Desperate Love von Melodie-chan14 (Eine Tales from the Borderlands FF) ================================================================================ Kapitel 9: Death Race --------------------- Nach gefühlten zwei bis drei Stunden kamen wir endlich bei dem Gebäude an, wo sich angeblich der Freund von Claptrap befinden sollte. Es wirkte wie ein riesiges Stadion. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass hier jemand freiwillig leben wollen würde. Die Wände waren Silber und glänzten im Licht der Sonne, weshalb ich kurz geblendet wurde, als ich hin blickte und wir davor stehen blieben. Rhys und Vaughn waren ein wenig zurück gefallen, während wir durch die heiße Wüste liefen. Im Gegensatz zu mir mussten sie nämlich zu Fuß gehen. Ich wurde die ganze Zeit von Claptrap getragen. Zwischendurch mussten wir sogar Pause machen, da den Jungs die Füße schmerzten. Die Armen. Ich wünschte ich hätte mit ihnen tauschen können, damit sie sich erholen konnten, doch das ließ Claptrap nicht zu. Anscheinend hatte er etwas gegen Männer, genauso wie sein Freund. Angeblich. Mal sehen wie der jetzt drauf war. Ohne weitere Rücksicht auf Vaughn und Rhys zu nehmen, fuhr Claptrap einfach durch den Eingang und hinter uns zischte sofort ein metallisches Gitter hinunter. Erschrocken blickte ich hin und sprang sofort von Claptrap runter. Schnell stürmte ich zu dem Gittertor und griff an die Stäbe. Stark begann ich daran zu rütteln, doch nichts bewegte sich. Was sollte der Mist denn jetzt schon wieder? Langsam hatte ich wirklich genug von solchen Überraschungen! Plötzlich vernahm ich hinter mir einen dumpfen Schlag und eine kleine Erschütterung, was mir beinahe den Boden unter den Füßen wegriss, so als ob etwas Schweres aufgeschlagen wäre. Erschrocken drehte ich mich um und musste ein Schreien unterdrücken. Schnell presste ich mich verängstigt gegen das Gitter hinter mir und hörte die schnellen Schritte von Rhys und Vaughn. Vor mir stand regelrecht ein Riese. Der Typ war mindestens 2 Meter hoch, wenn nicht sogar noch größer. Stark schluckend blickte ich zu ihm nach oben, während er langsam auf mich zu stapfte. Er war auch noch unglaublich breit gebaut und trug eine riesige, schwer aussehende Rüstung aus schwarzem Lack. Die Schultern waren besonders stark ausgepolstert. Hoffentlich war das Claptraps Freund, ansonsten wäre es des Todes geweiht. Mein Herz raste. Es gab für mich keinen Ausweg und der Riese war fast direkt vor mir. Würde ich jetzt sterben müssen? Man das hatte ich doch schon hinter mir! Nur EINEN Tag wollte ich ohne Todesängste verbringen. War das denn zu viel verlangt? Schließlich stand er vor mir und starrte mich von oben herab an, während ich hoch gucken musste, um überhaupt sein Gesicht erkennen zu können. Ein Mann mittleren Alters, mit schwarzen, kurzen Haaren. Nicht länger als bis zu den Ohren. Ohne überhaupt etwas zu sagen, ergriff er einfach meine Hand und zog mich dichter an ihn heran. Sofort kreischte ich erschrocken auf und hörte mir jemanden am Gitter rattern. Ich wollte mich umdrehen, doch der Kerl hielt mich fest. „Au!“, machte ich schmerzerfüllt, weshalb er seinen Blick lockerte und sich schließlich zu mir hinunter beugte. Schnell strich ich mir eine Strähne hinter die Ohren und blickte eingeschüchtert zur Seite. „Was für ein hübsches Mädchen. Ich bin Brehog. Ich hoffe ich habe dich nicht erschreckt“, stellte er sich schließlich mit einer unglaublich warmen, weichen Stimme vor. Sofort starrte ich ihn verblüfft an. Ich konnte kaum glauben, dass solch ein Riese, so freundlich sein konnte. Dabei hatte er die ganze Zeit so einen strengen Blick aufgesetzt. Doch jetzt waren seine Züge ganz zart, weshalb ich sachte zu lächeln begann. „Uhm ich bin Rose. Freut mich. Bloß ein wenig aber das macht nichts“, stellte ich mich schließlich ebenfalls vor und reichte ihm meine rechte Hand, um seine schütteln zu können. Sofort verstand er, lächelte mich zufrieden an und wir beide schüttelten uns gegenseitig die Hände. Danach verschränkte ich die Arme hinter meinem Rücken und blickte ihn zuckersüß an. „Du Brehog? Die beiden Typen vor dem Gitter sind Freunde von mir. Könnten sie vielleicht mit rein kommen? Wir brauchen nämlich deine Hilfe“, fragte ich lieb und klimperte kurz mit meinen Augen, woraufhin er lediglich nickte und das Gitter mit einem Ruck hochwarf. Das war sowohl beängstigend, als auch beeindruckend. Was für eine Kraft dieser Mann hatte. Wow. Plötzlich kam Rhys auf mich zugestürmt und fragte mich besorgt: „Alles ok bei dir?“ „Ja. Alles in Ordnung. Hast du dir etwa Sorgen gemacht?“, fragte ich fröhlich und lächelte ihn an. Innerlich quietschte ich wie ein durchgedrehtes Fangirl, da er offensichtlich um mich besorgt gewesen war. Er konnte sich gar nicht vorstellen wie sehr mich das freute. Dazu war das unglaublich süß. „Also worum geht es?“, fragte Brehog, woraufhin Rhys ihm den metallischen Ball zeigte. Sofort schien Brehog zu verstehen und begann zu überlegen. „Soso. Ihr habt das Gortys Project gefunden. Jetzt wisst ihr aber nicht was ihr damit anfangen sollt. Richtig?“ „Genau. Kannst du uns helfen?“, fragte ich lieb und blickte ihn mit meinen großen Augen an. Kurz darauf begann er laut los zu lachen und hob mich einfach auf seine linke Schulter, wo er mich absetzte und festhielt. Erschrocken blickte ich zu ihm und danach zu Boden. Gott war das hoch. Bei mir begann sich schon wieder alles zu drehen, weshalb ich lieber gerade aus blickte. „Natürlich kann ich euch helfen. ABER dafür möchte ich etwas.“ „Und was wäre das?“, fragte Vaughn, woraufhin Brehog auf mich zeigte. Verwirrt blickte ich zwischen ihm und Vaughn hin und her, bevor ich lediglich durch die Gegend blickte. Das hier WAR ein Stadion. Ob er im Innenraum lebte? „Ich will sie“, meinte er. Warte was?! Hatte er gerade gesagt, dass er MICH wollte? Das sollte ein Scherz sein oder? Kam gar nicht in die Tüte. Ich wollte nicht von Rhys weg. Außerdem müsste ich irgendwie einen Weg nach Hause finden. Da hatte ich keine Zeit mein Leben mit diesem Typen zu verbringen. Das konnte er sofort verbringen. Ich würde sicherlich NICHT hier bleiben. Allerdings lag diese Entscheidung nicht bei mir. Dies mussten Rhys und Vaughn entscheiden. Denn schließlich besaßen sie das Gortys Project und wollten durch das Finden der Vault etwas haben, um bei Hyperion wieder aufgenommen zu werden. So sehr es mir auch das Herz brechen würde, müsste ich die Entscheidung der Beiden akzeptieren. Auch wenn mir Rhys fehlen würde. Verdammt. Mein Herz tat weh. Als ob jemand gerade eine Nadel durchstechen würde und das tausend Mal. „Kommt nicht in Frage!“ Warte was? Hatte ich mich gerade verhört? „Was?“, fragte Brehog ebenfalls, woraufhin Rhys seine Aussage von gerade eben noch einmal wiederholte: „Kommt nicht in Frage! Sie ist unsere Freundin. Entweder gehen wir alle oder niemand!“ Ich konnte es kaum glauben. Rhys stellte mich über das Gortys Project und seine Chance wieder ein anerkanntes Mitglied von Hyperion zu werden. Er musste mich tatsächlich als eine seiner Freunde ansehen. Sofort begann mein Herz wieder zu rasen und mir wurde ganz warm. Ich begann unwillkürlich zu lächeln und hätte dieses Mal am liebsten tatsächlich geschrien vor Freude. Erstens weil er mich offensichtlich mochte und zweitens, weil er mich als eine seiner Freunde bezeichnet hatte. Heute war eindeutig der bisher schönste Tag in meinem Leben! „Gut… Dann bekommt ihr halt keine Informationen und-“ „Warte! Du… du stehst doch auf Rennen oder?“, fragte ich Brehog schließlich schnell. So einfach konnte ich Rhys jetzt nicht hängen lassen. Vor allem da er zu mir gehalten hatte. Jetzt musste ich ihm helfen. Irgendwie mussten wir aus diesem Kerl die Infos bekommen, die wir benötigten. Allerdings war das natürlich leichter gesagt als getan. Doch irgendwie schafften wir das schon. Hoffte ich. Ich musste ihn lediglich davon überzeugen ein Rennen gegen Rhys zu fahren. Natürlich ohne Gefahren und TOD! „Ja. Wieso fragst du?“, fragte er schließlich, woraufhin ich kurz zu Rhys und Vaughn schielte, danach entschlossen zu Brehog blickte. „Ich mache dir einen Vorschlag. Du fährst gegen die Beiden ein Rennen ABER ohne irgendwelche Fallen, Tode oder Sonstiges! Ein ganz normales Rennen, wie unter Freunden. Der Schnellere gewinnt. Na wie wäre das? Und wenn wir gewinnen, bekommen wir Informationen“, schlug ich ihm vor, woraufhin er sich am Kinn kratzte und zu überlegen begann. Nun sag schon ja! BITTE! Wenn das nicht funktionieren würde, würde ich verzweifeln. Denn dann hatte ich keine Ideen mehr ihn umzustimmen. Dabei war er der erste Anhaltspunkt, den wir seit langem hatten. Besser gesagt den Rhys und Vaughn seit langem hatten. Fiona war leider nicht hier. „Hm… und was bekomme ich im Gegenzug?“, fragte Brehog, während er zu mir linste. „Eine neue Freundin?“, fragte ich mehr und lächelte ich bezaubernd an, woraufhin er breit grinsend nickte. „Klingt gut. Ok DEAL. Keine Fallen, nichts gefährlich, bloß ein Rennen unter Freunden. Natürlich stelle ich euch einen Wagen zur Verfügung“, meinte er begeistert und führte uns zu etwas, was wie eine Garage wirkte. Diese öffnete er und dahinter befanden sich mindestens zehn verschiedene Wagen. Sofort begann Rhys diese zu Scannen. Allerdings wirkte er nicht unbedingt begeistert. Ob etwas mit den Wagen nicht stimmte? Natürlich hatten sie überhaupt keine Ähnlichkeit mit Autos aus unserer Zeit. Die meisten besaßen drei Räder. Vorne zwei und hinten eins. Dazu wirkten sie ein wenig wie Wohnwagen, allerdings weniger kompakt. Das Dach war rund und wurde nach hinten immer schmaler. Dazu befanden sich an den Seiten keine Fenster, sondern lediglich vorne, welches die Windschutzscheibe bildete. Alle der hier befindenden Wagen hatte ein anderes Muster. „Hier stehen kaputte Wagen“, bemerkte Rhys ein wenig erbost und starrte ernst zu Brehog, welcher unschuldig die Hände nach oben warf. „Entschuldige! Vergessen zu erwähnen. Die sind noch von meinem letzten Rennen. Es ging brutal zu.“ Das reichte schon als Antwort, um zu ahnen, wie der Typ drauf sein konnte. Wahrscheinlich gewann er immer durch miese Tricks. Ich war mir sicher, dass er dasselbe bei diesem Rennen versuchen würde. Doch da hatte er nicht mit mir gerechnet. Ich würde sicher nicht zulassen, dass Rhys schadete. Sowohl Rhys als auch Vaughn sollten leben und wenn ich alles dafür machen müsste. Mir war es recht! „Sag mal… Wo ist dein Wagen?“, fragte ich Brehog schließlich unschuldig, woraufhin er gegen eine Wand schlug, welche sich umdrehte und dahinter ein riesiger Laster hervorkam. Das Ding hatte eher Ähnlichkeit mit einem Monster Truck, als mit einem normalen Wagen. Und dagegen sollten die Jungs ankommen? Das war doch unmöglich. Sofort warf ich ihm einen bösen Blick zu, doch erneut hob er verteidigend die Arme. Dieser Kerl hatte es Faustdick hinter den Ohren. Ich durfte ihn nicht unterschätzen. Auch wenn er Anfangs freundlich gesinnt war, so war er jetzt doch gegen uns und würde alles unternehmen, um zu gewinnen. „Keine Sorge, Kleine. Das Teil hier ist war riesig, dafür aber langsam. Vertrau mir“, versuchte er sich zu verteidigen und klang dabei so schmalzig, dass mir schon fast übel wurde. Allerdings ließ ich mir nichts anmerken. „Achso ok. Kann ich mich kurz mit meinen Freunden beraten? Alleine natürlich“, fragte ich lieb, woraufhin er nickte und mich endlich von seiner Schulter ließ. Danach stieg er in seinen Wagen oder besser gesagt Truck und fuhr nach draußen. Seufzend bewegte ich mich auf Rhys und Vaughn zu, welche ich entschuldigend anblickte. „Sorry Jungs. Aber das war die einzige Möglichkeit ihn zu überzeugen…“, sagte ich schnell. Ich fühlte mich schuldig. Schließlich war das ganze hier meine Idee gewesen. Und jetzt brachte ich die Beiden in Gefahr. Doch sogar Vaughn winkte dieses Mal ab. „Schon gut. Die Idee war gut, allerdings hapert es an der Umsetzen“, meinte er, woraufhin ich nickte und die Arme vor der Brust verschränkte. „Ich weiß. Ich habe damit geahnt, dass er trotzdem irgendwelche Fallen und so weiter einsetzen würde. Doch dass er mit solch einem Monsterteil ankommt, hätte ich nicht gedacht. Keine Sorge! Ich werde versuchen ihn so gut es geht abzulenken, damit ihr gewinnen könnt“, meinte ich und lächelte sachte. „Wie willst du das anstellen?“, fragte Rhys. Hörte ich da einen Hauch Besorgnis in seiner Stimme heraus? Sofort begann ich verschmitzt zu lächeln und warf meine Haare nach hinten. „Oh ich habe das schon ein paar Ideen. Keine Sorge. Nicht nur in eurer Welt gibt es solche Typen wie ihn. Ich weiß schon wie ich damit umzugehen habe. Bei Vasquez hat es auch schon geklappt, vergessen?“, meinte ich überzeugend und zwinkerte Rhys kurz wieder zu, bevor ich mich schließlich umdrehte und mit den Hüften wackelnd zu Brehog bewegte. „Gib endlich zu, dass du sie magst!“ „Halt die Klappe Vaughn!“, hörte ich Rhys im Hintergrund sagen, woraufhin ich irritiert zu ihm blickte. „Ist etwas?“, fragte ich neugierig, woraufhin Rhys schnell abwinkte. „Nein-nein! Gar nichts!“ Rhys: „Also gibst du endlich zu, dass du sie magst oder nicht?”, fragte mich Vaughn erneut. Wieso konnte er das Thema nicht endlich ruhen lassen? Seit er sie am Morgen auf mir liegend erwischt hat, hält er deswegen nicht mehr den Mund. Gut ich war halb nackt aber ich hatte ihm auch erklärt WIESO das so war. Schließlich war mein Oberteil vollkommen durchnässt gewesen. Hätte ich es etwa anbehalten sollen? Dazu lag sie auf mir, damit sie nicht fror, schließlich war es nachts nicht unbedingt warm, selbst neben dem Feuer. Das hatte ich ihm allerdings alles erklärt. Wieso beharrte er immer noch darauf, dass ich für Rose mehr als nur Freundschaft empfand? Es nervte langsam! Allerdings wollte ich mich jetzt ein wenig dumm stellen. Vielleicht würde er es dann endlich verstehen. „Natürlich mag ich sie. Genauso wie ich dich mag oder Yvette. Kaum zu glauben aber ich mag sogar Fiona!”, gut das Letzte war vielleicht gelogen. Dieses ganze Pandora Pack ging mir eher gegen den Strich. Die hatten alle irgendwie einen Knall. Ich war wirklich froh, wenn ich wieder auf der Helios leben könnte. Auch wenn es dort ebenfalls nicht immer ganz angenehm war. Außer du warst quasi berühmt und jeder verehrte dich, weil du etwas Großes geleistet hattest. So wie Jack halt. Dabei war es egal, ob du das größte Arsch der Welt warst. Hauptsache du warst oben und alle Anderen standen unter dir. Während man hier unten die ganze Zeit um sein Leben bangen musste. Scheiß drauf wie bekannt du warst. Besser gesagt. Je bekannter, desto höher sein Kopfgeld. Ich sage ja. Die auf Pandora haben alle einen Knall. Ich wollte nur noch die Vault finden und zurück zu Hyperion! „Rhys, du weißt ganz genau, dass ich DAS nicht meinte!”, meinte Vaughn, woraufhin ich die Augen verdrehte. Er war zwar mein bester Freund aber diese ganzen Andeutungen waren wirklich ätzend. „Komm schon Vaughn! Was willst du mir damit sagen? Du warst doch immer derjenige von uns Beiden, der rationaler dachte. So etwas wie Liebe auf den ersten Blick gibt es nicht!”, reagierte ich ernst und hob unbewusst meine Stimme. Ich wollte nicht laut werden aber so langsam regte es mich einfach auf. „Wenn ich mir dich so ansehe, könnte man das aber glauben! Vielleicht gibt es so etwas doch”, sagte Vaughn. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein. Glaubte er wirklich ich sei verliebt? Nur weil ich MAL nett zu ihr war? Lächerlich! „Da ist nichts! Ich mag sie und das lediglich freundschaftlich. Fertig. Jetzt komm! Wir müssen ein Rennen fahren”, befahl ich schon fast und stieg in den Wagen, woraufhin mir Vaughn folgte. Wenigstens tat er was man ihm sagte. „Klar Bro... Wenn du meinst. Oh ja das Rennen. Nur weil du deine GELIEBTE Rose nicht an diesen großen Kerl verfüttern wolltest.” „Was redest du denn da? Sie ist nicht meine Geliebte. Ist ja lächerlich. Ich lasse bloß meine Freunde nicht im Stich. Du hättest an meiner Stelle genauso gehandelt, wäre ich in dieser Situation wie sie gewesen!”, meinte ich zuerst belustigt und hinter ernst. Ich verriet meine Freunde nicht. Ich meinte das ernst. Entweder würden wir alle gehen oder keiner. Ich hielt schließlich auch immer zu ihm. Niemals hätte ich ihn hier gelassen. „Klar...”, murmelte Vaughn, woraufhin ich eine Augenbraue hochzog und die Arme vor der Brust verschränkte. Was sollte das denn jetzt heißen? Hätte er mich etwa zurück gelassen, nur um Hinweise wegen dem Gortys Project zu bekommen? Das konnte unmöglich sein ernst sein! „Also hättest du mich einfach hier gelassen oder wie?”, fragte ich ein wenig beleidigt, woraufhin er erschrocken zu mir blickte. „Nein! Natürlich nicht. Du bist mein Kumpel. Ich würde dich niemals in Stich lassen.” „Genauso wenig, wie du mich verraten würdest. Zum Beispiel an Vasquez?” „Oh komm. Diese Geschichte jetzt wieder? Ich dachte du hättest mir das verziehen. Ich hätte dich niemals verraten. Du bist mein Bro!”, meinte Vaughn und ich begann zu überlegen. Er war immer für mich da gewesen. Natürlich glaubte ich ihm. Ich vertraute ihm auch. Doch seit dieser Sache zweifelte ich manchmal. „Ich habe dir ja auch verziehen. Ich... Entschuldige ok? Mit mir gehen gerade irgendwie die Nerven durch. Du bist doch auch mein Bro”, antwortete ich und lächelte ihn ab, bevor ich ihm meine Faust hin hielt und er schließlich abklopfte. „Na komm. Wir müssen ein Rennen gewinnen.” „Ja. Dank deiner Traumfrau. Hoffen wir mal, dass sie ihn gut ablenken kann”, sagte Vaughn, woraufhin ich nur noch die Augen verdrehte und den Kopf sachte schüttelte. Danach setzte ich mich ans Steuer und hoffte auch, dass Rose uns gut unterstützen könnte. Hoffentlich passte sie auf sich auf. Rose: Sobald Rhys und Vaughn endlich aus der Garage fuhren, tauchte über uns eine Anzeige auf, worauf Zahlen standen. Anscheinend sollte sie den Start anzeigen. Ich hoffte nur, dass die Jungs dies hier ohne Probleme überstehen würden. Vor allem ohne schwere Schäden davon zu tragen. Vor allem machte ich mir Sorgen um Rhys. Ich wollte ihn nicht verlieren. Schließlich hatte ich ihn gerade erst kennen gelernt und wir waren dabei uns näher zu kommen. Kaum zu glauben wie sehr er mir immer mehr den Kopf verdrehte. Und das schon nach einem Tag. Besorgt schielte ich zu dem Wagen, worin ich ihn sitzen sehen konnte. Angestrengt fixierte er die Anzeige. Ich konnte sehen wie nervös er war. Ständig schluckte er und ich hätte schwören können ein paar Schweißperlen auf seiner Stirn erblickt zu haben. In was für eine Situation hatte ich ihn da bloß gebracht? So etwas hatte er bestimmt nicht auf der Helios durchleben müssen. Rennen auf Leben und Tod. Auch wenn wir ausgemacht hatten, dass niemand beschädigt werden darf, so war ich mir sicher, dass dieser Brehog sich nicht daran halten würde. Ach Rhys... „Hm?”, machte ich überrascht, als er mir plötzlich zuwinkte und mich sogar anlächelte. Ob er meine Blicke wohl bemerkt hatte und mich nun beruhigen wollte? Allerdings sah ich ihm genau an, dass sein Lächeln ein wenig verkrampft war. Er machte sich genauso viele Sorgen wie ich. Dieses falsche Lächeln schmerzte irgendwie. Lieber sollte er ehrlich sein und mich besorgt ansehen, anstatt so zu tun, als ob es ihm gut ginge und er alles im Griff hätte. Doch so schien er wohl auch zu sein. Wahrscheinlich liegt dieses auf Cool machen in den Genen von Männern. Ich konnte den Blick kaum aufrechterhalten, weshalb ich ihm ebenfalls kurz zulächelte. Allerdings konnte er sicher sehen, dass mein Lächeln genauso fake war wie seins. Doch plötzlich hob er auch noch seinen Daumen, was mich tatsächlich zum Schmunzeln brachte. Genug der Aufmunterung! Das hielt mein Herz langsam nicht mehr aus. Schnell winkte ich ab, um ihn zu zeigen, dass ich ihn glaubte. Daraufhin nickte er mir zufrieden zu. Und was machte mein Körper? Klar. Mein Herz begann mal wieder zu rasen. HERZ HALT DOCH MAL DIE FRESSE! „Alles ok Kleines?“, fragte mich Brehog, woraufhin ich mich sofort zu ihm wandte und ein falsches Lächeln auflegte, dabei ließ ich einen meiner Träger meinen Arm runterrutschen. „Mhm. Alles in Ordnung. Wollen wir endlich loslegen?“, fragte ich ein wenig verführerisch und beugte mich sachte vor, damit ich schon anfangen konnte ihn von irgendwelchen Tricks abzulenken. Doch mehr als ein Schlucken gab er nicht von sich, sondern ließ einen Countdown auf der Tafel starten. Ein wenig enttäuscht lehnte ich mich zurück und blickte erneut zu Rhys. Dieser konzentrierte sich nun komplett auf das Rennen. Hoffentlich gewann er. Sonst würde ich mir das nie verzeihen. Schließlich begann das Rennen und schon von Anfang an spielte Brehog unfair. Er drückte auf einen Knopf, während er finster zu grinsen begann. Erschrocken blickte ich zu ihm. Was hatte er da aktiviert. Schnell blickte ich mich um und erblickte eine Feuerwand, die direkt vor Rhys und Vaughn auftaucht. „NEIN!“, schrie ich verzweifelt, doch zum Glück blieben sie knapp davor stehen. Keuchend fasste ich mir an mein Herz. Ich dachte schon, dass ich ihn jetzt tatsächlich verloren hätte. Zum Glück lebten die Beiden noch. Rhys. Dieser verdammte Brehog! Er wollte die Beiden anscheinend unbedingt umbringen. Knurrend blickte ich zu ihm, während wir an Rhys und Vaughn vorbei fuhren. Dabei gab er noch einen frechen Kommentar von sich: „Bis später ihr Luschen. MWAHAHA!“ Das war zu viel. Von mir aus konnte er mir schaden, sich an mir vergreifen oder Sonstiges, doch NIEMAND verletzte meine Freunde und machte auch noch Scherze darüber. Vor allem nicht, wenn einer dieser Freunde der Mann war, der mir am meisten etwas bedeutete! Ich liebte Rhys! Und ich würde sicher nicht zulassen, dass man ihn tötete. NIEMALS! „Was machst du da?! Wir hatten eine Abmachung!“, schrie ich ihn aggressiv an und drückte sofort auf den Knopf, wodurch das Feuer ausging. „Ups~ Da habe ich wohl gelogen!“, antwortete er hämisch und begann laut zu lachen. Ich begann stark zu schlucken und wich ein wenig zurück. Seine Größe und dazu dieses diabolische Lachen, ließen mich ernsthaft einschüchtern. „Vorsicht sonst fällst du noch raus, Babe.“ Babe? Hatte der mich gerade wirklich Babe genannt? Das sagte er nur einmal. Jetzt reichte es wirklich. Dieser Kerl würde nun merken, was das BABE alles anrichten konnte. Sofort strich ich mir alle meine Haare nach vorne, sodass eine Seite meines Halses komplett frei wurde und die Sicht zu meiner Brust nicht getrübt wurde. Dazu strich ich meinen Träger immer weiter runter und beugte mich weit zu ihm vor, sodass ich schon fast auf ihn lehnte. Dabei berührten meine Brüste seinen Arm und rieben sich an ihn. Ich versuchte so gut es ging nicht darüber nachzudenken wie groß er war oder Sonstiges. Hauptsache Rhys würde gewinnen. Natürlich Rhys und Vaughn! Es schien sogar zu funktionieren. Der Blick von Brehog wanderte langsam zu mir und blieb auf meinem Ausschnitt hängen. Währenddessen blickte ich ihn unschuldig an und rieb sachte über seinen Arm. „Versuchst du mich etwa zu verführen, Schönheit?“, fragte er angetan und grinste mich verschmitzt an. „Verführen? Ich mache doch gar nichts. Ich bewundere bloß deine Muskeln und deinen Fahrstil“, hauchte ich ihm unschuldig zu und klimperte mit meinen großen Augen, während ich den Kopf zur Seite lehnte. „Heh. Wenn du willst kann ich dir auch an anderen Stellen Muskeln zeigen“, meinte er plötzlich, woraufhin ich irritiert anblickte. Ich bin ehrlich. Ich verstand überhaupt nicht worauf er hinaus wollte. Deshalb fragte ich lieber nach. „Was meinst du damit?“, fragte ich irritiert. Doch anstatt zu antworten, warf er mich einfach auf den Sitz neben sich und beugte sich über mich. Zuvor drückte er erneut auf irgendeinen Knopf. Danach befasst er sich komplett mit mir. Erschrocken und verängstigt blickte ich zu ihm. Was hatte er jetzt vor? Ich konnte es nicht einmal ahnen. Doch plötzlich beugte er sich immer näher zu mir hinunter, weshalb ich versuchte ihn weg zu drücken. Dann verstand ich endlich und reagierte panisch. „GEH RUNTER VON MIR!“, schrie ich verzweifelt. Rhys Hilfe! Rhys: Ich versuchte mich so gut es ging auf das Fahren zu konzentrieren. Allerdings war das leichter gesagt als getan, da ständig irgendwelche Fallen auftauchten. Dieser Typ wollte nicht nur gewinnen, sondern uns loswerden. Ich verstand auch bald wieso. Denn plötzlich konnte ich Rose laut schreien hören. Vor allem klang sie sehr verzweifelt. Schnell blickte ich hoch zu dem Truck und erkannte, dass dieser Kerl sich über sie gebeugt hatte. War das sein ernst? Mitten beim Rennen wollte er sie wirklich… urgh! Ich wollte nicht einmal darüber nachdenken, noch weniger wollte ich es aussprechen. Dieser Mistkerl! „Rhys vorsicht!“, schrie Vaughn hinter mir. Schnell blickte ich nach vorne und wich einer Nadelwand aus. WAS WAR SEIN PROBLEM?! Diese Fallen und die Sache mit Rose. Langsam wurde ich ragend. Da kam mir zum ersten Mal Jack wirklich recht. „Bevor du irgendetwas sagst. Hilfst du mir? Bitte!“, fragte ich energisch, während ich zu Jack schielte. Dieser blickte mich überrascht an. Wahrscheinlich hatte er mit solchen Worten nicht gerechnet. Vor allem nicht mit diesen Ton. Doch vielleicht war es genau das, was ihn überzeugt hatte. Denn schon bald begann er zufrieden zu grinsen und nickte. „Zeig ruhig mal öfters solch einen Kampfgeist, Kiddo. Dann klappt es auch mit dem Mädchen.“ „Oh bitte fang jetzt nicht auch noch damit an“, meinte ich genervt und schielte zu ihm, während er sich auf mich zu bewegte. Ein wenig einschüchtern wirkte er immer noch. Selbst wenn er normal ging. Dieser Kerl strahlte etwas Gefährliches aus. Und das selbst als Hologramm. Schrecklich. Aber jetzt musste ich ihm einfach vertrauen. Ich musste gewinnen und Rose helfen. Schließlich spürte ich so etwas wie einen Stromschlag durch mich hindurch fahren. Daraufhin hatte ich keine Kontrolle mehr über meinen Arm. Diesen kontrollierte nun Jack, welcher sogar mein Auge einfach so benutzte und sich in den Truck von Brehog hackte. Es war schon seltsam nicht mehr der Herr über den eigenen Körper zu sein. Als ob ich lediglich eine Marionette sei. Ich fühlte mich gleichzeitig so schwach und dann auch so stark, da ich quasi spüren konnte, welche Macht Jack hatte. Kein Wunder, dass er all die Jahre mein Vorbild gewesen ist. Plötzlich ließ Jack den Wagen von Brehog eine starke Rechtskurve machen, wodurch Brehog von Rose runter fiel. Diese musste sich allerdings festhalten, damit sie nicht rausfiel, als der Wagen wieder normal fuhr. „Hey pass auf!“, befahl ich ernst. Oh Gott. Das würde ich noch bereuen. Das würde ich EINDEUTIG noch bereuen. Jack fand es sicher nicht amüsant, dass ich ihn rumkommandierte. „Keine Sorge. Ich pass schon auf, dass dein Zuckerstück nicht verletzt wird. Achja wehe du redest noch einmal so mit mir Cupcake!“ Ich hatte es geahnt. „Schon gut. Ich tu es nicht wieder. Jetzt hilf uns einfach zu gewinnen ok? Bitte“, fügte ich schnell hinzu, damit er nicht noch wütender auf mich wurde und sich lieber auf das Geschehen konzentrierte. Allerdings gab es plötzlich ein gewaltiges Problem. Vor uns eröffnete sich eine riesige Schlucht. Sofort riss ich erschrocken meine Augen auf und wollte auf die Bremse drücken, doch das ließ Jack nicht zu. Stattdessen beschleunigte er auch noch und er steuerte auf eine Rampe zu, die zum Glück vorhanden war. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob die Geschwindigkeit reichen würde, um uns über diese Schlucht zu bringen. Doch Jack schien überzeugt zu sein. Somit ließ ich ihn, verängstigt, machen und schließlich flogen wir über die Schlucht. Schnell kniff ich die Augen zusammen. Wenn ich schon sterben müsste, wollte ich es mir nicht auch noch aussehen. Doch statt in einen Abgrund zu rauschen, landeten wir tatsächlich wieder auf festem Boden. Ich öffnete meine Augen wieder und erblickte, dass wir es bald geschafft hätten. Und schon waren wir durch das Ziel. Ich konnte es kaum glauben. Wir hatten gewonnen! Sofort stieg ich aus dem Wagen, meinen Körper hatte ich wieder für mich alleine, und starrte freudig zu dem Truck. Allerdings bemerkte ich, dass irgendetwas nicht stimmte. Der Wagen begann zu wackeln. Anscheinend rüttelte Rose am Lenkrad und bevor ich mich versah, stieß Brehog sie von sich direkt aus dem Truck. Ihre Augen waren geschlossen. Anscheinend hatte er sie ohnmächtig geschlagen. Dabei fiel mir auf, dass sie genau auf die Schlucht zu flog. „ROSE!“, schrie ich verzweifelt und wollte hinrennen, doch Vaughn hielt mich auf. Schnell versuchte ich mich loszureißen. „Lass mich los Vaughn!“ „Spinnst du? Du würdest sterben!“, meinte er ernst. Doch sollte ich sie dafür jetzt sterben lassen. Bevor ich mich versah, stieg auch noch Feuer aus dem Loch. Rose war nicht mehr zu sehen. Nicht glaubend riss ich meine Augen auf. Verzweifelt sank ich zu Boden. Sie war tot. Ich konnte es kaum glauben. Das durfte nicht wahr sein. Mein Herz schmerzte und ich kämpfte gegen Tränen an. Bis mich plötzlich Vaughn an der Schulter antippte und auf das Feuer zeigte. Aus diesem kam Brehog und auf seinen Armen befand sich Rose. Ein Stein fiel mir vom Herzen. Sie war noch am Leben. Ein Glück. Ich war so erleichtert. Erleichtert atmete ich auf, bevor ich mich erhob. Vor uns blieb Brehog stehen und blickte auf uns herab. Ich sah ernst zu ihm, bereit zu kämpfen. Doch schnell winkte er ab. „Ihr habt fair gewonnen. Also halte ich mich an die Abmachung. Ihr bekommt die nötigen Informationen von mir. Wenn ihr wollt könnt ihr sogar die Nacht hier verbringen. Keine Sorge ich werde euch nicht im Schlaf ermorden. Ich bin ein Ehrenmann. Ich habe auch Essen und Trinken, also fühlt euch wie zu Hause. Entschuldigt die Unannehmlichkeiten“, erzählte er uns und ich hob ungläubig eine Augenbraue nach oben. War das wirklich sein Ernst? „Wieso bist du jetzt so nett?“, fragte ich irritiert, woraufhin er zu Rose blickte, die weiterhin ohnmächtig auf seinen Armen lag. „Ich schulde der Kleinen etwas…“, war seine einzige Antwort. Ich weiß nicht wieso, doch ich glaubte ihm. Somit nickte ich und lächelte ihm zu. „Danke. Wir nehmen das Angebot an.“ „Gut, dann folgt mir“, mit diesen Worten führte er uns in den Innenraum des Stadions. Zu unserer Überraschung wirkte es wie eine ganz normale Wohnung. Er besaß mehrere Schlafzimmer, eine Küche, ein Esszimmer, ein Badezimmer und eine Toilette. Sogar ein Wohnzimmer war vorhanden. Hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Als nächstes erwartete uns Claptrap, welchem er plötzlich die Haube öffnete und da das Gortys Project rein steckte. Plötzlich kam aus dem Auge von Claptrap eine Karte mit Koordinaten, wo wir als nächstes hinmüssten. Sofort scannte ich diese und speicherte mit meinem Auge ab. Jetzt mussten wir nur noch warten, dass Rose wieder erwachte und wir könnten etwas Essen. Ich hoffte nur, dass sie nicht zu große Schäden von dem Ganzen mitgenommen hatte und sich schnell erholen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)