Love Exposure von lovelykotori (Entblößung der Liebe) ================================================================================ Kapitel 18: Vergangenes ----------------------- Was hatte das zu bedeuten, dass sie noch nicht bereit war? Angstschweiß lief ihr über die Stirn, welcher sich jedoch verflüchtigte, nachdem sie die weitere Person im Raum genauer betrachtete. Es war eindeutig ein Zora, jedoch sah er aus wie ... wie jemand, den sie gut kannte. Eindeutig hatte er die weiße, lederne Haut eines Zoras, doch in diesem Wesen konnte sie fast menschliche Züge wahrnehmen. Er hatte einen Bart und war für diese Rasse ziemlich klein gewachsen. Jedenfalls sah er kleinwüchsiger aus, als alle anderen Zoras, die sie bisher gesehen hatte. Irgendwie hatte er eine gewisse Ähnlichkeit mit Muten-Roshi, auch wenn sie wusste, dass er es nicht war. „Für was ... bereit“, keuchte sie unter Schmerzen und versuchte sich aufzurichten. Die beiden Gestalten im Raum blickten sie entgeistert an. Sie schienen mehr als überrascht zu sein, dass sie sich rührte. Die Erfinderin konnte erhaschen, wie der Ältere der anderen zunickte. Anschließend drückte diese auf einen Knopf neben dem Bett und ein leichtes Surren ertönte. Die Schläuche aus Bulmas Körper wurden plötzlich herausgezogen und verschwanden in dem Gehäuse des Bettes, auf dem sie noch immer lag. Zwar fühlte sie sich noch schwach, aber wenigstens hatte sie ihre Bewegungsfreiheit wieder. Gerade als sie die Decke von sich wegziehen wollte, bemerkte sie, dass sie darunter komplett nackt war. Mit hochrotem Kopf ließ sie das Stoffteil auf ihrem Körper liegen. „Deine Gewänder waren ... ziemlich zerstört“, erklärte die weibliche Zora neben ihr und ging zu einem Schrank, der sich auf der gegenüberliegenden Wand befand. Daraus nahm sie ein langes, weißes Stoffteil und legte es ihr auf das Bett. „Das ist eine typische Kleidung, die auf diesem Planeten getragen wird. Zieh das stattdessen an.“ Mithilfe eines weiteren Handgriffes holte sie einen goldenen Gürtel und diverses Schmuckzeug heraus. „Damit kannst du alles festbinden. Ich helfe dir ...“ „Nein!“, platzte es aus der Blauhaarigen heraus. „Ich will nicht, dass mir jemand dabei hilft. Fasst mich einfach nicht an.“ Nervös zog sie die Decke noch fester an ihren Körper in der Angst, dass sie ihr wer wegnehmen würde. Das war ja die Höhe, dass diese Wesen sie noch nackt sahen! Sie blickte genervt zur Seite und weigerte sich vehement aufzustehen. „Gut, wie du willst. Ich bezweifle aber, dass du das alleine hinbekommst.“ ‚Pff. Das wäre doch gelacht‘, dachte sie sich. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, gab sie sich weiter trotzig. Die beiden Anwesenden verneigten sich noch ein letztes Mal vor ihr und verließen den Raum. Als sie die Türe zufallen hörte, löste sie sich langsam und legte die Decke zur Seite. Bulma betrachtete den nackten Körper, der mit Schürfwunden übersät war. Was war bitteschön mit ihr passiert? Wieso hatte sie solch einen malträtierten Körper? Und wieso war sie noch am Leben? Die Fragen schob sie vorerst beiseite und bewegte sich zu der Kleidung, die ihr die eine Zora zur Verfügung gestellt hatte. Am Fußende des Bettes lagen ein langer weißer Stoff, Schmuckstücke und ein goldener Gürtel. Interessiert zog sie den riesigen Stofffetzen auseinander und wusste nicht so ganz, was sie damit machen sollte. Wo war der Anfang und wo das Ende? Unter Schmerzen schwang sie das Teil um ihren Körper und hatte nach einer gefühlten Ewigkeit endlich herausgefunden, was davon als Oberteil fungierte. Jedoch schien das Ganze noch immer ziemlich lose zu sein. Der vermeintliche Gürtel sah nicht wie einer von der Erde aus. Wie machte man den ohne Verschluss bitteschön zu? Nach wieder endlosem Probieren kam sie schließlich auf keinen grünen Zweig. Dieses Wesen hatte recht, denn sie hatte keine Ahnung wie man mit solchen Gewändern umging. Plötzlich hörte sie wie die Türe erneut aufging und der weibliche Zora wieder eintrat. „Bist du bereit?“, fragte sie fast höflich nach. „Sehe ich so aus?“, keifte Bulma und schmiss den Gürtel auf das Bett zurück. „Also brauchst du doch Hilfe?“ Sie kam näher und Bulma zuckte unbewusst zusammen, als sie von dem Wesen versehentlich gestreift wurde. Die Haut dieses Volks fühlte sich wahrlich seltsam aus. Wie das einer Echse ...  Bulma sagte nichts auf ihre gut gemeinte Frage, sondern schnaubte eher verächtlich. Ihr Gegenüber griff nach dem Gürtel, den sie zuvor wieder aufs Bett geschmissen hatte. „Ich heiße übrigens Gyuri. Und wie ist dein Name?“, fragte sie nach während sie den goldenen Gürtel um Bulmas Hüfte schlang und diesen ziemlich fest anzog. Für einen kurzen Moment nahm ihr dieses Prozedere jegliche Luft zum Atmen. Die Blauhaarige schnaufte angestrengt aus, bevor sie überhaupt nur an eine Antwort denken konnte. Sie war noch immer unsicher, ob sie überhaupt reagieren sollte. Immerhin wusste sie nicht, was diese Wesen vorhatten. Doch wenn sie ihnen ihren Namen sagte ... was konnte das schon ausmachen? „Bu ... Bulma“, flüsterte sie. Gyuri nahm nun die Schmuckstücke und legte sie ihr überall an. An den Handgelenken sowie an den Füßen. ‚Interessante Kleidung‘, dachte sich Bulma und glaubte endlich fertig gekleidet zu sein. Doch Gyuri fasste abermals etwas Goldenes aus dem Schrank. „Das fehlt noch“, sagte sie in einem fast erfreulichen Ton, während sie mit einem Tuch herumwedelte. Es hatte ebenfalls dieses Muster mit den Ornamenten darauf und wurde wie bei einer Schuluniform um die Schultern beziehungsweise um den Hals gelegt. „Perfekt.“ Die fremde Zora bat sie zu dem Schrank zu gehen, da sich daran ein Spiegel befand. Unsicher lugte Bulma zu ihrem Spiegelbild und musste feststellen, dass die Kleidung gar nicht mal so übel aussah. Jedoch hatte sie immer noch etwas auszusetzen. „Von Schuhen habt ihr auf diesem Planeten noch nie was gehört, oder?“ Sie betrachtete ihre nackten Füße, die nur von ein paar Goldkettchen verziert wurden. „Schuhe? Was soll das sein?“ „Vergesst es ...“ Sie musste feststellen, dass man nicht alles haben konnte. Wenigstens hatte sie eine saubere Kleidung an, die sie wie eine Göttin aus dem römischen Reich aussehen ließ. Wenn Vegeta sie nur so sehen könnte ... „Bitte, wir dürfen keine Zeit verlieren. Folgt mir“, wurden plötzlich ihre Gedanken unterbrochen und Gyuri bat sie darum, mit ihr den Raum zu verlassen. ~*~ „Was will Freezer mit denen?“, entrüstet erhob sich Vegeta und starrte auf die weiblichen Zoras vor sich. „Ich habe soeben über den Scouter den Befehl bekommen, dass er die als Sklavinnen braucht. Für was auch immer. Niedere Dienste und wer weiß was noch. Anscheinend halten die weiblichen Lebewesen dieses Planeten eine lange Zeit ohne Nahrung durch. Eigentlich der Hauptgrund, warum er sie haben möchte. Sparende Ressourcen ...“, erklärte ihm Nappa und gab einer anderen Einheit die Anweisung die Luke des Transporters zu öffnen. „Tss“, fluchte der Saiyajin no Ouji. Freezer war sowieso reich an Mitteln und in diesem Punkt zu sparen war absolut lächerlich. Konnte er sich keine normalen Bediensteten leisten, um diese wenigstens zu einem Spottlohn zu beschäftigen? Am liebsten wäre es Vegeta, wenn er diesen gottverdammten Planeten einfach in die Luft jagen könnte. Aber nein. Die Wissenschaftsabteilung hier war für den grausamen Herrscher anscheinend zu wichtig. Die restlichen Lebewesen retteten somit ihre Existenz, indem sie ihre Forschung der Echse zur Verfügung stellten. Außerdem kam es dem Saiyajin no Ouji manchmal so vor, als ob Freezer mit dieser Rasse nahe verwandt war und deshalb vielleicht auf die komplette Auslöschung verzichtete. Nichtsdestotrotz ging es ihm nichts an. Obwohl er sich dachte, dass ein schneller und kurz schmerzhafter Tod sicher besser für die neuen Sklavinnen war. Immerhin gab es ziemlich viele perverse Schweine unter Freezers Gefolgschaft. Diese widerten Vegeta regelrecht an. Da kam ihm wirklich das Kotzen. Vor allem Dodoria und seine rasseähnlichen Witzfiguren, die unter seinem Kommando standen. „Tekno tret no josho!“, kam es plötzlich von der Seite und ein männlicher Zora Krieger war gerade dabei Vegeta zu attackieren. Seitlich kam er mit einem riesigen Speer angerannt und war gewillt ihn damit in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Doch der saiyanische Kämpfer hatte ihn natürlich schon längst bemerkt. Genervt fing er die Spitze der Waffe ab und schmetterte den Speer inklusive Rebell auf den Boden. „Sag mal. Du weißt wohl nicht wer vor dir steht, du elende Made“, knurrte er den Schwächeren unter sich an. „Ist … egal, wer du zu sein scheinst. Tekno tret!", schrie sein Gegenüber abermals, während er Blut spukte. Doch weiter kam er nicht. Mit einem kurzen und schnellen Fußtritt stieß Vegeta ihm den Kopf ab. Es war ihm einfach zu viel Gerede. „Was für ein Quacksalber ...“, zischte Vegeta und nahm seinen Fuß wieder von dem Gesicht des Zoras herunter. „Kann jemand den Dreck wegmachen?“ Er blickte zur Seite und ein paar Soldaten in ähnlicher Rüstung machten sich auch sofort auf, den frischen Toten wegzubringen. „Was für ein armer Irrer ... hehe. Der sollte unsere Sprache etwas besser lernen“, kicherte Radditz und musste sich zusammenreißen nicht lauthals loszulachen. „Dass sich überhaupt jemand traut, dich anzugreifen ist wahrlich mehr als amüsant.“ „Das liegt nur daran, dass diese Würmer nicht wissen, wer jetzt das Hauptkommando hat“, stellte Vegeta fest. Kommandant Ginyu wurde mit seiner Force im letzten Quartal zu höheren Diensten befördert. Er musste zugeben, dass diese Truppe tatsächlich Kräfte innehatte, die seinen Horizont leider noch überstiegen. Bis Freezer ein neues adäquates Team für diese Sektion zusammenstellen konnte, musste der Saiyajin no Ouji nun diese Drecksarbeit übernehmen. Sie war ihm wirklich mehr als zuwider und er war froh, wenn das jetzige Quartal bald zu Ende war. Bei solchen Schwächlingen konnte er seine eigentliche Kraft gar nicht entfalten. Jeder dieser Zoras hatte gerade mal halb so eine Krampfkraft wie Radditz. Außerdem interessierte es ihn nicht, mit Leuten zu kommunizieren und diverse Dinge abzuhandeln. Es wäre ihm um einiges lieber, wenn er schlichtweg auf einen gottverdammten Planeten fliegen und diesen erobern konnte. Sein Kämpferherz schlug in jenem Moment umso mehr, als er sich bloß vorstellte, mit gleichstarken Gegnern zu duellieren. Jeder ebenbürtige Kampf steigerte die Seinige umso mehr. Aber hier verrottete er regelrecht. Aber nein. Jetzt musste er als Truppenleiter sich mit diesem Mist auseinandersetzen. „Manche ... manche leisten noch Widerstand“, hörte er plötzlich eine zitternde Stimme neben sich. Es war einer der Verhandlungspartner auf diesem Planeten, mit dem er sich eigentlich treffen musste. Man konnte in seinem Gesicht die blanke Angst erkennen, die ihm durchfuhr. Was für ein Jammerlappen. „Es wird nicht wieder vorkommen, bitte verschonen ...“ „Verschon du mich lieber mit deinen armseligen Ausflüchten“, winkte Vegeta ab und wollte gerade kehrt machen, als ihm eine neue Idee in den Kopf schoss. „Ich werde diesmal darüber hinwegsehen, wenn du etwas für mich tust.“ „Alles, was ihr wollt, aber bitte verschont uns.“ „Mach deinen restlichen Leuten klar mit wem Sie es hier zu tun haben. Wenn sie es noch einmal wagen mich anzugreifen werde ich euren gottverdammten Planeten in die Luft jagen, egal ob Freezer was dagegen hat oder nicht“, zischte Vegeta. „Ich bin der Saiyajin no Ouji Vegeta. Merkt euch meinen Namen und Titel, denn ihr habt mich bestimmt nicht das letzte Mal gesehen.“ Geschockte blaue Augen starrten ihn an und fielen als so gleich auf die Knie. „Ich werde es allen eintrichtern, aber bitte verschont uns Ouji-sama“, bettelte sein gegenüber. Wahrlich, alle Feiglinge, die um ihr Leben fürchteten, waren alle gleich, musste Vegeta feststellen. An seiner Stelle würde er seine Leute nie auf diese Weise verkaufen. Doch der Egoismus der Völker war dennoch fast überall gleich. Manchmal fragte er sich, ob er vielleicht keinen Deut besser war, da er für diesen Oberschurken Freezer arbeitete. Dass er sich teilweise für Verfehlungen, die er nicht begangen hatte, rechtfertigen musste und aufs Äußerste gedemütigt wurde. Nein, bei ihm war es etwas ganz anderes. Vegeta hatte noch nicht aufgegeben. Im Gegensatz zu diesen Zoras verfolgte er den Plan irgendwann stärker als diese Echse zu werden. Wann dem so sein würde stand zwar noch in den Sternen, aber ja - er hatte nicht aufgegeben. Noch nicht. Er musste nur den richtigen Zeitpunkt abwarten. In diesem Fall musste er sich in Geduld üben, ob er wollte oder nicht. „Ich glaub die Dumpfbacke hat es schon geschnallt“, witzelte Nappa und machte sich auf Richtung Raumschiff. „Komm Vegeta, lass uns von diesem verdammten Planeten abhauen.“ Ein letztes Mal blickte er den noch verbliebenen Zoras hinterher und begutachtete die Beschaffenheit dieses Planeten. Auch wenn er diesem Verhandlungspartner angedroht hatte, er würde ihn wieder sehen, hoffte er innerlich, dass er diesen Planeten nicht mehr betreten musste. Denn alles was hier verrichtet werden musste, war schlicht und einfach ... schmutzige Arbeit. „Bulma …“ Als er erwachte sah er nur weiß. Weiße Fliesen, die den Raum zierten. Sein Gesicht lag mit seiner rechten Seite am Boden. Alles fühlte sich so unglaublich kalt an. In seinem Mund schmeckte es nach eingetrocknetem Blut, einfach widerlich. Vegeta wollte sich erheben, doch sein Körper wollte ihm nicht gehorchen. Was war ... geschehen? „Immer und immer wieder sagt er diesen Namen ...“ „Du hast wohl zu viel auf das Köpfchen des Prinzileins zugehauen, was?“ Prinzilein? Woher wussten diese Wesen, wer er überhaupt war? Der Saiyajin öffnete seine Augen und sah die Echsenfüße der Zoras vor ihm. „Nanu sieh mal, wer aus seinem Schönheitsschlaf erwacht ist“, knurrte der eine und zog ihn auch sofort nach oben. Vegeta fühlte wie sie kräftigen Hände ihn von hinten am Hals packten. „Am liebsten würde ich dich töten ... Aber aufgrund einer glücklichen Fügung darfst du dein jämmerliches Dasein noch etwas fortsetzen“, erklärte er weiter und zog den kraftlosen Kämpfer hinter sich nach. Was war nur mit seinem Körper geschehen, dass er sich kaum bis gar nicht bewegen konnte? Und wo war Tarble abgeblieben? Es schien, als ob er alleine hier in diesem Raum wäre. Er wurde nicht recht weit weggeschleift, denn einen Moment später hoben ihn beide hoch. Aber nur um ihn woanders festzubinden. ~*~ Bulma wurde durch einen langen Gang entlang geführt. Gyuri, oder wie sich diese Zora nannte, erklärte ihr, dass der Chef der Wissenschaftsabteilung mit ihr reden wolle. Näheres würde sie von ihm persönlich erfahren. Nervös betrachtete sie die Wachen, die überall aufgestellt waren. Zuvor war sie vor jenen davon gelaufen ... doch nun schien es so, als ob sie ihr nichts tun durften. Was hatten sie mit ihr nur vor? Immer noch hasste sie es, dass diese Wesen anscheinend keine Schuhe kannten. Im Gegensatz zu ihr hatten sie auch riesige Echsenfüße. Schuhe dafür zu schaffen war wohl alles andere als eine Notwendigkeit. Die Erfinderin war überrascht zu sehen, vor welcher Tür sie schlussendlich zum Stehen kamen. Es war genau der Eingang zu dem Raum, in dem sie diese Nüsse produziert hatte. Was wollte dieser Chef nur darin von ihr? Hatte er vor irgendwelche wissenschaftlichen Experimente mit ihr durchzuführen? War sie das neue Versuchskaninchen? Ein Schauer lief ihr über den Rücken bei diesen Gedanken. Nein, das durfte wirklich nicht passieren! Gyuri öffnete die Türe und bat sie mit einer Handbewegung vorauszugehen. „Bitte.“ Mit Argusaugen beobachtete Bulma das Verhalten ihrer Begleiterin und bewegte sich vorsichtig in den Raum. Abermals fand sie sich in diesem Sammelsurium aus Reagenzgläsern, Tablets, Bücherregalen und High-End-Geräten vor. Ihr Blick wanderte von rechts nach links bis sie plötzlich den alten Zora von vorhin wieder sah. Er war gerade in irgendeine Arbeit vertieft. Als er die Anwesenheit der Blauhaarigen bemerkte, legte er das Buch, das in seiner Hand lag, zur Seite. „Oh Willkommen“, begrüßte er sie und deutete ihr einen Stuhl, wo sie sich hinsetzen konnte. Zunächst zögerlich tat sie wie geheißen, aber im Endeffekt war sie dann doch froh nicht stehen zu müssen. Gyuri folgte ihr zum nächstgelegenen Stuhl und setzte sich ebenfalls hin. Bulma war wirklich mehr als gespannt, was dieser Unbekannte von ihr wollte. „Hast du das so modifiziert?“, fragte er neugierig, während er nach dem Tablet griff, das sie zuvor wirklich in der Hand gehabt hatte. Nun war für sie die Frage, ob sie ehrlich antworten sollte oder ob eine Lüge die Situation für sie verschlimmern würde. „Oh wo bleiben meine Manieren? Ich bin Seear Ninjin, der Leiter der gesamten Forschungseinheit und Hauptverantwortliche für die moderne Ausstattung in diesem Palast. Du bist sicherlich verängstigt?“ Bulma fiel regelrecht die Kinnlade herunter. Zuerst wurde sie attackiert und dann gab es diese zwei Zoras, die sie mehr als höflich anredeten und teilweise sogar bessere Manieren hatten, wie gewisse Menschen, die sie kannte. Was ... geschah hier nur? „Ich verstehe nicht so ganz ...“, stammelte sie nur und schluckte den trockenen Kloß in ihrem Hals hinunter. „Wieso lebe ich noch und...?“ Kurz herrschte eine Stille, die jedoch durch das Räuspern des älteren Zoras unterbrochen wurde. „Okay, fangen wir mal hier an. Du lebst noch, weil du deinen Körper woanders materialisiert hast.“ „Was ... ? Materialisiert?“ „Du hast da etwas mitgehen lassen, was uns gehört. Das hast du - wie auch immer - aktiviert und deinen freien Fall gestoppt. Dein Körper ist nur wenige Meter über dem Grund wieder aufgetaucht und somit war dein Aufprall nur minimal. Ein echter Sturz aus dieser Höhe hätte dir jegliche Knochen deines Skeletts gebrochen.“ Damit wurde ihr nun einiges klar. Jedoch erklärte das noch immer nicht die Funktionsweise dieser Nüsse, die sie erschaffen hatte. Vielleicht würde sie mithilfe dieses Greises dies noch herausfinden. „Jedenfalls ...“, fuhr er fort. „Habe ich eine Veränderung in unserer Testsoftware gefunden, die ich nicht deployed habe. Ich bin davon ausgegangen, dass du diese Modifikationen durchgeführt hast. Das allein ist der Grund, warum du noch nicht in Gefangenschaft bist. Also solltest du dich lieber kooperativ zeigen.“ „Soll das eine Drohung sein?“, kam es wie aus der Pistole geschossen. Mit jeder Hintergrundinformation wurde ihr immer alles klarer. Doch ihre Adaptionen waren wirklich nicht so herausragend gewesen, dass man sie in feine Kleider stecken musste. Gewisse Dinge ergaben noch immer keinen Sinn. „Wie man es sieht. Für mich ist es nur eine Warnung.“ „Ja ... ich habe es modifiziert“, gab sie schließlich zu und wartete interessiert ab, wo sie dieses Gespräch noch hinführen würde. „Dachte ich es mir doch ...“, nickte er zustimmend und legte das Tablet wieder zur Seite. „Woher kommst du und wieso kannst du das?“ Zögerlich fuhr sie weiter fort. „Ich komme von der Erde... und ich bin eine sehr angesehene Wissenschaftlerin. Deswegen war es mir möglich. Glauben Sie mir, ich will nur mehr nach Hause. Ich wollte Ihnen nichts Böses.“ „Weswegen bist du dann hier?“ Plötzlich schoss es ihr in den Kopf, dass sie wegen Tarble eigentlich hergekommen waren. Ob die anderen ihn schon befreit hatten? Ob sie vielleicht nun dabei waren sie zu retten? Bulma war noch immer unsicher, was sie von ihrem Gegenüber halten sollte. So ganz konnte sie ihm nicht trauen. Also beschloss sie in Bezug auf Tarble einfach den Mund zu halten. Erwartungsvoll blickte sie den alten Zora mit seinen seeblauen, spitzen Augen an, jedoch konnte sie seine Frage nicht beantworten. „Du brauchst nichts sagen. Wir wissen schon, weshalb du hier bist.“ Der Blauhaarigen stockte der Atem. „Ach ... wirklich?“ Sie sah wie Seear Ninjin sich erhob und nach einer Fernbedienung griff. Ein Piepen signalisierte die Aktivierung dieser und eine Art Fernseher kam aus einer Halterung von der Decke. Das Bild war zunächst noch schwarz, jedoch als der Monitor völlig ausgefahren war, erschien eine Ansicht, die Bulma zunächst Rätsel aufgab. Sie konnte nicht genau erkennen, um was es sich da handelte. „Moment ich zoome etwas heran“, erklärte der Bärtige und drückte abermals ein paar Tasten, die das Bild größer werden ließen. „Was zum-?“ Die Blauhaarige konnte nicht glauben, wen sie vor sich sah. Es war niemand anderes als Vegeta, der mit den Händen und Füßen an eine Art Andreaskreuz angekettet war. Das Oberteil seines Kampfanzuges war herabgerissen, ebenfalls wie seine Handschuhe. Gesamt sah er noch heil aus, jedoch schien er nicht ganz bei Bewusstsein zu sein. „Was habt ihr mit ihm gemacht?“, schrie sie die beiden anderen an und versuchte ihre Tränen zurückzuhalten. Unglaubliche Wut stieg in ihr hoch, wenn sie nur daran dachte, dass sie es wagten, ihm etwas anzutun. Wenn sie ihn genauso wehrlos gemacht hatten wie Tarble ...  „Wir haben gar nichts gemacht. Glaube mir, wir haben nichts damit zu tun, was sich in den unteren Katakomben abspielt“, kam eine lasche Erklärung von ihm zurück. „Und was soll das bitte schön? Wollt ihr mir weiter drohen?“ Nun kullerten ihr einige Tränen über die Wangen. War sie deshalb am Leben? Musste sie mit ansehen, was sie mit ihm machen würden, wenn sie nicht spuren würde? „Ich glaub, du missverstehst uns. Mit diesem Ausblick wollte ich dir nur zeigen, dass wir wissen, dass du zu ihm gehörst. Die Frage, die uns eher brennend interessiert ist ... Wieso hast du so ein Mitgefühl für ihn? Was hast du mit so einem Monster zu schaffen?“ Ihr stockte der Atem. Hielten sie Vegeta etwa für ein Monster? Sie erinnerte sich dunkel daran, dass sie in ihrer Zelle so Art Fahndungsfotos von ihm gesehen hatte. Wahrscheinlich hatte er in seiner Vergangenheit etwas verbrochen an diesem Ort. Doch das war nicht mehr von Belang. Es musste zu Freezers Gefolgschaftszeiten gewesen sein. Nein, das hatte nichts mehr mit dem Vegeta von heute zu tun. Dieser war anders und liebevoll, auch wenn er es sich noch nicht eingestehen wollte. „Wieso glaubt ihr, dass ich ... mit ihm zu tun habe ...?“, hauchte sie und wischte sich ihre Tränen zur Seite. Bulma musste stark sein, auch wenn es ihr schwerfiel. Gott, wieso passierte das nur? „Er hat immer und immer wieder deinen Namen gesagt. Die Wachen hatten ihn wohl etwas zu sehr bearbeitet, denn er war einige Tage lang wie weggetreten. Außerdem müssen wir dich jetzt nur ansehen, um unsere Vermutung bestätigen zu können.“ „Tage ... ?“ Wie lange war sie bewusstlos gewesen, dass er von Tagen sprach? „Er lebt nur noch, weil du unter meiner Obhut bist und wir deine Hilfe brauchen. Ich glaube, dass ich nicht weiter erläutern muss, dass du keine andere Wahl hast. Glaube mir, mir gefällt diese Art von Handeln auch nicht, aber es geht nicht anders.“ „Handeln? Das ist Erpressung!“, fluchte sie und stand dermaßen ruckartig auf, dass ihr Stuhl zur Seite fiel. Das Atmen fiel ihr schwer und ein Schwindelgefühl stieg in ihr hoch. Das konnte doch alles nicht wahr sein! „Du musst uns vertrauen. Ohne dich ist er sonst verloren“, erklärte er weiter. „Was ... was hat er bitteschön gemacht, dass ihr seinen Tod so sehr wünscht?“ Bulma wusste, dass sie diese Frage nicht stellen sollte. Denn die Antwort darauf konnte sie sich bereits denken. Vegeta war schließlich jahrelang Freezers Handlanger gewesen und hatte viele Lebewesen getötet. Immerhin hatte er auch damals ihre Freunde umgebracht. Das Leben von Yamchu und den anderen beendet. Das alles hatte ihr jetziger Gefährte getan. Bis jetzt hatte sie jegliche Vergangenheit ausgeblendet, was auch besser war. Schließlich hatte er sich verändert und man sollte bereits Geschehenes ruhen lassen. Aber was machte man, wenn einem diese einholte? Denn mit den nächsten Worten gefror ihr Blut zu Eis ... „Er hat alle Kinder unseres Volkes unter Folter getötet, und das mit einem Spaß, den ich noch nie bei einem Lebewesen zuvor gesehen habe.“ und ihr Blick ... „Und die Frauen als Sklavinnen zu Freezer gebracht ...“ ... wurde starr vor Schock. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)