische Meeresluft umspielte sanft seine Nase, sodass er seit Ewigkeiten endlich wieder richtig durchatmen und seine Lungen mit reinem Sauerstoff füllen konnte. Die Sterne über ihm funkelten um die Wette und irgendwie hatte er plötzlich das Gefühl, als würden ihn diese ganzen Komponenten vollkommen hypnotisieren und an einen anderen Ort tragen. Ja, es war frisch und es fröstelte ihn sogar an seinen freien Oberarmen unter dem Hemd, das er trug und doch war es in keinster Weise mit der Kälte aus Impel Down zu vergleichen, welche sich förmlich in seine Knochen und Organe gefressen hatte. „Wir werden übrigens morgen gegen Mittag anlegen. Phil und ich haben eine Insel gefunden, welche für ihre Bibliotheken und Archivierungen berühmt ist. - Lore Island. Vielleicht kommen wir ja da weiter.“ „Eine Hexen- oder Voodooinsel ist dort nicht zufällig in der Nähe, bei der wir uns notfalls auch noch mal erkundigen können, im Bezug auf jahrhundertalte Zauberkünste?“ „Sarkasmus steht dir nicht.“ „Das ist die Ironie des Sake, die da aus mir spricht.“ „Also die vierte Flasche.“ „Nicht ganz. Viereinhalb.“ „Dass du damit bei den anderen durchkommst, jetzt wo unsere Vorräte zu Neige gehen, ist wirklich erstaunlich.“ „Morgen wird doch aufgefüllt. Außerdem trage ich zurzeit Sonderstatus. Jeder ist froh, wenn ich mal ein Wort mit ihm wechsle….oder ihm die Flasche aus der Hand reiße.“ Marcos Antwort war ein verständnisloses Kopfschütteln, welches jedoch für Ace ungesehen blieb. Seufzend machte es sich der Phönix an der Reling bequem, während seine meeresblauen Augen ihren Blick von seinem Freund einfach nicht abwenden konnten. Zum wiederholten Male musste er feststellen, welch enorme Fortschritte der Jüngere doch in den letzten Wochen gemacht hatte. Bis auf die noch recht dunkle Narbe auf seiner Brust und auf dem Rücken, war seine Statur mittlerweile wieder fast die Alte. Seine vorherige Muskelmasse war wirklich schnell wieder zu ihm zurückgekehrt, was zweifelsohne an dem hartem Training lag. So hatten sie sich die letzten Tage aber auch fast nur zum Essen gesehen, da jeder seiner eigenen Arbeit nachgegangen war. Ace hatte die Tage über mit seinem Training verbracht, während er selbst die Gegend ausgekundschaftet hatte, da ihnen seit dem Krieg und der großen Flottenverluste zahlreiche Seekarten fehlten und sie so vermehrte Arbeit damit hatten, die Gegenden neu zu typografieren und aus zu navigieren. Er wurde erst wieder aus seinen Gedanken gerissen, als er neben sich ein leises Rascheln bemerkte und er kurz darauf ein Hemd und eine dunkle Hose zu Boden gleiten sah, gefolgt von dem Poltern robuster Stiefel auf dumpfen Holzboden. Bevor sich all diese Tatsachen zu seinem Verstand vorgearbeitet hatten, huschte auch schon etwas frechgrinsendes an ihm vorbei und ehe er sich versah, stand auch schon ein völlig entblößter Ace auf dem Geländer der Reling und starrte hinab in die dunkelblaue Meeresgischt. Sämtliche Alarmglocken begannen in ihm mit einem schrillen Ton zu läuten, als er sich hektisch aufrappelte und dabei fast durch sein eigenes Körpergewicht vornübergekippt wäre. „Haben dich jetzt alle guten Geister verlassen?! Was soll das werden, verdammt?!“ Ace schien durch seine besorgte Tonlage keineswegs bekümmert, stattdessen drehte er seinen Kopf über die Schulter hinweg lediglich zu ihm um, bevor er ihm keck entgegengrinste und die Zunge rausstreckte. In jeder anderen Situation wäre sein Herz bei dieser Geste wohl gänzlich aus seiner Brust gesprungen vor Freude, doch jetzt gerade wünschte er sich nichts lieber, als dass Ace wieder zur Vernunft kam und nicht angetrunken auf der Reling herumtorkelte. Nackt. Zu allem Überfluss war er auch noch nackt. „Ace, ich warne dich! Komm da sofort wieder runter!! Du bist betrunken, yoi!“ „Ach papperlapapp! Mir ist eben gerade wieder etwas eingefallen.“ „Deine Einfälle kannst du auch an anderen, weniger gefährlicheren Orten haben! Komm da runter!“ „Schwimmen, Marco!“ „He?!“ „Ich war seit Jahrzehnten nicht mehr schwimmen! Für Teufelsfruchtnutzer ist es unmöglich mal ein paar Bahnen im offenen Meer zu schwimmen, ohne dabei abzunippeln. Verstehst du denn nicht? Wenn es etwas gab, das ich all die Jahre über bereut und vermisst habe, dann ist es das Schwimmen und das Gefühl unter Wasser in völliger Schwerelosigkeit.“ „Ace….“, er ging auf seinen Freund zu, wie auf jemanden, der sich gerade in den sicheren Tod stürzen wollte, „…du kannst wegen mir so viel schwimmen, wie du magst, solange wir dich und dein Feuer noch nicht wiedervereint haben, aber bitte verdammt nochmal nicht betrunken und nicht in stockfinsterer Nacht.“ „Wo bleibt da der Spaß?“ Marco konnte einfach nicht schnell genug reagieren, viel zu sehr war er dafür vom Verhalten seines Freundes verwirrt und durcheinander. Gerade, als er sich zur Vernunft schalt und Ace an seinem Oberarm zurück auf das Deck ziehen wollte, war dieser auch schon mit einem eleganten Hechtsprung in die Fluten gesprungen. Er handelte in Bruchteilen einer Sekunde, als er sich unverzüglich in den Phönix verwandelte und somit hoffte, seinen Freund vom tödlichen Nass zu bewahren, doch gerade als er diesen kopfüber an seinem Fußgelenk festhalten und aufhalten konnte, war er auch schon abgetaucht in die Unweiten des Ozeans. Panisch drehte er sich einmal um sich selbst und spürte das Adrenalin durch seine Adern strömen, während sein Herz in Windeseile gegen seine Brust schlug. Hektisch blickte er sich zu allen Seiten um und versuchte sich auf irgendeinen Punkt auf der Wasseroberfläche zu konzentrieren, der sein Freund hätte sein können, doch vergingen für ihn unzählige, quälende und zermarternde Minuten, in denen er Ace einfach nicht ausfindig machen konnte. Neben der Tatsache, dass die starke Strömung des Schiffes ihn unter Wasser gezogen haben könnte und dort gerade zu dieser Uhrzeit wohl Unmengen an Seemonstern lauerten, geisterten ihm noch ganz andere Horrorszenarien durch den Kopf. Prompt verwandelte er sich als soweit zurück, dass vom Phönix nur noch Flügel und Krallen übrig blieben, sodass er zusätzlich nach dem Jüngeren rufen konnte, doch auch dieses Unterfangen blieb erfolglos. Ace derweil war abgetaucht in eine für ihn fast gänzlich neue Welt. Die Kälte des Meerwassers hatte ihn härter getroffen, als er sich es ursprünglich ausgemalt hatte und doch genoss er jeden einzelnen Tropfen, der seinen Körper umspielte. Mit jedem Schwimmzug, den er unter Wasser voran glitt, wurde sein Körper mit purer Glückseligkeit erfüllt. Er hatte dieses unbeschreibliche Gefühl wirklich vergessen gehabt und so war er schlichtweg überwältigt von den Empfindungen, die ihn durchströmten. Zum ersten Mal seit langer Zeit fühlte er sich regelrecht schwerelos und frei von sämtlichen Lasten, die er insgeheim mit sich herumtragen musste und ihn ungewollt doch immer wieder einholten und an Dinge erinnerten, die er am liebsten einfach aus seinem Verstand brennen würde. Zufrieden schloss er seine Augen, während er noch einmal kräftig nach vorne preschte, bevor seine restliche Luft nun auch aus seinen Lungen entwichen war und er gezwungenermaßen doch wieder auftauchen musste. Als er sich einmal um sich selbst gedreht hatte, um das Schiff ausfindig zu machen, konnte er ein überraschtes Keuchen nicht unterdrücken. Er war gute fünfzig Meter weit von der Moby entfernt, doch noch bevor er auch nur den Anflug von Unsicherheit in sich spüren konnte, machte sich eine riesige Genugtuung in ihm breit. Das harte Training und die Ausdauerübungen hatten sich so eben bezahlt gemacht. Zufrieden ließ er sich daraufhin mit ausgebreiteten Armen und einem seligen Lächeln auf den Lippen auf der Meeresoberfläche treiben, bevor er einen kurzen, schrillen Pfiff von sich gab. Keine Sekunde später flatterte ein aufgewühlter halbverwandelter Marco über ihm, welcher auf ihn mit einer Mischung aus Erleichterung und Besorgnis  herabblickte, bevor sich seine Gesichtszüge schlagartig verdunkelten und seine Flammen wütend aufloderten. „Besser als jeder dressierter Spürhund.“ „…“ „Ach komm schon, schau mich nicht so grimmig an und gönn mir mal ein bisschen Spaß.“ Ein verächtliches Schnauben zischte über ihm durch die Luft, welches sich von den Schwinggeräuschen der Flügel deutlich abzeichnete. „Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, dass ich es echt anziehend finde, wenn du wütend auf mich bist?“ Damit hatte er wohl direkt ins Schwarze getroffen, denn Marcos schmachtende Blicke auf seinen freigelegten Körper waren ihm natürlich keineswegs entgangen. Dieser drehte seinen Kopf daraufhin peinlich berührt zur Seite, nachdem er für den Bruchteil einer Sekunde pikiert zusammengezuckt war und nun krampfhaft versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Er selbst hatte dafür jedoch nur ein wissendes Grinsen übrig. Marco schien mit dieser Situation gänzlich überfordert, wusste Ace doch immerhin ganz genau, dass der Ältere seit ihrem Kuss immer wieder seine Nähe gesucht hatte, auch wenn dies oftmals wahrscheinlich unbewusst geschehen war und er sich selbst dabei ertappt hatte, ehe er dann peinlich berührt wieder von Dannen gezogen war. Er konnte sich gut vorstellen, dass Marco immer noch nicht wusste, wie er mit ihm umzugehen hatte und sich ihm wenn überhaupt nur mit größter Vorsicht annäherte, aus Angst, es könnte ihn wieder verunsichern oder gar verscheuchen. Klar war es anfangs auch genauso gewesen, doch mittlerweile war das beklemmende Gefühl in ihm gewichen und ließ es endlich wieder zu, dass er seinen Crewmitgliedern und Kameraden nahe sein konnte, ohne das Gefühl zu haben, er würde gleich jede Sekunde ersticken. Bei Marco war es aber natürlich noch einmal etwas ganz anderes. Dieser Mann schaffte es einfach immer wieder, ihn zu knacken und da konnte seine Schale noch so dick sein. Er hatte wohl einfach ein Gespür dafür, was er brauchte und wie weit er bei ihm gehen konnte, ohne auf Granit zu stoßen. Dass er sich nun allerdings ihm gegenüber mit einem Mal wieder so offen und freiherzig zeigte, hatte den Phönix dann wohl doch ziemlich aus der Bahn geworfen, was Ace insgeheim nur belächeln konnte. Es tat gut, den Phönix auch einmal zu verwirren und den Spieß herumzudrehen. „Ich will ja mal nicht so sein. Wenn du magst, kannst du mich jetzt gerne endlich hier rausfischen und Retter in der Not spielen, damit ich mich anschließend angemessen bei dir bedanken kann.“ Mit großen Augen blickte der Phönix nun doch wieder zu ihm herab, bevor er seine Seelenspiegel zu engen und misstrauischen Schlitzen verzog, ehe er murrend sein Hemd aufknöpfte, bevor er selbiges auf ihn herunterwarf, um seinen entblößten Körper damit wenigstens etwas bedecken zu können. Immer noch grinsend ließ ihn Ace gewähren, als er sich langsam zu ihm heruntersinken ließ, bevor er ihn dann mit den Krallen an seinen Handgelenken packte und sie gemeinsam das kurze Stück zurück aufs Schiff segelten. Dort wurde er mit einer etwas unsanften Landung wieder abgesetzt, als Marco sich ohne einen Mucks einfach zurückverwandelte und er somit plötzlich seinen Halt verlor und unbequem auf den Boden plumpste. „Autsch! Deine Landungen waren auch schon mal sanfter.“ „Du solltest dich endlich wieder anziehen. Deine Lippen sind mittlerweile genauso blau wie du selbst.“ „Jetzt hör doch auf mit dieser Stichelei. Ich bin nicht betrunken…zumindest nicht so…“, kichernd schälte er sich aus dem triefendem Hemd Marcos, ehe er kurz danach wieder in seine eigenen Klamotten schlüpfte, die er an Deck liegen gelassen hatte, „Du kannst dich jetzt wieder zu mir umdrehen. Ich bin wieder angezogen…auch, wenn ich mich frage, wieso du auf einmal so verklemmt wirkst. Ist immerhin nichts, was du nicht schon gesehen oder angef…eh…Marco?“ Fragend zog er seine Augenbrauen zusammen und starrte auf den Punkt, wo eben noch sein Freund gestanden hatte. Er hatte seinen Blick nur für einen kurzen Moment etwas nach unten gerichtet, um sich den Gürtel zu schließen und nun, als er seinen Blick gerade wieder auf den Rücken von Marco richten wollte, war dieser einfach verschwunden. Verwirrt strich er sich seine tropfenden Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er sich umdrehen wollte und noch während seiner Bewegung innehalten musste, da er plötzlich eine wohlbekannte Wärme im Rücken spüren konnte, die sich dann auch noch dreist um seinen Bauch schlang. „Du redest….viel zu viel.“ Ohne dass er noch irgendetwas darauf hätte erwidern können, wurde sein Gesicht auch schon mit sanfter Gewalt in Richtung der gesagten Worte gezogen, bevor seine Lippen gierig, aber dennoch nicht allzu stürmisch in Beschlag genommen wurden. Im ersten Moment war ihm das Herz tatsächlich in die Hose gerutscht, da er mit einer solchen Reaktion von Marco wirklich am Wenigstens gerechnet hatte. Eigentlich hatte er dieses Mal derjenige sein wollen, der sich annäherte, doch anscheinend hatte er die empfindlichen Nerven des Phönix heute Abend etwas zu sehr ausgereizt. Und obwohl er diesem ganz genau anmerkte, welche Schwierigkeiten er doch hatte sich zu zügeln, sp musste er ihm dennoch hoch anrechnen, dass er ihren Kuss und Körperkontakt so zärtlich gestaltete, wie es ihm zurzeit wohl möglich war. Es weckte in ihm eine tiefe Zuneigung, denn genau das war es, das er an Marco so schätzte. Dieser Kerl konnte genauso fürsorglich, wie temperamentvoll sein und irgendwie schaffte er es dabei sogar auch noch, kein eingebildeter Macho zu sein. Unweigerlich musste Ace in ihren Kuss hineingrinsen, als ihm dieser Gedanke durch den Kopf flog. Ja, Marco war wirklich eine Nummer für sich. „Du hast dir soeben deine Belohnung für die Rettungsaktion selbst abgeholt, ohne mich vorher danach gefragt zu haben. Das ist unzulässig…“ „Und wie lange hätte ich dann dieses Mal darauf warten müssen?“ „Nun ja…das werden wir jetzt wohl niemals herausfinden.“ Eindringlich schaute ihm der Phönix in seine Augen, als sie sich wieder etwas von einander lösten, aber dennoch nah genug beieinanderstanden, um den warmen Atem des jeweils anderen auf der Haut spüren zu können. Ace kannte diesen Blick ganz genau und noch im selben Augenblick lief ihm ein aufwühlender Schauer über den Rücken, als Marco sich wieder etwas mehr nach vorne beugte, um mit den Lippen zaghaft seine empfindliche Ohrmuschel zu streifen. „Wie weit kann ich wohl gehen, ohne dass es uns wieder zehn Bahnen zurückwirft, hm?“ Aufgeregt schnappte Ace nach Luft, als Marco begonnen hatte, mit seinen Zähnen an der äußerst empfindlichen Stelle hinter seinem Ohr zu knabbern. Ok, er schien also zumindest schon einmal nicht vergessen zu haben, welches die erogensten Zonen seines Körpers waren. Ace merkte deutlich, wie sein Körper auf der einen Seite sofort auf diese ihm wohlbekannte Berührung ansprang, sich sein Verstand aber gleichzeitig auch mit Bildern und Geschehnissen zurückmeldete,  die er bei dieser Art von Körperkontakt einfach nicht länger ausblenden und verdrängen konnte. Sein Herz hämmerte wild gegen seine Brust, als er verzweifelt versuchte, seinen Körper wieder zur Besinnung zu bringen. Er wusste doch ganz genau, dass Marco ihm niemals auf diese widerwärtige Art nahe kommen würde, genauso wenig, wie er ihn jemals verletzen könnte und doch… Mit zusammengekniffenen Augen legte Ace eine seiner Hände auf der Brust von Marco ab, um diesen mit sanfter Gewalt gerade so weit von sich zu drücken, um ihm wieder in seine Augen sehen zu können. Tief atmete er durch, als er beruhigend feststellte, dass sich sein Herzschlag allmählich wieder verlangsamte und das Rauschen in seinen Ohren weniger wurde. „Ich…es tut mir leid.“ Er war ein Vollidiot. Hatte er nicht selbst für heute Abend auf genau das hier abgezielt?! Seufzend raufte er sich seine Haare, bevor er zerknirscht seine Nase rümpfte. Drecksscheiße! „Muss es nicht. Ich wusste ganz genau, dass du es nicht kannst. Manchmal musst du eben doch im Eifer gebremst werden…du hättest es mit größter Wahrscheinlichkeit bereut und das ist es mir nicht wert.“ „Wa…aber…woher…du…“ „Dein Körper spricht mehr mit mir, als dir lieb ist.“ Beteuernd senkte Ace seinen Blick. Was Marco jetzt wohl von ihm dachte? Ein resigniertes Seufzen verließ seine Kehle, als er auf seine Hand blickte, die immer noch auf der starken Brust des Phönix lag, welche durch das allesgeliebte Tattoo ausgeschmückt wurde. Als er langsam begann mit seinen Fingern die Konturen selbigem nachzufahren, merkte er deutlich, wie Marco unter seiner Berührung schauderte, bevor sich eine leichte Gänsehaut unter seinen Fingern bildete. Was würde er jetzt nicht drum geben, seine Flammen mit ihren blauen Gegenstücken zu vermischen. Der sanfte Lilaton, welcher dabei immer entstanden war, hatte sie beide von der ersten Sekunde an fasziniert. „Wo steckst du nur…?“, kaum hatte er diese Frage gegen die Brust von Marco gemurmelt, da spürte er auch schon, wie sich dieser plötzlich versteifte und mit einem etwas gequälten Gesichtsausdruck zu ihm herunterschaute. „Was zum Geier hast du da gerade getan?!“ „Eh…was? Nichts…ich…eh-“, noch im selben Moment zog er hastig seine Hand zurück, da er auf einmal das Gefühl hatte, als hätte ihm jemand so eben einen Stromschlag verpasst. Nur musste er sich im selben Moment eingestehen, dass dieser Stromschlag alles andere als schmerzhaft war und so legte er seine Hand augenblicklich zurück auf die Brust des Phönix, bevor er diesem kurz prüfend hoch ins Gesicht schaute, welches wieder etwas entspannter wirkte. Erleichtert ihm keine erneuten Schmerzen zu bereiten, versuchte er sich also erneut auf sein Feuer zu konzentrieren, indem er seine Augen schloss und an das Gefühl zurückdachte, wie es gewesen war, als sein gesamter Körper von den Flammen eingenommen und umspielt wurde. „Komm zurück zu mir…“ Es war lediglich ein Flüstern gewesen, doch die Reaktion welche er auf diese leisen Worte hin erhielt, war für beide mehr als immens gewesen. Marcos Körper war mit einem Mal von einem erschütternden Beben erfasst worden und Ace hatte seine Hand daraufhin schlagartig wieder zurückgezogen, bevor er fassungslos dabei zusah, wie sich sein Handabdruck auf Marcos Brust in Form von einer dunkelroten Verbrennung deutlich abzeichnete, bevor diese von den regenerierenden Flammen verschlungen wurde und kurz darauf wieder gänzlich verschwunden war. „Wa…was ist da gerade passiert?!“ „Ich…ehm...mein Feuer…ich glaube, es hat mit mir...kommuniziert.“ Kapitel 7: Landgang ------------------- ~*~ Kapitel  –  7 – Landgang ~*~ Er hatte keine Lust mehr. Sie saßen jetzt nun seit rund vier Stunden hier in dieser muffigen, alten und zerfallenden Bücherruine und Ace konnte sich einen weiteren, genervten Seufzer einfach nicht länger verkneifen. Vor allem, wenn er wieder zurück ins Marcos Gesicht schaute, welches völlig versunken war in einen riesigen  Schinken, - zu dem Leidwesen der Feuerfaust jedoch nicht aus Fleisch, sondern aus sprödem Papier.- und dabei seelenruhig an einem der alten Eichentische hockte, während ihm eine kleine Öllampe das nötige Licht schenkte. Ach, jetzt hatten sie sogar mittlerweile Abend?? Das war ihm vor lauter Desinteresse ja noch gar nicht aufgefallen. Seine Augen entnervt verdrehend, stand Ace schließlich von seinem wirklich überaus unbequemen Stuhl auf und reckte sich erst einmal in die Höhe, ehe er seinen Rücken durchstreckte und dabei einige seiner Knochen ungesund knackten, als sie in ihre ursprüngliche Position zurücksprangen. „Du wirst nichts finden, verstehst du? Wieso? Weil es nichts gibt! Du kannst suchen, so lange, bis du schwarz wirst, aber du wirst n.i.c.h.t.s finden, das uns dabei hilft, mein Feuer aus dir herauszukriegen. Ich sitze nun seit heute Morgen hier neben dir und um es auf den Punkt zu bringen, geht es mir echt auf den Sack. Ich hau jetzt ab….und du kannst mich nicht davon abha…“, gerade als er sich tatsächlich zum Gehen wenden wollte, wurde er von Marcos starker Hand urplötzlich am Handgelenk gepackt und am Weitergehen gehindert, „Eyy…Du hast mich die ganze Zeit über nicht gehört oder aber gekonnt ignoriert! Das ist ja wohl’n Witz! Lass los, verdammte Kacke!“ Natürlich kam erneut keine Reaktion. Beim Seeteufel! Wie sehr er es doch hasste, wenn Marco sich so verhielt! Knurrend zog er sich seinen Hut tiefer ins Gesicht, den er bisher die ganze Zeit über seit seiner Wiederbelebung in der Kajüte hatte liegen lassen, aus Angst ihn aus irgendeinem blöden Grund vielleicht verlieren zu können. Bei dem Haufen Pech, das er zurzeit anscheinend magnetisch anzog, war es für ihn eine Selbstverständlichkeit, besser auf seine innigsten Sachen aufzupassen und auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet zu sein. Ohne ihn jedoch, seinem zurzeit einzigen Markenzeichen, hatte er einfach nicht von Bord gehen können. Er hatte sich nackt gefühlt ohne seine Lieblingskopfbedeckung und so hatte er ihn also mit auf Lore-Island genommen. Er war seiner Crew wirklich unendlich dankbar dafür, dass sie sein kleines Heiligtum für ihn aufbewahrt hatten und das obwohl sie doch gar nicht wirklich gewusst hatten, ob sie es wirklich schaffen würden, ihn tatsächlich zurückzuholen. „Du gehst alleine nirgendwo hin.“ Sein Gesicht verzog sich zu einem faltigen, zerknirschten Etwas zusammen, als er wütend aufschnaufte und patzig versuchte, sich aus dem Griff des Phönix zu lösen. Natürlich scheiterte er kläglich an diesem Unterfangen, sodass er sich nach einigen weiteren Minuten einfach trotzig im Schneidersitz auf den Boden fallen ließ, den gefangenen Arm leicht verdreht und nicht ganz nach hinten ausgestreckt, um die Spannung durch Marcos Griff möglichst gering zu halten. Natürlich konnte er die Sorge Marcos irgendwie nachvollziehen, aber dieser übertrieb einfach mal wieder maßlos. Klar hatte seine Anwesenheit auf Lore-Island für Aufruhe gesorgt, immerhin wurde sein und Whitebeards Tot lang und breit in den Medien bekanntgegeben und das mit Schlagzeilen, die sich tief in seinen Verstand gesenkt hatten und die er wohl niemals wieder vergessen könnte. „Feuerfaust letztlich doch noch erloschen!“ – „Blutlinie des Tyrannen Rodger endlich endgültig vernichtet - Zeit in Frieden zu leben!“ – „Historischer Sieg über Whitebeard! Marine in Feierstimmung, Piraten am Ende!“ Nachdem nun mehr als zwei Monate seit den Geschehnissen auf Marineford vergangen waren, hatte die Sache Zeit gehabt zu ruhen, sodass sich bereits eine kleine, sanfte Grasschicht darüber gebildet hatte. Diese war jedoch lichterloh niedergebrannt worden von der bloßen Tatsache, dass er, die berüchtigte Feuerfaust, nun doch wieder sein Unwesen trieb und sich ihm nichts und niemand in den Weg stellen konnte, bei seinem Rachezug gegen die Marine und Blackbeard. Außer vielleicht eine störrische Putenpelle. Noch einmal zog Ace energisch an seinem Arm, sodass sein Schultergelenk verdreht wurde und laut knackte. „Ace!“ „Autsch…kannst du bitte endlich loslassen, oder willst du mir meine Schulter wirklich noch auskugeln?“ „Nein und…nein. Und im Übrigen bist du hier derjenige, der sich querstellt. Nicht ich.“ Bekümmert drückte er seinen Hut noch tiefer ins Gesicht. Er wollte nicht schon wieder der Böse sein, jetzt, wo er doch endlich langsam damit angefangen hatte, seine Herkunft nicht länger zu verleugnen und sich damit auseinanderzusetzen. Die Blicke der Bürger hatten ihm leider bereits schon wieder etwas völlig Gegenteiliges gezeigt und entgegen der Annahme, dass er das nach all diesen grauenhaften Dingen, die ihm widerfahren waren, einfach wegstecken konnte, hatte es leider schon wieder viel zu sehr geschmerzt. Der Kampf hatte mit seiner Wiederkehr für alle plötzlich ein ganz anderes Ende genommen und so verbreitete sich die Nachricht seiner angeblichen Rachegelüste wie ein Waldfeuer. Dass er zurzeit allerdings völlig machtlos war ohne sein Feuer, wusste selbstverständlich niemand, außer seiner Crew, was jedoch die ganze Sache nicht besserte. Im Gegenteil. Wo er hinkam, musste er mit ängstlichen, weit aufgerissenen Augen Vorlieb nehmen, anstatt in erleichterte Gesichter, die froh darüber waren, dass er letztlich doch überlebt hatte, blicken zu können. Seufzend schloss Ace seine Augen, ehe er verständnislos seinen Kopf schüttelte. Ihr Plan war doch eigentlich so einfach gewesen: Schnell anlegen, schnell nachforschen und schnell wieder abhauen. Ohne groß Aufsehen zu erregen und ohne von irgendwelchen Spitzeln oder Marinesoldaten gesehen zu werden. Aber halt, - da war ja noch ihr ach so toller Käpt’n. Bücherwurm Marco, dem wahrscheinlich alleine schon beim bloßen Anblick dieser alten, riesigen Bibliothek einer abging. Dass die Marine mittlerweile höchstwahrscheinlich längst auf dem Weg war, interessierte ihn wohl genauso wenig, wie die Tatsache, dass er gerade tatsächlich dabei war, ihm den Arm auszukugeln. Und ja natürlich war er selbst schuld daran, sich so unvorteilhaft hingesetzt zu haben, aber das tat hier jetzt wirklich rein gar nichts zur Sache. „Ace, du benimmst dich, wie ein Kleinkind. Setz dich doch bitte so hin, dass ich dir dabei nicht wehtue.“ „Kein Problem, wir werden doch vermutlich eh gleich aufgemischt werden…“ Ein gedehntes Seufzen verließ Marcos Kehle. „Wieso hast du kein Vertrauen in unsere Männer? Du weißt ganz genau, dass sie sich alle die größte Mühe geben, die Bürger hier von unserer Unschuld zu überzeugen. Vater hatte viele Freunde, vergiss das bitte nicht.“ Er konnte sich einfach nicht beherrschen und so zuckte er getroffen zusammen, als Marco ihren Vater erwähnte. Scheiße, wie sehr er ihn doch vermisste und ja, das war definitiv furchtbarer als alles andere, das er erlebt hatte. Er vermisste ihren Pops so sehr, dass er förmlich das Gefühl bekam, von dieser Sehnsucht überwältigt zu werden, wie von einer riesigen Flutwelle, die alles und jeden mit sich hinfort riss, denn das Schlimmste war, dass er ihm nicht einmal mehr hatte sagen können, wie sehr er ihn doch geliebt und geschätzt hatte und wie dankbar er ihm doch dafür war, dass er ihn zu sich geholt und an dem Punkt in seinem Leben aufgenommen hatte, wo er selbst in eine Sackgasse gerannt war. Mit einem tiefen Atemzug sog er den alten und unverwechselbaren Geruch der Bibliothek ein, ehe er seinen Blick erneut durch den riesigen Raum schweifen ließ, nur damit dieser an einem kleinen Jungen hängenblieb, der ihn mit einem schrägen Grinsen musterte, ganz so alle wollte er die vorherigen Worte Marcos damit unterstreichen und ihnen ein Funken Wahrheit einhauchen. Ein Stich durchfuhr ihn, als er sich den Kleinen genauer betrachtete und dabei feststellen musste, dass er ein schwarzes Büschel Haare trug und auch sonst im Erscheinungsbild seinem kleinen Bruder in jungen Jahren in nichts nachstand. Verbittert schnaubte Ace auf, ehe er kopfschüttelnd den Blick abwand, da er diesen Anblick einfach nicht länger ertragen konnte. „Komm schon, Ace…“ „Ich bitte dich, Marco. So naiv kenne ich dich gar nicht. Ein Arsch ist immer dabei…Freunde hin, Freunde her. Wir sind die Bösen, sie die Guten. Ihre Spitzel sind doch überall….“, seine Stimme hatte an Intensität deutlich abgenommen, als er seinen Kopf gesenkt und begonnen hatte, gedankenverloren mit seinen Fingern über den dunklen Holzboden zu streichen. Dass er dabei unbewusst das Whitebeard-Zeichen nachgezogen hatte, war ihm während dem Reden gar nicht wirklich aufgefallen und auch, wenn er die Linien nicht sehen konnte, so hatte er das Logo dennoch nur  allzu deutlich vor seinem inneren Auge. Es tat weh. Verdammt weh sogar und das nicht zuletzt deshalb, weil er das Zeichen seiner Loyalität gegenüber Whitebeard nicht mehr an die Menschheit hinaustragen konnte, da es unbarmherzig von der Magmafaust hinfort gesenkt worden war. Hinter seinem Rücken knarzte es kurz und er hörte, wie ein Stuhl über den Holzboden zurückgeschoben wurde, ehe er spüren konnte, wie der Boden unter einigen Schritten nachgab und sich an diesen Stellen sachte bewegte. Dann kniete sich Etwas hinter ihn und zog ihn in eine innige Umarmung. Und er hasste es. Wieso konnte der Ältere jedes Mal aufs Neue spüren, wenn es soweit war und ihn all seine Emotionen zu übermannen drohten? Der Phönix musste dafür ganz offensichtlich einen sechsten Sinn haben, anders konnte er sich das wirklich nicht erklären. Tapfer schluckte Ace die bitteren Tränen runter, die ihn auf erneute Weise unbarmherzig in Beschlag nehmen wollten und das, weil einfach alles zu viel wurde, - schon wieder. Pops, Ruffy, sein eigener Tot, Impel Down, sein Erzeuger,  Marineford, die Schuldgefühle…. Es zerriss ihn und alleine die Tatsache, dass er all diese Emotionen und Erinnerungen nun den Rest seines Lebens mit sich tragen musste und diese wohl niemals richtig verarbeiten konnte, schürte eine unfassbare Wut in ihm. Und diese galt ganz allein einer einzigen Person. Blackbeard. Zornig biss Ace seine Kieferhälften aufeinander und ballte seine Hände zu Fäusten, als ihm wieder aufs Neue bewusst wurde, wie schwach und machtlos er doch in seinem derzeitigen Zustand eigentlich war. Er konnte nichts ausrichten, auch wenn er es noch so sehr wollte. Er war eine Witzfigur und lebte lediglich im Schatten seines ursprünglichen Daseins unbemerkt vor sich hin. „Du kriegst deine Chance, Ace. Und wenn es soweit ist, dann stehe ich an deiner Seite und zusammen holen wir uns das, was uns zusteht. – Gerechtigkeit.“, die Worte des Phönix wurden ihm mit rauer Stimme ins Ohr gehaucht und obwohl er dabei fröstelte und eine Gänsehaut bekam, so wurde ihm dennoch wahnsinnig heiß dabei, als sein Herzschlag von den Worten Marcos beschleunigt wurde und ihn schlagartig die Erkenntnis aus seinen dunklen Gedanken zurückholte, dass er mit vielen dieser Dinge nicht alleine war. Mit seiner Crew und vor allem mit Marco, konnte er seine Trauer und zumindest einen größeren Teil dieser zermarternden Wut teilen, sodass er  damit nicht völlig alleine und auf sich gestellt dastand. „Ich wünschte, ich könnte dir zeigen, was mir diese Worte bedeuten, Marco.“ –  lediglich ein leises und erstickendes Flüstern, das beinahe von den zittrigen Atemgeräuschen übertönt worden wäre. „Das tust du doch, Kleiner. Mit jeder verdammten Sekunde, in der du atmest und du hier bei uns bist.“ Während er sprach, hatte Marco die Stirn gegen seinen Hinterkopf gelehnt und seine Arme dabei unbewusst noch etwas fester um ihn geschlungen. Es dauerte keine Sekunde, bis diese unverwechselbare Wärme vom Körper des Phönix auf ihn überschlug und ihm den Atem raubte. Für einen Moment ließ es Ace zu, dass sie sich in der Öffentlichkeit so innig zeigten, da er es in diesem Moment einfach nicht anders konnte und brauchte. Er konnte Marco förmlich nach ihm schreien hören, wie er sehnsüchtig und verzweifelt nach ihm rief und sich stetig aufs Neue zusammenreißen und beherrschen musste, nur um diesem inneren, mächtigen Drang nicht einfach nachzugeben. Mit einer Vielzahl von unvergesslichen Erinnerungen an ihre traute Zweisamkeit, ließ er seinen Kopf langsam zurück auf die Schulter des Blonden sinken, um dessen sinnlichen Duft in sich aufnehmen zu können. Beim Himmel. Er hatte wirklich noch niemals zuvor auch nur annähernd eine Person getroffen, die ihn durch ihren bloßen Geruch völlig beschlagnahmte und willenlos machte. Zudem konnte er diese unverkennbaren Muskeln leider viel zu deutlich an seinem Rücken spüren, wie sie sich ihm entgegen drückten und bereits von der ersten Sekunde an jedes noch so kleine bisschen Verstand in ihm ausgeschaltet hatten. Er wollte ihn. Er wollte Marco mindestens genauso sehr, wie dieser ihn und doch… Die Angst blieb. Die panische Angst davor, dass ihr Liebesspiel stillgelegte Wasser in ihm wieder aufwühlen würde, die er so schnell nicht wieder unter Kontrolle bekam. Er wollte nichts Sehnlicher, als Marco endlich wieder auf die Art und Weise nahe sein zu können, wie sie es doch beide so bitter nötig hatten, um zumindest, wenn auch nur für kurze Zeit, aus dieser grausamen Welt zu entfliehen und sich gegenseitig wieder Mut zu machen, indem sie ihr eigenes, persönliches Paradies schufen. In den letzten Tagen hatte diese lodernde Sehnsucht nach dem Körper des anderen wahrhaftig Überhand genommen und obgleich es ihn zurückwerfen würde, oder nicht – er brauchte Marco. Und das ganz und gar. Er wollte einfach nicht länger im Dunkeln tappen und sich mit düsteren Vermutungen vor sich selbst verstecken. Zum Teufel mit diesen Hirngespinsten! Marco würde ihm niemals wehtun und dieses beklemmende Gefühl der Entblößung würde er ja wohl zumindest für einen Abend abstellen können, um ihnen beiden damit einen riesigen Gefallen zu erweisen… „Marco?“ „Hm…?“ „Ich…also….“, aufgewühlt kniff er seine Augen zusammen, während er sich tadelnd auf die Unterlippe biss, ehe er sich noch in Marcos Umarmung zu ihm herumdrehte, um ihm in seine klaren, azurblauen Augen blicken zu können, die es immer wieder schafften, ihn zu erdigen und auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Seine Stimme zitterte genauso wie seine Hand, die sich plötzlich wie von selbst auf die Wange des Älteren gelegt hatte, welcher ihn nun aus unergründlichen Augen musterte und verwundert seine Augenbrauen in die Höhe zog. Beherrschend atmete Ace noch einmal tief durch, ehe er sich verheißungsvoll zu Marco lehnte, ihren Blick dafür für keine Sekunde lang unterbrechend. „Ich will dich. Ich will dich so sehr, wie niemals zuvor. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht. Es ist, als würde stetig ein Teil in mir fehlen und nur du….du…du füllst diesen Teil, weißt du?“ Wenn es jemals einen Moment in seinem verfluchten, ewigen Leben gegeben hatte, in welchem er wirklich sprachlos gewesen war, so war es zweifelsohne dieser hier. Niemals zuvor hätte er sich auch nur erträumen lassen, solche Worte aus dem Mund seiner Feuerfaust zu hören, war diese doch schließlich immer tunlichst darauf bedacht gewesen, zu keinem, außer  zu ganz besonderen Ausnahmen, eine wirklich ernsthafte und tiefgründige Beziehung aufzubauen. Lange Zeit hatte Marco nicht verstanden, wieso ihn der Kleinere immer so abgeblockt hatte, bis er herausgefunden hatte, dass sich Ace diese Eigenschaft im eigentlichen Sinne völlig ungewollt angeeignet hatte und das einzig und allein wohl zum reinen Selbstschutz. Unzählige Menschen auf dieser Welt hatten ihn bereits verletzt und gedemütigt und als er ihn letztlich kennengelernt hatte, war wirklich mehr als nur etwas Überzeugungskraft nötig gewesen, um ihn davon zu überzeugen, dass Menschen auch anders sein und einem vor allen Dingen auch guttun konnten. Irgendwann hatte es Ace dann tatsächlich eingesehen und auch gemerkt, dass er nicht der einzige war, dem Leid angetan wurde. Je öfter er sich mit ihm unterhalten hatte, desto mehr hatte der Jüngere auch aus seiner Vergangenheit erfahren, die ebenso wenig rosig aussah, wie seine eigene. Es hatte sie zusammengeschweißt und auch, nachdem sie letztlich begonnen hatten, sich näher zu kommen und letztlich miteinander zu schlafen und dabei irgendwann von der rein körperlichen Ebene auf etwas viel emotionaleres aufzusteigen, hatten sie immer noch tunlichst davon abgesehen, sich gegenseitig zu beteuern, was einem der jeweils andere doch eigentlich tatsächlich bedeutete. Sie hatten so oft gemeinsam, Seite an Seite gekämpft und jedes Mal hatte es ihnen vor Augen geführt, wie hirnrissig eine wirkliche Bindung doch wäre. Sie waren letztlich immer noch Piraten und ihre einzige Liebe galt nun einmal der See. Und jetzt saß dieser verfluchte Feuerteufel da einfach vor ihm, wie ein Häufchen Elend und legte all seine verdeckten Karten auf den Tisch, um ihr gemeinsames Spiel endlich voranzubringen, anstatt weiterhin stundenlang auf das verdeckte Kartenblatt vor dem Gesicht seines Gegenüber zu starren. Marco war sich natürlich darüber im Klaren, dass Ace viel zu oft redete, ohne wirklich über seine eigentlichen Worte nachzudenken und doch hatte er es mit diesen paar Silben fertig gebracht,  ihn tatsächlich sprachlos zu machen. Er konnte wirklich nicht sagen, wie lange er nun dagesessen und den Jüngeren einfach angestarrt hatte, doch als sich langsam wieder Leben in ihm regte, hatte das Gesicht von Ace bereits einen unsicheren und selbstvernichtenden Ausdruck angenommen, um ihm schlagartig mitzuteilen, dass er eindeutig zu lange mit einer Reaktion auf sich hatte warten lassen. Er war absolut überfordert mit dem inneren Zwiespalt, wie er Ace denn nun beteuernd seine Zustimmung auf dessen vorherige Worte mitteilen konnte, ohne an Ort und Stelle über ihn herzufallen und den nervösen Körper vor sich an seinen eigenen zu drücken. „Ace…“ „Mar…co…?“ „Ich…du…also wir…wir sollten wirklich langsam zurück aufs Schiff.“ Er hoffte einfach nur inständig, dass Ace seinen Wink mit dem Zaunpfahl verstehen und nicht obendrein vielleicht sogar enttäuscht von dieser oberflächigen Antwort sein würde, doch als er dieses wohlbekannte Lodern in den grauen Augen sehen konnte, beruhigte sich sein aufgewühltes Inneres wieder, sodass er es fertigbrachte, Ace ein verheißungsvolles Lächeln entgegenzubringen.   ~*~ Sie kehrten zurück aufs Schiff und wurden begrüßt von einem selig grinsenden Vista, der gemeinsam mit einem schmatzenden Jozu und einigen weiteren Crewmitgliedern auf dem Deck saß und die neueingekauften Köstlichkeiten probierte. „Unsere Erkundungstour lief gar nicht mal so schlecht. Es gibt einige alte Bekannte von Pops hier auf der Insel. Waren ziemlich sprachlos, als wir erzählten, dass unser Rotkehlchen wieder fröhlich vor sich hin zwitschert.“ „Gut gemacht, Vista…ich komme später noch einmal auf dich und die anderen zurück bezü…“ „Ach, Marco? Warte!“ Angespannt drehte sich Marco noch einmal zu seinem Freund herum, während Ace bereits dabei war unter Deck zu gehen. Er hatte selbst das Essen hier oben einfach ignoriert. Das allein sagte alles und er wollte den Jüngeren nun wirklich nicht länger warten lassen. Mit Vista konnte er sich auch noch später über die Auskundschaften und Informationen unterhalten, die er mit den anderen sammeln konnte. „Was denn noch?“ „Ach, nichts…außer...viel Spaß.“ Das süffisante Zwinkern und kesse Grinsen, welches den Bart seines Kameraden urplötzlich mit Eigenleben füllte, als der Schwertkämpfer mit einem Mal lauthals anfing zu grölen, brachte ihn mindestens genauso zum Knurren, wie dessen Aussage.   „Gute Nacht.“, mit einem giftigen Blick, der ganz und gar für Vista bestimmt war, entfernte er sich letztlich ohne einen weiteren Kommentar von der Gruppe, bevor er nun selbst endlich im Inneren des Schiffs verschwand. Sein Herz schlug ihm bis zum Hals und er kam nicht drum herum, festzustellen, dass seine Hände tatsächlich schwitzig wurden und er sich einfach eingestehen musste, in Anbetracht der Tatsachen wirklich etwas aufgeregt zu sein. Auch, wenn Ace bisher kein Sterbenswörtchen darüber verloren hatte, was genau ihm in Impel Down angetan wurde, so wusste der Phönix dennoch ganz genau, aufgrund des Verhaltens und der Andeutungen des Jüngeren, dass sich irgendwelche Drecksschweine an ihm vergangen hatten. Er hatte immer tapfer versucht, diesen Gedanken in die hinterste Ecke seines Verstandes zu drängen, einfach weil er diese unglaublich zerstörerische Wut niemals hätte bändigen können, wenn sie aus ihm herausgebrochen wäre. Der bloße Gedanke daran, dass sie seine Feuerfaust in Seesteinfesseln so niederträchtig und peinigend dargeboten und denjenigen, die seinen eigentlichen Vater abgrundtief hassten, zum Fraß vorgeworfen hatten, versetzte dem Phönix in ihm einen schmerzhaften Stich und ließ ihn verhasst aufschreien. Dass er nun jedoch auf eine etwas andere Art und Weise damit konfrontiert wurde, weckte gewisse Bedenken in ihm. Das Letzte, dass er auf dieser Welt hier wollte, war es, Ace in irgendeiner Art und Weise zu verletzen und auch, wenn sie schon viele Male zuvor miteinander geschlafen hatten, so würde dieses Mal für sie beide definitiv etwas völlig Neues werden, in das jeder von ihnen mit gewissem Unbehagen hinein tauchen würde. Tief atmete der Phönix also noch einmal durch, ehe er die schwere Türklinke zu seiner Kajüte öffnete und sich dabei immer wieder selbst sagte, dass er sich einfach darauf freuen und unbeschwert in die ganze Sache hineingehen sollte, alleine schon deshalb, um Ace nicht noch mehr Unbehagen zu bereiten. Als er die Tür letztlich geöffnet hatte, saß ihm dieser auch schon im Bett mit einem undefinierbarem Blick gegenüber. Hatte er sich noch vor wenigen Sekunden den Kopf darüber zerbrochen, wie er denn nun mit Ace umgehen sollte, war spätestens in diesem Moment sämtliche Anspannung von ihm abgefallen, als er seine Feuerfaust auf seinem Bett sitzen sah, mit seiner Decke in den Händen, die er unruhig in den Händen knetete und es versuchte damit zu vertuschen, indem er ihn mit einem schiefen Grinsen entgegenblickte. Das hier war richtig. Und das, was sie gleich tun würden, würde Ace seinem alten Ich  endlich wieder ein riesiges Stück näherbringen. Woher Marco auf einmal diese Zuversicht nahm, wusste er selbst nicht so recht, doch als er das Türschloss mit dem unverkennbaren Klacken in seine Verankerungen  drückte, er sein aufgeknöpftes Hemd langsam und nahezu geräuschlos  zu Boden gleiten ließ und Ace seine Brust dabei mit einem fast schon schmachtenden Blick bedachte, gab es für ihn absolut keinen Zweifel und keine Bedenken mehr, dass ihr gemeinsames Liebesspiel auch nur annährernd irgendwelche Konsequenzen haben könnte. Die Spannung zwischen ihnen wurde von Sekunde zu Sekunde immer greifbarer, während sie sich gegenseitig in die funkelnden Augen schauten und den Moment auskosteten, indem sich der Körper des anderen noch so unendlich weit weg anfühlte, obwohl man ganz genau wusste, dass dieser einen gleich völlig beschlagnahmen und vereinnahmen würde. Sie genossen das Kribbeln unter ihrer Haut und das Pulsieren in ihren Adern, als sich ihre Entfernung immer weiter verringerte und sie sich Stück für Stück näherkamen, indem Marco mit langsamen Schritten auf das Bett zuging, nur um direkt davor noch einmal stehen zu bleiben, um sich langsam seine Sandalen auszuziehen. Mit jeder seiner Bewegungen wurde Ace unruhiger, bis er letztlich tatsächlich begann nervös auf der Bettdecke herumzurutschen, nur damit er irgendetwas machen konnte, um nicht völlig die Beherrschung zu verlieren. Die Atmung des Kleineren war flach und unregelmäßig und als er sich letztlich vorsichtig zu ihm auf das Bett kniete, ihm eine Hand in den Nacken legte, um ihn daran in einen erlösenden Kuss zu ziehen, setzte sie für einen kurzen Moment völlig aus, sodass er nicht einmal recht in der Lage dazu war, den Kuss erwidern zu können. Erst nach einer kleinen Ewigkeit, in der Ace zu einem Eisblock erstarrt gewesen war, hatte er seine Lungen wieder mit dem lebensnotwenigen Sauerstoff gefüllt, ehe er nun begann allmählich aufzutauen. Seufzend erwiderte er den Kuss und suchte Marcos Nähe, indem er sich so fest an ihn schmiegte, wie es ihm nur irgendwie möglich war. Er hatte Angst, - oh ja, die hatte er absolut, jedoch schwand sie mit jedem Augenblick mehr, in dem er von Marco geküsst wurde. Niemals zuvor hatte ihn jemand auf dieser Art und Weise geküsst, die nicht nur seinen Körper erhitzte, sondenr ebenso sein Inneres Eis zum Schmelzen brachte. Die Tatsache, wie er die Lippen so unglaublich verführerisch gegen die seinen bewegte und dabei gelegentlich glücklich in ihren Kuss hineinlächeln musste, bevor er sanft begann, ihm im Nacken zu kraulen und dabei bittend mit der Zunge über seine Unterlippe zu streichen, versetzte ihn in eine andere Welt. Erlöst darüber, dem Phönix endlich wieder so nahe sein zu können, schloss Ace arglos seine Augen, bevor er Marco endlich den Einlass in seinen Mund gewährte. Sie ließen sich Zeit, um einander zu erforschen und sich neu zu erkunden, als sich ihre Zungen in einem sinnlichen Gefecht verloren, während vorwitzige Hände langsam begannen den Körper des jeweils anderen zu erkunden. Beide wurden von einer liebevollen Vertrautheit eingenommen, die sich bemerkbar machte, als sie ihre Körper entlangfuhren und dabei auf bereits bekannte Stellen stießen, die dem jeweils anderen ein hitziges Keuchen abrangen. So war es bei Ace schon immer die unschuldig weiche Haut hinter seinen Ohren hinab bis zum Haaransatz gewesen,  die so besonders empfindsam war, genau wie es sich bei Marco mit seinem Rippenbogen verhielt, wenn Ace seine Fingerkuppen über die dortige dünne Haut tänzeln ließ. „Ich will dich ausziehen.“, ein war ein unheilvolles Flüstern, das in seine Ohrmuschel geraunt wurde und einen erregenden Schauer über seinen Rücken jagte, als Marco begonnen hatte, sich über seine Mundwinkel bis hin zu seinen empfindlichen Ohrläppchen herabzuküssen. Langsam begann er mit seiner Zunge die Stelle hinter seinem Ohr nachzufahren, an der noch eben zuvor seine Fingerspitzen für eine kribbelnde Gänsehaut gesorgt hatten. Mit einem hitzigen Keuchen neigte Ace seinen Kopf zur Seite, um dem Phönix damit mehr Angriffsfläche bieten zu können, ehe er eine seiner Hände dazu nutzte, um Marco an seinem Hinterkopf näher an sich zu drücken, um dessen Berührungen noch besser auskosten zu können. „Oh Marco…“ Sein Becken entwickelte wie von selbst ein Eigenleben und drückte sich dem Gegenstück Marcos selbstlos entgegen, als dieser darüber hinaus nun auch noch begann, fordernd an dieser empfindsamen Stelle zu saugen, ehe er mit seinen Zähnen hingebungsvoll daran zu knabbern begann.  Kurzerhand wurde er  als Antwort darauf von zwei starken Händen auf den Schoß des Älteren gezogen, sodass sich ihre Körper nun gänzlich aneinanderschmiegen konnten, während sich ihre Hüften fordernd aneinanderrieben und somit beiden ein gemeinsames Stöhnen entlockten. „Ich deute das als Zustimmung.“, Ace hatte noch nicht einmal die Möglichkeit bekommen, sich von seinem Hemd zu verabschieden, welches nun irgendwo unbeachtet neben dem Bett auf dem Boden lag. Sein Hut zog er sich selbst vom Kopf und hing ihn blind über einen der Bettpfosten, als sein Oberkörper unbarmherzig von geschickten Händen eingenommen wurde und ihm somit ein wohliges Seufzen entlockt wurde. Kurz darauf wurde er sachte von Marcos Körper in die Matratze gedrückt, sodass sie nicht länger sitzen mussten. Es war ein unglaubliches Gefühl, als ihre Oberkörper auf einander trafen und sie endlich das so lang herbeigesehnte Gefühl genießen konnten, wenn Haut auf Haut trifft. Noch während dieses unglaublich berauschende Gefühl beiden eine Gänsehaut einjagte, fuhr Marco mit beiden Händen von seinen Rippen hinauf zu seinen Oberarmen, bis hin zu seinen Armbeugen und  Händen, die er zaghaft in die Laken drückte, bevor er ihre Hände letztlich miteinander verschränkte. Eine Weile sahen sie sich lediglich in ihre Augen und versuchten aus den Gesichtszügen des jeweils anderen zu lesen. Ace wusste, dass Marco ihn zu nichts drängen würde, genau wie Marco wusste, dass Ace seine Zeit brauchte, um mit diesen Empfindungen hier umgehen zu können. „Danke.“ – ein zaghaftes Flüstern, das aus zartlächelnden Lippen huschte. „Wofür?“ – ebenso ein Flüstern, welches einen geheimnisvollen Eindruck erlangte, als meeresblaue Augen liebevoll in ihre Gegenstücke hinabblickten. „Dafür, dass du mich verstehst und nicht Reißaus genommen hast, obwohl du allen Grund dazu gehabt hättest.“ – eine reumütige Hand streicht langsam mit ihren Fingern über die unverwechselbaren Konturen des kitzelnden Dreitagebarts.   „Nun ja…es gab da etwas, das mich angetrieben hat.“ „Ach, ja?“ „Ja. Ich wusste, dass ich irgendwann, - völlig egal, wie lange es auch dauern würde,- das hier…“, damit wurden rosig geküsste Lippen aufs Neue eingefangen und schwelgerisch geküsst, „…wiederbekomme. Und jetzt, wo ich es wiederhabe habe, da wird mir klar, dass ich all das aus den vergangenen Wochen wohl erneut in Kauf nehmen würde, nur um dich bei mir zu haben.“   ~*~ Kapitel 8: Violettes Feuer -------------------------- ~*~ Violettes Feuer ~*~ Hitzig rieben sich ihre Körper einander, erweckten ganz den Anschein, als seien sie nicht zwei einzelne, sondern ein zusammengehörendes Wesen, welches nun endlich wieder in Freiheit leben konnte, wo es doch so lange Zeit verschlossen und weggesperrt verharren musste, auf den einen Moment wartend, in dem es zu einer erneuten Vereinigung kam und es ausbrechen konnte. Marco hatte es inzwischen irgendwie geschafft, sich und Ace von den letzten störenden Stoffresten zu befreien, sodass sie beide ihre Körper nun endlich völlig nackt aneinanderreiben konnten, um dieses berauschende Gefühl auszukosten, als die stetige Reibung ihre Leiber  bis in die letzten Zellen erhitzte und zum Kochen brachte. Marco hatte sich bewusst die Zeit gelassen, von der er wusste, dass Ace sie brauchte, um zu realisieren, dass dieses eine Mal hier zwischen ihnen anders war, wie ihre letzten Male zuvor. Er bemühte sich wirklich, seiner Feuerfaust zu zeigen, dass es auch anders ging. Leidenschaftlicher, intensiver, gefühlvoller… Marco wollte Ace all seine Zuneigung zeigen, die er für den Jüngeren empfand und all seine Sehnsucht in die zahlreichen Küsse legen, die er in den letzten Monaten verspürt und welche in fast gänzlich zerfressen hätte. Es war für ihn die Hölle auf Erden gewesen, Ace so geknebelt und verzweifelt  auf dem Schafott kniend zu sehen, wie er spätestens in diesem Momenten dort oben gebrochen wurde, als er Kamerad um Kamerad, Freund um Freund dabei zusehen musste, wie diese alleine für ihn ihr Leben gelassen hatten und kaltblütig ermordet wurden. Neckend umkreiste der Phönix eine der zwei verlockenden Brustwarzen auf der sonnengebräunten Haut seines Freundes, kniff mit seinen Schneidezähnen sanft in selbe hinein und erntete kurz darauf seinen herbeigesehnten Erfolg, indem Ace seinen Kopf bebend in den Nacken legte und sich stöhnend auf die Unterlippe biss. Oh ja. Er würde ihm zeigen, was es bedeutete wieder am Leben zu sein. Er würde ihm zeigen, dass es Dinge gab, für die es sich lohnte zu kämpfen und er würde ihm zeigen, wie viel er ihm insgeheim wirklich bedeutete. Ace war nicht nur sein bester Freund, Ace war so Vieles mehr, Ace war…seine Feuerfaust. Marco zerging förmlich bei dem Anblick, welcher sich ihm bot, als er neugierig seine Augen wieder öffnete, um seinen Blick über den zitternden Körper gleiten zu lassen, der sich da unter ihm wand und bereits jetzt förmlich nach Erlösung lechzte. Ace war einfach Sex pur, anders konnte es Marco nicht beschreiben. Sein Körper war schlichtweg perfekt, jede Muskelpartie war da, wo sie hingehörte und unterstrich mit jeder noch so kleinen Erhebung und Wölbung das starke und hitzige Temperament seines Freundes. Seine pechschwarzen Haare waren wie immer leicht gewellt, lagen ihm teilweise an ihren längsten Stellen haltlos und verschwitzt über den Schultern und verloren sich in der kleinen Kuhle inmitten seines Schlüsselbeines.  Seine Wangen waren leicht gerötet, was seine frechen Sommersprossen sogar noch mehr in Szene setzte und diese fast schon liebevoll  betonte. Der Feuerteufel selbst, hätte sie in diesem Moment nur umso mehr verflucht, doch Marco fand es ungemein anziehend und verlockend, sodass er sich langsam vorbeugte, um diese vorwitzigen Tupfen zart mit seinen Lippen liebkosen zu können. Eine seiner Hände wanderte dabei von der Hüfte seines Freundes über dessen verstohlen festen  und angespannten Sixpack, glitt hinweg über seine bebende Brust, -konnte es hier einfach nicht lassen, den Nippel, der sich auf dem Weg befand, noch einmal kurz zu necken- und strich letztlich langsam vom Schlüsselbein über die Schulter zu seinem Nacken, um ihn daran in einen innigen Kuss zu ziehen. Ace keuchte auf und für Marco war es die reinste Symphonie in seinen Ohren, solche Laute aus dem Jüngeren herauslocken zu können. Fordernd drang er mit seiner Zunge in die Mundhöhle des Schwarzhaarigen, zögerte keine Sekunde, um diese bestimmend zu erforschen  und sie an den Zähnen und am Gaumen von Ace entlangzuführen. Erneut keuchte er auf, dieses Mal hitziger und gab dabei ein knurrendes Geräusch von sich, bevor er die Hände auf seinen Hintern platzierte, um ihn daran unwirsch gegen seinen Schritt zu drücken. Nun stöhnten sie beide auf, wobei ihr Kuss dabei ihre Geräusche abdämpfte, was nicht minder erregend war, als ihr Stöhnen gegenseitig in die Mundhöhle des jeweils anderen drang und dort alles zum Vibrieren brachte. „Oh Gott, Marco…“, Ace war außer Atem und brauchte ein paar Sekunden, um seine Stimme vor lauter Schnaufen wiederzufinden, ehe er ihn aus diesen funkelnden, verlangenden  Augen heraus verstohlen ansah und dabei eine seiner Hände von seinem Hintern über das Rückgrat streichen ließ, nur um sie letztlich sanft auf seiner Wange abzulegen. Marco kam nicht drum herum das Lächeln zu erwidern, welches Ace ihm kurz darauf entgegenbrachte, welches seine Augen jedoch nur geringfügig erreichte. Vielmehr sah Marco plötzlich etwas in diesen strahlenden Augen, das vorhin noch nicht dagewesen war und das ihm keineswegs gefiel. Er meinte fast, einen Hauch von Unsicherheit und Angst in den dunkelgrauen Iriden ausfindig machen zu können, der ihn dazu veranlasste, seinen Kopf leicht schiefzulegen und Ace dabei durch seine seidigen Haare zu streichen. „Alles ok?“, seine Stimme war ungewohnt dunkel, als er versuchte den Gesichtsausdruck seines Freundes zu analysieren, ehe er einfach nicht länger wiederstehen konnte und ihm einen zarten, unschuldigen Kuss auf die Stirn drückte, was dieser mit dem Zusammenziehen selbiger kommentierte und ihm damit wortlos deutlich machte, dass ihm solche weichen und femininen Berührungen keineswegs zusagten und er es nicht leiden konnte, wenn er ihn, wie es Ace immer so schön ausdrückte, wie ein verweichlichtes Weib behandelte. Der Schwarzhaarige ließ seine Aktion letztlich jedoch bis auf ein leises Grummeln unkommentiert und schien viel eher in Gedanken versunkten zu sein, als er zurückschaute, um ihren Blickkontakt wieder herzustellen. Überlegend kaute er sich dabei auf seiner geröteten und vom Küssen angeschwollenen Unterlippe, was den Phönix zusehend um seinen Verstand brachte. „Ich….“, Ace unterbrach sich selbst und schüttelte unwirsch seinen Kopf, sodass ihm dabei einige lockere Strähnen ins Gesicht fielen, die prompt mit einem zarten Lächeln von dem Älteren weggestrichen wurden. Etwas verzweifelter blickte ihn Ace darauf wieder an und zeigte ihm so, dass er einfach nicht die richtigen Worte finden konnte, um sich erklären zu können. Wahrscheinlich bangte er um ihren gemeinsamen Moment, den er einfach nicht mit irgendwelchen dummen Worten zerstören wollte. „Ace…“, zart legte Marco eine Hand unter das Kinn seines Freundes, ehe er diesen mit sanftem Druck dazu zwang, ihn abermals anzusehen, als dieser letztlich gefrustet den Blick doch wieder abgebrochen hatte, „Wenn du Bedenken hast, dann…“ „NEIN!“, sofort hatte Ace seine Augen aufgerissen und seine Hand auf den Mund von Marco gelegt, ihn somit daran gehindert, weitersprechen zu können, „Um nichts in der Welt würde ich das hier gerade abbrechen wollen, nur….es ist…also…“ Verdammt. Er musste erneut innehalten und verzweifelte allein schon bei dem Versuch, Marco zu erklären, weshalb er sich gerade so merkwürdig verhielt. Seufzend strich sich Ace durch sein Gesicht und ließ letztlich seine Hand über den Augen liegen, um Marco so verbergen zu können, dass diese mit einem Schlag verdächtig angefangen hatten zu brennen und nassglänzend zu werden. Sein Hals fühlte sich mit einem Mal staubtrocken an, sodass er ein paar Mal kräftig schlucken musste, um seine Stimme wiederfinden zu können, die plötzlich ohnehin unfassbar rau und kratzend klang. „Ich hab Schiss. Oh Scheiße, es ist mir so peinlich, verstehst du? Sonst bekomme ich mein Maul nicht voll genug und jetzt? Jetzt liege ich hier und habe allen Ernstes Schiss davor.“ „Magst du mir erzählen, wieso?“ „Nein! Ja! Doch…oh verdammte Scheiße….ich…“, erneut atmete Ace tief durch, wobei er mittlerweile spüren konnte, wie seine Verzweiflung und die Verbitterung gemischt mit der aufkommenden Übelkeit einfach zu viel für ihn wurden und seine Hand vor den Augen als Staudamm dazu diente, die salzigen Tränen zurückzuhalten, die sich aus seinen Augenwinkeln heraus stehlen wollten. Ein erstickender Laut verließ seine Kehle, als er seinen gesamten Körper anspannte, in der Hoffnung, diesen somit endlich wieder zur Beherrschung zwingen zu können. Er wusste insgeheim doch ganz genau, dass Marco bereits ahnte, was ihm widerfahren war und doch brachte er es einfach nicht fertig, darüber zu sprechen. Viel zu groß war die Erniedrigung und die Scham davor, was ihm in dem Tiefseegefängnis noch alles zugestoßen war und wie absolut herabsetzend und demütigend das Ganze doch gewesen war, mit der Tatsache im Hinterkopf, dass er sich ohne diese verfluchten Fesseln locker hätte zur Wehr setzen und seine Peiniger genüsslich einen nach dem anderen in Flammen hätte aufgehen lassen können.  Es schürte eine unfassbar lodernde Wut in ihm, die er bisher gut verstauen und verdrängen konnte, doch nun, in Anbetracht dessen, dass er nackt und völlig entblößt unter Marco lag und sie nun kurz davor waren, ihre Körper zu vereinigen, wurde diese Wut schlagartig wieder zurückgeholt, brannte sich nun allgegenwärtig nur umso mehr in seinen Verstand, sodass er das Ventil einfach nicht länger geschlossen halten konnte und es einfach sprengen musste. „Diese Wichser!“, ein kratzendes Schluchzen verließ seine Kehle, als er seine geröteten Augen preisgab, um Marco doch wieder in seine Augen blicken zu können, dabei seine Fäuste ballte und sich wutverzerrt auf die Innenseiten seiner Wangen biss, sodass er schon nach kürzester Zeit einen verräterischen, metallischen Geschmack auf der Zunge hatte. „Sie haben einfach alles mit mir gemacht, was auch nur im Entferntesten abartig und widerwärtig sein könnte. Sie haben auf mich draufgerotzt, mich angepisst, geschlagen, getreten…“, zitternd fasste sich Ace mit beiden Händen in die Haare, nur um diese fest darin zusammen zu krallen, sodass ein starkes Ziehen an seiner Kopfhaut entstand, das ihm zeigte, dass er trotz allem doch wieder Emotionen empfinden konnte, wo sein Verstand doch längst wieder kurz davor war, sämtliche Empfindungen einfach abzustellen, aus reinem Selbstschutz, damit er diese quälenden, zerreißenden Gedanken und Erinnerungen halbwegs unversehrt überstehen konnte. Er brauchte eine Weile, bis er weiterreden konnte und Marco war nur allzu gewillt, ihm diesen Moment zu geben, den er brauchte, um fortfahren zu können.  Fast war er ihm schon dankbar dafür, denn so hatte er selbst eine kurze Verschnaufpause, um nicht endgültig die Fassung dabei zu verlieren, wie er sich all das Gehörte bildlich ausmalte und dabei vor Wut und Hass schirr zersprang. Schon nach den ersten wenigen Wörtern, hatte sein Körper ebenso vor Wut angefangen zu zittern und ergeben hatte der Phönix seine Augen geschlossen, als er einfach nicht drum herum kam, sich die Offenbarung seines Freundes bildlich vorzustellen. Was würde er nur darum geben, das Alles ungeschehen machen zu können. Es wäre damals seine Pflicht gewesen, Ace zurückzuhalten, als dieser von der Moby gesprungen war, um Blackbeard zu verfolgen und er hatte versagt. Auf ganzer Linie. Hätte er seinen Freund zurückgehalten und hätte er dessen aufgewühltes, hitziges Gemüt wieder beruhigt, wäre das Alles nie passiert und er könnte jetzt hier mit seiner unbeschwerten Feuerfaust liegen, die ihn mit diesem gottverdammten Adoniskörper in den siebten Himmel schickte. „Nachdem sie alle endlich genug davon hatten und merkten, dass ich mich äußerlich davon nicht sonderlich beeindrucken ließ, griffen sie zu härteren Maßnahmen. Ihre Tritte wanderten tiefer und irgendwann da….naja…sie hatten leichtes Spiel….ich war ohnehin nackt, wahrscheinlich wollten die Offiziere mich damit noch mehr erniedrigen, und da haben sie mich…benutzt“, Ace schluckte erneut und plötzlich war seine Stimme vollends einem heiseren, erstickenden Flüstern gewichen, „…Gefickt…genommen…nenn es, wie du willst. Es war so abartig, dass ich mehrfach kotzen musste, aber die haben natürlich trotzdem lachend weitergemacht, weil sie es so irre geil fanden und es ihnen einen regelrechten Kick verpasst hat, mich so zu beschmutzen und zur Strecke zu bringen, wo ich sie auf offener See doch mit Leichtigkeit hätte in Staub verwandeln können.“ „Scheiße, Ace…“, Marcos Stimme war abgehackt und atemlos, als er ergeben seine Augen schloss und mit einem Mal den plötzlichen Drang bekämpfen musste, nicht ebenfalls seinen Mageninhalt herauszuwürgen. Die bloße Vorstellung der erlebten Dinge seines Freundes ließ ihm das Blut in seinen Adern gefrieren und den mächtigen Vogel in ihm wütend mit seinen Schwingen peitschen. Was nur konnte er jetzt machen, um Ace deutlich zu machen, dass er ihn verstand und für ihn da war? Was nur? In seinem Kopf schwirrten unzählige Möglichkeiten und doch schien ihm keine davon auch nur annähernd angemessen für diese Situation zu sein. Ace hatte ihm soeben sein dunkelstes Geheimnis und insgeheim auch seine größte Angst anvertraut, sich ihm gänzlich geöffnet. Was also konnte er nur machen, um ihm diese unfassbar innige Geste zurückgeben zu können und ihm dabei zu zeigen, dass er sich ebenso voll und ganz auf ihn verlassen und ihm vertrauen konnte? Zitternd schloss Marco seine Augen, die nun seinerseits gefährlich brannten, einfach, weil er es nicht verkraften konnte, nun diese grausame Gewissheit gegenüber Ace zu haben und diesem das Erlebte dabei nicht einmal abnehmen oder es für ihn wenigstens ertragbarer machen zu  können. Während eine seiner Hände weiterhin abstützend neben dem Kopf von Ace ruhte, strich die andere plötzlich wie von selbst und von einem unbekannten Eigenleben erfüllt zu seiner Brust, auf welcher sie erst stoppte, als sie direkt über dem aufgewühlten, hektisch schlagenden Herzen von Ace zum Stillstand kam. Immer noch in einem Schleier aus mechanischem Handeln gefangen, bückte sich der Phönix langsam hinab und hauchte einen unfassbar leichten, dafür aber umso gefühlvolleren Kuss auf die hämmernde Körperstelle, sodass er den heftigen und kräftigen Herzschlag prickelnd an seinen Lippen spüren konnte. Als er kurz darauf langsam wieder seine Lider hob, schaute ihn Ace aus fragenden, roten und tränenverschleierten Seelenspiegeln an und hatte plötzlich ein Funkeln in diesen allesgeliebten Iriden, aus welchem er deutlich die Verwirrung, aber auch eine unheimliche Zuneigung erkennen konnte. Erst als er diese unfassbar intime Geste wiederholte und dabei einen Moment länger mit seinen Lippen auf der weichen Haut verweilte, realisierte der Phönix, dass tief in seinem Inneren Etwas anfing, sich zu regen. Verwirrt über dieses merkwürdige Kribbeln, das tief in ihm immer stärker wurde und sich versuchte einen Weg nach Außen zu bahnen, zog der Blonde seine Stirn in Falten, bevor er sein Gesicht nun doch wieder leicht hochhob, um Ace in dessen fassungsloses Gegenstück blicken zu können. In dem Moment, wo sich ihre Blicke trafen, war völlige Stille im Raum. Selbst ihre Atmung hatte sich eingestellt, sodass man tatsächlich das Meer durch die Holzwände rauschen hören konnte. Irgendwo in der Ferne hörte man Möwen schreien. Eingeschworen glitt ihr Blick gleichzeitig zu der Stelle, an der eben noch Marcos Lippen geruht hatten. Beide atmeten ihre angehaltene Luft stockend wieder aus, als sie die verdächtige Rötung der Haut sahen, die deutlich stärker erhitzt war, als der Rest ihrer Körper. Allmählich drängte sich die erlösende Gewissheit in ihren Verstand, als sie sich zurück in die Augen sahen und dabei beide ein zaghaftes, kaum erkennbares Lächeln auf den Lippen trugen. Ohne ein weiteres Wort schloss sowohl Ace, als auch Marco seine Augen und legte nun seinerseits  eine Hand auf Marcos Brust ab, genau auf der Stelle, wo er dessen Herz vermutete. Wie von selbst und ohne jeden weiteren Zweifel, tat es ihm sein Freund gleich, sodass sie beide nun ihre Herzschläge unter den empfindlichen Handflächen spüren konnten, dabei die Augen geschlossen hielten, um sich besser auf die unterschiedlichen Empfindungen konzentrieren zu können. Ace atmete stockend ein, als er nur allzu deutlich spüren konnte, wie sein Feuer mit ihm in Verbindung trat und versuchte die Barrikade, bestehend aus Marcos Brust, endlich überwinden zu können, um damit wieder zu ihm zurückkehren zu können. Marco gleichzeitig konnte ganz genau spüren, wie sich die fremde und gleichzeitig so alles vertraute Macht in ihm ausbreitete und begann, sich selbstständig zu machen. Seit er den Phönix in sich trug, sah er tunlichst davon ab, solch surreale und kuriose Geschehnisse in Frage zu stellen, immerhin bekam er fast täglich immer wieder aufs Neue bewiesen, zu was manche Teufelskräfte doch in der Lage waren und welche erstaunliche und atemberaubende Macht diese doch haben konnten. „Komm zu mir. Ich brauche dich.“, es war ein leises, kaum hörbares Wispern, das zwischen den leicht geöffneten Lippen von Ace hindurchgeschlüpft war, als dieser den Druck auf seine Brust merklich erhöht hatte, bevor er seine andere Hand dazu nutzte, um den Phönix an seinem Nacken zu sich runter in einen innigen Kuss zu ziehen. Just in dem Moment, als sich ihre Lippen trafen, zuckten sie unweigerlich sofort wieder auseinander, nur um sich einen Moment lang fragend und auch ziemlich fassungslos anzustarren. Es war ein kurzes, heißes und brennendes Stechen gewesen, dass wirklich geschmerzt und ihnen buchstäblichen beiden die Lippen verbrannt hatte. Es dauerte keinen weiteren Augenschlag, bis beide von der Erkenntnis getroffen wurden und ein verstohlenes Grinsen auf ihren geschändeten Lippen trugen, ehe sie in einen erneuten Kuss versanken, der ihnen sämtliche noch vorhandene Sinne raubte. Es tat wirklich weh, als ihre Lippen erneut aufeinandertrafen und sie spüren konnten, wie das Feuer aus ihnen herausbrach, um sich endlich einen Weg an die Freiheit zu erkämpfen. Keuchend bissen sie sich gegenseitig in die empfindliche Haut, wollten damit einen Gegenschmerz erzeugen, nur um sich etwas ablenken zu können. Sie brachten es nicht fertig, sich von einander zu lösen und selbst, wenn sie es gewollt hätten, so waren sie mittlerweile viel zu sehr in einer Art Rausch gefangen, der es ihnen untersagte, ihre innige Verbindung wieder zu lösen. Es dauerte nicht lange, bis der Körper des Phönix die ersten kleinen, blauen Flammen hervorlodern ließ, um ihre geschändeten Körperstellen mit dem heilenden Feuer zu umschließen. „Marco…“, es war ein atemloses Keuchen, das Ace‘ Lippen verlassen hatte und was ihn dazu aufforderte, seine Augen wieder zu öffnen. Eine kleine Weile blickten sie sich einfach in ihre Iriden, versanken dabei nur noch mehr in ihrem Kuss, ehe sich ihr restlicher Körper auch wieder in Bewegung setzte und somit ihre abgeebbte Lust wieder aufflammen ließ. Es war ein unfassbares Gefühl, ihre Körper so dicht aneinander spüren zu können, wie sich die Hitze langsam von ihren Lippen über sämtliche Nervenstränge auch in den Rest ihrer Körper entlang brannte, wie feurige, zähflüssige Lava. Immer wieder stöhnten sie in ihren Kuss, um ihrer Lust damit den verdienten Ausdruck zu verleihen, während sich ihre Zungen wild und sehnsüchtig umkreisten, Marcos Flammen dabei immer wieder hervorblitzten, nur um die gröbsten Verletzungen wieder ungeschehen zu machen, bevor sie kurze Augenblicke später dann doch wieder vorhanden waren. „Ace…hol dir das…was dir zusteht…“, abgehackt hatte Marco sein Anliegen ausgesprochen, als er den Jüngeren mit einer Hand im Nacken noch enger an sich zog, um ihren innigen Körperkontakt noch etwas mehr ausnutzen zu können. Sie genossen ihre Nähe und waren betrunken von all den Emotionen und Gefühlen, die in ihnen hochkochten, als sie sich wohl so nah waren, wie niemals zuvor. Allein diese Erkenntnis, ließ Marco ehrfürchtig und zitternd seine Augen schließen, bevor er sich letztlich versuchte auf das fremde Feuer in ihm zu konzentrieren, um diesem endlich dabei zu helfen, den Weg aus seinem Körper heraus finden zu können. Die Dunkelheit, die ihn plötzlich umgab, als er seine Augen geschlossen hatte, half ihm dabei, seinen eigenen Körper zu durchforsten, während er außerhalb deutlich spüren konnte, wie die Bewegungen von Ace immer unkontrollierter und fordernder wurden. Ihre Körpermitten hatten mittlerweile wieder wie von selbst damit begonnen, sich aneinander zu reiben, sodass sie schon nach wenigen Augenblicken pochend zwischen ihren Beinen nach Erlösung schrien. Mit einem wissenden Lächeln, bekam Marco nur noch am Rande mit, wie Ace energisch die Beine um seine Hüften gewickelt hatte und somit wortlos seine vorherigen Worte erwiderte, indem er sich wirklich das nahm, was ihm zustand. Er nahm sich ihn, mit Haut und Haaren und alleine diese Tatsache erfüllte Marco mit einer unbeschreiblichen Genugtuung. Er konnte wirklich nicht mehr sagen, wie lange sie sich so engumschlungen geküsst und geliebt hatten, doch irgendwann, zwischen betäubender, vernebelnder Lust und süßer, verlockender Erkenntnis, hatte er es endlich geschafft, sich nur noch auf den einen Punkt in seinem Körper zu konzentrieren, wo er das Feuer seines Freundes vermutete. All seine Gedanken, die er in diesem Moment tapfer aufbringen konnte, galten allein der mächtigen Kraft in ihm, die dort einfach nicht länger hingehörte und so versuchte er mit aller Kraft, seine Pforten für die Teufelskraft zu öffnen, sodass sie endlich wieder zu ihrem rechtmäßigen Besitzer zurückkehren konnte. Außerhalb seines Körpers, konnte er immer wieder Ace‘ abgehacktes Keuchen wahrnehmen, welches ihm aufreizend heiß über die Wangen strich. „Na los, Marco…ich…ich…kann nicht mehr…mach schon…“ Es dauerte seine Zeit, bis sich diese Worte zu Marcos Verstand hervor gearbeitet hatten. Wie in Watte gehüllt, kamen sie bei ihm an, drangen langsam mit ihrer Bedeutung zu ihm vor. Ihre Körper waren glühendheiß vor Erregung, ihr Schweiß hatte sich schon lange miteinander vermischt, bahnte sich in dünnen Schlieren den Weg zwischen ihre Körper, machte alles feucht und glitschig. Ace wimmerte ungeduldig und erwartungsvoll unter ihm auf und versuchte mehr und mehr eine bessere Position zu finden, sodass er seiner angestauten Lust endlich Freiraum geben konnte. Marco ging es zwar nicht anders, auch ihn erfüllte ein unfassbarer Druck und er wollte nichts Sehnlicher, als sich endlich mit Ace zu vereinen, doch wusste er auf der anderen Seite auch ganz genau, dass sie vorher noch etwas zu erledigen hatten. Er stand so kurz davor, Ace sein Feuer wieder zurückgeben zu können, da konnte er nun unmöglich einfach seine Bemühungen abbrechen und all seine Konzentration dafür hergeben, um Ace anderweitig zu beglücken, wofür sie danach wohlgemerkt immer noch alle Zeit der Welt hatten. „Gleich…noch etwas Geduld…ich…habs gleich…“ „Nein…jetzt!! Gottverdammt, Marco…“, Ace wollte gerade ihren Kuss dadurch unterbrechen, seinen Kopf in den Nacken werfen, da ihn offensichtlich seine Emotionen zu übermannen drohten, doch Marco hielt ihn eisern in seinem Griff gefangen, verstärkte den Druck im Nacken des Jüngeren, der hilflos in ihren Kuss stöhnte und eine unglaubliche Hitze ausstrahlte. Leise wimmerte Ace zwischen ihren Lippen hervor, machte es im zunehmend schwerer, noch  länger widerstehen zu können, wo seine Körpermitte doch selbst mittlerweile vor Lust schmerzte und sich aus ihr doch immer wieder heiße und zähe Lusttropfen heraus stielten. Himmel! Er glaubte wirklich am Körper seines persönlichen Feuerteufels zu zergehen, als dieser begann sich noch intensiver an ihm zu reiben und ihn dabei jeden verfluchten Muskel spüren ließ, der förmlich seinen Namen zu schreien schien und endlich von ihm erobert werden wollte. Keuchend schnaufte Marco in ihren Kuss, suchte all seine restliche Selbstbeherrschung zusammen und versuchte, sich noch ein letztes Mal diesen wahnsinnig machenden und erregenden Empfindungen zu entziehen, indem er sich in sein Inneres zurückzog. Das Feuer hatte sich stetig in ihm verbreitet, war nun so allgegenwärtig, dass er es nicht einmal mehr suchen musste. Erleichtert stellte er fest, dass es endlich so weit war, dass es seinen gesamten Körper ausfüllte und zu erobern begann, diesen von innen heraus verbrennen wollte und er  gleichzeitig durch seine eigene Teufelskraft davor bewahrt wurde, indem sich diese wie ein Schutzwall dazwischen drängte.   „Mar- co!!“, Ace wurde immer unruhiger, versuchte sich mittlerweile energisch seinem Griff zu entziehen, indem er ihn mit beiden Händen von sich wegdrängen  wollte, um erst einmal durchatmen zu können. Marco jedoch schüttelte lediglich mit seinem Kopf, griff sich die aufbrausenden Hände und nagelte sie über dem Kopf seines Freundes fest, ehe er sich ein letztes Mal mit all seinem Körpergewicht auf Ace lehnte, ihre Körper dabei dicht an dicht zusammenbrachte. Sie zergingen vor Hitze, Schweiß tropfte unaufhörlich von ihrer geröteten Haut herab. Immer wieder keuchte Ace schmerzerfüllt auf, als die Flammen auf ihn übergingen und dabei empfindliches Fleisch verbrannten, was im Anschluss sofort wieder von den blauen Flammen geheilt wurde. Keuchend, sich windend und vor Lust zergehend wand sich Ace unter ihm hin und her, zeigte ihm, wie er sich gerade fühlte und schrie mit all seinen Gesten förmlich nach Erlösung. Dessen Feuer hatte es mittlerweile endlich geschafft, sich an die Außenwelt hervorzudrängen und erleichtert stellte Marco fest, dass dieser zermarternde, innere Druck, dem er der fremden Teufelskraft zu verdanken hatte, langsam aber sicher abließ. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er war auf der einen Seite furchtbar erschöpft von diesem Kraftakt, das Feuer von Ace in ihm freizusetzen und an die Oberfläch zu bringen, gleichzeitig schrie sein Körper jedoch nach dem Jüngeren und wollte nichts sehnlicher, als sich endlich mit ihm zu vereinen. Das Gesicht von Ace war angestrengt und lustverzerrt, als Marco nach einer gefühlten Ewigkeit endlich wieder seine Augen geöffnet hatte. Für einen kurzen Moment blieb sein Herz stehen, als er noch während ihrem Kuss feststellte, dass sie von einem violetten Farbenspiel schlossen wurden. Mit einem sanften Lächeln, streichelte Marco über die Wange von Ace, ehe er sich unendlich langsam von ihm löste, nur um ihm daraufhin liebevoll ins Gesicht blicken zu können. „Mach deine Augen auf…“, es kam nicht oft vor, dass Marco tatsächlich flüsterte und genau aus diesem Grund, stellte er mit Zufriedenheit fest, wie sich eine erregende Gänsehaut über den Körper den Jüngeren ausbreitete, als dieser blinzelnd seine Augen öffnete, nur um diese eine Sekunde später erstaunt aufzureißen und dabei fassungslos aufzukeuchen. Verwirrt blickte er an sich und dem Körper Marcos entlang, saugte dabei förmlich den Anblick, der sich ihm bot, in ihm auf und wischte sich hektisch eine winzige Freudenträne aus den Augenwinkeln, als er von seinen Emotionen abermals erschlagen und übermannt wurde. Es war alleine die Tatsache, dass sein und Marcos Feuer ihren gemeinsamen Tanz vollführten, ihre zwei Körper gänzlich umhüllten und sich immer wieder gegenseitig neckten, nur um sich anschließend zu vereinen und diesen allesgeliebten, warmen Violetton zu kreieren, den er doch so sehr liebte und in den vergangenen Monaten so furchtbar vermissen musste. Ace‘ Herz hämmerte unerbittlich gegen seine Brust, als er sein Feuer dabei beobachtete, wie es sich den Weg über Marcos Brust bahnte, um sich direkt an der Stelle über dessen Herzen zu einer kleinen Kugel zu sammeln. Immer mehr strömten seine Flammen zu diesem einen Punkt, konzentrierten sich zu einem surrenden Feuerball, ehe dieser mit langsamen, kreisenden Bewegungen auf ihn zusteuerte. Mit bebender Unterlippe und zitternden Händen sah Ace ihm dabei zu, wie er näher und näher kam. Mit jedem Zentimeter, der die Distanz zwischen ihnen geringer werden ließ, machte sein Herz einen schwindelerregenden Höhensprung, ließ seine Atmung aussetzen und sein Herz in ungeahnte Höhen schlagen, brachte es zum Rasen, sodass er das Gefühl bekam, als würde er jeden Moment kollabieren vor lauter Aufregung. Wie gebannt starrte er auf diesen Feuerball, der letztlich wie bei Marco kurz oberhalb seines Herzen verweilte, ehe er sich dann ohne Vorwarnung in ihn hinein versenkte. Keuchend riss Ace seine Augen auf, als er von einem überwältigenden Beben erfasst wurde und schlagartig spüren konnte, wie sich die Hitze nicht mehr länger nur auf seiner Haut, sondern vielmehr auch in seinem Inneren auszubreiten begann und alles in ihm anfing zu kribbeln. Es raubte ihm den Sauerstoff aus seinen Lungen, als sich die mächtige Kraft tief in ihm zu manifestieren begann und an den Ort zurückkehrte, wo er sie jetzt einfach viel zu lange missen musste. Zitternd schloss er seine Augen, war viel zu überfordert mit diesem wahnsinnigen Gefühl, welches er nicht einmal  auch nur im Ansatz zu beschreiben wusste. Er hatte das Gefühl, als würde es Ewigkeiten dauern, bis er sich halbwegs wieder fassen und sein Herz wieder einigermaßen beruhigen konnte. In seinem Kopf drehte sich immer noch Alles gefährlich schnell, ließ für einen winzigkleinen Moment das Gefühl in ihm aufsteigen, das Alles hier könne eigentlich nur ein Traum sein, doch als ihm Marco kurz darauf mit dem ehrlichsten und glücklichsten Lächeln entgegenstrahlte, das er jemals bei diesem Mann sehen durfte, wurde er schlagartig zurück in die Realität geholt. Stürmisch packte er den Phönix an seinem Hinterkopf und presste ihn bestimmend zu sich herunter, um ihm in einen allessagenden, dankbaren Kuss zu ziehen. Jedes gesprochene Wort wäre überflüssig gewesen an dieser Stelle und so teile Ace seine ergreifende Dankbarkeit lieber mit Gesten mit, von denen er wusste, dass diese tausendmal angebrachter waren, als irgendwelche dämliche Wortfetzen. Marco derweil war erfüllt von einer puren Glückseligkeit, als er sich seinen Freund nun betrachtete, der mit einem Mal wieder pure Lebensfreude ausstrahlte, die ihn schon immer so unverkennbar gemacht hatte. Das überglückliche Funkeln in seinen Augen, hatte es kurzzeitig zustande gebracht, seine Welt für einen kurzen Moment in eine andere Richtung drehen zu lassen. Die Art und Weise, wie er jetzt gerade von Ace geküsst wurde, spülte mit einem Schlag all diese dunklen, vernichtenden Gedanken in ihm hinfort und machte Platz für ein warmes, belebendes Gefühl, nach dem er von der ersten Sekunde an süchtig gewesen war. „Ich fass es nicht. Die Welt hat meine Feuerfaust wieder.“, ein zartes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als Ace schnaufend in ihren Kuss hineinlachte und offenbar gar nicht anders konnte, als ihm frech in seine Unterlippe hineinzubeißen. „Deine Feuerfaust?“ Der provozierende Unterton in seiner Stimme vergrößerte Marcos Grinsen, als er gespielt seine Augen zu engen Schlitzen verzog, ehe er die Hände seines Freundes erneut über dessen Kopf festnagelte, nur um ihm dann an seiner äußerst empfindlichen Stelle hinter seinem Ohr knabbern zu können. Prompt wurde ihm darauf ein heiseres Keuchen geschenkt, ehe sich Ace versuchte aus dem eisernen Griff zu lösen. „Ja, meine. Was dagegen?!“, ein unheilvolles Knurren verließ seine Kehle, das in seiner Wirkung nur verstärkt wurde, als er an der empfindlichen Haut saugte und kurz darauf fordernd hineinbiss. „Na, warte….“, etwas außer Atmen und unterbrochen durch ein weiteres, langgezogenes Stöhnen, funkelten ihn Ace‘ Augen herausfordernd an, als er sich dieses Mal bereits nach kürzester Zeit aus dem Griff Marcos befreien konnte, ehe er diesem einen kräftigen Stoß nach hinten in Richtung Matratze verpasste und seine Überrumpelung dazu nutzte, um elegant und schnell auf dessen Schoß zu krabbeln, sodass nun Ace auf dem überraschten und fast schon fassungslosen Phönix thronte, nur um sich im Anschluss daran überlegen grinsend über die Lippen zu lecken. „Was zum…?“, perplex starrte Marco zu ihm nach oben und zog unwirsch seine Augenbrauen zusammen, als er probehalber einmal versuchte, sich wieder aufzurichten, er daraufhin aber prompt eine gefährlich zischende, orangefarbene Flamme über die Brust gejagt bekam. „Oh ja…du ahnst nicht, wie lange ich auf diesen Moment gewartet habe.“, immer noch das siegessichere Grinsen im Gesicht und den erstaunten und zu tiefst verwirrten Ausdruck in Marcos Augen in sich aufsaugend, lehnte sich Ace langsam nach vorne, stützte seine Arme links und rechts neben den Kniekehlen des Phönix ab, nur um sich anschließend elegant auf allen Vieren wie eine hungrige Raubkatze auf den Blonden zuzubewegen. „Was soll das werden, yoi?!“ „Dreimal darfst du raten.“ „Überschätz dich….lieber nicht, Kleiner!“ „Wie überaus wenig einschüchternd. Mehr hast du nicht zu bieten?“, damit machte Ace einen kurzen Zwischenstopp, nur um seine Augen in die von Marco zu bohren und diesem dann ohne ihren Blickkontakt zu unterbrechen, von dem Hüftknochen bis zum Bauchnabel leckte, in den er letztlich provokativ langsam seine Zunge eintauchen ließ, was dem Blonden ein hitziges Keuchen entlockte. Nachdem er einen kleinen Moment das Gefühl ausgekostet hatte, dass Marco ihm gerade völlig ausgeliefert war, setzte er seinen Weg in zermürbender Langsamkeit vor, indem er genüsslich über die strammen Bauchmusekeln leckte, hier und da in selbige hineinbiss, ehe er seinen nächsten Zwischenstopp anvisierte. – der Rippenbogen. Mit einem teuflischen Grinsen im Gesicht, fuhr Ace die dünnen, gewölbten Knochen mit seiner Zunge entlang, nur um anschließend seinen Atmen darüber zu hauchen, um die feuchte Haut damit etwas abzukühlen. Marco schenkte ihm daraufhin sein erstes richtiges Stöhnen für diesen Abend und es fühlte sich sagenhaft an. „Oh ja…das gefällt dir, nicht wahr?“ „Ich warne dich….treib es ja nicht zu weit, Streichholz!“ „Oh, ja…treiben ist das richtige Wort hierfür. Ich will es mit dir treiben, mein Käpt’n. Hier und jetzt!“ Seine Worte schlugen genau da ein, wo er es vermutet hatte. Ace konnte deutlich Marcos harte und pochende Erregung an seinem Oberschenkel zucken spüren, als dieser kehlig aufstöhnte und seinen Kopf in den Nacken warf. Zufrieden über diese Reaktion, setzte Ace seinen Weg über Marcos Körper fort und arbeitete sich nun vor zu dessen Brustwarzen. Oh ja, er wusste ganz genau, wie er seinen Phönix um den Verstand bringen konnte und es war definitiv für ihn schon lange Zeit ein leichtes Spiel, diesen zu durchschauen. Marco liebte es, wenn er auf diese Art und Weise mit ihm redete, seine Nervenbahnen damit überstrapazierte und sich zurecht etwas weiter aus dem Fenster lehnte, als ohnehin schon. Zudem konnte Marco behaupten, was immer er auch wollte, aber Ace wusste ganz genau, wie unfassbar stolz er darauf war, nun der Anführer ihrer Crew zu sein und wie sehr er den entgegengebrachten Respekt seiner Männer doch genoss. Marco damit immer mal wieder aufzuziehen, bereitete ihm wirklich ein heilloses Vergnügen und Ace wusste, wie weit er gehen musste, bis Marco vollends seine Beherrschung verlor und sich ausgehungert auf ihn stürzte. Dass der Phönix ihm Zeit geben und das Ganze hier so gefühlvoll wie irgend möglich gestalten wollte, rechnete er ihm wirklich haushoch an und doch war es jetzt keinesfalls das, was er wirklich brauchte. Puma D´ Ace mochte einfach keinen Blümchensex, auch, wenn es der Phönix nur gut mit ihm gemeint hatte. „Ich will dich Marco. Mit Haut und Haaren und wenn du mich noch länger warten lässt, dann kann ich für nichts mehr garantieren! Ich könnte mir genauso gut das hier nehmen, nur damit ich endlich diesen Wahnsinnsdruck ablassen kann…“, genüsslich nahm Ace eine der Brustwarzen des Phönix zwischen seine Zähne, während er ihm weiter unten beherzt in den Schritt griff, um kurz darauf frech und ungeniert seinen Damm entlangzufahren. Mit einem vorahnenden Grinsen, schaute er hoch zu dem Älteren in dessen Gesicht und hielt schon im nächsten Moment mit einer kribbelnden Vorfreude in seinem Unterleib inne, als Marco ihn mit seinem Blick förmlich aufspießte, ehe er seinen gesamten Körper anspannte und bedrohlich mit seiner Nase schnaufte. Er hatte ihn so weit und Ace kostete dieses wahnsinnige Gefühl vollkommen aus, wie es erwartungsvoll in ihm zu brodeln begann, als er sich ausmalte, was Marco gleich darauf mit ihm anstellen würde. Er wusste ganz genau, dass er gerade einen großen Schritt zu weit gegangen war, aber eben genau darauf hatte er ja schließlich auch abgezielt. Knurrend hatte Marco sein Handgelenk gepackt und energisch zwischen seinen Beinen hervorgezogen, ehe er sich keine Sekunde später bedrohlich vor ihm aufbaute, nur um ihn anschließend mit all seinem Körpergewicht zurück in die Laken zu drücken. Ein erregendes Keuchen hatte dabei seine Lippen verlassen, als er grob und fest von dem Phönix geküsst wurde und dieser Kuss raubte ihm sämtlichen noch vorhandenen Sauerstoff. Oh ja, genau darauf hatte er definitiv abgezielt. Er liebte es, wenn Marco die Bestie in ihm wenigstens ein kleines Stück von dessen Leine freigab, um sie überhaupt annähernd im Zaun halten zu können. „Ist es das, was du willst, ja? Ich soll dich einfach nehmen? Heiß und innig?“ „Scheiße…ja!“, stöhnend hatte Ace seinen Kopf zurück in das Laken geworfen, als Marco zielsicher angefangen hatte, ihn zu pumpen. Keine Sekunde später hatte er Marcos Zunge erneut in seiner Mundhöhle, die sich völlig selbstverständlich Zugriff verschaffen hatte und ihn nun in andere Sphären versetzte. Sein Körper begann zu zittern, als Marco von seinem Glied abließ, nur um sich kurz darauf seine Finger mit Speichel zu befeuchten und diese anschließend wieder zwischen ihren Körpern verschwinden zu lassen. Ace hatte das Gefühl vor Lust zu zergehen, als er den ersten Finger in sich eindringen spürte, der direkt anfing, sich fordernd, dafür aber viel zu langsam in ihn zu stoßen. „Das gefällt dir, was?“ „Ja! Mehr, Marco….bitte…“, wimmernd biss er sich auf seine Unterlippe, während er verzweifelt seinen Kopf hin und her warf bei dem Versuch, seine Hüfte gegen die von Marco pressen zu können. Dieser wich ihm jedoch immer wieder auf Neue aus, sodass er sich lediglich mit diesem einen Finger zufrieden geben musste, der unbarmherzig langsam, dafür aber immer wieder umso tiefer in ihn eindrang. Dass er dabei zielgenau bei jedem Mal aufs Neue seinen inneren Lustpunkt traf, war für Ace schon gar nicht mehr verwunderlich. Marco wusste eben genau, was er hier tat, daran gab es absolut keine Zweifel. Nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er das Gefühl bekommen hatte, erneut vor Hitze zu zergehen und in der sich sein Druck selbst soweit angestaut hatte, dass sein Glied mittlerweile schmerzhaft vor sich hinzuckte, führte Marco endlich den zweiten und irgendwann auch dritten Finger in ihn ein, um ihn endlich richtig vorbereiten und dehnen zu können. Mittlerweile war aus sämtlichen Keuchen ein langgezogenes Stöhnen geworden, das die gesamte Kajüte ausfüllte. Ace war sich sicher, dass man ihn selbst draußen auf dem Gang hören musste. Da würden Morgen mit totsicherer Wahrscheinlichkeit mehr als ein paar dumme Sprüche die Runde machen. „Marco, ich schwöre dir….wenn du nicht sofort deine Finger da rausziehst…und sie…gegen deinen pochenden Freund da unten ersetzt, dann…dann….versenke ich dieses verfluchte Schiff hier!“ Über ihm gab Marco ein vergnügtes Schnaufen von sich, ehe er leise und brummend lachte, als er erneut viel zu langsam seine Finger auf ihm herauszog, nur um sich einen Moment später noch einmal zu ihm runter zu beugen und ihm einen Kuss zu rauben. „Wenn es dich wirklich so verzerrt, yoi…dann will ich mal nicht so sein, hm?“, liebevoll wurden ihm einige schweißnasse Strähnen aus dem Gesicht hinter die Ohren gewischt, was er in jeder anderen Situation wohl sofort unterbunden hätte und es lag ihm auch bereits ein passender, bissiger Kommentar dazu auf den Lippen, als Marco dann jedoch in ihn eindrang, war sein Kopf wie leergefegt. Um seine Lautstärke wenigstens etwas abzudämmen, biss er verzweifelt seine Kieferhälften auf einander, ehe er seinen Kopf seitlich in die Kissen presste und erst dann seine angehaltene Luft in Form eines leider doch viel zu lauten Stöhnens ausstieß. Der kurze, süße Schmerz paarte sich zusammen mit dem unglaublichen Gefühl, als pures Adrenalin durch seine Adern gepumpt wurde und ihn Sterne sehen ließ. Wie von selbst hob er seine Hüfte an und schlang seine Beine um Marcos Taille, nur damit sich dieser endlich vollkommen in ihm versenken konnte. Ihr Stöhnen erfüllte abermals den Raum, lud die Luft um sie herum mit einem elektrisierenden Knistern auf und legte sich drückend um ihre beiden Körper. Marcos erster Stoß ließ eine ganze Weile lang auf sich warten, sodass Ace bereits schon wieder ungeduldig und missmutig knurrte, Marco jedoch einfach damit antwortete, indem er seine Stirn sanft gegen die seines Feuerteufels legte. Beherrscht atmete der Phönix zweimal tief ein und aus, versuchte sich so wieder einigermaßen zu sammeln. Das Gefühl, welches sich im gerade bot, als er realisierte, endlich komplett mit Ace vereint zu sein, hätte ihn eigentlich sofort kommen lassen können. Er war absolut überwältigt, konnte jede noch so kleine Zelle in Ace‘ Körper vibrieren spüren und zerging förmlich daran, als sich der Jüngere ungeduldig um ihn herum zusammenzog. Nach etlichen Augenblicken, in denen er sich letztlich endlich sammeln konnte, zog er sich probehalber vorerst ein kleines Stück zurück, nur um im Anschluss direkt wieder in seinen Freund hineinzustoßen. Dessen verhaltenes Stöhnen reichte ihm jedoch keineswegs aus. Er wollte die Feuerfaust schreien hören und zergehen sehen vor Lust. Wollte, dass er nicht mehr wusste, wo Oben oder Unten war, wollte ihn sich ganz einverleiben und dessen Anblick für immer in seinen Verstand brennen. Getrieben von diesen Gedanken, zog sich der Phönix endlich fast vollkommen aus der heißen Enge von Ace zurück, nur um sich kurz darauf langsam wieder in ihn zu schieben. Der Kleinere quittierte sein Handeln mit einem langgezogenen, schwelgerischen Stöhnen, presste seinen Kopf abermals in die Kissen, bei dem Versuch dabei, seinen Lauten ihre Intensität zu nehmen. Marco wiederholte das Ganze immer wieder, bevor er letztlich dazu überging, anstatt langsam und genussvoll, hart und fordernd in Ace hineinzustoßen, zwischen seinen festen Stößen jedoch immer ein paar Sekunden verstreichen ließ, in denen Ace zusehends seine Fassung verlor und begann wild und ungeduldig zu Knurren. Die Fassade begann zu bröckeln, die coole Maske auf seinem Gesicht bekam allmählich tiefe Risse, bis diese letztlich völlig von ihm abfiel und er willenlos unter ihm lag, sich verzweifelt die Unterlippe blutig biss und so benebelt vor Lust war, dass er nicht einmal mehr einen verständlichen, zusammenhängenden Satz herausbringen konnte. Stetig verließen irgendwelche undeutlichen Wortfetzen seinen Mund, die Marco zwar nicht verstehen konnte, die ihn allerdings dennoch zum Schmunzeln brachten, vor allem, wenn er seinem jüngeren Freund in dessen Gesicht schaute, welches durch seine Lust  und die angestrengten Züge völlig verzerrt war. Ace war gefangen in seiner Lust. Seine Atmung ging stoßweise und zum wiederholten Mal, fragte er sich, wie Marco das nur immer wieder anstellte, ihm so dermaßen knallhart den Boden unter seinen Füßen wegreißen zu können. Seine Stöße waren das Unglaublichste, das er bisher jemals von diesem Mann zu spüren bekommen hatte, dessen Körper war eine einzige, scharfgestellte Waffe, die er hier gerade völlig erbarmungslos gegen ihn einsetzte. Seine Hände kratzten mittlerweile haltsuchend über den breiten Rücken des Phönix, seine Beine waren so fest um dessen Hüften geschlungen, dass er sich sicher war, nachher einigen schmerzhaften Wadenkrämpfen zu erliegen, wenn sich seine Muskeln nach diesem Kraftakt hier dann endlich wieder entspannen konnten. Er war alle. Er konnte einfach nicht mehr, jeder Stoß vögelte ihm sein letztes bisschen Selbstbeherrschung aus seiner Birne, ließ ihn unter dem Körper von Marco dahinschmelzen und abdriften. Mit jedem Stoß konnte er spüren, wie er seinem Höhepunkt näherkam und welcher dennoch so unendlich weit weg zu sein schien, da Marco es immer noch nicht eingesehen hatte, ihm die zusätzliche Befreiung zu schenken, indem er sich gleichzeitig auch dem Zentrum seiner Lust widmete. Kurzzeitig hatte er selbst versucht, sich mit seiner Hand zwischen ihre Körper zu drängen, um sich endlich Erlösung verschaffen zu können, doch seine Hand wurde energisch und fast schon schroff aufgehalten und daraufhin auch nicht mehr losgelassen. Ace konnte wirklich nicht sagen, wie lange Marco dieses Spielchen mit ihm getrieben hatte, doch für ihn fühlte es sich an wie eine Ewigkeit. Irgendwann waren die Stöße des Älteren schneller und härter geworden, brachten ihn mit jedem Mal dazu, heiser aufzustöhnen und sich vollends zu verlieren. Seine Stimme würde morgen mit größter Wahrscheinlichkeit einer alten krächzenden Krähe nahekommen, da war er sich ziemlich sicher. Nach einer weiteren, kleinen Ewigkeit, hatte sich Marco letztlich dazu erbarmt, ihn noch einmal innig zu küssen und während ihrem Kuss angefangen, sein heißes und mittlerweile überreifes Glied mit der Hand zu pumpen. Auch, wenn es Ace nicht mehr für möglich gehalten hätte, aber die Lautstärke seines Stöhnens hatte daraufhin nur noch etwas an Lautstärke zugelegt, wurde jedoch von Marcos gierigen Lippen abgedämmt und aufgefangen. Immer schneller und fester drückte er sich dem Phönix entgegen, spürte, wie sein Höhepunkt plötzlich in rasender Geschwindigkeit heranrollte, bis letztlich auch das letzte Stückchen  überbrückt war und er sich fast schon schreiend von Marcos Lippen losriss, nur um dessen Namen in dem Moment höchster Ekstase herausstöhnen zu können. Fast gleichzeitig mit ihm kam auch Marco, welcher sich daraufhin noch einmal in seiner Schulter festgebissen hatte, um auch seinerseits die Lautstärke wenigstens etwas abdämpfen zu können. Im Ausklang ihrer Höhepunkte, rieben sie ihre erhitzten Körper noch eine ganze Weile aneinander, bis sie letztlich begannen wieder abzukühlen und Marco sich letztlich erschöpft zur Seiten rollen ließ, dabei seufzend aus dem Körper des Jüngeren herausglitt, was dieser mit einem sowohl erleichterten, als auch enttäuschten Grummeln kommentierte. Ihr gemeinsames Schnaufen erfüllte noch eine ganze Weile lang den Raum, als sie beide versuchten, ihre Körper wieder etwas unter Kontrolle zu bekommen. Schwer atmend lagen sie dicht an dicht, Haut an Haut nebeneinander im Bett, ehe Ace von Marco an dessen  immer noch bebende Brust gezogen wurde und der Ältere zart grinsend sein Gesicht in der pechschwarzen Haarpracht vor sich vergrub. „Das war ziemlich gut, oder?“ Es folgte ein ungläubiges Schnaufen. „Gut?! Tze…das war….keine Ahnung…geil, aber nicht einfach nur gut!“ Nun Seiten des Phönix ein amüsiertes Schnaufen, ehe er den Körper vor sich noch enger an sich zog. „Ich schätze, du wirst dir morgen einiges anhören dürfen.“ „Hmm…und wenn schon. Die Feuerfaust kann ja jetzt wieder gut genug kontern und sich den ihr zustehenden Respekt einholen, wenn über sie gelacht wird.“ „Hm…“ „Hm…?“ „Nicht ganz, yoi…“ „Ach nein?“ „Nein…nicht die Feuerfaust….Meine Feuerfaust…“   ~*~ Kapitel 9: Ungeplanter Aufbruch ------------------------------- ~*~ Kapitel – 9 – Ungeplanter Aufbruch ~*~ Im sanften Schleier des Halbschlafes gefangen, umgeben von seidiger, angenehmer Wärme und dem kitzelnden Duft von herbem, verlockendem Ace-rodisiakum in der Nase, schlug Marco langsam seine eisblauen Augen auf, nur um kurz darauf ein-, zweimal zu blinzeln, da er sich erst einmal an die bereits hochstehende, gleißende Sonne gewöhnen musste, die ihm durch das Bullauge in der Kajüte direkt ins Gesicht strahlte. Etwas Unverständliches grummelnd und anschließend herzhaft gähnend, lugte er probehalber nach ein paar wenigen Augenblicken wieder zwischen seinen zusammengekniffenen Lidern hervor, nur um kurz darauf mit einem schrägen Grinsen im Gesicht, das er sich immer wieder versuchte tapfer zu verkneifen, seinen Kopf auf die andere Seite des Bettes zu drehen, um… …mit Ernüchterung festzustellen, dass diese leer und bereits sogar kalt war. Kaum merklich verzogen sich seine Mundwinkel in eine missbilligende Position, als er sich fahrig durch sein Gesicht wischte und sich auf den Rücken drehte. Ja, gut. Was hatte er denn auch schon groß erwartet? Nichts. Eben drum, deshalb konnte ihm doch wohl egal sein, dass Ace seinen Hintern nicht stillhalten konnte und vor ihm wachgeworden war. Nach dieser durchaus anstrengenden Nacht hatte dieser Vielfraß sicher Hunger bekommen und zudem hatte er heute sicherlich anderes zu erledigen, anstatt sich hier länger mit ihm im… Moment. Mit einem Mal riss der Phönix entsetzt seine Augen auf, als ihn die gestrige Nacht mit all ihren Geschehnissen zurück in die Realität katapultierte und sich die schockierende Erkenntnis wie ein gleißend heißer Schürhaken in seinen Verstand senkte. Ace hatte sein Feuer wieder. Portgas D. Ace, alias Feuerfaust war wieder unter den Lebenden und gierte nach… WUHMS! Ein ohrenbetäubendes Poltern ließ ihn pikiert zusammenzucken. Alarmiert sprang der Phönix nun förmlich aus seinem Bett, streifte sich dabei nur fahrig seine Hose über, schnappte sich noch schnell im Gehen sein am Boden liegendes Hüfttuch, das er sich hektisch umwickelte, bevor er keuchend aus der Kajüte sprintete. Er hoffte inständig, dass er noch nicht zu spät kam und es dieses Mal nicht verbocken würde und ihn aufhalten könnte. Noch während er die Gänge der Moby entlang rannte, schüttelte er auch schon wieder energisch seinen Kopf, um diesen eigentlich hirnrissigen Gedanken wieder abzuschütteln. Aufhalten? Ja, wovor eigentlich? Was genau beunruhigte ihn gerade eigentlich so dermaßen, dass sein Herz förmlich aus seiner Brust zu springen schien und der Phönix in ihm bereits die ersten nervösen Flammen über seine Haut schickte? Vielleicht die Tatsache, dass er gerade einen übermütigen Feuerteufel vor Augen hatte, der geblendet von seiner Gier nach Rache just in diesem Moment dabei war, erneut abzuhauen und Blackbeard aufzusuchen? Oder einen Ace, der in seinem Übungswahn begonnen hatte, ihr Schiff abzufackeln? Oder vielleicht doch eher eine beleidigte Feuerfaust, die während dem Frühstück von den Kameraden aufgezogen wurde und welche dieses Verhalten einbüßen mussten, indem ihnen die Haare angekokelt wurden? Marco legte unbewusst noch einen Gang zu, da er bereits das helle Tageslicht erhaschen konnte, als er sich auf die knarzende Holztür zubewegte, welche das letzte Hindernis zwischen ihm und dem freien Deck darstellte. Hektisch wurde das gute Holzstück aufgerissen und gegen die gegenüberliegende Wand geschleudert, als sich der Kapitän des Schiffes seinen Weg an die frische Luft kämpfte, nur um eine Sekunde später wie angewurzelt stehen zu bleiben, um seinen Augen etwas Zeit zu geben, um sich an die senkrecht herab scheinende Sonne gewöhnen zu können. Geblendet legte er seinen Unterarm auf die Stirn, um so schneller wieder etwas sehen zu können, damit er endlich Gewissheit hatte, woher eben dieses dröhnende, dumpfe Poltern gekommen war und was dessen Ursprung verursacht hatte. „Ooooooohhh…“ „Aaaaaaaaahhhhh…“ „Uuuuuuuhhhhh….“ „YEEEAAHHH!!!“ Marco blinzelte, als ein glühendheißer Feuerstrahl an ihm vorbeizischte, nur um sich kurz darauf zu einem hellleuchtenden Feuerball zu sammeln, welcher in Windeseile in den Himmel schoss und dort mit einem lauten Knall explodierte. „WUUAAAA!“ Es folgte anerkennendes Applaudieren, abgelöst von einem erstaunten Raunen. Dann gingen die bewundernden Ausrufe wieder von Neuem los, welche hier und da mal von einem amüsierten, kehligen Lachen abgelöst wurden. „Uh, shit! Sorry, Marco! Ist das Hemd noch ganz?“ Sein linkes Augenlid begann gefährlich zu zucken, als er spürte, wie sein Phönix die kleine Brandwunde an seiner Wange heilen ließ. Wie angewurzelt stand er da und musterte seine Crew, die in einem Halbkreis um Ace herumstand und diesem angetan dabei zuschaute, wie er ihnen eine Feuershow zum Besten gab, wie sie wohl ansonsten noch niemals zuvor eine Person zu Gesicht bekommen hatte. Beherrscht atmete der Kapitän ein und aus, ließ die Luft dabei geräuschvoll schnaufend durch seine Nasenflügel aus der Lunge entgleiten, nur um sich einen Moment später, kopfschüttelnd mit einer Hand seine Schläfen zu massieren. Er hätte es wissen müssen. Natürlich hatte er sich wieder einmal aufs Neue von seinen Sorgen und Zweifeln heimsuchen lassen, indem er tatsächlich geglaubt hatte, Ace würde einfach Hals über Kopf erneut abhauen und sich damit in wohl noch größere Gefahr begeben, als beim letzten Mal. Erneut schüttelte Marco seinen Kopf. Er war ja ein solcher Vollidiot! Er selbst hatte doch in den letzten Wochen hautnah miterlebt, wie tapfer sich Ace in sein Leben zurückgekämpft hatte und wie unendlich schwer ihm das in vielen Momenten doch gefallen war. Er musste endlich lernen, den Kleineren mit anderen Augen zu sehen. Es hatte sich gehörig etwas geändert in den letzten Monaten, - er hatte sich geändert. „Ey, Käpt’n! Alles ok? Du siehst aus, als hättest du gerade ein Gespenst gesehen!“, sprach irgendwann einer seiner Männer die Gedanken und Bedenken aller anderen laut aus, als er selbst nach mehreren, dahinsiechenden Minuten immer noch regungslos dastand , einfach seinen Gedanken nachging und auch sonst keinerlei Anstalten machte, diesen Zustand in näherer Zukunft wieder aufgeben zu wollen. „Mensch, Ace. Was hast du nur wieder mit ihm angestellt?“ „Was? Ich? Wieso bin ich denn jetzt wieder schuld, wenn der da rumsteht, wie ein Geisteskranker?!“ „Du weißt doch ganz genau, was ich meine. Dieses tierische Gebrüll letzte Nacht konnte man einfach nicht überhören, geschweige denn ausblenden.“ „Das..eh…tze…also DAS hat damit überhaupt rein gar nichts zu tun, Vista!“ „Ach, nein? Ja, gut…wenn man mal deine krächzende, angeschlagene Stimme unbeachtet lässt, dann könntest du damit sogar fast recht haben….aber auch eben nur fast!“ Getroffen zog Ace seinen Kopf ein, ehe er Vista beleidigt vor dessen Schienbein trat und ihn wütend anfunkelte, während er ihm frech die Zunge rausstreckte. „Hey! Muss ich dir erst wieder Manieren beibringen, Bursche?!“ „Was heißt denn hier wieder, du alter Sack? Als ob du das jema…hey! Man, Marco! Es hat doch gerade erst angefangen, Spaß zu machen!“ Noch während sich Ace und Vista gegenübergestellt und begonnen hatten, mit einander zu rangeln, war Marco immer noch schweigend zwischen sie getreten, nur um sie letztlich eine Armlänge weit voneinander zu trennen und beide daraufhin streng anzufunkeln. „Meine Güte, hast du eine Laune, Käpt’n….war der Kleine letzte Nacht etwa nicht zufriedenstellend?“ „Klappe, Vista!“ „Ja, genau! Halt deine Klappe, du möchte gern Gänseblümchen!“ „Schnauze, Ace!“ Gerade als Ace noch einmal widersprechen und Marco fragen wollte, welche Laus ihm denn eigentlich schon am frühen Morgen über die Leber gelaufen war, spürte er, wie der Griff um sein Handgelenk deutlich fester wurde und Marco ihn daraufhin allein mit seinem kühlen Blick zum Schweigen brachte. Dieser Blick hatte ihm schon in so manchen Momenten einen eisigen Schauer über den Rücken gejagt und es war auch genau der Blick, der ihm nur allzu deutlich signalisierte, dass er jetzt auf keinen Fall irgendetwas sagen oder machen durfte, das Marcos Fass mit einem letzten, kleinen Tropfen zum Überlaufen brachte. Stattdessen verschränkte er einfach beleidigt die Arme vor seiner Brust und stierte hoch in den Himmel, wo gerade zwei Möwen dabei waren, schreiend über ihnen zu kreisen. Dachten die etwa, er würde sie gleich zu Frischfleisch verarbeiten, oder was?! „Wie lange veranstaltet ihr das hier schon?“ Ace schnaubte lediglich auf. Tze, sollte Blondchen doch mit sich selbst reden. Wer bitte war er, oder wie sah es aus, sich erst mit diesem aufgeblasenem Putenbrustfilet im Bett rumzuwälzen, nur um anschließend am nächsten Morgen die kalte Schulter gezeigt zu kriegen?! Sicherlich nicht mit ihm, Puma D. Ace! „Sagt schon!!“ Verdammt. Jetzt war er doch zusammengezuckt und seine Laune somit am Tiefpunkt. Eigentlich hatte er ihm doch gar nicht zeigen wollen, dass Marco ihn gerade doch insgeheim etwas einschüchterte. Aber nur etwas. Was zum Seeteufel war eigentlich dessen verdammtes Problem?! Wieso freute er sich nicht einfach für ihn, dass er endlich wieder mit seinem Feuer trainieren konnte und er währenddessen sogar seine Crewmitglieder auf andere Gedanken brachte. Die hatten es immerhin auch nicht gerade leicht gehabt und als sie erfahren hatten, dass er nun endlich seine Teufelskraft wiederhatte, wollten sie natürlich direkt eine kleine Showeinlage geboten kriegen, um sich mit eigenen Augen davon überzeugen zu können. „ACE!“ „Meine Fresse! Brüll mir doch nicht so ins Ohr!! Was weiß denn ich? Vielleicht seit ungefähr einer knappen Stunde?“ Marco knurrte wütend auf. „Große Klasse! Und wie viele von diesen Feuerkugeln hast du nach da oben in die Luft geschossen?!“ „Sag mal…was soll das hier bitte werden?! Ein Verhör?! Lass mich endlich los, verdam…“ „Wie viele??!!“ „Man, Marco! Das ist oberpeinlich! Vielleicht so vier, fünf Stück?“ „Verdammt!“ Wütend schnaubend entließ Marco seine zwei Störenfriede aus seinem eisernen Griff, ehe er kurz seine Augen schloss, um abermals tief durchatmen zu können. War er eigentlich wirklich der Einzige hier, der morgens kurz nach dem Aufstehen keine sonderlichen Probleme damit hatte, mal seinen Kopf einzuschalten, oder lag es einfach wirklich an ihm und daran dass er tatsächlich etwas überempfindlich und ziemlich reizbar war, in der letzten Zeit? „Ach komm schon, Marco. Es ist doch nichts passiert. Fahr mal wieder’n Gang runter.“ Naiv. Kindisch. Geblendet und uneinsichtig. Da war er also wieder. Wieso konnte er sich darüber gerade nur bedingt freuen? Erneut schnaubte Marco nochmals auf. Also dafür brauchte er wirklich nicht lange zum Überlegen, immerhin sollte dieser Idiot auf Pops Wunsch hin zusammen mit ihm ihre Piratenbande anführen und demnach so etwas Ähnliches sein, wie ein zuverlässiger, vorrauschauender und vor allem strategischer Kapitän. Da lag noch ein weiter Weg vor ihm. Ein verdammt weiter. „Um dir und dem Rest hier vielleicht einmal etwas auf die Sprünge zu helfen…“, mit einer ausschweifenden Handbewegung ließ sich der Phönix vor seinen Männern in den Schneidersitz sinken, ehe er kurz seinen Kopf in den Nacken legte, um nun seinerseits die zwei lautrufenden Möwen zu begutachten, welche mittlerweile nervös ihre Blicke durch den Hafen von Lore Island schweifen ließen, an dem sie immer noch vor Anker lagen, „Wenn man ein so…unverkennbares und unverwechselbares Feuersignal in ungeahnte Höhen schießt, noch zudem in der direkten Wohngegend unzähliger, beängstigter und verwirrter Bürger, die ihren einzigen Schutz in der Hand der Marine sehen…nun…was glaubt ihr wohl, was dann passieren mag, wenn dieses kleine Städtchen von einem explodierenden Feuerball heimgesucht wird, nachdem gestern erst eine berühmt-berüchtigte Person gesichtet wurde, die eigentlich als hingerichtet galt und für tot erklärt worden war?“ Marco beendete seine Ansprache und das was blieb war eine unangenehme Stille, welche nur allzu deutlich auf den Schultern eines gewissen Feuerteufels lag, als dieser bemerkte, dass ihn all seine Kameraden mit einem durchdringenden Blick anstarrten. Unauffällig lugte er nach links und rechts und verzog bekennend seine Mundwinkel, als er anschließend seine Lippen zu einer einsichtigen Schnute verzog, ehe er seinen Hut tiefer ins Gesicht drückte und beschämt mit seinen Stiefeln über den Holzboden des Decks schabte, dabei ein kaumverständliches „Sorry…“ murmelnd. „Sorry?“ Oh man, war ja arschklar gewesen, dass es dieses Schlitzohr von Marco dennoch gehört hatte. „Ja, sorry Leute. Ihr habt’s gehört. Anker lichten und Segel setzen. Ihr könnt euch bei eurem tollen Vize-Kapitän dafür bedanken, dass wir nun doch früher als geplant abreisen müssen und zudem nur hoffen können, dass uns keine Marineschiffe verfolgen werden.“ Mit diesen Worten stand der Phönix auf, jedoch nur um seinen verdutzten und irritierten Männern noch einmal mit einer auffordernden Geste deutlich zu machen, dass sich diese endlich in Bewegung setzen und beeilen sollten. Seufzend schüttelte er daraufhin erneut seinen Kopf, ehe er sich mit einem eleganten Sprung auf die Reling stellte, während sich seine Arme bereits in blaue Schwingen verwandelt hatten. „Marco? Was hast du vor?“, Ace‘ Stimme klang plötzlich so gar nicht mehr aufbrausend und beleidigt, sondern viel mehr verunsichert und fast schon ein kleines bisschen eingeschüchtert, als er versuchte den Blick seines Freundes einzufangen, ehe sich dieser auch schon mit surrenden Schwinggeräuschen in die Lüfte erhoben hatte. „Ich muss noch etwas Wichtiges erledigen. Legt ohne mich ab, ich komme dann nach.“ „HEEEY! MARCO!! KOMM ZURÜCK!!“ „Du gibst jetzt die Befehle, Streichholz! Mach was draus.“ Und damit war er auch schon aus seinem Sichtfeld verschwunden. Große Klasse. Fluchend trat Ace einmal fest gegen eine herumstehende Holzkiste, während er missmutig dabei zusah, wie sich die Mannschaft mittlerweile aus ihrer Starre gelöst hatte und nun dabei war, alles für ihre Abfahrt vorzubereiten. Fast erinnerte es Ace an eine Ameisenstraße, in der jeder eine bestimmte Position und Aufgabe hatte, in welcher er sein eigener unangefochtener Meister war. Jeder Handgriff saß und brachte es schon kurz darauf fertig, die Moby unter ihrem schweren Eigengewicht wehleidig Knarzen zu lassen, als sich die ersten Zentimeter aus der Starre lösten und ihre hölzernen Triebwerke wieder begannen, ihre Arbeit aufzunehmen. Jeder wuselte um Ace herum, der weiterhin einfach nur dastand und dieses kuriose Schauspiel betrachtete, fast so, als wäre es das erste Mal, dass er es sehen und mit verfolgen konnte. Die Feuerfaust ließ sich unbewusst treiben von den Eindrücken, die gerade auf ihn niederregneten und selig lächelnd schloss er seine Augen, ehe er die noch kühle Morgenluft in seine Lungenflügel sog und sich dabei dem sonderbaren Duft der See hingab, der sich fast zwischen dem Geruch von feuchtem Holz und unterschiedlichen Marktgerüchen, in erster Linie dem von fangfrischen Fisch, zu verlieren drohte. Vorbei an den Seemannsrufen seiner Männer, die sich gerade über die Windrichtung und das Segelsetzen austauschten, hörte die Feuerfaust zudem unzählige Marktschreier, die mit einem unverkennbaren Brüllen dafür Sorge tragen wollten, dass sie bloß nicht auf ihrem frischen Fang oder der ergiebigen Ernte sitzen blieben. Ace genoss noch einen kurzen Moment diese prickelnde Glückseligkeit, die sich durch diese ganzen Sinnesreize in ihm ausgebreitet hatte und seine Fingerspitzen wohlig kribbeln ließ, ehe er einen kurzen Gedanken daran verschwendete, wie froh er doch war, endlich wieder in Freiheit tun und lassen zu können, wonach es ihm beliebte. Den Augenblick in sich aufsaugend und für die Ewigkeit festhaltend, setzte er sich nun seinerseits auch endlich in Bewegung, um seinen Männern bei den letzten Handgriffen tatkräftig zur Seite zu stehen, ehe sich die Moby langsam anfing zu wenden und sie schlussendlich ablegen und zurück aufs offene Meer hinaus segeln konnten. ~*~ Marco hatte dieses Mal wirklich lange auf sich warten lassen. Natürlich hatte keiner ihrer Männer auch nur eine Sekunde daran gezweifelt, dass er den Weg zu ihnen problemlos zurückfinden würde, doch war es durchaus untypisch für den Phönix, dass er sich so lange Zeit ließ und sie in Ungewissheit zurückblieben. Es war mittlerweile wieder Abend geworden und sie saßen in einer gemütlichen Runde auf dem höchsten Schiffsteil der Moby, von welchem man einen unbeschreiblichen Blick auf die offene See hatte, die sie ringsherum umgab und in schleierende Wehmut versetzte. Der Mondschein ließ die sanften Wellenspitzen in einem zarten Silber glänzen und irgendwo in der Ferne konnte man noch schemenhaft die lichterdurchfluteten Umrisse von Lore Island erkennen, wenn man hinter sich schaute. Was vor ihnen lag, das wussten sie nicht und selbst wenn schon, sie hatten sich, - das war Alles, was zählte. Ihre Stimmung war mittlerweile wieder entspannter geworden, nachdem sie nun schon mehrere Stunden ohne Zwischenfälle auf dem Ozean gesegelt waren, ohne dabei auch nur einem Marineschiff zu begegnen. Die wenigen Piratenbanden, die sie auf ihrer zurzeit noch ungewissen Route, getroffen hatten, waren ihnen gegenüber nicht sonderlich negativ aufgefallen. Der Tod Whitebeards hatte etwas in der Piratenwelt verändert und lag wie ein dunkler Schleier auf ihr, welchem man selbst jetzt, nach mehr als fünf Monaten seines Todes, immer noch Respekt zollte und davon absah, sich mit seiner restlichen, überlebenden Crew anzulegen. Vielleicht lag es allerdings auch an der Tatsache, dass sie es gewesen waren, die sich hoch offiziell mit der Weltregierung angelegt hatten und nicht einmal davor Skrupel aufwiesen. Sie waren ihrem Ruf als stärkste Crew der sieben Weltmeere schon immer gerecht geworden und würden dies selbst jetzt tun, auch, wenn ihr Oberhaupt nicht mehr unter ihnen weihte. Zumindest nicht im irdischen Leben. Was da oben so vor sich ging, das mochte sich Ace wirklich nicht anmaßen auszumalen, doch war er der festen Überzeugung, dass Pops von dort aus auf sie acht gab. Er wies ihnen den Weg, so, wie er es immer gemacht hatte und es gab ihm ein unglaublich geborgenes Gefühl von Sicherheit, dass er auf diese Gewissheit vertrauen konnte. Mit einem leisen Seufzen wendete Ace seinen Blick von den Sternen ab, indem er einen großzügigen Schluck Sake nahm und diesen aus Spaß an der Freude durch die Zähne in seine Wangen drückte, sodass diese nun unnatürlich aufgeblasen aussahen. Seinen Kopf drehte er daraufhin blinzelnd zur Seite, als er im Augenwinkel ein Paar Sandalen ausfindig machen konnte, welche er unter abertausenden von Sandalen wiedererkennen würde. Marco hatte sich mal wieder geräuschlos an ihn und den Rest ihrer Truppe herangeschlichen. Wie gut, dass er sich seit Impel Down so gut unter Kontrolle hatte, denn andernfalls wäre ihm in diesem Moment wohl der ganze Sake vor lauter Schreck zwischen den Lippen hervorgeschossen. So jedoch blieb ihm das erspart, auch, wenn er nach dem Runterschlucken dennoch kurz husten musste, da er dabei zu hastig vorgegangen war. Sake-Husten war alles andere als angenehm und brannte verräterisch von der Speiseröhre bis runter in die Magengrube. „Wo warst du so lange?“, eine schlichte Frage, nachdem sich sein gereizter Rachen langsam wieder beruhigt hatte. Sanft lächelnd schaute er daraufhin hoch in das Gesicht seines Phönix, welches wohlgemerkt aus dieser Perspektive wirklich urig aussah. Der geliebte Dreitagebart kam in dieser Ansicht wohl so ziemlich am Besten zur Geltung und war neben seinem markanten Kinn und dem kräftigen, sehnigen Hals so ziemlich das Einzige, was er wirklich von Marco erkennen konnte, da dieser es noch nicht für nötig gehalten hatte, seinen Blick zu ihm herab zu senken. Anscheinend besprach er da gerade etwas mit ihren Kameraden, aber irgendwie hatte Ace gerade absolut keine Lust dazu, seinen Worten ebenfalls beizuwohnen. Viel lieber betrachtete der Jüngere, bei einem weiteren Schluck Sake, Marcos Adamsapfel, wie dieser beim Sprechen aufreizend auf und ab hüpfte. Ace hatte eine heimliche Schwäche dafür und biss sich gedankenlos auf seine Unterlippe, als er sich ausmalte, wie es wohl wäre, wenn Marco sich jetzt zu ihm herunterlehnen und mit dieser wundervollen, dunklen und rauchigen Stimme zu ihm sprechen würde, er dabei noch besser dabei zusehen konnte, wie ihm diese starke und doch gleichzeitig so empfindliche Kehle entgegenkam und er auf den richtigen Moment warten konnte, um spielerisch seine Zähne hinein zu versenken. Der fragende Blick seines Freundes holte ihn schlagartig zurück in die Gegenwart und zog ihn erbarmungslos weg von diesen prickelnden, erregenden Gedanken. Es war mal wieder einer dieser Momente, in denen er seiner schwarzen, weitgeschnittenen Hose mit den unzähligen Taschen dafür dankte, dass sie fantastische Verhüllungsarbeit leistete und der Öffentlichkeit verbergen konnte, was sich insgeheim in seiner Unterhose abspielte. Das war gerade nämlich eine ganze Menge und ging eigentlich nur ihn und Marco etwas an. Ein süffisantes Grinsen legte sich auf sein Gesicht. Oh man, der Sake half ihm wirklich nicht dabei, sich auf das Wesentliche konzentrieren zu können, nämlich einem mittlerweile leicht genervten Ausdruck in Marcos Gesicht. „Sag mal hörst du mir eigentlich zu, yoi?!“ „Oh…Verzeihung. Hast du was gesagt?“ Knurrend verzog der Phönix seine Mundwinkel, ehe er resignierend seinen Kopf schüttelte. „Wie viel hast du eigentlich schon wieder getrunken?“ „Ich bin Pirat, du nicht meine Mutti und ich darf machen, was immer ich möchte!“ Nun war er dran mit der beleidigten Miene und einem aufbrausenden Schnauben. „Seit wann müssen sich Piraten denn rechtfertigen, hm?“, Marco hatte sich mit einem herausfordernden Grinsen und einer gehobenen Augenbraue über ihn gelehnt, sodass er nun gänzlich von dessen Schatten eingehüllt war, welcher durch die zahlreichen Öllampen geworfen wurde, die nachts auf dem Deck der Moby brannten. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen pustete sich Ace eine verrutschte Haarsträhne aus seinem Gesicht, ehe er provokativ einen weiteren Schluck aus seiner Flasche nahm. Er hasste es abgrundtief, wenn Marco eines ihrer Wortgefechte für sich gewinnen konnte und er sich danach vorkam, wie ein dummer Rotzlöffel. Etwas mühsam und weniger galant als sonst, rappelte sich der Jüngere von beiden als letztlich auf, um sich anschließend kurz zu strecken und seinen restliche Kameraden eine gute Nacht zu wünschen. Dass er Marco dabei gekonnt ignorierte, war natürlich völlige Absicht und doch entlockte es ihm ein vorfreudiges Ziehen in der Leistengegend, als er im Augenwinkel wahrnahm, wie sich auch der Phönix zum Schlaf verabschiedete und ihm daraufhin runter zu den Kajüten folgte. Auf dem Weg dorthin schwiegen sie sich beharrlich an, wollten die knisternde Stimmung zwischen ihnen nicht mit irgendwelchen dummen Worten zerstören und erst als sie letztlich im Bett neben einander lagen, konnte Ace einfach nicht länger widerstehen und rutschte mit einem frechen Grinsen in Richtung Phönix. Schwungvoll drehte er sich vom Rücken auf seinen Bauch, rückte dabei noch näher an Marco heran, sodass er nun seinen einen Arm auf dessen Oberkörper ablegen und ihm etwas weiter oben direkt in seine Augen schauen konnte. Ace war sich nicht ganz sicher, ob Marco ihm die Sache von heute Morgen immer noch übel nahm, doch sein Gesichtsausdruck war wirklich mehr als komisch, als er begann den kratzenden Bart mit seinem Zeigefinger nachzuziehen. Marcos Mundwinkel verzogen sich in unterschiedliche Richtungen und seine Nase zog sich für den winzigen Bruchteil einer Sekunde kraus, bevor er etwas Unverständliches murmelte und seine Stirn in Falten zog. Euphorisch presste Ace seine Lippen aufeinander, damit diesen bloß kein dämliches Kichern entkommen konnte, ehe er seinen Weg mit dem Finger fortsetzte und an den warmen Lippen hängenblieb, die durch den Flugwind und die raue Seeluft etwas spröde geworden waren. Fasziniert folgten seine Augen dem Finger, jedoch nur noch einen kurzen Moment, ehe er einfach nicht mehr länger widerstehen konnte und sich fast schon selbstverständlich einen Kuss stehlen musste. Zwar nur kurz und flüchtig, aber es sollte seine aufkommende Gier nach dem Mann vor ihm ja auch nur aufs Erste stillen, solange er immer noch nicht wusste, was sein Phönix heute den ganzen Tag über eigentlich getrieben hatte. „Und? Magst du mir jetzt endlich erzählen, wo du heute warst?“ „Hmpf. Das wollte ich eben schon.“ „Hmmm….“, der Finger strich abermals über diese verlockenden, zuckenden Lippen, „…da war ich aber leider etwas abgelenkt, weißt du?“ „Ach?!“, Marcos Brust bebte, als er kurz und amüsiert die Luft aus seinen Lungen stieß und Ace dabei mit in die Höhe wippte, da er unbewusst nun fast mit seinem gesamten Oberkörper auf dem von Marco lag. „Nun sag schon…du weißt ganz genau, wie neugierig ich bin.“ Marco schien noch einen kurzen Moment seinen eigenen, unergründlichen Gedanken nachzuhängen, ehe er mit sanfter Gewalt das Handgelenk von ihm packte, um dieses mit einem verschmitzten Lächeln von seinem Gesicht wegzuziehen. Einen kleinen Moment fixierte ihn Marco mit einem unheimlich fesselnden Blick, ehe er ihn am Handgelenk langsam näher zu sich heran zog, bis sich ihre Gesichter so nah waren, dass sich ihre Lippen um eine Haaresbreite berührt hätten. Dann sah er erneut dabei zu, wie sich die Lippen des Phönix zu einem herausfordernden Grinsen verzogen und der zarte, warme Atem, der ihm dabei über seine geröteten Wangen kitzelte, raubte ihm fast alle noch vorhandenen Nerven. Er musste sich wirklich zusammenreißen, um nicht hier und jetzt über seinen Freund herzufallen, doch als dieser seine nächsten Worte aussprach, war dieses Unterfangen für ihn vorläufig erst einmal hinfällig geworden. Mit einem wissenden Funkeln in seinen eisblauen Augen, fixierte Marco die seinen und ließ zwischen ihnen einen Blickkontakt entstehen, der ihm eine schaurige Gänsehaut über den Körper jagte, ehe sich dann endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, dessen Lippen spreizten und sein eigentliches Anliegen preisgaben. „Du hattest doch mal erwähnt, dass du deinen kleinen Bruder unheimlich gerne wiedersehen würdest, nun, wo du endlich dein Feuer zurückhast, oder? Was würdest du dazu sagen, wenn ich diesbezüglich seit heute Mittag eine vertrauliche und heiße Spur habe?“ ~*~ Kapitel 10: Nakama ------------------ ~*~ Kapitel – 10 – Nakama ~*~ „…tja und dann….“, Izou machte eine theatralische Pause, in der er sich eine seiner pechschwarzen Haarsträhnen zurück hinter sein Ohr strich, „…dann beschloss ich, es ihnen heimzuzahlen. All diesen Möchtegernschönheiten….sie sollten sehen, was passiert, wenn man sich mit der falschen Person anlegt. Ich war eben schon immer stolz auf meine Kunst und wer sich darüber lustig macht, der wird bestraft...“ Ace stieß die Luft in einem erstaunten Ton zwischen seinen Zähnen hervor, während er nickend sein Hut festhielt, bevor er sich anschließend einen Schluck aus seinem Bierkrug gönnte. „Ich hasse Menschen mit Vorurteilen.“, stimmte er mit einem bestätigenden Nicken den Worten seines Nakama zu, ehe er bekümmert seine Augenbrauen zusammenzog und  sich grüblerisch einen Tropfen Bier aus dem Mundwinkel leckte, „Jeder sollte doch so sein können, wie er es auch tief im Herzen ist…ohne dafür im Vorherein verurteilt zu werden.“ „Eben! Wie hätte unser gute, alte Thatch jetzt gesagt?“ Grinsend erhob Ace erneut seinen Krug, bevor er zusammen mit Izou das beliebteste Sprichwort ihres alten Kameraden zitierte: „Bleib dir immer treu und wenn das mal nich‘ klappt, dann trink‘n Rum mit der Crew!“ Einen Moment lang hingen sie ihren Worten nach, ehe sich Ace seufzend nach hinten auf die Holzdielen fallen ließ und hoch in den Himmel starrte. – So, wie immer, wenn er einen geliebten Menschen vermisste und sich fragte, wo dieser wohl gerade steckte, oder ob es stimmte und die Verstorbenen von dort oben wirklich auf sie herunterblickten und auf sie Acht gaben. Für ihn selbst hatte sich diese Frage leider nicht beantwortet und das, obwohl er schließlich selbst schon mehr oder weniger dort oben hatte verweilen müssen. Erinnern konnte er sich daran jedoch nicht. Bis auf ein Erlebnis, genauer gesagt eine Begegnung, welche ihn immerzu verfolgte und einfach nicht loslassen wollte. Es war auch genau jene Sache, die er alleine schon aufgrund seiner Kindheit spielend leicht in seinen hintersten Verstand schubsen konnte, da er sich einfach nicht den Kopf darüber zerbrechen wollte. Zu einem schlüssigen Ergebnis würden seine Gedanken wohl ohnehin nicht führen. Warum also sollte er sich dann unnötig damit herumschlagen? „Du fehlst hier ganz schön….Schmalzlocke…“ Auch Izou hatte seinen Kopf im Schneidersitz in den Nacken gelegt und angefangen hoch in den Himmel zu schauen, bevor er Ace mit seinen gemurmelten Worten zurück aus seinen Gedanken geholt hatte. Nun fiel sein Blick erneut auf seinen Kameraden, ehe er sich schließlich wieder aufsetzte, Izous freie Hand nahm und diese als Zeichen des Trostes leicht zusammendrückte. Es tat weh, seine Crew so zu sehen und diese zwei tiefen, klaffenden Löcher in der Brust mit sich tragen zu müssen, welche Pops und Thatch hinterlassen hatten. Sie alle mussten immer noch lernen, damit umzugehen und mit dem stechenden Schmerz leben zu können. Natürlich würde dieser niemals vergehen und doch bestand für sie die Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann erträglicher wurde. Dann, wenn sie die beiden stolz gemacht hatten und sie in Ruhe Frieden finden konnten. „Wir werden ihn finden….niemand nimmt uns ungestraft unsere liebsten Menschen weg, ohne dafür zu büßen, Izou.“ „Deine Zuversicht in allen Ehren, Ace….aber…“, frustriert und ungewohnt ernst schaute ihn Izou nun mit einem durchdringenden Blick an, ehe er zaghaft seinen Kopf schüttelte, „…was genau erhoffst du dir da? Gleiches mit Gleichem zu vergelten? Ich kann nachvollziehen, dass du von uns allen wohl derjenige bist, der Blackbeards Kopf am Ehesten rollen sehen möchte, doch….“ Izou brach seine bedenklichen Worte ab und fuhr sich unwirsch durch seine Haare. Er machte ganz den Anschein, als wäre er sich nicht sicher, ob er die nächsten Wörter wirklich aussprechen sollte oder nicht und schien abzuwiegen, welche Reaktion er damit bei seinem Freund hervorrufen würde. Ace schien das Ganze ziemlich untypisch für seinen Freund, hatte dieser schließlich sonst absolut kein Problem damit, seine Meinung offenkundig und gerade heraus zu vertreten. Sein gegenteiliges Verhalten jedoch ließ ihn unruhig werden, sodass Ace nachdenklich seine Augenbrauen zusammenzog und unruhig begann mit seiner freien Hand an den Taschen seiner Hose herum zu nesteln. „Du weißt, wie sehr wir dich alle schätzen, Ace. Und du weißt aber auch, dass sich die Crew untereinander austauscht und sämtliche Bedenken gerne untereinander ausdiskutiert werden.“ Pikiert hielt Ace in seiner Bewegung inne, ehe er seine Hand der von Izou entzog, um sich damit seinen Hut tiefer ins Gesicht rücken zu können. Der letzte Satz hatte sein wachsendes Unbehagen schlagartig in ungeahnte Höhen wachsen lassen. Er fühlte sich direkt außen vor gelassen und fast schon ausgegrenzt, was unweigerlich dazu führte, dass alte Erinnerungsfetzen aus der Vergangenheit vor seinen Augen aufblitzten, die ihn dazu veranlassten, den Körperkontakt zu seinem Kameraden vorsorglich abzubrechen und sich somit vor selbigem zurückzuziehen. Eigentlich war es mehr als dämlich und fast schon schämte sich der Feuerbändiger dafür, so reagiert zu haben, wo er doch ganz genau wusste, dass niemand ihm hier Böses wollte und doch konnte er in solchen Momenten seine alten Marotten einfach nicht ablegen und fühlte sich zurückversetzt  in eine Zeit, die er am Liebsten einfach aus seinem Leben streichen wollte. „Worauf willst du hinaus, Izou?“, seine Stimme war ungewohnt kühl geworden und unterstrich seine derzeitige Unnahbarkeit, von der er ganz genau wusste, wie verletzend diese für seine Mitmenschen doch sein konnte. Eigentlich hatte er sich seit seinem Beitritt in die Crew geschworen, erst recht seinen Nakama so niemals wieder gegenüberzutreten, doch fiel es ihm teilweise einfach schwer, diesem persönlichen Vorsatz nachzukommen. Gerade nach solchen Worten, aus denen er insgeheim zwischen den Zeilen heraushören konnte, dass seine Brüder offenkundig Zweifel an ihm hatten und davon absahen, dies persönlich mit ihm zu klären. – und viel schlimmer noch: Es untereinander besprachen und ihm dadurch ungewollt in den Rücken fielen, anstatt es direkt mit ihm zu klären. „Wir machen uns einfach schreckliche Sorgen um dich, Feuerfaust. Die Angst, dich noch einmal verlieren zu können, ist mindestens genauso allgegenwärtig, wie der Schmerz des Verlustes von Pops und Thatch. Jeder hier an Bord weiß, wie sehr es in dir brodelt und dass du Teach für seine grausamen Taten zur Rechenschaft ziehen willst, wo er dir doch von uns allen am Meisten Leid und Pein zugefügt hat. Du weißt, dass wir alle bedingungslos hinter dir stehen und keine Sekunde lang zögern würden, um für dich ein weiteres Mal in die Schlacht zu ziehen, doch…wir sind gebrochen, Ace. Was nützt uns dein tobendes, loderndes Feuer und dein Tatendrang, wenn wir voller Selbstzweifel sind und die Angst uns unserer Kräfte beraubt? Blackbeard ist mächtiger, als jemals zuvor. Die Erniedrigung, ihm dabei zuzuschauen, wie er Pops Kräfte missbraucht und sie gegen uns richtet, uns damit vernichten will, wo sie uns doch sonst immer nur beschützt und gehütet haben….es…es…schmerzt.“ Der Wind um sie herum hatte zugenommen und doch fiel Ace das Heulen erst jetzt auf, nachdem Izou seine Worte beendet und auch sein Blick wieder gesenkt hatte, da seine Augen verräterisch zu glänzen angefangen hatten. Seine Haare wurden von der starken Brise zur Seite hin weggefegt und auch sein Kimono blähte sich unnatürlich auf, als der Wind durch dessen Öffnungen blies und ihn damit augenscheinlich zum Leben erweckte. Ace hingegen hatte die Luft beharrlich in seinen Lungen festgehalten und seinen Körper so verkrampft, dass dieser einem unnachgiebigen Stein glich, dem selbst der größte Sturm nichts ausmachen könnte. Einzig allein sein Hut zappelte unruhig um seinen Kopf herum, nachdem es ihn von seinem Haupt herunter geweht hatte, sodass er jetzt nur durch die Hutschnurr daran gehindert wurde, sich in die Lüfte zu erheben und verloren zu gehen. So erstarrt wie er nach außen hin wirkte, so aufgewühlt war er in seinem Inneren. Der stetig zunehmende Wind beschrieb seinen Gemütszustand besser, als jedes Wort es hätte fertigbringen können. In ihm tobte es und die gehörten Worte seines Nakama hatten unangenehme Schauer über seinen Rücken gejagt. Ace war nicht in der Lage dazu, sich zu rühren, denn viel zu überwältigt war er von seinen Empfindungen, die immer noch die verschiedensten Stadien durchliefen. Es war ein aufwühlendes Gemisch aus Betroffenheit, Erschütterung, Wehmut, Zuneigung und Verständnis. Vorrangig überwog definitiv der Schock über die eigentliche Bedeutung des Gehörten, welcher ihn bis ins Mark erschütterte. Dazu mischte sich der schmerzende Vorwurf an sich selbst, dass er es mal wieder gewagt hatte, zu glauben, seine geliebten Nakama würden ihn anzweifeln. Es war eine Kombination, mit der einfach nicht umzugehen wusste, sodass er selbst nach etlichen Minuten immer noch kein Wort der Erwiderung herausgebracht hatte, sondern einfach nur mit aufgerissenen Augen auf seinen Kameraden starrte. Es war allein die Tatsache, dass es das erste Mal in seinem Leben war, in dem er  seine Crew, die berühmten und berüchtigten Whitebeard-Piraten, aus einem anderen Blickwinkel zu sehen bekam. Wo sonst nichts als Stolz, Kraft und Zusammenhalt geherrscht hatte, war nun alles festgekettet in Trauer, Angst und Zweifeln. Es raubte ihm den Atem, die sonst so mächtige Mannschaft so gebrochen sehen zu müssen und ungewollt riss es eine erneute Wunde in ihm auf, da er mit seinen offenkundigen Racheplänen abermals der Auslöser dafür war.   Nicht ein einziges Mal hatte er in der letzten Zeit gemerkt, wie seine Crew wirklich empfand und war einfach nur geblendet worden von seinen Gedanken an Rache und Genugtuung. Er selbst hatte sich an diesen Gedanken so festgeklammert und sich von ihm vereinnahmen lassen, dass ihm das eigentliche Wohl seiner Kameraden gänzlich entglitten war. Es hatte ihn fast alles abverlangt, sich nach seiner Wiederauferstehung zurück ins Leben zu kämpfen, sodass er viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt gewesen war und somit völlig versäumt hatte, sich dabei auch einmal in die Situation seiner Nakama hineinzuversetzen. Natürlich hatten sie Angst. - Furchtbare Angst. Und es war ihnen absolut nicht zu verdenken, nach all dem, was passiert war und sie alle gebrandmarkt hatte. Es verpasste ihm einen wahrhaftigen Schlag in die Magengrube, dass er seine Liebsten so im Stich gelassen hatte und das obendrein in genau der Zeit, in dem sie ihn am Meisten an ihrer Seite gebraucht hätten. Anstatt ihnen zu zeigen, wie dankbar er ihnen war, hatte er sich in seiner Kajüte eingeschlossen und isoliert, hatte keinen an sich heran gelassen und es ihnen somit nur noch schwerer gemacht, als sie es ohnehin schon gehabt hatten. Und als wäre das nicht Alles schon schlimm genug, hatte er in den letzten Tagen obendrein auch noch über fast nichts anderes geredet, als seinen Schachzug gegen Blackbeard und seine Crew damit ungewollt zum zweiten Mal mehr oder weniger stumm dazu aufgefordert, mit ihm zu kämpfen und ihr Leben für ihn und seine Pläne zu riskieren. Ace überlief eine frostige Gänsehaut, als er daran dachte und sich ausmalte, wie groß die Unmut und das Unbehagen innerhalb seiner Crew wohl tatsächlich sein mussten. Der Gedanke daran, dass er laut Pops nun eigentlich zusammen mit Marco der Anführer selbiger sein sollte, versetzte ihm deshalb nur einen weiteren Stich, denn ein wahrer Käpt’n hätte das offensichtliche Leid sofort erkannt und alles daran gesetzt, es zu beheben. „Es tut mir so leid, Izou…“, flüsternd waren diese Worte über seine Lippen gekommen, als er sich betroffen auf die Lippe biss und seinen Nakama anschließend in eine feste und innige Umarmung zog, „Es tut mir so unendlich leid….ich war geblendet und viel zu naiv, habe es als selbstverständlich angesehen, dass ihr einfach so unbeirrt weitermacht, wie immer. Für mich hat sich nicht ein einziges Mal der Gedanke aufgetan, dass selbst die stärkste Piratenbande auf den sieben Weltmeeren ihren Schein in Anbetracht dieser schweren Tage mal nicht wahren kann.“ Ihre Umarmung war während seiner Worte noch enger geworden, da sein Oberkörper nun ebenfalls umschlungen und mit einem Arm von Izou noch etwas enger an ihn gedrückt wurde. Es war einer dieser Momente, in denen Ace wieder einmal aufs Neue erkannte und realisierte, dass sie tatsächlich eine große Familie waren und gemeinsam durch dick und dünn gingen. Sie standen sich in den guten Zeiten bei, genau wie in den Schlechten. Ihr Zusammenhalt war wohl die größte ihrer Stärken, denn mit dem stetigen Gedanken im Hinterkopf, dass man nicht alleine war, fühlte man sich einfach ein ganzes Stück unbeschwerter und sicherer. Nach einer Weile lösten sich die selbsternannten Brüder schließlich wieder von einander, damit sie sich erneut gegenübersetzen konnten. „Wieso habt ihr denn nicht schon früher etwas gesagt?“ „Wir wussten ehrlichgesagt nicht, wie du es auffassen würdest. Die anderen und ich hatten einfach Schiss davor, dass du dich wieder von uns zurückziehst, jetzt wo es dir endlich wieder besser geht…“ Der Feuerbändiger erwiderte ein verstehendes Summen, während er bekennend mit seinem Kopf nickte, ehe er aufstand und seinem Freund die Hand reichte. Für dessen fragenden Blick hatte er lediglich sein typisches Grinsen übrig, bevor er Izou nun ebenfalls auf die Beine zog und sich mit ihm zusammen im Schlepptau auf den Weg zu den anderen machte. Er hatte sich fest vorgenommen, seinen erneuten Fehltritt wenigstens dieses Mal wieder gutzumachen, um seinen Nakama damit endlich zeigen zu können, was sie ihm bedeuteten und wie dankbar er jedem einzelnen von ihnen doch war. „Was hast du vor, Feuerfaust? Deine Mimik lässt auf nichts schließen, dass gut für uns enden wird…“ „Ach, mein Freund….ihr solltet endlich anfangen und aufhören, meine brillanten Ideen ständig in Frage zu stellen.“ „Brillant. Wenn sie das ja nur wären, Vize….“ „Na, na, na…so wird das aber nichts mit dem Teambuilding!“ „Team-….was?!“ „Wir Whitebeards leben von unserem Zusammenhalt und dem gegenseitigen Vertrauen, aye?“ „Eh…mag sein, ab…“ „Nichts aber! Ich als, wie du es eben so schön sagtest, Vizekapitän und baldiger Mit-Kapitän….“, Ace unterbrach sich selbst, indem er kurz stehen blieb und sich verheißungsvoll einen Zeigefinger auf die Lippen legte, „…sag das ja nicht Marco…der weiß nämlich noch nichts von seinem Glück…“ „Es gibt keinen Mitkapitän, Ace…“ „Sagt wer? Der Piratenkodex? An so’n Humbug glaubt doch eh niemand…also…wie bereits gesagt, ich als zukünftiger Mit-Kapitän, sehe mich dazu in der Pflicht, unsere Familie wieder mehr zusammenzuführen. Mir scheint, als hätten die jüngsten Ereignisse dazu beigetragen, den Kampfgeist der Crew verpuffen zu lassen. Aber keine Sorge, mit ein paar Spezialübungen kriegen wir auch das wieder hin…“ Izou lief völlig entgeistert neben seinem Kameraden her, hatte entsetzt seine Augen aufgerissen und begonnen sich unruhig mit seinem ausgebreiteten Fächer Luft zuzuwedeln, während er fassungslos seinen Kopf schüttelte. „Oh Herr im Himmel….oder wer auch immer dort oben sein mag….bitte steh uns bei.“ „Du weißt, dass ich dich trotz Flüstern hören kann, ja?“ „Was sagt Marco eigentlich dazu?“ „Marco? Ach, Marco…naja….er und ich haben uns über diese ganze Kapitänsgeschichte noch nicht ganz so ausführlich unterhalten, aber er kümmert sich ja eh lieber um seinen heißgeliebten Papierkram. Für die spaßigen Dinge bin dann halt eben ich verantwortlich; irgendwer muss ja schließlich auch dafür aufkommen.“ „Wow…wie überaus  selbstlos von dir…“ ~*~ „Was zum Seeteufel wird, wenn es fertig ist?!“ Nachdem er endlich mit seiner Arbeit fertig geworden war, hatte sich Marco erstmals an diesem Tag aus seiner Kajüte begeben und wollte eigentlich geradewegs die Küche des Schiffes ansteuern, um nachzusehen, ob er noch etwas Essbares auftreiben konnte, da wurde er jedoch auf seinem Weg von einem sehr skurrilen Bild aufgehalten. Seine am Boden sitzende Crew, welche sich in einem Kreis drapiert hatte, deutete mit all ihren Zeigefingern auf eine Person, die wohl augenscheinlich gerade dabei war, sich einige Notizen zu machen. Marco blinzelte und setzte noch im gleichen Moment seine Sehhilfe auf, als er einen orangefarbigen Hut erkannte und er seufzend und resigniert seine Nasenwurzel anfing zu massieren. -Wer auch sonst?- Kopfschüttelnd schloss und öffnete er seine Augen noch einmal, nur um sicher zu gehen, dass er sich wirklich nicht verguckt hatte, aber nein, seine Feuerfaust hockte dort immer noch im Schneidersitz, die Zunge blitzte konzentriert und spitzbübisch aus seinem linken Mundwinkel hervor, während er eifrig etwas auf sein Klemmbrett kritzelte. Natürlich hatte er zuvor nicht einmal gefragt, ob er es eventuell noch gebrauchen könnte. „Ace?“ „Hm?“ Der Jüngere hatte nicht einmal aufgesehen, sodass Marco verständnislos mit seinen Händen gestikulierte und gleichzeitig knurrend seine Mundwinkel verzog. Langsam fragte er sich wirklich, ob er vielleicht wirklich zu umsichtig mit ihm umging, anstatt mal wieder etwas härter durchzugreifen. Ace tanzte mittlerweile nur noch dämlich lachend auf seiner Nase herum. Vielleicht musste er dem Burschen einfach mal wieder ein paar Manieren beibringen. Ihm selbst würden da persönlich nämlich definitiv mehr als nur ein oder zwei Dinge einfallen. Nach außen hin ließ er sich natürlich nichts anmerken, er verschränkte lediglich seine Arme miteinander, bevor er grimmig seine Augenbrauen tiefer ins zog und anschließend seinen Weg in die Küche fortsetzte. Nach ein paar Schritten jedoch, drehte er sich im Gehen noch einmal um, um Ace dabei ansehen zu können, welcher mittlerweile gnädiger weise wenigstens seinen Kopf gehoben hatte. „In zwanzig Minuten bei mir, ich habe dir etwas zu sagen. Wage es nicht, dich zu verspäten, sonst…“, Marco ließ seine letzten Worte unausgesprochen in der Luft hängen, beendete sie allerdings damit, einen kleinen, blauen Feuerball in seiner rechten Hand aufflammen zu lassen. Seine monotone Stimme hatte einen grollenden Unterton angenommen, der zusätzlich mehr als klargestellt hatte, dass er keinerlei Widerworte duldete. Als er sich umgedreht und seine Schritte wieder aufgenommen hatte, konnte er sich ein teuflisches Grinsen nun nicht länger verkneifen, gerade, weil er noch mit anhören konnte, wie die Crew begann aufgeregt zu tuscheln und Ace damit aufzuziehen, dass er sich schon einmal warm anziehen konnte. Nun, das könnte sein Feuerzeug zwar machen, jedoch hatte er da einige Tricks auf Lager, um ihn wieder ausziehen zu können und das auf eine Art und Weise, die dem Jüngeren so garantiert noch nie in den Sinn gekommen war. ~*~*~*~   Kapitel 11: Kapitänsgespräche ----------------------------- ~*~ Kapitel  –  11 – Kapitänsgespräche ~*~ Schnaufend stieg er aus der Dusche, als er sich gerade fertig abgetrocknet hatte und nun mit einem Handtuch um die Hüften nach einer frischen Boxershort angelte. Nachdem er bereits am Morgen sein tägliches Training abgewickelt hatte, wollte er eigentlich bereits da nichts Sehnlicher, als sich den Schweiß abwaschen zu können, doch kam ihm letztlich das Gespräch mit Izou und das anschließende Treffen seiner Crew dazwischen, sodass er den wohltuenden Gang ins Bad erst jetzt hatte antreten können. Sein Zeitgefühl war zwar nicht unbedingt das Beste, doch ließ ihn seine Erfahrung ungefähr abschätzen, dass er wohl noch knapp fünf Minuten hatte, um Marcos Aufforderung nach Pünktlichkeit Folge leisten zu können. Überhaupt. Ein erneutes, abschätzendes Zischen verließ seine Lippen. Was fiel diesem Brathähnchen eigentlich ein?! – Apropos: Gegessen hatte er nach seinem Training auch noch nichts. Es folgte sogleich ein weiteres Seufzen, dieses Mal deutlich schwermütiger, als er einen Gedanken daran verschwendete, dass es in Anbetracht ihres Gespräches wohl auch noch dauern würde, bis er etwas zum Beißen zwischen seine Zähne bekam. Er würde wirklich nur zu gerne wissen, was genau der Phönix nun schon wieder von ihm wollte. Erst ließ sich dieser Möchtegern-Macho ihm gegenüber tagelang nicht blicken, sodass er die letzten drei Nächte aus Trotz sogar in seiner eigenen Kajüte übernachtet hatte und nun zitierte er ihn einfach zu sich, ganz so, als wäre er eine x-beliebige Person, mit der er so etwas abziehen konnte?! Obendrein auch noch, nachdem er ihm die Nase zuvor in Bezug auf Ruffy lang gemacht und es bis heute noch nicht für nötig gehalten hatte, ihm zu sagen, was genau er diesbezüglich überhaupt herausgefunden hatte?! Oh nein, sicherlich nicht mit ihm! Er hatte wirklich die Nase voll von Marcos abweisender, desinteressierter Art und der Tatsache, dass er ihm jedes verfluchte Wort aus seiner Schnabelnase ziehen musste, gerade wo er ihm bei ihren gemeinsamen Schäferstündchen doch das genaue Gegenteil bewies und einer völlig anderen Person glich. Seine Feuerfaust. Tze, dass er nicht lachte! Normalerweise kam es ihm ja nur gerade Recht, dass Marco ihn außerhalb ihrer trauten Zweisamkeit behandelte, wie jeden anderen ihrer Kameraden auch, doch irgendetwas stieß Ace neuerdings daran gehörig auf. Es hatte sich Vieles zwischen ihnen geändert, ihr Umgang miteinander war anders geworden. Irgendwie vertrauter, inniger und….intimer. Ace hatte wirklich Angst, dass es nun letztlich, nach all dem Erlebten, wirklich soweit gekommen war und sich andere Gefühle zu ihrer eigentlich rein körperlich- und freundschaftlichen Beziehung gemischt hatten, die er doch gerade aufgrund ihrer Sachlichkeit so sehr schätzte. Marco war sein bester Freund, mit dem er halt ab und an in die Kiste sprang…. Oder? Es machte ihn wütend, nicht zu wissen, woran er derzeit bei dem Älteren war. Und noch viel schlimmer war die Tatsache, dass er selbst nicht einmal mehr wusste, was genau er denn nun für den Phönix empfand. Dass es definitiv weit über normale, freundliche Gefühle hinausging, konnte ja selbst er nicht mehr leugnen, doch sah er auch tunlichst davon ab, es als „noch mehr“ zu betiteln. Dafür war er einfach nicht geschaffen. Und eigentlich hatte Marco ihm genau dies auch immerzu bestätigt, wieso also hatte er seit seiner Wiederauferstehung dann das Gefühl, dass sich dieser Punkt dem Anschein nach drastisch zwischen ihnen geändert hatte? Er lechzte ja förmlich nach ihm.  Er wusste ja nicht einmal mehr, wo oben oder unten war, alleine nur, wenn er an diesen dämlichen Blondschopf denken musste. - was zudem leider im Grunde genommen ununterbrochen der Fall war. – Es machte ihn schirr verrückt, wenn er nicht in seiner Nähe war und hinterließ ein merkwürdiges, beklemmendes Gefühl, fast so, als wäre er nicht er selbst, als würde ihm genau die Stütze fehlen, auf die er doch insgeheim so sehr angewiesen war. So gesehen kam ihm das Gespräch mit ihm vielleicht doch noch zu Gute und er konnte sich etwas klarer über seine derzeitige Gefühlslage werden. Abgesehen davon hatte er ebenfalls ein paar Dinge mit dem Kapitän zu klären, die ihm schon seit geraumer Zeit auf der Seele brannten. Der sollte ja nicht davon ausgehen, dass er hier der einzige von ihnen war, dem etwas gegen den Strich ging! Seufzend fand sich der Feuerbändiger letztlich vor der Kapitänskajüte wieder, ohne wirklich registriert zu haben, dass er sich mittlerweile auf den Weg zu selbiger begeben hatte. Kopfschüttelnd versuchte er also diese störenden Gedanken in seinen Hinterkopf zu drängen, als er bestimmend anklopfte, ehe er ohne eine weitere Reaktion von Marco eintrat. Schließlich wurde er ja erwartet. „Also? Was verschafft mir die Ehre?“, seine Stimme klang nahezu monoton und gleichgültig, als er eingetreten war und hinter sich die Tür wieder in ihre Angeln fallen ließ. Er erkannte Marco, wie sollte es auch anders sein, an seinem Schreibtisch sitzend, wie er routiniert seine Schreibfeder über ein noch fast leeres Pergament gleiten ließ. Ein kaum sichtbares Lächeln schlich sich auf die Züge der Feuerfaust. Es brachte ihn schlagartig zurück auf den Boden der Tatsachen, als er Marco dort in dieser Haltung sitzen sah. Früher hatte er es geliebt, sich dabei neben den Phönix auf die Kommode zu setzen, um ihm bei seiner konzentrierten Arbeit zuzuschauen, wie er diverse Logbücher führte, oder sich Skizzen und Notizen von besuchten Inseln machte. Der Phönix hatte nebenbei bemerkt eine  wunderschöne Handschrift, wie Ace fand. Sie war geradlinig und filigran und brachte es jedes Mal aufs Neue fertig, dass sich der Jüngere fragte, wie jemand mit solch starken und großen Händen so etwas zu Stande bringen konnte. „Setz dich.“ Erst jetzt hatte es Marco geschafft, aufzusehen und noch in der gleichen Sekunde hätte er sich dafür verfluchen können. Ace hatte sich in einer fließenden, galanten Bewegung  völlig wortlos, wenn auch ziemlich aussagekräftig, auf seinen Schreibtisch gesetzt, sodass ihm nun gar keine Möglichkeit mehr blieb, auf seine Pergamente und Arbeitsutensilien zu starren. Ace hatte seinen Standpunkt, nicht lange um den heißen Brei herum reden und direkt auf den Punkt kommen zu wollen, mit dieser Geste wohl unmissverständlich klargemacht. Noch während seiner eleganten Bewegung, waren zwei unfromme Tropfen von seinen Haaren auf die dunkelbraune Tischplatte getropft, die Marcos sowieso schon herrschende Unruhe in ungeahnte Höhen schnellen ließ. Als er nun jedoch auch noch direkt in das Gesicht seines Freundes blicken musste und diesen dabei verstohlen mustern konnte, merkte er förmlich, wie seine Fingerkuppen unter der extremen Anspannung anfingen zu kribbeln. Dieser Teufel spielte mit ihm und verdammt: Er spielte sein Spielchen wirklich verdammt gut! Trotzig saß er da vor ihm, die Arme vor seiner nackten Brust verschränkt – natürlich hatte er es nach seiner Dusche nicht für nötig gehalten, sich ein Hemd überzuziehen – und starrsinnig auf ihn herunterblickend eine Augenbraue ungeduldig in die Höhe gezogen. Kontrolliert atmete der Phönix die Luft in seine Lungen, welche ihm urplötzlich extrem stickig vorkam, als er es tatsächlich wagte, einen sündigen Blick über den freien Oberkörper von Ace gleiten zu lassen. Hängen blieb er letztlich jedoch bei den noch nassen Haaren, seiner insgeheim größten Schwäche und das wusste Ace zu seinem Leidwesen auch ganz genau! Er könnte sich jedes Mal aufs Neue die Finger danach lecken, wie sie dieses überaus hübsche Sommersprossengesicht sanft umspielten und sich die Tropfen dabei sinnlich durch die schwarzen Wellen entlang bahnten, nur um zum Schluss kurz oberhalb seiner Schulter in den Haarspitzen zum Stehen zu kommen, wo sie sich mit den bereits angekommenen vereinten, um dann auf die Schultern zu tropfen und sich einen ungenierten Weg über die starke Brust zu suchen, die sie damit einfach nur umwerfend gut in Szene setzten. Marco schluckte. Gottverdammt. Wieso musste Ace‘ Präsenz auch nur so verteufelt immens sein?! Jeden anderen hätte er mit Leichtigkeit ignorieren und sich dabei auf die wesentlichen Dinge konzentrieren können, nicht jedoch bei Ace. Der legte es ja förmlich drauf an, sein Denken und Handeln starsinnig in nur noch eine Richtung zu lenken. – Definitiv in Richtung Bett. „Sieht so aus, als wäre ‘ne kalte Dusche jetzt genau das Richtige für dich, he?“ Das gehässige und höhnische Grinsen, welches ihm Ace daraufhin zuwarf, als er wohl seine schmachtende Blicke registriert hatte, beförderte ihn schlagartig wieder in die ernüchternde Gegenwart, in der er sich wirklich ins Zeug legen musste, um diesem Burschen zu zeigen, dass er bei seinem derzeitigen Spiel mit dem Feuer eindeutig zu weit gegangen war. „Ich sagte setzen und nicht blöd rumquatschen.“ Zu seiner Genugtuung nahm er in seinem Augenwinkel wahr, wie Ace bei diesen Worten pikiert zusammenzuckte und seine Arme dabei noch etwas fester vor der Brust verschränkte. Betont langsam erhob sich der Ältere nun von seinem Stuhl, um die bearbeiteten Papiere fein säuberlich auf einen Stapel zu drapieren, bevor er diesen mit einem dicken Faden zu einem Paket schnürte und dieses letztlich in einer Schublade verstaute. Natürlich hielt er den Jüngeren hier gerade bewusst hin und sprach sein Anliegen beabsichtigt noch nicht aus. Ace sollte merken, dass sie hier nach seinen Grundsätzen verkehrten und er hier schlichtgesagt nichts zu melden hatte. Es dauerte auch noch eine ganze Weile, bis er sich letztlich seinem Freund gegenüberstellte, welcher mittlerweile fast schon nervös auf seinen Lippen herumkaute. Marco konnte sich gut vorstellen, dass diese Geste nach Außen hin auf ihn wohl eher gelangweilt oder cool wirken sollte, doch kannte er den Feuerbändiger nun einfach viel zu gut, um dessen Gemütszustand genauestens durchschauen zu können. So konnte er es bei seinen nächsten Worten auch nicht verhindern, dass ein leichtes, keckes Lächeln seine Lippen umspielte: „Ich muss mit dir reden.“ Gespielt schockiert sog Ace mit einem merkwürdigen Laut die Luft in seine Lungen, ehe er sarkastisch die Augen weitete und dabei gehässig seine Mundwinkel verzog: „Huuaaa…ach, mach Sachen! Na, wenn das mal kein Zufall ist!“ „Gibt es irgendeinen Grund für dein spätpubertäres Rumgezicke, Ace?“ „Nein, eigentlich nicht…“ „Aha…na dann kann i...“ „…bis vielleicht darauf, dass du dich seit Tagen nicht mehr blicken lässt, geschweige denn mit mir redest…“, missbilligend verzog Ace seine Mundwinkel nach unten, ehe er eine ausschweifende Bewegung mit seinem rechten Arm vollführte und seine Tonlage mit purem Sarkasmus untermalte, „Erst schwafelst du rum, von wegen, du seist froh darüber, endlich wieder mit mir reden und mich bei dir haben zu können, lullst mich so lange mit dieser dummen Gefühlsduselei ein, bis du endlich deinen Fick bekommen hast, machst mir obendrein noch Hoffnungen bezüglich Ruf und hast jetzt nichts Besseres zu tun, als mich zu dir zu zitieren, um mit MIR ein ernstes Wörtchen zu reden? Ganz ehrlich?! Merkst’e selbst, dass das’n bissi arg dämlich ist, oder?!“ „Ace…ganz ehrlich. Bevor du mit solchen bescheuerten und hirnrissigen Vorwürfen um dich schmeißt, solltest du lieber erst mal darüber nachdenken, wen du hier vor dir stehen hast, yoi!“ „Kein Problem: Hmmm…nen ziemlich beschissenen Freund, würde ich mal meinen…“ Er  hasste es, wenn Ace sich gerade ihm gegenüber so dermaßen respektlos und abwertend verhielt. Er hasste es so sehr! Es regte ihn tierisch auf, dass Ace jedes Mal zu einer wahren Diva wurde, wenn ihm mal etwas gehörig auf den Zeiger ging. Er könnte sich hier jetzt gut und gerne im Handstand vor diesen Idioten stellen und ihm fröhlich mitteilen, dass er sich da mal wieder die schrägsten aller Hirngespenste ausgemalt hatte. – Es würde so oder so nichts nutzen. Ace‘ Ohren waren jetzt zumindest erst einmal so lange taub, bis er seinem Ärger Luft gemacht hatte. Frustriert massierte Marco mit seinem Daumen und dem Zeigefinger seine Nasenwurzel, ehe er gepresst die eingeatmete Luft zwischen seinen Zähnen hervorstieß. „Es ist sowas von sinnlos, sich mit dir vernünftig zu unterhalten, wenn du SO drauf bist, yoi!“ „Ja, natürlich! Weich mir doch direkt noch weiter aus, anstatt einfach zuzugeben, dass du Mist gebaut hast!! Das ist absolut erbärmlich…sowas muss ich mir echt nicht geben…“ Mit diesen Worten machte Ace tatsächlich Anstalten, sich zu erheben und aus seiner Kajüte zu stürmen, doch Marco konnte ihn gerade noch so am Gehen hindern, indem er den Feuerbändiger an einem seiner Handgelenke festhielt. Fluchend stemmte sich Ace gegen die plötzlich aufgetretene Zugkraft und versuchte sich mit diversen Beschimpfungen lautstark von ihm loszumachen, doch das einzige, das Marco daraufhin erwiderte, war, mit einem bestimmenden Schritt auf ihn zuzugehen und ihn dabei mit einem funkelnden Blick zu durchbohren. Herrisch zog er den Feuerbändiger schließlich eng an seinen Körper, nur um ihm daraufhin dominant seine Lippen aufzudrücken. Sämtliche unschönen Ausrufe des Protestes Seiten des Jüngeren, gingen in Marcos Kuss unter, sodass sich dieser ein siegreiches Grinsen nicht verkneifen konnte. Neckend biss er in die Unterlippe von Ace, ehe er dessen Hände von seiner Brust nahm, die sich immer noch gegen den ungewollten Körperkontakt  wehrten und ihn daran entscheidend wegdrücken wollten. „Nimm deine verdammten Pfoten von mir!“, keuchte Ace in ihren Kuss, doch anstatt danach erneut zu versuchen, sich loszureißen, drückte er sich dieses Mal mehr in die Arme des Phönixes, als dieser begonnen hatte, ein feuriges Zungenspiel anzuzetteln. „Du willst, dass ich aufhöre, yoi?“, es war lediglich ein verheißungsvolles Flüstern gegen die Lippen des Jüngeren, dem dabei ein heißkalter Schauer über den Rücken lief. Kräftig und massierend glitten Marcos Hände seinen nackten Rücken entlang, um anschließend auf seinem Hintern liegen zu bleiben, wo sie ihre erregende Massage direkt fortsetzten. „Gott, verdammt…NEIN! Wenn du jetzt aufhörst, kill ich dich, du…du….hggnnn…“, während seiner Worte hatte Marco begonnen, sich von seinem Mund bis hinunter zu seinem Hals zu küssen, in welchen er kurzerhand neckend hineingebissen hatte, ehe er seinen Weg knabbernd in Richtung Ohr fortsetzte, in welches er knurrend seinen Atem hauchte. Damit entschwand seine Gegenwehr endgültig ins Nichts und Ace konnte es einfach nicht fassen, dass dieser Phönix es abermals fertiggebracht hatte, seine anfängliche Wut in pure Lust umzuwandeln. Und das wohlgemerkt mit diesen paar lächerlichen Handgriffen, die ihn eigentlich noch lange nicht auf diese Art und Weise aus der Bahn werfen sollten. „Denk ja nicht, dass unser Gespräch damit auf Eis gelegt ist, yoi?! Dein Verhalten in den letzten Tagen mir gegenüber war schlichtweg unakzeptabel.“ „Hggnn…das…gnn…hör doch endlich….auf zu…quasseln…“, energisch presste Ace seinen Körper noch dichter an den von Marco, in der Hoffnung diesen damit endlich zum Schweigen bringen zu können. Ihm war nämlich durchaus bewusst, dass Marco dieses Mal Recht mit seinem Vorwurf hatte und ihm jetzt die Genugtuung zu schenken, dass er womöglich seine Schuld einstand, die wollte er ihm nun wirklich nicht schenken. Kurzerhand flog also Marcos Hemd gen Boden, bevor er auch nach ein paar wenigen, geübten Handgriffen sein Tuch an der Hüfte, inklusive Hose, verlor. Ace fackelte dieses Mal nicht lange und wollte auch gerade mit seiner Hand in der Boxershort seines Kapitäns verschwinden, da wurde diese jedoch bestimmend am Handgelenk gepackt, wieder herausgezogen und er selbst mit einem gezielten, wenig sanften Stoß ins Bett befördert. „Was zum….“, seine Worte des Erstaunens gingen in einem weiteren, heißen Zungenkuss unter, als Marco selbstgefällig zu ihm ins Bett stieg und sich mit seinem gesamten Körpergewicht auf ihm niedergelassen hatte. Geschickt wurde ihm mit einem leisen, metallischen Klackern der Gürtel geöffnet, ehe er nun ebenfalls seine Hose verlor und sich auch keine Sekunde später direkt von seiner Boxershort verabschieden konnte. Anscheinend hatte Marco heute ebenso wenig Lust, das Ganze hinauszuzögern, wie  er selbst auch. Dieses Vorgeplänkel konnte ja in jeder anderen Situation durchaus einheizend sein, jedoch waren sie wohl beide gerade schon dermaßen vom anderen erregt, dass sie sich diesen Part getrost sparen konnten. Sein Unterleib begann aufgeregt zu kribbeln, als Marco ihren Kuss mit einem Biss in seine Unterlippe beendete, sich schließlich erhob und sich dabei zwischen den gespreizten Beinen seines Freundes niederließ. Es entstand ein intensiver Blickkontakt, als sich der Phönix bei dem Anblick seines nackten Körpers vor ihm entzückt über seine Lippen leckte. Mit einem zugegeben ziemlich diabolischem Grinsen im Gesicht, begann er gezielt seinen Schaft zu pumpen, bevor er in einer langsamen Bewegung zwei seiner Finger an die Lippen führte, um diese mit seiner Zunge umspielen und befeuchten zu können. „Scheiße…“, platzte es hilflos wimmernd aus Ace heraus, als er gar nicht anders konnte, als sich dieses erotische Schauspiel zu betrachten, wie Marco ihn mit seinem stechenden Blick fesselte, während seine Hand weiter unten mal wieder ganze Arbeit leistete. Dass er sich gleichzeitig gerade ausmalte, was der Ältere wohl gleich mit seinen feuchten Fingern vorhatte zu tun, ließ ihn nur noch weiter laut aufstöhnen.   Marco trieb sein Spielchen tatsächlich so weit, bis er kurz vor seinem Orgasmus stand, doch wurde ihm just in diesem entscheidenden Moment qualvollerweise die reizende Hand an seinem besten Stück entzogen, sodass er dabei wehleidig knurren musste. Natürlich war Marco nicht gewillt, ihm seine Erlösung zu schenken. Wieso auch? Immerhin befanden sie sich mitten in einem Streit. – Zumindest mehr oder weniger. Keine Sekunde darauf, hatte Marco sich zu seinem Bauch heruntergebeugt, ehe er dort spielerisch mit der Zunge seine Bauchmuskeln nachfuhr, während er etwas weiter unten ohne ein Wort der Vorwarnung direkt beide nassen Finger in ihm verschwinden ließ. Der Blick, welchen er ihm dabei mit einem gezielten Augenaufschlag entgegenwarf, hätte wohl schärfer nicht sein können. Stöhnend kämpfte Ace gegen den Drang an, seine Augen zu schließen und seinen Kopf dabei in den Nacken zu werfen, nur damit er diesen verdammt geilen Kerl zwischen seinen Schenkel weiterhin anschauen konnte. Die eisblauen Augen waren immer noch auf seine Gegenstücke gerichtet, als er sich provokativ langsam über seinen Körper zurück zu ihm hochküsste, -knabberte und –leckte. Sein blondes Büschel Haare, fiel ihm dabei leider viel zu erotisch und verklebt ins Gesicht, sodass es etwas furchtbar Animalisches an sich hatte, wie er sich da wieder auf ihn zubewegte, während er gnadenlos weiterhin damit beschäftigt war, seine Finger in ihm zu spreizen und ihn damit nur weiter zum Stöhnen zu bringen. Irgendwann war er dann letztlich wieder bei ihm angekommen, sodass Ace ihn in einen innigen Kuss ziehen konnten, in den beide unweigerlich hineinkeuchen mussten. Fast wäre der Feuerbändiger erneut kurz davor gewesen, zu kommen, doch auch dieses Mal konnte Marco die eindeutigen Zeichen seines Körpers richtig deuten, sodass ihm auch dieses Mal wieder in der schlimmsten Sekunde, die lustbereiteten Finger entzogen wurden. Wimmernd biss er sich auf seine ohnehin bereits malträtierte Unterlippe, während Marco sich ein kurzes Auflachen nicht verkneifen konnte. Wütend zog er ihn an seinem rasierten Hinterkopf erneut zu sich herunter, jedoch nur um ihm nun seinerseits die Zähne zu zeigen, indem er unsanft in seine Ohrmuschel hineinbiss. Keuchend kniff der Phönix daraufhin seine Augen zusammen, ehe er ihn von der Seite her böse anfunkelte, nur um sich letztlich kommentarlos in ihm zu versenken, nachdem er seine Hüfte etwas angehoben hatte. Gepresst stieß Ace die Luft aus seinen Lungen, als sich der süße Schmerz mit seiner Lust vermischte und ihm sein Herz mittlerweile bis zum Hals schlagen ließ. Es machte ganz den Anschein, als würde es jeden Moment aus seiner Brust herausspringen wollen. Stöhnend warf er seinen Kopf nun doch in den Nacken, da er sich gegen diese enormen Empfindungen einfach nicht mehr länger wehren konnte, die schon viel zu lange wieder in ihm brodeln mussten. Willig presste er seinen Unterleib gegen den von Marcos, nur damit dieser sich noch tiefer in ihm versenken konnte. Stöhnend hatte Marco daraufhin begonnen, sich aus dem Jüngeren zurückzuziehen, nur um kurz darauf wieder fordernd in ihn zu stoßen. Beider Stöhnen erfüllte die Kajüte des Kapitäns, in der es sekündlich immer stickiger wurde. Marcos Stöße wurden zunehmend schneller und fester, sodass es nicht lange dauerte, bis sich Ace keuchend in der Schulter von Marco verbiss, nur damit man sein anschließendes, durchaus ziemliches lautes Stöhnen nicht allzu sehr hören konnte, als er seinem Orgasmus erlag. Alleine der sich im bietende Anblick, brachte es fertig, dass Marco sein Tempo kurzerhand noch ein letztes Mal erhöhte, ehe auch er stöhnend kam und sich im Inneren von Ace entlud. Es dauerte zum Leidwesen des Feuerteufels nicht sehr lange, bis sich der Ältere wieder aufgerappelt hatte und zu Atem gekommen war. Als sich Marco wieder aufrecht hinsetzte und anschließend auf seiner Hüfte Platz nahm, entzog er sich dem Jüngeren dabei mit einer einzigen Bewegung, sodass dieser zischend die Luft einatmen musste. „So, Freundchen…du bleibst schön da, wo bist, yoi! Jetzt wird Klartext gesprochen!“ „Oh, Marco…bitte….“ - Noch ein bisschen mehr Wehleidigkeit und seine Stimme hätte der eines weinerlichen Kindes wohl in nichts nachgestanden. „Nichts da!“, Marcos Gesicht umspielte ein leichtes Lächeln, als er den unter sich liegenden Ace betrachtete, wie er teilweise immer noch erschöpft versuchte nach Luft zu schnappen. Auf diesen ausgelaugten Zustand, hatte er von vorneherein abgezielt, denn nun konnte er sich sicher sein, dass Ace ihm zuhören und einigermaßen vernünftig mit ihm reden würde. „Zuerst einmal möchte ich gerne loswerden, dass ich die letzten Tage nichts anderes getan habe, als für dich zu recherchieren und unsere Crew neu zu organisieren, damit wir endlich wieder eine klare Ordnung haben.“ „Da…“ „Klappe, Streichholz!! Außerdem war es wirklich eine ziemliche Herausforderung, ausfindig zu machen, wo sich dein Bruder gerade aufhält. Alleine, dass sich dein verkorkstes Hirn ausgemalt hat, dass ich dir tatsächlich aus dem Weg gehen würde, zeigt mal wieder, dass du dich immerzu nur von deinem Starrsinn blenden lässt. Das muss aufhören, kapiert?!“ „Ab…“ „Ver-stan-den?!“ „….aye...“ „Wenn du wirklich vorhast, in naher Zukunft, mit mir zusammen diese Crew hier anzuführen, muss ich mich in jedem Punkt auf dich verlassen können, Ace. Da kann ich keinen kindlichen Hitzkopf gebrauchen, der nur mit Hilfe seines Dickkopfes handelt, anstatt mit logischem Verstand! Ich meine…was zum Geier sollte dieser dämliche Sitzkreis da vorhin, yoi?!“ Irgendetwas nuschelte Ace daraufhin in seinen nicht vorhandenen Bart, was Marco im Entferntesten als „Teambuilding“ identifizieren konnte. Ein bisschen arg niedlich war er ja schon gerade, wie er da so unter ihm lag und schmollend seine Unterlippe vorgeschoben hatte. Schnell schüttelte Marco seinen Kopf. Falsches Thema. „Teambuilding? Wozu das denn, yoi?“ „Weil Izou mir gesagt hat, dass die Crew zur Zeit total aufgewühlt ist und nicht damit klarkommt, dass…dass…dieser…“ „Teach.“ „Bastard, sag ich ja….jetzt die Kräfte von Pops hat und gegen uns verwendet.“ „Hm. Und das erledigt man, wie...?“ „Na, wieder ´ne gesunde Basis innerhalb der Crew schafft. Ich war gerade dabei, Paare für die Vertrauensübung zu bilden, aber da kamst du ja schon angeflattert…“ „Vertrauens…übung? Du?!?!“ „Ja, ich. Vielleicht hätte ich ja auch noch mal was dabei gelernt…aber egal jetzt…jetzt sag schon, wo steckt Ruf?“ Einen Moment lang schien der Phönix sichtlich verwirrt über diesen plötzlichen Themawechsel, sodass er sich kratzend durch seine Haare fuhr. „Waren wir denn schon mit unserem eigentlichen Thema durch, yoi?“ „Jap, durcher als durch. Ich…“, ergeben seufzend blickte Ace daraufhin zurück in das Gesicht von Marco, welcher ihn skeptisch mit einer hochgezogenen Augenbraue betrachtete, „…ich reiß mich ab jetzt am Riemen, zufrieden? Dafür will ich mehr Freiheiten haben, was die Crew angeht! Du kümmerst dich tagtäglich um diesen dummen Papierkram, da bleibt das Zwischenmenschliche ziemlich auf der Strecke.“ „Worauf willst du hinaus, Streichholz?“ „Wir teilen uns den Kapitänsposten ab sofort.“, pikiert zuckte Marco mit seinem rechten Auge, als er sich prompt an seiner eigenen Spucke verschluckte und Gefahr lief, vorn über zu kippen, „Woow…ganz ruhig, großer Mann! Hör doch erst mal zu, bevor du direkt ablehnst. Du kannst dich voll und ganz deiner geliebten Bürokratie widmen und wirst von mir und der Crew nicht länger angekreidet, wenn du mal zu wenig Zeit für uns hast. Im Gegenzug dafür, übernehme ich den Kapitänsposten außen an Deck, damit unsere Leute endlich sehen, dass es wieder bergauf mit uns geht und wir dem letzten Wunsch von Pops Folge leisten.“ „Du meinst…das…ernst…yoi?!“ „Natürlich meine ich das ernst!!! Es geht hier immerhin um Pops letzten Willen, Marco!!“ „Ok, ok…also…gut. Aaaaber…“, damit hob er drohend seinen Zeigefinger und funkelte ihn erneut streng an, „Du hast Probezeit, verstanden?! Wenn du dir innerhalb…sagen wir…hmm…großzügig kalkuliert…den…nächsten 4 Wochen keinen Fehltritt erlaubst, hast du mein endgültiges Ok. Solltest du aber erwartungsgemäß erneut irgendwelchen Unfug anstellen, dann kriegst du den Posten mit sofortiger Wirkung wieder aberkannt, verstanden?! Und ich wiederhole bewusst noch einmal, dass ich mich auf dich verlassen können muss, ohne ständig im Hinterkopf zu haben, dass du jeden Moment die Moby im Meer versenkst, oder dergleichen!“ „Aye! Und hey…sowas würde ich niemals machen…wo steckt Ruf jetzt?! Wir waren ja eigentlich fertig mit diesem Thema.“ Seufzend fuhr sich Marco durch seine Haare, brachte es aber nicht zu Stande, sich das dezente Grinsen aus seinem Gesicht zu wischen, als er an die letzten Worte von Ace zurückdachte. Kopfschüttelnd schaute er zu selbigem also wieder herunter, ehe er dessen Hände in die seinen nahm. „So, neugierig, hu?“ „Das ist ja wohl nichts Neues! Jetzt sag schon!!“ „Na, schön. Wie du ja weißt, habe ich zahlreiche Nachforschungen betrieben und bin dabei an einem Gerücht hängengeblieben, welches ich letztens auf Lore Island aufgeschnappt habe. Demzufolge soll dein Bruder angeblich auf einer unbekannten Insel mit seinem neuen Mentor trainieren. Silvers Rayleigh.“ „Rayleigh…Silvers…hm…nö…nie gehört.“ „Seine Herkunft tut jetzt gerade auch nichts zur Sache. Viel wichtiger ist, dass ich nun endlich seine Kontaktdaten herausgefunden habe und ihn per Teleschnecke erreichen konnte.“ „Du…du hast mit ihm...gesprochen?“ „Ja. Allerdings war er wenig begeistert davon. Er hat mir leider keinerlei Auskünfte über ihre derzeitigen Koordinaten gegeben. Zudem war es schon eine wahre Tortur, den Kontakt zu seiner Teleschnecke herzustellen. Den Kurs zu ihrer Insel, ohne jeglichen Anhaltspunkt konkret bestimmen zu können, wird also schier unmöglich sein.“ „Ab..aber…wieso…das ergibt doch gar keinen Sinn…“ „Keine Sorge…etwas Hoffnung besteht noch, yoi. Er sagte, dass er sich unter Umständen dazu bereit erklärt, uns die Koordinaten zu nennen, wenn er zuvor mit dir sprechen konte. Seiner Meinung nach, muss er zuvor ein paar wichtige Eckpunkte mit dir festlegen, um ein Treffen zwischen dir und Ruffy überhaupt erst genehmigen zu können.“ „Bitte was?! Was fällt diesem Typen eigentlich ein?! Ruffy ist MEIN Bruder! Der Kerl kann mir doch wohl nicht vorschreiben, wann und wie ich ihn zu besuchen habe!“ „Ace…er ist unser einziger Anhaltspunkt und für dich die einzige Chance, Ruffy überhaupt sehen zu können. Wir haben doch erst eben noch über deinen Starrsinn und den Dickkopf gesprochen, yoi?“ Marcos Stimme war ungewohnt sanft, als er sich langsam zu seinem Freund herunterbeugte, um ihm leicht in seine aufgewühlten Augen lächeln zu können. Keine Sekunde darauf, hatte er auch bereits wieder die Lippen von Ace mit den seinen verschlossen. „Gut…dann rede ich halt mit diesem Kerl. Ach…und Marco?“, Ace hatte seine Stimme zwischen ihren Küssen mittlerweile auf ein sachtes Flüstern gesenkt, als Marco als Erwiderung seiner Worte die Augen wieder geöffnet hatte und ihn nun fragend anblickte. Lächelnd nahm Ace daraufhin das Gesicht des Phönix zwischen seine beiden Hände, ehe er nun seinerseits die Augen schloss und ihre Lippen soweit wieder aneinander brachte, dass sie sich zaghaft berühren konnten und er sein nächstes Wort gefühlvoll dagegenhauchen konnte: „Danke.“   Kapitel 12: Silvers Rayleigh ---------------------------- ~*~ Kapitel  –  12  – Silvers Rayleigh ~*~ „Du meine Güte, ist das verwirrend! Müssen wir dich dann jetzt etwa auch Käpt’n nennen? Weil  dein Einfall mit diesem Mit-Käpt’n gefällt mir nicht. Dann eher: Kapitän der Zweite? Puh…nee warte, das ist viel zu lang als Titel…hmm…wie wäre es mit Käpt’n-Two?“ „Haru…im Ernst jetzt, das klingt doch total beschissen. Käpt’n reicht doch auch.“ „Ja, nee…eben nicht! Stell dir doch mal vor, du und Marco steht zusammen beide vor uns. Wenn dann einer ´Käpt’n´ ruft, dann dreht ihr euch beide um und niemand weiß, wer gemeint war….dann war eure tolle neue Organisation gleich für die Katz…“ „Hmm…auch wieder wahr…aber ich will nicht die Nummer zwei sein!!“ „Na, dann frag halt Marco, ob er den Titel als Käpt’n-Two antritt…“ „Geht’s noch?! Da kann ich mich auch gleich selbst wieder unter die Erde befördern…“, nachdenklich nahm Ace einen großen Bissen seiner gebratenen Keule, ehe er sich eine gutbestückte Gabel mit Kartoffelsalat hinterherschob. Sein Blick glitt dabei durch den großflächigen Gemeinschaftsraum, in dem sie saßen und sich nun schon eine ganze Weile lang über die neue Regelung von ihm und Marco unterhielten. Dass er dabei der einzige war, der mit einem riesigen Berg Essen vor sich am Tisch saß, kümmerte ihn reichlich wenig. Die anderen hatten dafür immerhin auch schon Frühstück UND Mittagessen gehabt. Er dagegen gerade einmal eine kleine Schale Müsli, die er sich heute Morgen in Windeseile hatte einverleiben müssen, da für mehr leider keine Zeit geblieben war. Marco war nach ihrem Gespräch nämlich auf die glorreiche Idee gekommen, ihm in Sachen „Crewführung“ etwas Nachhilfe zu geben, die zusammen mit seinem eigenen, persönlichen Training dazu führte, dass er eigentlich gar keine Freizeit mehr besaß und zu seinem Leidwesen vollkommen ausgebucht war. Dabei auch noch Zeit für sein heißgeliebtes Essen zu finden, war wirklich eine wahre Herausforderung. „Der Titel ist doch gerade mal völlig belanglos, viel mehr frag ich mich, wie du es hinbekommen hast, Marcos Zustimmung einzuholen. Nichts gegen dich, Ace…aber…was veranlasst Marco bitte dazu, sich seinen heiligen, innig geliebten Kapitänsposten mit dir zu teilen?“ „Nun…sagen wir…ein paar sehr überzeugende Argumente, gemischt mit dem unverkennbaren Charme eines Puma D. Ace, bringen so Einiges fertig in Bezug auf unrealistische Dinge.“, ein freches Grinsen spickte sein Gesicht, als er in Richtung Vista schaute und sich dabei provokativ einen kleinen Klecks Soße von den Lippen leckte. „Vielen Dank auch für das verstörende Kopfkino…das war wirklich mehr als unnötig!“ „Keine Ursache, Pusteblume!“ „Also wirklich, Vista! Das ist meiner Meinung nach genauso belanglos, wie diese Titelgeschichte zuvor. Ich würde viel lieber wissen, wie denn jetzt euer Plan in Bezug auf dein Brüderchen aussieht, Ace…“, nun hatte sich auch Izou eingeklinkt, der bisher eher wortkarg mit verschränkten Armen neben einem Bullauge an der Wand gelehnt hatte. Während seiner Worte hatte er diese Haltung jedoch verlassen und stand nun ebenfalls in unmittelbarer Nähe der geselligen Diskussionsrunde.   Ace hatte derweil seine ausgiebige Mahlzeit beendet und musste stark gegen den Drang ankämpfen, nicht an Ort und Stelle einzuschlafen. Seine angeborene Macke, unter Fachkreisen auch bekannt als Narkolepsie, half ihm dabei alles andere als weiter und verstärkte den plötzlichen Wunsch nach einem Verdauungsnickerchen leider nur noch mehr. Als er dann allerdings die Worte Izous vernommen hatte, schien er mit einem Mal wieder  hellwach, sodass er sich in seiner etwas zusammengesunkenen Haltung wieder aufrichtete, um seinem Kameraden bei seiner Antwort in dessen Gesicht blicken zu können. „Naja…wie bereits gesagt, trainiert er wohl zurzeit bei so nem Typen. Und der gibt uns die benötigten Koordinaten erst, wenn er mit mir gesprochen hat. Anscheinend hat er irgendwelche Bedingungen, bevor ich Ruffy sehen kann…“ „Bitte was?! Es ist immer noch dein Bruder und der hat ein verdammtes Recht darauf zu erfahren, dass du noch lebst und sein Kampf um dich doch nicht vergebens war!“ Unmerklich zuckte Ace bei diesen Worten zusammen. Mit dem Gesagten hatte Vista genau den Punkt in ihm getroffen, der ihn zurzeit wohl am Meisten aufwühlte. Ruffy wusste schließlich nichts davon, dass er wieder unter den Lebenden war. Sein kleiner Bruder war mit großer Sicherheit der festen Überzeugung, dass er versagt hatte und machte sich ganz allein verantwortlich für seinen Tod. Allein dieser Gedanke schmerzte unaufhörlich in seiner Brust und vermischte sich zudem mit der grauenvollen Ungewissheit, wie Ruffy wohl auf ihn reagieren würde. Immerhin war er nun schon mehrere Monate wieder am Leben und hatte in dieser Zeit nur wenige Gedanken an ein Wiedersehen verschwendet, da er selbst erst einmal wieder auf die Beine kommen musste. So, wie er seinen kleinen Bruder jedoch kannte, könnte er ihm genau aus diesem Punkt einen gemeinen Strick drehen, indem er ihm vorwarf, ihn so lange im Ungewissen gelassen zu haben. Überhaupt wollte sich Ace gar nicht erst ausmalen, was für Höllenqualen der Kleine wegen ihm wohl durchmachen musste und vermutlich auch immer noch tat. Wenn er sich in die Lage von Ruffy hinein versetzte, wie er verzweifelt versuchte, mit seinem Verlust zurecht zu kommen, wurde ihm augenblicklich speiübel. Seinem kleinen Bruder musste es hundsmiserabel gehen. Was also, wenn es zu spät war und Ruffy aus einem gewissen Selbstschutz heraus bereits mit ihm abgeschlossen hatte? Brachte es ihm dann überhaupt noch etwas, zu ihm zu gehen?  War sein kleiner Bruder ohne ihn nicht vielleicht doch besser dran? Jetzt gerade war er offensichtlich dabei, den großen Verlust zu verarbeiten. Riss seine Begegnung dann nicht vielleicht einfach nur die Wunden wieder auf, die womöglich gerade anfingen abzuheilen? Es waren genau diese Gedanken, die ihn bisher auch davon abgehalten hatten, sich tatsächlich bei diesem Rayleigh zu melden. Marco hatte es des Öfteren mal angeschnitten und versucht den Grund aus ihm herauszukriegen, weshalb er sich bisher vor dem Anruf gedrückt hatte, jedoch hatte er es bis jetzt auch immer darauf geschoben, dass er einfach noch keine Zeit dafür gefunden hatte und es in Ruhe und nicht zwischen Tür und Angel erledigen wollte. Marco war natürlich bewusst, dass er mit diesen Worten einfach nur abblocken und es aufschieben wollte. Wahrscheinlich hatte ihn der Phönix sogar mal wieder längst durchschaut, was ihn zugegeben nicht einmal wundern würde. Nicht selten kam es Ace so vor, als könne dieser Kerl insgeheim seine Gedanken lesen und als würde Marco  einfach nur darauf warten, bis er selbst von sich aus zu ihm kam, um ihm dann das eigentliche Problem mitzuteilen und ihn um Rat zu bitten. Ace stellte sich dann auch immer vor, wie der Phönix selbstgefällig in sich hineingrinste und sich auf einer imaginären Schiefertafel einen weiteren Punkt dafür gab, mal wieder richtig gelegen zu haben. Wahrscheinlich stand es mittlerweile sogar 1000:1 für diesen dummen Piepmatz.   Grummelnd zog sich Ace daraufhin seinen Hut tiefer ins Gesicht, bevor er erst jetzt registrierte, dass ihn seine Crew immer noch abwartend anstarrte und teilweise schon etwas ungeduldig dreinschaute. Ach ja, richtig. Er hatte ja noch gar nicht geantwortet.  Verflixt! Wo waren sie doch gleich stehengeblieben? Angestrengt kniff der Feuerbändiger seine Augen zusammen, als er sich überlegend über sein Kinn rieb und dabei wohl einen ziemlich kuriosen Eindruck erweckte. Würden seine Kameraden wohl nicht zu genüge wissen, dass sich sein Hirn während einem Gespräch oftmals dummerweise einfach ungewollt anderen Themen widmete, könnte man vielleicht wirklich vermuten, er hätte ernsthaft Probleme mit Gedächtnisschwund oder Alzheimer.     „Ruffy, Ace…wir waren stehengeblieben, bei diesem Typ, der erst noch mit dir reden will, bevor du zu ihm darfst…“, half ihm Haruta freundlicherweise auf die Sprünge, bevor sie seinen grübelnden Zustand dafür nutzte, um ihm lachend einfach seinen Hut abzunehmen und ihn sich anschließend selbst auf den Kopf zu setzen. „Ja, richtig! Dieser Rayleigh Silvers oder wie auch immer er jetzt heißen mag! Ich sag euch, der kann sich wirklich was anhören, wenn ich ihn an der Strippe habe! Wisst ihr was? Eigentlich habt ihr vollkommen Recht! Ruffy wird mir den Kopf schon nicht abreißen und es tut uns sicher beiden gut, wenn wir uns wiedersehen. Ich rufe diesen Typ jetzt gleich an und geig ihm die Meinung!“ Beschwingt von seinen eigenen Worten, wollte sich Ace gerade von der hölzernen Bank erheben, als die plötzlich eingetretene Stille ihn dann noch einmal innehalten ließ. Verwundert blickte die Feuerfaust in die verblüfften und teilweise sogar schockierten Gesichter seiner Kameraden. Angestrengt ließ er seine letzten Worte daraufhin noch einmal Revue passieren und fragte sich dabei gleichzeitig, was genau er so Verwerfliches gesagt haben könnte, bis ihm einfiel, dass ihm ja überhaupt niemand etwas in Bezug auf Ruffy geraten, beziehungsweise gar vorgeschlagen hatte.  Er hatte ihnen also mit seiner Antwort insgeheim nun doch seine Bedenken und Ängste im Bezug auf das Treffen mitgeteilt, doch konnte er immer noch nicht so ganz nachvollziehen, was daran so schlimm sein könnte. „Leute, im Ernst jetzt…ihr kennt mich doch und wisst, dass ich in sowas nicht gut bin. Gedanken laut aussprechen und so…“ „Ace?“ „Ja?“ „Weißt du eigentlich, was du da eben gerade gesagt hast?“ „Ehm…was genau soll das werden, Izou? Eigenreflektion aufgrund von Familienkomplexen, oder was…?“ „Wir fragen dich gerade nochmal, ja? Denk mal genau darüber nach, was du uns gerade gesagt hast, Feuerfaust.“ „Ey…was soll’n der Scheiß jetzt, Vista?! Habt ihr jetzt auf einmal alle Tassen aus dem Schrank verloren, oder was?!“ „Du hast da gerade von….Rayleigh Silvers gesprochen, verdammte Kacke!! Ist dir eigentlich bewusst, WER dieser Typ ist, von dem du da die ganze Zeit über gequasselt hast??!!“ „Ehm…“ „Du weißt wirklich nicht, wer das ist?! Verdammt, ACE! Das ist niemand geringerer, als….“ Gerade als Vista zu seiner finalen Erklärung ansetzen wollte, wurde er von einem unverkennbaren und ziemlich lauten Räuspern unterbrochen, welches keinem geringeren als Marco gehörte. Dieser hatte komischerweise gerade jetzt ebenfalls den Gemeinschaftsraum betreten und damit die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gelenkt. Mit einem kaum sichtbaren Kopfschütteln wies er Vista und den Rest dazu an innezuhalten, bevor er zielstrebig auf Ace zulief, der seinen Blick vollkommen planlos zwischen seiner Crew und Marco hin- und herwandern ließ. „Kann ich dich kurz sprechen….Käpt’n?“, der amüsierte Unterton in der tiefen Stimme Marcos, brachte es glücklicherweise fertig, die Aufmerksamkeit seines Freundes nun ausschließlich auf ihn zu lenken. Trotzig verschränkte Ace die Arme vor seiner Brust, ehe er ihm dreist die Zunge herausstreckte: „Hahaha…wirklich unglaublich witzig, Marco. Hat dir schon mal jemand gesagt, dass Witzeln definitiv mal so gar nicht zu deinen Talenten zählt?“ „Schade, die anderen haben zumindest gegrinst. Aber du tanzt ja schon immer gerne aus der Reihe…was ist nun? Bringst du es fertig, mir fünf Minuten deiner kostbaren Zeit zu schenken?“ „Wer es noch gruselig findet, dass Marco offensichtlich mal gute Laune hat, hebt jetzt einmal bitte kurz die Hand!“, prüfend ließ Ace beim Aufstehen seinen Blick durch die Menge gleiten, während er seinen Arm als Zustimmung schon einmal in die Höhe schnellen ließ. Rückwärts lief er Marco dann schon einmal Richtung Ausgang nach, sodass er seinen Blick dabei immer noch auf die Crew richten und sehen konnte, wie Haruta breitgrinsend beide Arme in die Luft hob. Lachend zwinkerte er ihr zu, bevor er sich nun doch wieder herumdrehte, um keine weitere Gefahr zu laufen, irgendwo dagegen zu rempeln. ~*~ Sie fanden sich schon nach kurzer Zeit in Marcos Kajüte wieder, der nach ihrem Eintreten kurzerhand die Türe verriegelte und den Schlüssel dabei provokativ in seiner Hosentasche verschwinden ließ. „Ehhmm…wenn du gerade Notstand hast und mich ins Bett kriegen willst, kannst du dein Spielchen das nächste Mal ruhig auch anders angehen und vielleicht nicht gerade so auffällig vor der versammelten Mannschaft abziehen…“ Marcos Grinsen, welches wohlgemerkt immer noch auf seinem Gesicht ruhte und ihn wohlgemerkt etwas gespenstisch wirken ließ, wurde noch eine Spur breiter, als er sachte seinen Kopf schüttelte und daraufhin auf ihn zukam. „Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber eigentlich wollte ich etwas ganz anderes von dir.“ „Oh…“, peinlich berührt wendete Ace seinen Blick ab, während seine Wangen ein zartes Rosa annahmen und er verlegen die Wand angrinste, bevor er offenbar erst nach ein paar weiteren Augenblicken realisierte, dass  er ihn entgegen seiner Erwartung scheinbar wirklich nicht hergebracht hatte, um ihn ins Bett zu kriegen und stattdessen wahrscheinlich eher  mal wieder ein ernsteres Thema mit ihm bereden wollte, „…toller Käse...“ „Ich habe eben zufällig das Gespräch von euch mitbekommen.“ „Oh ja, natürlich. Ganz rein zufällig, was? Du hast deine Ohren doch eh immer überall und schiebst den Kontrolletti…“ „Mag sein…aber ich habe da meine ganz eigene Methode, weißt du? Das jetzt gerade zum Beispiel…das hab ich absichtlich überhört.“, mit diesen Worten wurde er von hinten in eine bestimmende Umarmung gezogen, bevor Marco ihm kurz mit den Zähnen in den Nacken zwickte. „HEY! Ohne erotische Hintergedanken wird nicht gebissen, Freundchen! Also hör auf, mich hier wuschig zu machen, wenn die Ernte im Endeffekt doch ausbleibt!“ Marcos helles Lachen erfüllte zwar nur für wenige Sekunden lang den Raum um sie herum und doch brachte es Ace‘ Bauch angenehm zum Kribbeln. Er konnte die Male, in denen sein Freund während ihrer gemeinsamen Jahre mal ehrlich und von Herzen gelacht hatte an einer Hand abzählen und so war es für Ace wohl eines der schönsten Geräusche überhaupt. Und ja, auch dann, wenn Marcos Lachen auf seine Kosten ging und einen mehr als zweideutigen Hintergedanken hatte. „Wer sagt denn, dass ich keine Hintergedanken dabei habe?“, gluckste der Phönix nach einer Weile amüsiert und hob belustigt seine Augenbrauen, als sich Ace gespielt beleidigt auf seinen Schreibtisch setzte. „Marcoooo!“ „Nun gut…wie gesagt, habe ich das Gespräch mitverfolgt…“ „…du meinst wohl eher belauscht. Aber gut, red weiter…“ „…Vorsichtig, Streichholz! Denk an unsere Abmachung! Jedenfalls stimme ich dir voll und ganz zu und bin ebenfalls der Meinung, dass du Rayleigh heute noch anrufen solltest, yoi. Am Besten sofort, hier bist du nämlich ungestört.“ „Ehhhhh…wa..warte mal…so…war das eigentlich nicht gemeint…also…“ „Hier auf dem Zettel steht die Nummer, die Teleschnecke ist dort drüben im Regal.“ „Marco…warte mal…ich…ich kann das nicht.“ „Und ob du das kannst! Die Selbstzweifel werden jetzt mal kurz hinten angestellt, klar?! Hier geht es in erster Linie weniger um dich, als um das Wohl deines Bruders. Wie lange willst du noch warten, yoi? Etwa so lange, bis sich die Nachricht deiner Wiederauferstehung bis auf ihre Insel verbreitet hat und Ruffy es über die Tageszeitung erfahren muss, anstatt die Gelegenheit zu bekommen, es direkt von dir persönlich zu erfahren? Tut mir leid, Ace, aber das werde und kann ich nicht zulassen. Ich will mir gar nicht ausmalen, was für ein nervliches Wrack dann wieder vor mir sitzen würde…also tu nicht nur dir, sondern uns allen bitte diesen Gefallen und rede endlich mit Rayleigh Silvers!“ „Meine Güte, ist ja gut. Wieso musst du auch immer gleich so abgehen? Ist ja ätzend…“ „Man musste dich schon immer zu deinem Glück zwingen, Kleiner.“ „Mach’s gut, Marco. Hau ab und geh wen anderes nerven.”, damit vollführte er eine winkende Handbewegung, ehe er sich von dem Schreibtisch runterschwang und Marco den Rücken kehrte, um die kleine Teleschnecke aus dem Regel zu nehmen.  Dass der Phönix dabei noch einmal auf ihn zuschritt und ihm provokativ in den Hintern zwickte, kommentierte Ace mit einem schwungvollen Faustschlag nach hinten, dem Marco jedoch wie erwartet auswich. Keine Sekunde später hörte man, wie mit dem Schlüssel die Türe geöffnet wurde und Marco ohne ein weiteres Wort, dafür aber mit Sicherheit breit grinsend, die Kajüte verließ. Die plötzlich einkehrende Stille legte sich wie Blei auf seine Schultern, als er sich langsam auf die Bettkante sinken ließ und dabei ratlos die Teleschnecke, welche ihn blinzelnd musterte in der einen und den kleinen Zettel mit der Nummer in der anderen Hand hielt. Entschlossen atmete der Feuerbändiger daraufhin noch einmal tief durch, ehe er all seinen Mut zusammensuchte und begann die niedergeschriebene Zahlenkombination zu wählen. Was hatte er auch schon für eine andere Wahl? Zunächst rührte sich das kleine Telekommunikationsgeschöpf in seinen Händen nicht, sodass Ace bereits vermutete, sich verwählt zu haben, doch plötzlich weiteten sich die Augen der Teleschnecke und es ertönte ein leicht abgehetztes: „Silvers?“ Die Stimme am anderen Ende klang rau und tief, sodass die Feuerfaust keinen Zweifel daran hatte, es hier mit einem etwas älteren Mann zutun zu haben. Ace konnte es sich selbst nicht richtig erklären, doch in dem Moment, in welchem Silvers am anderen Ende den Anruf entgegengenommen hatte, waren all seine Worte, die er sich notdürftig zurecht gelegt hatte, in Luft aufgelöst worden. Einzig und allein der Gedanke daran, dass er gerade mit dem Mann sprach, der seinen kleinen Ruffy in unmittelbarer Nähe bei sich hatte, raubte ihm seine Sprache. All die Emotionen in Bezug auf seinen kleinen Bruder kochten abermals in ihm hoch und erst jetzt wurde Ace wirklich bewusst, wie sehr er seinen kleinen Flummi eigentlich vermisste. Sein Herz schnürte sich schmerzhaft zusammen, als ihn seine Gedanken augenblicklich zurück  in ihre Kindheit zurücktrugen, in der dieses ganze Chaos hier doch noch so weit weg war und in welcher sich niemand auch nur im Entferntesten getraut hätte, sich Ähnliches auszumalen, als das, womit sie sich zurzeit in ihrer Gegenwart auseinandersetzen mussten. „Hallo? Ist dort jemand?“ Erschrocken zuckte Ace zusammen und sog tief die Luft in seine Lungen, hätte dabei vor lauter Schreck fast die Teleschnecke fallen lassen, als er kurz seinen Kopf schüttelte, um wieder Herr seiner Sinne zu werden. Wenn er so weitermachte lief er womöglich noch Gefahr, das Gespräch und damit auch die Chance auf Ruffy in den Sand zu setzen, bevor es überhaupt begonnen hatte. „Hier spricht Puma D. Ace, der Bruder von Ruffy.“ „Ahh…sieh mal einer an. Hast du dich also doch noch dazu entschieden, meiner Bitte Folge zu leisten, nicht?“ „Scheint so.“ Nervös biss sich Ace in seiner Unterlippe, als daraufhin ein unangenehmes Schweigen zwischen ihm und dem scheinbar ziemlich alten Kauz eintrat. Er kannte diesen Typen nicht, was das Alles hier nicht besser machte. Er war noch nie gut im Umgang mit Fremden gewesen, was seinen beschränkten Komplexen in Sachen Vertrauen zuzuschreiben war und letztlich nicht selten darin endete, dass man ihn nach der ersten Begegnung direkt als feindselig abstempelte. „Scheinst ja nicht der Gesprächigste zu sein, hm? Merkwürdig…dein Bruder erzählt mir eigentlich immer das genaue Gegenteil.“ Kurz musste Ace tatsächlich innehalten und seine Augen fest zusammenkneifen, damit er den Gedanken tapfer verdrängen konnte, dass Ruffy dem Anschein nach doch noch von ihm redete und somit auch immer noch an ihn dachte.  Es war schön zu hören, dass Ruffy wieder über ihn reden konnte, was sicher keineswegs leicht für ihn war und ihn bestimmt auch einiges an Überwindung kostete. Wütend verkrampfte Ace seine Hände um die Schnecke auf seinem Schoß. Wie konnte sich Etwas bloß so gut anhören und gleichzeitig auch so schmerzhaft sein?! „Jungchen? Bist du noch dran?“ „Ja…ich…tut mir leid. Es ist nicht einfach…ich meine, das Alles hier. Glauben Sie mir, ich würde nichts lieber wollen, als Ruffy endlich wiederzusehen und ihm zu zeigen, dass er nicht länger um mich trauern muss…“ „Nun…das kann ich sehr gut nachempfinden, allerdings muss ich als sein derzeitiger Mentor auch an seinen Fortschritt denken. Genau deshalb war es auch so wichtig für mich, vorher noch einmal mit dir über das Treffen zu sprechen. Ich möchte eurem Glück um keinen Preis im Wege stehen, versteh mich da bitte nicht falsch, aber…“ „Ab…er?“, er musste sich wirklich zügeln, um diesem Rayleigh nicht ein paar unschöne Dinge an den Kopf zu werfen und ihn zu fragen, was genau dann eigentlich sein verdammtes Problem war. Sein Herz schlug aufgeregt gegen seine Brust und er merkte, wie seine Handinnenflächen vor lauter Anspannung anfingen zu schwitzen. „Weißt du….es ist leider noch etwas schwierig für mich, zu deinem Bruder durchzudringen. In seinem Training soll er bei mir lernen, wie er sein Haki sinnvoll und vor allem gezielt einsetzen kann. Dass dieses Unterfangen einiges an Zeit beansprucht, kannst du dir sicherlich selbst denken. Ich habe deinem Bruder meine Hilfe für genau ein Jahr lang angeboten und die Zeit läuft gnadenlos gegen uns. Bisher sind seine Fortschritte nur schleppend und genau deshalb möchte ich dich dafür nutzen, um sein Training voranzutreiben. Ruffy hat ein klares Ziel vor Augen: Er möchte zukünftig in der Lage sein, die Menschen zu schützen, sie ihm etwas bedeuten. Wenn du jetzt einfach daherkommst, dann lege ich gerne meine Hand in dein Feuer, dass er genau dieses Ziel und damit auch seinen Ansporn für das Training verlieren wird. Kannst du mir so weit folgen, Ace?“ „…Ja…na los…weiter im Text!“, zähneknirschend nickte Ace nun mehr zu sich selbst, als er sich notgedrungen eingestehen musste, dass die Erklärung des alten Mannes bis hier hin tatsächlich plausibel klang. Er konnte sich jedoch immer noch nicht erklären, welche Rolle er nun genau bei dieser ganzen Geschichte spielen sollte. Für ihn klang es bisher eher nach einer Erpressung und das missfiel ihm in allerlei Hinsichten. „Wenn er dich einfach so wiedersieht, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit sein gesamtes bisheriges Training vergessen und nur noch Augen für dich haben. Deshalb erwarte ich von dir, dass du ihm klarmachst, welche Chance ihm durch die Lappen gehen würde, wenn er sein Training tatsächlich vernachlässigen oder gar abbrechen würde, wenn er womöglich noch auf die Idee kommt, mit dir mit zu segeln, nur um bei dir sein zu können.“ „Ruffy hat seine eigene Crew. Er würde niemals ohne seine Leute und schon gar nicht unter einer anderen Flagge segeln…“ „Wie dem auch sei…ich möchte es mir wirklich nicht mit dir verscherzen, Ace…und ich kann mir gut vorstellen, was du durchmachen musstest…“ „Hören Sie, alter Mann! Das einzige, was ich möchte, ist Ruffy zu sehen! Wenn Sie es sich wirklich nicht mit mir verscherzen möchten, dann kommen Sie endlich zum Punkt, verdammt!“ „Also gut…“, Rayleigh schien am anderen Ende zu seufzen, ehe er in einem beschwichtigenden Tonfall fortfuhr, „…damit ich Ruffys Kampfkünste endlich vollkommen analysieren und im Umkehrschluss auch seine größten Schwachstellen herausfiltern kann, muss ich es irgendwie schaffen, ihn wirklich zu fordern, sodass er mit vollem Einsatz kämpft. Bisher habe ich ihn gegen die größten und gefährlichsten Monster hier auf der Insel antreten lassen, doch brachte das, wie bereits gesagt, nur wenig Erfolg. Aus diesem Grund möchte ich, dass du gegen ihn kämpfst, ohne dass er weiß, wer genau da sein Gegner ist.“ „Ich soll WAS??!!!! Haben Sie’ne totale Macke??!!“ „Mir war bewusst, dass dir das nicht gefallen wird, doch lass mich dir bitte genauer erklären, worauf ich hinaus möchte. Ruffy soll merken, dass sein Gegner ihm dieses Mal ebenbürtig und sogar überlegen ist. Wenn er das merkt und zudem nicht weiß, dass er dort gerade gegen dich kämpft, dann wird er endlich vollen Einsatz zeigen und ich kann daran seinen Kampfstil verbessern. Ich weiß, dass ich dir damit einiges abverlange, Ace und es  auch sehr schwer für dich sein wird, dabei konzentriert zur Sache zu gehen, doch bitte ich dich im Namen deines Bruders um deine Mithilfe. Mir liegt etwas an ihm und er könnte es wirklich weit bringen, wenn er erst über seine Grenzen hinaus gegangen ist. Geb ihm die Chance, stärker zu werden und seine Crew wieder ohne Selbstzweifel anführen zu können. Du, als sein großer Bruder weißt doch genau, wie viel ihm daran liegt, seinen Traum verwirklichen zu können….“ Ace schwieg. Mit dieser miesen Karte Seiten Rayleighs hatte er nun wirklich nicht gerechnet. Sein Kopf war zum Brechen voll und in ihm rasten die Gedanken in einem schwindelerregenden Tempo. Zitternd versuchte er dennoch aus diesem ganzen Gedankenwahnsinn ein paar brauchbare Teile zusammenzuführen, die es ihm ermöglichten, das Gesagte von eben zu verdauen. Natürlich wusste er, was Ruffy für ein Hitzkopf war und dass es wahrscheinlich wirklich nicht anders ging, doch konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen, einfach so gegen seinen Bruder zu kämpfen, nachdem er diesen doch so lange nicht sehen konnte und zudem so viele, quälende und schmerzende Ereignisse zwischen ihnen standen. Wie sollte er es bitte fertig bringen, einfach so gegen Ruffy zu kämpfen, ohne dem Drang nachzugeben, ihn einfach nur in die Arme zu schließen?! Mühevoll fasste sich Ace an den Kopf, fast so, als wollte er damit bezwecken, seine rasenden Gedanken abzubremsen. Ihm schwirrten so unfassbar viele Fragen im Kopf herum, dass er es nicht annähernd fertig brachte, diese in eine vernünftige Reihenfolge bringen zu können. Angefangen dabei, weshalb dieser Rayleigh überhaupt in der Lage war, seinem Bruder das Haki beizubringen, hinweg über den Drang, wissen zu wollen, mit wem genau er dort eigentlich gerade sprach, bis hin zu der Tatsache, dass er noch nicht einmal dazu gekommen war, um sich nach Ruffys derzeitiger Verfassung zu erkundigen. Letztlich jedoch manifestierte sich nur noch eine Frage in diesem ganzen Wirrwarr, mit der er selbst zugegeben am Wenigsten gerechnet hätte und doch brannte sie immer mehr in Ace, sodass er es einfach nicht länger zustande brachte, sie neben all den anderen Anliegen verdrängen zu können: „Wozu machen Sie das Alles hier? Ich meine…was springt für Sie letztendendes dabei heraus?“ „Nun…weißt du…ich habe ein privates Interesse daran, zu sehen, was die neue Ära letztlich mit all ihren Mitstreitern noch bringen wird. Ich selbst bin alt und habe unendlich viel erlebt und doch ist noch so Vieles offen und unklar. Auch im Namen meines ehemaligen Kapitäns möchte ich gerne wissen, was ihr nun letztlich aus seinem Überbleibsel machen werdet…“   Kapitel 13: Vom bösen Wolf zum frommen Lamm ------------------------------------------- ~*~ Kapitel – 12.1 – Vom bösen Wolf zum frommen Lamm ~*~ "Willst du da wirklich reingehen?!" "....das ist immer noch meine Kajüte, yoi." "Ja, aber....also gut. Bitte. Wir zumindest wissen nicht mehr weiter und eigentlich sind wir auch heilfroh, dass du endlich fertig mit der Kursbestimmung bist und uns wieder mithelfen kannst..." Haruta blickte erleichtert über den Stapel Handtücher in ihren Armen hinweg, ehe sie diesen schließlich einem abgehetzten Vista entgegendrückte, damit sie sich selbst nun auch den Schweiß von ihrer Stirn wischen konnte. Sie hatten es nun nicht einmal zu viert, zusammen mit Izou und Jozu geschafft, diesen Satan hinter ihnen in dem stickigen Raum zu besänftigen. Ihren eigentlichen Befehl von Marco, ihn einfach ans Bett zu fesseln, wenn er nicht hören wollte, hatten sie bereits nach den ersten verstrichenen Sekunden verwerfen müssen, als der Feuerbändiger zischend kurzen Prozess mit den Tauseilen gemacht hatte, die sie sonst eigentlich dazu verwendeten, um die Segel zu raffen. Irgendwie hatte Ace ihnen entgegen all ihrer bisherigen Erfahrungen im Umgang mit ihm sogar regelrecht Angst gemacht, was zum einen definitiv an seinen tiefdunklen Augenrändern lag, die ihm etwas gespenstisches verliehen, und zum anderen an seinem wechselhaften Verhalten, das innerhalb von Minuten umschlagen konnte. Erst gestern zum Beispiel hatte er erst artig und brav seine Hühnersuppe gelöffelt, bevor er plötzlich von der einen auf die anderen Sekunde die Schüssel gegen die Wand geworfen und lautstark angefangen hatte herumzufluchen. Dass er danach beim Versuch des Aufstehens eine harte Bekanntschaft mit dem Dielenboden machen musste, war im Vorhinein abzusehen. Mit vereinten Kräften hatten sie es schließlich geschafft, ihn zurück ins Bett zu verfrachten, in dem er letztlich einfach nur noch stumm und mit verschränkten Armen vor der Brust herumgehockt hatte. Ab und an hatte er zwar irgendetwas vor sich hingemurmelt, aber das hatte niemand so richtig verstehen können. "Sag mal, Marco..." "Yoi?" "Wo genau hast du die letzten Nächte eigentlich gepennt, während Ace dein Bett verwüstet hat?" "Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Vista." "Ich mein ja nur...hätte mich mal interessiert." "Tze..", damit schob Marco seinen selig grinsenden Kameraden von der Tür weg, ehe er diese wieder aufschloss und mit einem flauen Gefühl in der Magengegend eintrat. Wieso konnte Ace nicht einfach mal schlafen, wenn er es wirklich hätte gebrauchen können?! So, wie jetzt gerade zum Beispiel... Kaum war die Tür hinter ihm leise zurück ins Schloss gefallen, bemerkte er, wie das Deckenknäuel erschrocken zusammenzuckte, ehe es sich blitzschnell aufrichtete und ein böse funkelnder Ace daraus zum Vorschein kam. Einen Moment lang sahen sie sich tief in die Augen, ehe Ace verkrampft um sich blickte, in der Hoffnung irgendeinen anderen Ausgang zu finden und Marco sichtlich damit zu kämpfen hatte, nicht einfach amüsiert zu grinsen. Das war also ihr furchterregender und unberechenbarer Ace, vor dem seine Nakama plötzlich solch eine Angst hatten?! Nun musste Marco doch grinsen, drehte sich dabei aber unauffällig zur Seite und wischte sich einmal mit der Hand durchs Gesicht, um es vor Ace zu verbergen. Immerhin wollte er ihn nicht unnötig provozieren. Und dennoch würde er das Bild, das sich ihm hier gerade bot, wohl nie wieder vergessen können. Ace hockte finster dreinblickend im Bett, die Arme natürlich stur vor seiner Brust verschränkt. Vergebens versuchte er dabei wohl einen starken Eindruck zu machen, doch sein blasses Gesicht und die glasigen Augen verrieten ihn dabei leider auf gemeine Art und Weise. Die zahlreichen Decken, die er aufgrund seines Schüttelfrostes bei sich liegen hatte, waren in sämtliche Richtungen zerstreut und bildeten lediglich in der Mitte oberhalb seiner Hüfte ein verflochtenes Knäul. Hier und da befanden sich in ihnen braun eingebrannte Brandlöcher, die höchstwahrscheinlich daher kamen, dass Ace sich gegen sämtliche Behandlungen auflehnte und versuchte sich mit allen Mitteln gegen sie zu wehren. So zum Beispiel auch jetzt. Feindselig zuckten die ersten zarten Flämmchen über seine Oberarme und Schultern und sein Blick wurde noch eine Spur tödlicher, als sich Marco langsam auf den Weg zu ihm machte. Mit großer Sicherheit wusste sein Freund bereits, dass er ebenfalls gekommen war, um ihn zu umsorgen oder eben auch, wie Ace es nun wohl aussprechen würde, quälen zu wollen. "Wie geht's dir denn, hm?" "Fabel....haft!" Die kratzige und atemlose Stimme, welche im Laufe der schweren Grippe sogar ihre Tonlage einbüßen musste, ließ ihn erneut schmunzeln und sich selbst ermahnend biss sich Marco kurz auf seine Zunge. Es sollte für Ace dieses Mal wirklich nicht so rüberkommen, als mache er sich wieder lustig über ihn. Das tat er natürlich insgeheim trotzdem, allerdings einfach nur allein wegen der Tatsache, dass Ace daraus ein solches Theater veranstaltete. Natürlich wusste der Phönix auch ganz genau, weshalb sich sein Freund dieses Mal so sehr anstellte. Das tat er nämlich normalerweise nicht, wenn es ihn mal erwischt hatte. Natürlich blieb niemand gerne im Bett, doch gab es einen riesen Unterschied zwischen dem sonstigen Verlauf des Krankseins von Ace und dem jetzigen. "Ace....", er versuchte wirklich so sanft zu klingen, wie es ihm nur irgend möglich war, als er sich zu seinem Freund auf das ebenfalls leicht angesengte Bett setzte und diesen leicht an seiner Schulter berührte, "Das klingt wirklich nach allem....außer nach fabelhaft, yoi?" Direkt im Anschluss seiner Worte legte er dem Feuerbändiger prüfend eine Hand auf die Stirn, um mit Ernüchterung festzustellen, dass das Fieber immer noch nicht heruntergegangen war. Um ehrlich zu sein hatte er sogar das Gefühl, als wäre es im Vergleich zu gestern wieder etwas angestiegen. Seine Handlung wurde lediglich mit einem genervten Ein- und Ausatmen von Ace kommentiert, wobei er sich allerdings in einem Hustenanfall verlor, der ihn die nächsten Minuten lang gefangen hielt und seinen Körper schwer in Mitleidenschaft zog. "Dreckskacke..." Das war das einzige, das Ace danach erschöpft nuschelte, ehe er sich kraftlos zurück in die Laken fallen ließ und müde seine Augen schloss. "Ich weiß ja, dass du nur für deinen Kampf mit Ruffy trainieren wolltest, Ace. Aber das macht man einfach nicht, wenn es schneit und kurz darauf ein eisiger Wind übers Deck fegt, yoi? Teufelskräfte hin oder her." "Klugscheißer...." Darauf ging Marco nun einfach einmal nicht ein, sondern legte sich stattdessen neben Ace, um ihn vorsichtig in den Arm zu nehmen. Der Kleinere tat ihm wirklich leid, immerhin wusste Marco, dass er Ruffy einfach nur so schnell wie möglich sehen wollte. Dass er beim Versuch, schnell an Stärke zuzulegen nun einfach krank geworden war, ging ihm mehr als nur gegen den Strich und der Blonde konnte sich wirklich gut denken, wie sehr Ace seinen kleinen Bruder doch insgeheim vermissen musste. Gerade jetzt, wo er sich dazu entschlossen hatte, ihn zu treffen und obendrein auch noch gegen ihn kämpfen musste. "Erst klugscheißern und jetzt rumschleimen....das sind mir...die Richtigen...tze...", obwohl Ace immer noch patzig klang, schob er ihn dennoch entgegen seiner Worte nicht von sich weg. Eher im Gegenteil, denn der Kleinere drückte sich sogar noch enger an ihn und legte seinen Kopf erschöpft auf seiner Brust ab. Einen kurzen Moment dankte Marco seinem Phönix dafür, dass er sich bei seinem Freund nicht auch noch anstecken konnte, bevor er zaghaft lächelte und begann, Ace im Nacken zu kraulen. Eine seiner absoluten Schwachstellen, die ihn zahm werden ließen, wie ein frommes Lämmchen. "Die Krankenschwestern haben mir vom Schiffsarzt neue Medizin mitgegeben." "Bäh..." "Du kannst sie freiwillig nehmen, oder sie dir gewaltsam von mir eintrichtern lassen, yoi." "Man prügelt sich nicht mit Kranken." "Richtig....außer dieser jemand heißt Ace mit Vornamen." "Meine Herren! Kann man hier....nicht mal....in Ruhe auf seiner Hühnerbrust schlafen?!" "Ich hätte nicht gedacht, dass es eine Grippe fertigbringt, dich noch zickiger werden zu lassen." "Man...ich bin.....(....)....nicht zickig..." "Stopp! Wehe du schläfst jetzt ein, yoi!", alarmiert durch die immer leiser werdende Argumentation seines Freundes, richtete sich nun Marco zusammen mit eben jenem auf, um aus seiner Hosentasche eine kleine Ampulle herauskramen zu können, die er Ace daraufhin auffordernd unter die Nase hielt. Dieser rührte sich jedoch entgegen seiner Drohung von vorhin nicht einen Millimeter. Stattdessen starrte er ihn einfach nur nichtssagend aus halbgeöffneten Augen an. "Damit geht's dir besser, yoi." "Das ist das...vierte oder fünfte Medikament. Noch einmal will ich mir....über dem Klo...nich die Seele ausm Leib kotzen...müssen...." "Sie haben mir versichert, dass dieses hier das Richtige ist. Davor hatten sie immerhin dein Blutbild noch nicht untersucht." "...." "Komm schon, Ace!" "Ich fackel das gesamte....Schiff ab, wenn dieses Zeug hier...wieder nicht wirkt! Kapiert??!!" "Ja, ja...Runter damit, yoi!" Mit einem leisen und kaumhörbaren Knurren schluckte Ace letztlich seine Medizin doch noch herunter. Eklig verzog er sein Gesicht und Marco fühlte voll und ganz mit ihm, als er kurz an der offenen Ampulle roch und ihm ein widerlicher Geruch aus selbiger entgegenstieg. Zusammen mit Ace, den er sanft gegen sich drückte, legte er sich schließlich zurück ins Bett, bevor er kurzerhand ein paar Decken unter ihnen hervorzog und Ace damit versuchte zuzudecken, was sich jedoch als gar nicht so einfach herausstellte, da Ace sich bereits wieder an ihn herangeschmiegt hatte. Marco musste fast schon wieder fies grinsen, doch dieses Mal, weil er genau wusste, wie Ace wohl gleich auf seine nächsten Worte reagieren würde. Ja, es machte ihm einfach nur einen heiden Spaß, seinen Feuerbändiger zu ärgern. "So...so....erst rumzicken und dann kuscheln kommen. Das sind mir die Richtigen, yoi..." Er merkte sofort, wie sich Ace bei dem Wort "kuscheln" versteifte und kurz darauf pikiert zusammenzuckte, ehe er vernichtend zu ihm hochfunkelte und anschließend gezielt gegen seinen Oberarm boxte. "Halt endlich deine verdammte....Klappe, du..du...ach...leck mich. Bin zu erschöpft, um mir was Passendes einfallen...zu lassen." Nun musste Marco doch tatsächlich kurz auflachen. Es waren genau diese Momente, die ihm zeigten, dass das zwischen Ace und ihm etwas Besonderes war, auch wenn sie bisher immer noch nicht darüber gesprochen hatten, was genau dieses Etwas zwischen ihnen eigentlich zu bedeuten hatte. "Werd einfach schnell gesund, yoi? Irgendwie ist es ziemlich still und viel zu ruhig ohne dich. Die anderen respektieren es nämlich, wenn ich mal meine Ruhe haben möchte...." ~*~*~*~*~*~*~*~* Kapitel 14: Das große Wiedersehen - 1 ------------------------------------- Als die Moby anlegte und ihr Anker das erste Mal wieder seit mehreren Wochen gelichtet wurde, spürte Ace, wie sich sein Herzschlag augenblicklich erhöhte. Seine Atmung stockte, nur um in der Sekunde darauf wieder doppelt so schnell den Sauerstoff in seine Lungen zu befördern. Schweiß brachte seine Handinnenflächen verräterisch zum Kleben und trotz seiner anfänglichen Mühe, konnte er seine Aufregung nun einfach nicht länger im Zaun halten Er würde Ruffy wiedersehen. Heute. In wenigen Minuten... Seinen Ruffy! Schon bei dem Gedanken an seinen kleinen Bruder, schwirrten seine Gedanken rastlos durch seinen Kopf. Ohne Zweifel waren dabei vielerlei schöne Dinge und doch überwog letztlich dieser eine grausame und vernichtende Fakt, dass sein Tod sie damals getrennt hatte. Er war gestorben. Und genau dieser Gedanke war für ihn nun wieder so allgegenwärtig, dass der junge Feuerbändiger das Gefühl bekam, völlig davon eingenommen und überwältigt zu werden. Natürlich hatte er an sich gearbeitet in der letzten Zeit und selbstverständlich war er unfassbar stolz auf sich, solche Fortschritte gemacht zu haben und doch ließ ihn der Verdacht einfach nicht los, dass ihr Wiedersehen nichts Gutes mit sich bringen würde. Was es nicht irgendwo falsch? Sollte er Ruffy das wirklich antun? Sollte er tatsächlich wieder leben? Einfach alles in ihm schreite danach, dass es entgegen jeder erdenklichen Natur war, wenn er jetzt diesen einen bedeutenden Schritt tatsächlich wagen würde. Danach würde es kein Zurück mehr geben. Natürlich war die Öffentlichkeit mittlerweile des Öfteren hellhörig geworden, was die Gerüchte über seine Wiederauferstehung betrafen und doch war das hier etwas völlig anderes. Mit dieser Begegnung würde es wirklich kein Zurück mehr geben. Er würde endgültig wieder unter den Lebenden weihen und somit auch wieder im Leben seines kleinen Bruders. Konnte er das wirklich verantworten? Konnte er wirklich diesen einen Schritt wagen und der Welt somit zeigen, dass die verräterische Blutlinie des ehemaligen Piratenkönigs und für ihn verfluchten Bastards scheinbar unsterblich war? „Zieh doch nicht so ein Gesicht, Feuerfäustchen....“ Haruta war grinsend neben ihn auf die Reeling gesprungen, um zaghaft seine Hand in ihre zu nehmen, wahrscheinlich weil sie ihm damit zeigen wollte, dass er sich erstens wieder einmal viel zu viele Gedanken machte und zweitens nicht alleine mit dieser Sache war. „Ich hab echt Schiss, Haru...was, wenn....“ „Bereit machen zum Aufbruch, Männer! Marco? Wir sind dann so weit!“ Getroffen zuckte Ace zusammen, als er die lauten Rufe ihres Steuermanns hinter sich vernahm und kurz darauf auch schon Marco auf der Bildfläche auftauchte, um die letzten Anweisungen und Aufgaben zu verteilen. Ihre Vorräte mussten wirklich dringend wieder aufgefüllt werden... „Oh, Ace...freust du dich nicht wenigstens ein winzigkleines bisschen, Ruffy endlich wiedersehen zu können?“ Das einzige, das sie als Antwort bekam, war ein knappes Verziehen seiner Mundwinkel, ehe er kurz nickte und dann gedankenlos seinen Kopf schüttelte, bevor er kurz darauf auch schon von Marco zu sich zitiert wurde. „Was'n?“' „Gehst du mir mal wieder aus dem Weg, oder gibt es einen anderen Grund dafür, dass ich dich seit zwei Tagen nicht zu Gesicht bekommen habe?“ „Hab trainiert.“ Skeptisch runzelte der Phönix vor ihm seine Stirn, ehe er tief einatmete und seine Arme vor der Brust verschränkte. „Ich hoffe....du warst erfolgreich?“ „...so erfolgreich, wie man halt ohne Einsatz seiner Teufelskraft sein kann. Ich geh mal meine Sachen holen.“ Gerade als er wieder gehen wollte und bereits im Begriff war, sich umzudrehen, wurde er noch einmal an seiner Schulter zurückgehalten. Marco übte zaghaft etwas Druck auf Selbiger aus, ehe er ihren Körperkontakt auch schon wieder löste, jedoch nur, um ihm kurz darauf noch etwas in sein Ohr flüstern zu können. „Du bist nicht allein, Ace.“ Mit diesen Worten erhob er sich schließlich in die Lüfte, sodass er nun seinerseits auf der Reling zum Stehen kam, um von dort aus das Crewgeschehen beobachten zu können. Zurück blieb ein verwunderter Ace, der getroffen blinzelte, ehe er letztlich schiefgrinsend seinen Hut zurechtrückte. Das war mal wieder so typisch Marco. Wenig Worte, große Wirkung. Auch, wenn er sich zwar immer noch nicht ganz sicher darüber war, wie er Ruffy nun gegenübertreten sollte, ohne sich von seinen Emotionen mitreißen zu lassen und ihn statt des Kampfes einfach in seine Arme zu ziehen, so hatte es der Phönix mit dieser kleinen Geste dennoch wieder einmal fertig gebracht, sein aufgewühltes Inneres zu besänftigen. Außerdem ging es hier auch in erster Linie nicht um ihn und um seine dämlichen Ängste, sondern viel mehr um seinen kleinen Ruffy, der es zum Teufel noch eins mehr als verdient hatte, seinen Bruder endlich wieder an seiner Seite zu haben! Immerhin hatten sie sich damals geschworen, immer füreinander da zu sein und genau das war er seinem Strohhut wirklich mehr als schuldig, nach den ganzen Strapazen, die er nur für seine Rettung damals auf sich genommen hatte. ~*~ „Ich habe dir heute einen neuen Gegner mitgebracht.“, verkündete Rayleigh während des morgendlichen gemeinsamen Frühstücks mit einem leichtem Grinsen im Gesicht. Ruffy saß im Schneidersitz auf einem der großen Steine, von denen sie auf der Insel umgeben waren und biss von einer riesigen Tierkeule ab. Seine Beine begannen freudig zu wippen, als er die Nachricht seines Lehrers vernommen hatte und sich sofort begann auszumalen, was für ein Gegner es denn dieses Mal sein könnte. „Echt? Wie cool! Hoffentlich ist es heute einer, mit dem es Spaß macht und der nicht schon nach ein paar kleinen Schlägen aufgibt....“, grinste der Strohhut und griff zügig nach dem nächsten Stück Fleisch, das er mit seinem flinken, gedehnten Gummiarm erreichen konnte. Seit etwas mehr als einem halben Jahr trainierte der Strohhut nun schon mit dem ehemaligen Vizekapitän des Piratenkönigs auf der Insel Rusukaina, unweitvon der Heimat der Piratenkaiserin Boa Hancock gelegen. Er selbst hatte in der letzten Zeit bedauernd festgestellt, dass seine Erfolge nur mäßig voranschritten und er seinem gesetzten Ziel so nur eher schleppend näherkam. Er hoffte wirklich sehr, dass der Opa mit der Narbe im Gesicht nun endlich einen passenden Gegner gefunden hatte, der es ihm mit einem fordernden Trainingskampf ermöglichte, endlich weiterzukommen. „Ich warne dich, Ruffy. Heute wird es weitaus schwieriger, als mit deinen bisherigen Gegnern, die du so langweilig fandest.“ Die Augen des Strohhuts begannen augenblicklich vor Neugier und Eifer zu leuchten, als er hibbelig begann mit seinem Oberkörper auf- und ab zu wippen. „Wer ist es? Ist er stark? Beherrscht er auch Haki oder hat er Teufelskräfte?“, sprudelte es aus dem vollen Mund des Gummijungen heraus, als er begeistert die Keule beiseite legte, um damit zu beginnen, seine Glieder mit diversen Streckübungen aufzuwärmen. Silvers Rayleigh war sichtlich erfreut über den Kampfes- und Trainingswillen seines Schülers. „Ich frage mich, woher du wissen willst, dass es ein Gegner und keine GegnerIN ist oder gar ein andere Spezies? Ich will dir aber sagen, dass es sich wirklich um einen Menschen handelt. Was seine Fähigkeiten sind, werde ich dir jedoch nicht verraten. Diese sollst du während dem Kampf selbst herausfinden und versuchen, dich darauf einzustellen. Bevor du dich in eine Schlacht begibst, sagt dir schließlich auch niemand, welche Stärken oder Schwachstellen dein Gegenüber besitzt.“ Innerlich wusste Ruffy, dass Rayleigh recht hatte, aber trotzdem zog er seinen altbekannten Schmollmund, jedoch nur um gleich darauf ein breites Lächeln an den Tag zu legen. Er würde schon noch früh genug herausfinden, wer sein Gegner war und bis dahin wollte er keine Zeit verschwenden. Mit Elan sprang er von seinem Felsen herunter, um sich mit zahlreichen Übungen auf den Kampf vorzubereiten. Obwohl Ruffy es selbst noch nicht wirklich bemerkt hatte, so waren seine Fortschritte in der Beherrschung des Haki schon deutlich besser geworden. Vor allem, wenn man bedachte, dass er zuvor noch nie etwas von der Angriffsform mithilfe des eigenen Willens gehört hatte. Nach dem einschneidenden Krieg hatte es für Rayleigh von Anfang an festgestanden, dass er den Strohhut unter seine Fittiche nehmen wollte. Wie die meisten Bürger hatte auch er die Schlacht um Marineford gespannt mitverfolgt, nur um während des Kampfes festzustellen, was für ein unglaubliches Potential doch in dem Strohhutjungen zu schlummern schien. Als er dann sogar mit eigenen Augen dabei zusehen konnte, dass Ruffy tatsächlich dazu fähig war, mit dem Königshaki zu kämpfen, genau wie sein ehemaliger Käpt'n damals auch, stand für ihn außer Frage, dass er den Jungen trainieren wollte, um ihm die Kontrolle dieser mächtigen Kraft beizubringen. Er nutzte dieses Training gleichzeitig aber auch als Therapie, um Ruffy von den schrecklichen Bildern in seiner Erinnerungen wenigstens ein kleines Stück befreien zu können und ihm eine neue Aufgabe und ein Ziel zu geben. Der Junge war ihm schon nach kurzer Zeit sehr ans Herz gewachsen und für Rayleigh stand außer Frage, dass er ohne diese Ablenkung wohl an diesen zahlreichen einschneidenden Erlebnissen zerbrochen wäre. Rayleigh konnte es sich nicht im Geringsten vorstellen, wie schrecklich es sein musste, seinen eigenen Bruder, egal ob leiblich oder nicht, zu verlieren. Noch dazu waren die Umstände um den Tod von Ace absolut grausam und markerschütternd gewesen. Nicht zuletzt der Fakt, dass er der leibliche Sohn seines ehemaligen Kapitäns war, führten dazu, dass auch ihn dieser tragische Vorfall sehr mitgenommen hatte. Umso überraschter und regelrecht sprachlos war er gewesen, als vor rund drei Monaten in der Zeitung darüber berichtet wurde, dass es den verbliebenen Whitebeardpiraten gelungen sei, die berüchtigte Feuerfaust wieder in das Reich der Lebenden zu holen. Wie auch immer sie das angestellt hatten, würde er hoffentlich bald erfahren, denn für ihn gab es keinerlei schlüssige Erklärung dafür und es interessierte ihn wirklich brennend, wie die Whitebeards dieses Unterfangen bewerkstelligt hatten. Der ehemalige Vize hatte diese Nachricht stillschweigend hingenommen und bewusst von Ruffy ferngehalten, wusste er schließlich nicht, wie dieser reagieren würde. Abgesehen davon war es zwar sehr egoistisch so zu denken, doch wollte er das Trainings seines Schützlings unter keinen Umständen gefährden und wer weiß was Ruffy angestellt hätte, wenn er von der Rückkehr seines Bruders erfahren hätte. Doch vor vier Wochen bekam er unerwartet einen Anruf von Shacky, die seine Stammbar auf dem Sabaody Archipel führte und mit der er per Teleschnecke in Kontakt stand. Sie versorgte ihn mit wichtigen Neuigkeiten, während er mit dem Strohhut auf dieser menschenleeren Insel trainierte. Die Barbesitzerin rief in der Nacht an, als Ruffy schon im kindlichen Schlaf versunken war, und offenbarte ihm, dass Portgas D. Ace mit seiner Crew derzeit dabei war, seinen kleinen Bruder ausfindig zu machen. Die einzigen Informationen bezog er dabei von seinem neuen Kapitän, Marco dem Phönix, der hartnäckig Nachforschungen betrieben hatte und somit unschöner Weise auch von der Zusammenarbeit Ruffys mit Rayleigh und Jimbei erfahren hatte. Die wiederbelebte Feuerfaust bestand, laut Aussage seiner Bekannten, stur darauf, seinen geliebten Bruder wiederzusehen und plädierte darauf, dass es ebenfalls schlichtweg sein gutes Recht sei, ihn nach freiem Willen besuchen zu kommen. Ruffys Lehrer war von diesem Vorhaben nicht sonderlich begeistert gewesen, da es das Training seines Schülers sicherlich stark beeinflussen würde, letztlich hatte er es jedoch eingesehen, da dieser berüchtigte Marco im Namen von Ace einfach nicht locker gelassen hatte. Rayleigh gehörte schließlich mit seinem ergrauten Haar schon lange zur alten Ära der Piraten und er wollte sich tunlichst davor hüten, es sich mit allen Whitebeardpiraten gleichzeitig zu verscherzen. Er war auf keinen Fall schwach, aber der Zahn der Zeit nagte leider auch unaufhörlich an seinen Knochen. Listig wie er jedoch war, hatte er wenigstens noch einen Trainingsvorteil für seinen Schüler aus den Gegebenheiten herausschlagen können, sodass sich die beiden Brüder in einem Übungskampf gegenübertreten konnten. Er konnte nicht leugnen, dass er sehr gespannt darauf war, wie dieser wohl ablaufen würde. „Geht’s los?“, grinste Ruffy ihm nach einer Weile des Schweigens frech entgegen, als er gerade seine Aufwärmübungen fertig absolviert hatte. Rayleigh ging nun zaghaft lächelnd auf seinen Schüler zu, bevor er ihm einen sehr vertrauten Gegenstand unter die Nase hielt. „Nicht ohne deine Augenbinde.“ „Och nö! Ich dachte, das olle Ding da brauch ich nicht mehr!“ Der alte Pirat hatte zu Beginn ihres Trainings diese Art gewählt, um die Aufmerksamkeit des überdrehten Jungen auf sein Inneres zu fokussieren. Der Strohhut ließ sich ohnehin gerne ablenken und damit zwang Silvers ihn dazu, sich auf seinen äußerst starken Willen zu konzentrieren, mit dessen Hilfe die Nutzung des Haki schließlich erst möglich wurde. Patzig nahm Ruffy die Augenbinde entgegen, jedoch nicht ohne seinen Lehrer mit einem empörten Seitenblick zu strafen. Der Protest ebbte so schnell ab, wie er aufgekommen war, als der junge Käpt’n sich sein Augenlicht selber raubte. Diese Prozedur hatte für ihn schon eine Art rituellen Charakter angenommen. Alles um ihn herum wurde in diesen Moment pechschwarz und einzig die feinen Nervenrezeptoren auf seiner Haut ließen ihn den leichten, morgendlichen Windhauch spüren. Seine empfindliche Nase roch das noch Tau benetzte Gras unter seinen Füßen, welches der Luft eine angenehme Feuchtigkeit verlieh. Sein Gehör nahm jedes noch so kleine Knacken wahr, dass ein wildes Tier im Wald unbedacht verursachte. Alle Sinne waren zu diesem Zeitpunkt bis ins Äußerste geschärft, sodass er sich vollkommen auf sich und seine Umgebung konzentrieren konnte. Der Tod seines geliebten Bruders lastete allgegenwärtig wie Blei auf seinem reinen Herzen. Die schweren Kriegsverletzungen waren schon fast Nebensache gewesen, wo der seelische Schmerz doch so viel tiefer saß und nur sehr langsam heilte. Mehrfach hatte sich der Strohhut kurz nach dem Tod von Ace die Frage gestellt, ob es nicht für alle einfacher wäre, wenn er verschwinden würde und so seinem großen Bruder wieder etwas näher sein könnte. Und in der schwärzesten Stunde seines Lebens, wurde ihm letztlich wieder ein Ziel geboten, für das es sich zu kämpfen lohnte. Seine Nakama! Für sie musste er stärker werden und mehr trainieren, um sie alle beschützen zu können, wenn es wieder darauf ankam. Denn eines stand für den Gummijungen fest: Er würde sie wiedersehen und die Strohhutpiraten würden wieder vereint sein, völlig egal, was es ihm abverlangen würde. „Okay.“, schlug der Strohhutjunge mit der rechten Faust gegen seine linke Handinnenfläche, „Lasst uns endlich anfangen!“ „Nutze dein Wahrnehmungshaki, um deinen Gegner ausfindig zu machen.“, gab Rayleigh seine letzte Trainingsanweisung, bevor er sich aus dem Geschehen zurückzog und seinen Schützling von dort an nur noch beobachtete. Er war sehr gespannt darauf, wie sich Ruffy schlagen würde, denn sein großer Bruder war immer noch um einiges stärker als er und das auch trotz dem Einsatzverbot seiner berühmten Teufelskraft. Diese untersagte ihm Rayleigh nämlich strikt, da sie einfach viel zu verräterisch für seinen kleinen Bruder sein würde und schließlich beherrschte die Feuerfaust selbst das Haki sehr gut, mit dem er sich ebenfalls verteidigen und angreifen konnte. Die Aufmerksamkeit des Strohhutes war schon auf seine Umgebung gerichtet, doch nun verlagerte er seine Konzentration auf die mächtige Willenskraft und erweiterte so den Radius seines neugewonnenen Spürsinns. Überall fühlte er Bäume, Pflanzen und Gräser, die, wie jedes Tier und jeder Mensch, eine eigene Energie ausströmten. Ruffy bemerkte einige kleinere Lebewesen, doch eine Aura ließ ihn sofort innehalten und all seine empfindsamen Sinne gebündelt auf sie wirken. Auf einem Baum ganz in seiner Nähe waren nicht nur Federtiere, sondern auch noch etwas anderes. Ein Mensch! Ein Mensch mit großer Stärke. „Hab ich dich!“, flüsterte der Gummijunge triumphierend und konnte sich ein siegessicheres Grinsen nicht verkneifen. Er begann seine Arme auf typische Weise zu dehnen, warf sie dann wie Seile aus und preschte nach vorn, indem er sich an dem nächstbesten Ast festhielt, den er erreichen konnte. Seinem schnellen Angriff konnte sein Gegner einfach nicht ausweichen, doch hatte er sich typischer Weise wieder einmal zu früh gefreut. Er hatte seinen Kopf schon in die Position für eine ordentliche Kopfnuss gebracht, welche jedoch ins Leere ging, da sein Ziel längst verschwunden war. Der Strohhut schoss über seinen angepeilten Punkt hinaus, ließ aber nicht los und schnipste so wie ein Gummiband wieder zurück und blieb auf dem Baum stehen. Erneut gab er seinem Wahrnehmungshaki einen großen Spielraum, um den Flüchtling schlagartig wiederzufinden und es dauerte auch keine drei Wimpernschläge und Ruffy konnte dessen Aura wieder einfangen, welche sich plötzlich im schnellen Tempo von Baum zu Baum bewegte. „Bist ja ziemlich schnell, aber du entkommst mir nicht.“, grinste Rayleighs Schüler in sich hinein. Dieses Spiel hatte ihn sofort gepackt und er war Feuer und Flamme, seinen neuen Gegner zu besiegen, vor allem um auch zu erfahren, wen sein Lehrer ihm da wohl herausgesucht hatte. Der Strohhut nahm die Verfolgung auf, sprang knapp unter den Baumwipfeln voran und kam seinem Trainingspartner somit immer näher. Als die beiden nur noch einige Meter trennte, holte Ruffy kurzerhand zu einem weiteren Schlag aus. „Gum-Gum-Bazooka!!“ Seine geballte Faust schnellte nach vorn, doch stockte sie kurz vor dem eigentlichen Treffer. Etwas hatte Ruffy so sehr irritiert, dass er in seiner Bewegung innehielt. Diese Chance nutzte sein Gegner sofort, indem er einfach den Gummiarm als Brücke missbrauchte und dem Strohhut dann einen Schlag mit einem dünnen, metallischen Gegenstand auf den Kopf verpasste. Wie gelähmt von dem, was er glaubte zu spüren, wurde er eiskalt getroffen, verlor das Gleichgewicht und fiel unsanft auf den Waldboden. Ruffys Herz schlug ihm bis zum Hals, als er sich wieder aufrappelte. Vorher war ihm an der Aura des Gegners nichts Sonderbares aufgefallen, doch kurz vor seinem ersten Treffer hatte ihn urplötzlich ein viel zu vertrautes Gefühl durchzuckt, das von dieser rätselhaften Person verursacht worden war. Dieses Gefühl war wie die warme und herzliche Präsenz seines verstorbenen Bruders gewesen. Fieberhaft rätselte Ruffy, was es damit wohl auf sich haben könnte, bis er jedoch für sich festmachte, dass es sich hierbei einfach nur um einen fiesen und gemeinen Trick seines Lehrmeisters handeln konnte. Schnell verwarf er diesen Gedanken also und ermahnte sich selbst in seinen Gedanken, sich nicht weiter ablenken zu lassen. Für ihn zählte jetzt nur noch der Kampf und sein hoffentlich einkehrender Sieg. Mit neuem Mut konzentrierte Ruffy also erneut seine Kräfte, ehe er tief Luft holte und seinen nächsten Angriff ausführte. Kapitel 15: Das große Wiedersehen - 2 ------------------------------------- Kapitel 15 - Das große Wiedersehen 2 ~*~*~*~*~*~* Per Teleschnecke hatten sie mit Silvers ausgemacht, wie genau das weitere Verfahren ablaufen sollte, nachdem sie an der Insel angelegt hatten. Für das Auffüllen ihrer Vorräte war ihr Landungstrupp von dem alten Mann nach Westen geschickt worden. Sie durften auch nur bis zu einem bestimmten Punkt ins Zentrum der Insel vorstoßen, um einer möglichen Begegnung mit Ruffy entgegenzuwirken. Der Rest der Crew sollte so lange an Bord warten, bis sie von einem Bekannten Rayleighs abgeholt werden würden, der sie schließlich zum eigentlichen Treffpunkt führen sollte. Wer dieser Unbekannte jedoch sein sollte, wusste natürlich keiner so wirklich, doch Marco hatte ihnen alle seine Vermutung mitgeteilt, dass es seiner Meinung nach eigentlich nur Jimbei sein könnte, da sich laut seiner Informationen außer dem Fischmenschen niemand sonst noch mit auf dieser Insel hier befinden sollte. Das Herz von Ace schlug ihm bis zum Hals, als er mit seinem Rucksack wieder an Deck auftauchte und feststellte, dass sich seine gesamte Crew an der Reling versammelt hatte, um sofort reagieren zu können, wenn sie etwas ausfindig machen oder sehen konnten. Seine Füße fühlten sich an wie Blei, als er sich durch die Reihen drängte, bis er schließlich direkt vorn an dem Punkt zwischen der Reling stand, an dem man die Moby über einen hölzernen Steg verlassen konnte. Die sanfte Meeresbrise umspielte zaghaft seinen Körper, doch richtig genießen konnte er es nicht. Seine gesamten Muskeln waren unnatürlich angespannt und seine rasenden Gedanken wollten ihm einfach keine Ruhe gönnen. Wenn es wirklich Jimbei war, dann würde er heute nicht nur mit einem sehr emotionalen Wiedersehen zu kämpfen haben. Er hatte zusammen mit ihm seine dunkelste Zeit in Impel Down verbracht, sie waren nach ihrem bitteren Kampf bei ihrem ersten Zusammentreffen tatsächlich Freunde geworden und die Tatsache, dass Jimbei seinen Bruder mit gerettet haben musste, löste eine riesige Welle an Betroffenheit in dem jungen Feuerbändiger aus. Angespannt bohrte sich seine Hand in das dunkle Holz der Reling, als nach einer Weile tatsächlich eine blauschimmernde Gestalt auf sie zukam. Ace konnte nicht wirklich beschreiben, was ihm in diesem Moment durch den Kopf ging, denn für ihn schien die Zeit gänzlich stehengeblieben zu sein. Sein gesamter Geist war plötzlich wie leergefegt und er konnte im Nachhinein wirklich nicht sagen, wie lange er so leblos dagestanden hatte, doch als er in eine feste und unverkennbare Umarmung gezogen wurde, zog es ihn schlagartig zurück in die Gegenwart. „Jim....Jimbei....“, er musste seinen Namen einfach aussprechen, um es sich selbst noch einmal bewusst vor Augen halten zu können, dass das Alles hier kein böser Traum war und wirklich passierte. Wie von selbst legten sich seine Arme und den kräftigen Körper vor sich und ergeben erlaubte es Ace seinen Augen, sich für einen kurzen Moment schließen zu dürfen. Seine Stimme versagte, als er plötzlich einzig und allein versuchte gegen diese verräterischen Tränen anzukämpfen, die bereits wieder im Stande waren, sich einen Weg an die Oberfläche zu bahnen. Auch der blaue Fischmensch in seinen Armen sagte eine ganze Weile lang nichts, schien einfach ihre innige Umarmung zu genießen und doch konnte Ace deutlich spüren, wie sein Körper auf einmal anfing zu zittern und er ungläubig seinen Kopf schüttelte. Kein Wunder eigentlich, schließlich umarmte er hier gerade einen lebenden Toten. „Es ist schön dich wiedersehen zu dürfen, mein Freund.“ Okay. Plan B. Tränen laufen lassen schien auf einmal doch nicht mehr so verkehrt, denn sein Herz schien bei diesen Worten fast zu zerspringen und irgendwie musste er diese mächtigen Emotionen in sich schließlich herauslassen können. Still liefen ihm diese blöden Dinger in heißen Bahnen über sein Gesicht und er brachte lediglich ein brüchiges Nicken hervor. Plötzlich fühlte er sich wieder wie der kleine, hilflose Junge, der nichts gegen diese tobende Flut in seinem Inneren unternehmen konnte und dem nichts anderes übrigblieb, als abzuwarten, dass sich sein Körper irgendwann von alleine wieder beruhigte. Es schossen ihm so viele Erinnerungen durch den Kopf, dass er keine Gelegenheit dazu bekam, einen Anhaltspunkt in selbigen zu finden. Er war vollkommen machtlos gegen die unterschiedlichen Empfindungen, die ihn wohl sämtliche Stadien von Trauer und Glück, von Verzweiflung und Hoffnung zusammen durchlaufen ließen. „Ich kann...nicht glauben, dass ich endlich...hier bin.“ Seine Ohren nahmen ein amüsiertes und gleichzeitig entrüstetes Schnauben wahr, als er bestimmt von dem Körper vor sich weggedrückt wurde, damit ihm Jimbei bei seinen nächsten Worten in die Augen blicken konnte. „Dann solltest du lieber schleunigst damit anfangen, Jungchen! Es gibt da nämlich jemanden, dem wir deine Wiedergeburt lieber nicht länger vorenthalten sollten!“ ~*~ Jimbei erklärte ihnen auf dem Weg zu ihrem Quartier, was in den vergangenen Monaten geschehen war. Dabei knüpfte er an die Geschehnisse von Marine Ford an und berichtete daraufhin, dass er und Ruffy von Trafalgar Law gerettet und verarztet wurden. Als sie zusammen auf Amazon Lily darauf warteten, dass sich Ruffys Zustand verbesserte, war plötzlich Silvers Rayleigh aufgetaucht, den Ruffy zuvor wohl schon auf dem Sabaody Archipel getroffen und kennengelernt und ihm nun den Vorschlag unterbreitet hatte, ihm die Grundlagen des Haki beizubringen. „Mit welchem Ziel? Was liegt ihm an Ruffy, dass er ihm solch ein Angebot gemacht hat?“, Ace hatte endlich seine Sprache wiedergefunden, als er zusammen mit seinen Männern und Jimbei den Dschungel durchforstete, um zu ihrem eigentlichen Ziel zu gelangen. Es war heiß und stickig hier auf dieser Insel und das Dickicht und dessen Bewohner schien unberechenbar zu sein. Er hoffte wirklich sehr, dass ihre Männer am anderen Ende der Insel vorsichtig waren und in keine Schwierigkeiten geraten würden, während sie Vorräte sammelten. „Nun ja...der alte Mann hat wohl damals in einem Treffen mit dem roten Shanks von Ruffy erfahren und viele Gemeinsamkeiten mit seinem alten Kapitän feststellen können. Als er ihn dann persönlich kennenlernte, nahm Alles seinen Lauf. Ruffy hat ein angeborenes Talent dafür, mit seiner Sympathie genau die Leute auf seine Seite zu ziehen, deren Hilfe er benötigt, um seine Ziele zu erreichen. Sie ebnen ihm seinen Weg...manche nennen so etwas wohl auch Schicksal.“ „Wie....geht's ihm?“, Ace war während dem Stellen seiner Frage stehengeblieben und zog sich seinen Hut tiefer ins Gesicht, fast so als würde er sich damit vor der folgenden Antwort schützen und in Deckung bringen können. Auch Jimbei war zeitweilig in seinem Gang langsamer geworden, bis er sich nach ein paar weiteren Schritten jedoch ebenfalls für das Stehenbleiben entschied. Sein Gesichtsausdruck war wie immer undurchschaubar und somit konnte Ace noch weniger sagen, ob er die folgenden Worte vor ihrem bevorstehenden Kampf überhaupt hören sollte. „Nun ja...er hat sehr lange gebraucht, um deinen Tod überhaupt erst realisieren zu können. Es war eine schwere Zeit. Derzeit geht es ihm besser und er konzentriert sich einzig und alleine auf sein Training und auf sein Vorankommen. Sein Ziel ist es, stärker zu werden, um in Zukunft diejenigen beschützen zu können, die ihm am Herzen liegen. Seine Crew ist immer noch unauffindbar und er wünscht sich sehnlichst, sie wiederfinden zu können. Das allein hält ihn auf den Beinen und lenkt ihm von dem vernichtenden Gedanken ab, dich verloren zu haben.“ Ace' Hals schnürte sich schlagartig zu und er hatte Schwierigkeiten damit überhaupt schlucken zu können. Um sie herum wurde es alles still und auch seine Männer waren mittlerweile stehengeblieben, direkt neben ihm Marco, der ihn gerade unnötig und viel zu besorgt aus den Augenwinkeln heraus beobachtete. Völlig überfordert ballte er seine Fäuste, als er merkte, wie diese anfingen zu zittern und wiederholte geisterte die Frage durch deinen Kopf, ob es das tatsächlich wert war. Gerade zuvor hatte er doch selbst gehört, dass Ruffy scheinbar endlich einen Weg gefunden hatte, um weitermachen zu können. Ohne ihn. Sein Herzschlag erhöhte sich und seine Augen wurden glasig, als ihn wiederholt die Vergangenheit einholte und ihm ihr altes Versprechen erneut vor Augen erschien. Sie waren Brüder, eine Familie. Niemals würde es jemals so werden, wie vor dem bitteren Verlust eines geliebten Menschen. Automatisch wanderte eine Hand von ihm über den verewigten Namen an seinem Oberarm. Niemals würde es wieder so sein können und auch, wenn Ruffy weitermachen würde, der Schmerz würde immer bleiben und niemals aufhören dumpf in seiner Brust zu verweilen. Er konnte ihm das einfach nicht antun! Nicht seinem kleinen Ruffy. Von allen Menschen auf den sieben Weltmeeren, hatte er es am wenigsten verdient, so derart leiden zu müssen. Wenn er sich seinem Bruder wirklich im Kampf stellen musste, nur um ihn anschließend seinen Verlust und diesen furchtbaren Schmerz nehmen zu können, dann würde er es gottverdammt noch einmal machen! Ruffy sollte sein ehrliches und strahlendes Lächeln nicht wegen ihm aufgeben oder gar spielen und vortäuschen müssen! „Wie weit ist es noch, Jimbei?“ „Gleich da vorne, allerhöchstens ein paar Fuß...“ „Lass uns keine Zeit mehr verschwenden, ich will diesen Kampf so schnell es geht hinter mich bringen.“ ~*~ Und da stand er nun. Unweit entfernt von seinem kleinen Bruder. Marco und die anderen mussten sich strikt im Hintergrund halten, um so außerhalb der Reichweite des Observationshaki von Ruffy zu bleiben, welches zum Glück noch nicht all zu ausgereift war. Die Worte seiner Nakama hatte er nur noch am Rande seines Verstandes wahrnehmen können, als er den schlaksigen Gummijungen plötzlich direkt vor Augen hatte. Auf seiner Brust prangte eine riesige Narbe, die seiner eigenen auf dem Rücken und Bauch zum Verwechseln ähnlich sah. Ob seine gelegentlich auch noch schmerzte und ihn wie von selbst an diesen furchtbaren Kampf erinnerte? Da vorne stand tatsächlich sein Bruder. - Ungläubiges Kopfschütteln. Er war stärker geworden. Das konnte er deutlich spüren. Er konnte es einfach nicht fassen. So oft hatte er in der letzten Zeit darüber nachgedacht, was in ihm vorgehen würde, wenn es endlich so weit sein würde und jetzt gerade, in diesem Moment fühlte er sich einfach nur leer. All die Dinge, all die Emotionen und alle Erlebnisse schienen hinfortgespült, als er dabei zusah, wie sich Ruffy vorfreudig mit der einen Faust in die Innenfläche seiner Hand schlug. Wie hatte er das hier nur jemals anzweifeln können? Er würde lieber noch tausend Tode sterben, als diesen Anblick hier jemals missen zu müssen. Das da vorn war sein kleiner Bruder, von dem er geglaubt hatte, er würde ihn niemals wiedersehen. Sein kleiner Bruder, der sein Leben dafür riskiert hatte, um ihn aus Impel Down zu retten und der es tatsächlich geschafft hatte, ihn vom Schafott runterzuholen. Und er selbst war so töricht und dumm gewesen, ihm dieses Glück verweigern zu wollen. Wie hatte er nur jemals daran denken können, sich weiterhin versteckt zu halten, ohne dass Ruffy von seiner Wiederkehr erfahren hätte? Niemals zuvor hatte etwas für ihn mehr Sinn gemacht, als dieser Moment. Einzig und alleine dieser lächerliche Kampf trennte sie nunmehr von ihrem gemeinsamen Glück und dem Einhalten ihres Kindheitsversprechens. Sie würden immer füreinander da sein, völlig egal, was auch passierte. Endlich konnte er sich auf das Bevorstehende freuen und ohne störende Hintergedanken gegen Ruffy kämpfen. Genau diesen Anblick hier hatte er gebraucht, um endlich all seine Zweifel Beiseite legen und mit einem Grinsen in den Kampf gehen zu können. Ganz so wie früher, als sie an der hohen Klippe entlang ihren kindlichen Raufereien nachhingen und danach gemeinsam auf den Ozean blickten oder wie damals, als sie zusammen mit Sabo unberührte Wälder durchforsteten und sich mit ihren Stöcken die Köpfe einschlugen. Grinsend schwang Ace seinen Rucksack von der Schulter, ehe er aus selbigem einen länglichen Gegenstand hervorkramte und Marco anschließend den wieder geschlossenen Beutel zuwarf. „Gut drauf aufpassen!“ „Pass du mal lieber auf dich auf.“ Ihn mit skeptischen Blicken zu beäugen war wohl neuerdings Marcos neue Lieblingsbeschäftigung. Gut, zugegeben. Er hatte sich auch mal wieder ziemlich fragwürdig verhalten in den letzten Tagen und wahrscheinlich war der Blondschopf durch seine plötzlich eingetroffene Euphorie nun wieder ziemlich verwirrt, doch könnte ihm der Ältere ruhig endlich mal etwas mehr vertrauen. Er schaffte das schon. Er hatte schließlich schon ganz anderes geschafft. Kurz sahen sie sich gegenseitig in die Augen und ihre Blicke sprachen wohl mehr, als ihnen beiden lieb war und doch kam es letztlich aufs Gleiche hinaus. Zuneigung. Natürlich würden sie es sich niemals auch nur im Ansatz wagen, ihr Was-auch-immer in der Öffentlichkeit auszuleben und doch merkte Ace seinem Freund deutlich an, dass dieser gerade mindestens genauso mit sich zu kämpfen hatte, ihn in keinen Kuss zu ziehen, wie er selbst auch. Seit wann lechzte er eigentlich so sehr nach den Küssen des Phönixs? Wahrscheinlich seitdem er bereits damit abgeschlossen hatte, sie jemals wieder überhaupt spüren zu dürfen und nun konnte er einfach nicht genug davon kriegen. „Ahh...dein Gegner ist gerade eingetroffen, Ruffy.“ Auch, wenn er ihn nicht kannte, so dankte Ace dem alten Greis bereits jetzt für sein fabelhaftes Timing. Denn nur durch dessen Auftreten konnte er sich endlich von den eisblauen Iriden seines Freundes lösen, indem er sich kurzerhand umdrehte und einem alten Mann mit längerem, grauen Haar gegenüberstand, der ihn mit einem merkwürdigen und undefinierbaren Grinsen musterte. „Schön, dich doch noch persönlich kennenlernen zu dürfen, Portgas D. Ace.“ Seinen Namen sprach er wohl mit Absicht in einem flüsternden Ton aus, auch wenn sie sich außerhalb Ruffys Reichweite befanden. Er entgegnete ein kurzes Nicken und nahm fast schon scheu die angebotene Hand entgegen, die ihm ausgestreckt wurde. Irgendetwas war komisch an diesem Opa und irgendetwas in ihm sträubte sich ziemlich deutlich gegen dessen Anwesenheit. „Schön zu sehen, dass Ruffy jemanden hatte, der auf ihn Acht gegeben hat, als...naja....danke dafür.“, auch er hatte seine Worte lediglich geflüstert, um keinerlei Risiko einzugehen. Gleich nach dem Kampf wollte er mehr über diesen Mann erfahren, nicht zuletzt deshalb, da seine Crew beim Aussprechen des Namens ja auch schon ziemlich heftig reagiert hatte. „Okay. Lass uns endlich anfangen!“ All seine Aufmerksamkeit war schlagartig wieder auf seinen kleinen Bruder gerichtet, der sich nichts wirklich daraus zu machen schien, dass er die Augen verbunden hatte und sich stattdessen vorfreudig in seine Hände schlug. Ein spitzbübisches Grinsen zierte dabei sein Gesicht und Ace konnte gar nicht anders, als eben jenes in der gleichen Art und Weise zu erwidern. Kurzerhand checkte er also noch einmal kurz seinen Dolch und den angefertigten Stab in seiner Hand, ehe er schwungvoll und grazil auf einen nahgelegenen Baum sprang und Ruffy dabei beobachtete, wie er den letzten Trainingsanweisungen seines Mentors lauschte. ~*~ Ihr Kampf zog sich hin. Gut, zugegeben. Etwas anderes hatte er auch nicht wirklich erwartet und doch musste er sich mittlerweile eingestehen, dass er ohne sein Feuer tatsächlich ernsthafte Probleme hatte, seinen Bruder schachmatt zu setzen. „Gumm-Guuuumm....AXT!“ Und schon schossen ihm diverse Splitter in die Haut, als er seine Arme schützend vor die Augen hielt und dabei ziemlich ins Straucheln kam, als er den umfallenden Bäumen auswich. Ruffy wusste was er hier tat, daran bestand absolut kein Zweifel und dass er dabei auch noch gnadenlos sein Observations- und Rüstungshaki gegen ihn einsetzte machte die Sache keinesfalls einfacher. Er musste sich also etwas anderes einfallen lassen. Sein ursprünglicher Plan, Ruffy auf Abstand zu halten und mit seinem Stock aus dem Hinterhalt anzugreifen, war mittlerweile schlichtweg hinfällig geworden, da der Strohhut im Zuge ihres Kampfes immer treffsicherer vorraussagen konnte, aus welcher Richtung er als nächstes angreifen würde. Somit waren viele seiner eigenen Angriffe natürlich ins Leere gegangen, bevor Ruffy zu einem Gegenschlag ansetzte und ihm damit bereits ordentlich zugesetzt hatte. Zwar sah sein Bruder selbst nicht viel besser aus, als er, doch konnte dieser wenigstens mit all seiner Kraft kämpfen. Kurz überlegte Ace also, was er als nächstes machen könnte, bis ihm der Stab in seinen Händen wieder einfiel. Diesen hatte er extra für diesen Kampf auf der Moby von ihrem Kanonier anfertigen lassen, um seinem Bruder damit einen versteckten Tipp zu geben, gegen wen er hier eigentlich gerade kämpfte. Ace konnte auch nicht leugnen, dass es seinen Bruder völlig kalt gelassen hatte, denn dieser hatte mittlerweile mehrmals innehalten müssen, als er von einem seiner Schläge getroffen worden war. Als Kinder hatten sie immer mit Stöcken gekämpft und somit verkörperte auch dieser hier für sie beide eine ganz besondere Erinnerung. Und genau deshalb war nun auch Schluss mit Verstecken! Schiefgrinsend trat Ace aus dem nun ohnehin zerstörten Dickicht hervor, ehe er den Stab in seinen Händen einmal der Länge nach vor sich ausstreckte. Konzentriert schloss er seine Augen und hoffte dabei inständig, dass sich nun sein hartes Training in den vergangenen Wochen auszahlen würde. Da er von Anfang an gewusst hatte, dass er ohne sein Feuer kämpfen musste, hatte auch er beschlossen, zu versuchen, sein Haki gezielter einsetzen zu können. Der hölzerne Stab in seinen Händen begann kurz zu vibrieren, ehe er von einer zartleuchtenden Aura umschlossen wurde. Zufrieden mit seiner Leistung besah sich Ace kurzerhand sein Werk, ehe er dann zielstrebig auf Ruffy zusprintete und dabei gekonnt mit seiner nun verstärkten Waffe ausholte. Sein Schlag war so heftig, dass seinem Bruder selbst das Ausweichen nichts nützte, da er durch die folgende Druckwelle dennoch durch die Luft geschleudert wurde und schließlich hart gegen einen massiven Baumstamm prallte. Keuchend fasste er sich an seinen Kopf, ehe er diesen einmal kräftig schüttelte und etwas nach vorn taumelte. Gleich hatte er ihn soweit! Ohne großartig weiter darüber nachzudenken, überbrückte Ace erneut die Distanz zwischen ihnen, ehe er seinen Stab kurzerhand aus den Händen legte und Ruffy nun mit einem finalen Kinnhaken zu Boden strecken wollte. Für diesen hatte er sogar bereits seinen Arm nach hinten gerissen und seine Faust war gerade dabei, nach vorn zu preschen, da wurde sie mit einem Mal von einer anderen gestoppt. Wie ein Schraubstock schloss sie sich daraufhin um seine eigene und knurrend versuchte sich Ace aus dem harten Griff seines Bruders zu befreien. Erfolglos. Schmerzhaft wurde ihm daraufhin sein gesamter Arm auf den Rücken gedreht und mit einem Ruck in die Höhe gerissen, sodass ein lautes Knacken zu hören war und er sich auf die Lippen beißen musste, um nicht laut aufzuschreien. Normalerweise war er ansonsten nämlich eher der Typ dafür, in solchen Momenten laut zu Fluchen. Stattdessen begann sein Körper unkontrolliert zu zittern, als er sich immer heftiger versuchte zu wehren und dabei lediglich bezweckte, dass Ruffy seinen Griff weiterhin verstärkte. Ace hatte sichtlich Mühe damit, sich noch weiter zu beherrschen, als er daraufhin mit bereits blutiggebissenen Lippen versuchte, seinem Bruder einfach dessen Beine wegzutreten. „Gib endlich auf! Es ist vorbei!“ Am Liebsten hätte er ihm daraufhin das passende entgegengeschrien, genau wie damals, als er sich in seiner Zwickmühle befand, doch musste er schließlich weiterhin Schweigen. Und genau das ging ihm tierisch auf den Sack! Wütend auf sich selbst und sauer darauf, dass er gerade tatsächlich dabei war, zu verlieren, bemerkte er leider viel zu spät, wie erste kleine, nervöse Flammen über seine nackten Oberarme tanzten. Mit einem lauten Schrei sammelte er also noch einmal all seine Kraft, nur um sich damit mit all seinem Körpergewicht gegen den Griff von Ruffy zu lehnen. Mit einem lauten Schrei katapultierte ihn eine Feuerfront weg von dem Strohhut, der durch den gewaltigen Stoß ebenfalls wieder einige Meter weit weggeschleudert wurde. Schweratmend blieben beide schließlich auf der Lichtung sitzen, die sich mittlerweile notgedrungen durch ihren heftigen Kampf gebildet hatte. Ace hatte sich schneller wieder aufgerappelt, jedoch nur um mit schockiertem Blick und weitaufgerissenen Augen vorsichtig auf Ruffy zuzugehen. Ihr Kampf war schon fast vergessen, denn nun zählte plötzlich nur noch einzig und allein die Tatsache, dass er sich verraten hatte. Am gesamten Körper zitternd stand sein Bruder apathisch auf, nur um darauf bedrohlich auf ihn zuzugehen. Und noch während er sich die Augenbinde von seinem Gesicht riss, schrie er auch schon hysterisch drauf los. „DAS IST EIN VERDAMMT MIESER SCHERZ, DU alt...er...Opa.....“ Dass ihm seine Worte buchstäblich im Hals steckenblieben, war wohl kaum verwunderlich. Einen Moment lang herrschte vollkommene Stille um sie herum, als sie gut einen Meter voneinander entfernt zum Stehen kamen und sich mit undefinierbaren Blicken in die Auge sahen. Ace musste schlucken. So fühlte es sich also an, wenn einem das Herz in die Hose rutschte. Ziemlich beschissen, wie er für sich feststellen musste. So hatte er das wirklich nicht geplant und ohne wirklich etwas dazu beitragen zu können, stimmte sein Kopf den vorherigen Worten seines Bruders zu. Völliger Kontrollverlust. Auch seine Zunge machte sich selbstständig und ohne dass er überhaupt etwas sagen wollte, kamen unbedachte Worte aus seinem Mund. „Ja, ein....verdammt mieser Scherz.“ Kapitel 16: Vom Regen in die Traufe -----------------------------------   Mit einem kräftigen Ziehen an seinem Arm und unangenehm lauten Knacken wurde seine Schulter wieder in ihr dafür vorhergesehenes Gelenk eingerenkt. Entgegen der Erwartung des Schiffarztes, welcher sogar extra von der Moby aus hierher geordert wurde, um ihn und Ruffy nun nach ihrem harten Kampf wieder zusammenzuflicken, verließ kein Laut seine Lippen. Diese verzog er lediglich missbilligend in unterschiedliche Richtungen und bis auf ein reflexartiges Zusammenzucken, reagierte er nicht weiter auf die unangenehme Behandlung. Dazu war er auch schlichtweg einfach nicht in der Lage. Seitdem sich Ruffy die Augenbinde abgerissen hatte und sie beide dadurch ziemlich unwirsch miteinander konfrontiert worden waren, befand er sich in einem merkwürdigen, tranceartigen Zustand.  Sein kleiner Bruder hatte wie eingefroren gewirkt und das minutenlang. Und er selbst? Er hatte kein weiteres Wort über seine Lippen gebracht, als er den schockierten und entgeisterten Blick von Ruffy bemerkt hatte. Ihm kam es vor, als hätten sie sich stundenlang so gegenübergestanden, bis der Strohhut dann letztlich ungläubig seinen Kopf begonnen hatte zu schütteln, bevor er genau diesen in den Nacken geworfen und lauthals angefangen hatte zu lachen.  Erneut schüttelte es ihn, sodass er automatisch ein Stück in sich zusammensackte.  Es war keines seiner hellen, frohen und kindlichen Lachen gewesen, die so typisch für seinen kleinen Bruder waren. Eher grausam, hysterisch und ganz und gar verzweifelt. Eine unangenehme Gänsehaut überzog seinen Körper, als er daran zurückdachte, wie er einen Schritt nach vorne gemacht und dabei versucht hatte, auf Ruffy einzureden. „Ru...Ruff? Ich....es...ist alles okay?“ Im Nachhinein könnte er sich selbst ohrfeigen für diese dumme Frage. Natürlich war nicht alles okay! Das wusste er selbst schließlich, neben Ruffy, am allerbesten! „Das ist so witzig, ich fass es nicht! Erst stirbst du blutüberströmt in meinen Armen und ich dreh völlig durch und jetzt....jetzt stehst du einfach vor mir! Als wäre nie etwas gewesen! Es ist immer wieder erstaunlich, was sich dieser alte Opa einfallen lässt, um mich an meine Grenzen stoßen zu lassen...ab....aber das....“, Ruffy wischte sich fahrig durch sein Gesicht, während sein Lachen begann sich mit einem kehligen Schluchzen zu mischen, „....das ist echt....ich...“ Seine Stimme war versagt, sodass er die letzten Worte nicht einmal mehr über seine Lippen bringen konnte. Sein eigenes Herz setzte aus, als er seinen kleinen Bruder so völlig verstört und hilflos vor sich stehen sah. Die Arme hingen schlaff an seinem schlanken Körper herunter, zuckten ab und an leicht in die Höhe, als ihn das Schluchzen zu übermannen drohte und verzweifelt schien er zu versuchen, die aufkommenden Tränen herunterzuschlucken.   Er dachte also wirklich, er würde halluzinieren oder einem Trugbild gegenüberstehen.  „Ruffy, ich bin's.....wirklich. Ich...scheiße, man! Ich weiß ja selbst, wie krank sich das anhört, aber meine Crew hat mich wiederbelebt und....“ Seine Worte blieben ihm regelrecht im Halse stecken, als Ruffy seine Unterlippe zu einem dicken, überforderten Schmollmund verzog und dabei riesige Kullertränen seine Augenwinkel verließen. „Ich...ich.....ich hab genug Training für heute, alter Opa...“, immer wieder schüttelte es den Körper und völlig fertig begann Ruffy am ganzen Leib zu zittern, als er seinen Satz mehrmals von vorne beginnen musste. Seine Stimme war merkwürdig schwach und klang fast genau wie damals, als sie noch Kinder gewesen waren und er Ruffy mal wieder in einem Trainingskampf besiegt hatte.  Wahrscheinlich war es auch genau dieser Gedanke, denn noch während ihm bewusst wurde, dass sie sich ja jetzt irgendwie in derselben Situation befanden, kam schlagartig sein Beschützerinstinkt zwischen all der Taubheit und dem lähmenden Schock hindurchgebrochen. Ohne noch weiter darüber nachzudenken, überbrückte er die letzte kleine Distanz zwischen ihnen, bevor er Ruffy kurzerhand in eine innige Umarmung zog. Sein kleiner Ruffy, endlich wieder bei ihm an seiner Seite. Hier. Jetzt. Ergeben schloss Ace seine Augen, während sich sein Mund wieder einmal selbstständig machte und er einfach nichts gegen dieses verräterische Salzwasser machen konnte, das plötzlich in seinen Augen brannte und anfing darin emporzusteigen. „Ich bin da, Kleiner...es ist wirklich wahr, das hier ist die Realität, hörst du? Niemand würde sich hier solch einen abartigen Scherz mit dir erlauben...“ „Ab...aber....du...aber du...“ „Schhhhh...“, seine Umarmung wurde noch einmal fester, als er Ruffy versuchte aus dessen vernichtenden Erinnerungen zu holen, „...jetzt wird alles wieder gut. Du und ich, Ruffy. Ich habe dir damals versprochen, dass uns niemals etwas trennen wird und ich verspreche es dir heute noch einmal. Wir bleiben immer zusammen, egal was passiert.“ Mit einem Mal nahm das Schluchzen aus Ruffys Kehle Überhand, als er urplötzlich seine Umarmung erwiderte und er selbst dadurch gnadenlos ins Schwanken geriet. Haltlos klammerte sich Ruffy an ihm fest, als dessen Körper fürchterlich zu Beben begann und irgendwie hatte Ace plötzlich wirklich ernsthafte Bedenken, dass sich sein Bruder vielleicht gar nicht mehr beruhigen würde. „Ace...ich kann....ich...das fühlt sich so echt an...“ „Verdammte Kacke! Weil es ECHT ist, Ruff!“, energisch nahm er das Gesicht seines Bruders in beide Hände, ehe er kurz darauf zärtlich mit seinen Daumen die Tränen wegwischte, „Hör doch bitte auf zu heulen, wie ein kleines Mädchen. Du weißt ganz genau, dass ich das nicht leiden kann.“  Schräggrinsend beobachtete er das folgende Mienenspiel in Ruffys Augen, welches direkt nach seinen letzten Worten eingesetzt hatte. Mehr Ace ging nun wirklich nicht mehr und wenn Ruffy das jetzt nicht kapierte, dann wusste er echt nicht mehr weiter. Der Unglauben und der tobende Schmerz in den Seelenspiegeln seines Bruders wurde allmählich abgelöst durch nüchterne Fassungslosigkeit, ehe sich langsam aber sicher ein zaghaftes Lächeln auf dessen Lippen schlich und die Augen weiter oben unter den glasigen Tränen zu Strahlen begannen.  Einfach unglaublich, dass das immer noch zog. Es war wirklich unfassbar beruhigend, dass sich manche Dinge zwischen ihnen wohl niemals ändern würden. „Du bist es....wirklich? Mein Ace?“ „Wie viele kennst du denn noch?! Ja, verdammt! Und wenn du jetzt noch mal fragst, verpass ich dir'ne Kopfnuss, um es dir eben auf diese Weise einzutrichtern!“ Überglücklich funkelte ihn Ruffy daraufhin an und er selbst musste sich noch in ihrer Umarmung mit dem Oberarm ungeniert ein paar Tränen wegwischen, bevor der Kleinere ihn nun seinerseits so fest an sich drückte, dass sich sein lädierter Körper schlagartig mit einem schmerzenden Pochen zurückmeldete. „Ruf...fy...“ Vor Schmerz leise fluchend, versuchte er sich wenigstens ein kleinen Stückchen mit den Armen wegzudrücken, doch scheitere er bereits daran, seinen Oberkörper losmachen zu können. Absolut keine Chance.  Der Kleine ließ ihn jetzt bestimmt so schnell nicht mehr los. Lächelnd erwiderte Ace daraufhin also einfach sich seinem Schicksal beugend erneut ihren innigen Körperkontakt. Scheiß drauf. Was war schon dieses lächerliche Ziepen gegen dieses pure Glück, das gerade ihre Körper und Geister durchströmte?!  Das hier war ihr Moment. Ihre Wiedervereinigung nach dieser furchtbar langen und zermürbenden Zeit, in der sie sich gegenseitig hatten vermissen müssen. Endlich konnten sie sich wieder in die Arme schließen und füreinander da sein, ganz so wie früher. Zeit und Raum wurden nebensächlich und rückblickend konnten wohl beide nicht mehr sagen, wie lange sie dort gestanden und an der Schulter des jeweils anderen geweint hatten. Vor Freude und voller Erleichterung, dass ihnen diese unglaublich schwere Last endlich genommen worden war. Das hier war ihr Moment. Tja.  Und nun saß er hier mit ausgekugelter, nein halt, wieder eingerenkter Schulter und wurde von einem im Schneidersitz hockenden, grübelnden Ruffy gemustert, welcher direkt vor ihm auf dem Boden saß, während er selbst auf einem kleinen Bett in dem spärlich eingerichteten Zimmer hockte und ziemlich finster dreinschaute. Zumindest hatte er durch diese Gedanken nun wieder ins Hier und Jetzt gefunden, wobei der Arzt, der gerade an ihm herumdokterte, nun wirklich nicht hätte sein müssen. Manchmal konnte man seine Nakama und deren Überfürsorglichkeit ihm gegenüber wirklich zum Teufel jagen! Seitdem er wiederbelebt wurde, hatte die Sorge um ihn wirklich Überhand genommen. Er musste sich dringend darum kümmern, dass das wieder anders ablief... „Komisch, dass es dich so erwischt hat. Mir geht es bis auf die paar Schrammen und Prellungen  irgendwie viel besser, als dir.“ „Ach?!“, ungewollt klang seine Stimme viel zu zynisch und glich fast einem patzigen Zischen, als er dabei zusah, wie der Arzt begann, sich der nächsten Baustelle seines Körpers mit Nadel und Faden zu widmen. Platzwunde am Kopf. Echte Glanzleistung! Frustriert verzogen sich seine Lippen zu einem hauchdünnen Strich, als ihm klarwurde, dass er jetzt auf die Schnelle sicherlich keinen Rum zum Betäuben in die Hand gedrückt bekommen würde. „...könnte vielleicht daran liegen, dass ich meine Teufelskraft nicht einsetzen durfte?! Ich sollte mich ja nicht verraten! AUA! Pass doch auf, man!“ „Oh.“ „...Gnn...ja, oh. Das war die Idee von diesem alten Sack. Ich durfte dich nicht einfach so sehen, ohne dass er einen Trainingsvorteil für dich daraus zieht....“ „Aha! Also hat Opa doch etwas angezettelt! Aber gut...immer noch besser, als jetzt gerade einem Geist gegenübersitzen zu müssen. Wobei....die haben dich.....echt wiederbelebt? Wie....ich meine....das...ich habe so viele Fragen. Das ist alles so merkwürdig...“ „Merkwürdig ist gar kein Ausdruck. Ich denke, es gibt wirklich viel zwischen uns zu bereden, Ruff. Aber bitte dann, wenn mein Kopf aufgehört hat, mich in den Wahnsinn zu treiben...oh man....habt ihr Rum hier?“ „Naja....so ein großer, blonder Ananaskopf hat vermutet, dass du danach fragen wirst und die Flaschen gebunkert.“ … „Ace? Warum schaust du denn auf einmal so griesgrämig?“ „...ich bring ihn um.“ „Wen?“ „...Marco!“ „Mar...co?“ „Den Ananaskopf!“ „Mhhmmm...Marco heißt er also. Ist er jetzt euer neuer Käptn?“ „Wenn ich ihn umgelegt habe, dann nicht mehr...“, kurz schüttelte Ace seinen pochenden Kopf, um sich wieder etwas sammeln zu können, „...außerdem führe ich unsere Crew derzeit mit ihm zusammen an. Also im Grunde genommen sind er und ich gleichauf.“ „Wirklich???!!! Oh man, Ace!! Das ist ja total cooooool!“ ~*~ „Was...zum...?!“ Irgendetwas, nein halt, irgendjemand hatte sich von hinten an ihn herangeschlichen, als er gerade dabei gewesen war, sich nach einer belebenden und guttuenden Dusche abzutrocknen. Hatte er nicht eigentlich abgeschlossen?! Und eigentlich wusste auch nur einer von ihnen, dass er genau das öfters mal vergaß... „Reicht es nicht, dass du mir den Rum verweigerst?! Musst du mich jetzt auch noch ausspannen?“ „Hmm...ausspannen kann man hier wohl nicht zu sagen, yoi. Immerhin kenne ich das hier alles schon.“ Marco grinste ihn mit seinem typischen und überheblichen „Ich bin hier der Coolere von uns beiden, vergiss das bloß nicht“-Grinsen an. Am Liebsten hätte er es ihm direkt wieder aus dem Gesicht geschlagen, aber anstatt seine Faust zu ballen, drehte sich sein Oberkörper irgendwie völlig selbstständig und wie ferngesteuert zu Marco herum, um sich von diesem in einen Kuss ziehen zu lassen. Diese ganze, riesige Gefühlsachterbahn setzte ihm langsam wirklich zu! Wahrscheinlich war er durch den positiven Verlauf des Wiedersehens mit Ruffy einfach nur so beflügelt, dass er diese Emotionen jetzt irgendwie kompensieren und zum Ausdruck bringen musste. Ganz eindeutig, das musste es sein! Und mal ganz abgesehen davon, hatte er Marco die letzten Tage kaum gesehen und heute schon den ganzen Tag über das Bedürfnis gehabt, ihm nahe zu sein. Leider war ihm aber auch viel zu sehr bewusst, dass es sich dabei erstrangig nicht um körperliche Bedürfnisse handelte, sondern viel mehr darum, sich von dem Älteren in dem ganzen Chaos an Emotionen, Empfindungen und vor allem Zweifeln auffangen zu lassen. Und verdammt! Es fühlte sich einfach nur viel zu gut an, als dass er sich jetzt noch weitere Gedanken um irgendwelche komischen, komplizierten Gefühlsregungen hätte machen können. Er genoss es. In vollen Zügen. Und so bekam Ace auch nur noch am Rande seines vernebelten Verstandes mit, wie Marco kurzerhand die Tür in seinem Rücken abschloss, sich selbst die Klamotten vom Körper streifte und ihn dann schließlich rückwärts wieder zurück in die Dusche drängte.  „Ich hab was viel Besseres als Rum für dich, mein Feuerfäustchen....“ So schnell, wie Marco seinen Körper daraufhin in Beschlag genommen hatte, konnte Ace seine Augen vor lauter Lust und Verlangen gar nicht verdrehen. Sein lädierter und hämmernder Kopf blieb kraftlos auf der starken Schulter vor sich liegen, ehe Marco mit seinen kräftigen und gleichzeitig viel zu sanften Händen begann, ihm seinen letzten Funken an Selbstständigkeit zu rauben. ~*~ Als er danach also zum zweiten Mal des heutigen Tages aus der Dusche stieg, fühlte er sich deutlich besser, als noch beim ersten Mal und das sogar, obwohl es Marco dieses Mal strikt bei einer erotischen Handarbeit belassen hatte. Schade eigentlich. Er selbst hatte sich schon auf viel mehr gefreut gehabt, aber Marco war natürlich dennoch viel zu vernünftig geblieben. „Du bist verletzt und total fertig, yoi. Wenn du wieder fit bist, holen wir das ausgiebig nach...“ Dieser Kerl hatte gut reden! Wieso hatte er ihn dann im Bad überhaupt erst überfallen?!  „Sag mal....soll ich dir vielleicht behilflich sein? “ Ace konnte nicht genau deuten, ob Marcos Blick gerade wieder einmal besorgt oder tatsächlich doch eher amüsiert wirkte, als er sich ziemlich umständlich seine Boxershort und Jeans anzog, ehe er letztlich beim Gürtel kapitulieren musste. Mit lediglich einem Arm konnte er dieses Unterfangen hier vergessen! Der andere war zur Zeit nämlich zu nichts zu gebrauchen, bis darauf, einen ziehenden Schmerz durch seine Schulter und auch Teile des Rückens jagen zu lassen. Ach, egal. Kleidung wurde in seinen Augen sowieso überbewertet. „Du willst doch nicht etwa halb nackt und mit offener Hose da raus, yoi!? Bei deinem Glück verlierst du das Teil, stolperst drüber und brichst dir noch mehr, außer die paar Rippen.“ Seine Antwort belief sich lediglich auf ein verärgertes Schnaufen, das jedoch von einem weiteren heißen Kuss von Marco aufgefangen wurde, während dieser seine kräftigen Hände an seine Hüfte legte und von dort aus geschickt den Gürtel durch die dafür vorhergesehenen Schlaufen zog, bevor er ihn letztlich fachmännisch verschloss. Natürlich nicht, ohne dabei noch einmal provokativ über seine Körpermitte zu streichen.  Hatte er heute eigentlich schon erwähnt, wie sehr er diesen Kerl doch hasste? Vor allem dafür, dass er viel zu genau wusste, wie er ihn anmachen konnte. ~*~ Als nun auch endlich seine Schulter in einen weiteren, ihn jetzt schon tierisch nervenden, Verband gehüllt wurde, verließ ihn der Arzt endlich aus seiner Obhut. Ace hatte bereits wirklich gedacht, er würde diesen Quacksalber heute gar nicht mehr loswerden und erleichtert seufzte er auf, als er endlich raus aus dem Haus gehen konnte, um sich zu seiner Crew, Ruffy und diesem alten Opa zu gesellen, welche sich draußen im Garten in einem Kreis niedergelassen hatten und bereits angeregt miteinander redeten.  „Ne verrückte Hexe hat meinen Bruder wiederbelebt?!“ Na, fantastisch! Da waren sie ja direkt bei seinem absoluten Lieblingsthema! Neben dem seines Vaterkomplexes versteht sich. Wer genau hasste ihn da oben eigentlich so sehr?! Giftig blickte Ace in den Himmel, als er bei der kleinen Gruppe angelangt war. Alles andere als galant, ließ er sich neben seinen kleinen Bruder auf den Boden sinken und schaffte es gerade noch so, sich auf die Lippen zu beißen, um somit einen peinlichen Schmerzenslaut verhindern zu können. Sein Gesicht verzog sich allerdings trotzdem. Gut, zugegeben. Vielleicht hatte er es beim Kampf doch etwas übertrieben. Verdammt! Sein Bruder war aber auch wirklich schon einfacher zu besiegen gewesen!  Wenigstens bekam er dann von einem grinsenden Vista doch noch einen Krug mit Rum gereicht. Der Kerl brachte ihn zwar ununterbrochen auf die Palme, aber dennoch war auf ihn immer Verlass. Den vernichtenden Blick, den sie beide daraufhin von Marco zugeworfen bekamen, ignorierten sie gekonnt.  „Hä? Versteh ich das richtig? Ace hatte keine Teufelskraft, als er aufgewacht ist?!“ Beinahe wäre ihm auch noch sein erster großzügiger Schluck Rum im Hals steckengeblieben, als er panisch seine Augen aufriss und Haruta einen gefährlichen Blick zuwarf. Er konnte nur hoffen, dass sie sämtliche kleinen Details der Story ausließ, denn sein Bruder musste jetzt wirklich nicht auch noch erfahren, wie genau er sein Feuer zurückbekommen hatte und dass er obendrauf auch noch gelegentlich mit seinem Kapitän in die Kiste sprang.  Es reichte schließlich schon, dass es ihre ganze Crew mittlerweile wusste und er war wirklich nicht scharf darauf, dass sein Bruder erfuhr, dass er Frauen eher von der Bettkante schubste, als so einen blonden, großen, gutgebauten und muskelbepackten... „Nicht wahr, Ace? Ace? Hey! Bist du noch unter uns?!“ ...störrischen, viel zu anziehenden, erotischen und faszinierenden Phönix.  „ACE?!“ „Hä? Was? Ja, klar. Ehm...worum geht’s?“, ruckartig hatte er sich von seinen nicht gerade jugendfreien Gedanken losgerissen und hoffte inständig, dass seine Wangen nicht auch noch rot angefangen hatten zu leuchten. Das hatte er jetzt davon! Hätte Marco seinen Job unter der Dusche vorhin richtig gemacht, dann wäre das hier jetzt nicht passiert! Frustriert und wütend funkelte er seinen Phönix an, ehe er sich noch während ihrem Blickkontakt einen weiteren großzügigen Schluck von dem Rum gönnte. Marco quittierte dies jedoch lediglich mit einem anzüglichen Grinsen, ehe er kaum sichtbar seinen Kopf schüttelte. Dieser verdammte Bastard! Der wusste doch ganz genau, was ihm gerade durch den Kopf geschossen war! „Na, Marco hat dir doch deine Teufelskraft wiedergegeben, nicht wahr?“, Haruta schaute ihm grinsend ins Gesicht und nickte daraufhin auffordernd zu Ruffy, der von dieser Erzählung total angetan schien. „Is'nich wahr? Und wie hat er das geschafft?“ Ace zuckte pikiert zusammen, als ein langgezogenes Summen seine Kehle verließ und er durch das nervöse Kratzen an seinem Hinterkopf versuchte, Zeit zu schinden.  „Ehm...naja....er...hat da....so...also....das war so, dass....Marco...“ „Jaaaaa?“ „Man, Ruffy! Sei doch nicht immer so ungeduldig! Er hat halt Nachforschungen angestellt und...dann haben wir geredet und saßen uns gegenüber.....naja und dann...“ „Ehm....Ace?“ „Was denn?!“  „Naja....wenn du lügst, dann fängst du immer an, deine Haare zu zwirbeln...“ Kapitel 17: Ich brauche Dich ---------------------------- ~*~ Kapitel 17 - Ich brauche Dich ~*~ „Ach, Quatsch! Ich lüge doch nicht....ich....ich denke bloß darüber nach, wie ich dir das am besten erklären soll, ohne dass es sich zu durchgeknallt anhört....““, eilig hatte Ace seine derzeit einzige funktionstüchtige Hand von seinen Haaren entfernt, nur um mit dieser schließlich den Krug vor sich wieder an seine Lippen zu heben und einen kräftigen Schluck daraus zu nehmen. Seufzend stellte er ihn daraufhin wieder ab, bevor er Ruffy wieder in sein erwartungsvolles Gesicht blickte. Der Kleine war wirklich unersättlich. Wie sollte er ihm bitte schön erklären, wie er sein Feuer zurückbekommen hatte?! Im Grunde genommen konnte er sich es ja selbst nicht wirklich erklären! Und wie zum Teufel klang es bitte, wenn er sagte, dass es mit ihm kommuniziert hatte und sie auf diese Weise quasi herausgefunden hatten, wie sie es aus Marco herausbekamen?! „Ach, großer Bruder....das alles hier, der ganze Tag heute war einfach nur total abgefahren und durchgeknallt. Ich denke, da kommt es jetzt auf die eine Sache auch nicht mehr an, egal wie verrückt die auch klingen mag.“ Entgeistert hob er nun seinen Blick erneut, um Ruffy völlig erstaunt ins Gesicht zu starren. War das da vor ihm wirklich sein kleiner Bruder? Es versetzte Ace einen schmerzhaften Stich, dass Ruffy durch diese einschneidenden und grausamen Erlebnisse wohl wirklich von seinem Frohsinn und der Unbeschwertheit hatte einbüßen müssen. Vor ihm schien nicht mehr sein kleiner, naiver und kindlicher Ruffy zu sitzen, sondern viel mehr ein gedankenvoller und ernster junger Mann, den das Leben schwer gezeichnet hatte. Mühsam schluckte Ace den letzten Rest an Rum seine Kehle hinunter, der sich plötzlich anfühlte, wie ein staubiger Brocken an Schuldgefühlen. Das hier war doch einfach nur krank! Reichte es nicht, dass er selbst so kaputt war?! Wieso musste es seinem Ruffy, der wichtigsten Person für ihn auf Erden, nun das Gleiche angetan werden?! Das hatte er nicht verdient! Nicht er, sein kleiner Bruder, der die Unschuld schlichtweg mit seinem bloßen Dasein verkörperte. Das durfte doch einfach nicht wahr sein! Ein wütendes und verzweifeltes Knurren verließ seine Kehle, als er seine gesunde Hand wie einen Schraubstock um den Krug schloss, bis seine Knöchel weiß hervortraten. Es war einfach alles nur seine Schuld! Er war Schuld an einfach allem! Wie hatte er nur jemals so töricht sein können, um zu glauben, er könne irgendwann wieder normal leben und diese schmerzenden Verluste verkraften, die seine gefallenen Nakama in ihr aller Leben gerissen hatten?! Wie hatte er nur jemals denken können, dass es Ruffy irgendwann wieder gutgehen würde, wenn er seinen großen Bruder nur erst einmal wieder an seiner Seite hatte?! Die Atmung von Ace wurde immer flacher und mittlerweile hatten auch die anderen gemerkt, dass etwas ganz und gar nicht zu stimmen schien. Jedoch konnten sie versuchen auf ihn einzureden, so viel wie sie wollten, der Feuerteufel zeigte keinerlei Reaktion. Nicht einmal dann, als ihn Ruffy mit einem besorgten Gesicht zu sich in die Arme zog. Selbst dessen Worte nahm er nicht einmal mehr wahr. Sein Herz schlug so laut, dass sämtliche an ihn gerichteten Wörter von dem dumpfen Pochen verschlungen wurden. In seinen Ohren begann das Blut unnatürlich laut zu rauschen, sodass es ihm schlagartig den Magen herumdrehte und ihm speiübel wurde. Die rasenden Gedanken brachten ihn das erste Mal seit geraumer Zeit wieder Stück für Stück zu Fall und noch während er versuchte, flüsternd nach Ruffy zu rufen, kehrte schlagartig diese ätzende Schwere und Dunkelheit ein. Nun wurde ihm auch bewusst, was er da gerade mal wieder durchmachen musste. Er hasste seine Narkolepsie.... Sein mitunter letzter Gedanke, denn dann wurde alles in diese verzehrende Schwärze gerissen. ~*~ Noch in dem Moment, als Ace zitternd zusammengeklappt war, stellte sich Marco unweigerlich die Frage, ob sein Freund nicht doch noch etwas Zeit gebraucht hätte, um dem Ganzen hier gegenüberzutreten. Stumm betrachtete er dessen kleinen Bruder, der den Körper der Fauerfaust hilflos und zu Recht auch ziemlich schockiert in seinen Armen hielt. Irgendwie erinnerte es sie alle wohl an diese eine Szene auf Marineford und noch ehe sich dieser Gedanke in ihren Geistern manifestieren konnte, handelte Marco. Mit vier großen Schritten war er bei den beiden Brüdern angelangt und kniete sich zu ihnen auf den Boden, um vorerst die Atmung von Ace zu kontrollieren. Diese ging flach, abgehackt und unregelmäßig, was seine Sorge nicht unbedingt wieder schmälerte. Seit Ewigkeiten hatte ihm diese fiese Krankheit keine Schwierigkeiten mehr bereitet und ausgerechnet jetzt kehrte sie gleich doppelt so heftig wieder?! Kein Zufall. Das war definitiv kein dummer Zufall! „Hey, Ruffy. Ich bin Marco.“ „Ja...ich...weiß.“, die Stimme des Strohhuts war leise geworden und doch konnte man die Sorge deutlich heraushören, die eine bleierne Schwere mit sich brachte. „Er hat verdammt viel durchgemacht und seit Tagen nicht richtig geschlafen vor lauter Aufregung, dich endlich wiedersehen zu können. Morgen ist er wieder auf den Beinen, mach dir keine Sorgen.“ „Sein Blick vorhin...das war nicht Ace.“ Marco sog geräuschvoll die Luft in seine Lungen, als er kaum sichtbar bei den letzten Worten des Strohhutes zusammengezuckt war. Der Kleinere war verdammt clever und entgegen mancher Vorurteile keineswegs auf den Kopf gefallen. Scheinbar konnte er ihm genauso wenig etwas vormachen, wie seinem älteren Bruder. „Ihm geht’s nicht gut......oder, Marco?“ Ein stummer Seufzer verließ die Lippen des Phönix. In diese Richtung hatte er das Gespräch nun wirklich nicht lenken wollen. „Geht es dir doch ebenso wenig. Ihr beide musstet viel durchmachen. Zu viel, als dass ihr es einfach so verdrängen könntet.“ „Er gibt sich die Schuld. An der ganzen Sache...oder?“ „Man merkt wahrlich, dass ihr Brüder seid....“ „Und....hast du ihm da raus geholfen?“ „Nun...anscheinend nicht gut genug. Ich habe ihn zusammen mit unserer Crew hier hergebracht. Wenn ich ehrlich sein soll, dann sind uns derzeit die Händen gebunden. Wir haben gehofft, dass du ihm den letzten Stoß in die richtige Richtung verpassen könntest, um sein Leben endlich wieder wertzuschätzen.“ Nun war es an Ruffy zu schweigen. Einen Moment lang schien er gänzlich seinen Gedanken nachzuhängen, während er seinem Bruder mitfühlend über dessen Rücken strich. Es verging eine ganze Weile, in der keiner etwas sagte und auch alle anderen um sie herum, waren mittlerweile verstummt. Irgendwann jedoch regte sich wieder etwas in dem Strohhut und er richtete sich etwas auf. Seine Lippen wurden von demselben Grinsen geziert, welches auch Ace immer auf den Lippen trug, sobald er neuen Mut gefunden und einen Plan geschmiedet hatte. „Okay.“, es folgte ein kräftiges Nicken seitens Ruffy, „...Ace hat mich immer beschützt und auf mich aufgepasst. Er war immer für mich da und hat mir bei all meinen Problemen geholfen. Wenn ich ihn schon nicht wirklich retten konnte, dann muss ich ihm wenigstens jetzt dabei helfen, dass er wieder der Alte wird. Wenn ich mein Bruderherz schon zurückhabe, dann möchte ich ihn auch so zurückbekommen, wie ich ihn immer kennengelernt habe.“ ~*~ Zurück auf der Moby, hatte es Marco endlich geschafft, den unruhig schlafenden Ace in sein Bett zu befördern. In dem kleinen Häuschen, in dem Ruffy, Jimbei und der alte Mann lebten, war gerade genügend Platz für seine drei Bewohner, sodass er und seine Nakama schließlich beschlossen hatten, zurück zur Moby zu gehen, um dort schlafen zu können. Ab morgen durften sie dann auch direkt an ihrem Anwesen vor Anker gehen, nun wo der Kampf und das Wiedersehen der D. Brüder mehr oder weniger erfolgreich stattgefunden hatte. Trotz Phönix war es kein Leichtes gewesen, Ace zu transportieren. Mit einem schrägen Grinsen musste Marco unweigerlich feststellen, dass der Kleinere wirklich gut trainiert und entsprechend Muskelmasse zugelegt hatte. Als er seinen Freund nun aber im Bett abgelegt und ihn bis auf seine Unterhose entkleidet hatte, kehrte schlagartig die Sorge zurück. Ace' Atmung ging immer noch unregelmäßig, sein Puls war stark erhöht und mittlerweile überzog eine dünne Schweißschicht seinen Körper. Dieser zuckte unkontrolliert und krampfte sich teilweise sogar unnatürlich zusammen, während seine Lippen ein leises Wimmern verließ. Seufzend fuhr sich Marco durch seine Haare. Was sollte er nur machen? Aus Erfahrung wusste er ganz genau, dass es keine gute Idee war, Ace aus einem Narkolepsie bedingten Schlaf zu reißen. Dies hatte er zweimal machen müssen und jedes Mal hatte ihm sein Feuerteufel danach furchtbar leidgetan, da er von heftigen Migräneattacken und Übelkeit geplagt worden war. Doch bisher hatte er auch noch nie ein solch klägliches Bild dabei abgegeben. Was also wäre wohl dieses Mal besser für ihn? Kopfschmerzen und Übelkeit oder weiter unter diesen furchtbaren Alpträumen zu leiden? „Ace?“, kurzerhand war er zu dem Jüngeren aufs Bett gestiegen, um sich letztlich vorsichtig an den geplagten Körper heranzuschmiegen. Als er dabei feststellte, dass dieser eisig kalt war, stand sein Entschluss endgültig fest. Ace war trotz seines Feuers unnatürlich kalt?! Er musste definitiv aufwachen, egal wie! „Ace?“, seine Stimme war nun lauter geworden, als er den Körper seines Freundes zurück auf den Rücken drehte und ihn an seiner gesunden Schulter zu rütteln begann, „Ace! Aufwachen! Komm schon, Kleiner!“ „G....geh...w..eg....lass mich....nein...“ Unkontrolliert wand sich sein Kopf von einer Seite auf die andere. Seine Hand hatte er verzweifelt ins Laken gekrallt, als er sich letztlich sogar begann die Unterlippe blutig zu beißen. Das war nun wirklich genug! „ACE! WACH ENDLICH AUF, VERDAMMT!“ Der energische Druck an seinem Oberarm tat wohl sein Übriges, denn mit einem heftigen Ruck war Ace in die Höhe geschossen und hatte dabei sogar Marco von sich heruntergestoßen. Seine Atmung war ein einziges, aufgebrachtes und unkontrolliertes Rasseln, als er sich panisch umblickte und dabei begann seine Haare zu raufen. „Nein...nein....nein...“ Apathisch zog er seine Knie an den Körper, um diese schließlich mit seinem Arm zu umschlingen. Den anderen, im Verband verhüllten presste er dicht an seinen Körper, als er seinen Kopf heftig schüttelte und schließlich auf seinen Beinen ablegte. Ohne groß zu zögern, rappelte sich Marco wieder auf, ehe er sich seinem Freund erneut näherte und diesen ohne Umschweife zu sich in die Arme zog. Den Kopf drückte er dabei fest und beschützend in seine Halsbeuge, ehe er beruhigende Worte in sein Ohr hauchte. „Ich bin da, Ace. Es war nur ein Alptraum, es ist alles in Ordnung. Dir passiert nichts....ich bin da.“, wenn er etwas aus ihrer vergangenen Zeit gelernt hatte, dann, dass man in solchen Fällen ununterbrochen auf ihn einreden musste. Einen solch intensiven und heftigen Alptraum hatte Ace nun wirklich schon ewig nicht mehr gehabt, was in Marco unweigerlich die Frage aufkommen ließ, wieso es ausgerechnet heute wieder passiert war. Lag es wirklich daran, dass der heutige Tag einfach zu viel für ihn gewesen war? „Schhhh....ist ja gut...“, mittlerweile hatte sein Freund sogar angefangen zu weinen und Marco zerriss es förmlich, Ace wieder derart gebrochen und verzweifelt sehen zu müssen. So schlimm war es bisher wirklich nur gewesen, kurz nachdem er damals nach seiner Wiedergeburt aufgewacht war. „...Ace? Hörst du mich?“ Es dauerte schier eine Ewigkeit, bis sich Ace zu einem brüchigen Nicken aufraffen konnte, aber wenigstens schien er wieder ansprechbar zu sein. Also nahm Marco kurzerhand das Gesicht seines Freundes zwischen die Hände, um ihm in dessen Augen schauen zu können. „Es war nur ein Traum...hörst du?“ Dieses Mal folgte das Nicken etwas schneller, doch nahmen die Tränen daraufhin wieder Überhand und rollten nass und heiß über seine beiden Handrücken, mit denen er weiterhin das Gesicht von Ace umschloss. „So schlimm?“ Ein erneutes, heftigeres Nicken war Antwort genug, um schließlich eine seiner Hände in den Nacken seines Freundes gleiten zu lassen. „Kuss?“ Ace sah ihn durchdringend an und kämpfte erneut mit einem lauten Schluchzen, als er auch darauf ein Nicken zur Antwort gab, das deutlich energischer ausfiel, als alle anderen zuvor. Auch, wenn der Moment gänzlich unpassend war, so konnte sich Marco dennoch ein zartes Lächeln nicht verkneifen, als er seinem Freund ein paar triefend nasse Haarsträhnen hinter die Ohren strich, ohne ihren Blickkontakt dabei auch nur für eine Sekunde lang zu unterbrechen. In diesem Zustand sah Ace so kindlich aus und so unschuldig und zerbrechlich, dass sein ausgeprägter Beschützerinstinkt, dem er dem Phönix zu verdanken hatte, fast Überhand zu nehmen schien. Vorsichtig und langsam zog er den Jüngeren daraufhin an seinem Nacken zu sich, während sie sich immer noch gegenseitig in die Augen blickten. Diese schlossen sie auch erst, als sich ihre Lippen letztlich berührten und sie einen ganzen Moment lang so verharrten. Erst, als Marco schließlich begann, seine Lippen gegen die seines Freundes zu bewegen, kehrte allmählich Bewegung in ihr Stillleben ein, bevor sie sich in einem innigen Kuss verloren, der Ace allmählich wieder auftauen und sich entspannen ließ. „Mehr...“, wie ein Ertrinkender hatte sich Ace an sein Hemd gekrallt und sich an ihn gedrückt, während er mit dünner Stimme seinen eigentlichen Wunsch geäußert hatte. Die Tränen liefen ihm dabei immer noch über das blasse Gesicht, doch schien es ihn dieses Mal nicht sonderlich zu stören. „Mehr Marco, bitte....“ „Mit mehr meinst du...?“ „Dich. Bitte schlaf endlich mit mir, Marco....zeig mir, dass ich....lebe....zeig mir...“, erneut nahmen die Tränen Überhand und verschluckten seine Stimme zu einem heiseren Flüstern, ehe sich Ace kurz von ihm löste, um einmal tief durchatmen zu können. „Zeig mir, dass es sich lohnt zu leben...zeig mir, dass ich etwas wert bin.“ „Du verdammter Vollidiot!“, mit diesen Worten hatte er Ace schneller unter sich gebracht, als es dieser wahrhaben konnte. Mit allen Vieren stützte er sich nun direkt neben dem Kopf und den Hüften von Ace ab, während er ihren Kuss noch einmal weiter vertiefte. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass wir dich brauchen, Ace? Wie oft soll ich dir noch sagen, dass ICH dich brauche?“ Als sie sich nach einer Weile wieder von einander lösten und sie sich dabei tief in die Augen sahen, schien die Welt für sie kurzzeitig stehengeblieben zu sein. In dem Blick von Ace erkannte Marco plötzlich etwas völlig Neues, das er bisher so noch nie gesehen hatte. Es fiel ihm schwer zu erkennen, was genau sich dort in den Seelenspiegeln seines Freundes zu regen begann und als dieser dann sanft mit den Fingern seinen Kinnbart nachfuhr, wurde ihm die Gelegenheit genommen, noch weiter darüber nachdenken zu können. Zwar hatte Ace dies schon öfter gemacht, doch niemals hatte in dieser einzigen, kleinen Berührung so viel Gefühl und Zärtlichkeit gelegen, wie jetzt. Ob es das war, was Ace gerade so dringend von ihm brauchte? Geborgenheit, Nähe, Zuflucht? Ja, vielleicht sogar Liebe? Waren sie nun tatsächlich an diesem einen entscheidenden Punkt in ihrer Was-auch-immer-Beziehung angelangt, an dem diese berühmten fünf Buchstaben mit ins Spiel kamen? „Ich brauche dich auch.“, es war das leise, zaghafte und völlig Ace-untypische Flüstern, das ihn zurück aus seinen Gedanken holte und ihn erst jetzt realisieren ließ, dass Ace sichtbar mit sich hatte kämpfen müssen, um ihm diese vielsagenden und bedeutsamen Worte sagen zu können. „Ich...wüsste nicht, was ich ohne dich machen würde, Marco. Du bist derjenige, der es immer und immer wieder schafft, mich aufzufangen und runterzuholen, ohne dass es mir zu viel wird.“ Kapitel 18: Nähe und Geborgenheit --------------------------------- Ihr Kuss war verzehrend und leidenschaftlich. Nachdem Marco seinen Freund eine ganze Weile lang sprachlos und stillschweigend angestarrt hatte, war seine letztliche Antwort ein heißer und inniger Kuss gewesen. Keine Worte der Welt hätten es besser ausdrücken können, wie viel es ihm tatsächlich bedeutete, dass sich Ace ihm gegenüber endlich wieder etwas mehr geöffnet hatte, nachdem sie doch nun so lange auf derselben Stelle getreten und nicht wirklich vorangekommen waren. Der Ältere wusste ganz genau, wie viel Überwindung es seinen Freund gekostet hatte, ihm diese Offenbarung entgegenzubringen. Umso größer war seine Freude darüber. Er wollte nichts Sehnlicheres, als Ace dabei zu helfen, endlich wieder in sein altes Leben zurückzufinden und die altbekannte und berüchtigte Feuerfaust neu entflammen zu lassen. „Du hast uns vorhin einen ganz schönen Schrecken eingejagt, Freundchen.“ Marco nahm deutlich wahr, wie Ace dankbar die angehaltene Luft aus seinen Lungen entließ. Solche Momente waren schön und gut und sie bedeuteten ihnen beiden auch wirklich die Welt, doch zu viel davon konnte für sie ziemlich tödlich enden und das wussten beide ganz genau. Es war ohnehin ein kleines Wunder, dass Ace solche Worte ausgesprochen hatte. Dementsprechend unangenehm wäre es für seinen Freund nun auch gewesen, die ganze Sache auszuweiten und bis ins letzte Detail zu erörtern. Dafür war gerade auch schlichtweg nicht der richtige Zeitpunkt. Marco war sich sicher, dass dieser noch kommen würde. Wann genau, das wussten sie beide nicht, doch irgendwann würde er mit Ace über ihre gemeinsame Beziehung sprechen und das einzige, das ihm dann wohl zu hoffen übrig blieb, war, dass sein Feuerteufel nicht vollkommen verstört wegrennen würde. „Sorry...“, es war ein leises Flüstern, das die rotgeküssten Lippen von Ace verließ, während einer seiner Finger konzentriert dabei war, von Marcos Kinnbart zum Wangenknochen in Richtung Ohr zu gleiten, ehe er seinen Weg dann fortsetzte, um mit verführerischen, federleichten Kreisbewegungen in seinem Haaransatz zu verschwinden. „Vielleicht kann ich es ja....wieder gut machen?“ Den verheißungsvollen Worten seines Feuerteufels folgte ein gespielt unschuldiger und leider viel zu gekonnter Augenaufschlag, ehe sich Ace dann mit einem provokativen Lächeln über die Unterlippe leckte. Dieser Mistkerl! „Was soll das werden, Streichholz?!“ „Nur ein kleines bisschen Sex.....Käpt'n...“ Dieses säuselnde Flüstern brachte ihn noch vollkommen um den Verstand! Wusste dieser Kerl eigentlich, was er für eine enorme Wirkung auf ihn hatte und dass er ihm mit diesem Spielchen hier gerade wirklich sämtliche noch halbwegs funktionierenden Hirnwindungen verdrehte?! Natürlich wusste der das! Und genau das war anscheinend auch sein Ziel, da Ace zu merken schien, dass er selbst zögerte. Und ja, natürlich zögerte er! Noch vor weniger als zehn Minuten hing ihm dieser Kerl kraftlos und völlig fertig in den Armen. Selbst jetzt war er immer noch ziemlich blass, wirkte auf eine unnatürliche Art und Weise sehr zerbrechlich und verletzlich. Vermutlich versuchte er eben auch genau das zu überspielen. Unglaublich, was er sich alles einfallen ließ, nur um seinen eigenen Willen durchzusetzen. Seit wann genau konnte er nun eigentlich auch noch solche betörenden Nackenmassagen?! „Komm schon, Marco.“, sehnsüchtig kitzelten die dunklen Haarsträhnen von Ace an seiner Wange, als sich sein Freund ein Stück nach vorne lehnte und dabei mit seinen Lippen zärtlich über seine Wange strich. Die nächsten Worte wurden ihm mit heißem Atmen ins Ohr gehaucht und er hätte sich dafür verfluchen können, dass sie einschlugen wie eine Bombe. „Bitte...“, eine freche Zungenspitze bahnte sich den Weg entlang seiner empfindlichen Ohrmuschel und ließ seine Selbstbeherrschung gen Tiefpunkt sinken, „...ich bitte dich, Marco.“ Verflucht sollte er sein, dieser Teufel! „Ace...das hier hat nichts mit wollen zu tun. Dir geht es nicht gut und ich möchte, dass wir es beide genießen können. Du kannst mir nichts vormachen, du hast doch Schmerzen!“ „Deshalb ja. Ablenkung....“ Es folgte dieses freche Grinsen, das ganz genau erahnen ließ, welche Art von Kopfkino da gerade hinter der Stirn seines Freundes begonnen hatte abzulaufen. Geräuschvoll atmete Marco daraufhin die Luft aus seinen Lungen. Hier konnte er sich gerade auch genauso gut mit einem Stein unterhalten. Der würde ihm wenigstens nicht nonstop widersprechen. „Du hast mich aufgeweckt, du Mistkerl! Also entweder besorgst du mir jetzt'ne Flasche Rum und die größte Schmerztablette, die jemals hergestellt wurde, oooooder.....“ „Du weißt ganz genau, dass mir nichts anderes übrigblieb. Du hättest dir im Schaf womöglich noch die Zunge abgebissen....“ Nun war es an Ace geräuschvoll auszuatmen und sich dabei genervt durchs Gesicht zu wischen. Marco konnte nicht anders, als darüber zu schmunzeln, denn er fragte sich wirklich, wie viele Versuche sein Freund noch starten würde, ihn zu überreden und damit seinen Willen zu erlangen. Natürlich war ihm mittlerweile mehr als bewusst, dass er mit ihm schlafen würde, doch dieses Spielchen hier fing allmählich an, ihn zu amüsieren. „Okay, anderer Vorschlag.....ich geh pennen.“, damit zuckte Ace unbekümmert mit den Schultern, ehe er sich seufzend auf die Seite fielen ließ und umständlich versuchte, die Decke über seinen geschundenen Körper zu ziehen. Wow, halt Stopp! So war das nun aber nicht geplant gewesen! Völlig irritiert sah Marco seinem Freund dabei zu, wie er strampelnd und unschön fluchend versuchte, die Decke gerade zu richten, damit diese ihren Zweck erfüllen und ihn komplett einhüllen konnte. Als ihm das nach ein paar Minuten geglückt war, drehte sich Ace tatsächlich gänzlich von ihm weg, indem er sich auf die Seite rollte und entgegen seiner Vorstellung wirklich den Anschein machte, als würde er jeden Moment einschlafen. „Ace?“ „Lass mich...“, es war lediglich ein dumpfes Nuscheln, das er als Antwort bekam, denn der Jüngere hatte die Decke nun bis zu seiner Nasenspitze gezogen und ihm somit den betörenden Anblick auf seinen Körper verwehrt. Als dann jedoch ein noch leiseres „...Alter Sack...“ folgte, konnte Marco gar nicht anders, als grinsend unter die nun gemeinsame Decke zu schlüpfen. Gut, dann hatte es Mr. Feuerfaust halt wieder einmal geschafft, dass er seine Prinzipien über den Haufen warf! Innerlich verdrehte Marco über diesen Gedanken noch seine Augen, ehe er seinen Freund letztlich behutsam zurück auf den Rücken drehte, um ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. „Ich geb auf. Hast gewonnen.“ „Natürlich habe ich das...“, langsam öffneten sich die geschlossenen Lider des Schwarzhaarigen wieder und gaben den Blick in zwei klare und strahlende Iriden frei, ehe sich ein verschmitztes Lächeln auf die Lippen von Ace legte und er einfach nicht widerstehen konnte, sich einen Kuss von den über ihm ruhenden Lippen zu stehlen. „Aber....eine Sache wäre da noch, Streichholz....“ „Treib es nicht auf die Spitze, Marco! Ich werd' echt gleich garstig!“ „Das bist du sowieso immer...“, bestimmend hatte Marco den Körper seines Freundes wieder mit seinem eigenen festgepinnt, als er über ihn gestiegen war und beharrlich den ernsten Blickkontakt zwischen ihnen aufrecht hielt. „Nenn mich noch ein einziges Mal 'alter Sack' und du bist tot. Versprochen.“ Die darauffolgenden Worte des Schwarzhaarigen blieben ihm buchstäblich im Halse stecken, als Marco seine Zähne kurzerhand in eben genau jenem vergrub und mit etwas Nachdruck hineinbiss. Der Körper von Ace bäumte sich unter ihm auf, während aus dessen Kehle ein heiseres Keuchen entwich. Die etwas gerötete Stelle wurde umgehend von seiner Zunge liebkost, als Marco langsam seinen Weg in Richtung Ohr einschlug, um dort mit den Zähnen vorsichtig an dem zarten Ohrläppchen zu knabbern. „Du bleibst schön artig liegen, verstanden?!“, zum Nachdruck seiner Worte ließ Marco seinen Unterleib kurzerhand gegen den von Ace kreisen, um diesem während seinem Nicken noch ein verhaltenes Stöhnen zu entlocken, ehe er die betörende Bewegung wieder einstellte und stattdessen begann, den restlichen Körper seines Freundes mit leichten Bissen zu übersäen. Er liebte das Gefühl und kostete es bis ins letzte Detail aus, wenn er den Körper seines Freundes in seinen Händen halten durfte und er derjenige war, der ihn dazu verleitete, alles um sie herum zu vergessen. Es gab nur sie beide in diesen besonderen Momenten und das war alles, was zählte. Marco wusste, wie wichtig und bedeutend diese Zweisamkeit zwischen ihnen war, denn es zeigte ihnen beiden auf, was keiner von ihnen wohl jemals auch nur ansatzweise in Worten fassen konnte. Als er nach einer kleinen Ewigkeit endlich am Bund der Shorts seines Freundes angekommen war, nahm sich Marco den kurzen Moment, um noch einmal hoch in das Gesicht von Ace zu schauen. Dieser hatte seine Augen beharrlich geschlossen und seinen Kopf angespannt in den Nacken gelegt. Die Lippen waren leicht geöffnet, um hier und da einen leisen Laut des Wohlgefallens preisgeben zu können, während sich eine vorwitzige Zungenspitze immer wieder darum bemühte, sie vor dem endgültigen Austrocknen zu bewahren. Anscheinend hatte er sich letztlich an diesem Anblick so festgesaugt, dass er gänzlich in seinen einheizenden Bewegungen innegehalten hatte, denn irgendwann blickten ihm diese allesgeliebten grauen Augen gläsern entgegen, bevor Ace seinen Wunsch nach mehr stillschweigend durch das Anheben seiner Hüfte äußerte und seinem Freund somit zeigte, dass er nicht mehr länger warten wollte. Tatsächlich bemerkte nun auch Marco, wie viel Zeit er sich vorhin eigentlich gelassen hatte, denn auch in seiner Hose hatte sich mittlerweile eine beachtliche Beule gebildet. Kurzerhand zog er sich das störende Teil von den Hüften, ehe er schließlich auch Ace seiner letzten Kleidung entledigte. Sie verloren sich in einem verzehrenden Kuss, als sich ihre nackten Körper endlich aneinander schmiegen und sie die Nähe den anderen vollkommen in sich aufsaugen konnten. Erst als Marco seine Lippen durch zwei seiner Finger ersetzte und diese an Ace' Mund hielt, wurde ihr inniger Kuss unterbrochen. Unbeirrt setzte der Blonde seine Lippen jedoch weiterhin ein, indem er sich über die Wange und das Kinn erneut zu dem Hals seines Freundes küsste. Dieser folgte der stummen Aufforderung ohne zu zögern, indem er die dargebotenen Finger keuchend und dumpf aufstöhnend in seine Mundhöhle sog, als Marco etwas weiter unten sein steifes Glied an dem seines Freundes rieb. Es folgte ein erneuter Kuss, der sich schnell in einem hitzigen Zungenduell verlor, als der Blonde langsam begann, seinen Freund vorzubereiten. Natürlich ließ er sich auch hier bewusst die Zeit, die Ace seiner Meinung nach brauchte, gerade wo dieser zur Zeit sowieso sehr empfindlich war. Marco war durchaus bewusst, dass Ace es niemals aussprechen würde, aber das musste er auch nicht. Immerhin kannte Marco ihn in mancherlei Hinsichten schlichtweg besser, als er sich selbst. Außerdem konnte er einfach nicht genug davon kriegen, wenn sich Ace ihm völlig darbot und er ihn dabei beobachten konnte, wie er mehr und mehr die Kontrolle über sich selbst abgab. Der Blonde sog jedes Geräusch und jede Bewegung seines Freundes in sich auf, nur um sich wieder einmal aufs Neue selbst davon zu überzeugen, dass er ihn doch nicht verloren hatte und er ihn hier an seiner Seite wissen konnte. Er wusste, wie wichtig Ace das hier gerade war und so konnte er gar nicht anders, als sich besonders viel Mühe bei seinen Berührungen zu geben. Seine Finger stießen mal mehr, mal weniger schnell in seinen Freund, hielten ab und an inne, jedoch nur, um Ace mit kreisenden Bewegungen völlig um den Verstand zu bringen. Dessen abgehacktes Keuchen und Stöhnen war wie Musik für Marcos Ohren und schickte heiße Schauer durch sein Rückenmark, jedes Mal dann, wenn sich Ace nicht länger beherrschen konnte und sich dessen Körper unter ihm aufbäumte, um zitternd nach mehr zu verlangen. Mittlerweile hatte er vor lauter Konzentration und Selbstbeherrschung selbst angefangen zu schwitzen, sodass sich ihre feuchten Leiber wie selbstverständlich noch besser aneinander reiben konnten. „Du elender Sadist....ich...kann....nich...mehr...“, schnaufend und atemlos bebte der Oberkörper seines Freundes unter ihm, als ihn Ace forsch am Nacken zu sich nach oben zog, gerade als er begonnen hatte dessen Bauchnabel nebenbei mit seiner Zunge zu erkunden. Mit einem fast schon gehässigen Grinsen ließ er sich nicht weiter davon stören, denn für ihn stellte es keine große Herausforderung dar, die energischen Finger aus seinem Haaransatz zu entfernen. Um sicher zu gehen, dass er nicht erneut von selbigen gestört werden konnte, nagelte er die freie Hand von Ace mit seiner eigenen auf dessen Brust fest, ehe er sich genüsslich daran machte, seine Zunge in den Nabel seines Freundes zu tauchen. „Marcoooooooo....“ „....Mhhh.....Aye..?“ „Was tust du, du...du...ghnnn....“ „Dir zeigen, dass du lebst, Portgas D. Ace...“ ~*~ Irgendwann hatte er es dann jedoch selbst kaum mehr aushalten können. Sein Rücken war von Ace mittlerweile an diversen Stellen ziemlich wundgekratzt worden, da dieser völlig von Sinnen immer ungeduldiger und vor allem immer gereizter worden war. Schwer atmend lagen sie aufeinander und rieben ihre erhitzten Körper aneinander, während ein verzehrender Kuss ihre gegenseitige Sehnsucht zueinander zum Ausdruck brachte. Marcos Zunge glitt selbstlos zwischen die Zähne der fremden Mundhöhle, nur um dort einmal aufs Neue bereits bekanntes Terrain zu erkunden. Das folgende Stöhnen von Ace ging direkt auf ihn über und schickte eine erregende Gänsehaut über seinen Körper. Er konnte wirklich nicht mehr genau sagen, wie lange sie nun schon miteinander zugange waren, doch als er sich nach einer Ewigkeit endlich mit Ace vereinte und in ihn eindrang, stand seine Welt vollkommen still. Sein Kopf ruhte direkt neben dem seines Freundes und er konnte den rasenden Herzschlag von ihm gegen seine Brust hämmern spüren. Beide mussten einen Moment lang innehalten, um dieses unsagbare und berauschende Gefühl auskosten zu können. Auffordernd legten sich irgendwann jedoch zwei schlanke und durchtrainierte Beine um seine Hüften, als sich Ace als erstes von ihnen beiden bewegte und sich aufreizend gegen ihn drückte. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht stützte sich Marco nun auf seine Unterarme, um seinem Freund ins Gesicht blicken zu können. Dessen Augen funkelten ihm auffordernd und verklärt entgegen, sodass er sich mit ihrem nächsten Kuss endlich begann, im Körper des Jüngeren zu bewegen. Es berauschte ihn wahnsinnig, wie viel Vertrauen ihm Ace jedes Mal aufs Neue schenkte und wie arglos er ihm seinen Körper für ihre Zweisamkeit zur Verfügung stellte. Er war der einzige, dem dieses Privileg zuteil wurde und das erfüllte ihn wahrhaftig mit purem Glück und riesigem Stolz. „Endlich...“, angespannt und mit einem großem Maß an Zufriedenheit, warf Ace stöhnend seinen Kopf in den Nacken und streckte seinem Freund somit fast schon darbietend seine Kehle entgegen. Marco ließ sich daraufhin wohlig seufzend ein Stück tiefer sinken, um die Einladung auch gleich anzunehmen, indem er spielend daran knabberte und saugte. Sämtliche Geräusche, die Ace daraufhin von sich gab, wurden nun mit einem erregten, abgehackten Gurgeln untermalt, das Marco mit Genugtuung und einem seligen Grinsen wahrnahm, während er immer tiefer in seinen Freund hineinstieß. Es war keine große Überraschung für den Blonden, dass sein Freund schon nach ein paar weiteren, gezielten Stößen bereits am äußersten Rand der Ekstase angekommen war. Er musste sich wohl selbst eingestehen, dass er Ace heute einfach viel zu lange hingehalten hatte. Nun sollte er wenigstens auch auf seine volle Kosten kommen. Kurz musste Marco allerdings noch einmal innehalten. Es ließ ihm einfach keine Ruhe, denn dieses Mal wollte er es richtig machen. Dieses eine Mal wollte er sämtliche Zweifel in Ace vernichten und als sich die Augen seines Freundes verwirrt aufgrund seines Innehaltens öffneten, raubte sich der Blonde noch einen letzten Kuss von diesen verführerischen, schimmernden Lippen, bevor er seine Gedanken laut aussprach. „Versprich mir, dass du das hier nie wieder anzweifelst, Ace. Tue es noch ein einziges Mal und wir zwei bekommen richtig bösen Ärger. Hast du mich verstanden?“, seine Worte hatte er dicht am Ohr des anderen ausgesprochen und vollkommen bewusst seine tiefe, dunkle und rauchige Stimme gewählt, denn Marco wusste ganz genau, was für eine enorme Wirkung diese auf seinen Freund ausübte. Die Gänsehaut, die daraufhin den Körper von Ace zierte, reichte ihm als Antwort vollkommen aus, sodass er endlich seine vorherigen Bewegungen wieder aufnahm und sich mit langsamen, tiefen Stößen in Ace versank. Immer mehr verloren sie sich in ihrem eigenen Rhythmus, bis sich Ace schließlich nicht mehr länger beherrschen konnte. Alles andere als leise, gab er sich seinem Höhepunkt hin, wobei er sich verlockend eng um Marco herum zusammenzog, sodass sich auch dieser bereits wenige Stöße später in Ace ergoss. Es dauerte lange, bis sich beide wieder soweit unter Kontrolle hatten, dass sich ihre rasselnde Atmung wenigstens halbwegs wieder normalisierte. Marcos Kopf war irgendwann kraftlos in der Halsbeuge seines Freundes zum Liegen gekommen und Ace schauderte, als der schwere Atem des Älteren gegen seine verschwitzte und empfindsame Haut strich. „Das war....wow...oh man....“ Langsam rappelte sich Marco wieder auf, aber nur, um seinem Freund in dessen vollkommen verblüfftes und ausgelaugtes Gesicht blicken zu können. Schnaufend wischte sich Ace ein paar klitschnasse Haarsträhnen aus dem Gesicht, ehe er zurück in die Augen von Marco blickte und dort auf ein wissendes, selbstbewusstes Grinsen traf. In jedem anderen Fall, hätte er es ihm wohl am Liebsten wieder aus dem Gesicht geschlagen, in diesem Moment jedoch, kam er einfach nicht drum herum, es zu erwidern und sich einen kurzen Kuss zu stehlen, während er ungläubig seinen Kopf schüttelte. „Sobald ich meinen Körper wieder halbwegs brauchbar einsetzen kann, glaub mir....dann kriegst du genau DAS zurück, mein Lieber!“ „Erst mal wirst du wieder richtig fit. Danach kannst du wegen mir mit mir anstellen, was immer du willst.“ Erschöpft rollte sich Marco während seiner Worte auf die Seite, bevor er Ace behutsam an sich zog und letztlich die zerwühlte Decke neben ihm über ihren beiden Körper ausbreitete. „Wie geht’s dir? Was macht dein Kopf?“ „Ist dir klar, was du da eben gerade gesagt hast?“ Ace starrte ihn mit riesigen, leuchtenden Augen an, während er sich umständlich versuchte in eine bequemere Position zu rücken und dabei ein paar Mal schmerzhaft das Gesicht verziehen musste. Erst als Marco ihn mit einem Arm stützte, konnte er sich auf den Bauch drehen und seinen Kopf auf Marcos Brust ablegen. „Brauchst du noch was?“ „Marco...hör auf so zu tun, als hättest du das eben nicht gesagt. Aus der Nummer kommst du jetzt nicht mehr raus!“ „....Ace...wieso kannst du es nicht ein einziges Mal gut sein lassen? Der Tag heute war für uns alle kein Spaziergang. Also lass uns endlich schlafen...“ „Hmpf. Spielverderber....“ ~*~ Nach einer Weile wandelte sich die anhaltende Ruhe zwischen ihnen in eine angenehme Stille, in der jeder seinen eigenen Gedanken nachhing. Ace ließ seinen Blick grüblerisch durch den Raum wandern und störte sich dabei keineswegs daran, dass es draußen bereits tiefe Nacht und dementsprechend dunkel geworden war. Durch die vielen Öllampen an Deck, schimmerte seichtes Kerzenlicht durch das Fenster, sodass man zumindest die Umrisse der Möblierung erahnen konnte. Das ruhige und gleichmäßige Flackern des Kerzenlichtes ließ Ace darauf schließen, dass sich der Wind draußen gelegt hatte. Alles war ruhig. Selbst vor ihrer Kabine auf dem Gang herrschte eine verdächtige Stille, was in Anbetracht ihrer chaotischen Crew wirklich beunruhigend sein konnte. Schon in dem Moment, in dem Ace dieser Gedanke durch den Kopf schoss, verflüchtigte er sich auch schon wieder. Mittlerweile hatte er seine Augen sogar geschlossen, denn die gleichmäßige Atmung von Marco hatte eine unheimlich betörende und einschläfernde Wirkung auf ihn. Dazu kam dieses unglaublich guttuende Kraulen an seinem Hinterkopf. Er würde es wohl niemals offen zugeben, aber irgendwie hatte sein blondes Hähnchenfilet ein verborgenes Talent dafür, seine elenden Kopfschmerzen mit diesen sanften, gleichmäßigen Bewegungen direkt ins Nirwana zu schicken. Er genoss es in vollen Zügen und schon nach den ersten Malen, in denen Marco unauffällig und fast schon beiläufig damit begonnen hatte, wurde ihm klar, dass er süchtig danach geworden war. Irgendwie war sein Freund in diesem Bezug besser, als jedes Schmerzmittel, das er bisher eingenommen hatte. „Ace.“ „Hmm?“ „Hör auf hier so herum zu rammeln.“ „….tu ich doch gar nich…“ „Du bist schlimmer, als ein Sack Flöhe!“ Na super. Kaum hörte dieser Kerl auf, waren auch seine Kopf- und Schulterschmerzen wieder da. Kein Wunder, dass er dabei nicht richtig schlafen konnte. Schließlich fand er auch einfach keine passende und bequeme Position, in der es sich halbwegs aushalten ließ und bei der er gleichzeitig halb auf Marco liegen konnte. Und ja, das musste er. Fertig aus. „Kann nicht einpennen…darfst halt nicht einfach so aufhören…“ Das einzige, das er als Antwort erhielt, war wohl eine von Marcos absoluten Lieblingsgesten: Sein selbstgefälliges Hochziehen der linken Augenbraue. Immer wenn er das tat, fühlte sich Ace, wie jeder x-beliebige aus ihrer Crew, denn jeder bekam immer nur den unnahbaren und strengen Marco zu Gesicht. Gewissermaßen versetzte es ihm einen unangenehmen Stich, denn immerhin war er nicht irgendjemand für ihn und schon gar nicht x-beliebig. „Ich finde, man sieht ganz schön deine Falten, wenn du das Gesicht so verziehst. Da nützt dir selbst das minimale Altern nichts.“ Volltreffer! Direkt vor seiner Nase weiteten sich die azurblauen Seelenspiegel voller Entrüstung. Es folgte ein pikiertes Schnaufen, ehe ihm unwirsch an einer nach vorne gerutschten Haarsträhne gezogen wurde. „Suchst du jetzt etwa auch noch Streit, Streichholz?!“ „Hör auf mir wehzutun! Mir tut eh schon alles weh…“ „Selbst schuld.“ „Nein, nicht für alle Wehwehchen… es gibt da…näml...ghnn…“, seine restlichen Worte wurden einfach erbarmungslos in einem festen Kuss erstickt, der ihm von Marco kurzerhand aufgedrückt wurde. Eigentlich war er noch nie der Typ für klassisches Rumgeknutsche gewesen, doch seit er sich mit diesem Phönix ab und an das Bett teilte, hatten sich ohnehin viele seiner ursprünglichen Einstellungen geändert. Vorne weg seine eigentlich ausschließliche Leidenschaft zu Frauen. Es war einfach unbeschreiblich, wie intensiv die Berührungen des Älteren waren. Noch niemals zuvor hatte er bei schlichtem Körperkontakt solche Empfindungen spüren können. Alleine wenn er neben Marco lag und sich an diesen durchtrainierten, starken und zugleich unglaublich weichen Körper schmiegen konnte, fing sein Herz augenblicklich schneller an zu schlagen. Dass sich in der letzten Zeit dabei allerdings zu den sonstigen erregenden Gedanken auch noch andere dazu geschlichen hatten, verwirrte ihn ungemein. Mittlerweile genoss er es einfach nur neben ihm liegen zu dürfen. Er fand es toll, seinem Atem zu lauschen, seine Nähe zu genießen und sich von ihm vereinnahmen zu lassen. Er fühlte sich nicht länger alleine, ganz im Gegenteil. Bei Marco fühlte er sich beschützt und lebendig, er fühlte sich geborgen und wertgeschätzt. Er fühlte sich... Er würde doch wohl nicht wirklich….? Pikiert zuckte Ace zusammen, als er eine vorwitzige Zungenspitze über seine Unterlippe gleiten spürte. „Was?“, Marco hatte sich augenblicklich zurückgezogen und bedachte ihn nun mit einem verwirrten und durch und durch analysierenden Blick. „N…nichts…es ist…nichts.“ „Nichts glaube ich nicht. Deine Wangen glühen.“ „D..Das…“ „Und du stotterst.“ „Nichts….es…ist...nichts…“ Marco verfluchtes es. Natürlich wusste er ganz genau, was gerade in seiner Feuerfaust vorging. Selbstverleugnung. Genau dieses Verhalten war das eigentliche Problem zwischen ihnen. Ace konnte und wollte sich seine Gefühle nicht einstehen. Wieso? Weil er panische Angst davor hatte, sich emotional zu binden. Und sollte das nicht Grund genug sein, dann scheiterte es spätestens an dem bescheuerten Gedanken, dass er für nichts gut genug wäre und Panik davor hatte, irgendwelche Erwartungen nicht erfüllen zu können, die im Grunde genommen erst gar nicht erst existierten. Dumme kleine Feuerfaust. Und er selbst? Er kannte sein und damit auch ihr gemeinsames Problem und konnte ihn nicht darauf ansprechen, weil Ace dann völlig verstört und hysterisch wegrennen würde, anstatt sich glücklich zu schätzen, dass er von seinem Freund verstanden wurde und dieser von sich aus auf ihn zugekommen war. Was blieb ihm also anderes übrig, als abzuwarten, bis sich Ace seiner Gefühlslage endlich bewusst wurde? So lange konnte er einfach nur versuchen, ihn auf die richtige Spur zu führen, indem er ihm immer wieder zeigte, wie toll es eigentlich sein konnte, wenn man jemanden an seiner Seite hatte. „Lass uns endlich schlafen, Streichholz...“ „Hmm…okay.“ ~*~ „Marco?“ „Hm?“ „Tut mir leid…“ Kapitel 19: Nakama oder "Geschwisterliebe" ------------------------------------------ ~*~*~*~* Kapitel - 19 - Nakama oder "Geschwisterliebe" ~*~*~*~* Irgendein nerviges Geräusch weckte ihn am nächsten Morgen auf. Murrend drehte er sich umständlich auf die andere Seite und versuchte das Gepolter einfach zu ignorieren. Um nichts in der Welt würde er jetzt einfach so seinen Schlaf aufgeben! Gerade, wo er ewig gebraucht hatte, überhaupt erst einschlafen zu können, da sowohl sein Kopf, als auch seine Schulter weiterhin herumgemuckt hatte. Er fühlte sich wie gegen die Wand geschlagen, sein Nacken war durch die unvorteilhafte Schlafposition total verspannt und überhaupt tat ihm sein gesamter Körper weh. Scheiße, wie sehr er Muskelkater doch hasste! Hätte er sich bloß gestern beim Kampf gegen Ruffy nicht so übernommen, dann würde es ihm jetzt eindeutig besser gehen. Doch trotz allem zierte sein Gesicht bei diesem Gedanken ein seichtes Lächeln. Ruffy. Er hatte trotz allen Widrigkeiten endlich seinen kleinen Bruder wieder und das war es definitiv wert gewesen. Wie er seinen kleinen Flummi kannte, war er mit Sicherheit schon seit Stunden wach und wartete sehnlichst darauf, dass er mit seinen Leuten zurückkam. Er würde einfach so zu ihm gehen und dann würden sie sich wiedersehen. Einfach so, als wäre irgendwie nie etwas gewesen. Total verrückt. Ein missgestimmtes Brummgeräusch verließ seine Kehle, als er nach einer Weile merkte, dass sie leichten Wellengang hatten und kurz darauf das Geschrei seiner Männer an Bord ertönte. Waren sie etwa abgelegt? Neugierde gegen Müdigkeit. Wer würde wohl siegen? Und überhaupt. Wo zum Teufel war sein Hähnchenfilet schon wieder und wieso lag er hier vollkommen alleinegelassen in dem viel zu großen Bett?! „Penner...“, es war ein undeutliches Nuscheln in sein Kopfkissen, bevor er sich letztlich dem anstehenden Tag ergab und sich vorsichtig versuchte aufzurichten. Autsch. Irgendwie musste er es hinkriegen, sich nichts anmerken zu lassen. Er konnte den strafenden und warnenden Blick von Marco jetzt schon in seinem Nacken spüren und ans Bett würde er sich dieses Mal ganz sicherlich nicht wieder fesseln lassen! Es sei denn, Marco wäre dabei nackt, aber das war ein anderes Thema, an das er jetzt lieber nicht denken sollte... Stattdessen schlürfte er langsam in das direkt angrenzende und separate Bad. Ein Luxus, der ausschließlich dem Kapitän gebührte, dessen Kajüte sich um einiges von den anderen Kabinen auf dem Schiff abzeichnete. Als ihm sein Spiegelbild entgegenblickte, hätte er am Liebsten wieder kehrt gemacht. Er sah wirklich beschissen aus, da konnte ihm wohl selbst die Dusche nicht weiterhelfen, die er sich vorgenommen hatte. Ein kleines Schmunzeln zierte sein Gesicht, als er daran zurückdachte, wie Haru ihn einmal angekeift hatte, weil er länger im Bad gebraucht hatte, als alle anderen. Das war in der Zeit gewesen, in der Marco noch unerreichbar für ihn gewesen war und da hatte er natürlich noch einmal mehr Wert auf sein Äußerstes gelegt. Er und eitel? Nur ein wenig. ~*~ Als er dann endlich durch die Holztür der Innenräume raus aufs Deck trat, schloss er selig grinsend seine Augen und kam nicht drum herum, einmal tief durchzuatmen. Es empfing ihn eine frische Meeresbrise und das typische Geschrei der Möwen, ihren ewigen Begleitern. Genau so musste es sein! Für nichts in der Welt würde er dieses Leben hier jemals eintauschen wollen. Das hier war seine Heimat, sein zu Hause. Wer brauchte da bitte schon Land unter den Füßen?! „Aye, Streichholz! Wieder unter den Lebenden?!“, ein breit grinsender Vista trat auf ihn zu, um ihn kameradschaftlich die Hand auf seine gesunde Schulter zu legen, „Wie geht’s dir, du ramponiertes Stück?“ „Ja, alles bestens...Wieso legen wir ab? Marco hatte nichts dergleichen erwähnt…“ „Hat er nicht? Wir haben einen neuen Kurs…“, Vista bedachte ihn mit einem ziemlich erstaunten Gesicht, ehe er nachdenklich seinen Bart zwischen den Fingern zwirbelte, „….er sagte, es wäre mit dir abgesprochen. Wir sind gerade unterwegs zurück zum Sabaody Archipel, weil….“ „W....warte....was hast du gerade gesagt?“ „Wir sind auf dem Rückweg zum....“ „.....WILLST DU MICH GERADE VERKACKEIERN?!“, innerhalb weniger Sekundenbruchteilen waren die Fäuste von Ace in Flammen aufgegangen, als er Vista vollkommen fassungslos anstarrte. Dieser zog pikiert seinen Kopf ein und hob abwehrend die Hände, während sich ein kleines, verkniffenes Grinsen in sein Gesicht stahl, das Ace allerdings verborgen blieb. „Anscheinend klappt das mit eurer gegenseitigen Absprache noch nicht so gut, was?“ „Wo ist dieses räudige Federvieh?! Ich mach ihn alle! Ein für alle Mal! Ich fass' es nicht! Dieser….dieser….arrrrggggg!!! WO IST ER?!“ „Krähennest.“ Damit machte Ace sofort kehrt, während er sich seinen Hut tiefer ins Gesicht zog und mit schweren Schritten auf das Krähennest zusteuerte. Vista, der sich mittlerweile lachend den Bauch hielt, bekam er dabei in seiner blinden Wut gar nicht mehr mit. Er würde Marco alle machen! Wie konnte ihm dieser Typ das nur antun?! Jetzt wo er Ruffy gerade erst wiederhatte, sollte er direkt wieder abreisen?! Was fiel Marco eigentlich ein, zum Teufel?! „Du MISTKERL! KOMM SOFORT DA RUNTER!“, sein Zorn explodierte in einem senkendheißem Feuerball, den er in Richtung Krähennest abfeuerte. Das hatte sich dieser miese Verräter ja clever ausgedacht! Er mit seiner demolierten Schulter hatte natürlich keinerlei Chance, die hölzerne und ziemlich hohe Leiter herauf zu klettern. Also musste der Blonde zu ihm runter und dabei war es ihm auch völlig egal, ob er dies von selbst tat, oder er ihn herunterschoss! „MARCO! KOMM DA RUNTER, SOFORT! DU….DU….ARRGHHH! ICH WILL DIR IRGENDWAS INS GESICHT SCHLAGEN KÖNNEN!“, es folgte ein weiterer Feuerball gefolgt von mehreren kleinen Kugeln, die schon nach kurzer Zeit um das gesamte Krähennest herumschwirrten. Mittlerweile hatten sich ihre Nakama ebenfalls um das Krähennest herum versammelt und es wurden erste Wetten abgeschlossen, wer aus diesem Kapitäns-Duell wohl als Sieger heraustreten würde. Hier und da hörte man lautes Gelächter, welches sich durch die Reihen schlich und immer mehr an Lautstärke zunahm. „MARCOOOOO!! DU ELENDER HUND! KOMM ENDL……“ Noch ehe er seine Worte fertig aussprechen konnte, landete ein halbverwandelter Marco direkt vor seinen Füßen. So dicht, dass dessen blaue Flammen seine eigenen im Keim erstickten und erlöschen ließen. So dicht, dass seine Nasenspitze von den Bartstoppeln am Kinn Marcos gekitzelt wurde und so verdammt dicht, dass ihm sämtliche noch unausgesprochenen Worte buchstäblich im Halse steckenblieben. Vergebens versuchte er daraufhin den Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken, der sich unweigerlich darin gebildet hatte. Die nackte, stählerne Brust direkt vor seinen Augen, half ihm dabei natürlich auch keinesweges weiter, sondern ließ seinen Verstand zusätzlich flöten gehen. „Was schreist du hier so rum wie ein Irrer, yoi?!“ Das einzig Vernünftige, das er noch zustande bringen konnte, war, Marco eine Armlänge weit weg zu drücken. So hatte er erstmalig die Möglichkeit gehabt, seine Lungen wieder mit Sauerstoff zu füllen und seinen Kopf zu schütteln, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Also atmete er einmal tief durch, um sich wieder zu sammeln, bevor er anschließend einen Blick hoch zu Marco riskierte. Dessen emotionsloses Gesicht, das so gar keine Regung zeigte, gab ihm dann wohl endgültig den Rest. Wie spitze Nadeln bohrte sich sein Blick in die eisblauen Iriden des Phönixs, als er nun seinerseits gefährlich langsam auf ihn zutrat. Wie sehr er es doch hasste, wenn sich Marco so derart unnahbar und überheblich verhielt! Er hasste es einfach abgrundtief und genau deshalb war die Genugtuung auch umso größer, als sich der Blick des Älteren langsam wandelte. Die Augenbrauen verzogen sich von ihrer hochnäsigen Position tiefer in die Stirn und auch seine Augen nahmen einen eher fragenden und fast schon unsicheren Ausdruck an, als Ace nun direkt wieder vor ihm stand und ihn alleine mit seinem Blick beinahe ins Straucheln brachte. „Ace…w..was? Was soll der Mist?!“ „Was der Mist hier soll? Was der Mist HIER SOLL?!?! Willst du mich gerade verarschen?!“, nun hatte er auch endlich seine Sprache wiedergefunden, bevor er Marco einen kräftigen Stoß nach hinten verpasste, der ihn unsanft am Boden landen ließ. Bedrohlich baute sich Ace daraufhin vor seinem fluchenden Freund am Boden auf, der sich natürlich schlagartig wieder aufrappelte und ihn fassungslos anstarrte „Hast du sie nicht mehr alle?! Was ist in dich gefahren, verdammt!?“ „DU! Du bist DAS LETZTE! Alleine, dass Du dich jetzt auch noch dumm stellst! Das…..ahhhhh….!“, aufgebracht raufte sich Ace seine Haare unter dem Hut, bevor er wütend seine gesunde Faust ballte und unwirsch damit ausholte, um sie Marco ins Gesicht zu schlagen. „Scheiße, verdammte! Was ist los mit ihm, yoi?!“, beiläufig fing Marco die Faust seines Freundes ab, während er den Blick durch die Reihen seiner Männer gleiten ließ und dieser sofort an einem halb am Boden liegenden Vista hängenblieb, der keine Luft mehr zu bekommen schien. - Vor Lachen. Schlagartig verdunkelte sich Marcos Blick, bevor er verständnislos seinen Kopf schüttelte. Was hatten diese Vollidioten bitte jetzt schon wieder angestellt? Besagter Vollidiot Nr. 1 grinste ihn daraufhin nur selig an, bevor er sich gemütlich herumdrehte und von dannen zog. Und Vollidiot Nr. 2? Der versuchte gerade seine andere Faust zu benutzen, was Marco allerdings sofort zu verhindern wusste. Mit zwei kurzen Handgriffen hatte er seine eigenen Arme um Ace geschlungen und ihn damit fast gänzlich bewegungsunfähig gemacht. Die wütenden Flammen, in die sich sein Freund dabei verhüllte, versuchte er tapfer zu ignorieren, auch wenn er zugeben musste, dass er schon durchaus angenehmere Dinge mitgemacht hatte. „Ace…“ „LASS SOFORT LOS, DU DUMME PUTE! ICH HASSE DICH DAFÜR! WIE KANNST DU MIR DAS ANTUN?!“ „Scheiße noch mal! WOVON redest du da eigentlich?!“ „Davon dass wir abgelegt sind! Und auf dem Rückweg….und ich Ruffy nicht mehr sehe! DAS IST DAS LETZTE!“ „Oh man….“, resigniert wischte sich Marco einmal mit der flachen Hand durch sein Gesicht, während die andere immer noch den strampelnden Ace festhielt, der sich verzweifelt versuchte von ihm loszureißen, „Wir sind am Rückweg, ja. Aber zu Rayleigh und Ruffy! Das war so ausgemacht, falls Du es nicht mehr weißt! So können wir direkt bei ihnen vor Anker gehen und müssen nicht noch einmal quer über die gesamte Insel…“ „AHA, ALSO DOCH!….Eh…Warte….WAS?!“ Plötzlich stoppte das wilde Trommeln gegen seine Brust und es geschah etwas, mit dem wohl niemand gerechnet hätte. Ace verstummte. Sämtliche Bewegungen seines Körpers verebbten, während Marco ihn mit einem ziemlich argwöhnischen Blick bedachte. Es kam ihnen vor wie eine Ewigkeit, in der Ace dort vollkommen regungslos stand, ehe sich sein Brustkorb mit einem Mal wieder anhob und er seinen Blick wieder direkt auf Marco richtete. „Ich bring ihn um.“ „Yoi, nein…halt Stopp! Du bringst hier nieman….Ace….Ace, ganz ruhig. Hey, das….oh verdammte Scheiße noch eins, yoi!! Ace!“, noch ehe er fertig mit Sprechen war, hatte sich Ace auch schon von ihm losgerissen und war auf direktem Wege zu Vista, der sich mittlerweile natürlich schon aus dem Staub gemacht hatte. Das einzige, das ihm noch einfiel war ein „Denk doch bitte an deine Schulter….verdammt!“, das er ihm noch hinterherrief, bevor er resigniert seinen Kopf schüttelte und seine Männer dabei beobachtete, wie sie sich teils glücklich grinsend, teils verärgert gegenseitig Geldscheine und Münzen zusteckten. „Habt ihr eigentlich nichts zu tun?! Geht gefälligst an eure Arbeit!“ ~*~ Einrenken, die Zweite. - Tat dieses Mal sogar noch mehr weh. Er würde Vista wirklich umbringen. Diese lächerliche Rauferei von eben hatte ihren Zweck definitiv noch nicht erfüllt! Er hatte nicht einen vernünftigen Treffer landen können, da Marco ihm im entscheidenden Moment dazwischen gefunkt und ihn auf direktem Wege zum Schiffsarzt gebracht hatte. Mit Aufpasser. Fantastisch. „Och, Flämmchen. Jetzt schau doch nicht so. Was soll Ruffy denn nur von dir denken, wenn wir gleich bei ihm sind?“ „Hmpf.“ „Hey, ich hab eben nicht gelacht. Okay, nur kurz….Vista hat es doch nicht so gemeint. Er hat dir nur schon so lange keinen Streich mehr gespielt und….“ „Nehm diesen Mistkerl nicht auch noch in Schutz, Haru!“ „Ab…ja, du hast ja recht. Bist du ihm arg böse?“ „Ja.“ „Wirklich?“ „JA!“ „Wirklich, wirklich?“ „Nein….“ „Puuuh….ich dachte schon.“ „Seine Rache musste ja irgendwann kommen….“ „Rache?“ „Naja…für die Sache damals…mit dieser Blondine....in der Bar auf Whiskey Peak.“ ~*~ „Da seid ihr ja endlich!!“, ein breitgrinsender Ruffy, der ihn in eine unwirsche Umarmung zog, war das erste das er sah, als er und Haruta aus der Schiffsarzt-Kajüte traten, „Ich dachte schon, ihr verbringt da den ganzen Tag da drin! Los, auf! Ich muss dir unbedingt was zeigen!“ „Ace? Du weißt, was ich dir eben gerade noch erklärt habe. Du…“ „Schon okay, Doc. Ich pass schon auf.“, sein Lächeln hätte glücklicher nicht sein können, als er Ruffy freudig seine Haare samt Hut verwuschelte. Das wehmütige und fast schon verzweifelte „Das sagt er immer und dann landet er wieder hier.“ des Arztes ignorierte er dabei gekonnt. Ihn hielt nun absolut nichts mehr auf! Bis auf diesen dämlichen Verband verstand sich, aber den konnte er sich später immer noch abmachen, wenn er und Ruffy endlich alleine waren. „Ouh, Mann! Das wird einfach nur super! Ich hab so viel zu erzählen und muss dir so viel zeigen! Ihr bleibt doch eine Weile hier, oder?“ „Na, aber klar doch! Solange, wie du willst, kleiner Bruder.“ ~*~*~*~*~*~*~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)