Adel Verpflichtet von caelita ================================================================================ Adel Verpflichtet 1 ------------------- Kommentar: Ich lieeeeeeebe FF's in der Vergangenheit! ^^V Und mit dieser FF lass ich Aya ganz herzlich grüßen und schick Ihr Küsse über Küsse und wünsch ihr viel Glück bei dem Kurs, den sie jetzt dann machen wird. ^^ Bälle... etwas, das schon 1670 an Oberflächlichkeit nicht zu übertreffen war. Jeder versuchte den Anderen an Prunk und Aufputz zu übertreffen. Jeder hatte etwas gefährlicheres, heldenhafteres oder obskureres als der Andere erlebt. Jeder fraß sich voll. Jeder trank zu viel. Eine einzige Völlerei! Besonders Maskenbälle verleiteten dazu, sich ungemäß zu verhalten. Durch die Masken war eine gewisse Anonymität gewährleistet und so war man im Allgemeinen besonders da nicht pingelig. Aber so weit war der heutige Abend noch nicht fortgeschritten. Es war zwar schon finster, aber noch hatte keiner so viel getrunken, um das Fest gröber zu stören. Schuldig war der Mann des Abends. Eine ganze Schar von jungen Frauen umgaben ihn und lauschten seinen Geschichten und kicherten, wenn er der einen oder anderen Dame ein Kompliment machte. Aya begnügte sich damit die Anwesenden von einem Platz neben der Balkontüre aus zu beobachten. Seine einzige Beschäftigung bestand darin, hin und wieder einen der Pagen herzuwinken um ein Glas Wein zu verlangen. Schuldig genoss es so von den Damen umringt zu werden, aber auch ein Mann braucht ab und an eine Pause. Er empfahl sich und begab sich in Richtung Balkon um ein wenig frische Luft zu schnappen. Dabei musste er an Aya vorbei. "Gesindel...", murmelte Aya, als Schuldig an ihm vorbei ging. Schuldig war, wie Aya wusste, ein Mitglied des Hauses Metternich. Reichsfreiherren... damit niedriger Adel. Sicher, ihren Stammbaum konnten sie bis ins 14 Jahrhundert zurückverfolgen, aber was sagte das schon? Immerhin konnte Aya seinen Stammbaum bis zu Otakar I. zurückverfolgen. Er wusste zwar nur, dass er 1064 gestorben war. Aber er war es gewesen, der den Krieg mit den Ungarn beendet hatte. Ab diesem Zeitpunkt war die Familiengeschichte lückenlos bekannt. Und natürlich war Aya auch kein direkter Nachfahre... seine Mutter war Eine Gewesen, aber das war Nebensache. Er nannte sich trotzdem aus dem Hause Otakar. Er war ein Mitglied des Hochadels. Und das allein war schon Grund genug, diesen aufgeblasenen Metternich nicht zu mögen! Überhaupt hatte er nicht das Recht sich Metternich zu nennen. Aya wusste aus sicherer Quelle, dass dieser Schuldig aus einer Unzucht heraus entstanden war. Schuldigs Mutter soll ein Geplänkel mit einem Dienstboten gehabt haben. Doch das hatte ihr Mann vertuscht. Es war immerhin schon schlimm genug, dass Schuldigs Mutter nicht direkt mit dem Hause Metternich verwandt war, sondern dass lediglich ihre Mutter die Tochter einer direkten Tochter aus dem Hause Metternich gewesen war. Die Familienverhältnisse wurden aber dennoch gepflegt, und so war es diesem Schuldig gelungen sich hier einzunisten. Schuldig schien es nicht gehört zu haben. Er ergriff noch ein Glas Wein bevor er den Balkon betrat. An der Brüstung lehnend lüftete er seine Maske. Oh ja! Frische Luft! Wie gut das tat! Schuldig atmete einige Male tief durch und streckte sich. Dann leerte er sein Glas mit einem gierigen Zug. Aya hatte seinen Blick zwar über Schuldigs Gesicht gleiten lassen, aber er hatte ihn nicht länger beobachtet als einen anderen aus dem "niedrigen Adel", wie Aya immer so gerne betonte. Er genoss weiter seinen Wein. Schuldig winkte vom Balkon her einen der Pagen heran, der ein Tablett mit kleinen Häppchen trug. Er bediente sich. Als er sich wieder einigermaßen von der stickigen Luft im Ballsaal erholt hatte, betrat er ihn wieder. Aya streckte einem vorbeigehenden Pagen sein nun wieder leeres Glas hin, "Entferne Er das.", und bediente sich eines Neuen. Schuldig stellte sich neben Aya und ließ seinen Blick über den Saal und die Menschenmenge gleiten. Aya bemerkte es wohl, doch er tat so als habe er Schuldig nicht bemerkt. Allein ein leichtes Naserümpfen hätte darauf schließen lassen können, aber das konnte auch daher rühren, dass er ein schlechtes Glas Wein erwischt hatte. Schuldig sah sich in der näheren Umgebung um. Aya wurde es zuviel. Wie konnte dieser Kerl es sich nur erlauben und so tun als ob er ihn nicht bemerkt hätte? Mit erhobenem Haupt und ohne Schuldig eines Blickes zu würdigen ging er um ihn herum und trat nun selbst auf den Balkon. Tatsächlich sah Schuldig Aya wirklich erst jetzt. "Was hat denn der?", fragte er sich, als er ihn so pikiert davongehen sah. Aya lehnte zuerst unentschlossen am Geländer, entschloss sich dann aber doch für einen Spaziergang im Garten. Schuldig hatte Aya beobachtet und überlegte jetzt, ob er nicht auch einen Spaziergang machen sollte. Er blickte noch mal in den Saal. Als er die vielen Menschen sah, entschloss er sich dafür. Er trat auf den Balkon und sah in die Richtung, in der Aya verschwunden war. So ganz alleine wollte er doch nicht durch den Garten gehen, und mit einer Dame... danach stand ihm jetzt nicht der Sinn. Oberflächliche Gespräche hatte er an diesem Abend schon genug gehabt. Aya schlenderte gemächlich ein paar Schritte. Ihn faszinierte immer wieder, wie die Gärtner es schafften, dass die Rosen so hoch wuchsen. Er griff nach einer Rose und brach sie ab. Schuldig hatte Aya erspäht und ging ihm langsam nach. Aya roch gerade intensiv an der Blume, als er von Schuldig unterbrochen wurde, "Bevorzugen Sie ruhigere Atmosphäre?" Ohne auf Schuldigs Frage einzugehen drehte Aya sich überrascht um. "Welchem Stand gehört Er an?", fragte er barsch. "Erraten Sie es doch.", forderte Schuldig Aya mit einem Lächeln auf, "Ich bin ein geladener Gast, da ist es nicht so schwer." Schuldig war erst vor ein paar Wochen hierher gekommen. Zuvor hatte er in Koblenz gewohnt, dem bisherigen Sitz seiner Familie. Bis auf seine Tante. Sie war seit dem Tod seiner Eltern sein Vormund. Zuerst hatte er sie nur ab und an besucht. Doch jetzt, hatte sie darauf bestanden, dass er hier her ziehen würde. Sie war der Meinung, dass Schuldig sich um eine Braut umsehen müsse, und dass das hier vorteilhafter wäre. Der Adel dieses Gebietes war schließlich sehr reich. Bis jetzt hatte er sozusagen Narrenfreiheit gehabt. Aber hierzulande wurde streng auf die Etikette geachtet. Das war etwas, was Schuldig nicht sehr behagte, aber er hatte sich den Wünschen seiner Tante zu beugen - jedenfalls offiziell. Nicht dass er nicht wusste, wie er sich zu benehmen hatte, aber er verabscheute dieses oberflächliche Gehabe. Er hielt nichts von der Gesellschaft, die sich als etwas besseres als die übrige Welt sah. Sicher war es eine Abwechslung, dieses Spiel auch zu spielen - es machte spaß so zu tun als ob. Aber er wollte so nicht den Rest seines Lebens verbringen. Nicht nachdem er die letzten Worte seines Vaters und seiner Mutter vernommen hatte. Doch Ayas Gesicht erhellte sich bei Schuldigs verbindlichem und etwas schelmischen Lächeln um keine Nuance. "Auch beim Adel gibt es verschiedene Schichten. Man kann nicht wissen, was für Gesindel sich hier wiederfindet." "Bei einem Maskenball?" "Gerade bei einem Maskenball weiß man nicht, wer hinter den Masken steckt.", belehrte Aya. Schuldig stellte eher fest als dass er fragte: "Ihr scheint nicht bei bester Laune zu sein..." "Also... Wer ist Er und was will Er von mir?" Schuldig ging auf diese Frage nicht ein. "Mir scheint, Ihr langweilt Euch auf dieser Veranstaltung." "Und was beschäftigt Ihn das?" "Ich hab mich nur gefragt, warum Ihr auf einen Ball geht, wenn Ihr Euch langweilt." "Das habe nicht ich, sondern meine Eltern entschieden. Er wird doch wissen, dass man sich den Wünschen seiner Eltern beugt, denn auch wenn Er niederer Adel ist, hoffe ich doch dass Er das weiß." "Jaja...", wich Schuldig aus, "Ab und an wissen auch Eltern etwas..." "Er meint wohl doch immer! Sie sind älter und weiser und darum sollte man stets ihrem Rat folgen." Aya roch noch mal an der Rose, als Schuldig sie ihm aus der Hand nahm um selbst daran zu riechen. Aber er konterte auch im selben Augenblick: "Ihre Ansichten sind antiquiert." Aya war entrüstet: "Wie kann Er nur so reden?" "Weil ich es mir so denke." Aya überlegte krampfhaft wie er sich jetzt verhalten sollte. So eine Frechheit war ihm noch nicht vorgekommen, und obendrein von diesem... diesem... Metternich. "Entschuldigt mich." Er drehte sich um und stampfte wieder zurück. "Tut Ihr alles was Euch Eure Eltern vorschreiben? Habt Ihr keine eigenen Wünsche, keinen eigenen Willen?" Aya hielt inne und drehte sich noch mal um: "Mir ist es nicht erlaubt, und ich bezweifle, dass es Ihm erlaubt ist. Lebt wohl." "Und wenn Eure Eltern nicht mehr sind?", beeilte sich Schuldig einzuwerfen als Aya weiterging. Aya hielt erneut mitten im Schritt inne. "Meine Eltern werden mich überdauern." "Woher wollt ihr das wissen?" Schuldig gab einfach nicht auf. "Wie will Er das Gegenteil wissen können?" "Immerhin seid Ihr jünger als sie. Eltern sterben normalerweise eher als ihre Kinder." Aya drehte sich jetzt doch zu Schuldig um und kam ihm sogar noch mal ein paar Schritte entgegen. Seine Augen blitzten gefährlich als er erwiderte: "Durch die Güte Gottes werde ich geschützt, und sie auch..." "Und wenn Gott nicht gütig ist? Wenn..." "Gott ist gütig, das sollte gerade einer wie Er wissen. Ich habe genug davon." Damit drehte Aya sich um und ging endgültig Richtung Balkon zurück. "Ich glaube ja, dass ich durch das Geld meiner Familie diesen Stand erhalten habe, nicht durch Gott." "Er hält mich von meiner Brautschau ab..." Schuldig gab noch immer nicht auf. Dieser Sture junge Mann forderte seinen Einfallsreichtum. Er lief Aya nach, überholte ihn einen Schritt und ging dann vor ihm rückwärts um ihn ansehen zu können. "Wollen das auch Eure Eltern? Ich meine... im Garten findet man keine Bräute.", stellte Schuldig belustigt fest und fügte verschmitzt hinzu, "Jedenfalls keine, die von Vorteil für den Ruf eines Mannes währen..." "Meine Eltern werden meine Braut auswählen... ich habe lediglich anwesend zu sein." Aya blieb mitten auf der Treppe stehen und musterte Schuldig herablassend. "Ich kann mich nicht erinnern, um Seine Begleitung gebeten zu haben." "Ich begleite Euch nicht, ich stehe nur im Begriff hinein zu gehen." Ohne Schuldig auch nur noch eines einzigen Wortes zu würdigen, ging Aya sofort zu seinen Eltern. Er verbeugte sich und richtete das Wort an seine Mutter: "Habt Ihr Eure Wahl getroffen Mutter?" Schuldig ging weiter. Er sah, dass Ayas Mutter auf die eine oder andere Dame zeigte, hinter vorgehaltenem Fächer versteht sich, und Aya gehorsam nickte. "Ah Fürst! Dürfte ich kurz stören? Ich hätte eine Frage..." Schuldig erkundigte ich über Aya. Der Fürst gab ihm Auskunft und Schuldig hörte ihm aufmerksam zu, nicht jedoch, ohne Aya aus den Augenwinkeln zu beobachten. Aya verbeugte sich vor seiner Mutter, küsste ihre Hand und nickte seinem Vater zu. Dann entfernte er sich. Schuldig bedankte sich bei dem Fürsten und beeilte sich dann Aya zu folgen, um ihn nicht aus den Augen zu verlieren. Aya ging um die Menschenmenge herum. Schuldig bahnte sich seinen Weg quer durch um Aya am Ausgang abzufangen. "Ihr wollt den Ball noch vor Mitternacht verlassen, Herr Otakar?" "Er? Was will Er noch?" "Ich bin überrascht, haben Eure Eltern schon gewählt?" Aya überhörte den Hohn in Schuldigs Stimme und entgegnete: "Warum genießt ihr dieses Fest nicht? Dieses Fest der ... Narren?" "Narren sind sie in ihrem Überfluss.", kam es als Antwort zurück. "Ach, ist Er plötzlich einer Meinung mit mir?" "Ich habe nie das Gegenteil behauptet." "Also folgt Er dem Wort seiner Eltern?" "Meine Eltern sind nicht hier...", wich Schuldig aus. "Das hat nichts mit meiner Frage zu tun.", schnitt ihm Aya barsch das Wort ab. Aber sofort erinnerte er sich, dass dieser Metternich es nicht wert war, dass er seine Manieren vergaß. Darum senkte er seine Stimme wieder: "Wie dem auch sei... viel Vergnügen noch." Plötzlich versperrte Schuldig ihm den Weg. "Ihr habt mein Interesse geweckt mein Lieber. Habt Ihr noch Zeit?" Aya war leicht verwirrt: "Zeit? Zeit wofür?" "Nur für ein Gespräch... unter vier Augen." "Wenn es denn sein muss...", seufzte Aya und folgte Schuldig. Schuldig ging wieder hinaus in den Garten. Aya folgte ihm bis sie zu einem versteckten Pavillon kamen. Schuldig öffnete die Türe und ließ Aya eintreten. Während Aya sich umsah, verschloss Schuldig die Türe. "Nun, was will Er so Geheimnisvolles besprechen, dass es hier sein muss?" Schuldig setzte sich und begann im Plauderton: "Habt Ihr jemanden gefunden, der Euren Vorstellungen entspricht?" "Meine werte Mutter hat mich auf einige Damen aufmerksam gemacht. Sie wird sich mit meinem Vater beraten und dann entscheiden." "Und welche hätte Euch gefallen?" "Mir? Mir wird die Wahl meiner Eltern zusagen." Schuldig sah ihn nachdenklich an: "Auch wenn sie doppelt so alt sein sollte wie Ihr?" "Auch dann." Wieder schien Schuldig nach den richtigen Worten zu suchen. "Habt Ihr keinen eigenen Willen, oder weigert ihr Euch zu denken, weil es so leichter ist?" Man sah Aya seine Entrüstung über Schuldigs Worte an, doch er versuchte sich zu beherrschen, als er aufstand um Schuldig zu verlassen. "Ich denke, dass es besser ist, wenn ich Ihn jetzt alleine lasse." "Habe ich Euch verletzt, oder nur ertappt?", beeilte sich Schuldig zu fragen. "Was fällt Ihm ein?", bebte Ayas Stimme vor Zorn, "Dieses Gespräch ist unter meiner Würde!" Aya stampfte zur Tür und versuchte sie zu öffnen. Doch sie blieb zu, so sehr er auch rüttelte und zerrte. "Sie ist zu...", meinte Schuldig wieder im Plauderton. "Gib Er mir den Schlüssel!" "Holt ihn Euch doch." Aya musste zuerst durchatmen. So eine Dreistigkeit war ihm noch nie zuteil geworden. Er ging langsam und besonnen auf Schuldig zu und hielt ihm die Hand hin. Schuldig sah zuerst auf die offene Hand, und dann mit einem Grinsen in Ayas Gesicht. "Sagt schön >Bitte, bitte<", forderte er. Aya dachte er höre nicht recht, aber Schuldig grinste ihn nur an und machte keine Anstallten den Schlüssel hervor zu holen, darum wiederholte Aya seine Forderung: "Gib Er mir den Schlüssel!" "Holt ihn Euch doch!", wiederholte auch Schuldig seine Antwort. "Was soll das?", versuchte es Aya anders. "Holt ihn Euch doch, oder müssen Euch erste Eure Eltern sagen wie so etwas gemacht wird?", verfiel Schuldig in eine betont mitleidige Tonlage. "Das ist niveaulos.", beharrte Aya. "Ein Spiel eben." Aya stutzte: "Er will mit mir spielen?" Schuldig überlegte einen Augenblick, dann nickte er wie beiläufig: "So in der Art." "Wie kann Er glauben, dass ich so etwas mit mir machen ließe?" "Was denn? Wollt Ihr etwa aus dem Fenster klettern?" "Soll ich Ihn um Genugtuung bitten?" "Nein." "Dann gib Er den Schlüssel!" "Holt ihn Euch!" "Wo ist er?" Schuldig holte seine Hand aus der Tasche und hielt den Schlüssel kurz vor Ayas Augen, bevor er ihn wieder zurückzog. Um ein Haar hätte Aya ihn erhascht, doch Schuldig war schneller gewesen. Gerade als Aya seinen Arm wieder zurückziehen wollte, packte Schuldig ihn und zog ihn abrupt an sich. Aya stolperte ihm entgegen und Schuldig umschlang ihn sogleich und küsste ihn. Aya konnte sich im ersten Augenblick nicht bewegen, so überrascht war er. Doch nur einen Herzschlag später befreite er sich aus Schuldigs Umarmung und keuchte panisch: "Was...Was fällt euch ein?" Schuldig lächelte milde: "Ich pflege das zu tun, was Leute meines Standes öfters pflegen zu tun." Schuldig griff wieder nach Aya und zog ihn diesmal fester näher. "Lass Er sofort los!" Aya versuchte Schuldig an den Schultern wegzuschieben, doch dieser war stärker als er aussah. "Loslassen!" "Und wenn nicht? Wollt Ihr mich an Eure Eltern verraten?" Entrüstet über diese Worte, vergaß Aya für einen Augenblick sogar auf seine Gegenwehr. "Wie kann Er es wagen so abfällig über mich und meine Eltern zu reden?" "Ach, denkt Ihr endlich selber?" Aya schaffte es schließlich doch sich loszureißen. Er hielt ihm wieder die offene Hand hin: "Den Schlüssel, SOFORT!" "Eure Lippen, SOFORT!", wiederholte Schuldig lachend. Aya bebte vor Wut. Doch Schuldig ließ sich davon nicht beeindrucken und stand gemächlich auf, ohne sich um Ayas offene Hand zu kümmern. "Schuldig Metternich! Er maßt sich etwas zu viel an!" Schuldig stellte sich neben Aya und legte ihm wie einem alten Freund den Arm um die Schulter. Er flüsterte ihm ins Ohr: "Wisst Ihr eigentlich wie attraktiv Ihr seid?" Aya schlug panisch nach Schuldigs Arm. "Wagt es nicht mich zu berühren!" Und dann wich er zurück. "Was habt ihr denn?", fragte Schuldig unschuldig. "Das ist nicht normal." "Was ist schon normal?", fragte Schuldig zurück. "Das hier nicht! Lass Er mich hinaus!" "Wer behauptet das?" "Die Lehren Gottes." "Ach, der selbe Gott, der es gut heißt, dass sich die Geistlichkeit an den Ministranten vergreift?" "Diese Unterstellungen sind sehr gefährlich, ist Ihm das bewusst?", zischte Aya. "Das ist keine Unterstellung, lediglich eine Feststellung.", antwortete Schuldig trocken auf Ayas Frage. Dieser schwieg für einen Moment. Er schien diese Antwort zu analysieren. Dann forderte er Schuldig nochmals auf die Türe aufzusperren. "Wie lautet das Zauberwort?" "Zauberwort?" Aya begriff nicht was Schuldig damit meinte. "Jetzt sagt bloß, ein Junge aus gutem Hause wie Ihr kennt das Zauberwort nicht?" Aya schüttelte den Kopf. Darum blieb Schuldig nichts Anderes übrig. Er beugte sich zu Aya vor und flüsterte ihm ins Ohr: "...bitte..." Aya biss sich auf die Lippe bevor er es flüsterte: "...bitte..." "Wie ?" Schuldig tat als hätte er es nicht gehört. "Habt ihr etwas gesagt?" "Bitte, sperre Er die Türe auf." Schuldig hauchte Aya noch einen Kuss auf die Wange, bevor er den Schlüssel zwischen den Fingern tanzen ließ. "Darum habe ich nicht gebeten...", sagte Aya, als er den Kopf zurück zog. "Warum? Gefällt es Euch nicht? Oder wollt Ihr es nur deswegen nicht, weil es gegen die Worte eines Buches verstößt?" "Den Schlüssel..." Aya hielt noch immer wartend die Hand hin. "Die Antwort?" "Ich finde es abstoßend... und nun?!" Aya wedelte ungeduldig mit der Hand. "Und meine ersten Fragen?", beharrte Schuldig. "Zuviel für einen Schlüssel." "Oh ich vergaß... Eure Eltern bestimmen so über euch, dass ihr keine Freiheit braucht." "Ein Schlüssel, eine Antwort." "Gefällt es Euch, von Euren Eltern kontrolliert zu werden?" Aya schwieg. "Wollt Ihr den Schlüssel nicht?", frage Schuldig schon fast enttäuscht. "Er stellt zu viele Fragen." "Das war nur eine Frage." "Noch eine meint Er?" "Nein, die Eine gegen alle Anderen." Aya nickte ergeben: "Ich gehorche dem Wort meiner Eltern gerne." "Selbst wenn sie Euch sagten, dass Ihr Euch in einen Fluss werfen sollt?" "Wenn das Ihr Wunsch ist, habe ich mich dem zu fügen." "Denkt Ihr niemals?" "Gerade denke ich nur an den Schlüssel." "Den Schlüssel, der Euch zu Euren Eltern bringt." "Den Schlüssel, der mich von Seiner Gegenwart befreit trifft es eher." "Es könnte auch der Schlüssel sein, der Euch gänzlich befreit." "Nun gib Er ihn mir endlich!" "Damit Ihr wieder nicht denken müsst?" "Er soll seine Zunge nicht dafür gebrauchen mich zu beleidigen und mich zu beleidigen, sondern um..." "..für Küsse." "Nein! Um zu Gott zu beten." "Ich küsse lieber." "Das stand nicht zur Debatte." "Dann steht es jetzt zur Debatte." "Was interessieren mich Seine Vorlieben?" "Sagen Euch Eure Eltern denn nie, dass Ihr ein Fest genießen sollt?" "Ich habe genug von diesem Spiel!" Aya riss jetzt endgültig der Geduldsfaden. Er schnappte nach dem Schlüssel. Aber Schuldig war noch um eine Nuance schneller gewesen und hatte ihn hinter seinen Rücken verschwinden lassen. Aya griff von links und rechts um ihn herum und versuchte ihn zu erwischen. Schuldig lachte: "Nana, so stürmisch mein Lieber?" "Lass Er das! Er benimmt sich wie ein Kind!" Schuldig kicherte vor Vergnügen: "Ich genieße mein Leben." "Er hat seine Antwort bekommen, sogar mehr als gefordert, also langweile Er mich nicht länger mit diesem blöden Spiel!" "Ihr habt Recht, ich habe meine Antworten." Schuldig ging zur Türe und sperrte auf. Aya stand hinter ihm und wartete. Als er aus der Türe ging rief Schuldig ihm noch nach: "Ich freue mich schon auf unser nächstes Treffen!" "Das werde ich zu verhindern wissen.", antwortete Aya, ohne sich umzudrehen und ging wütend davon. Aya erreichte das Zimmer, das er für die heutige Nacht in der Villa erhalten hatte, und legte sich schlafen. Schuldig machte sich ebenfalls auf den Heimweg. Er überlegte, wie er es wohl anstellen könnte, wieder mit Aya in Kontakt zu treten, als er plötzlich stehen blieb. "Genau! So mach ich das!" Vergnügt setzte er seinen Weg fort und ging, als er in seinem Zimmer angekommen und sich ausgezogen hatte, sofort zu Bett. tbc.... ganz sicher ^^V Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)