Mogelpackung von Aislynn (Sasuke/Sakura) ================================================================================ Kapitel 18: Entschlüsse und Entscheidungen ------------------------------------------ [Mittwoch, 15 Juni, 20:09 Uhr] "Eine weitere Verschlechterung um 1,7 innerhalb von einem Monat. Langsam wird es kritisch." Damit packte Tsunade die Messbrille wieder in ihren scheinbar bodenlosen Ärztekoffer ein und notierte sich ein paar Zeilen auf ihrem kleinen Block. Ihr gegenüber stand Itachi vom Stuhl auf und machte somit Platz für ihren zweiten Patienten, der sich aber nicht sonderlich beeilte, besagten Platz einzunehmen. "Wie lange habe ich also noch?" Er trat zu Gaaras stiller Präsenz nahe der Zimmertür und klopfte dem jüngeren Mann zusprechend auf den Oberarm. Das bewog den Rotschopf dazu, sich Richtung Stuhl aufzumachen, während Tsunade eine Spritze aus deren steriler Verpackung befreite. "Wir liegen jetzt bei rund -10. Deine Netzhaut ist ohnehin sehr überstrapaziert, wenn ich großzügig sein wollte, würde ich noch zwei, drei Jahre sagen. Wenn du aber weiterhin das Sharingan benutzt... je nachdem wie oft und wie lange, kann es schon in einigen Monaten Licht aus bedeuten." Ohne etwas zu erwidern begab sich Itachi ins angrenzende Badezimmer, um sich mit ein paar geübten Handgriffen geschwind die Kontaktlinsen, die mittlerweile fast zu einem Bestandteil seines Körpers geworden waren, einzusetzen. Ohne war er so gut wie blind und umgeben von nichts außer einer Verschwommenheit aus Linien und Farben, es sei denn er aktivierte sein Sharingan. Doch genau dieses verfluchte Blutrot war es, das ihn langsam einer absoluten Erblindung entgegenführte; seit seiner Flucht aus Orochimarus Labor hatte sich seine Sehkraft stetig um anormal enorme Mengen verschlechtert. Kurzsichtigkeit, herbeigeführt durch einen zu langen Augapfel, führte nur in seltensten Fällen zu vollständigem Sichtverlust: normalerweise war der Abfall der Sehkraft sehr gering und stoppte bei vielen komplett, sobald das Auge aufhörte, zu wachsen und sich dementsprechend nicht mehr in die Länge zog. Eine durch einen zu langen Augapfel gespannte Netzhaut konnte eventuell reißen und sich ablösen, was zur Erblindung führen wurde, doch dafür waren beachtliche negative Dioptrien nötig. Für ihn war die Gefahr echt und imminent, denn seine Messung von -10 war bereits risikoreich an sich, und es schien kein Ende für die rapide Verschlechterung zu geben. Er wusste nicht, warum es damit keine Probleme gab, als er noch in Orochimarus Laboren festsaß, die einzige Erklärung war, dass der medizinversessene Psychopath dem rapiden Sehkraftrückgang irgendwie Abhilfe geschafften hatte. Nur wie, das war ein Rätsel, von dem Itachi nicht sicher war, dass er die Lösung wissen wollte. Tsunade hatte ihm die Möglichkeit von einer OP oder vielleicht gar einer Transplantation zu Gemüte geführt, doch das war für den jungen Uchiha ebenfalls keine wirkliche Option. Zu einem war da Gaara, für den Itachis Sharingan das einzige zuverlässige Sicherheitsnetz war, denn trotz all ihrer Forschungen und Untersuchungen waren Tsunade und ihr Team immer noch nicht der Entschlüsselung der ihm von Orochimaru zugefügten biologischen Veränderungen näher gekommen, geschweige denn ein Remedium dafür gefunden. Zum anderen war da die Gefahr, dass Orochimaru mehr lebendige Zerstörungsmaschinen kreiert hatte, gegen die wiederrum und einmal mehr Itachis Sharingan die effektivste Waffe zu sein schien. Sicherlich konnte man ein solch übermenschlich starkes Geschöpf mit den richtigen Mitteln zu Strecke bringen, denn trotz seiner Stärken war Gaara gewiss nicht unverwundbar oder kugelfest. Doch er war immer noch ein menschliches Wesen, eins, das keine Schuld daran trug, dass er zu dem gemacht wurde, was er nun war. Er war ebenfalls nur ein Opfer, genau wie Itachi selbst. Er verdiente es nicht gleich irgendeinem Monster gejagt und gelyncht zu werden, wenn, dann gebührte diese Bezeichnung und diese Art Handhabung Orochimaru und keinem anderen. Itachi war fest entschlossen, den Mistkerl zu finden und ihm das Handwerk zu legen und dafür würde er diese Augen brauchen, ganz gleich, welchen Preis er dafür zahlen musste. Noch hatte er Zeit, nicht allzu viel, aber noch hatte er sie und er würde sie nutzen. Wenn er selbst nicht mehr zu retten war, konnte er trotzdem noch zahlreiche andere retten, indem er Orochimaru und dessen Wahnsinn ein Ende bereitete. Als er wieder aus dem Bad schritt, presste Tsunade gerade einen kleinen Wattebausch gegen Gaaras Armbeuge, bevor die letzte der insgesamt drei blutgefüllten Spritzen in ihrem treuen Koffer zu verstauen. Der emotionslose Gesichtsausdruck des Rothaarigen verriet absolut gar nichts, nichtsdestotrotz verweilte Itachi im Raum, bis die Routineuntersuchung seines schweigsamen Leibwächters ebenfalls abgeschlossen war. "Ist deine Insomnie irgendwie besser geworden, Gaara-kun?", erkundigte Tsunade sich beiläufig, nachdem sie fertig war und ihr Stethoskop wegpackte, um ihren Koffer letztendlich zu schließen. Daraufhin erhielt sie ein Kopfschütteln, was sie mit einem Seufzen quittierte, indes sich ihr Patient wieder in seine Oberbekleidung einhüllte. "Nun, zumindest scheint sie in der Tat keinerlei negative Auswirkungen auf deine physische Gesundheit zu haben." Was an sich ein Wunder war, denn für jemanden, der nur ein paar Stunden im Monat schlief, war der junge Mann vor ihr in ausgezeichneter körperlicher Verfassung. Ob er wirklich keinen Schlaf brauchte oder einfach nur aus irgendwelchen anderen Gründen wachblieb, da sein Organismus es ihm erlaubte, war ein Rätsel und Gaara selbst äußerte sich nicht dazu. Er äußerte sich überhaupt sehr selten zu irgendetwas, was eine medizinische Arbeit an seinem Fall ungemein erschwerte. Nichtsdestotrotz respektierte Tsunade seinen Widerwillen, sich ausgiebigen Tests und Beobachtungen zu unterziehen und dazu zwingen würde ihn hier sicherlich keiner. Itachi war in der Hinsicht zwar ein wenig kooperativer, dennoch stieß ein medizinisches Vorgehen auch bei ihm ziemlich schnell auf unerklimmbare Barrieren. Ein Grund, warum sich nur Tsunade einen von ihnen mit Arzneikoffer in Hand nähern durfte, war, dass sie ein feines Gespür für solche Barrieren hatte und genau wusste, wann sie eine professionelle Distanz halten sollte. Sie würde einfach mit dem arbeiten müssen, was sie hatte - unermüdlich und verbissen, weil sie ihnen helfen wollte. Das war ihre Pflicht als Ärztin, wichtiger noch, das war ihre Pflicht als Mensch. Diese zwei hatten so viel gelitten... irgendwas musste sie für sie tun können. Doch für heute war ihre Arbeit hier getan, also verabschiedete sie sich und verließ das Haus, wenn der Minutenzeiger der Uhr an ihrem Handgelenk den halben Weg hinter die Neun auf dem Ziffernblatt rutschte. Ihr kleiner aber feiner Zweisitzer wartete geduldig in der Einfahrt des Hauses und zwinkerte ihr heiter mit den Blinklichtern zu, nachdem sie den kleinen Knopf an ihrem Autoschlüssel betätigt hatte. Die hintere Beifahrertür aufgemacht verstaute sie vorsichtig ihren Koffer auf dem Rücksitz und ließ besagte Tür gerade mit einem leisen Geräusch wieder zufallen, als eine wohlbekannte Stimme hinter ihr erklang: "Tsunade." Sie drehte sich um und ihre Mundwinkel zuckten vage nach oben. "Kakashi. Lange Zeit nicht mehr gesehen." Kein wirkliches Wunder, der Mann war ständig irgendwo unterwegs und manchmal fragte sie sich, ob er überhaupt je wirklich zu Ruhe kam. Nicht, dass sie seine Motivationen nicht verstand, aber dennoch... "In der Tat. Und, sind alle Kids wohlauf?" Sie schnaubte belustigt und lehnte sich leicht gegen ihr Auto, die Arme vor der Brust verkreuzt. "Definiere wohlauf." Witze hin oder her, sie wusste, seine Sorge war echt. "Es geht allen den Umständen entsprechend gut. Was ist mit dir?" Die Augenbraue erhoben, zeichnete sich ein vages Lächeln unter seiner Maske ab. "Was soll mit mir sein?" Tsunades eigene Augenbrauen rutschten augenblicklich tiefer der Nasenbrücke entgegen. "Lass den Unsinn. Du weißt genau, was ich meine." Dabei nickte sie leicht in Richtung seiner verdeckten Gesichtshälfte. Kakashi schmunzelte, die Stimme geruhsam. "Ah, das. Keine Sorge, es bereitet mir keine wirklichen Probleme mehr. Du und dein Team haben wirklich ganze Arbeit geleistet." Die vollbusige Blondine entspannte sich etwas, auch wenn ihr Ton eine leichte Note Verdruss enthielt. "Ich bin immer noch der Meinung, dass es zu gefährlich ist. Ganz egal, wie viel Nutzen es dir auf deinen Missionen bringen kann, die gesundheitlichen Auswirkungen könnten-" Er hob beschwichtigend die Hand und sie verstummte. Kakashi trat näher und legte ihr die Hand auf die Schulter, um sanft zuzudrücken. "Ich weiß. Ich weiß." Tsunade schüttelte daraufhin mit einem resignierten Seufzen den Kopf. Männer... Nie hörten sie auf einen, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten. "Ich meine es Ernst, Kakashi. Fugaku ist tot, Jiraiya wie vom Erdboden verschluckt. Und Minato-" Sie brach ab und biss sich auf die Unterlippe. "Die gesamte Organisation liegt nun auf Itachis Schultern. Er und sein Team, sie sind alle noch so jung. Du und ich, wir sind die Einzigen, die noch geblieben sind, um sie zu unterstützen. Deswegen..." Sie suchte den Blick seines Auges, verzweifelt und resolut zugleich. "Setz dein Leben nicht unnötig auf Spiel, okay? Sie brauchen dich. Und ich-" Sie brach abrupt ab, die Hand auf ihrer Schulter drückte diese ein wenig fester. "Ich weiß," wiederholte er leise, was ihr ein schiefes, irgendwie bitteres Lächeln entlockte. "Tust du das...?" "Tsunade-" "Jedenfalls," schnitt sie ihn abrupt ab und drehte sich energisch zur Fahrertür und demensprechend aus seinem Griff. "Du solltest beim Labor vorbeischauen, solange du in der Gegend bist. Ganz egal, ob es dir Probleme bereitet oder nicht, eine Routineuntersuchung würde trotzdem nicht schaden." Sie schlüpfte geschwind ins Innere des Autos, ohne seine Antwort abzuwarten. Wenig später schaute Kakashi den roten Rücklichtern nach, und atmete schwer aus. Die Hand erhoben berührte er sein unter dem Stoff verdecktes Auge, oder das, was nunmehr als solches zählte. "Aye-aye, Ma'am," flüsterte er in den Wind hinein, kurz danach auf dem Weg zu seinem eigenen Auto. Was für ein Tag... Etwas, was auch Sakura von den heutigen Ereignissen sicherlich sagen würde. Gerade dabei, aus dem Bad zu steigen, spürte sie jetzt allzu deutlich die enorme Müdigkeit in allen Knochen, dem Prospekt des baldigen Zubettgehens freudig entgegen blickend. Sie hatte wie versprochen ihre Mutter angerufen und diese nach vielen zusammengesponnen Erklärungen und einer Menge Notlügen dazu gebracht, ihr einen mehrtägigen Aufenthalt außerhalb des Zuhauses zu erlauben. Im Endeffekt hatte die ehemalige Frau Haruno keine wirkliche Wahl, sie wusste weder wo ihre Tochter war noch hatte sie die Möglichkeit, zu kommen und sie gewaltsam mit nach Hause zu nehmen, sie musste sich also darauf verlassen, dass ihr ausreißerisches Kind wusste, was es tat. Sie hatte Sakura nur das Versprechen abgenommen, Montag unbedingt nach Hause zu kommen, denn das war der Tag, an dem Ryuutarou von seiner Geschäftsreise zurückkehrte und niemand brauchte den Ärger, wenn der Mann anfing, sich zu wundern, wo seine Stieftochter steckte. Im Moment machte sich Sakura aber überhaupt keine Gedanken um ihren heißgehassten Adoptivvater, sondern schlüpfte in ihren mitgenommen Schlafanzug, föhnte ihre Haare trocken und trat aus dem Bad in die vergleichsweise Kühle des Schlafgemachs, den sie sich für die nächsten Tage mit Sasuke teilen würde. Irgendwo brachte der Gedanke ihr kleines Herzchen zum schnelleren, fast verlegenem Flattern, mit etwas eifriger Fantasie im Spiel war es ja beinahe so, als wären sie ein richtiges Paar, das zusammenlebte. Für die nächsten paar Tage zumindest. Sie verstaute das bisschen ihrer Kleidung in den großen Schrank und sobald sie die Tür wieder zumachte, fand sie sich mit dem eigenen Ebenbild im an selbiger Tür montiertem Spiegel konfrontiert. Sie zupfte hier und da an ihren sanftrosa Haaren und strich mit den Händen über die seidige Oberfläche ihrer Flanellpyjamas, gehalten in reinem Weiß mit einem passenden, pinken Rosenmuster drauf. Sie war ein wenig nervös, alles in allem würde das hier gerade mal ihre zweite Nacht zusammen sein, aber es fühlte sich so an, als ob sie und Sasuke in den wenigen Tagen, in denen sie sich kannten, mehr erlebt und durchgemacht hätten, denn andere Pärchen es durch Jahren der Beziehung hindurch taten. In den meisten Fällen zumindest. Sie hatte Sasuke ihre Liebe gestanden, vielleicht nicht gerade auf die romantischste Art und Weise und dann auch noch vor einer relativ großen Gruppe Menschen, doch die Gefühle waren echt, auch wenn er es seinerseits als verrückt abgestempelt hatte. Irgendwo steckte da wohl auch ein Körnchen Wahrheit drin, sie kannten sich nicht mal zwei Wochen und sie erschlug ihn bereits mit solch gewichtigen Sachen wie ihrer traurigen Lebensgeschichte, ihrer verdrehten Situation in und außerhalb der Schule und einem völlig ernstgemeintem Liebesgeständnis. Sie konnte sich nicht helfen, alles an ihm faszinierte sie einfach, umso mehr nach den ihr von Kakashi anvertrauten Enthüllungen über seine Vergangenheit. Sasuke hatte eine Stärke an sich, die weit über die rein körperliche hinaus ging und das machte ihn noch attraktiver, als er ohnehin schon war. In ihren Augen zumindest. Jedoch hatte sie selbst immer noch keine wirkliche Vorstellung davon, was Sasuke von ihr hielt oder wie er zu dieser ganzen, verworrenen Sache zwischen ihnen stand. Er hatte sie nicht davongejagt, sogar zugestimmt, dass sie hier blieb, widerwillig wie es gewesen sein mochte. Er schien ihre Nähe zu wollen und dann irgendwie auch wieder nicht, er beschützte sie oder war das einfach nur aus einem Gefühl der Verantwortung heraus? Seine Worte und seine Taten konterkarierten sich mehr als das sie Sinn ergaben und sie wunderte sich, was seine Antwort sein würde, wenn sie ihn einfach nur direkt fragte. Handkehrum fürchtete sie sich aber auch vor besagter Antwort und vielleicht brauchte er einfach nur etwas Zeit. Immerhin ging gerade so einiges in seinem Leben vor, er hatte seinen Bruder wieder und hatte offenbar irgendwelche Wahrheiten erfahren, die mit irgendwelchem Orochimaru zu tun hatte und irgendwie total gefährlich waren. Sie machte sich Sorgen, wollte aber nicht zu viel bohren. Zumindest für den Augenblick. Tief in Gedanken versunken, bemerkte sie kaum, wie Sasuke das Zimmer betrat. Er hatte draußen noch kurz Kakashi gesprochen, bevor der Mann wieder einen ninjaähnlichen Abgang hatte machen können, wie er es sonst sooft tat. Insofern fuhr Sakura leicht zusammen, wenn ein starker Arm vorne um ihre Schultern griff und blickte erschrocken in den Spiegel, nur um neben ihrem auch Sasukes Gestalt dort zu entdecken. "Du hast mich erschreckt," lachte sie leise auf und hob eine Hand, um diese sanft auf seinen Unterarm zu legen, der entlang ihres Schlüsselbeins ruhte. "Bist du dir sicher, dass du hier bleiben willst?" Sie nickte und lehnte sich bereitwillig gegen den athletischen Körper hinter ihr, ohne den Blick von der Reflektion seiner tiefschwarzen Augen im Spiegel vor ihnen abzuwenden. Sie fühlte sich behaglich warm und geschützt in seinem lockeren Griff, was nur die Empfindung verstärkte, dass sie diesen eigentlich nie wieder verlassen wollen würde. "Kakashi kann dich morgen wieder mitnehmen und Zuhause absetzten." Sie schüttelte den Kopf und drehte selbigen wenig später, um über die eigene Schulter zu ihm aufzuschauen. "Ich bin mir sicher. Ich will hier bleiben. Bei dir." Eine Hand hatte sie noch frei und diese berührte sogleich mit ihren Fingerspitzen seine Wange, eine hauchzarte Anregung, welcher er folgte. Den Kopf leicht geneigt, fanden seine Lippen zu ihrem samtweichen Paar, ein sachter und geruhsamer Kuss, der Sakura genüsslich die Augen schließen ließ. Nein. Nein, sie wollte ganz sicherlich nichts mehr hiervon missen. Wie lange sie so dort standen, kümmerte sie nicht zu wissen, lediglich ein luftiges, wohliges Seufzen verließ ihr formschönes Näschen, wenn sie sich wieder lösten. Was genau daran ihn zum leichten Schmunzeln verleitete, konnte sie nicht sagen, sie fühlte sich nur ein wenig enttäuscht, als er sie wieder losließ, um sich wenige Schritte später beim Bett einzufinden. Bekleidet in schwarzer Unterhose und einer eigenartigen Art Tanktop aus fest anliegenden, schneeweißen Bandagen fand er sich wenig später im Bett aufsitzend und mit der Decke im Schoß ein, während Sakura den Lichtschalter betätigte, sodass die einzige Lichtquelle der weiche, sanft-gelbe Schein der beiden Nachttischlampen zu jeder Seite des Möbelstücks blieb. Sie stieg dann ebenfalls auf die Matratze drauf und rutschte näher zu ihm, nun neben ihm auf ihren Fersen sitzend. "Ne... Magst du mir vielleicht wenigstens ein bisschen davon verraten, was hier eigentlich vor sich geht?", stellte sie eine genügsame Frage mit der Hoffnung darauf, dass er ihrer Bitte nachgehen würde. Sasuke sagte einen Moment lang gar nichts und lehnte sich dann gegen das Kissen zurück, um das Mädchen vor sich kurz schweigend zu mustern. "Wie viel hat dir Kakashi eigentlich von mir und Itachi erzählt?", erwiderte er dann letztendlich mit einer Gegenfrage, woraufhin Sakura brav all das wiedergab, was sie von dem silberhaarigen Mentor ihres Freunds erfahren hatte. Am Ende ihrer Erzählung schaute Besagter eher mürrisch, doch nun, es gab nichts, was er an ihrem Wissenstand die Ereignisse seiner Vergangenheit betreffend nunmehr ändern konnte. "Dieser Orochimaru, den du und dein Nii-san erwähnt hatten... Er ist verantwortlich, oder? Dafür, was mit deiner Familie passiert ist?" Sakura wählte ihre Worte so vorsichtig wie möglich, einerseits wollte sie unbedingt wissen, wie genau es alles miteinander verlinkt war, andererseits wollte sie vermeiden, zu sehr in alten Wunden zu stochern. "Dafür, und für so einiges mehr." Die klare Bitterkeit in der geschmeidig tiefen Tonlage seiner Stimme bekräftigte die Aussage ungemein. Noch eine kurze Pause, noch ein langer Blick auf die pinkhaarige Schönheit vor ihm und dann bot er ihr endlich einen Großteil der vielen überwiegend grausamen Wahrheiten an, die er heute gelernt hatte. Sakura lief es kalt den Rücken runter, als sie erfuhr, wo Itachi die letzten Jahre über war, warum er sich nie bei seinem jüngeren Bruder gemeldet hatte und was ihm und Gaara in Orochimarus Fängen alles zugestoßen war. Sie fand sich in blankes Entsetzen gehüllt ob der Tatsache, das es dort draußen wirklich Individuen gab, die anderen Menschen so etwas antaten... die dermaßen mit dem Leben anderer spielten und die so skrupellos an fremden Körpern und Gesundheit rumhantierten. Ein Monster... Orochimaru war eine regelrechte Bestie und das klammkalte Gefühl der Furcht vor dieser unbekannten Bosheit, die er war, nistete sich umgehend in ihrem Herzen ein. Sie würde jenem Mann nie in ihrem Leben begegnen wollen. Eine Gesinnung, die Sasuke allzu klar in ihrem Gesicht ablesen konnte, sobald er mit seiner kurzen Erzählung fertig war. "Verstehst du jetzt, warum es so gefährlich ist?" Er hoffte sehr, sie war sich jetzt besser dessen bewusst, worauf sie sich eigentlich einließ, wenn sie wirklich bei ihm blieb. Vielleicht würde es genug sein, um sie dazu zu bewegen, ihre Entscheidung nochmals zu überdenken, obschon ein kleiner Teil von ihm irgendwo darauf hoffte, dass ihr Entschluss nicht wanken würde. Was lächerlich war. Es wäre besser für alle, wenn sie zwei ihre getrennten Wege gingen... Vor allem wäre es besser für sie. Sakura blickte runter auf ihre Knie, ein leises "Ja..." flatterte von ihren Lippen. Sie verstand jetzt um so einiges besser. "Dann fährst du morgen heim?" Doch bei diesem geruhsamen Fragesatz von ihm schaute sie wieder auf, ein feines aber festes Lächeln auf den Lippen. "Nein. Ich sagte doch, ich bleibe bei dir. " In seine Augen blickend wusste sie nicht, warum diese sich auf einmal mit fast schon so etwas wie Verdruss verengten. "Dummes Gör. Warum?" Trotz der Barschheit klang er irgendwie fast verdutzt, was Sakura überrascht die Brauen heben ließ. "Ich habe es dir vorhin schon gesagt. Ich liebe dich, du starrköpfiger Idiot." Das bewegte Sasuke dazu, sie verstimmt anzublitzen. "Du kannst das nicht einfach so dahersagen. Das ist keine magische Antwort auf alles," knurrte er frustriert auf. Was lief bei diesem Mädel eigentlich falsch? Wie konnte sie-! Mir nichts, dir nichts-! Er lehnte sich reflexartig noch weiter gegen das Kopfende des Betts zurück, als sie sich plötzlich nach vorne kippte und, die Hände vor sich in die Matratze gestützt, sich zu ihm vorbeugte, sodass ihre smaragdgrünen Augen auf einmal nur einige Zentimeter von den seinigen entfernt waren. "Ich sage es nicht einfach so daher. Ich meine es ernst, aber wenn du mir noch nicht glauben kannst, verstehe ich das auch." Immerhin kam es in der Tat schnell und unerwartet. Aber sie würde es ihm beweisen - dass sie es ernst meinte. Taten sprachen lauter als Worte, sie konnte ihm so oft die Liebe gestehen, wie sie wollte, was wirklich zählte, war, dass sie es ihm auch zeigte. Deswegen würde sie hier bleiben. An seiner Seite. Ganz egal, wie gefährlich es war. Ganz egal, was passieren mochte oder was er tun oder sagen würde. Wenn sie es in irgendeiner Weise konnte, würde sie ihn trotzdem unterstützen. Bei allem, was er zu tun vermöge. Ihr störrischer Blick, voller Entschlossenheit und ehrlicher Zuneigung, brachte seine stattlichen Gesichtszüge dazu, sich ungewollt wieder etwas zu glätten. Vielleicht war sie einfach wirklich nur verrückt. Vielleicht meinte sie es auch wirklich einfach nur ernst. Die zweite Option fand er schlimmer. Schlimmer, weil er dann... "Du verstehst gar nichts," schüttelte er letztendlich resigniert den Kopf. "Überhaupt nichts." Sie war so naiv, es war fast schon wieder süß. Bittersüß, eher... Sie wusste doch überhaupt nicht, worauf sie sich mit ihm einließ. Mehr noch, er hatte keinen blassen Schimmer, worauf er sich mit ihr einließ. Wollte er das wirklich wissen...? Sakura rutschte näher zu ihm und nistete sich neben ihm unter der Decke ein, erfreut darüber, dass er trotz seiner Worte einmal mehr fügsam kooperierte, als eins seiner Arme sich sicherheitsspendend um sie schlang, sobald sie sich an seine Seite gekuschelt hatte. Das Gesicht erhoben, blickte sie für einen Moment in sein ansehnliches Profil. "Dann erklär es mir. Bitte erkläre es mir, Sasuke... Warum bist du so versessen darauf, mich loszuwerden?" Ihre Stimme sank zu einem beinahe-Flüstern ab, vermischte Noten von Verletzlichkeit und Unverständnis mit denen der Hoffnung und Nervosität. Sie wollte die Antwort, sie fürchtete sie. Sie wusste, sie sollte achtsam ob seiner Wunden sein, doch die Angst, weggestoßen zu werden, war stärker. Es brachte sie dazu, sich nur noch fester an ihn zu klammern. Der lebensspendende Muskel in ihrer Brust flatterte wild und hilflos wie ein Schmetterling im Spinnennetz, umso mehr wenn er den Kopf zu ihr drehte und seine Lippen dann kurz gegen ihre Stirn presste. Etwas an dieser unverfälschten, simplen Geste... war beinahe schmerzvoll herzergreifend. Sie liebte ihn... Kein Funken Zweifel, sie liebte ihn. Sein warmer Atem strich weich gegen die Haut ihrer Stirn, seine Worte leise und beherrscht. "Ich will dich nur in Sicherheit wissen, das ist alles." Das entlockte Sakura ein unbeholfenes Auflachen. "Und du meinst alleine in Ikibukoro wäre ich sicher? Bei meinem Stiefvater? Bei Seiichiro?" Wenn sie könnte, würde sie dort nie wieder zurückkehren wollen, und wenn sie es tun musste, dann nur mit Sasuke. Nur mit ihm, egal wohin, solange es mit ihm war... "Ich bin am sichersten, wenn ich bei dir bin." Das hatte sie in den wenigen Tagen, in denen sie sich näher gekommen waren, sehr schnell und sehr klar verstanden. Er hatte sie gerettet, sie beschützt, vor Seiichiro, vor ihrem eigenen falschen Selbst, vor all den Dämonen, ob den echten oder den unsichtbaren, die räuberisch um sie herum schlichen. Er atmete langsam aus und stützte sein Kinn leicht an ihrem Haarschopf auf. "Unsinn. Ich kann nicht-" Wie konnte er es ihr verständlich machen...? Er hasste es, in den eigenen Emotionen zu wühlen und noch mehr hasste er es, zu versuchen, sie anderen zu vermitteln. Wieso musste sie in sein Leben treten? Wieso war er nunmehr so versessen darauf, sie in diesem zu behalten? Hübsches Antlitz an seiner strammen Schulter versteckt, brachte Sakura nicht mehr als ein Wispern heraus. "Du kannst nicht...?" Was konnte er nicht? Wieso waren ihre Worte Unsinn, ihre Gefühle Verrücktheit in seinen Augen? "Ich kann dir nichts garantieren. Und wenn dir etwas passiert, wird es meine Schuld sein. Ich bin mir nicht sicher-" Ugh. Seine Worte machten keinen Sinn, oder? Wieso war es so schwer, etwas zu erklären, obwohl man selbst genau wusste, was man meinte? "Ich weiß nicht, ob ich dich wirklich beschützen kann. Deswegen ist es dumm. Du bist dumm, darauf dermaßen zu vertrauen. Mir dermaßen zu vertrauen." Die Last von solch einer Verantwortung... sie war erheblich und einschüchternd. Wenn ein anderer Mensch darauf baute, dass man ihn beschützen würde, wenn er sein eigenes Leben zutraulich in deine Hände legte... wie sollten sie nicht zittern ob solcher gewichtigen Zerbrechlichkeit in ihrem Griff? Ja, er war stark. Er konnte auf sich selbst aufpassen, er fürchtete sich vor kaum etwas, er gab nie nach, er gab nie auf. Doch bisher gab es niemanden, außer ihn selbst, allein sein war einfach, allein sein war sicher. Unkompliziert, vertraut. Eine andere Person an sich gebunden zu haben, das war... beängstigend. Konnte er sie wirklich beschützen? Würde seine Stärke reichen, seine Geduld, seine Gefühle, sein ganzes Sein... war es genug für zwei? "Es tut mir Leid...", wisperte Sakura nach einer kleinen Pause, die Stimme gedämpft und leicht zittrig ob des emotionellen Mahlstroms tief drin. "Ich wollte dir nicht zu Last fallen..." Es war zwar schön und gut, dass sie sich bei ihm sicher fühlte, aber sie hatte es bisher nicht wirklich realisiert... Jemanden sich sicher fühlen zu lassen, jemanden zu beschützen... das war eine enorme, beachtliche Aufgabe. Eine, von der sie einfach erwartete, dass Sasuke sie übernahm. Das war nicht fair... und dennoch... Dennoch... Sie sprach schneller, sodass sich die Worte in ihrem luftigen Flüstern beinahe überschlugen. "Aber... Ich werde gut aufpassen... Ich werde stärker werden..." Sie würde hart an sich arbeiten... an sich, und daran, seiner würdig sein zu können. "Ich verspreche, ich werde dir keine Bürde sein... Ich-" "Shhh. Schon gut." Seine nachsichtige, sanfte Aufforderung brachte sie erfolgreich wieder zum Verstummen. "Wir kriegen das schon irgendwie hin." Eine bestimmte, nahezu ermunternde Aussage, die ihr fast die Luft abschnitt und ihr beinahe die Tränen in die Augen trieb. Sie wusste nicht, ob sie ihn wirklich verdiente. Er konnte so viel für sie tun, hatte es bereits getan und tat es immer noch, aber sie... was konnte sie für ihn tun? Konnte sie ihm Sicherheit geben? Helfen, seine Wunden zu heilen, ob sichtbar oder die, die tief in Inneren versteckt waren? Konnte sie ihn glücklich machen? Fragen, auf die sie keine Antworten hatte, aber sie würde nicht aufgeben, bis dem so war. Bis sein Herz genauso schnell für sie schlug, wie ihres es bereits für ihn so eifrig tat. Bis sie ihn zum Lachen und Lächeln bringen konnte, bis er in ihren Armen alles finden konnte, was er zu brauchten vermochte. Bis sie beide die letzten Schichten ihrer Mogelpackung ablegen konnten und sich frei von Verhüllungen fanden, und sei es einzig vor den Augen voneinander. Bedeutsame Gedanken, die in ihrem Kopf rumschwirrten, bis die Nachtmusen sie in die Schläfrigkeit und die Lände ihrer Träume entführten, als sie in den Armes des Menschen einschlief, der jene Träume vollends besaß. Wo das Licht noch brannte und niemand an Schlaf dachte, war Itachis Arbeitszimmer. Der Mann selbst stand am bodenlangen Fenster hinter dem Schreibtisch und schaute hinaus auf den sternenübersäten Himmel, die kleine Figurine des Neumonds ein heller Fleck auf dem endlosen Schwarz. Konan stand am besagten Schreibtisch, locker mit der Hüfte gegen den Rand des Möbelstücks gelehnt und Gaaras stille Präsenz verweilte wie so oft nebst der geschlossenen Zimmertür. "Und es findet morgen statt?" Konan nickte, ihr geruhsamer weiblicher Sopran untermalt mit einer leichten Note Besorgnis: "Ja. Und ich bin immer noch der Meinung, das wir es Kakashi-san überlassen sollten. Es ist viel zu riskant, wenn-" "Orochimaru wird dort sein, oder?", unterbrach der junge Uchiha sie bedacht aber resolut, was an sich weniger eine Frage, sondern eine klare Untermalung seines Entschlusses war. "Ja," gab die junge Frau ergeben ihre Zustimmung. "Er ist was man wohl einen Stammkunden nennen kann. Dort erwirbt er die meisten seiner... Versuchsexemplare." Sie sah es zwar nicht, aber sie konnte sich den abrupt versteiften Gesichtsausdruck auf jenen fein geschliffenen Gesichtskonturen gut vorstellen, wenn nicht im Glas des Fensters reflektierte die Verstimmung in der Schärfe seiner Stimme. "Umso mehr Grund für mich, dort zu sein." Die Monstrosität, von der hier die Rede war, trug einen genauso monströsen Namen: Menschenhandel. Sie waren dem Händlerring seit über einem halben Jahr auf den Fersen gewesen, einer der Agenten arbeitete als verdeckter Ermittler inmitten jenen Abschaums und vor kurzem hatten sie endlich konkrete Informationen darüber erhalten, wo der nächste Verkauf von Menschenleben stattfinden würde: morgen Abend in einem von Konohas Außenbezirken. Das Orochimaru seinen Vorrat an menschlichen Versuchskaninchen dort auffrischen würde, war ebenfalls bestätigt und allein der Gedanke daran brachte Itachis Blut unter seiner gleichmütigen Fassade zum jähzornigen Kochen. "Kakashi ist ohnehin viel besser dafür geeignet, der Sache in Keisha auf die Spur zu gehen." Keisha war eine von Hinokunis größten Städten, knapp vier Stunden Fahrt von Konoha entfernt. Auch aus der Richtung hatten sie eine unmutige Mitteilung erhalten, mit der einen beunruhigenden Anmerkung, die Konan ihm sogleich nochmal vor die Augen führte: "Aber wenn tatsächlich ein weiterer Jinchuuriki dort aufgetaucht sein sollte, wärst du dort viel eher gebraucht." Obschon ihr die Vorstellung davon, dass er unter Umständen sein Sharingan anwenden müsste, nicht behagte. Andererseits würde er das bei einem Zusammentreffen auf Orochimaru höchstwahrscheinlich ebenfalls tun... Konan war besorgt. Sehr besorgt, aber viel mehr, denn ihre Rolle als seine Beraterin zu erfüllen, stand nicht in ihrer Macht. Sie wünschte, es gäbe mehr, was sie tun könnte. Sie wünschte es so sehr. "Die Berichte waren nicht genau genug, um das anzunehmen. Kakashi soll einfach nur Nachforschungen anstellen und bestätigen, ob dem wirklich so ist." Niemand hatte ein besseres Gespür, als Kakashi und niemand war besser dafür geeignet, Fährten zu verfolgen, der Mann hatte eine absolute Begabung auf dem Gebiet der Spionage. "Sollte er wirklich auf einen Jinchuuriki stoßen, soll er unter keinen Umständen etwas aktiv unternehmen, sondern sich einfach auf die Lauer legen und warten, bis ich weitere Schritte einleite." Eine sehr logische Lösung, wie nicht anders von Itachi zu erwarten. Konan unterdrückte ein Seufzen und gab sich geschlagen, es schien ohnehin nicht so, als könne sie etwas an seiner Entscheidung ändern. "Dann lass mich wenigstens mitkommen. Es ist Orochimaru, von dem wir hier reden. Wer weiß, was für Tricks er auf Lager hat." Daraufhin erhielt sie einmal mehr ein resolutes: "Nein", gefolgt von einer sanftmütigen und wahrheitsgetreuen Begründung: "Ich will dich nicht unnötig in Gefahr bringen. Außerdem bräuchte ich jemanden, der hier bleibt und ein Auge auf Sasuke behält." Er wusste, das war ihrem Kummer keine allzu große Abhilfe, deswegen fügte er beruhigend hinzu: "Keine Sorge, mir wird nichts passieren, besonders mit Gaara an meiner Seite." Das war ebenfalls ein weiterer Grund, warum Itachi niemanden sonst mit auf diese Mission nehmen wollte, er und Gaara waren mehr als genug. Sollte es wirklich hart auf hart kommen, würden andere ihnen beiden ohnehin eher im Weg denn eine Unterstützung sein. "Okay. Aber eine Sache noch... ich denke, wir sollten Sasuke mit Kakashi-san schicken." Diese Aussage bewegte Itachi letztendlich dazu, sich vom Fenster abzuwenden und zu Konan zu drehen. "Bitte?" Meinte sie das Ernst? Das tat sie, und erklärte alsbald auch ihr Motiv dafür: "Sollte er irgendwie davon erfahren, was du und Gaara-kun vorhabt, wird er mit von der Partie sein wollen. Es wäre ungefährlicher, ihn mit Kakashi-san nach Keisha gehen zu lassen. Das wird ihm das Gefühl geben, dass du ihn ernsthaft in die Suche nach Orochimaru einbeziehst und ihn gleichzeitig von der eigentlichen Gefahr weghalten. Wenn Kakashi-san sowieso nur Informationen sammeln und Recherchen anstellen soll, wird es sicherer sein, Sasuke mit ihm zu schicken als ihn hier zu behalten." Der junge Kommandant runzelte nachdenklich die Stirn. "Damit bist du definitiv an etwas dran." Sie kannte Sasuke nicht sehr lange, aber ihre ausgezeichneten analytischen Fähigkeiten schienen bereits ein sehr exaktes Bild seiner Persönlichkeit erfasst zu haben; Itachis jüngerer Bruder war in der Tat niemand, der lange untätig herumsitzen konnte. Er würde wissen wollen, wohin Itachi und Gaara sich morgen aufmachen würden, und anstatt ihn anzulügen und sich dabei womöglich zu verraten, wäre es sicherlich besser und ungefährlicher, ihn mit Kakashi zu entsenden. Ein Haken war da aber noch. "Was ist mit seiner Freundin?" Sakura würde er sicherlich nicht mitnehmen wollen, und Nachforschungsmission hin oder her, das Mädchen mit ihnen beiden zu schicken könnte auch Itachi selbst nie verantworten. Konan lächelte ihn zuversichtlich an. "Überlass das Mädchen ruhig mir." Sie hatte just die perfekte Beschäftigung für die Kleine im Sinn. Nun, damit, es seiner treuen Strategin zu überlassen, hatte Itachi seinerseits kein Problem. "Alles klar. Danke, Konan. Ich verlass mich auf dich." So wie er es immer tat. Die junge Frau neigte leicht und respektvoll den Kopf. "Gewiss." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)