Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 35: (Unter)bewusstsein ------------------------------ Dieser eine vollkommen ungeplante spontane Kuss, den Fili und auch die elbische Heilerin somit zwangsläufig zu Gesicht bekommt, weil sie wie der junge Zwerg auch durch Zufall am selben Ort verweilt offenbart alles das, was sich die beiden die völlig darin versunken scheinen, bisher nie auch nur annähernd zu sagen gewagt haben, alles an Gefühl...Vertrautheit...und Erlösung. Endlich hat ihnen das Schicksal einen Weg gezeigt...mitreißend und intensiv. Beide Liebenden brauchen keine Worte mehr, um sich einander zu zeigen, was Wirklichkeit ist...diese eine Handlung hat all das unnötig werden lassen. Von heute an ist alles anders als vorher....und wird nie wieder zu dem Punkt zurück kehren können, an dem es begonnen hat. Es dauert daher etwas, bis Dwalin in der Lage ist, Dis wieder los lassen zu können..ehe sie sich zögerlich gänzlich voneinander trennen. Beide sind in diesem Augenblick des Glücks noch so voneinander eingenommen, dass sie zunächst nicht einmal bemerken, dass sie weder unbeobachtet, noch alleine im Raum sind! Als der angesichts seiner so unvorhergesehenen Courage, über sich selbst doch ziemlich verwirrt wirkende Zwergenmann die Frau, die er liebt aus seinen Armen entlässt, räuspert er sich somit vernehmlich, auch weil es ihn einfach so überrannt hat, denn dieser spontane Gefühslausbruch war weder geplant noch in irgend einer Art von ihm vorherzusehen gewesen. Er sieht ihr aufrecht und standhaft entgegen...dennoch wirkt er verunsichert. Aber Dis lächelt ihn dabei mit einem ermutigenden ja beinahe schon seltsam entrückten Lächeln an, das versonnen, fast schon liebevoll anmutet. „Dis...ähh..es tut mir leid, es..es hat mich einfach so überkommen!“ Stammelt er plötzlich schuldbewusst und merklich verlegen in die Richtung von Thorins jüngerer Schwester, die noch immer neben ihm steht und ihn forschend anblickt. Der Frau die er schon so lange liebt und ihr dies bisher nie zu sagen gewagt hat. Doch als sie ihn so reden hört, schneidet sie ihm überraschend energisch das Wort im Munde ab. „Dwalin hör schon auf damit, du musst dich weder für etwas schämen, noch dich bei mir für etwas entschuldigen. Hätte ich das nicht gewollt, so hätte ich es nicht getan...und noch weniger zugelassen. Ich bin lange genug alleine gewesen denke ich und auch wenn du es mir vielleicht nicht glaubst, so mag ich dich genauso wie du bist und das übrigens schon sehr sehr lange. Bisher wollte ich mir das nur selbst nicht recht eingestehen fürchte ich. Doch nun ist es gut, dass dies geschehen ist.....denn endlich weiß ich, wo ich dir gegenüber mit meinen Gefühlen stehe. Und sie sind sicherlich nichts, wovor du ein schlechtes Gewissen zu haben brauchst oder du dich rechtfertigen musst...bei NIEMANDEM und schon gar nicht bei MIR oder meinem Bruder! Ich denke mein ältester Bruder würde das wohl ganz ähnlich sehen....ER ist dazu unbestritten dein bester Freund. Thorin vertraut dir vollkommen und das nicht grundlos, deine Herzensgüte und deine Ehrlichkeit, sowie deinen unbeugsamen Mut hat er immer schon sehr zu schätzen gewusst und er tut dies mit Sicherheit noch! Ebenso wie ICH! Wenn er es dir jetzt selbst sagen könnte, würde er es tun, dessen bin ich sicher. Da er es aber nicht kann, so sage ich dir dies...in der Hoffnung, dir damit Genüge tun zu können und weil ich dich liebe Dwalin und das nicht nur allein im Sinne der freundschaftlichen Bindung zu unserer Familie. Nein sondern weil du außer meinem Bruder, der einzige Mann in meinem Leben bist, der immer für mich und meine beiden Söhne da ist, jederzeit mit unerschütterlicher Standhaftigkeit. Dafür liebe ich dich...oder hast du etwa geglaubt ich würde es tun, weil du ein solch ungemein gutausehender Kerl bist, wie kein zweiter? Nun ja gutaussehend, das kann man sicherlich nicht ganz abstreiten mein Lieber, aber das ist ja an sich gewiss nicht das Wichtigste, um sich für jemaden zu entscheiden...da sind Dinge, wie Charakter und Treue sicherlich wesentlich ausschlagkräftigere Merkmale. Also nun weißt du endlich, was ich für dich empfinde und hoffe, dass es jetzt nicht zu direkt gewesen ist, was ich zu dir gesagt habe, nun und wenn doch, dann musst du eben ab jetzt damit leben Dwalin Sohn des Fundin." Mit diesen Worten dreht sie sich kurz in Richtung der Eingangstüre zu Thorins Kammer um, ehe Dwalin überhaupt die Gelegenheit findet ihr daraufhin etwas passendes zu entgegnen. „Fili was in aller Welt machst du da eigentlich? Hör auf weiter Löcher in die Luft zu starren...entweder du kommst jetzt endlich herein und sagst was du brauchst oder du gehst wieder, also entscheide dich!“ Sagt sie anschließend merklich trocken in Richtung ihres ältestens Sohnes, der noch immer wie vom Donner gerührt in der Türe zu seines Onkels enger Kammer steht und die beiden Liebenden anstarrt, als wären sie eben völlig unverhofft direkt vor ihm vom Himmel zu Boden gefallen. Dis ist dennoch nicht geneigt näher darauf einzugehen, warum eben geschehen ist, was geschehen ist! Nein, das wird sie mit beiden besprechen, wenn sie alleine sind.....nur sie und ihre Söhne und niemand sonst, denn das Thema was Dwalin und sie anbelangt, gehört ihrer Meinung nach jetzt einfach nicht hier her. Im Moment gilt es aus Sicht der Zwergin gesehen nämlich ganz andere Probleme zu bewältigen. Eines davon heißt unweigerlich Thorin und wie sie hoffentlich endlich seine vollständige Genesung herbei führen können. Nun und so lange sie sich noch derartige Sorgen um ihren einzigen Bruder machen muss, ist sie rein gefühlsmäßig betrachtet ohnehin nicht vollkommen frei. Schon gar nicht, um in einer solchen schlimmen Situation wie in dieser allein an sich selbst oder ihr eigenes Glück zu denken. Wo ihr das Schicksal im Moment doch weit mehr an unglücklichen Umständen aufgebürdet hat, gerade so als wollte es sie damit einer Prüfung unterziehen...wie leidensfähig oder stark ihr Wille ist, all diesen Widrigkeiten zum Trotz zu widerstehen. Dwalin und Lyriel, die von ihr in dieser Zeit unbeachtet bleiben, blicken sich einen Moment lang an...wobei ihr Blick den des Zwergenmannes regelrecht festnagelt. Sie sagt kein einziges Wort, aber der Zwerg weiß genau, dass es etwas gibt, was sie ihm noch immer nicht vollständig verziehen hat. Etwas was so alt ist, wie ihre gemeinsame Vergangenheit im einsamen Berg. Dennoch sagt die elbenblütige Frau schon allein aus Rücksicht auf Dis keinen Ton zu ihm, sondern zuckt nur kurz unbeteiligt mit den Schultern. Ein Zeichen, dass sie offenbar gewillt ist es ihm nachzusehen...zumindest vorerst....was immer er auch getan haben mag. Die Halbelfe wird ihn deswegen nicht länger behelligen. Derweil ist Dis die von alledem glücklicherweise nichts bemerkt hat, vollauf mit ihrem ältesten Sohn beschäftigt. Der junge Zwerg mit dem hellen weizenblonden Schopf wirkt merklich verlegen. Aber auch den gewissen Hauch von Trotz und Ablehnung, der sich damit unübersehbar in seinen jungen Gesichtszügen spiegelt, kann er nicht ganz ungeschehen machen, noch ihn komplett verdecken. Es hat ihn offenbar härter getroffen sie beide so zu sehen, als er es auf den ersten Blick zugeben kann. Bisher war Onkel Thorin, der einzige Mann im Leben seiner Mutter, seit dem grausamen und völlig sinnlosen Tod, den sein geliebter Vater im Schattenbachtal gefunden hat, in den langen Jahre um Jahre währenden Schlachten um den Rückgewinn der Minen von Moria, die Durins Volk einstmals gehörten, als die Welt von Arda noch jung war. Fili kann es nahezu nicht fassen. DWALIN....ausgerechnet Dwalin...warum...ER? Warum dieser Mann? Warum musste sie überhaupt noch einmal einen so nahe an sich heran lassen? Genügt ihr das, was sie da an Aufmerksamkeiten ihrer beiden Söhne erhält und derer ihres Bruders etwa nicht? Ist dies denn nicht schon genug, das sie an Liebe und Anerkennung von ihnen bekommt? Fili ist in diesem Augenblick wie vor den Kopf geschlagen, doch er ist wenigstens so klug es sich nicht all zu offen anmerken zu lassen, auch weil er Dwalin eigentlich gut leiden mag....und wenn der junge Zwerg ganz tief in sich hinein horcht, dann stellt er sehr schnell fest, dass wenn seine Mutter jemals wieder einen anderen Mann als ihren Onkel oder ihn und Kili in ihr Leben lassen sollte, nur dieser EINE dafür überhaupt in Frage käme. Dwalin ist der einzige Mann der wirklich zu ihr passt....mutig, standhaft, treu und vor allem eins....direkt...ebenso wie seine Mutter. Allein aus diesem Grund versteht Fili ganz plötzlich völlig unerwartet, weshalb seine Mutter Dwalin so sehr mag....nein, warum sie ihn liebt?! "Amad verzeih ich..ich wollte nicht so einfach herein platzen...und eigentlich wollte ich dir nur sagen, dass ich Kili inzwischen gefunden habe. Er war bei den Ponys und Bergschafen im Stall...wahrscheinlich weil ihm die an Gesellschaft wesentlich lieber sind, wie diese aufgeblasenen Windbeutel aus den Eisenbergen. Ach noch etwas, ich habe Dain und seine Schwester übrigens mit samt ihrem Gefolge fortreiten sehen....und das überraschend zügig. Mahal, deren Gesichter hättest du sehen sollen Amad...zum die Milch sauer werden lassen. Du hast sie ganz schön beleidigt...aber sie haben es verdient, so unmöglich wie sie sich aufgeführt haben. Ähhh..aber das geht mich vermutlich ohnehin nichts an....amm..soll...soll ich Kili her holen?“ Fili sieht seine Mutter geradewegs an. Er wirkt verblüffend gefasst und mittlerweile auch nicht mehr die Spur verunsichert. Dis lächelt ihrem ältesten Sohn indessen liebevoll entgegen. „Nein mein lieber Junge, du hast heute schon genug getan, sieh zu, dass er sein Abendessen bekommt und dann solltet ihr besser zu Bett gehen, es kann noch eine lange Nacht werden. Weißt du, dein Onkel Thorin hat es leider noch lange nicht überstanden. Ich werde nachher noch einmal nach euch sehen. Und jetzt geh...lass Kili besser nicht so lange allein...sonst muss ich mir nur wieder Sorgen um ihn machen und das möchte ich heute lieber vermeiden.“ Mit diesen Worten macht sie einige hastige Schritte auf die Türe zu und zieht ihren großen Jungen mit einer völlig spontanen Umarmung an ihre mütterliche Brust, wobei sie ihm einen schwachen Kuss auf die Stirn gibt. „Ich bin so stolz auf dich Fili und ich liebe dich, vergiss das nicht mein Sohn, so wie du und dein Bruder immer das Wichtigste in meinem Leben bleiben wird...IMMER!“ Mit einem deutlich verlegenen...“aber Amad“...macht der junge Zwerg sich eilig von ihr los, während er leicht errötet. Sein schneller Seitenblick geht sofort prüfend und sichtbar verunsichert zu Dwalin hin, der ihm jedoch ein kurzes aufmunterndes Lächeln zuwirft, ehe er spricht. „Du bist ein guter Junge Fili, deine Mutter hat schon recht...also nun geh lieber und pass auf diesen Unruhestifter auf, damit er wenigstens für heute keinen weiteren Unsinn mehr treibt.“ Dwalins tiefe Stimme teilt die Stille mit einem überraschend angenehmen dunklen Lachen, das dem jungen Zwerg ebenfalls ein leichtes Grinsen auf die Lippen lockt. „Das mache ich, ihr könnt euch auf mich verlassen.“ Mit diesen Worten zieht er sich zurück und ist im Begriff die Türe wieder zu schließen, wobei ihm noch ein leises...“gib acht auf dich...und ich komme bald nach“...seiner Mutter begleitet. Kaum ist Fili fort will Dis sich Dwalin und Lyriel zuwenden, doch während Dwalin noch immer an Ort uns Stelle steht an der sie ihn eben zurück gelassen hat ist die elbenblütige Heilerin in der zwischenzeit in der Dis ihre Aufmerksamkeit auf Fili gelenkt hat an das Lager ihres Geliebten getreten und hat sich zu ihm gesetzt. Thorins Zustand ist noch immer kritisch...seine Verletzungen sind schlimm aber sie werden heilen, dank IHR. Aber sein derzeit noch vollkommen umnachteter Geiseszustand macht Dis wirklich Angst....große Angst. Es scheint ihr zwar, als würden immer wieder kurze Phasen auftauchen in denen sein Verstand an das Oberbewusstsein dränge...doch dann verschwinden sie so schnell wie nie dagewesen...das beste Beispiel dafür war als er vorhin gesprochen hat. Doch jetzt ist er wieder so ohne Leben wie sie ihn vorgefunden hat. Dis Blick bleibt unsicher...ängstlich...und mit schmerzlich verkrampften Herzen an der halbelbischen Frau hängen...ihrer Schwägerin, denn das ist sie nun ohne weiteren Zweifel. Thorin hat es ihnen selbst gesagt, auch wenn er davon nichts weiß und selbst wenn dem nicht so wäre, so bekommt sie in naher Zukunft sein Kind. Allein damit legitimiert sich ihr Anspruch an dem Platz an seiner Seite, aber ob sie ihn denn haben will, ist eine völlig andere Angelegenheit, die es wohl nicht so leicht zu beantworten gilt. Jedenfalls nicht im Moment. Doch als Dis Blick weiterhin forschend und nachdenklich in Lyriels Richtung führt, zerstreut sich auch noch der letzte Zweifel in ihr, den sie vielleicht hinsichtlich dessen ob sie Thorin denn lieben könnte besessen haben mag, denn sie sieht mit eigenen Augen, wie ihre zitternden Hände sanft über sein Gesicht streichen, um dann anschließend unendlich zärtlich zu seiner Strin zu wandern. Lyriel streicht ihm zart und vorsichtig die verschwitzen feucht dunklen Strähnen aus der fiebrig glühenden Stirn wobei sie ihm leise zuflüstert. „Komm zu mir zurück....hörst du...ich...nein WIR warten auf dich. Bitte Liebster...komm zurück! Inye meleth le.“ Ohne auf irgend etwas oder irgendwen zu achten, nimmt sie ihm im Anschluss daran das inzwischen völlig erhitzte und von seinem Schweiß durchweichte Tuch von der Stirn, um es gegen ein neues angenehm kühles zu tauschen...und als sie sich vorbeugt um dies zu tun, da sieht Dis fasziniert zum ersten mal, was für ein seltsames wie tiefes Band beide im Schicksal und auch emotional miteinander verbindet. Es ist seiner Schwester so, als würde er die elbische Frau regelrecht in seiner Nähe spüren können, denn als Lyriel sich kurz vorbeugt und ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund zu hauchen....da bewegen sich seine Hände plötzlich...nur ganz kurz, so als wollte er sie festhalten und doch ist es deutlich zu sehen. Aber so schnell wie es gekommen ist..ist es auch wieder fort. Nichts bleibt zurück, als vielleicht ein winziger Funken von Hoffnung und herer Verzweiflung. Dis und auch Dwalin dessen Blick ebenso verblüfft wie fasziniert an diesem Bild fest haftet geben zeitgleich einen Laut der Überraschung von sich, der die Heilerin unweigerlich aufschreckt, die von alledem um sie herum nichts bemerkt hat. Als sie fast sofort hochkommt und ihr Blick auf die beiden Zwerge fällt, die sie ungewollt beobachten, zieht sich ein sichtbarer Zug des Entsetzens, sowie des Schreckens über ihr ebenmäßiges Gesicht, das im Moment überdeutlich ihren Gemütszustand wiederspiegelt...die Trauer, Angst und den Schrecken sieht man in ihrem Antlitz geschrieben....aber auch ihre Liebe zu ihm, die ihr die Kraft gibt weiter zu machen, nicht aufzugeben und um zu ihm zu stehen... Es ist Dis klare Stimme, die auf einmal sehr leise aber dennoch deutlich vernehmbar durch den kleinen Raum dringt. „Weißt du man sieht es...du kannst machen was du willst, aber man sieht es dir an Heilerin!“ Lyriel blickt ihrer Schwägerin traurig entgegen, wobei sie ebenso leise seufzt, bevor sie zögerlich zu sprechen ansetzt. „Ich weiß Dis, ich weiß es ja...aber es ist mir mittlerweile gleich...ja ich liebe ihn...wie und vor wem soll ich es noch länger leugnen, als vor mir selbst? Grêit hat es gewusst, ich musste es ihr noch nicht einmal extra sagen. SIE hat es gesehen, so wie es alle sehen können. Er ist mein Leben und ich werde ihn nicht im Stich lassen...NIEMALS!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)