Dreams come true von Akikou_Tsukishima ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 2 -------------------- Als ich geendet hatte mit dem Song schaute ich auf und war überrascht als plötzlich geklatscht wurde. Noch nie hatten mir so viele Leute zugehört. Leicht wurde ich rot vor Verlegenheit. „Minna-san, domo arigatou!“, sagte ich und verbeugte mich. Ren trat näher zu mir. „Wow, du hast echt eine gute Stimme. Jetzt tut es mir noch mehr Leid, dass du wegen mir deinen Traum nicht verwirklichen kannst.“ „Hehe, nicht doch! So gut bin ich auch nicht.“, sagte ich mit einer abwehrenden Handbewegung. „Nein wirklich. An deiner Stimme musst du noch arbeiten, aber du hast Akoyas Song bis jetzt am besten interpretiert.“ hörte ich die Stimme von einem Jungen, der auf mich zukam. Er war total vermummt mit Kapuze und Schal bis unter die Augen. Darum war er auch etwas undeutlich zu verstehen. Auch er hatte blaue Augen, aber sie waren nicht so eiskalt, wie bei dem heute früh. „Ich habe schon viele diesen Song covern hören im Internet in JP-TV-Tube. Aber keiner hat den Song bis jetzt auch nur ansatzweise so gut rüber gebracht wie du.“ Oh Mann, ich hatte den Song das erste Mal performt und bekam gleich so viel Zuspruch. „Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen. So ein gutes Cover gab es noch nie!“, meinte jetzt auch ein Mann und kam klatschend auf mich zu. „Leute, das ist doch übertrieben, haha!“ Ich war richtig peinlich berührt, und konnte nicht anders als mich am Kopf zu kratzen. „Das war wirklich keine große Sache. Hört auf! Ihr macht mich ganz verlegen.“ „Zier' dich nicht so, Mann! Du warst super!“, kreischte Ren ganz begeistert und sah mich mit großen Augen an. „So wie's aussieht hast du deinen ersten Fan.“, meinte der Junge und er und der Mann begannen zu lachen. Total überrumpelt ging ich mit erneuter abwehrender Handbewegung ein paar Schritte rückwärts, flog über meine Gitarrentasche und stürzte. Dabei riss ich den Jungen neben mir mit nach unten, weil ich in der Schnelle nur reflexartig das nächste griff um nicht zu fallen. Er landete direkt auf mir und ich landete auf dem Fußweg. Der Aufprall wurde durch den Schnee zwar gemildert, aber war durch nicht weniger schmerzvoll. Die Beule war wohl gerade noch mal um ein 3-Faches größer geworden. Kurz sah ich nur Sternchen und alles drehte sich. „Gomene!“, brachte ich nur heraus. Ich schloss die Augen für einen Moment bis das Pochen in meinem Kopf nachgelassen hatte. „Würdest du mich bitte loslassen?“ Langsam öffnete ich die Augen. Ich sah in die blauen Augen des Jungen der auf mir lag. Der Schal war verrutscht, so dass ich sein Gesicht komplett sehen konnte und eine blonde Haarsträhne war unter der Kapuze hervor gerutscht. *Aber, das ist doch...* „D... du...“ Vor Schreck ließ ich ihn los. Er sprang auf, nuschelte ein „Viel Glück noch!“ und verschwand. Ren reichte mir die Hand. „Alter wenn du da noch lange liegen bleibst, holst du dir noch was weg.“ Dankend nahm ich diese an und ließ mir hoch helfen. „Was war eigentlich mit dem Typen los? Der ist ja los gerannt, als hätte ihn eine Tarantel gestochen.“ „Keine Ahnung!“, seufzte ich. Der sah echt genauso aus, wie der heute Morgen, aber das war unmöglich. Der war ganz anders drauf, und definitiv viel netter. Wie heißt es doch so schön: „Jeder Mensch hat auf der Welt irgendwo einen Doppelgänger.“ Also zuckte ich nur mit den Schultern. „Darf ich euch beide vielleicht zu einem Tee einladen?“, schaltete der Mann sich wieder ein. „Worüber wollen Sie jetzt mit mir sprechen, Herr...“ „Fujisaki. Fujisaki, Rei. Sehr erfreut!“ Er reichte mir die Hand. „Der Tee.“ Die Kellnerin brachte uns den Tee, verbeugte sich und ging zum nächsten Tisch. Er trank einen Schluck Tee, bevor er sprach. „Du hast wirklich Talent. Hast du schon mal darüber nachgedacht, an die Kaizen Talent Akademie zu gehen?“ Ich spuckte meinen kompletten Tee wieder aus und alles landete auf Fujisaki-san. „Hehe, das ist aber echt witzig dass sie das ansprechen. Halten Sie mich denn wirklich für so talentiert?“, lachte ich hysterisch auf und machte dabei irgendwelche undefinierbaren Bewegungen. So versuchte ich meine Freude darüber auszudrücken, dass auch noch andere Außenstehende der gleichen Meinung waren, dass ich zumindest Potential hatte. Dass ich noch weit entfernt vom Profi war, wusste ich selber. „Ja, warst du denn beim Aufnahmetest? Der war heute glaub' ich.“ Hatte ich gerade noch vor Freude getanzt, oder zumindest so was Ähnliches getan, so war meine Freude auf einen Schlag weg und ich begann zu heulen. „Nei-ei-ei-ei-ein!“, weinte ich. „Ich hab' ihn verpasst.“, gab ich schluchzend von mir. „Fujisaki-san. Es ist meine Schuld. Wegen mir hat er heute Morgen den Bus verpasst. Die Wachleute wollten uns nicht mehr reinlassen.“ Erstaunt lehnte Fujisaki sich nach hinten. „Das ist je echt ärgerlich.“ „Ja!“, gab ich noch weinerlich von mir, dann wischte ich mir die Tränen weg, stellte mich mit erhobener Faust mit einem Fuß auf die Tischkante und nahm eine Siegerpose ein. „Aber wen juckt das? Ich werde es auch ohne diese Schule schaffen.“ Verdutzt sahen Fujisaki und Ren mich an. „Haha, du hast ja echt ein gesundes Selbstbewusstsein, mein Junge.“, er lachte, während Ren mich vom Tisch runter zog, da die Kellnerin mich schon ganz kritisch ansah. „Glauben Sie mir etwa nicht?“ Er lachte noch lauter. Das empfand ich schon etwas beleidigend. Fand er nun, dass ich Talent hatte oder nicht? „Das ist mein Ernst, Fujisaki-san.“ „Ich glaube dir ja, Junge. So ein Selbstvertrauen ist in dieser Branche sehr wichtig. Wer das nicht hat kann einpacken. Ich kenne da so jemanden, der war anfangs genauso optimistisch.“ Er schien nachdenklich, dann seufzte er. „Und wurde er erfolgreich?“, stellte Ren an meiner statt die Frage. Fujisaki schüttelte den Kopf. „Anfangs war er erfolgreich, aber irgendwann ist er einfach untergetaucht.“ Er seufzte und grinste dann. „Naja, kann man nichts daran ändern. Er wird seine Gründe gehabt haben.“ Er stand auf und legte das Geld auf den Tisch. „Wie dem auch sei. Ich wünsche dir viel Erfolg für die Zukunft.“ Er war fast aus der Tür raus, da drehte er sich noch mal um: „Bevor ich's vergesse: Wie heißt du Junge? Vielleicht hört man ja irgendwann mal was von dir.“ Diese Aussage katapultierte mich gedanklich schon wieder in die höchsten Sphären. Er glaubte also an mich. Siegessicher hob ich den Daumen nach oben und sagte: „Ich bin Yagisawa, Ryuu und eines Tages werde ich ein berühmter Musiker, genau wie mein Vater.“ Seine Augen weiteten sich. War das so ungewöhnlich, dass man seinen Eltern nacheifert, auch wenn man seinen Vater nicht kennt. Dann legte sich ein Grinsen auf seine schmalen Lippen. „Mhh, ich glaube, dass du es schaffen kannst, wenn du nur weiter an dich glaubst. Und wenn du so treue Freunde hast wie ihn, dann wirst du eines Tages groß raus kommen. Und vielleicht noch berühmter als dein Vater.“ „Glauben Sie? Jetzt schmeicheln sie mir aber. Ich und so gut wie mein Vater oder besser... Ähm Moment... Woher...?“ Er war weg. Ich lief nach draußen und schrie: „Hey Fujisaki-san, wo sind sie? Woher kennen Sie meinen Vater?“ Zwecklos! Er war verschwunden. Ren brachte mir meine Jacke und Gitarre hinterher. „Was war denn plötzlich los?“ Dankend nahm ich die Jacke an und zog sie mir über, denn ich merkte schon wie ich bibberte. „Ich bin mir sicher, dass er etwas über meinen Vater weiß, oder ihn sogar kennt. Er hat so Andeutungen gemacht.“ „Na komm, lass uns gehen.“ Ich nickte ihm zu, hing mir meine Gitarre auf den Rücken und folgte ihm. Er beobachtete die beiden Jungs aus sicherer Entfernung. Er hätte nie gedacht, dass er ihm jemals in seinem Leben begegnen würde. Er war erstaunt, was aus dem Jungen geworden war. *Shun, dein Sohn ist dir wirklich sehr ähnlich, er strotzt genau wie du vor Selbstbewusstsein und Optimismus. Wollen wir hoffen, dass er nicht wie du, einfach irgendwann verschwindet. Er hat jedenfalls großes Talent. Ich werde ihn im Auge behalten.* Ihm legte sich erneut ein Lächeln auf seine Lippen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)