Love Exposure von lovelykotori (Entblößung der Liebe) ================================================================================ Kapitel 15: Kein leichter Weg ----------------------------- Völlig außer Atem erreichte sie nach einer gefühlten Ewigkeit die Spitze des Hügels. Bulma war so geschafft, dass sie eine kurze Verschnaufpause einlegen musste. Wer hätte auch gedacht, dass die Steigung so immens war? Von unten hatte das um eine kleine Spur einfacher ausgesehen. Das fehlende Frühstück hatte ihr übriges getan. Ihr Magenknurren erinnerte sie daran, dass sie schon seit geraumer Zeit nichts mehr gegessen hatte. Die Nacht zuvor war sie zu aufgeregt gewesen, um auch nur annähernd an Essen zu denken. Die Erkenntnis half ihr jedoch nichts. Da musste sie nun einfach durch und das flaue Gefühl in ihrer Magengegend ignorieren. Die Erfinderin wischte sich mit ihrem rechten Unterarm den Schweiß von der Stirn und betrachtete erneut die Aussicht, die sie schon einmal bewundert hatte. Weit vorne war dieser Kristallpalast, der unverändert aus dieser seltsamen Ebene herausragte. Sie fragte sich, wie viele Kilometer nun zwischen ihr und dem riesigen Gebilde lagen. Jetzt wo sie darüber nachdachte, ärgerte sie sich abermals, dass die anderen sie nicht mitgenommen hatten. Die Strecke belief sich bestimmt auf ein paar Kilometer, für die sie bestimmt mehr als eine Stunde brauchen musste. Bulma konnte sich regelrecht vorstellen, wie die anderen einfach nach vorne geflitzt waren. Was hatten sie sich dabei gedacht, sie zurückzulassen? Glaubten sie wirklich, dass sie auch nur eine Sekunde in dieser Höhle verharrt hätte? Darauf wartend bis sie alle zurückkamen? Jegliches Jammern brachte nichts. Es änderte kein bisschen die Situation, in der sie sich befand. Wenn sie ihr Vorhaben in die Tat umsetzen wollte, hatte sie keine Wahl. Genervt lief sie den Abhang hinunter und versuchte den größten Teil des Weges laufend hinter sich zu bringen. Als sie schließlich wieder auf einer flachen Ebene war und danach einige Hundert Meter geschafft hatte, musste sie feststellen, dass ihre Kondition nicht die Beste war. Sie stoppte und atmete schwer aus. Um den bisherigen Fortschritt feststellen zu können, blickte sie zu dem Hügel hinter sich. „Wie soll ich da wieder so schnell raufkommen …“, seufzte sie und stellte fest, dass diese Seite wesentlich steiler war, als die, die sie bereits erklommen hatte. Egal. Die Blauhaarige drehte sich verschwitzt wieder um und bewegte sich im Laufschritt weiter fort. Während der Kristallpalast langsam aber doch immer näher kam, dachte sie darüber nach, was ihr Plan eigentlich war. Wie sie hineinkommen wollte, und vor allem – wieder hinaus. Die Zoras hatten bestimmt ein Labor, wo sich diese komischen Transportnüsse befanden. So eines musste sie finden. Bulma schätzte die Möglichkeit so ein Labor zu finden, mehr als gut ein. Insgeheim rechnete sie, dass die anderen eine Art Ablenkungsmanöver für sie sein könnten. Irgendwie bezweifelte sie, dass sich diese wirklich unbemerkt reinschleichen konnten. Sie glaubte nicht, dass es unmöglich war. Dennoch konnte sie sich mehr als gut vorstellen, dass persönliche Konflikte deren Mission eventuell gefährden könnten... Die Blauhaarige verlangsamte ihr Tempo etwas. Ihre sitzende Arbeit, die sie zuhause verrichtete, war ziemlich sicher schuld an ihrer miesen Kondition. Wenn dieses ganze Abenteuer vorbei war, würde sie auch mal zum Trainieren anfangen. Schaden würde es ihr jedenfalls nicht. Ihre Gedanken drifteten zu ihrem Exfreund ab. Er hatte sich gestern mehr als seltsam verhalten. Dann noch diese Worte, die er benutzt hatte ... Wenn dir was passiert wäre, könnte ich mir das nie verzeihen. Wieso sollte er sich das nie verzeihen könnten? Hatte er Angst, dass er sich Vegetas Zorn aufhalsen würde? Anders hätte sie seine Worte nicht interpretieren können, wenn da nicht noch eine weitere Aussage wäre... Nur weil wir nicht mehr zusammen sind, heißt das nicht... .. hieße es was nicht? Gott, wieso tat er ihr dies nur an. Warum sagte er diese Sachen, in denen sie alles hineininterpretieren konnte. Es brachte sie mehr als durcheinander und wühlte sie innerlich auf. Bulma war sich mehr als sonst über ihre Gefühle im Klaren, daran zweifelte sie keine Minute. Dennoch war es mehr als suspekt, wieso er das gesagt hatte. ... dass ich dich nicht liebe? Wollte er so seinen Satz beenden? Bei dem Gedanken bildete sich eine Gänsehaut auf ihren Armen und reflexartig zog sie diese an und rieb sie sich daran. Selbst wenn er das tat, sie konnte diese Gefühle nicht erwidern. Nicht auf die Art, die er sich vorstellte. Die Gefühle, die sie einst für ihn gehegt hatte. ... dass ich nicht Angst um dich haben kann? Bulma kam zu dem Entschluss, dass sie zu viel zwischen den Zeilen las. Wahrscheinlich sorgte er sich einfach. So wie sie sich um ihn auch sorgte. Auf platonische Weise. Diese und andere Gedanken begleiteten sie, bei ihrem kilometerlangen Marsch. Während sie anfangs noch im Laufschritt unterwegs gewesen war, trottete sie irgendwann einfach vor sich hin. Auf ihren Füßen bildeten sich Blasen, die unglaublich wehtaten. Das Brennen auf ihrer Haut wurde mit jeder Sekunde schlimmer. Manchmal dachte sie sich, ob sie nicht einfach stoppen sollte. Doch wenn sie anhielt, lief sie Gefahr sich gar nicht mehr weiterzubewegen. Es vergingen bestimmt fast zwei Stunden. Vielleicht auch mehr. Irgendwann hatte sie jegliches Zeitgefühl verloren. Die Tageszeit hier verriet auch nicht viel. Das Einzige, was sie wusste, war, dass sich niemand in der Umgebung befand. Es war in der Tat mehr als seltsam, dass sie auf niemanden traf, von niemandem aufgehalten wurde. Während ihres ganzen Streifzuges sah sie nur vor und seitlich von sich diverses Gestrüpp und eine trockene Ebene. Kurz vor dem Palast befand sich eine Art Wald. Das Wort Wald war schon zu positiv ausgedrückt. Es waren einige seltsame Bäume, die sehr verkommen aussahen. Als sie durchging, ekelte es ihr richtig, als sie diverse, riesige Insekten am Boden sah, die ihren Weg kreuzten. Auch wenn sie ihr nichts taten, hatte sie ein mulmiges Gefühl. Bulma musste sich so zusammenreißen, dass sie nicht sofort losschrie. Es war ohne Übertreibung widerlich. Schritt für Schritt näherte sie sich ihrem Ziel, bis sie schließlich gute fünfzig Meter nur mehr entfernt war. Es war echt seltsam, dass hier kaum Wachen oder sonst jemand war. Ganz winzig konnte sie vorne eine Art Haupteingang erkennen, der mit vier Posten besetzt war. Jedoch konnte sie nirgends etwas entdecken, das ihre Freunde als Geheimgang bezeichnet hatten. Selbst wenn es so etwas gab, wie sollte sie dort unbemerkt hinkommen? Ohne hinter sich zu sehen, ließ sie sich auf die staubige Ebene fallen und überlegte, wie sie weiter vorgehen sollte. Jetzt wo sie nach einer halben Ewigkeit wieder saß, merkte sie erst, wie sehr ihre Füße eigentlich heftig schmerzten. Schmerzerfüllt zog sie ihre Füße an und betrachtete die riesigen Bläschen, die sich auf ihren Zehen und ihrer Ferse gebildet hatten. Als Schuhmacher war sie definitiv alles andere als begabt. Teilweise hingen ihr die Fetzen herunter und dieses seltsame Holz, das als Sohle diente, schien mit ihrem Fuß zusammenzuwachsen. Bei dem Anblick grauste ihr ziemlich und sie wendete ihren Blick davon ab. Das hatte sie sich schließlich selbst eingebrockt.  Irgendwie war sie planlos. Was sollte sie nun tun? Sollte sie einfach zu den Wachen marschieren und um Einlass bitten? Das konnte wohl unmöglich ihre einzige Möglichkeit sein. Zurückgehen kam genauso wenig infrage. Dafür hatte sie sich jetzt zu lange gequält! Bulma setzte sich etwas bequemer hin und beobachtete die Wachen, ob sie irgendetwas Spezielles entdecken konnte. Doch nichts. Die Zoras bewegten sich etwas hin und her und schienen die Umgebung mehr oder weniger zu beobachten. Plötzlich wurden ihre Beobachtungen gestört. Sie hörte etwas links hinter sich ein knarrendes Geräusch, das stetig lauter wurde. Es war eine Art Karren. Was zum Teufel hatte so ein altmodisches Ding hier zu suchen? Immerhin dachte sie an die Modernität der Zellen und des Palastinnenlebens. Das ergab alles keinen Sinn. Vorsichtig schob sie sich etwas zur Seite und beäugte, wie diese Karre von einigen, riesigen Tieren langsam gezogen wurde. Riesige Echsen, die wie Pferde agierten. Ein Zora saß wie ein Kutscher ganz vorne am Karren und war auf dem Weg zu den Wachen. Seine Kleidung unterschied sich sehr von den anderen Bewohner dieses Planeten. Anders, als das, was Bulma bisher gesehen hatte. Eher ärmlich, einige Lumpen hingen von seinem Körper. Die Blauhaarige stand auf und versuchte unbemerkt zu erhaschen, was sich in dieser Karre befand. Doch es war eine riesige Decke darüber. Mit einem Gurt schien das Ganze etwas locker befestigt zu sein. Das war die Möglichkeit! Hinten schien sich niemand zu befinden, und durch das Gestrüpp und der fünfzig Meter Entfernung sollte sie von den Wachen nicht gesehen werden können. Nur der Kutscher durfte sie nicht sehen. Ohne weiter nachzudenken, schlich sie vorsichtig hinter dem Karren hinterher. Bulma biss sich auf die Zähne und versuchte den brennenden Schmerz in ihren Füßen zu unterdrücken. Es war wie auf Nadeln zu laufen, oder wie auf Feuer. Sie wusste, sie hätte nicht pausieren sollten, sondern immer weiter laufen. Gerade jetzt war es mehr als schwierig, diesen Schmerz zu unterdrücken und leise zu sein. Gott, wie würde sie am liebsten jetzt losschreien! Endlich hatte sie das Ende des Karrens erreicht und lockerte die Decke, damit sie sich darunter verstecken konnte. Vielleicht würde ja was zum Essen transportiert werden, dann konnte sie sich auch noch glücklich schätzen! Die Hoffnung starb schließlich zuletzt. Mit einem Fuß stieg sie auf die Karre und verzog vor Schmerzen das Gesicht. Sie musste nun anziehen, um ihren Körper hinaufzubekommen. Doch es war eine Qual und in diesem Moment platzte eine ihrer Blasen auf den Zehen. Abrupt biss sie sich auf die Lippen und schluckte den brennenden Schmerz einfach hinunter. Doch nicht nur das tat weh. Ihr anderer Fuß wollte einfach nicht nach oben. Dieser wurde regelrecht von der trockenen Ebene und dem Gestrüpp wund gerieben. Sie musste sich beeilen. Auch wenn der Wagen sich langsam fortbewegte. Irgendwann würde jemand ihre Anwesenheit vielleicht noch bemerken. Mit allerletzter Kraft zog sie sich nach oben und verschwand unter der Decke. Doch leider war es nicht einmal annähernd Essen, das sie darunter vorfand. Es war etwas, das in ihre eine Übelkeit verursachte, die sie mehr als zurückhalten musste. Jetzt nicht Bulma, dachte sie sich. Mit aller Kraft hielt sie sich die Nase zu und schloss die Augen. Ja, die Augen mussten auf jeden Fall geschlossen werden. Sonst konnte sie die weiteren Meter einfach nicht ertragen. Es war mehr als schwer. Die Realität, die neben und unter ihr lag, wollte sie wenigstens für diese kurze Zeit, die sie hinein brauchte, verschließen. Nach einigen Minuten stoppte der Wagen und die Erfinderin konnte eine fremde Stimme dumpf durch die Decke hören. „Majin, finnaan kishen asshekh!“ „Majin, kishen placo-ralre ne...“ Die zweite Stimme schien vom Kutscher  zu kommen, die sich etwas näher anhörte. Bulma schluckte und versuchte nicht zu atmen. Sie musste sich, so gut es ging, ruhig verhalten. „Dono tohi naga ru?“, hörte sie die erste Stimme, die nun merklich näher kam. Nun hatte sie eindeutig die Befürchtung, dass dieser Karren kontrolliert wurde. Was, wenn sie entdeckt werden würde? „Shirinanda ...“ Nun schien der Besitzer sich ebenfalls zu erheben. Der Zora stieg vom Wagen ab, um ans Ende der Karre zu gehen. Es passierte nun wirklich. Die Decke würde gleich weggezogen werden und dann ... Sie hatte nur eine Wahl. „Miren ...“ Plötzlich wurde die Decke leicht weggezogen und Bulma spürte trotz geschlossener Augen die dumpfe Sonne dieses fremden Planeten. Sie hielt den Atem an und rührte sich keinen Zentimeter. Jetzt hatte sie direkt Glück, dass sie nicht in einen Karren gestiegen war, der Lebensmittel enthielt, sondern eher... „Tohi ...dscha.“ Es klang zustimmend. Bejahend fast. Das Wort 'tohi' wurde vorher auch bereits verwendet. „Tohi ... steki.“ Plötzlich spürte sie ein Piksen auf ihrem linken Oberschenkel. Verdammt, sie durfte sich nicht regen. Den Schmerz unterdrücken und es einfach geschehen lassen. 'Tohi', das Wort, das sie nun mehrmals wiederholt hatten, hieß bestimmt einfach nur … Leiche Ja, sie hatte sich auf eine Karre geschlichen, auf dem einige Leichen aufgeladen waren. Zoras und andere Lebewesen. Doch keines wie sie. Innerlich hoffte sie, dass diese Fremdlinge nicht hinterfragen würden, was ein Geschöpf wie sie auf diesen Wagen zu suchen hatte. Das Piksen wurde langsam mehr als unangenehm. Es brennt unaufhörlich auf ihrem Oberschenkel. Warum stach er nur hinein? Wollten sie sehen, ob sie wirklich tot war? Gott, sie hoffte innerlich, dass nicht noch mehr geschehen würde. Schließlich legte sich diese Qual und das Piksen hörte auf. Stattdessen fühlte sie einen metallenen Gegenstand auf ihrer Brust. ‚Bitte, nicht …‘, betete sie. Wie lange würde sie durchhalten, bis sie sich doch regen und lieber abgeführt werden würde? Warum hatte sie nicht auf die anderen gehört, als diese sie ermahnt hatten in der Höhle zu bleiben? Das Metall war kalt und verursachte eine leichte Gänsehaut auf ihrer Brust. Hoffentlich fiel es ihnen nicht auf. Bulmas Herz klopfte unaufhörlich. Was wenn sie das Pochen durch dieses Metall spüren konnten? Am besten sie gab sich sofort geschlagen.. „Dscha“, kam es abermals über die Lippen von dem Wächter und er löste die metallene Spitze von ihrer Brust. Im nächsten Moment spürte sie, wie die Decke erneut übergezogen wurde. Anscheinend hatten sie nichts bemerkt. Bulma öffnete vorsichtig ihre Augen und sah wie der Abdruck dunkel auf ihrer Brust hervorschien. Noch immer fühlte sie die Kälte der Spitze und die Angst, die sie gerade begleitet hatte. ***** „Gut, das hätten wir geschafft“, seufzte Kuririn erleichtert aus. Er hielt sich an der feuchten, steinernen Mauer fest und starrte in den dunklen Gang vor ihnen. „Und jetzt?“, fragte der ehemalige Wüstenbandit nach. „Wo jetzt hin?“ „Mir nach. Was sonst“, knurrte Vegeta und schlich sich vorsichtig nach vorne. Es war wirklich ein Kinderspiel gewesen, in den Palast zu gelangen. Naja, direkt darin befanden sie sich noch nicht. Es war eher die Kanalisation, oder wie man diesen Untergrund bezeichnen konnte. Der vermeintliche Geheimgang war ein unbewachtes Rohr mit Gittern gewesen, das sie mit Leichtigkeit geschmolzen hatten. Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, hatten sie es genauso schnell wieder zugeschweißt. Immer auf Nummer sicher gehen war essentiell bei diesem Vorhaben. Im Moment befanden sie sich in einem etwa zwei Meter hohen Gang, wo seitlich rechts und links jeweils schmale Gänge als Weg zur Verfügung standen. In der Mitte war das stinkende Abwasser, durch das sie vorher gestapft waren. Vegeta ekelte es noch immer davon. Sein Kampfanzug war teilweise darin getränkt. Doch solche Probleme hielten sie nicht von ihrem weiteren Vorhaben ab. „Irgendwo muss das hinführen. Meistens sind Abwasserkanäle in der Nähe von Verliesen angebracht“, redete der Saiyajin eher mit sich selbst. Er versuchte sich daran zu erinnern, wie Freezer das geregelt hatte. Wenn er mal Gefangene hatte. Meistens wurden unnütze Lebewesen eher getötet, um Ressourcen zu sparen. Doch es gab da einige Ausnahme ... „Du kannst dich aber gut aus“, sprach ihn Son Gohan an, der sich direkt hinter ihm befand. Die Worte des Jungen rissen ihn aus seinen Gedanken und er versuchte sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Saiyajin no Ouji versuchte das Gejammer von Kuririn und Yamchu zu ignorieren, die sich durchgehend über den Gestank von diesem Ort beschwerten. Hätte er gewusst, dass die Kämpfer solche Jammerlappen waren, hätte er sie gleich mit Bulma zurückgelassen. Seine Gedanken drifteten zu ihr. Hoffentlich brach die Erdenfrau nicht ihr Versprechen und hielt sich wirklich da auf, wo er sie darum gebeten hatte. Bitte? Seit wann bat er jemanden darum, gewisse Dinge zu tun? Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht, als er feststellte, dass sie ihn unbewusst mehr beeinflusste, als er mitzubekommen schien. Wann hatte er angefangen, ihr nichts mehr zu befehlen? Es war ein seltsames Gefühl, das ihn schon öfters beschlichen hatte, wenn er an sie dachte. Es beängstigte ihn nicht der Gedanke, dass ihr etwas passieren konnte, sondern eher, dass er diese Angst überhaupt fühlte. Wann hatte er angefangen, sich um sie zu sorgen? Recht lange konnte das noch nicht der Fall sein. Er selbst war sich immer am nächsten und wollte sich um niemanden anderen mehr sorgen. Oder sich kümmern. Vielleicht war er nicht wegen der Kampfes- und Abenteuerlust mitgekommen. Konnte es sein, dass er sich um seinen Bruder, den er jahrelang in Vergessenheit geraten ließ, sorgte? Dunkelheit umhüllte seine Erinnerungen, wenn er an den Jüngeren dachte. Dumpf konnte er die Bilder in seinem Kopf erkennen, wie sein Vater ihn weggeschickt hatte. Tarble war eindeutig zu schwach gewesen. Ein Krieger, geboren ohne Talent, war dazu verdammt zu sterben, oder nicht? Wieso also ihm helfen? War es das gemeinsame Blut, das ihn vorantrieb? Ihn dazu trieb hier herzukommen? War es dasselbe Gefühl, das er spürte, als sein Sohn aus der Zukunft von Cells Strahl getroffen wurde? Diese Emotionen waren dem Saiyajin no Ouji fremd und doch wieder nicht. Wie lange hatte er das alles unterdrückt? Es gefiel ihm nicht, da er sich in gewisser Weise schwächer fühlte ... Doch andererseits gab es da dieses schöne Gefühl, wenn sie ihn ansah. Sie neben ihm lag. Sie war ... seine Familie geworden. „Hier geht es nicht weiter“, seufzte Son Gohan, der erneut den Prinzen aus seinen Gedanken herausholte. Der Halbwüchsige hatte recht. Vegeta betrachte die Wand vor ihnen. Verdammt. „Sackgasse“, zischte dieser und blickte hinter sich. „Haben wir eine Gabelung versäumt?“, fragte Yamchu nach und blickte in das Gesicht des Prinzen. Dieser biss sich auf die Zähne und sah den Kämpfer nicht gerade freundlich an. Was glaubte der Schwachkopf eigentlich, wer er war? Er hatte den Weg genau abgesucht. Es gab keinen anderen Weg, außer … „Du Idiot. Natürlich nicht. Aber es gibt nur mehr eine Möglichkeit, wie wir weiterkommen“, erklärte dieser und sein Gesicht bekam ein sarkastisches Grinsen, als er nur daran dachte, was ihnen als letzten Ausweg übrig blieb. Das Wasser. Irgendwo musste es doch herkommen. Aus dem Nichts kam schließlich nichts. „Igitt.“ Kuririn bibberte regelrecht bei dem Gedanken, noch einen Fuß in das dreckige Abwasser zu setzen. „Jammert, soviel ihr wollt. Aber so ist es nun mal“, teilte er ihnen das weitere Vorhaben ironisch mit. „Auf gehts.“  Kaum hatte der Saiyajin diese Worte beendet und wollte ins Wasser springen, fing der Boden unter ihnen an zu beben.  „Was ist das? Ein Erdbeben?“ Kuririn versuchte sich an der feuchten Wand festzuhalten und blickte nervös um sich. Sand und kleine Gesteinsbrocken flogen bereits von den Wänden herunter und die Angst, dass alles einstürzen würde, stieg mit jeder Sekunde, die verging. Doch es war kein Erdbeben, wie es zunächst den Anschein machte. „Ich glaube, wir kriegen Besuch ...“ Son Gohan blickte zu dem Abwasser, aus dem Luftbläschen kamen. Zuerst Kleinere, dann Größere. Irgendwas kam da angerollt. Jemand, oder besser gesagt - etwas. Etwas Großes. Und zwar ... ... jetzt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)