Die vier Jahreszeiten von Black_Desiree ================================================================================ Kapitel 7: 7. ------------- Kai war mehr als nur wütend. Sein Körper zitterte und er blickte feindselig das Display an. Es war sein Großvater > Voltaire <. In seinem Inneren brach ein Vulkan aus. Kai hasste ihn über alles. Zu viel hatte der Dreckskerl ihm weggenommen. Zu viele Schmerzen hatte er ihm zugefügt… … * Jahre zuvor… Es war ein ruhiger Sonntagnachmittag. Draußen regnete es und es war recht kühl im Zimmer. Der kleine Junge mit den rubinroten Augen saß umschlungen in einer festen Umarmung mit seiner Mutter auf dem Bett und wartete. Er hatte große Angst. Von draußen hörte er die laute Stimme seines Vaters und die von Voltaire. Sie stritten, doch Kai konnte den Grund nicht verstehen. Er hörte immer wieder seinen Namen. Wörter die ihm unbekannt waren wie die Abtei. Voltaire bestand darauf Kai mitzunehmen, doch sein Vater ließ es nicht zu. Neugierig lauschte er den Stimmen und merkte wie seine Mutter ihn noch fester hielt. Er blickte in ihr Gesicht und konnte eine gewisse Anspannung erkennen. Eine Weile ging der Streit so weiter bis sich durch das laute krachen der Eingangstür eine Stille verbreitete. Als sein Vater in das Zimmer rein trat wirkte er müde und besorgt und Kai wusste, dass etwas Schlechtes passieren würde. * Sein Handy verstummte. Aufgebracht stand er da und konnte die Wut in sich nicht unterdrücken. „Alles in Ordnung Kai?“ Tala beobachtete seinen Freund und legte seine Hand auf dessen Schulter. Dabei blickte er ihn sicher an. „Wir geben all dem ein Ende.“ Etwas mitgenommen nickte sein gegenüber und ging in sein Zimmer. Er war nicht in der Lage zu reden. Spencer und Tala sahen ihm nur besorgt nach, doch sie wollten ihn alleine lassen und ihm etwas Freiraum geben, damit er seine Gedanken ordnen und wieder klar denken konnte, denn beide wussten, dass das manchmal nicht so einfach war. Keiner von Ihnen konnte sich von der Vergangenheit ganz losreisen und solange Boris und Voltaire immer noch auf der Bildfläche waren, würde das höchstwahrscheinlich noch eine Weile dauern. Zur selben Zeit saß Bryan an einem großen Holztisch und wartete auf Anastasia. Dabei begutachtete er seine Umgebung. Es war ein Blumengeschäft. Die angenehmen Gerüche der Blumen umhüllten ihn. Dieser Laden hatte etwas Friedliches an sich. Er mochte es. Sein Blick huschte über die verschiedenen Blumenarten und er hielt Inne als er ein paar Lilien sah. Es waren die Lieblingsblumen seiner Mutter. Sie sagte immer, dass Lilien unschuldige Schönheit, Reinheit und Hoffnung symbolisieren. Betrübt atmete er einmal tief durch. Er vermisste sie. Anastasia kam auch schon um die Ecke und hatte zwei großen Tassen in den Händen. Lächelnd kam sie ihm entgegen und reichte ihm gutgelaunt die Tasse zu. „Bitteschön!“ Bryan nahm diese dankend an und sie setzte sich ihm gegenüber. Seine Gedanken hingen weiterhin an seiner Mutter. Mit gesenktem Blick saß er da. Anastasia beobachtete ihn. Sie war wirklich froh darüber ihn wiederzusehen. Seit dem Tag an als sie ihn das erste Mal gesehen hatte musste sie ununterbrochen an ihn denken, deshalb war sie nun etwas aufgeregt. Sie bemerkte jedoch gleich das trübe Gesicht des grauhaarigen und fragte vorsichtig nach. „Ist alles in Ordnung?“ Endlich schien er von seinen Gedanken loszukommen, doch er antwortete nicht sofort. „Tut mir leid… ich…“, er unterbrach. Es war jedes Mal dasselbe. Immer wenn er an seine Mutter dachte fühlte er sich wie in einem schwarzen Loch gefangen und eine große Trauer überkam ihn. Er versuchte sich jedoch zusammenzureißen und auf anderes zu konzentrieren. „Arbeitest du schon länger hier?“, fragte er schnell um das Thema zu wechseln. Dies bemerkte die Schöne und ging in das Gespräch ein. Ihr gefielen die traurigen Augen des grauhaarigen überhaupt nicht. „Ja. Dies ist das Geschäft meiner Tante. Ich verbringe sehr viel Zeit hier. Ich liebe Pflanzen, deshalb macht mich diese Umgebung glücklich.“ Sie lächelte ihn warm an und genau dieses Lächeln linderte seinen Schmerz. Er fühlte sich ein wenig besser und auch er schenkte ihr ein kleines Lächeln. Ein bisschen kam er sich wie ein unbeholfenes Kind vor. Sie brachte ihn durcheinander. „Weißt du was Bryan.“ Er horchte aufmerksam zu und sie sprach weiter. „Ich freue mich wirklich sehr dich wieder zu sehen.“ Der grauhaarige blinzelte verwirrt und wieder hatte er dieses komische Gefühl in sich. Anastasia ging es nicht anders. Sie musste zugeben, dass der grauhaarige ab der ersten Sekunde Ihr Interesse geweckt hatte und sie Ihn sehr attraktiv fand. Sie erinnerte sich an den Moment als sie ihm gegen die Brust gerannt war. Als sie erkannte in wen sie reingelaufen war blieb ihr Herz fast stehen und sie konnte vor lauter Nervosität kaum etwas sagen. Irgendwas an ihm ließ ihr Herz schneller schlagen. Er versprühte so viel Stärke und Sicherheit, doch am meisten war Sie von seinen Augen angetan. Noch nie hatte sie solch ein Grün gesehen. Sie leuchteten wie Smaragde und sie war beeindruckt von der Aura welche sie ausstrahlten. Es interessierte sie welche Geschichten sich hinter diesen selbstsicheren Augen verbargen. Sie sprach weiter: „Und du Bryan? Erzähl mir doch was über dich. Ich würde mich sehr freuen mehr über dich zu erfahren.“ Neugierig stütze sie ihr Kinn auf Ihrer Handfläche und blinzelte den Russen interessiert an. Bryan überlegte kurz. „Über mich gibt es nicht viel zu erzählen.“ Die weißhaarige blickte den Jungen skeptisch an und zog eine Augenbraue hoch. „Das glaub ich dir nicht.“ Die zwei blickten sich in die Augen und Bryan merkte erst jetzt, dass ihn noch nie jemand aufgefordert hatte etwas über sich zu erzählen. Die Frage überforderte ihn. Er war sowieso kein Mensch der viel über sich selbst redete. Niemand wusste so richtig was über ihn, bis auf seine Freunde natürlich. Kai, Tala und Spencer waren die einzigen Personen denen er bedingungslos vertraute und die die alles über ihn wussten. „Was willst du denn wissen?“, fragte er nach. Anastasia lächelte. „Du redest nicht gerne über dich stimmts?“ – „Sagen wir es so, es hat bis jetzt niemanden so wirklich darüber interessiert.“ – „Das wundert mich aber sehr.“ Bryan verstand diese Aussage nicht. „Warum?“ – „Denn du wirkst für mich sehr interessant Bryan.“ Er beobachtete sie, und wollte verstehen. Anastasia wurde leicht rot um die Nase. Eigentlich wollte sie diesen Satz nicht laut aussprechen, doch der grauhaarige brachte ihre Gedanken ganz durcheinander. Sie nippte an ihrem Kaffee und unterbrach den Augenkontakt mit ihm. Ihr war das etwas peinlich. Bryan musste unwillkürlich Lächeln, was Anastasia im Augenwinkel sah und es dazu führte, dass es ihr noch peinlicher war. Plötzlich ging die Tür auf und eine schrille Stimme war zu hören. „Anastaaasiaa, meine Liebe bist du hier?“ Eine etwas ältere Dame betrat das Geschäft mit einem Korb in der Hand und blickte sich um bis sie in einem Hinterzimmer verschwand. „Hier bin ich.“, schrie Anastasia ihr nach. Darauf kam die Dame wieder raus und bemerkte die beiden. „Oh, du bist ja nicht alleine. Ich habe mich schon gewundert wo du bleibst, deshalb dachte ich mir ich sehe mal nach dir.“ Sie musterte Bryan. Er stand auf und begrüßte Sie höflich. „Guten Abend. Ich bin Bryan.“ - „Freut mich Bryan. Ich heiße Elena und bin die Tante von Anastasia.“ – „Ich freue mich auch sie kennen zu lernen.“ Sie musterte ihn noch einmal von oben bis unten und wandte sich zu ihrer Nichte. „Entzückend ihr zwei. Deinen guten Geschmack hast du wohl von mir geerbt.“, hallte sich lachend in den Raum und Anastasias Gesichtsfarbe ähnelte auf die Sekunde einer reifen Tomate. Auch Bryan hatte mir so einer Aussage nicht gerechnet und sah die beiden perplex an. Die Tante lachte vergnügt. „Tante!“ – „Was ist denn meine Liebe. Ich finde ihr zwei seht nur so süß nebeneinander aus.“ Peinlich berührt zog sie Bryan aus dem Laden. „Wir sind dann mal weg Tante! Bis dann!!“, sagte sie noch mit einem strengen Ton und warf Ihrer Tante noch einen vielsagenden Blick zu. „Machs gut Bryan! Komm uns wieder besuchen!!“ gab Elena auch von sich, doch bevor er antworten konnte hatte Anastasia ihn rausgezerrt und die Türe zugeknallt. Immer noch rot im Gesicht konnte sie ihm nicht in die Augen schauen und Bryan konnte seinen Blick von Ihr nicht abwenden. Wieder fühlte er dieses seltsame Gefühl und langsam blickte sie ihn verlegen an. „Meine Tante macht gerne Scherze.“, sagte sie knapp und spielte mit einer Haarsträhne. Bryan musste schmunzeln. Dies bemerkte sie natürlich. „Was ist?“, wollte sie wissen. Der grauhaarige antwortete nicht, sondern zuckte nur grinsend mit den Schultern. Irgendetwas an ihr ließ ihn gut fühlen. Draußen war es schon dunkel doch angenehm warm. „Willst du vielleicht etwas spazieren.“, fragte der grauhaarige Russe. Sie nickte leicht mitgenommen und so gingen sie langsam nebeneinander der Straße entlang. Beide sagten nichts und Anastasias Aufregung legte sich ein bisschen. „Ist dir kalt?“, unterbrach der grünäugige die Stille. „Nein alles gut.“, antwortete sie. „Vielleicht könntest du mir ja etwas über dich erzählen“, redete der er weiter. „Ach über mich gibt es auch nicht viel zu erzählen. Ich bin 25, lebe derzeit mit meiner Tante zusammen, da meine Eltern sich im Ausland befinden und unsere Wohnung renoviert wird. Wie bereits erwähnt verbringe ich sehr viel Zeit im Geschäft. Ich singe und tanze gerne. Du bist dran.“ - „Ich würde dich gerne singen hören.“, antwortete er ohne auf weiteres einzugehen. Verwundert sah sie ihn an. „Wirklich? Ich kann aber nicht garantieren, dass es dir gefällt.“, sagte sie belustigt. „Das wird es bestimmt.“, antwortete er mit einer sicheren Stimme und sah sie dabei warm an. Sie lächelte ihm zu. Durch das Klingeln ihres Handys wurde die Unterhaltung erneut unterbrochen. „Entschuldige mich für einen kurzen Moment bitte.“ Bryan nickte und sie hob ab. „Hallo?“ >Ana, wo bist du denn ich läute schon seit 10 Minuten an deiner Haustür!< - „Milena! Dich habe ich ja komplett vergessen!“ >Vergessen!! Das schmerzt. Wie kannst du deine beste Freundin vergessen! Ich warte, komm schnell!!< Somit legte die Person in der anderen Leitung auf. Neugierig beobachtete Bryan die türkisäugige. Sie ließ die Schultern hängen. „Ich muss leider gehen.“ Enttäuschung breitete sich im Inneren des grauhaarigen aus. Er hätte noch gerne ein bisschen Zeit mit ihr verbracht, doch er nickte. „Ich kann dich ein Stück begleiten, wenn du willst“, fragte er erwartungsvoll. Natürlich wollte sie es. Am liebsten würde sie noch stundenlang mit ihm zusammen sein und ihn besser kennenlernen. „Gerne!“, antwortete sie zufrieden und sie machten sich auf den Weg. Nach 10 Minuten spazieren waren sie fast angekommen. „Danke, dass du mich nach Hause bringst Bryan.“ - „Kein Ding. Mache ich gerne.“ - „Wohnst du eigentlich auch in der Gegend?“, wollte sie wissen. „Ja, gar nicht weit von hier.“ Anastasia freute sich, dann konnten sie sich vielleicht öfter sehen. Apropos sehen, wollte er das überhaupt? Sollte sie ihn darauf ansprechen, oder darauf warten, dass er den ersten Schritt tat. Nachdenklich ging sie weiter und schwieg. Auch Bryan sagte nichts mehr und ein paar Schritte weiter kamen Sie auch schon an. Ihr Freundin sprang auf und schien im ersten Moment nicht zu realisieren, dass Ihre Freundin nicht alleine anspazierte. „Ana, Mensch wo bleibst du denn? Ich warte schon eine Ewigkeit.“ Sie trat ein Schritt vor und hielt inne als sie den Mann an Ihrer Seite sah. Mit großen Augen starrte sie ihn an. Anastasia bemerkte den komischen Blick ihrer Freundin zwar sagte aber in dem Augenblick nichts. Sie trat zu ihr und drückte ihr die Hausschlüssel in die Hand. „Geh du schon mal rein, ich komme gleich nach“, sagte sie ihr und schubste sie leicht Richtung Haustüre. Milena blieb für ein paar Sekunden noch stehen und ging dann schnell rein. Etwas zu schnell. Anastasia verstand ihr komisches Verhalten nicht. „Also wären wir nun da ja?“ sagte der grünäugige und nahm wieder das Gespräch auf. „Ja, sind wir. Danke, dass du mich begleitet hast.“ - „Nichts zu danken.“ - „Dann geh ich mal rein.“ Sie wartete auf eine Reaktion von dem grauhaarigen, doch diese blieb aus. „Danke für den Abend. Machs gut Bryan.", sagte sie noch. Enttäuscht drehte sie sich um und ging Richtung Haustüre, doch bevor sie rein trat hörte sie den grauhaarigen wieder reden. "Anastasia...“ Er zögerte „Sehen wir uns wieder?" Anastasia war froh und freute sich innerlich wie ein Kind. Sie drehte sich wieder zu ihm und antwortete lächelnd "Ich würde mich freuen." - "Das würde ich auch.", erhielt sie als Antwort. Sie tauschten ihre Nummern aus und verabschiedeten sich nochmals. Somit trat die Schöne in das Haus. Ihr Herz klopfte wild gegen Ihre Brust und sie konnte vor lauter Aufregung nicht still stehen. Der plötzlich Schrei ihrer Freundin lies sie jedoch erschrocken inne halten. "A N A S T A S I A, das ist nicht dein Ernst, oder?!!" Was wollte ihre Freundin damit sagen? Anastasia verstand es nicht. "B R Y A N K U Z N E T S O V und D U!! Nun hatte Milena ihre ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Woher kannte sie Bryan? __________________________ Gefällt eich die Story? Freue mich von euch zu hören :-) Liebe Grüße Black Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)