I have to tell you that i need you von bubblespower ================================================================================ Prolog: -------- 03. Januar Lieber Din A4 Notizblock, ich habe noch nie zuvor Tagebuch geschrieben, aber irgendwie muss ich einfach mal meine Gedanken zu Papier bringen. Mit irgendwem drüber reden will ich nicht. Aber wie fange ich an..? Vielleicht sollte ich erst mal was über mich erzählen. Mein Name ist Sakura Haruno, normalerweise Einserschülerin der Konoha-Akademie und möchte in Zukunft Ärztin werden. Tsunade ist mein Vorbild und ich möchte nach dem Schulabschluss bei ihr in die Lehre gehen. Aber da habe ich noch zweieinhalb Jahre vor mir. Meine Noten haben das letzte halbe Jahr ein wenig gelitten. Aber zum Glück wirklich nur ein kleines bisschen. Der Grund dafür ist – ich bin traurig. Ich bin wütend. Ich weiß es nicht. Am Anfang dieses Schuljahres haben wir erfahren dass Sasuke die Schule gewechselt hat. Einfach so. Am Ende der Sommerferien haben er, Naruto und ich uns noch getroffen, ich habe ihnen zum Abschied "Bis morgen in der Schule" zugerufen. Sasuke hatte nicht darauf geantwortet. Ich hatte zuerst gedacht, er hätte wieder seinen "zu cool zum antworten"- Moment. Aber nein. Er hat nicht geantwortet, weil ein Lebewohl wohl eher gepasst hätte. Keiner weiß wo er hin ist, selbst Kakashi-sensei nicht. Oder er will es uns nicht sagen. Ist ja auch irrelevant. Das Ding ist – Naruto und Sasuke zählen unter anderen zu meinen besten Freunden. Ich weiß nicht, ob Sasuke mich auch darunter gezählt hat, aber Naruto auf jeden Fall. Und selbst ihm hatte er nichts davon erzählt. Naruto war außer sich. Ich habe Sasuke in dem letzten halben Jahr 3 e-Mails geschrieben. Es kam keine Antwort. Naruto löchert mich jeden Tag aufs neue, wollte sogar mal dabei sein wenn ich mein Postfach öffne. Er vermisst Sasuke wirklich. Ich auch. So sehr, dass es weh tut. Selbst Ino und Hinate wissen nicht, wie wichtig er für mich ist. Und ich habe Angst, es ihnen zu sagen. Und Angst davor, dass sie mich für verrückt halten. Ich mache mir Sorgen um Sasuke. Er kam mir immer einsam vor. Selbst mit uns zusammen. Er schien sich immer abzukapseln von uns. Er hatte auch nie Freundinnen, obwohl ihm sehr viele anschmachten. Und das nicht nur hinter seinem Rücken. Wird er an seiner neuen Schule überhaupt jemanden haben? Einen Freund wie er in Naruto gefunden hatte? In der Schule bin ich normal und beherrscht, allerdings ist das nur Schauspielerei. Meine Eltern beginnen, sich Sorgen zu machen. Meinen, ich würde nicht genug essen. Der Unterricht fliegt an mir vorbei, ohne dass ich etwas davon mitbekomme. Ich weiß nicht was mit mir los ist. Ich weiß nur, dass ich aufwachen muss. Sasuke ist weg. Er will scheinbar nichts von uns hören. Sonst hätte er ja geantwortet. Ich sollte mich deswegen nicht so gehen lassen. Ich schreibe das auf, damit ich das hier später lesen kann, und es als ansporn nutze, mich nicht unterkriegen zu lassen. Denn wieso sollte ich mir so viele Gedanken um jemanden machen, der keinen Gedanken an mich verschwendet? Der keinen Gedanken an seinen besten Freund verschwendet? Aber trotzdem... Ich würde gerne wissen, was der Grund war. Irgendwann werde ich meine Antworten bestimmt bekommen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so gut tut, seine Gedanken aufzuschreiben. Sai hat mich auf den Gedanken gebracht – nur dass er seine Gedanken in Form von Bildern auf Papier bringt. So begabt bin ich nicht, also habe ich mich für eine einfachere Alternative entschieden: Wörter. Ich glaube, lieber Din A4 Notizblock, du wirst noch öfter von mir hören. Sakura Kapitel 1: ----------- Kann das sein...? Ein seltsames Gefühl durchzuckte mich. Ist er wieder da? Nein. Ich habe mich bestimmt nur getäuscht. Es gibt schließlich nicht bloß einen schwarzen Haarschopf in Konoha. Innerlich Ohrfeigte ich mich schon dafür. Kaum denkst du, du siehst ihn wieder, verkrampfst du dich und bleibst stocksteif in der Gegend stehen. Schäm dich, Sakura Haruno!  Ich reckte noch kurz den Kopf um über die Menge hinweg zu sehen, aber gab kurz danach wieder auf. Zum einen war ich nicht groß genug um die ganzen Leute in der Einkaufsstraße zu überragen, zum anderen fühlte ich mich einfach dumm und naiv und wollte mir nicht zu viele Hoffnungen machen. Also setzte ich meinen Weg fort. Plötzlich klingelte mein Handy. Ich suchte es in der Tasche und fischte es schließlich triumphierend hinaus. Der Display zeigte mir an wer dran war.  "Ino, ich bin jeden Moment da", begrüßte ich sie. "Ja, merkt man Sakura. Du bist gerade an uns vorbei gegangen." Sofort drehte ich mich um. Ich war geradewegs an der Eisdiele vorbei gegangen, vor der Ino saß, die jetzt ihr Handy zuklappte und mich belustigt ansah, zusammen mit Naruto, der sich vor Lachen kaum auf dem Sitz halten konnte, Sai, der wie immer einfach nur lächelte, Hinata, die mich freundlich ansah und Takaomi. Er hatte ein spöttisches Lächeln aufgesetzt und klopfte auf den freien Platz neben sich. Ich ließ mein Handy in die Tasche gleiten und setzte mich auf den mir zugewiesenen Platz.  "Hey, Leute", warf ich in die Runde als wäre mir gerade nichts peinliches passiert. Die anderen prusteten sogleich wieder los. "Na gut, ich hab nicht aufgepasst, kann jedem mal passieren", rechtfertigte ich mich und gestikulierte dabei wild mit den Händen. Wir wurden kurz darauf endlich von jemanden unterbrochen, der unsere Bestellungen aufnahm. "So", begann Ino, nachdem der Kellner wieder gegangen war. "Das ist ja jetzt irgendwie so eine Art 'Triple Date' nicht? Sai und ich, Saku und Taka und natürlich Naruto und Hinata."  Mit Betonung auf letzteren sah sie Hinata grinsend an. Die natürlich sofort knallrot wurde. Hinata war schon immer ein sehr schüchternes Mädchen, die schnell verlegen wurde. Obwohl sie eigentlich eine wahre Schönheit war, mit ihren glatten, schwarzblauen Haaren und hellgrauen Augen. Ino versuchte immer wieder, sie dazu zu bringen etwas anderes als ihre geliebten Sweatshirtjacken und Dreiviertelhosen anzuziehen, jedoch vergeblich. Die liebe Hinata mochte es bequem. Aber bei den Klamotten, die Ino ihr bei jeder Shoppingtour anzudrehen versuchte, konnte ich sie durchaus verstehen.  "Hinata, geht es dir etwa nicht gut?", fragte Naruto sie und kam ihr mit dem Gesicht näher, worauf Hinatas Gesicht promt noch dunkler wurde. Der Gute verstand einfach nie dass ER der Grund für Hinatas Verhalten war. Ich kicherte leise. Naruto sah mich daraufhin mit einem leicht dümmlichen Gesichtsausdruck an. Ich gab ihm daraufhin einen leichten Boxhieb gegen die Schulter.  "Du bist unverbesserlich, weißt du das Naruto?" "Hä, Sakura-chan, wieso das denn?" In der Runde fingen alle bis auf Hinata und Naruto an zu lachen.  Wir wurden kurz darauf endlich unterbrochen – unser Eis war da. Diese Abkühlung war echt nochmal nötig gewesen. Die Sommerferien waren lang und heiß gewesen. Und heute war der letzte Tag bevor es dann wieder mit der Schule losging. Unser letztes Jahr an der Akademie ehe es ins Berufsleben geht.  "Du, Hinata? Kannst du mir dieses Jahr helfen, die Prüfungen zu bestehen? Jiraiya hat gedroht, wenn ich wieder schlechter werde, bringt er mich um...", jammerte Naruto. "Na-Natürlich... Naruto-kun.", sagte sie, wurde diesmal nur leicht rot und nahm sich schnell einen Löffel Eis. "Danke Hinata-chan, dafür lade ich dich jedes Mal wenn wir lernen zu Ichirakus ein! Ein paar Schüsseln Ramen spornen mich beim lernen richtig an!" "Solange du deine Arbeitsblätter nicht auffrisst wenn eine Nudel drauffällt", kam es von Takaomi. "Ach halt's Maul Taka!", blaffte Naruto ihn an, grinste dabei aber. Takaomi war früher eine Stufe über uns gewesen. Jetzt war er mit der Schule fertig und machte eine Ausbildung zum Polizist bei der Konoha-Polizei.  Er hatte dunkelbraune Haare und ebenso braune Augen, die Naruto jetzt belustigt fixierten. Taka war erst irgendwann im Laufe des Sommers zu unserer Gruppe gestoßen, und verbrachte seitdem viel Zeit mit uns. Er war sehr nett, wenn auch oft sarkastisch.  Aber wir alle hatten ihn ins Herz geschlossen. "So, wie sind eure Pläne für den letzten freien Tag bevor es wieder ans büffeln geht?", fragte Ino, nachdem wir alle unser Eis verputzt hatten. Sai und sie würden den Tag noch zusammen verbringen. "Also ich gehe mit Jiraiya zu Ichiraku", meinte Naruto. Beim Gedanken an Ramen sollte man ihm lieber einen Eimer geben... Man hatte den Eindruck er würde jeden Moment anfangen zu sabbern. "I-ich muss daheim noch ein paar Sachen erledigen...", kam es von Hinata. "Und Sakura und Taka?", fragte Ino. "Ich weiß es noch nicht, ich wollte noch ein paar Sachen für die Schule kaufen und dann mal schauen.", sagte ich. Auf jeden Fall wollte ich früh schlafen gehen, damit ich morgen ausgeruht in die Schule komme. "Ich hab auch noch dies und das zu tun.", meinte Taka. Wir bezahlten alle und standen auf. Ino zog mich noch kurz beiseite, meinte zu den anderen wir müssten noch schnell wohin und zog mich zur Toilette. "Ino, was ist denn?", fragte ich leicht genervt als die Tür hinter und zu fiel. "Ich bringe dich auf den neuesten Stand. Naja, also falls es stimmen sollte. Aber ich glaube, dass Taka dich wirklich sehr gern hat. Ich habe... gehört dass er sich mit dir verabreden möchte. Das ist doch die beste Möglichkeit für dich endlich mal diesen Vollidioten zu vergessen." Autsch. Die Erwähnung dieses 'Vollidioten' versetzte mir wie immer einen kleinen Stich. Ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. "Ino, das ist doch Unsinn... Der Kerl ist mir egal. Ich war in den letzten zwei Jahren doch auch ab und zu mal mit Jungs aus, wie kommst du darauf dass ich jemanden brauche um ihn zu vergessen?" "Weil nie etwas festes daraus wurde, obwohl ein paar von ihnen offensichtlich mehr wollten." "Es hatte einfach nicht gepasst..." Ino verschränkte die Arme vor der Brust. "Es passt nie, weil du immer noch hoffst dass er zurück kommt und sich irgendwann in dich verliebt! Und es wird auch in Zukunft nie passen solange du daran festhälst, Sakura. Versteh das doch." "Manchmal kannst du echt fies sein.", meinte ich und fuhr mir mit einer Hand durch die Haare. "Ich weiß, aber manchmal muss ich dich einfach aufwecken. Ich will nicht dass du verletzt wirst. Er ist seit drei Jahren weg. Und immer wenn sein Name erwähnt wird, ziehst du dich emotional zurück. Und wirst ganz still. Was meinst du weswegen wir alle vermeiden ihn zu erwähnen? Selbst Naruto hat es gemerkt und dich danach nicht mehr gelöchert ob er endlich auf deine Mails geantwortet hat." "Okay. Ich habs verstanden." "Und mal ganz nebenbei... Taka sieht echt gut aus." Sie zwinkerte mir zu. Ich verdrehte die Augen. "Ja Ino, ich bin nicht blind." "Das ist schonmal ein Anfang! Dann auf in die Schlacht!", rief sie und riss die Tür auf. Ich folgte ihr kopfschüttelnd nach draußen. Mit einigen Tüten beladen klingelte ich zu Hause. Meine Mutter öffnete mir die Tür und nahm mir einige Tüten ab.  "Ich habe die Einkaufsliste abgearbeitet, der Kassenbon müsste in einer der Tüten sein.", teilte ich ihr mit während ich meine Schuhe abstreifte. Dann schnappte ich mir die Tüten mit dem Schulkram und verschwand in meinem Zimmer. Ich ordnete die neu gekauften Hefte und Ordner in den Schubladen meines Schreibtischs und packte meine Schultasche.  "Hast du meine Schuluniform gebügelt?", rief ich nach meiner Mutter.  "Sakura, wenn du etwas wissen willst, kannst du auch runter kommen und mich ohne das Geschrei fragen!", rief sie zurück.  Ich seufzte und erhob mich vom Schreibtischstuhl.  "Und?", fragte ich, als ich unten in der Küche stand. In der Pfanne brieten gerade Nudeln mit diversem Gemüse. Es duftete köstlich. Mutter stand davor und summte eine ruhige Melodie vor sich her. Ich legte einen Arm um ihre Hüfte. "Das riecht super!" "Danke, Sakura." Sie lächelte mich aus ihren grünen Augen an. Die Augen waren das Einzige, was ich von meiner Mutter geerbt habe. "Deine Uniform liegt gefaltet in deinem Schrank." "Danke." Auf ihre Bitte hin deckte ich schon einmal den Tisch.. Nach einigen Minuten kam auch schon mein Vater von der Arbeit. Erschöpft ließ er sich auf einen Holzstuhl sinken, setzte aber, als Mama den Topf auf den Tisch stellte, wie immer seine fröhliche Mine auf. Er ließ es sich nur ungern anmerken,wenn er müde war. Das Abendessen verlief wie immer ziemlich ruhig. Meine Eltern achteten immer noch ziemlich genau darauf, dass ich genug aß.  Obwohl ich seit einem Jahr wieder viel mehr esse, machen  sie sich immer noch Sorgen. Ich wusste manchmal echt nicht ob ich davon gerührt oder genervt sein sollte. Als der Wecker am nächsten Morgen klingelte, stöhnte ich genervt auf. Am liebsten hätte ich mich einfach umgedreht und weiter geschlafen, aber ich schwang meine Beine aus dem Bett und streckte mich erst einmal genüsslich.  Ich schlüpfte in die Schuluniform; die aus einer weißen Bluse, mit dunkelblauer Krawatte und einem Rock in derselben Farbe bestand und kämmte schnell mein rosa Haar durch. Dann packte ich die Schultasche, die neben dem Schreibtisch lag und warf sie mir über die Schulter. "Guten Morgen", grüßte ich meine Eltern. "Guten Morgen, Sakura", sagte meine Mutter. Vater war wie immer in die Tageszeitung vertieft und nuschelte etwas unverständliches, was wahrscheinlich "guten Morgen" heißen sollte. Nach dem Frühstück, einer kleinen Schüssel Müsli, nahm ich mir die am Vorabend vorbereitete Bento Box und verabschiedete mich. Auf dem Weg zur Schule dachte ich viel nach. Das war jetzt das letzte Jahr. Ich muss mich anstrengen. Nur die besten werden bei Tsunade aufgenommen. Selbstzweifel plagten mich. Wie sollte ich das nur schaffen? Ich hatte keine Ahnung.  Was ich aber wusste war, dass ich mir dieses Jahr keine Ablenkungen erlauben konnte.  "Sakura-chan!", wurde ich von einer vertrauten Stimme aus den Gedanken gerissen. "Guten Morgen Naruto!", rief ich zurück. Er kam auf mich zu. Je näher er kam, desto mehr sah man wie müde er war. "Naruto, hast du etwa die ganze Nacht wach gelegen?", fragte ich ihn als er neben mir herging. "Nö?" Er zog das Wort in die Länge. Das hieß ja. Ich lachte und boxte ihn gegen die Schulter.  "Wofür war das denn jetzt wieder?", fragte er mich und zog einen Schmollmund. "Du hast gelogen", sagte ich lachend. "Ja aber eigentlich nur damit du mich nicht schlägst...", jammerte der Blonde. "Irgendwer muss dich doch zurechtweisen" "Das ist unfair, Sakura-chan!" "Armer Naruto-kun" Ich tätschelte seinen blonden Kopf.  Er nahm mich daraufhin locker in den Schwitzkasten und wuschelte meine Haare mit den Knöcheln. "Naruto! Hör... Naruto jetzt HÖR auf!", wehrte ich mich lachend.  Nach einer gefühlten Ewigkeit ließ er von mir ab. Immer noch lachend richtete ich mein Haar. Wir standen mittlerweile mitten auf dem Schulhof. Der Hof war ziemlich groß, und einige Bäume spendeten am Rand Schatten. An einem der Bäume hing eine kleine Schaukel, an der gerade einige jüngere Mädchen standen und abwechselnd schaukelten. Die Konoha Akademie war ein mehrstöckiges, weiß verputztes Gebäude mit Holzdach mit einem einzigen Eingang in Form einer roten Doppeltür.  Durch diese Tür traten wir jetzt und gingen in unsere Klasse im zweiten Stock. Wir hatten schon immer in diesem Raum Unterricht gehabt. Wenn wir dieses Jahr von der Schule abgehen, werden neue Schüler eingeschult werden und diesen Raum hier dann beziehen. Irgendwie traurig, wenn ich bedenke dass hier Erinnerungen von 10 Jahren drin stecken.  Hinata und Ino saßen schon an ihren gewohnten Plätzen. Ich setzte mich zu ihnen und begrüßte sie. Hinata hatte schon vorbildlich ein Heft und Stifte draußen und schien nur darauf zu warten, dass der Lehrer endlich auftaucht. Ino hatte sich auf ihrem Platz umgedreht und redete mit Sai. Ich lächelte in mich hinein. Das letzte Jahr mit all meinen Freunden. Ich hoffe es wird ein wunderschönes Jahr. Eines, das ich nie vergessen werde. Und das mit dem schönsten Abschlussball endet, den die Welt je gesehen hat! Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ein paar kichernder Mädchen sich spielerisch in unsere Klasse schubsten. Sie waren anscheinend aus einer anderen Klasse. Neugierig ließen sie ihre Blicke umherschweifen, scheinbar auf der Suche nach jemanden. "Er ist wohl noch nicht hier", sagte eines der Mädchen enttäuscht. Die anderen Mädchen schüttelten enttäuscht den Kopf.  Sie gingen wieder raus. Wen die wohl gesucht haben? Der Einzige, der noch nicht hier war, war Kakashi-sensei. Aber wenn sie ihn gesucht hätten, wären sie erstens nicht so reingeplatzt, und zweitens hätten sie nicht zu den Sitzreihen, sondern zum Lehrerpult vor der Tafel geschaut. Vielleicht hatten sie auch einfach die Klasse verwechselt.  "Guten Morgen", kam es ungefähr 10 Minuten nach dem die Mädchen bei uns waren von Kakashi.  "Ich hoffe ihr hattet alle schöne Ferien. Euer letztes Jahr beginnt nun. Ihr solltet das sehr ernst nehmen. Viele von euch streben bestimmte Ziele an, und ich erwarte von euch, dass ihr euch da rein hängt. Mit Faulenzen ist da niemanden geholfen.", er blickte Naruto ernst an, der hörbar schluckte. "Aber nun zu etwas anderen Dingen. Ich... denke ihr werdet ihn noch nicht vergessen haben." Er ging wieder zur Tür und öffnete sie.  Mein Herz blieb stehen. Die gesamte Klasse schien die Luft angehalten zu haben. Er war wieder da. Ging jetzt lässig, fast gelangweilt in die Klasse zurück, die er vor drei Jahren ohne ein Wort verlassen hat. Mit den Händen in den Hosentaschen. Und sah dabei keinen von uns genau an. Sasuke Uchiha.  "Sasuke, setz dich doch bitte einfach da vorne hin. Vorstellen musst du dich nicht, dich kennen ja alle." Der Dunkelhaarige setzte sich an einen Tisch schräg vor mir. Sofort schossen mir die altbewehrten Fragen durch den Kopf. Wieso ist er weggegangen, wieso hat er nie etwas gesagt? Aber die neue Frage war; wieso zum Teufel kehrte er gerade jetzt zurück? Ich wusste nicht ob ich mich freuen oder wütend sein sollte. Irgendwie war ich beides. Waren wir jetzt wieder ein Team? Er, Naruto und ich? So wie in alten Zeiten? Aber er hatte uns keines Blickes gewürdigt.  Die Hände ineinander verschränkt, den Kopf darauf abgelegt, saß er jetzt da und sah stur nach vorne. Seine schwarzen Haare waren ein wenig länger geworden, und bedeckten seine Stirn vollkommen. Ansonsten standen sie am Hinterkopf wie immer wirr ab.  Ich sah mich unauffällig um. Ino sah mit zusammengezogenen Augenbrauen zu Sasuke. Naruto sah mit zusammengebissenen Kiefer zu Kakashi. Seine Hände hatte er zu Fäusten geballt, sodass seine Knöchel weiß hervortraten. Ob er Sasuke je verzeihen würde? Die Stunde ging vorbei, ohne dass ich irgendetwas mitbekommen hätte. Viele andere in der Klasse starrten einfach die ganze Zeit zu Sasuke. Bald schon klingelte es zur ersten Pause.  Sasuke stand sofort auf, schnappte seine Bücher und verschwand nach draußen, ohne dass jemand dazu kam, mit ihm zu sprechen. Naruto bleckte jetzt regelrecht die Zähne.  Er stand auf und ging ohne einen Blick zurück aus dem Raum. Ich hatte ein ungutes Gefühl, deswegen stand ich ebenfalls auf und folgte Naruto. Ich sah gerade noch, wie er auf Sasuke zuging, der gerade seine Bücher in ein Schließfach räumte. Naruto packte Sasuke am Kragen und donnerte ihn gegen die Schließfächer. Ich zog scharf die Luft ein. "Was fällt dir ein? Nach drei verdammten Jahren einfach wieder aufzutauchen, ohne dich je gemeldet zu haben! Du Bastard, wir haben uns Sorgen um dich gemacht! Und jetzt lebst du dich hier ein als wäre nichts gewesen. Ich will Erklärungen!", schrie Naruto und donnerte ihn wieder gegen das Fach.  "Arschloch", sagt Sasuke mit leiser Stimme. "Du hast doch keine Ahnung..." Er riss sich von Naruto los und schubste ihn von sich. Dieser taumelte ein paar Schritte zurück, ehe er wieder auf Sasuke zustürmte. Sasuke war vorbereitet und wehrte ihn ab.  Ein Kreis aus Neugierigen hatte sich um sie gebildet. Naruto war Feuer und Flamme, aber Sasuke betrachtete ihn ohne die geringste Emotion. Sein Blick war eiskalt auf seinen ehemals besten Freund gerichtet.  "Niemand hat euch je dazu gezwungen, sich Sorgen um mich zu machen. Also gib mir nicht die Schuld daran", sagte er. "Zu spät! Du hättest uns wenigstens etwas erzählen sollen", knurrte Naruto. "Naruto, immer noch der alte. Ich muss gar nichts, also lass mich gefälligst in Ruhe", Sasuke war gerade im Begriff, Naruto den Rücken zu kehren, als dieser ihn in die Magengrube boxte.  Ich schlug mir die Hand vor den Mund. Naruto, bitte nicht! Sasuke war immer stärker als du.. Sasuke keuchte auf und verzog das Gesicht. Er stürmte auf Naruto zu und warf ihn mit seinem Gewicht um und schlug auf ihn ein. Nein, nein! Bitte, lass ihn in Ruhe!, dachte ich verzweifelt. "Sasuke! Stopp!, schrie ich endlich, während ich auf die beiden zurannte. Ich versuchte, Sasukes Arm zu packen.  Da traf mich sein Blick, eiskalte, schwarze Augen. Erst als ich den Schmerz spürte, bemerkte ich, dass er mich weg geschubst hatte. Schmerzhaft traf mein Rücken gegen eines der Schließfächer. Mir traten Tränen in die Augen. "DU BASTARD!", schrie Naruto nun und schubste seinerseits Sasuke von wich weg und rappelte sich auf.  Die beiden liefen aufeinander zu, die Fäuste geballt. Ich schloss die Augen. Das wollte ich nicht mit ansehen. "Ihr beiden kommt sofort ins Büro der Schulleitung!", hörte ich eine vertraute Stimme. Kakashi! Erleichtert öffnete ich die Augen. Er hatte die beiden an den Armen gepackt und führte sie jetzt vor sich her, direkt an mir vorbei. Naruto sah mich dabei leicht besorgt an. Sasuke starrte ins Nichts. Ich spürte Hände an meinen Armen, die mir hoch halfen. Ino und Hinata, erkannte ich, als ich aufblickte. "Alles in Ordnung?", fragte Ino. Eine kleine Sorgenfalte hatte sich zwischen ihren Augenbrauen gebildet.  Ich nickte nur. Ich fühlte mich nur leicht wackelig auf den Beinen.  "Geht ihr schon einmal vor... Ich geh kurz ins Bad", sagte ich ohne sie anzusehen und flüchtete. Statt ins Badezimmer ging ich schnurstracks zum Büro der Schulleitung und wartete ungeduldig. Eine Schlägerei gleich am ersten Schultag. Ich hoffte, Narutos Strafe würde nicht allzu hart sein. Jiraiya würde ausrasten! Nach geschlagenen fünfzehn Minuten öffnete sich endlich die Tür. Ich riss den  Blick von meinen Schuhen los und sah auf. In der Tür stand Sasuke. Der Dunkelhaarige sah mich kurz an. Seine Augen verrieten nicht, was er dachte. Sie waren dunkel, tief und unergründlich. Und ehe ich mich versah, geht er einfach den Korridor entlang, ohne etwas zu sagen. "Ja, willkommen zurück...", murmelte ich, als er nicht mehr zu sehen war. Kapitel 2: ----------- Naruto war den Rest des Tages ziemlich niedergeschlagen. Er musste einen ganzen Monat Nachsitzen. Die selbe Strafe erhielt auch Sasuke, allerdings schien es ihn nicht wirklich zu kümmern. Mir fielen im Verlauf des Tages ein paar weitere Veränderungen an ihm auf. Er war größer geworden, sein Gesicht ein wenig kantiger. Und er war – falls das überhaupt möglich war, noch verschlossener als vor drei Jahren schon. Dieses Jahr fing ja wirklich super an. Alleine der erste Tag hatte mich geschafft. Ich fiel am Abend ohne Abendessen ins Bett, schlief ein paar Stunden, und war dann die halbe Nacht wach. Immer wenn jemand rein kam, tat ich so, als würde ich tief und fest schlafen. Und irgendwann tat ich das sogar. Den Rest der Woche ignorierte Naruto Sasukes Anwesenheit voll und ganz. Allerdings merkte ich, wie er manchmal mit zusammengebissenen Zähnen auf seinen Hinterkopf starrte. Oft murrte er auch etwas unverständliches vor sich her. Das Wiedersehen verlief nicht so, wie ich es mir immer ausgemalt hatte. Ich hätte aber auch nie erwartet, dass Sasuke dermaßen abweisend sein würde. Nicht nur zu uns. Zu jedem. Die gesamte Zeit ignorierte er jegliche Annäherungsversuche der anderen und schloss sich und seine Gedanken wie hinter eine hohe, unsichtbare Mauer, die ihn von uns allen anderen abschirmte. Viele Mädchen wollten ihm ihre selbstgemachten Süßigkeiten und andere Dinge schenken. Das haben sie früher auch immer gemacht. Früher hat Sasuke sie zwar auch schon abgewiesen, aber er war dabei trotzdem nie so verletzend gewesen, wie jetzt. Nicht wenige weinten nach dem Gespräch mit ihm, das Päckchen noch immer in der Hand. Seine mentale Mauer war fest und massiv. Nicht einmal eine Abrissbirne würde sie einreißen können. Die Woche war auf jeden Fall ziemlich deprimierend, dachte ich während ich darauf wartete, dass der Stundenzeiger endlich das Schulende und damit das Wochenende anzeigte. Noch zwei Minuten... Ich packte meine Sachen zusammen. Als es endlich klingelte, kam Ino zu mir. "Sakura, hättest du vielleicht Lust mit mir, Sai und... Takaomi heute Abend essen zu gehen?" Ich wollte mir eigentlich eine Ausrede einfallen lassen. Aber mein Blick fiel auf einen dunklen Haarschopf. "Klar." Ein bisschen Ablenkung und Spaß kann ja auch nicht schaden." Vor allem nach so einer Woche. "Perfekt!", säuselte Ino. "Ich komme heute Abend bei dir vorbei okay?" Ich verdrehte die Augen. "Du willst doch nur wieder entscheiden, was ich anziehe oder nicht?" Sie lächelte schuldbewusst. "Bitte bitte?" "Ist ja okay! Wann willst du kommen?" "So gegen sechs Uhr." Ich nickte. "Sag mal Sakura, wie geht es dir denn?", fragte Ino mit plötzlich besorgter Miene. "Mir geht es gut, wieso?" "Ich meine wegen Sasuke! Das muss dich doch fertig machen." "Nein, gar nicht. Es ist mir egal. Er hat sich ganze 3 Jahre lang nicht gemeldet und keine meiner Mails beantwortet. Er wollte es ja anscheinend so und das habe ich akzeptiert. Von mir aus kann der Typ wieder abhauen und dahin zurück kriechen, wo er her gekommen ist, das interessiert mich nicht im Geringsten!" An ihrem skeptischen Blick merkte ich, dass sie mir diese Lüge nicht abnahm. Sie sagte aber nichts weiter dazu. "Gut, dann bis heute Abend!" Sie umarmte mich stürmisch und winkte mir von der Tür her zu. Ich brachte gerade meine Bücher in mein Schließfach, als ich einen schwarzen Haarschopf um die Ecke gehen sah. Ich schloss das Fach und lief ihm hinterher. "Sasuke, warte bitte!", rief ich außer Atem. Er blieb stehen und drehte sich halb zu mir um. "Sakura.", sagte er nur. "Wieso? Sasuke-kun, wieso bist du wieder zurück gekommen?", fragte ich ihn leise. Der Blick seiner schwarzen Augen wurde leer. "Das geht dich nichts an.", sagte Sasuke abwesend. "Wieso? Früher hast du mir doch auch immer alles erzählt - " "Du nervst, Sakura." Betroffen sah ich ihn an. "Lass mich in Ruhe." Mit diesen Worten dreht er mir den Rücken zu und setzt seinen Weg fort. Ich trat einen Schritt vor. "Ich habe dich vermisst!", platzte es mir raus. Tränen brannten in meinen Augen. Sasuke verharrte mitten im Schritt. "Es tut mir leid." Und er ging. Ich lehnte mich gegen ein Schließfach. Es tut ihm leid... Wenn es das wirklich täte, würde er mir Erklärungen geben. Früher war Sasuke ja schon verschlossen gewesen, aber er hat mit mir früher, als wir Kinder waren, oft über verschiedene Dinge geredet. Auch das mit seinen Eltern... Ich glaube, ich war die Einzige, mit der er je über den Unfall geredet hat. Aber vor dem Unfall war er auch ein fröhlicher, aufgeweckter Junge. Danach verschloss er sich mit der Zeit immer mehr und mehr, bis seine Gedanken und Gefühle schließlich hinter dieser dicken Mauer verborgen waren. [style type="italic"] "Sasuke-kun, geht es dir gut?", fragte das kleine, rosahaarige Mädchen den weinenden Jungen im Krankenhaus. Das Mädchen setzte sich zu ihm hin und sah ihn an. Irgendwann blickte der Junge zu ihr auf. "Ich... meine Eltern...", schluchzte der Junge. "Fort... Sie sind fort..." Das Mädchen legte den Arm um ihn und drückte ihm ihren Teddybären in die Hand. "Schon gut. Du musst nicht drüber reden, weißt du?" Der Junge nickte dankbar. "Aber wenn, dann komm einfach zu mir.", fügte sie noch hinzu. Das brachte den dunkelhaarigen Jungen beinahe zum Lächeln. "Danke, Sakura-chan"[/style] Pünktlich um sechs Uhr klingelte es an der Tür. "Ich geh schon", rief ich über die Schulter, als ich durch den Flur auf die Tür zu ging. "Hey Ino!", begrüßte ich die Blondine grinsend. Mein Grinsen erlosch allerdings, als ich die Tüten sah, die sie in der Hand hielt. "Was -", fing ich an und deutete auf besagte Tüten, wurde von ihr aber wieder ins Haus und hoch in mein Zimmer geschoben. Ino schloss die Tür hinter sich und lächelte mich an. "Ich war shoppen. Make-Up und Klamotten. Ich habe etwas gefunden das MUSST du heute Abend anziehen!" Mir klappte der Mund auf. Das letzte Mal hatte Ino mich in einen engen, kurzen Fummel gesteckt der wohl eher als Top, nicht als Kleid durch gegangen wäre. "Ino, ich weiß nicht so recht. Sollten wir nicht lieber einfach was normales, bequemes anziehen?" "Du weißt doch noch gar nicht, was ich gefunden habe! Wir gehen essen, nicht feiern. Für so etwas wähle ich lieber etwas Elegantes. Sie es als verfrühtes Geburtstagsgeschenk." Als ich mich – fertig umgezogen – im Spiegel ansah, blieb mir wirklich der Mund offen! Es war ein einfaches, fast schon unauffälliges Kleid. Es hatte kurze Ärmel und einen hohen Ausschnitt. An der Taille fiel es dann locker an meinem Körper herunter bis knapp oberhalb der Knie. Darauf trug ich schwarze Stümpfe und schwarze Stiefeletten. "Wow, danke Ino. Ich nehme alles zurück was ich je in Sachen Klamotten über dich gedacht habe." Sie lächelte selbstsicher und betrachtete auch sich selbst im Spiegel. Ino trug ein ebenfalls hochgeschlossenes, aber kürzeres und engeres Kleid als meins, und es war von einem tiefen Königsblau. "Komm, wir treffen uns mit den Jungs", sagte Ino strahlend. Ich fing an, mich auf den Abend zu freuen. "Sakura", sagte Takaomi und schaute mich verblüfft an. "Du... Wow, du siehst toll aus." "Danke", sagte ich verlegen. Takaomi trug eine unten eng anliegende, beige Hose und ein schwarzes Tshirt. Ich konnte nicht umhin mir einzugestehen, dass Taka wirklich sehr gut aussah. Derweil klebten Ino und Sai aneinander. Taka räusperte sich vernehmlich. "Wie wäre es, wenn wir dann mal gehen?" Das Restaurant war sehr schön – klein und gemütlich. Die Wände waren in einem warmen rot gestrichen, die Tische aus dunkler Eiche. Wir setzten uns in einer Ecke an den Tisch und bekamen von einem Kellner für jeden ein Glas Sekt hingestellt. "Verwechselt der uns mit jemanden?", fragte ich und deutete auf die Gläser. "Nein", Ino zwinkerte mir zu. "Taka hat den Tisch bestellt, und er ist 18. Mit 18 bekommt man die hier immer." Alle griffen nach einem Glas. Zögernd nahm ich auch eins. Alkohol war mir bisher eher fremd gewesen. "Auf einen schönen Abend", sagte Takaomi, sah mir in die Augen und hielt mir sein Glas entgegen. Ich stieß mit ihm und den anderen beiden an. Es war ziemlich süß. Ich stellte das Glas wieder ab. Es prickelte leicht im Mund, schmeckte an sich aber recht gut. Ein Kellner kam und gab uns die Speisekarten. Ich bestellte mir Yakisoba. "Ich habe gehört dass dieser Uchiha wieder bei euch ist?", fragte Takaomi und sah mich an. Ich nickte. "Ja, sieht wohl so aus." Taka beobachtete mich nachdenklich. Ich zwang mich zu lächeln. "Sai, wie läuft es denn mit deinem Kunstprojekt?", wechselte ich das Thema. "Es kommt voran. Die Kinder sind richtig motiviert." Sai leitete in seiner Freizeit ein kleines Projekt zur Verschönerung eines Kindergartens. Zusammen mit den Kindern gestaltete er die weißen Wände des Gebäudes, damit das "Klar, sie können Wände bematschen ohne Ärger zu bekommen", meinte Takaomi. "Das hält die meisten trotzdem nicht davon ab. Naruto hat den Ärger früher geradezu provoziert.", erwiderte ich. "Das stimmt natürlich", lachte Taka. "Der Typ war schon immer sehr auffällig." "Allerdings." Die Jungs bezahlten das Essen. Wir machten uns zum Aufbruch bereit. "Sakura, wir hatten vor noch in einen Club zu gehen. Hast du Lust?^", fragte Ino mit unschuldsmiene. "Vorhin erst sagtest du noch wir gehen nicht feiern", entgegnete ich. "Naja... ", sie grinste. "Wäre doch ein schöner Abschluss für den Abend" Jetzt musste auch ich lächeln. "Okay, ich komme mit." "Gut. Wir können so lange bleiben, wie wir wollen, da Taka und Sai beide 18 sind" "Ich sollte vielleicht meine Eltern fragen, wie lange ich bleiben darf.." "Nichts da! Heute werden Regeln ignoriert und Herzen gebrochen!", rief Ino in die Nacht, die Arme weit von sich gespreizt. Ino war schon immer so selbstbewusst und enthusiastisch. Ich beneidete sie darum. Sie war einfach sie selbst – genau deswegen war sie auch so beliebt. Sie verstellte sich nie. Manchmal wünschte ich, ich könnte genau so sein. Die Türsteher musterten uns. Es waren große, bullige Männer mit Oberarmen so groß wie mein Kopf. Mit denen würde sich wohl niemand anlegen.Wenn doch... Das wollte ich nicht erleben. Wir zeigten brav unsere Ausweise und sie winkten uns durch. Die laute Musik des Clubs warf mich fast um und ließ meinen Puls in ihrem Rythmus hämmern. Wir bahnten uns einen Weg durch die Menge. "Ich hol was zu trinken", rief Taka in mein Ohr und nahm Sai mit sich. Ino wippte schon leicht im Takt der Musik. Das Lied wechselte und Ino sprang begeistert auf und packte mich am Arm. "Oh mein Gott, darauf müssen wir tanzen", schrie sie mir zu. Widerstand war zwecklos, Inos Finger gruben sich wie Krallen in meinen Arm. Wir bahnten und den Weg zur Tanzfläche. Ich versuchte, niemanden anzurempeln. Schließlich waren wir von tanzenden, kreisenden, hüpfenden Leuten umgeben. Ino bewegte sich passend zur Musik. Ich stand ein wenig unsicher herum. Ino bemerkte es, sie nahm meine Hände und zwang mich, mich ähnlich wie sie zu bewegen. Langsam merkte ich, wie der Beat der Musik sich in meine Füße übertrug. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich lächerlich aussah, aber es machte Spaß. Ich lachte Ino an, die jetzt beide Arme in die Höhe streckte und sich einmal um sich selbst drehte, während sie laut mitsang. Ich sah Taka am Rand der Tanzfläche, zwei Gläser in der Hand haltend. Er grinste spöttisch zu uns hinüber. Ich streckte ihm die Zunge raus und deutete ihm herzukommen. Er hob nur entschuldigend die Gläser hoch und deutete auf einen Tisch, an dem Sai wartete. Ich stieß Ino mit dem Ellbogen an, und nachdem das Lied zu Ende war, gingen wir zu den Jungs. Taka schob mir ein Glas hin. "Was ist da drin?" "Nur ein Bier mit Cola. Wenn du willst kann ich dir auch was anderes-" Ich winkte ab und nahm einen kräftigen Schluck. Danach verzog ich mein Gesicht ein wenig. Der Nachgeschmack war nicht so prickelnd. Mit dem zweiten Schluck störte er aber gar nicht mehr so sehr. Als jeder sein Getränk geleert hatte, begaben wir uns wieder auf die Tanzfläche. Ino schlang ihre Arme um Sais Nacken, seine Hände lagen auf ihren Hüften. Taka und ich tanzten dagegen mit einigem Abstand voneinander. Als ein ruhigeres Lied kam, nahm er meine Hand und zog mich näher zu sich heran. Ich lächelte ihn unsicher an, legte aber schließlich meinen Kopf an seine Schulter. Ich konnte sein Aftershave riechen. Seine Hände lagen warm an meiner Hüfte. Nach dem Lied wollte ich mich von ihm los machen, aber er hielt mich fest. Plötzlich lagen seine Lippen auf meinen. Für eine Sekunde schloss ich die Augen, ehe ich realisierte, was ich da tat und stolperte ein paar Schritte rückwärts. Er sah mich mit geweiteten Augen an. "Entschuldige Taka", brachte ich noch heraus ehe ich von der Tanzfläche verschwand. Ich suchte meinen Weg nach draußen, ich brauchte jetzt dringend frische Luft. Die Türsteher fragten mich noch, wo meine Begleitung sei, aber ich ignorierte sie und trat hinaus in die kühle Nachtluft. Ich würde ganz einfach zu Fuß nach Hause gehen. Taka hat mich geküsst... Nein, nein, nein! Ich legte mir die Hand auf den Mund. Sein Kuss war nicht unangenehm gewesen. Aber... Wir waren mitten auf der Tanzfläche gewesen. Ich habe irgendwie Panik bekommen. Hatte Ino recht gehabt? Ich hoffte nicht. So empfand ich einfach nicht für Taka. Aber wieso wirft mich dieser Kuss dann so aus der Bahn? Ich schüttelte verzweifelt den Kopf. Dann hörte ich ein Pfeifen hinter mir. Ich drehte blickte über die Schulter und sah zwei große, bullige Typen in einer Gasse stehen. Sie musterten mich langsam von oben bis unten und grinsten dabei anzüglich. Ich beschleunigte meinen Gang ein wenig. Es war nicht mehr weit bis nach Hause. Ich war schon an der Polizeistation vorbei, das hieß noch 4 Seitenstraßen und ich war daheim. Ich hörte Schritte hinter mir. "He, Süße, was hast du es denn so eilig? Willst du dich nicht ein bisschen mit uns amüsieren?", rief eine raue Stimme. Ich antwortete nicht, ging einfach weiter. "Bleib stehen", knurrte die Stimme. Dann wurde ich plötzlich an meinem Arm zurückgerissen. Vor Schmerz schrie ich auf. Das hatte mir bestimmt die Schulter ausgerenkt. "Na geht doch, kleine", sagte der Mann. Sein Atem stank ekelerregend nach Alkohol und Knoblauch. Er drückte mich gegen die Wand, hielt mir meine Hände über meinem Kopf fest. Ich versuchte ihn zu treten, aber er drehte sich einfach zur Seite. "Gut, ich mag es, wenn sie zappeln." "Ed, mach mal schneller, ich hab dahinten jemanden gesehen.", meldete sich der Andere zu Wort. Ed fing an, mit der freien Hand meine Jacke zu öffnen. Ich sah nur noch verschwommen, Tränen verschleierten meine Sicht. Ich will das nicht... Dann wurde der Mann plötzlich von mir weggerissen. Ich keuchte erleichtert auf, sank zu Boden und suchte nach meinem Retter. Und erstarrte. Sasuke hatte dem Typ den Arm verdreht. Dieser keuchte vor Schmerz und beleidigte Sasuke mit Wörtern, die ich noch nie zuvor gewagt hätte, auszusprechen. Sasuke verbog seinen Arm einfach ein wenig mehr, bis ich meinte, ein Knacken zu hören. Der Mann heulte auf. Sasuke ließ von ihm ab und trat ihn mit dem Fuß in den Rücken. Der geschubste blieb auf dem Boden liegen und hielt sich seinen Arm. Sein Kumpel hatte sich längst aus dem Staub gemacht. Jetzt ging Sasuke auf mich zu. Ich wich aus Reflex zurück. Er schien es nicht zu merken und hielt mir die Hand hin. Als ich mich nicht rührte, packte er mich unter der Schulter und zog mich ganz einfach hoch, hielt mich fest, weil ich ein wenig wackelte. "Sasuke?" "Du kannst froh sein, dass ich gerade hier war" Seine Stimme war wie ein wütender Faustschlag. "Sakura...", flüsterte er. "Ich..." "Ich bringe dich nach Hause." Den Rest des Weges schwieg er. Seine Augenbrauen waren die ganze Zeit zugezogen, aber er sah mich kein einziges Mal an. An der Treppe zum Eingang blieb er stehen. "Du solltest Nachts nicht alleine nach Hause gehen", sagte er. Er klang noch immer wütend. Endlich sah er mich an. Plötzlich hatte ich mit Tränen zu kämpfen. Ich schmiss mich ihm in die Arme, klammerte mich an seinem Pullover fest. Sasuke sagte nichts, aber ich war ihm trotzdem dankbar, dass ich mich an ihn lehnen konnte. Nach kurzer Zeit war sein Pullover nass von meinem Tränen. Er beklagte sich nicht. "Du solltest rein gehen.", sagte er nur. Ich löste mich von ihm. Ich war auf einmal sauer. "Ist das alles, was du nach drei Jahren zu sagen hast?", fuhr ich ihn an. Er schwieg. "Schön." Ich drehte mich weg und stapfte die Treppe hoch. Die Haustüre fiel hinter mir mit einem lauten Knall ins Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)