La storia della Vongola I von Skylark (Das Leben des Vongola Primo) ================================================================================ Kapitel 6: A crest on her cheek ------------------------------- Jahr 1874 [18] Ein leises Klopfen an der Tür ließ ihn aufsehen, allerdings kam Giotto nicht mehr dazu den Besucher hereinzubitten, da wurde die Tür schon geöffnet und ein großer dunkelhaariger Mann trat ein. Knuckle schloss die Tür hinter sich und kam ihm ein paar Schritte entgegen. Einen Moment betrachtete Giotto ihn nachdenklich und dachte darüber nach, wie ungewohnt es noch immer war, dass der Priester nun tatsächlich geblieben war, um für die Vongola zu arbeiten. Natürlich hatte er darum gebeten, dass man ihn aus direkten Konflikten heraushielt, aber er hatte sich als überaus wertvoll erwiesen, was die Moral in der Gruppe anging. Zusammen mit Asari schaffte er es doch immer wieder, sie die Kämpfe und Unsicherheiten vergessen zu lassen. Selbst die anfängliche Skepsis gegenüber seiner Religion hatte sich mittlerweile zerstreut, auch wenn Giotto daran nicht gänzlich unschuldig war. Immerhin war er es gewesen, der darum gebeten hatte, dass man ihm erklären möchte, weshalb es einen Unterschied machte, zu welcher Kirche man gehörte, wenn doch alle dem gleichen Gott dienen würden. Es hatte ihm niemand eine Antwort geben können und eigentlich hatte er es auch nicht erwartet. Zumal Asari sich eher dem Shintoismus zugehörig fühlte und G sämtliche Religionen für groben Unfug hielt und auch er selbst war nicht sonderlich an der Kirche interessiert. „Primo. Es tut mir Leid, dass ich dich störe, aber wir haben einen Gast, der explizit nach dir verlangt.“ Erklärte Knuckle nun. „Asari hat sie in den Salon gebracht, aber ich denke es wäre gut, wenn man sich sofort darum kümmern würde.“ Giotto blickte einen Moment überrascht drein. Es war unüblich geworden, dass er sich selbst um Besuch kümmerte. Dass man ihn nun um ein sofortiges Treffen bat, machte ihn beinahe nervös. Wer auch immer dort unten auf ihn wartete, schien einen wichtigen Anlass zu haben. Darum nickte er rasch und legte seine Feder auf den Tisch zurück. „Ich komme sofort.“ Er erhob sich von seinem Schreibtisch und folgte Knuckle rasch zur Tür hinaus. Dann stiegen sie die Treppe hinab und er wandte sich dem Salon zu. Knuckle blieb die ganze Zeit bei ihm und folgte ihm auch rasch in den Salon. Nachdem Giotto den Raum betreten hatte, bemerkte er zunächst überrascht, dass nicht nur Asari, sondern auch G anwesend war. Während Asari eher nachdenklich dreinsah, wirkte G deutlich verstimmt. Neugierig wandte Giotto den Kopf, um seinen Besuch zu betrachten. Auf der Couch zu seiner Linken saß eine Frau in vollkommen weißer Kleidung. Giotto versuchte ihr Alter einzuschätzen, aber es fiel ihm wahnsinnig schwer. Wie sie dort saß und ihn anlächelte, schien sie ihm kaum zwanzig zu sein, aber gleichzeitig hatte sie eine Aura um sich, die ihm das Gefühl gab, dass sie wesentlich älter sein musste. Giotto kam nicht mehr dazu, die Dame anzusprechen, da hatte sie sich auch schon von ihrem Platz erhoben und kam ihm entgegen. Auf ihren Lippen lag ein breites, freundliches Lächeln, als sie ihm die Hand entgegen hielt. „Mein Name ist Sepira Giglio Nero. Es freut mich dich kennen zu lernen, Vongola Primo.“ Stellte sie sich dann vor. Für einen Moment versuchte Giotto seiner Hyperintuition zu lauschen, allerdings nahm er erstaunlich wenig wahr. Daher beschloss er ihr zuerst einmal die Hand zu schütteln und für einen Moment musterte er ihr Gesicht. Sie hatte ein ungewöhnliches kleines Tattoo unter ihrem rechten Auge und ihre Augen selbst besaßen eine ungewöhnliche Tiefe. Giotto war sich sicher, dass etwas an ihr nicht normal war und doch schien sie ihm nicht unsympathisch. „Es freut mich ebenfalls.“ Erwiderte Giotto und zögerte einen Moment. „Weshalb wolltest du mit mir sprechen?“ Die Frau lächelte wieder. „Vielleicht sollten wir uns zuerst setzen?“ schlug sie dann vor. Giotto nickte rasch. „Natürlich.“ Rasch nahmen sie wieder ihre Plätze ein und für einen Moment fühlte sich Giotto unwohl. Hinter ihm standen G, Asari und Knuckle, wie eine Art Leibgarde, während ihnen gegenüber lediglich die mysteriöse Frau saß. Denn ganz offensichtlich war sie ohne Begleitung gekommen. Für einen Moment zögerte sie noch und betrachtete die Männer. Dann ergriff sie wieder das Wort. „Ich weiß, dass dies eine anmaßende Bitte ist, aber wäre es möglich, dass ich mit dir alleine spreche, Primo?“ bat sie schließlich. Giotto zögerte einen Moment, dann jedoch nickte er leicht und wandte sich an seine Mitstreiter. „Bitte lasst uns allein.“ Während Knuckle und Asari sich seinem Willen wortlos beugten und den Raum verließen, blieb G noch einen Moment zurück. Dann gab er einen abfälligen Laut von sich. „Wenn du mich brauchst, bin ich direkt vor der Tür.“ Murrte er noch und schlug die Tür hinter sich zu. Giotto seufzte leise, er hatte ihn schon wieder verärgert, aber das würde warten müssen. „Gut, dann … können wir jetzt sprechen?“ fragte er unsicher und verschränkte die Finger ineinander, auch wenn er sich üblicherweise nicht so schnell aus der Ruhe bringen ließ, diese Frau machte ihn nervös. „Ich denke das sollten wir. Immerhin möchte ich deine Zeit nicht unnötig beanspruchen.“ Erwiderte die Dame mit einem Lächeln auf den Lippen. „Nun ja, es gibt etwas, dass ich dir geben möchte.“ Giotto sah sie überrascht an. „Du möchtest mir etwas geben?“ fragte er verwundert. Er bekam nicht sofort eine Antwort, stattdessen hob seine Besucherin ein schmales Holzkästchen auf den Tisch. Sie drehte es ihm zu und öffnete es. Verwundert stellte Giotto fest, dass es sich wohl um ein Schmuckkästchen handelte, denn er erkannte sieben silberne Ringe mit eingefassten farbigen Steinen. Giotto sah verwirrt drein und wollte gerade wieder das Wort ergreifen, um zu fragen, was er mit den Ringen sollte, als sie weitersprach. „Diese Ringe sind mehr als nur einfache Schmuckstücke.“ Erklärte sie dann. „Aber ich sollte vielleicht anderswo anfangen. Es geht um deine besonderen Fähigkeiten. Meines Wissens nach nennt ihr es den Hyper-Mode.“ Der junge Italiener sah sie verblüfft an. „Du weißt davon?“ fragte er dann verwirrt. Er hatte den Hyper-Mode bislang so selten wie möglich genutzt und kaum jemand wusste davon, schon gar nicht wie sie es nannten. Sepira allerdings lächelte nur weiter. “Mach dir keine Sorgen. Ich habe nicht die Absicht dir mit diesem Wissen zu schaden. Im Gegenteil, damit bist du für mich der richtige Kandidat. Diese Ringe hier sind sehr alt und auf ihre Art auch äußerst wertvoll. Deshalb möchte ich sie jemandem geben, der sie verdient hat und beschützen kann. Ich habe schon seit einiger Zeit mit diesem Gedanken gespielt, aber seitdem du diesen Priester aufgenommen hast, habe ich bemerkt, dass du weit aus geeigneter bist, als ich anfangs dachte. Die Flammen die du benutzt, wenn du im Hyper-Mode bist nennen wir Dying Will Flame. In gewisser Weise besitzt sie jeder Mensch, denn sie formt sich aus unserer inneren Stärke und unserer Willenskraft.“ „Aber … weshalb kann sie dann nicht jeder Mensch so nutzen wie ich?“ fragte Giotto unsicher. „Weil du besonders bist, Giotto. Ich kenne niemanden, der wie du ohne ein Hilfsmittel auf die Flammen zurückgreifen kann. Die meisten brauchen einen Initiator, wie beispielsweise diese Ringe hier. Ich weiß, dass du selbst sie nicht brauchst, aber der Ring wird dir helfen deine Kraft zu kontrollieren und ich bin sicher du wirst für die anderen sechs Ringe geeignete Wächter finden. Immerhin hast du bereits für drei davon geeignete Wächter in deiner Gruppe.“ Giotto schwieg einen Moment. „Wovor sollen die Ringe beschützt werden?“ fragte er dann ohne aufzusehen. „Sie dürfen nicht in eigennützige Hände fallen. Die Macht, die sie ihren Trägern geben würde dazu führen, dass das Gleichgewicht von ganz Europa auf der Kippe stehen würde.“ Noch immer schien Giotto die Ringe zu betrachten. „Es gibt Unterschiede oder nicht? Zwischen diesen Ringen.“ Sepira nickte anerkennend. „Ich war mir sicher, dass du es bemerken würdest. Es gibt sieben verschiedene Ausprägungen der Dying Will Flame.“ Sie nahm den Ring in der Mitte heraus. „Dieser hier ist für dich. Er symbolisiert die Himmelsflamme und steht für ein Streben nach Harmonie.“ Sie deutete auf den Ring mit dem roten Stein. „Das hier ist der Sturmring. Er steht für Zerfall und Aufruhr.“ Ihr Finger wanderte weiter zu einem hellblauen Ring. „Der Regenring. Er symbolisiert Ruhe und Gelassenheit.“ Als nächster kam ein gelber Ring. „Der Ring der Sonnenflamme. Aktivität und Heilung.“ Ein grüner Ring. „Der Blitzring. Abhärtung und Schutz.“ Ein dunkelblauer Ring. „Nebel. Struktur und Illusion.“ Zuletzt ein violetter Ring. „Dieser ist der Wolkenring. Er steht für Ausbreitung und Vervielfältigung.“ Giotto nickte leicht um ihr zu verstehen zu geben, dass er sie verstanden hatte. Gleichzeitig bemühte er sich, diese Informationen zu behalten. „Woher erkenne ich wer der richtige ist?“ fragte er schließlich und dieses Mal hob er den Kopf, um sie wieder anzusehen. Sie lächelte in dem Wissen, dass er ihrer Bitte Folge leisten würde. „Ich denk das weißt du bereits. War es nicht der Grund, weshalb du Knuckle unbedingt dabei haben wolltest?“ Giotto nickte leicht. „Ich verstehe. Ich weiß für wen die ersten drei Ringe bestimmt sind. Was soll ich mit der anderen tun? Nach geeigneten Personen suchen?“ Sepira schüttelte leicht den Kopf. „Nein, sie werden zu dir kommen und sie alle werden dir eine große Hilfe sein. Verlass dich auf dein Gefühl und ich bin sicher, dass du die richtige Entscheidung treffen wirst.“ Der Italiener seufzte leise. „Ich werde mir Mühe geben.“ „Es tut mir Leid, du bist sicherlich mit all diesen Informationen überfordert, aber ich muss jetzt gehen und mich um eine wichtige Sache kümmern. Allerdings verspreche ich dir in einer Woche zurückzukehren und dir alle Fragen zu beantworten, die du über die Ringe oder die Flammen hast.“ Versprach sein Gast nun und sie erhob sich langsam von der Couch. „Es war mir eine Ehre dich kennen zu lernen, Vongola Primo.“ Die folgenden Tage waren schwer für Giotto. Er musste versuchen seine neu gewonnen Erkenntnisse auch an G, Asari und Knuckle weiter zu geben und vor allem G war wenig überzeugt davon. Nicht, dass er nicht glaubte, wovon Giotto ihm erzählte, aber er hielt es für Unwahrscheinlich, dass hinter dem Geschenk kein eigennütziges Motiv stand. Selbst die Tatsache, dass Giotto ihm versicherte, dass seine Hyperintuition nichts wahrgenommen hatte, besänftigte ihn nicht im Geringsten und nachdem Giotto ihm den Sturmring übergeben hatte, führte er tagelang Experimente daran durch. Knuckle und Asari schienen dagegen dankbar für das Geschenk zu sein, auch wenn sich Giotto sicher war, dass sie ebenso skeptisch waren. Sie beide versorgte Giotto mit Fragen, die er der mysteriösen Frau stellen sollte, wenn sie ihn wieder besuchen kommen würde. Aber Sepira kam nicht, auch nicht später und letztlich sollte dies auch das einzige Treffen der Beiden sein. Selbst über ihre Familie, die Giglio Nero konnten sie nichts in Erfahrung bringen. Allerdings stellte sich schnell heraus, dass sie recht gehabt hatte. Nach und nach schafften es alle drei seiner Wächter ihre Ringe zu aktivieren und nach ihren Wünschen zu nutzen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)