Desperate Love von Melodie-chan14 (Eine Tales from the Borderlands FF) ================================================================================ Kapitel 14: Tanz mit mir ------------------------ Seit Stunden liefen wir nun durch die Wüste. Auf meinem Rücken trug ich nun einen riesigen Rucksack, worin sich unsere Proviante befanden. Zum Glück hatte Brehog uns welche mitgegeben. Sogar Verbandszeug hatten wir dabei. Allerdings hatte keiner von uns Dreien daran gedacht sich einen Wagen von ihm zu leihen. Ich besitze sowieso keinen Führerschein, von daher musste ich am wenigsten an so etwas denken. Doch die Beiden Männer hinter mir hätten sich Gedanken darüber machen können. Vor allem meinte Brehog es würde drei Tage dauern bis wir an dem Ort ankommen würden, wo der nächste Hinweis auf das Gortys Project sei. Wahrscheinlich beinhalteten die drei Tage ein mobiles Gerät und keinen langen Fußmarsch. Dazu schien Rhys immer noch keinen Kontakt zu Yvette aufbauen zu können. Auch von Loader Bot war nirgendwo eine Spur zu sehen. Somit durften wir jetzt wahrscheinlich Tag und Nacht durchlaufen. Die Freude war riesig! In einer Höhle wollte ich ungern noch einmal schlafen. Vor allem nachdem ich in einem gemütlichen Bett geschlafen hatte. Vielleicht hätten wir aber Glück und würden ein Haus finden. Am besten natürlich verlassen. Ansonsten dürften wir sicher darum kämpfen, dort zu schlafen. Ich starrte nach oben und hielt mir eine Hand schützend vor meine Augen. Die Sonne stand im Zenit und knallte auf uns herab. Mir war heiß und so wie ich mir die Jungs ansah, schien es ihnen noch schlimmer zu ergehen. Vollkommen erschöpft kippten sie beinahe um. Ihre Kleidung war schon fast komplett durchnässt. Dagegen war ich noch ziemlich fit. Ich trug allerdings auch luftigere Sachen als die Beiden. Schon alleine der metallische Arm musste eine riesen Hitze anziehen bei Rhys. Er tat mir wirklich am meisten Leid und ich überlegte, ob wir kurz Rast machen sollten. Allerdings hatte ich Angst davor, dass wir dann niemals weiter kämen. Das Stadion war zwar nicht mehr zu sehen, trotzdem hatte ich das Gefühl, dass wir kaum weiter gekommen waren. Seufzend blickte ich mich um. Vielleicht könnte man sich kurz ausruhen und etwas trinken. So um die fünf Minuten dürften reichen. Da erblickte ich schließlich einen Haufen von Felsen und Steinen, die Schatten warf. An denen könnte man sich lehnen, um ein bisschen Abstand von der Sonne und Hitze zu bekommen. „Hey Jungs, sollen wir uns dort kurz ausruhen?“, fragte ich die Beiden schließlich. Jack ignorierte ich gekonnt. Auch wenn ich langsam Sympathie für ihn aufbringen konnte. Ich sah ihn nicht mehr als Monster, sondern tatsächlich als einen Menschen. Vor allem da mir weitere Dinge eingefallen waren, die ihn betrafen. Vor allem fiel mir wieder ein, wieso er eigentlich so durchgeknallt geworden war. Sei es durch seine Großmutter – soweit ich mich erinnern konnte - gewesen, die ihn anscheinend ziemlich schlecht behandelt hatte, oder dadurch, dass er niemanden trauen konnte. Jeder hatte ihn verraten. In mir wuchs ein großes Gefühl von Mitleid. So jemand konnte gar nicht wirklich schlecht sein. Gut er war ein Bösewicht. Allerdings war er dieser Bösewicht, der einen Grund dafür hatte, warum er so war, wie er nun einmal war. Nicht einmal gewalttätig schien er früher gewesen zu sein. Er hatte sogar seine guten Seiten. Vor allem wollte er immer nur eines sein. Ein Held. Und so sah er sich wahrscheinlich immer noch. Kaum zu glauben aber ich konnte diesen Mann nicht mehr hassen. Zumindest nicht mehr so wie früher. Und ich HASSTE es, dass ich ihn nicht hassen konnte! Ernsthaft das regt einen auf. Schließlich stimmten mir die Jungs zu und wir gingen zu den Felsen. Sofort setzten wir uns in den Schatten und genossen die angenehme, erfrischende, kühle Luft, die einem zu wehte. Genüsslich seufzte ich aus und schloss die Augen. Kurz genoss ich diese Stille. Die Kühle. Alles tat so gut. Endlich konnte man seine Füße entspannen lassen. Nach diesen drei Tagen würde ich bestimmt überall Blasen haben. Außer wir würden öfters solche kurze Rasten machen. Wofür ich eindeutig wäre und ich war mir sicher, dass die Jungs mir zustimmen würden. Ich öffnete nach einiger Zeit wieder meine Augen und kramte in meinem Rucksack. Auch die Beiden hatten jeweils einen, worin sie ihre Getränke und Essen aufbewahrten. Ich nahm eine Flasche aus meinem und trank sofort ein paar riesige Schlucke daraus. Tat das gut. Das Wasser war zum Glück noch kalt und spülte somit die Hitze aus meinem Hals. Auch mein Magen schien sich abkühlen zu können. Ich blickte zu den beiden Herren, wobei mein Blick direkt bei Rhys hängen blieb. Dieser schluckte zu hastig, sodass ihm ein paar Tropfen den Hals entlang flossen, während er sich gegen den Stein lehnte. Ich schluckte stark. Mein Herz schlug gegen meine Brust. Solche Szenen waren es, die mich wünschen ließen, nie wieder von hier weg zu kommen. Er war betörend und sexy. Somit blickte ich schnell wieder weg, bevor ich mich noch mehr verlor. Ich wollte nicht mehr darüber nachdenken. Ich wollte nicht daran denken, ob ich nach Hause könnte oder nicht. Ich hatte Angst davor, was mein Herz sagen würde. Mein Kopf sagte, dass ich nach Hause wollte. Allerdings würde mein Herz mir sicherlich widersprechen. Seufzend erhob ich mich und steckte die Flasche wieder in meinen Rucksack. „Kommt wir sollten weiter“, meinte ich und warf den Rucksack über meine Schulter, bevor ich den Blick abwandte und weiter ging. „Warte auf uns Rose“, rief mir Rhys hinterher, doch ich versuchte ihn zu ignorieren. Seufzend starrte ich auf den Boden, während ich weiter ging. Kurz schielte ich nach hinten und bemerkte, dass die Beiden mir folgten. Besser gesagt die Drei. Langsam holten sie mich sogar auf, weshalb ich mich wieder von ihnen abwandte. Immer wieder wechselte meine Entscheidung von „ich bin ein Arsch zu Rhys und versuche ihn zu hassen“ zu „ich will jede Sekunde mit ihm genießen, bevor ich ihn für immer verliere“. Es war ein Wechselspiel der Gefühle und es machte mich fertig. Wahrscheinlich wäre es leichter für mich, wenn ich mich einfach entscheiden würde, was ich nun wollte. Allerdings war es so hart. Ich wollte so vieles. Ich wollte sowohl mein zu Hause nicht vermissen, als auch diese Welt und vor allem ihn nicht vermissen müssen. Wieso musste ich mich dazwischen entscheiden? Wieso hätte ich nicht einfach unwissend bleiben können? Plötzlich fiel mir etwas in meinen Augenwinkel, weshalb ich stehen blieb und zu meiner rechten blickte. Dabei erkannte ich ein Tier, zumindest sah es für mich so aus. Es schien verletzt zu sein und klemmte unter einem Stein. Es wirkte so als ob ein Hund einen Panzer auf dem Rücken tragen würde. Während der Rest wie kahl geschoren aussah. Außer der Kopf, welcher in zwei gespalten zu schien, was seinen Maul darstellte. Die Augen schienen leer zu sein, da sie lediglich zwei Punkte darstellen. Sofort erkannte ich was es war. Es handelte sich um einen Skag. Allerdings schien es noch ein Baby zu sein, da er noch ziemlich klein zu sein schien. Wahrscheinlich ging er mir gerade so bis zur Hüfte. Lange dachte ich nicht nach und stürmte zu ihm. Hinter mir hörte ich Rhys nach mir rufen, doch das ignorierte ich. Sofort knurrte mich der Skag an, als ich ankam. Doch ich ignoriert das und befreite ihn von dem Stein. Danach kramte ich aus meinem Rucksack den Verbandskasten, um sein Bein zu schienen. Genauso wie die meisten Tiere in meiner Welt besaß ein Skag vier Beine und Pfoten. Wobei die Pfoten mit scharfen, langen Krallen bestückt waren. „Rose was machst du da?“, fragte mich Rhys, nachdem er und Vaughn bei mir angekommen waren. „Ich helfe diesem armen, kleinen Kerl. Er ist verletzt!“, antwortete ich ernst und beachtete sie nicht weiter. Lediglich mit halbem Ohr lauschte ich ihren Worten. Sogar Jack meldete sich zu Wort. „Da spielt jemand wohl gerne die Heldin. Tapfer aber dumm. Es wird dich danach verschlingen“, meinte er, doch mir war das egal. Sollte der Skag es versuchen. Ich würde mich trotzdem um ihn sorgen. Zumindest würde ich ihn verarzten. Allerdings war das leichter gesagt als getan, denn plötzlich biss er in meinen Arm, woraufhin ich kurz vor Schmerzen aufschrie und ein Auge zukniff. Ich schielte ihm direkt in die Augen. „Das hält mich nicht auf!“, meinte ich ernst, woraufhin mich das Monster überrascht anzuschauen schien. Danach wandte ich mich wieder seinem Bein zu und nahm einen Stab zur Hand, um das Bein stützen zu können. Danach wickelte ich mehrfach den Verband um das Bein und den Stab, sodass der Halt nicht verloren ging. Sobald ich fertig war klebte ich alles mit einem großen Pflaster fest. Danach ließ ich das Bein los und der Skag entfernte sich von meinem Arm, bevor er diesen abzuschlecken begann. Überrascht starrte ich zu ihm. Es brannte ein bisschen, allerdings hatte ich nun das Gefühl einen Hund vor mir zu haben, welcher versuchte sich zu entschuldigen. Ich konnte nicht anders als ihn zu streicheln. „Jetzt entschuldigst du dich, hm? Du bist mir ja Einer“, meinte ich amüsiert und blickte zu meinem Art, welcher stark am Bluten war. Ich sollte ihn besser verarzten. Allerdings wollte ich vorher hier weg, bevor wir noch eine unschöne Überraschung haben würden, da die Mutter von dem Kleinen auftauchen würde. Somit stand ich auf und packte das Verbandszeug wieder ein. Mir fiel auf, dass ich Recht hatte. Er ging mir wirklich bis zu den Hüften. „Also dann, leb‘ wohl Skaggy“, meinte ich und warf den Rucksack über meine Schulter, bevor ich den Jungs deutete, dass wir weiter gehen sollten. Allerdings kamen wir nicht weit, da mir auffiel, dass mir jemand folgte. Als ich mich umdrehte stand der Skag hinter mir und blickte mit treuen Augen an. Sofort seufzte ich und streichelte ihn erneut. „Was ist? Willst du bei uns bleiben?“, fragte ich neugierig, woraufhin dieser nickte. Allerdings schien das nicht jedem zu gefallen. „Bist du verrückt? Wir können doch keinen Skag mit uns nehmen! Die sind gefährlich!“, beschwerte sich Vaughn verängstigt, woraufhin ich nur den Kopf schüttelte. „Er mag mich und ich er wird uns sicher nichts tun. Nicht wahr Skaggy?“, fragte ich meinen Skag Freund, woraufhin dieser den Kopf schüttelte. „Dann ist es beschlossen. Er gehört jetzt zu uns. Komm Vaughn sieh mich nicht so an. Er könnte hilfreich sein“, meinte Rhys, woraufhin ich nickte und breit lächelte. Nach dieser kleinen Diskussion gingen wir weiter. Nach einiger Zeit machten wir erneut eine Rast und ich lehnte gegen einen Felsen, während ich langsam den Ärmel von meinem linken Arm hochschob. Die Wunde sah schlimmer aus, als ich sie mir vorgestellt hatte. Die Haut war an manchen Stellen aufgerissen, sodass das gesamte Blut den Arm runter tropfte. Kurz wandte ich den Blick ab, da mir mein Essen versuchte wieder hochzukommen. Bevor ich erneut hinguckte, spürte ich schon etwas auf meiner Haut brennen, beziehungsweise in der Wunde, weshalb ich mir schnell auf den Finger biss und versuchte zu meinem Arm zu blicken. Zu meiner Überraschung hing Rhys darüber und desinfizierte erst einmal die Wunde. Kurz darauf nahm er einen Verband und wickelte ihn um die Wunde, sodass kein Blut mehr entweichen konnte. Kurz fragte er: „Ist das ok so oder zu feste?“, woraufhin ich lediglich ein „Aha“ von mir gab, bevor ich realisierte was er gefragt hatte. Ich musste mich zusammen reißen. Auch wenn das schwer fiel, wenn er mir plötzlich solche Seiten zeigte. Ich hätte nie gedacht, dass er mich verarzten würde. Dazu sah er auch noch so ernst aus. Allerdings wirkte er auch besorgt. „Öhm es ist gut so…“, meinte ich schließlich, woraufhin er konzentriert nickte und das Verband schließlich befestigte. Danach ließ er sich auf seinem Hintern nieder und betrachtete zufrieden sein Werk, während ich immer noch verblüfft war, dass er das tatsächlich gemacht hatte. Die Hitze stieg mir wieder in den Kopf, genauso wie mein Blut und ich konnte nicht anders, als ihn ein wenig verträumt anzublicken. Er war wirklich mein Traummann. Nicht nur das. Er war mein persönlicher Held und jetzt auch noch mein Arzt. Ok! Falsche Gedanken! Eindeutig wieder falsche Gedanken! Schnell versuchte ich ein neues Bild in meinen Kopf zu bekommen. Da kam mir der Anruf von Rika gerade richtig. „Hey Rika was gibt es?“, fragte ich sofort, doch sie schien mir mal wieder nicht wirklich zuzuhören. Déjà-vu! „Hey Rose. Wie komme ich in deinen PC rein?“, fragte sie mich stattdessen, woraufhin ich meine Augen zusammen kniff. Ich wollte es ihr ungern verraten, denn sobald sie rein kommen würde, würde sie von einem riesigen Rhys Wallpaper erschlagen werden. Dazu wollte ich ungern, dass sie sich durch meine privaten Dateien durchgucken würde. Da war einige unangenehme und peinliche Sachen bei. Auch welche die Rhys betrafen und mich… Wenn ich schon darüber nachdachte lief mir vor Scharm die Röte in den Kopf. Schnell versuchte ich es durch ein Räuspern zu vertuschen. Doch dadurch machte ich sie erst recht neugierig. Und das gefiel mir gar nicht. Hinterher würde sie sich auch noch in meinen Youtube Account hacken und dort alles kaputt machen. Oder meine AMVs entdecken. Ich war eine kurze Zeit lang stark von Rhys besessen gewesen. Es war wirklich unheimlich. Doch das war nicht einmal unbedingt das schlimmste. Meine AMVs waren Grotten schlecht! Obwohl ich trotzdem sogar ein paar Likes bekommen hatte. Verstehe wer will. „Come on! Sag es mir!“, flehte sie mich an, woraufhin ich kurz seufzte und meine Augen rollte. „Von mir aus. Es ist der Name meines Vaters“, antwortete ich schließlich und schloss genervt meine Augen, während Skaggy seinen Kopf auf meine Beine legte und Rhys neben mir die Arme hinter seinem Kopf verschränkte. Irgendwie fühlte ich mich gerade wie in einem Sandwich. Fragt mich bloß nicht warum. Und ja ich hatte meinen Skag nun Skaggy getauft. Plötzlich musste ich etwas blau Schimmerndes vor mir feststellen, woraufhin ich nach oben blickte und Handsome Jack erkannte, wessen Füße IN meinen Beinen standen. „Probleme Jack?“, fragte ich, woraufhin dieser nicht unbedingt begeistert die Arme vor der Brust verschränkte. Ok. Was hatte ich jetzt schon wieder angestellt? „Ich muss zugeben, dass du ziemlich beeindruckend bist, Kleines. Vielleicht nenne ich dich doch nicht mehr ständig Püppchen oder Herzchen“, meinte er und ging danach wieder weg. Sowohl ich, als auch Rhys, sahen ihm überrascht nach. Danach nahm ich schockiert mein Handy an mein Ohr. „Rika… Handsome Jack hat mich gerade gelobt. Muss ich sterben?“, fragte ich irritiert, verängstigt, nervös und irgendwie sogar glücklich zugleich. Zu viele Gefühle waren gerade im Spiel. Auch Rika wirkte sehr überrascht. „Echt jetzt? Cool! Uuuh was haben wir denn hier? Nein wie süß! Rose du magst Creepypastas?“, fragte Rika mich plötzlich neugierig, woraufhin eines meiner Augen nervös zu zucken begann. „J-ja… Bitte sag mir nicht du bist auf Youtube! Bitte sag mir nicht du bist auf der Creepypasta Seite. ICH WARNE DICH! Wenn du mir nur EINE vorliest bringe ich dich-“ „Zu spät. Hm? Spongebob? Uh ja zerstöre meine Kindheit!“, sagte sie fröhlich, woraufhin ich erschrocken meine Augen öffnete. Das durfte alles nicht wahr sein. Sie würde mir Albträume bereiten. Ich sah es schon kommen. Somit klatschte ich mir verzweifelt gegen meinen Kopf und ließ mich an dem Felsen runter rutschen. „Rhys?“ „Hm?“ „Bring mich bitte um…“, murmelte ich verzweifelt, woraufhin er meine Schulter tätschelte. „Tätschel meinen Kopf und ich bin happy…“, nuschelte ich errötet und schielte zu ihm, woraufhin er meinen Worten sogar folgte und meinen Kopf begann zu streicheln. Sofort musste ich lächeln und genoss diese Streicheleinheit. Ich begann sogar leise zu schnurren. Allerdings schien ihn das zu stören, denn darauf hörte er sofort auf und wandte seinen Kopf von mir ab. Betrübt blickte ich zu Boden und lauschte nun wieder Rikas Worten, welche mir tatsächlich eine Creepypasta vorlas. Creepypastas waren gruselige Geschichten, die in der Regel ausgedacht waren. Allerdings hörten sie sich manchmal glaubwürdig an. Die meisten beinhalteten irgendwelche Spiele oder vorhandene Serien. Sie ähnelten ein wenig Fanfiktion. Außer dass sie oft brutal, unheimlich und vor allem auch tödlich waren. Die meisten hingen mit Glitches and Hacks zusammen. Wobei es bei Serien gerne verlorene Folgen waren. Wie zum Beispiel bei dieser Creepypasta, die mir Rika gerade vorlas. Es handelte von Spongebob und einer verlorenen Folge, bei welcher sich anscheinend irgendjemand umbrachte. Je mehr ich davon hörte, desto weniger wollte ich es. Die Geschichte war abartig und beinhaltete Gedärme und tote Kinder. Ich musste mich schon beim Zuhören beinahe übergeben. Ich sprang auf und musste sie einfach unterbrechen. Ich hielt das einfach nicht mehr aus. Das war zu viel für mich. „Stopp! Hör auf bitte! Ich kriege diese Bilder nie wieder aus meinem Kopf…“, beschwerte ich mich, woraufhin Stille einkehrte. War sie jetzt etwa beleidigt? Das bloß wegen solch einer Sache. Vorstellen konnte ich es mir nicht wirklich. Vor allem war sie in der Regel nie wirklich schnell eingeschnappt. Plötzlich ploppte ihr Gesicht auf mein Handy. Sie hatte anscheinend ihre Kamera eingeschaltet. Kurz erschreckte ich mich. Viel Zeit zum Erholen hatte ich nicht. „MACH MICH AUF LAUT! LOS!“, befahl sie mir ernst, woraufhin lieber tat, was sie sagte und sie auf Lautsprecher stellte. Was hatte sie vor? „Rhys? Komm mal her und stell dich vor Rose!“, befahl sie erneut. Wieso hatte sie plötzlich die ganze Zeit diesen Befehlston drauf und was wollte sie jetzt von Rhys? Was mich noch mehr störte war die Tatsache, dass meine Kamera ebenfalls an war und Rika uns nun beobachten konnte. Aber wozu? Was hatte sie vor? Doch anstatt irgendetwas zu hinterfragen, kam Rhys auf mich zu und stellte sich tatsächlich vor mich. Vaughn und Jack schauten uns interessiert zu. Anstatt mal irgendetwas zu unternehmen. Idioten! „Super. Vaughn? Sei ein braver Junge und halt mal das Handy von Rose. So dass ich die Beiden sehen kann!“, fauchte sie schon fast, woraufhin Vaughn sich sputete und schnell das Handy in seine Hände nahm. Rika konnte uns nun perfekt beobachten. „Perfekt. Und jetzt… Rhys, leg deine rechte Hand auf Roses Hüfte und in deine andere Hand nimmst du ihre. Rose du legst deine Hand auf seine Schulter.“ Wir taten was sie uns befahl. Sowohl mir als auch ihm stieg eine gewaltige Röte in das Gesicht. Mir war das so peinlich. Und plötzlich wusste ich was sie vorhatte, weshalb ich mich schnell von ihm reißen wollte. Doch seltsamerweise ließ er das nicht zu. Er wich meinen irritierten Blicken aus, weshalb ich mich erbost an Rika wandte. „Was soll das? Ich tanze jetzt bestimmt nicht mit ihm! Es ist heiß hier draußen!“, fauchte ich sie an, allerdings ignorierte sie einfach was ich zu sagen hatte. „Hast du schon einmal Walzer getanzt Rhys?“, fragte sie stattdessen, woraufhin ich erneut die Augen rollte und lautstark grummelte. „Nein nicht wirklich…“, gab Rhys ehrlich zu. Seufzend schielte ich zu ihm hoch und begann eine Melodie zu summen. „Rika du kennst das Lied, schmeiß an“, sagte ich nun, da ich mich mit meinem Schicksal abgefunden hatte. Rika erkannte tatsächlich die Melodie. War auch kein Wunder, schließlich hatten wir den Film zusammen gesehen, aus welchem dieses Lied stammte. Es war der letzte Teil von High School Musical gewesen. Das Lied hieß Can I have this dance. Ich fand es passend, da Gabriella Troy mit dem Lied ebenfalls das Tanzen beigebracht hatte. Allerdings waren die Beiden auch ein Paar. Im Gegensatz zu Rhys und mir. Wie peinlich das war. Mir war das schon unangenehm. Wie das sich wohl für ihn anfühlte? Ich schloss meine Augen und begann den Anfang zu singen des Liedes zu singen. Davor sagte ich: „Mach es mir einfach nach und merk dir zwei Sache. Dreieck und rechts, links, rechts. Achja achte auf den Text.“ Rhys hörte auf das was ich ihm gesagt hatte. Allerdings starrte er trotzdem auf meine Füße. Ich musste schmunzeln und begann mit ihm vorsichtig zu tanzen. Wirklich zum Takt passte es nicht, doch das war am Anfang egal. Er musste sich erst einmal an die Schritte gewöhnen. Immer wieder sagte ich leise: „Rechts, links, rechts.“, sodass er es sich merken konnte. Langsam begannen wir uns sogar zusammen zu drehen und meine Nervosität war wie erloschen. Auch er schien lockerer zu werden und blickte mir nun sogar in die Augen. Erst der Hälfte des Liedes war vorbei, weshalb ich langsam versuchte ihn an den Rhythmus zu gewöhnen. Bis er schließlich die Führung übernahm. Kaum zu glauben, dass ich das überhaupt aushielt. Mein Herz schien gerade nämlich in meiner Brust zu zerspringen. Und trotzdem fokussierte ich mich auf ihn. Auf sein Gesicht um genauer zu sein. Seine Augen, die auf mir ruhten. Wir hatten auch nichts Besseres zu tun, als einfach mal hier durch die Wüste zu tanzen, wie es mir schien. Ich musste allerdings zugeben, dass es äußerst amüsant war und unglaublich viel Spaß machte. Wenn ich ihm doch bloß sagen könnte, was ich fühlte. Jetzt wäre der perfekte Moment gewesen. Vor allem da wir uns Beide anscheinend immer mehr in dem Tanz verloren. Ich bemerkte um mich herum gar nichts mehr. Nicht einmal mehr Rika konnte ich vernehmen. Auch die Hitze war verschwunden. Es zählte nur noch dieser Tanz. Egal wie einfach er gerade war. Doch plötzlich versuchte Rhys mich zu drehen, doch das gelang uns nicht wirklich. Stattdessen stolperte ich direkt in seine Arme, woraufhin er mich schnell auffing und mich feste gegen sich presste. Mein Kopf begann wieder zu Dampfen. Genau gegen seine Brust wurde ich gedrückt, als das Lied endete. Konnte dieser Moment nicht ewig anhalten? „Super. Das war toll“, meinte Rika applaudieren und zeigte mir, dass dieser Moment nicht ewig anhalten konnte. Somit seufzte ich kurz und löste mich schließlich von Rhys. Doch als sich unsere Augen trafen, glaubte ich ein wenig Enttäuschung sehen zu können. Wollte er etwa noch weiter tanzen? Mit mir? „Öhm Rika? W-wofür war das jetzt?“, fragte ich stotternd und nahm mein Handy wieder zur Hand. Sie begann breit zu grinsen und zeigte mir ihr Victory Zeichen. Sofort zog ich eine Augenbraue hoch und verstand schließlich. „Ah damit ich die Creepypasta vergesse?“ „Korrekt. Hat es geklappt?“, fragte Rika stolz auf sich selber, woraufhin ich lachend nickte. „Ja… Ja hat geklappt.“ „Super. Also ich melde mich später wieder. Ciaoi“, verabschiedete sie sich von mir, woraufhin ich mit einem kurzen „Bye“ ebenfalls verabschiedete. Danach packte ich mein Handy wieder weg und schwang den Rucksack über meine Schulter. Wir hatten noch einen langen Weg vor uns und so langsam wurde es spät. Bald bräuchten wir einen Ort, wo wir uns ausruhen könnten. Ansonsten durften wir unter dem freien Himmel schlafen und darauf war ich nicht unbedingt erpicht. Somit wandte ich mich an die Jungs und meinte strahlend: „Kommt! Weiter geht es!“ Auf in unser Abenteuer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)