Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 2: heiliger Zorn ------------------------ Der kräftige untersetze Mann, der den Raum soeben betreten hat, wirkt allein schon von seiner düsteren Ausstrahlung her bedrohlich und dazu sichtlich aufgebracht. Es ist besagter Anführer dieses kleinen Volkes...ihr König, der Herr von Durins Herrscherlinie, dem sie alle so viel zu verdanken haben. ER der ihnen ein ruhiges und beschauliches Leben nach dem Verlust des einsamen Berges ermöglicht hat. ER der dereinst so vieles was ihm lieb und teuer ist verloren hat und obendrein noch viel mehr aufgeben musste. Und so hat der junge Zwergenfürst sich seither zu einem durch und durch harten Mann gewandelt..zumeist unnahbar und unerbittlich kühl, erscheint er in seinem Charakter ja von seinem ganzen Sichtbild nach außen hin, zweifellos auch in seinen Handlungen und vor allem in seiner Konsequenz, die er nahezu niemals hinterfragt. Selten, nur äußerst selten lässt er überhaupt mit sich handeln oder sich von etwas anderem als seiner Meinung überzeugen, denn das liegt nicht in seiner Natur...so auch jetzt. Der Zwerg ist starrsinnig und unachgiebig wie seine ganze übrige Sippschaft...DAS ist ihr nicht entgangen, lange genug lebt sie dafür inzwischen schon unter ihnen, um das an schmerzlicher Wahrheit zu begreifen. „Nichts da, ihr werdet noch einmal nach ihm sehen und zwar JETZT. Ich befehle es euch..sagt mir zu was ihr sonst noch nütze seid! Deshalb hat sie doch nach euch geschickt oder etwa nicht Eldarburam?!“ Fährt er die elbenblütige Heilerin prompt einen Herzschlag später so zornig und aufgebracht an, als habe er eben nicht gehört, was seine jüngere Schwester zu ihm gesagt hatte. Die zierliche Frau mit dem langen roten Haar, die er dabei keinen Moment lang aus den Augen lässt sieht ihm beinahe schon trotzig entgegen, sie wirkt verstockt und verbittert und das aus gutem Grund. „ACH WAS..IHR.... ....ihr habt mir hier gar nichts zu befehlen! Ich lasse mir ganz gewiss nicht ausgerechnet von euch sagen, was ich zu tun und zu lassen habe Thorin Eichenschild. Nicht was meine Heilkünste und mein Wissen darüber anbelangt. Ach und noch etwas, Meister Zwerg, wenn wir schon einmal dabei sind, herum scheuchen lasse ich mich von euch schon gar nicht. Merkt euch das. Ich gehöre euch nicht, so wie sie ALLE hier...ICH nicht...auch wenn ihr das immer wieder nur zu gerne vergesst! Ich bin nur allein deswegen gekommen, weil eure Schwester mich so flehentlich darum gebeten hat und weil der Junge meine Hilfe braucht, um diesen schlimmen Unfall vielleicht lebend zu überstehen und nur aus diesem Grund allein!“ Der ihr um fast eine Kopflänge überlegene Mann fährt empört hoch, wobei er sie einen Moment später grob am Arm zu packen versucht und ihm dies auch gelingt. „Was fällt euch ein Dienstmagd, vergesst nicht wen ihr vor euch habt!“ Knurrt er sie dabei unüberhörbar aggressiv an und sie spürt, dass er sich mit aller Macht zusammen nehmen muss, um weiter die Kontrolle über sich zu behalten. Ihre dunkelgrünen Augen funkeln ihn derweil böse und verächtlich an, sie kennt ihn doch...nur zu gut kennt sie ihn! Oh ja, sie weiß genau WEN sie da vor sich hat, denn sie kennt sein überaus stursinniges und unbeherrschtes Wesen weitaus länger als er es jetzt vielleicht ahnt. „Wie könnte ich das, wo ihr mich wieder einmal so höflich darauf aufmerksam macht Eichenschild. Kommt doch her und wagt es mich noch einmal anzurühren Thyk*, so wie ihr es schon einmal getan habt, dann werdet ihr sehen was ihr davon habt. Ich hoffe sehr ihr spürt es manchmal noch!“ Entgegnet sie ihm dabei in einem derart abfälligen Unterton, dass man ihre Ablehnung und ihre bodenlose Wut die darin mitschwingt deutlich heraushören kann. Es bleibt nicht folgenlos, augenblicklich löst sich seine Hand von ihrem Arm, den er noch immer grob gepackt hält und holt in seiner offenkundigen Rage völlig impulsgesteuert und gänzlich unvermittelt zum Schlag aus....ohne es selbst wirklich verstandesgemäß zu bemerken. Doch der Schlag soll sie nicht treffen, selbst wenn er es hätte tun wollen, da die junge Zwergenfrau mit dem langen schwarzen Haarschopf und den schönen eisblauen Augen ganz plötzlich resolut dazwischen geht. „Hört gefälligst damit auf euch weiter anzugiften! Mahal euer unsinniger und egoistischer Streit führt doch zu nichts, als zu noch mehr sinnlosem Hass und Zorn zwischen unseren Völkern. Der Junge er stirbt, wenn sie ihm jetzt nicht bald hilft. Thorin bitte nur einmal...sei nur einmal nicht so unglaublich Zwergenstur wie sonst! Bitte lass sie jetzt nach dem Jungen sehen, sie hätte es doch ohnehin getan, auch ohne dass du sie dazu zwingst. Shazra*..verdammt* warum musst du dich da immer einmischen?“ Dis warme verängstigte Stimme nimmt einen solch flehenden und zugleich aufgebrachten Unterton an, der ihren älteren Bruder unwillkürlich zur Besinnung bringt. Der Angesprochene atmet ein paar mal hörbar durch, ehe er ihr antworten kann, wobei er die Heilerin allerdings vollkommen ignoriert. „Du weißt warum ich das tue. Es ist schließlich meine Aufgabe dafür zu sogen, dass wir nicht wieder bedroht werden, nicht noch einmal...ich sage dir nicht noch einmal...und DAS DA“...er zeigt mit einem verächtlichen Schnauben auf die ihm an Körpergröße deutlich unterlegene rothaarige Frau...“IST eine BEDROHUNG“....vollendet er den Satz dabei zornig und im Brustton der Überzeugung. Worauf er nur einen Augenblick später völlig überraschend ein lautes und spöttisches Lachen erntet, das eindeutig in seine Richtung abzielt. „Ha also DAS glaubt ihr doch selbst nicht? Wie soll ICH für euch eine Bedrohung sein Zwerg? Ich bin allein, ihr seid so viele...wie? Sagt mir das? WIE?“ Es ist die Frau, die ihm erneut jene Art von Widerstand bietet, die er auf den Tod nicht ausstehen kann. Blitzschnell fährt er herum und nagelt sie mit zwei schnellen Schritten an der rückwärtigen Wand des kleinen Zimmers fest, so dass sie ihm nicht mehr ausweichen kann. „ICH ALLEIN entscheide, was ich als Bedrohung für mein Volk empfinde und was nicht und mir ist dabei herzlich egal, ob ihr einer oder viele seid Elbenblut! Oh ich will nicht wissen, in welchem schmutzigen Loch man euch dereinst gezeugt hat, vorlautes Weibsstück, aber wenn ihr es noch einmal wagt mich so derart unverschämt herauszufordern, dann gnade euch der allmächtige Schöpfer und jetzt geht gefälligst und tut um was sie euch gebeten hat...ehe ich nachhelfen muss!“ Er lässt sie los und schubst sie sofort danach mit einer abfälligen Geste in Richtung der Türe, damit sie endlich zu dem Jungen kann, der im Nebenzimmer noch immer mit dem Tode ringt... Als sie zur Türe hinaus geht, will er ihr folgen, wie um sie zu kontrollieren, doch Dis hält ihn vehement und sehr bestimmt am Arm zurück. Noch ehe er sich von seiner Schwester lösen kann spricht sie ihn darauf an. „Thorin mein Bruder sag mir, warum hasst du sie so sehr? Warum? Was in des Schöpfers heiligen Namen hat sie dir denn getan? Sie lebt allein in der Hütte am Dorfrand und hält sich doch sowieso die meiste Zeit von uns fern da sie es weiß! Sie weiß doch längst, dass sie alle meiden, weil sie so ist wie sie ist. Aber wieso DU...? Das verstehe ich nicht!“ Dis blaue Augen blicken forschend in seine, die den ihren so unglaublich ähnlich sind. Thrains Tochter sieht den merkwürdigen Ausdruck seiner Augen. Er wirkt wütend, ja verbittert....der ewige Groll auf das Blut der Eldar, auf all jene die ihn damals im Stich ließen. Das ist ein Grund dafür, aber es ist lange nicht der Einzige, das weiß die jüngere Schwester in dem Moment, als sie ihn, der noch immer in seiner grenzenlosen kalten Wut gefangen scheint ansieht. „Du verstehst das nicht..DIS!“ Entgegnet er ihr abweisend wobei er sich energisch von ihr loszumachen versucht. Als er dies geschafft hat geht er und das ohne noch ein weiteres Wort an sie zu verlieren. Und plötzlich hat Dis einen üblen Verdacht..einen den sie tatsächlich nicht begreifen kann. Ein heftiges Schlucken ist daher zunächst alles, was über ihre zitternden Lippen dringt, ehe sie lautlos hinter ihm her flüstert... ...“oh doch ich glaube ich verstehe es nur zu gut...ich verstehe nur zu gut mein Bruder!“ __________________________________________________________________________________ Thyk* - abfällig für Zwerg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)