Coldhearted Lover von Blaubeere20 ================================================================================ Kapitel 16: Hundemüde (K) ------------------------- Der Wecker piepte, es war - wie immer - 5 Uhr Morgens. Joey drehte sich auf die Seite und brummte. Ich küsste seine Schulter, streckte mich ordentlich und stieg dann aus dem Bett. Ich wusste, dass kleine Schulkinder heute Abschlussprüfung hatten, und so auch Wheeler. Davor muss er mir aber noch einen kleinen Gefallen tun. Oder sollte ich sagen, ich werde ihm eine Freude bereiten? Noch verschlafen taumelte ich ins Bad. Ich gähnte laut und rieb mir die Augen, bevor ich in die Dusche stieg. Während des Duschens gähnte ich mehrmals, fragte mich, weshalb ich diesen Morgen so verdammt müde war. Nach dem Muntermacher schlenderte ich in den Speisesaal, wo schon Frühstück für mich angerichtet war. Und - wie ich gestern befohlen hatte - eine zweite Platte. Diese beiden balancierte ich gekonnt auf den Händen, mit dem Fuß trat ich leicht gegen die bereits geöffnete Türe. Vorsichtig legte ich das eine Frühstück auf der Theke ab, während ich das andere dem Blonden auf den Bauch legte. Dieser regte sich leicht und öffnete verwirrt die Augen. “Für dich; Frühstück im Bett”, lächelte ich und wuschelte ihm durch die Haare. Joeys Mundwinkel zuckten leicht nach oben und er richtete sich auf. “Das wäre doch nicht nötig gewesen”, er fiel über das Essen her und mampfte, als hätte er die ganze Nacht gehundert. Anscheinend ist es doch nötig gewesen. Oder er ist einfach nur ein Fresssack. Er fragte, weshalb ich ihn schon so früh weckte, worauf ich antwortete, dass ich einen Termin mit der Presse hatte. “Und du kommst mit”, fügte ich hinzu. Joey hielt für einen Moment inne und fasste sein Essen kurz nicht an. Er glaubte nicht, was er da gerade gehört hatte. “Ich will dich der ganzen Welt präsentieren”, flüsterte ich in sein Ohr, worauf der etwas überforderte Joey Gänsehaut bekam. Oh, ja - ich will dich der ganzen Welt zeigen; Alle sollen sehen, dass wir zusammengehören. Wir werden in den Medien pausenlos erwähnt werden und es wird nur noch über uns geredet. Das ganze Land wird nur noch über uns reden. Und das ist der Anfang von meinem Comeback - dann wird wieder alles bergauf gehen. Kein Zweifel. Die Quoten werden steigen und mein Budget auch. Ganz genau so, wie es sich für die ganze harte Arbeit gehört. Ich werde wieder der mächtigste Mann sein, den die Menschen kennen und ehrfürchten werden. Ich nahm mir meine Platte und speiste ebenfalls davon. Den Kaffee trank ich sofort leer, den Apfel biss ich in kurzer Zeit bis zum Kerngehäuse und die Spiegeleier aß ich gleichfalls rasch weg. Ich hatte keine Zeit für ein ausgiebiges essen - das stand auch nie im Vordergrund meines Tagesplans. “Danke für’s Frühstück, Großer”, kam es entspannt von Joey, der gleich wieder einschlafen hätte können. Ich küsste seine Wange und sagte ihm, er solle sich auch schon fertig machen und sich mental auf ein Interview vorbereiten. Wieder gähnte ich - es fing schon an, verdächtig zu werden. So verdammt müde war ich lange nicht mehr. Ich schob das Grübeln jedoch zur Seite und machte mich auf den Weg in mein Büro, in welchem ich den Laptop einschaltete und wie jeden Tag meine Pflichten als Firmenchef erledigte. Da die Müdigkeit nicht nachließ, beschloss ich, mir einen Kaffee zu machen. Vielleicht war das übertrieben, aber ich konnte mir solche Augenringe einfach nicht leisten - vor Allem nicht, auf Fotos. Vor Allem Allem nicht Fotos, die dann in der Zeitung sein werden. Joey war gerade duschen, als Mokuba ins Büro reingestürmt kam. “Seto, wieso ist Joey hier?!”, stieß mein kleiner Bruder total verwirrt aus und war sich nicht sicher, wie er reagieren hätte sollen. “Den wirst du die nächsten Tage öfter sehen. Aber danach ist wieder Ruhe”, gab ich als Antwort und beließ es bei der nicht sehr informationsreichen Aussage. “Hat er etwa… in deinem Bett geschlafen?”, Mokuba weitete die Augen. “Mokuba, es reicht!”, mahnte ich und schickte ihn raus. Ich habe keine Geduld und keine Zeit, ihm das alles jetzt noch zu erklären und zu erläutern. Erstens würde er mir sagen, ich wäre ein herzloses Arschloch, und zweitens würde er dann nicht aufhören, mir meine Idee ausreden zu wollen. Und was bedeutet das? Genau - dass ich gar nicht erst damit anfange, ihn einzuweihen. “Seto, ich muss noch meine Abschlussarbeit folieren”, sagte Joey, der mit nassen Haaren in der Türe stand. “Hat er dich gerade Seto genannt?!”, Mokuba traute seinen Ohren nicht. Erneut befahl ich ihm, sich nicht in diese Gelegenheiten meinerseits einzumischen. Joey übergab mir seinen USB-Stick, welchen ich in den Laptop steckte und ausdrucken ließ. Danach folierte ich die Zettel, wie er mich darum gebeten hatte. Er bedankte sich mit einem Kuss auf meinen Mund. “Föhn’ dir die Haare - es werden Fotos von uns gemacht”, informierte ich ihn und gähnte. Mein Kiefer war schon total überspannt und knackste sogar, während ich den Mund aufriss. Um Gottes Willen, irgendetwas stimmte nicht mit mir. Als Joey sich die Haare trocknen gegangen war, stellte ich sicher, all meine Gefühle für ihn abgeschalten zu haben. So ein Schwächeanfall wird mir nicht mehr unterlaufen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)