Abseits der Wege von hunny123 (ein weiteres Abenteuer für Oscar) ================================================================================ Kapitel 13: 13. An der Leine ---------------------------- Ohne einen weiteren Ton von sich zu geben, zerrte der Lehnsherr Oscar aus dem Verlies. Sie sah André ein letztes Mal hinterher und erblickte seine starre Haltung und die hervorstehenden Venen unter den angespannten Armmuskeln - ein Mensch voller Sorge und Wut. Immernoch kreisten de Bauxs letzte Worte unvermindert in ihrem Kopf. Sie allein hielt Andrés Schicksal in der Hand.   Die junge Frau wurde geblendet, als sie aus der Dunkelheit in die strahlend erleuchteten Korridore des Chateau gedrängt wurde. Prunkvolle Deckenkronleuchter dekorierten die großzügig mit Stuck verzierten Wände noch zusätzlich. Riesige Portraits einstiger Familienoberhäupter starrten sie an, während sie die Wendeltreppe hinauf geführt wurde. Oscars Finger begannen zu kribbeln, ihre Hand war blass und nichts ließ darauf schließen, dass die manschettenartige Umklammerung ihres übermächtigen Gegners nachgeben würde.   Auf dem Weg in die obere Etage beorderte de Baux einen Bediensteten mit der Aufgabe, sofort einen Arzt zu holen. Danach wandte er sich mit vollster Aufmerksamkeit wieder Oscar zu.   „Da Ihr ja das Gästezimmer, vollständig demoliert habt, müssen wir wohl auf mein Schlafgemach ausweichen“ , säuselte er im liebreizenden Ton und schaute sie mit arroganter Überlegenheit an. Trotz der Versuchung sich seinem widerlichen Blick zu entziehen, bot  Oscar  ihm keine Gelegenheit der Schwäche und ließ sich nicht von ihm provozieren... obwohl dies alles andere als einfach war.   „Ich denke, wir werden uns schnell einig werden. Ich hoffe dabei innigst auf Eure Kooperation. Es war ein anstrengender und kräftezehrender Tag für Euch, meine Liebe.“ Oscar hörte seinem Geschwätz nur abwesend zu und blickte stattdessen auf das riesige Doppelbett.   „Mademoiselle, ich bitte darum, dass Ihr Euch etwas frisch macht und Euch erholt. Ich werde in Kürze wieder bei Euch sein, entschuldigt mich.“ Mit diesem Satz erlöste er Oscar aus seinem kräftigen Griff und ließ sie allein in dem Raum zurück. Ein Klicken im Schloss deutete daraufhin, dass sie nun wieder eingesperrt war. Nach wenigen Sekunden bemerkte sie, wie sich das Kribbeln in ihrer Hand auflöste und warmes Blut durch ihre Adern floss. Oscars Arm bekam nun wieder die vertraute rosige Farbe und belebte ihre Muskulatur. Ein flüchtiger Blick in den Kommodenspiegel verriet ihr, dass die abgebildete Erscheinung einen völlig erschöpften Eindruck machte.   Sie ging an das breite Fenster und schloss sofort ein zweites waghalsiges Fluchtmanöver aus: Kein hervorstehender Fenstersims und ungünstige Höhenbedinungen. Zudem entdeckte Oscar einen sich dezent bewegenden Schatten, der den Lichtstrahl unter der Tür unterbrach: vermutlich ein Wachposten. Das hieß, sie konnte sich keine verdächtigen lauten Aktionen erlauben. Oscar seufzte... sah die Waschschüssel, ging darauf zu und... machte sich frisch.   Kurze Zeit später klopfte es an der Tür. Was für ein makaberes Spiel, dachte sich sich, als ob sie in der Lage gewesen wäre, sie zu öffnen. Der Schlüssel drehte sich und der Hausherr betrat sein Schlafgemach.   „Vielen Dank, Doktor, dass Sie so schnell kommen konnten.“ De Baux winkte einen älteren Herrn mit einem Koffer in der Hand herein.   Fassungslos starrte Oscar die beiden Männer an. De Baux schien aufrichtig besorgt zu sein! Auch seine Körpersprache passte plötzlich zu den Worten, die er sprach. Welch eine Schauspielkunst in diesem Monster doch steckte!   „Ich mache mir große Sorgen um meine Liebste, Doktor. Ihre Wunde ist wieder aufgeplatzt, als sie sich zu hektisch bewegt hat.“   „Na, da hat sich wohl jemand nicht an die Bettruhe gehalten, die ich verordnet habe?! Bitte, legt Euch doch hin, dann schaue ich mir die Verletzung noch einmal an.“ Der Arzt deutete mit seiner Hand auf das Doppelbett.   Perplex blieb Oscar für einen Moment regungslos stehen und suchte in den Augen der beiden Männer nach einer Antwort, was sie nun tun sollte.   „Doktor, dürfte ich wohl im Zimmer bleiben und ihr Beistand leisten? Die ganze Situation hat sie doch viel mehr mitgenommen, als ich erwartet hatte.“ Sein eindringlich heuchlerischer Blick traf sie wie ein Schlag.   „Mademoiselle?“ Der Arzt riss sie aus der Starre und hielt ihr einige Samen des Schlafmohns hin. Es war ein gängiges Schmerz- und Beruhigungsmittel.   Oscars und de Bauxs Blicke trafen sich. Ihr wurde übel und sie dachte an die Worte, die sich in ihr Gedächtnis fest verankert hatten: „Wir wollen doch nicht, dass ihm etwas zustößt...?“   Wie in Trance nahm sie das Beruhigungsmittel zu sich, begab sich auf das Bett und antwortete: „Ja, natürlich darf er bleiben...“    Der Arzt trat an das Bet heran und de Baux blieb in kleiner Entfernung hinter ihm stehen. Seine funkelnden Augen schmiegten sich an den zierlichen Körper der blonden Frau und ließen sie nicht mehr los. Ihren schlanken, langen Beinen folgte eine leicht geschwungene Linie, die Oscarss Körper wie eine Sanduhr bis zum Brustkorb formte. Er konnte ihre Beckenknochen unter der Hose erahnen und kurz darüber den kleinen Bauchnabel, umgeben von straffer Muskulatur. In Gedanken zog er sie förmlich aus.   Natürlich entging Oscar diese Musterung nicht. Er ließ es sie absichtlich spüren. Schamesröte machte sich in ihrem Gesicht breit.   Auch der Doktor bemerkte die zusätzliche Anspannung und die rosigen Wangen seiner Patientin. Deshalb ließ er seine Gedanken nicht unausgesprochen: „Ach, wie schön und schüchtern dieses frisch verliebt sein doch ist.“    Nur de Baux antwortete: „Ja, Doktor, da habt Ihr vollkommen recht!“ Lächelnd blickte er sie an.   Oscar schämte sich dafür, ihren Körper nicht besser kontrollieren zu können und hoffte, dass dieser Alptraum schnell vorbei gehen würde.   De Baux hingegen hoffte, dass dieser Moment sich so lange wie möglich halten würde und schmiegte sich wieder gedanklich an Oscars Taille. Der Augenblick kam, als der Doktor ihre Bluse öffnete und die linke Seite ihres Brustkorbes entblößte. Er konnte andeutungsweise den Rippenbogen erkennen, wie er eine sanfte Kurve um ihren Rumpf beschrieb. Und darüber blitzte das kleine wohlgeformte Körbchen hervor.   Der Arzt hatte den blutgetränkten Verband abgenommen und begann nun die aufgeplatzte Wunde zu desinfizieren. Oscar verzog keine Mine, als das brennende Gefühl ihre Haut durchzog. Doch auch hier reagierte ihr Körper, ohne dass sie es steuern konnte: Sie begann zu frösteln.   Die sich bildende Gänsehaut rund um ihre Brust und auf den Schultern ließen de Bauxs Puls in die Höhe schießen und sein Innerstes in Wallung bringen. Er musste sich zügeln und doch die wertvollen Sekunden voll ausschöpfen. Später würde sich noch oft genug die Gelegenheit bieten, ihren Körper tatsächlich mit seinen Händen zu erspüren und ihn von innen zu erleben. Allein der Gedanke versetzte ihn in Ekstase! Auch sein Gesicht errötete und auf seiner Stirn bildeten sich kleine Schweißtröpfchen.   Es klopfte ein weiteres Mal...   Der Herr des Hauses wurde unliebsam von einem Diener aus seinen erotisch- perversen Gedanken gerissen.   „Herr, ein gewisser Graf von Fersen möchte Euch unbedingt sprechen. Er sagte, es gehe um die Besprechung einer wichtigen militärischen Angelegenheit, in der Eure Anwesenheit dringend von Nöten ist.“   „Schick’ ihn weg, ich bin beschäftigt...“ , versuchte er den Störenfried abzuwimmeln, bevor er sich doch eines Besseren besann. „Moment warte... Das ist doch dieser schwedische Verehrer der Königin?! Ein direkter Befehl unserer Majestät also...“,  er zögerte kurz. „Gut, ich werde gleich da sein.“       Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)