Als wir Kinder waren von KarliHempel ================================================================================ Kapitel 13: Feuer und Asche --------------------------- Ran japste erschrocken. Schuldig legte doch tatsächlich noch eine Schippe drauf. Sein überhebliche Fassade war binnen weniger Sekunden davon gefegt worden. Seine Arme wollte ihm den Halt versagen und er musste sich aufsetzen. Ein wenig schockiert sah er an sich herab. Schuldigs Hingabe und sein genießender Gesichtsausdruck machten es nur noch intensiver und verwirrender. Warme Fingerspitzen strichen über sein kaltes Bein, wanderten unter sein Shirt zärtlich über seinen Bauch. Fast hätte er genießend den Kopf in den Nacken gelegt. Er ballte eine Hand zu einer Faust und biss hinein um nicht laut zu stöhnen. Ran war sicher kein Kind von Traurigkeit. Er hatte sich öfter des Nachts aus dem Haus gestohlen um sich mit einem anderen Mann durch die Laken zu wälzen, doch so intensiv wie diese Minuten hatten sich ganze Nächte nicht angefühlt. Innig hoffte er, das es nicht schon bald zu ende war, denn Schuldig wusste offensichtlich sehr genau, was er tat. Niemals würde er es offen zugeben,doch es gefiel ihm. Es überrollte ihn regelrecht und er kam in einem kehligen Aufschrei. Es war zu gut um die Geräusche zu unterdrücken und wer sollte sie hier schon hören? Ran brauchte etwas um zu Atem zu kommen und blickte aus halb geöffneten Augen auf Schuldig, der selbstgefällig grinste. „Na? Gut genug?“, hörte er ihn neckend fragen. Überlegend zog er die Unterlippe zwischen seinen Lippen entlang, hielt seinen Blick auf Schuldig gerichtet, dem seine Gesichtszüge von überheblich in staunend glitten. War er dabei, sich in Rans Anblick zu verlieren? Ein Lächeln zuckte über Rans Mundwinkel, als er sich überlegte, dass Schuldig ihn vielleicht wirklich als „seinen Ran“ ansah. Erneut zog er seine Lippe zwischen seine Zähne und griff mit beiden Händen in die Mähne des Deutschen. Nun war es auch egal. Er wollte mehr von diesen intensiven Minuten. Bestimmt zog er ihn zu sich, ließ sich gleichzeitig auf die Matratze sinken. Fasziniert beobachtete er, wie Schuldig sich raubkatzengleich über ihm abstützte, seinen Kopf senkte, hielt erst knapp vor Rans Nasenspitze inne. Sein Grinsen kehrte auf sein Gesicht zurück. „Eine schnelle Nummer ist für gewöhnlich nicht mein Stil“, flüsterte Ran mit aller Stärke, die er noch aufbringen konnte und bekam ein spielerisches Lächeln als Antwort. „Dann machen wirs eben ganz langsam“, raunte Schuldig und presste ihm seine Lippen gierig auf. Ran war erst überrascht. Doch dieses Spiel der Dominanz konnte er auch spielen. Er schloss die Augen, griff fester in die langen Haare und erwiderte den Kuss ebenso gierig. Schuldig schmeckte süß. Fast glaubte er eine Spur Schokolade zu schmecken, als eine flinke Zunge seine zu streicheln begann. Kämpferisch erwiderte er den Kuss, erlangte schnell die Oberhand und drängte Schuldig zurück. Ein überlegenes Lächeln schlich sich auf seine Lippen, doch wurde es von der plötzlich zurückkehrenden Dominanz Schuldigs weggewischt. Er hatte den Deutschen tatsächlich unterschätzt. Schuldig löste den Kuss, gab ihm keine Chance auf eine Revanche und strich mit seinen Lippen über seinen Hals. Ran widerstand dem Drang nicht, seinen Kopf in den Nacken zu legen, mehr seiner Haut anzubieten und genießend die Augen zu schließen. Er wusste, er machte sich angreifbar. Würde Schuldig nur mit ihm spielen, er hätte bereits verloren. Innig hoffte er, dass dies hier echt war. Selbst, wenn es nur ein Onenightstand war. Selbst, wenn er nach dieser Nacht, immer hungrig nach etwas Vergleichbarem, durch das Nachtleben Tokios streifen würde. Alles wäre akzeptabel, wenn diese Nacht nur echt wäre. „Ran“, hörte er Schuldig gegen seine Brust raunen. Sein so zärtlich ausgesprochener Name, trieb ihm heiße Schauer durch den Körper. Fester griff er in die weichen Haare zwischen seinen Fingern, zog Schuldig zu sich hinauf und küsste ihn. Nein. Das hier musste echt sein. Schuldigs gierige Erwiderung, seine flinken Finger auf seiner erhitzen Haut, sein leises Stöhnen,als Ran seine Hüfte an ihm rieb. Nicht einmal Schuldig konnte so ein guter Schauspieler sein, oder? Mit einem mal löste Schuldig sich von ihm und stand auf. Hatte er sich geirrt? Unfähig seine Irritation zu verbergen starrte er Schuldig an, der ihn mit einem seltsam ernsten Blick musterte. Ran schluckte hart. Das er nun halbnackt und erregt vor dem Deutschen lag trieb ihm die Scham und Wut in die Wangen. Er wollte Schuldig verwünschen und beleidigen. Dieser Mistkerl hatte wirklich mit ihm gespielt. Fast sanft begann Schuldig zu lächeln. Er griff sich mit beiden Händen in den Nacken und zog das Hemd über seinen Kopf und von seinem Körper. Achtlos lies er es fallen. Es schien, als gönnte er Ran den Anblick auf seinen trainierten Oberkörper. Skeptisch ließ er seinem Blick über die straffe Haut huschen. Von Schuldig keine weitere Reaktion. Nun sah er genauer hin. Er musste zugeben, ihm gefiel der Anblick. Langsam zog er seine Unterlippe erneut durch die Zähne. „Ich stehe drauf, wenn du das machst“, erklang es und er sah fragend auf. Schuldig hatte etwas lauerndes in seinem Blick. Langsam ließ er sich wieder auf das Bett, griff nach Rans schwarzem Shirt und zog es über seinen Kopf. Prüfend sah Ran in die blauen Augen. Erkannte er darin etwas Sehnendes? Schuldig schloss seine Augen und küsste ihn erneut. Nun war es ihm auch egal. Er würde eine fantastische Nacht verleben. Alles andere konnte er morgen überdenken. Willig griff er nach Schuldigs Nacken, zog ihn mit sich, als er sich in die Kissen zurückließ. Ran was begeistert, von dieser rüden Zärtlichkeit, mit der Schuldig mit seinem Körper umging. Seien es die Fingernägel die mit bestimmten Druck über seine Seiten fuhren, die scharfen Zähne, die seine Haut reizten oder das drängende Reiben. Er wollte ihn. Jetzt. Schuldig erfüllte ihm den unausgesprochenen Wunsch und drang in ihn ein. Ran konnte den Schrei nicht mehr zurückhalte, der aus Lust und Schmerz entstand. Ganz ohne Vorbereitung schmerzte es mehr als er dachte, doch er hätte es nicht anders gewollt. Er hatte nicht länger warten wollen. Schmerz hin oder her. Vorsichtig lösten sich seine verkrampften Finger aus Schuldigs Schulterblättern. „Jetzt sind wir quitt.“, gurrte dieser und Ran musste schmunzeln. Seine Spuren würden wohl länger nachwirken, als Schuldigs. Spielerisch schnappte er mit seinen Zähnen nach Schuldigs Ohrläppchen und zog daran. Langsam begann Schuldig sich zu bewegen und Ran stöhnte seine Lust leise heraus. Immer wieder spürte er die Schauer auf Schuldigs Haut, wenn sein heißer Atem das feuchte Ohrläppchen streifte. Das hier musste echt sein. Sehnsüchtig küsste Schuldig ihn und er erwiderte es genauso. Sie gaben sich einander ganz hin, wurden schneller, wilder, gieriger. Ihre Lust gipfelte in einem Orgasmus, der Ran fast das Bewusstsein raubte. Er war am Ende seiner Kräfte. Seine Wunde brannte, wegen des feinen Schweißfilms auf seiner Haut. Seine Lunge brannte. Doch er war zufrieden. Mehr als das. Vorsichtig sah er auf den zerwühlten Schopf auf seiner Brust und schluckt. Sein Verstand kam langsam zu ihm zurück. Er wusste ganz genau, was das hier für ihn war, doch wusste das auch Schuldig? Dieser erhob sich, zog sich seine Shorts an und durchsuchte die Taschen seiner Hose. Ran zog sich eine Decke über den Schoß. Auf einmal war es ihm unangenehm nackt zu sein. Unter einem seufzen zog Schuldig eine zerknüllte Zigarettenschachtel hervor und ging zu den Bodenlangen Fenstern, ohne ihn eines Blickes zu würdigen. Ein schaler Geschmack legte sich in Rans Mund. Träge erhob er ich und verschwand im Bad. Er wollte die Schande von sich waschen. Er wollte es nicht bereuen, doch als das warme Wasser die Spuren und den Duft von ihm wuschen, tat er es. Er bereute. Die Lust, das wohlige Gefühl einen anderen Menschen so nahe bei sich zu spüren, den Schmerz, der sich nun durch seine Brust zog. Er kniff die Augen zusammen. Er bereute, dass er bereuen musste und hoffte, dass dieser Alptraum bald vorbei war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)