Als wir Kinder waren von KarliHempel ================================================================================ Kapitel 15: Gedanken -------------------- Kraftlos lehnte Schuldig sich an die Ziegelsteinwand hinter sich und zündete sich eine Zigarette an. Tief inhalierte er den Rauch und bließ ihn in den kalten Nachthimmel. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Sicher. Dies war mit Abstand der beste Sex seines Lebens. Doch war es erträglicher für ihn nur davon zu fantasieren. Zu wissen, wie es mit dem Mann war, den er... Er stoppte. Diesen Gedanken wollte er nicht einmal denken. Es würde ihn zu sehr schmerzen. Das durfte nicht passieren. Er durfte in diese eine Nacht nicht zu viel hinein interpretieren. Genervt über sich selbst schüttelte er den Kopf. Er hätte diesem Verlangen nicht nachgeben dürfen. Nun war es zuspät und das Verlangen in ihm war größer als je zuvor. Er wollte Ran. Mit Haut und Haar. Mit Allem, was er war. Und das immer wieder. Lustlos schnippte er den Filter von sich und entzündete eine zweite Zigarette. Wen kümmerte es? Wut kochte in ihm hoch. Wem wollte er etwas vor machen. Es kotzte ihn an. Diese ganze Situation, dass er es so sehr genossen hatte, dass es ihm noch immer heiße Schauer durch den Körper trieb und er Ran am liebsten ein weiteres Mal zum Schreien bringen wollte. Er griff nach dem alten Aschenbecher auf der Kiste neben sich und warf ihn wütend in die Nacht. Mit Genugtuung vernahm er das splitternde Geräusch, als das Glas am Boden zerschellte. Er hasste diesen Moment. Hasste Ran in diesem Moment. Und doch wusste er, dass die Wahrheit anders aussah. Schwer atmend drehte er sich um und sah in das beleuchtete Zimmer. Ran lag im Bett und schien zu schlafen. Dieses Bild schmerzte ihn. Er ertrug es nicht. Leise trat er ein, holte eine alte Jeans und ein Shirt aus dem Regal und zog sich an, ehe er das Zimmer verließ. Tief steckte er die Hände in die Tasche und drehte eine Runde auf dem Gelände. Nachts war hier niemand, also konnte er ganz in seinen Gedanken untertauchen. Er wusste, er musste sein Team informieren, glaubte er doch nicht daran, dass Brad das hatte kommen sehen. Doch was sollte er mit Ran machen? Er konnte ihn ja schlecht mit von Schwarz abholen lassen. Und Weiß würde er ganz sicher nicht zu seinem Versteck bestellen. Mürrisch blieb er stehen und sah durch die langen Fenster in den Raum. Er schnaufte. Sein Kopf schmerzte und sein Körper zitterte vor Kälte und Wut. Er musste sich und seinem Körper jetzt etwas Ruhe gönnen. Schuldig trat In das Zimmer ein, zog sich bis auf die Shorts aus und legte sich auf die freie Seite des Bettes. Ein Teil wollte den verführerischen Körper neben sich einfach ignorieren. Doch wie konnte er das? Er wusste nun, wie die Muskeln unter Rans Haut gespannt waren, wusste wie er schmecke und wie er klang, wenn er sich gehen ließ. Schauer liefen durch seine Haut und er spürte diese Anspannung aufsteigen. Vorsicht rückte er näher zu Ran. "Komm mir mit deinem kalten Pfoten ja nicht zu nahe!", murmelte es müde von der Seite und er musste lächeln. So müde, wie Ran klang wirkte er fast wie ein kleiner zahmer Haustieger und nicht wie ein tödlicher Killer, der mit seinem Schwert auch für ihn mehr als gefährlich werden konnte. SchuldiG konnte dennoch nicht anders. "Was, wenn doch?", wollte er wissen und rückte noch näher. Ran zog scharf die Luft ein, als Schuldig seine kalten Finger über seine Seite streichen ließ. Er spürte die Gänsehaut über die straffe Hüfte laufen. Seine Nase ließ er in Rans Nacken sinken und atmete den Duft tief in seine Lungen. "Lass das! Dafür will ich keine Kraft mehr aufwenden!", kam es ganz leise an sein Ohr und er grinste. Rans Worte klangen wenig überzeugent. Das beruhigte Schuldig. Ran lehnte ihn auch nach seinem unschönen Abgang nicht vollständig ab. Mit der Ruhe kam die Müdigkeit mit einem Schlag. Rans warmer Rücken an seinem Bauch tat sein Übrigens dazu. "Musst du nicht. Ich stehle dir nur etwas Wärme", raunte er im beginnenden Halbschlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)