Run von Hinarika ================================================================================ Kapitel 54: sear ---------------- - Vor 1 ½ Jahren - Sie hat es so satt. Sie hat ihn satt. Ihn und sein ganzes, arrogantes Gehabe. Und sie schwört, wenn er noch einmal das Schicksal als Erklärung für irgendetwas verwendet, dann wird sie es zu seinem Schicksal machen eine von ihr verpasst zu bekommen. „Arroganter Hyuuga!“ Tenten tritt gereizt gegen den nächstbesten Baum und nimmt den Schmerz, der als sofortige Strafe scharf durch ihren Fuß zuckt, kaum war. Sie war auf dem Weg zu ihrem wöchentlichen Training mit Neji und Lee, das sie als Tradition etabliert haben, als sie und Neji vor ein paar Monaten zusammen zur ANBU aufgestiegen sind, während Lee sich entschieden hat weiter in Gais Fußspuren zu treten und sich zum Sensei ausbilden zu lassen. Ihre Vorfreude auf das Training mit ihren Teamkameraden aus Genin-Tagen hat allerdings einen unsanften Dämpfer bekommen, als sie sich ihrem Trainingsplatz unüblicherweise durch den Wald genähert hat, weil sie am Grab ihrer Eltern die Zeit vergessen hat und das Ende des Gespräches ihrer beiden Teamkameraden überhört hat. „Ich meine nicht, was du von Tenten als Teamkameradin hältst!“ Der übliche überemotionale Tonfall ihres besten Freundes lässt die brünette ANBU liebevoll schmunzeln, auch wenn sie das Gesprächsthema unbewusst an Ort und Stelle verharren lässt. „Was meinst du dann?“ Nejis typisch emotionslose Stimmlage ist wie immer ein harter Kontrast zu Lees, auch wenn sie dessen leises Gemurmel nicht verstehen kann. Aber seinen nächsten Satz schreit der grüngekleidete Shinobi dann wieder laut genug heraus, dass sie selbst aus ihrer Entfernung keinerlei Probleme hat ihn zu verstehen. „Ich meine, was du als Frau von ihr denkst?“ Tenten spürt eine unangenehme Hitze in ihre Wangen steigen, während sie Lee gedanklich aufs Übelste verflucht. Sie will einen Schritt nach vorne machen, um sich bemerkbar zu machen und diesem peinlichen Gespräch augenblicklich ein Ende zu bereiten, bevor Neji sie hier entdeckt und das Ganze wirklich peinlich wird, aber die Tatsache, dass der Hyuuga sich tatsächlich zu einer Antwort herablässt, lässt sie erstarrt innehalten. „Sie ist ganz hübsch. Und ganz nett.“ „Ganz hübsch?! Ganz nett. Ganz durchschnittlich.“ Sie ist so in ihre gereizte Triade versunken, dass sie vollkommen entgegen ihrer Natur ihre Umwelt vollkommen ausblendet und mit der erstbesten Person zusammenstößt, die ihr begegnet. „Verdammt, gomenasai-“ „Nichts passiert, Tenten.“ Die vertraute Stimme lässt sie überrascht aufsehen und wenn sie dazu neigen würde, würde ihr spätestens in diesem Moment eine peinlich berührte Röte in die Wangen steigen. „Takoma, tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst.“ Der junge Jonin mustert sie freundlich und da wird ihr erst bewusst, dass seine Hände immer noch stützend auf ihren Oberarmen ruhen und sie tritt verlegen einen Schritt zurück. „Tut mir wirklich leid“, entschuldigt sie sich noch einmal und will sich rasch abwenden, bevor sie sich noch weiter blamiert, aber der dunkelhaarige Shinobi hält sie zurück. Als sie den Kopf fragend zu ihm zurückdreht, begegnet er ihr mit einem charmanten Lächeln und ihr kommt in den Sinn, dass viele Frauen ihn wohl durchaus als attraktiv bezeichnen würden, aber unglücklicherweise löst seine Berührung nun einmal rein gar nichts in ihr aus. „Auf die Gefahr mir wieder einen Korb einzuhandeln, aber würdest du heute Abend gerne mit mir Essen gehen?“ Es liegt ihr auf der Zunge ihm wieder höflich abzusagen, so wie vor ein paar Wochen, als sie eine gemeinsame Mission nach Iwa geführt hat und er ihr nach ihrem Abschluss eine ähnliche Frage gestellt hat. Aber die Erinnerung an einen einzigen Satz, lässt sie zögern. Sie ist ganz nett. Sechs Jahre Freundschaft und Zusammenarbeit und das ist alles, was er über sie zu sagen hat. So hart es ist, vielleicht ist es Zeit, dass sie endlich einen Schritt nach vorne macht. Deshalb lächelt sie und wenn ihr noch so wenig danach zumute ist. „Gerne.“ • Sie steht in einem der einzigen Kleider, das sie besitzt, vor dem Spiegel in ihrem Schlafzimmer und ringt mit sich, ob das hier wirklich so eine gute Idee ist, als sie ihre Türklingel aus ihren Grübeleien reißt. Die talentierte Waffenexpertin runzelt kurz irritiert die Stirn, aber dann verharrt sie ruckartig vor ihrer Haustür, als sie die gut verborgene Chakrapräsenz erkennt. Sie nimmt einen tiefen Atemzug und kontrolliert ihre Gesichtszüge, bevor sie ihre Haustür öffnet, aber erwartungsgemäß kommt sie nicht dazu etwas zu sagen, bevor ihr Teamkamerad sie barsch anfährt und uneingeladen an ihr vorbei in ihre Wohnung stürmt. „Wo warst du?!“ „Es ist auch schön dich zu sehen, Neji.“, grummelt sie hörbar, während sie die Tür hinter ihm schließt. „Falls es dir entfallen sein sollte, wir waren vor zwei Stunden zum Training verabredet.“ Tenten verschränkt die Arme und beißt sich hart auf die Innenseite ihrer Wange, um hinunterzuschlucken, was ihr auf der Zunge liegt. „Mir ist was dazwischen gekommen.“ „Ach ja, und was genau wäre das? Und wie siehst du überhaupt aus?“ Seine schroffe Frage, während seine überaufmerksamen Augen musternd über ihren Körper fahren, sollte sie nicht verletzen, aber sie verbirgt ihr Zucken gerade noch rechtzeitig. Tenten ballt ihre Hände hinter ihrem Rücken hart zusammen und beschließt, dass es besser für ihr Seelenheil und ihre Freundschaft ist, wenn sie seine zweite Frage einfach ignoriert. „Das war kein offizielles Training, also bin ich dir als meinem Vorgesetzten auch keine Rechenschaft schuldig.“ „Wie wäre es mit mir als deinem Teamkameraden?“ Sie verkneift sich ihr Schnauben gerade noch. Sie weiß besser als jeder andere, wie schwer er vertraut. Genau genommen ist es schließlich nicht seine Schuld, dass sie so dumm war sich in ihn zu verlieben. Sie hat es schließlich besser gewusst. Aber das hat ihr auch nichts geholfen. Außerdem hat sie es satt das Ganze hoch erhobenen Hauptes hinzunehmen. Er ist trotzdem ein arroganter Mistkerl und es reicht vollkommen, wenn sie morgen wieder nett zu ihm ist. „Ich habe eine Verabredung. Entweder gehst du jetzt oder du lässt dich nachher selber raus.“ Sie schlingt sich einen Schal um die Schultern, ein weiteres Accessoire das aus naheliegenden Gründen nur spärlich in ihrem Schrank zu finden ist, aber die Herbstnächte in Konoha sind um diese Jahreszeit mitunter bereits ausgesprochen kühl. Sie greift bereits nach der Klinke ihrer Haustür und hat fest vor ihn einfach stehen zu lassen, aber sein Arm schließt sich unnachgiebig um ihren Oberarm und reißt sie so heftig zurück, dass sie beinahe gegen seinen Körper stolpert. „Du hast was?!“ „Du hast mich verstanden“, zischt sie gereizt und macht sich entschieden von ihm los, aber das beeindruckt den Hyuuga nicht im Geringsten und sie stellt erstaunt fest, dass sie ihn wahrscheinlich noch nie so wütend erlebt hat. „Mit wem?“ Die talentierte Waffenexpertin appelliert tief an ihre hart erarbeitete Gelassenheit und wendet sich erneut von ihm ab und der Tür zu. „Das geht dich nichts an, Neji.“ „Etwa mit dem Waschlappen, der dir seit der Iwa-Mission hinterher läuft wie ein räudiger Hund?“ „Mach´s gut, Neji.“ Damit tritt sie durch die Tür nach draußen und lässt ihn einfach stehen. • Sie hat das Restaurant noch nicht ganz erreicht und winkt Takoma, der draußen auf sie wartet, freundlich zu, als sich vertraute Finger hart um ihren Arm schlingen und sie erneut bestimmend herumdrehen. „Neji!“ Sie wirft einen besorgten Blick über ihre Schulter und Takoma ist nicht der einzige unfreiwillige Zuschauer dessen, was zu einer ausgesprochen peinlichen Szene zu werden droht und sie dreht sich hektisch zurück zu ihrem Teamkameraden, der offensichtlich den Verstand verloren hat, aber bevor sie ihn zischend zum Teufel wünschen kann, unterbricht sie seine mörderische Stimme, die er in dieser Tonlage noch nie an sie gerichtet hat. „Wenn du nicht freiwillig mit mir kommst, werfe ich dich über meine Schulter und trage dich zurück!“ Ihr Atemzug verlässt sie mit einem fassungslosen Zischen, angesichts seiner maßlosen Arroganz. „Das wagst du nicht!“ Das warnende Funkeln in seinen Augen würde sie auch von dem Ernst seiner Aussage überzeugen, wenn sie ihn nicht schon so lange kennen würde, um zu wissen, dass er nie etwas aussprechen würde, was er nicht wahrmachen könnte. Sie würde es gerne darauf ankommen lassen, aber mal abgesehen davon, dass sie auf eine öffentliche Szene dieser Art gut verzichten kann, ist er ihr nach all den Jahren im Zweikampf immer noch klar überlegen. Sie reißt sich grob von ihm los und versucht ihr Temperament angestrengt im Zaum zu halten und ein Lächeln auf ihre Lippen zu zwingen, als sie die wenigen Meter zu dem jungen Jonin überwindet. „Es tut mir wahnsinnig leid, Takoma, aber mein reizender Teamkamerad hat mir gerade mitgeteilt, dass wir eine Mission haben. Wir holen das ein andermal nach.“ Obwohl sie nicht gedenkt, dieses Versprechen wahrzumachen, drückt sie dem perplexen Jonin einen Kuss auf die Wange, bevor sie sich ohne einen weiteren Blick zu ihrem Teamleader umdreht und in die Richtung ihrer Wohnung verschwindet. Obwohl sie spürt, dass er ihr erneut folgt, richtet er auf dem Rückweg zu ihrer Wohnung kein Wort an sie, aber das gibt ihrem Zorn nur mehr Gelegenheit ins Maßlose anzuwachsen. Aber an ihrer Haustür verharrt sie einen Moment, den Schlüssel bereits in der Hand, nicht sicher ob sie sich wirklich auf dieses Spiel einlassen will, bei dem einmal mehr er die Regeln bestimmt. Neji tritt so dicht an sie heran, dass sie seinen Atem an ihrem Ohr spüren kann. „Mach die Tür auf!“ Seine ewige Selbstgerechtigkeit zementiert ihren Entschluss und lässt sie wütend die Schultern straffen. „Ich denke ja gar nicht daran!“ Die talentierte Waffenexpertin keucht erschrocken, als ihr Teamkamerad sie erneut hart am Arm packt, sie mit unerträglichem Geschick herumdreht und unnachgiebig gegen das dunkle Holz ihrer Wohnungstür drängt. „Sperr die Tür auf, Tenten oder ich garantiere dir, dass es mir egal sein wird wer uns hören oder sehen kann!“ Er legt so viel wert auf sein Ansehen, dass sie bezweifelt, dass es ihm mit dieser Drohung wirklich ernst ist, aber ihre Schwäche ist, dass sie beinahe so privat ist wie er. Sie will wirklich nicht, dass einer ihrer Nachbarn diese Art von Gespräch mitbekommt. Also stößt sie ihn mit einer Hand gegen seinen Brustkorb zurück, sodass sie sich zumindest umdrehen und ihre Haustür öffnen kann, ohne dass seine Berührung sie ins Wanken bringt und sie tritt durch ihre Tür und geradewegs weiter in ihr Wohnzimmer, ohne sich noch einmal zu ihm umzudrehen und zwingt sich nicht zusammenzuzucken, als ihre Haustür krachend ins Schloss fällt. „Was fällt dir eigentlich ein?!“ Angesichts seines Frevels fährt sie mit geballten Fäusten zu ihm herum. „Diese Frage wollte ich eigentlich dir gerade stellen!“ Alles was sie an Antwort erhält ist ein verächtliches Schnauben, das ebenso wenig zu dem beherrschten Charakter des talentierten ANBU passt wie die Tatsache, dass er gerade versucht ein Loch in ihren Fußboden zu gehen. Tenten verschränkt berechnend die Arme und beißt sich hart auf die Lippen, als ihr klar wird, dass sie selbst es ist, die den jungen Hyuuga so aus der Fassung gebracht hat. Er ist eifersüchtig. „Falls es dir entgangen sein sollte, ich war gerade beschäftigt.“ „Glaub mir, das ist mir nicht entgangen!“ So sehr sie sein ungewöhnlich aufgebrachter Zustand auch erheitert, beschließt sie mit einem stummen Seufzen, es dennoch in aller Ruhe zu versuchen. „Neji-“ Aber der Hyuuga erweist ihr nicht den Anstand sie ausreden zu lassen. „Kannst du mir vielleicht mal erklären, was du mit so einem Versager willst?“, verlangt er gewohnt herrisch, aber selten erbost zu wissen. Ja, und so schnell erledigt sich das mit dem guten Vorsatz. „Wieso er ist ganz nett und eigentlich auch ganz hübsch, also passen wir wunderbar zusammen!“ Natürlich begreift er ihre Anspielung sofort und hält augenblicklich inne, während er sie schlagartig mit einem vollkommen anderen Ausdruck in den hellen Augen mustert, wenn auch ebenso durchdringend. „Du hast uns gehört.“ Die talentierte Waffenexpertin beißt sich störrisch auf die Unterlippe und verdrängt den sauren Nachgeschmack, den die Erinnerung an seine herablassenden Worte hervorruft. „Ich habe mich gefragt, ob dem großen Neji Hyuuga tatsächlich einmal etwas entgangen ist oder ob es dir einfach egal war, dass ich dich hören konnte.“ Augenblicklich beschwichtigt, macht der dunkelhaarige Clanerbe ruhig einen Schritt auf seine aufgebrachte Teamkameradin zu. „Tenten, ich habe das nur gesagt, damit Lee endlich die Klappe hält und aufhört mir damit auf die Nerven zu gehen, wie gut wir doch zusammenpassen würden-“ Aber dieses Mal unterbricht ihn ihr verächtliches Schnauben. „Wenn du mich nur deshalb von meiner Verabredung weggeholt hast-“ „Ich habe dir einen Gefallen getan“, knurrt er ungehalten. Angesichts seiner starrsinnigen Belehrungsresistenz stößt sie ihn erneut aufgebracht von sich. „Und genau welchem Umstand verdanke ich dieses Hirngespinst? Du kennst ihn doch überhaupt nicht! Er ist charmant und-“ Aber der talentierte ANBU fällt ihr erneut aufgebracht ins Wort. „Das einzige, was er ist, ist unter deinem Niveau!“ „Dann ist es vielleicht mein Schicksal mit ihm zusammen zu kommen!“ „Das ist es garantiert nicht!“ Die schöne Kunoichi wirft entnervt die Arme in die Luft. „Schön! Da du ja sonst auch immer alles besser weißt, Neji, warum erklärst du mir dann nicht großzügigerweise, was mein Schicksal ist?“ Sie blinzelt verdutzt, als er mit einem Windhauch direkt vor ihr auftaucht und will einen Schritt zurückweichen, nur um überfordert festzustellen, dass sie wortwörtlich mit dem Rücken zur Wand steht. „Ich.“ Damit senkt er ruckartig den Kopf und drückt ihr hart seine Lippen auf. Im ersten Moment weiß sie nicht wie ihr geschieht. Ihre Lider flattern hilflos und eine sengende Hitze, die beinahe schmerzhaft ist, frisst sich durch ihren ganzen Körper. Sie muss ihre Hände haltsuchend auf seine Schulter legen, denn in ihren Knien wohnt plötzlich eine Schwäche, als hätte man ihr unbeobachtet ein Nervengift verabreicht. Ihre Lippen öffnen sich beinahe ohne ihr Zutun keuchend gegen seine und natürlich weiß er diesen Umstand schamlos auszunutzen. Als seine Zunge über ihre Mundhöhle streift, geben ihre Knie so ruckartig nach, dass sie ihr Gleichgewicht verloren hätte, wenn seine Hände um ihren Körper sie nicht beinahe beiläufig in die Luft gehoben hätten. Sie keucht laut, als er sie unsanft gegen die Wand in ihrem Rücken drängt und hat den Umstand in der nächsten Sekunde schon vergessen, als er ihr erneut seine Lippen aufdrückt. Er scheint doch noch Gefallen an ihrem Kleid zu finden, als er eine Hand an ihrem Oberschenkel hinauf unter den weiten Rock schiebt, bevor er sie von der Wand hebt und sie zielstrebig in die Richtung ihres Schlafzimmers trägt, ohne ihren Kuss auch nur einen Moment zu unterbrechen. Neji zieht den Reißverschluss am Rücken ihres Kleides nach unten und als er sie in ihrem Schlafzimmer absetzt, rutscht ihr der hellblaue Stoff flatternd von den Schultern. Tenten tritt aus dem leichten Stoff und dieses Mal ergreift sie die Initiative und drückt ihre Lippen zurück gegen seine, während sie ihre Hände unter den weißen Stoff seines Hemdes schiebt. Ihr atemloses Seufzen verklingt gegen seine Lippen, als sie mit ihren Fingerspitzen die Konturen seines Brustkorbs nachzieht. Aber er erlaubt ihr nur ein paar Sekunden sich mit seinem Körper vertraut zu machen, bevor er nach dem Verschluss in ihrem Rücken greift und ihr mit gezielten Bewegungen den Rest ihrer Kleidung stiehlt, bevor er sie sanft nach hinten schubst und sie keuchend auf die weiche Matratze ihres Bettes fällt. Sie hört das Rascheln seiner Kleidung und kann nur annehmen, dass er sich selbst auszieht, denn die zwei Meter Abstand zwischen ihnen reichen aus, um ihn beinahe vollständig in der Dunkelheit zu verbergen. Aber als er über ihr auf die Matratze steigt und sein Körper ihren streift, spielt es plötzlich keine Rolle mehr, dass sie ihn kaum sehen kann. Der Halbmond scheint nur spärlich durch das große Fenster in ihrem Schlafzimmer und erlaubt ihren Augen gerade mal seine Umrisse auszumachen, aber als sie mit ihren Fingerspitzen über seine Schläfen fährt, spürt sie die vertrauten Adern unter ihren Fingern und ihr Körper zittert spürbar unter seinem, als ihr bewusst wird, dass ihm keine noch so kleine Reaktion ihres Körpers entgeht. Und ihr wird klar, dass er den Lichtschalter bewusst nicht umgelegt hat. Er genießt es, dass sie ihm in gewisser Weise ausgeliefert ist, weil sie sich lediglich auf ihre Berührungen verlassen kann, während sie nichts vor ihm verbergen kann. Aber es macht ihr Nichts aus. Man kann nicht sechs Jahre lang mit einem Hyuuga zusammenarbeiten und manchmal wochenlang Tag und Nacht an seiner Seite verbringen und in dieser Hinsicht empfindlich sein. Sie hat nie versucht etwas vor ihm zu verbergen. Sie hat nur lange darauf gewartet, dass er endlich bereit ist, dasselbe zu tun. . . . - Am nächsten Morgen - Tenten starrt abwesend in das kochende Wasser, das vor ihr auf dem Herd blubbert, während sie sich zum 127 Mal in der letzten halben Stunde eine Närrin schimpft. Die letzte Nacht war entweder die beste oder aber die mit Abstand dümmste Entscheidung ihres Lebens. Sie trägt nur ein weites T-Shirt und kurze Shorts in denen sie normalerweise schläft. Mehr anzuziehen ist ihr lächerlich vorgekommen, nach allem, was ihr sonst so beherrschter Teamkamerad in der letzten Nacht mit ihrem Körper angestellt hat. Ihre Muskeln spannen sich trotzdem unbewusst an, als sie spürt wie Neji die Küche betritt und als er von hinten beide Arme um ihre Hüfte schlingt, vergisst sie auch für einen kurzen Moment ihre gleichmäßige Atmung beizubehalten. „Warum hast du nicht einfach mein T-Shirt angezogen?“ Nicht unbedingt die erste Frage, die sie an diesem Morgen erwartet hat, aber wenn sie acht Jahre in einem Team mit ihm etwas gelehrt haben dann, dass man bei dem Hyuuga immer auf alles vorbereitet sein muss. „Ich habe gedacht, du brauchst es vielleicht.“ Um zu gehen. Er senkt den Kopf und als sein warmer Atem ihren Hals streift, ist sie machtlos gegen das Zittern, das die Reaktion ihres Körpers an ihn verrät. „Ich kann dir versprechen, dass keiner von uns heute viele Kleidungsstücke brauchen wird.“ Aber sie kaschiert das Herzklopfen, dass seine Aussage bei ihr auslöst, mit einem neckenden Grinsen und einem ironischen Seitenhieb. „Ist das unser Schicksal?“ Tenten keucht erschrocken, als Neji sie blitzschnell an ihrer Hüfte herumdreht, sie mit Leichtigkeit auf die Küchenanrichte hebt und sich bestimmend zwischen ihre Beine drängt. Er sperrt sie arrogant mit beiden Armen zur Seite ihres Körpers ein und sie weiß wie vergeblich es ist die verräterischen Reaktionen ihres Körpers vor seinen markanten Augen verbergen zu wollen. „Schicksal oder nicht, du gehörst zu mir, Tenten. Und wenn du glaubst, dass ich dich nach der heutigen Nacht noch einmal gehen lasse, dann werde ich dich in jeder Sekunde vom Gegenteil überzeugen, bis du bereit bist es zuzugeben.“ „Was zuzugeben?“, flüstert die hübsche Waffenexpertin erbärmlich atemlos. Der Hyuuga senkt mit einem überlegenen Schmunzeln den Kopf, bis sie seinen warmen Atem auf ihrer Haut spüren kann und seine Lippen beinahe ihre streifen. „Dass du nur mir gehörst.“ Er ist ein arrogantes Arschloch und eigentlich plant sie ihm genau das zu sagen, aber er greift mit einer Hand hart in ihren Nacken und reißt sie so schnell an seine Lippen, dass ihr Atem spürbar in ihrem Brustkorb stockt. Bis er sich wieder von ihr löst, hat sie schon beinahe vergessen, worüber sie überhaupt gesprochen haben. „Sag es, Tenten.“ Im ersten Moment weiß sie wirklich nicht, welches Geständnis er im Moment von ihr erwartet. „Was?“ Er schlingt einen Arm um ihre Hüfte und reißt sie ruckartig gegen seinen Körper, während sich die prominenten Adern um seine Augen weiter verstärken. „Sag es!“ Es ist lediglich ihr eigener Dickkopf, der sie sich verweigernd auf die Unterlippe beißen lässt, aber sie ist sich durchaus bewusst, dass er Mittel und Wege finden wird ihren Widerstand zu untergraben, als sie die Herausforderung in seinen Augen aufblitzen sieht, kurz bevor er sie ruckartig hochhebt und sie zurück in die Richtung ihres Schlafzimmers trägt. Und sie wird jede Sekunde davon genießen. . . . Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)