Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 38: Geheimnisse und allerlei Geständnisse ------------------------------------------------- Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen macht sie Anstalten, sich von ihm zurück zu ziehen, auch da sie weiß, dass Dis sicherlich gleich zurück kommen wird und zwar ihrer Vermutung nach gewiss nicht allein. Außerdem ist er noch immer geschwächt...Thorin braucht Ruhe, um sich ganz von dieser schrecklichen geistigen Umnachtung erholen zu können, die ihn so lange gefangen gehalten hat. Der junge Zwergenmann streckt jedoch seinem hitzigen Temperament zufolge impulsiv und besitzergreifend die Hand nach ihr aus, wie um sie festzuhalten und auch um seine Gefährtin umgehend wieder zu sich heran zu hohlen...“bleib bitte geh nicht weg, menu taerin!“ Sagt er dabei leise aber mit Nachdruck. „Lyriel, meine Träume waren düster und einsam...bitte ich war lange genug allein...geh nicht!“ Flüstert er ihr abermals mit sanftem Fordern entgegen, noch ehe sie ihm darauf irgend etwas antworten könnte. Er bemerkt, dass sie sich fast sofort, als diese Worte seine leicht vor Nervotität zitternden Lippen verlassen haben unmittelbar noch einmal mit einem zärtlichen Lächeln zu ihm hinunter beugt und ihm gestattet, sie erneut nahe an sich heran zu ziehen und nur einen winzigen Moment später hört er sie bereits leise an seinem Ohr flüstern. „Sie werden gleich zurück kommen mein König. Ich meine damit Dis und sie wird ganz bestimmt nicht alleine sein. Sei vernünftig, es ist schlichtweg zu riskant, wenn sie uns beide so sehen würden. Du weißt genau, dass dies zwischen uns noch immer ein Geheimnis ist....zumindest was die Mehrzahl deines Volkes anbelangt. Belassen wir es vorerst dabei, bis du in der Lage bist, deine Entscheidung wirklich zu tragen und dich ihrem Unmut oder offenen Widerstand mir gegenüber und dem was ich von meinem Blute her statusgemäß bin, auch stellen kannst. Denn es wird beileibe nicht leicht werden, dich zu verteidigen fürchte ich, wenn sie alle so reagieren, wie Dain das getan hat, dann ist es schon schlimm genug und ich könnte es durchaus verstehen, wenn du dich aus diesem Grund gegen mich entscheidest. Thorin bitte...versteh mich, ich versuche gerade dich zu schützen und dadurch auch mich selbst und...und unser ungeborenes Kind!“ Der junge Zwergenkönig fährt unvermittelt ein kleines Stück von seinem Lager hoch...sie hört ihn dabei merklich hitzig und entsprechend zornig lospoltern...erwartungsgemäß macht er so seinem angestauten Zorn ordentlich Luft. „Ach was, mein Vetter ist zuweilen ein draufgängerischer und einfältiger Dummkopf Lyriel und du weißt genau, weshalb er so reagiert hat. Sicherlich nicht allein wegen deinem elbischen Blut her. Nein es gibt einen anderen viel triftigeren Grund für ihn und du kennst ihn sehr gut. Also sag du mir nicht, wie schwer es werden wird! Ich denke, das weiß wohl niemand so gut wie ich selbst, dessen Leben anderweitig verplant und so an irgendwelche alten Traditionen und Regeln gefesselt worden ist. Vor allem was diese unangenehme Angelegenheit mit den Verbindungen unter unseren verwandten Blutlinien anbelangt. Ja ICH bin Durins Erbe...das ist richtig, weil ich der einzige männliche Nachkomme bin, der übrig geblieben ist. Dieser verwünschte Drache, diese sinnlosen Schlachten gegen die Orks von Moria, sie alle haben mein Volk eindeutig schon zu viele Opfer gekostet...und das im Übrigen nicht nur meine Familie allein. Also was willst du jetzt von mir hören? Ich sage dir menu Athune...meine Entscheidung ist gefallen, sollen sie es doch ruhig sehen. Von mir aus ALLE...es kann nur eine Frau für mich geben und ich habe sie längst gewählt. So und nun will ich sie hier und jetzt, mit den allerbesten Absichten ganz offiziell zu meinem Weibe machen und sie lässt es mich nicht tun, das ist nicht rechtens...sag weshalb willst du mich nicht haben?“ Thorin verstummt unvermittelt mit einem leisen resignierten Seufzen auf den Lippen und sie sieht außerdem sehr wohl, den schmerzlich argwöhnischen Ausdruck in seinem Gesicht, mit dem er sie weiterhin im Blick behält. Seine eindrücklich dunkelblauen Augen leuchten ihr dabei in einem seltsamen Licht entgegen. Der junge Zwergenmann wirkt in dem Moment ungeduldig und alles andere als entspannt....aber auch noch deutlich sichtbar erschöpft...und so löst sie sich mit sanftem Nachdruck von ihm und sieht ihn ihrerseits entschlossen an, ehe sie ihm darauf selbst etwas entsprechendes antwortet. „Das ist es nicht und das weißt du genau Thorin. Ich sagte wenn du gesund bist menu Thanu...dann...erst dann kannst du es ihnen allen von mir aus gerne eröffnen...keine Sekunde davor. Die, die dir am Herzen liegen wissen es ohnehin schon längst...deine Schwester, Dwalin...na ja und deine beiden Neffen ahnen es im Grunde ebenfalls, also was willst du nun noch?“ Er lässt sie kaum aussprechen unterbricht sie ungeduldig, wobei er leise aber dennoch nachdrücklich vor sich hin knurrt. „Dich ich will DICH...am Liebsten jetzt sofort! Khazad...ich habe viel zu lange darauf gewartet Lyriel...viel zu lange. Ich liebe dich...verstehst du das denn nicht?“ Noch im selben Moment als er ihr das sagt, will er spontan nach ihr greifen, um sie erneut zu sich zu ziehen, doch da können beide die unverwechselbaren Geräusche von sich nähernden Schritten vernehmen...vielen Schritten, die da unweigerlich in ihre Richtung gepoltert kommen. Sie lächelt ihn vielsagend an, bevor sie ihm antwortet. „Hmm..ich wusste es...habe ich es dir nicht gesagt? Stell dir vor, sie hätten uns ausgerechnet jetzt in irgend einer verfänglichen Situation überrascht, also diese Art der Peinlichkeit können wir uns getrost und gerne ersparen, meinst du nicht? Ich liebe dich und ich verstehe dich..zu gerne würde ich deinem Drängen nachgeben aber es ist unmöglich zumindest im Augenblick.“ Indem beugt sie sich kurz zu ihm vor und küsst ihn zart auf die Stirn, wobei sie abermals mit einem kaum hörbaren Flüstern ansetzt...“Heute Nacht wird uns gewiss niemand stören, nya Meldo....niemand! Ich denke Dis wird es mir sicherlich erlauben, dass ich bei dir bleiben kann, wenn auch unter dem fadenscheinigen Vorwand, dich zu versorgen, was ja im Grunde auch nicht ganz von der Hand zu weisen ist und damit in gewissen Sinne sogar der Wahrheit entspricht. Wenn auch in einem völlig anderen Zusammenhang betrachtet. Aber gut, wen stört das schon...da es außer uns beiden ja niemand weiß? Also gehört uns in diesem Sinne die ganze Nacht und ich denke das ist eine viel bessere Idee um ungestört zu sein...findest du nicht auch?“ Er hört sie leise und sichtlich amüsiert lachen, nachdem sie ihm das so unerwartet und gewissermaßen als mögliche Tatsache eröffnet hat. Sie spürt einen Augenblick später, wie seine Hand sich unvermittelt in ihr langes dunkelrotes Haar verirrt...er lacht ebenfalls..rau und noch etwas kratzig klingt er dabei, aber auch offenkundig darüber belustigt, was sie ihm da eben so völlig unverfroren und obendrein treffend wahrheitsgemäß eröffnet hat, auch weil er genau weiß, dass er zu lange darauf gewartet hat...um die Tatsache, dass er sie auch im körperlichen Sinne begehrt noch länger zu ignorieren oder gar abzustreiten. Im Augenblick ist es ihm jedoch absolut einerlei und eigentlich ist er auch noch gar nicht so wirklich in der Lage, irgendwelche ausgefeilten Kampfmanöver im ehelichen Bett zu bestreiten...das weiß er nur zu gut, aber nichts desto trotz will er wenigstens das ungemein beruhigende Gefühl haben, dass sie ihm nahe ist, dass er sie spüren kann....mehr will er ja gar nicht von ihr. „Ich wusste ja gar nicht, dass du solch ein verruchtes und durchtriebenes Weib sein kannst Lyriel...ihwoh..sollte das jetzt etwa ein Angebot sein?“ Erfolgt so fast sofort danach, der ungemein belustigte Kommentar an sie, wobei er sie ebenfalls spontan lachen hören kann. “Oh ich glaube, das sollte es durchaus Liebster und zwar ohne jeden Zweifel...ja das waren in etwa meine Gedanken und verrucht trifft es aus meiner Sicht heraus nicht so ganz. Nun ich würde eher behaupten wollen klug genug, um uns beide nicht in unnötige Schwierigkeiten hinein zu steuern, wie du das eben angestrebt hast. Also mein König, sei dankbar dafür, dass dein elbisches Weib längst nicht so einfältig ist, wofür es die Mehrzahl deiner Untertanen nur zu gerne halten wollen.“ Mit diesen unübertroffen klaren Worten löst sie sich entschlossen und nachdrücklich von ihm und das keinen Moment zu früh....denn da wird die Türe bereits ohne Vorwarnug und äußerst unsanft aufgerissen. Das erste was ihm Türrahmen sichtbar wird, ist zweifellos ein sehr heller und ein ebenso dunkler Haarschopf. Kili und sein älterer Bruder Fili versuchen beide gleichzeitig in Thorins kleine Kammer zu drängeln, wobei sich die beiden jungen Zwerge allerdings höchst erfolgreich gegenseitig daran hindern hinein zu kommen und sich so ungewollt den Weg versperren. Thorin und Lyriel sehen sich kurz an und brechen wie abgesprochen beinahe zur selben Zeit in gelöstes und sichtlich amüsiertes Gelächter aus. Das kuriose Bild, das sich ihnen da präsentiert ist auch zu köstlich, denn unmittelbar danach werden die beiden halbwüchsigen Zwerge von zwei äußerst starken Armen, direkt in den Raum hinein geschoben, wobei ihnen noch ein unüberhörbar barsches...“nun macht schon endlich ihr beiden elendiglichen Holzköpfe, wie lange wollt ihr uns denn noch den Weg hinein versperren?“...erfolgt, das unzweifelhaft niemandem anderen, als Thorins bestem Freund Dwalin gehören muss. Kurz darauf poltern alle drei, dicht gefolgt von einer heftig tadelnd mit dem Kopf schüttelnden aber dennoch sichtlich erleichterten Dis in das kleine Zimmer hinein, das zweifellos Thorin gehört. „Onkel Thorin sie...sie hatte recht. Oh Mahal sei Dank, es geht dir gut“...kommt nur Bruchteile von Sekunden später, wie auf Kommando aus zwei Kehlen. Die noch hellen Knabenstimmen der beiden jungen Zwerge überschlagen sich dabei regelrecht, als beide auf ihn zustürmen, um dem ältesten Bruder ihrer Mutter, der ihnen schon von jeh her mehr Vaterersatz, als Onkel gewesen ist, ungestüm um den Hals zu fallen. Thorin wirkt entsprechend überrascht, ja geradezu überfallen von so viel überschwänglicher Freude ihn wohlauf zu sehen und doch schließt er beide Jungen in seine Arme und drückt sie kurz und beherzt an sich. Er blickt für einen Moment lang sichtlich berührt in ihre erhitzen und erleichterten Gesichter, als sich seine beiden Neffen nach einem scharfen Rüffel ihrer Mutter, der unmittelbar darauf erfolgt, spürbar schuldbewusst von ihm zurück ziehen. „Entschuldige Onkel...wir...wir wollten nicht“...setzt Fili fast sofort merklich peinlich berührt an, doch Thorin nimmt den jungen Zwerg entschlossen an der Hand und zieht ihn nochmals zu sich heran und auch Kili der ihn ebenfalls mit großen Augen ansieht. „Na kommt schon her ihr beiden wilden Burschen, ich bin auch froh euch zu sehen und ihr seid gesund, Mahal das ist das Wichtigste. Ich weiß, dass ihr euch alle große Sorgen um mich gemacht habt, aber das müsst ihr nicht mehr, ich verspreche es und dank Lyriel werde ich wieder ganz gesund. In ein paar Tagen kann ich vermutlich sogar schon wieder aufstehen, also macht euch keine Sorgen Jungens...versprecht ihr mir das?“ Thorin sieht seine beiden Neffen forschend an, um seine Augen legt sich unwillkürlich ein weicher Zug, das Lächeln das seine Lippen dabei umspielt ist liebevoll und ungewöhnlich sanft. Beide sehen ihren Onkel entsprechend verblüfft an, als sie es bemerken...beeilen sich dann aber schnell zu nicken. „Natürlich Onkel Thorin, das wussten wir doch die ganze Zeit über und schließlich ist sie doch in dich verliebt!“ Platzt es Kili ganz plötzlich ungewollt forsch über die Lippen, was ihm augenblicklich einen kräftigen unsanften Rempler seines älteren Bruders und ein unmittelbar folgendes empörtes „Kili was soll das denn?“ seiner Mutter einbringt. Doch Thorin reagiert auf diese Erkenntnis seines jüngsten Neffen überraschend gelassen, indem er ihm ganz ruhig entgegnet. „Ja das ist sie wohl mein Junge und nicht nur sie, es beruht auf Gegenseitigkeit. Ich denke dahingehend wirst du einige Veränderungen in Kauf nehmen müssen Kili. In Zukunft werdet ihr beide mich also nicht mehr allein für euch beanspruchen können, denn da gibt es ab heute noch jemanden anderen dem das zusteht!“ Thorins Blick wandert als er das gesagt hat, unmittelbar nach Bestätigung suchend zu der Frau hin, die bis dahin völlig regungslos an seinem Bett gestanden hat und ihn nun entsprechend bestürzt ansieht. „Thorin nicht, das hättest du nicht tun sollen“..sagt sie leise, es klingt erschrocken und dementsprechend verunsichert. Doch da ist Dis schon an ihrer Seite. „Ach hätte er nicht Lyriel? Mahal was bin ich froh darum, dass er es endlich getan hat, es war doch sowieso längst überfällig, findest du nicht auch Dwalin?“ Kommt wie zu erwarten resolut und bestechend ehrlich, aus dem Mund von Thorins jüngerer Schwester gepoltert, die damit wie üblich den Nagel auf den Kopf trifft. Der dabei von ihr angesprochene Zwergenman, der bisher alles nur völlig verwirrt und mit sichtlicher Verblüffung verfolgt hat, nickt daher nur zögernd. Doch des Zwergenkönigs Schwester ist längst noch nicht fertig mit dem was sie zu sagen hat...dieses mal jedoch in eigener Angelegenheit. „Thorin..ich..äh wollte es dir eigentlich erst sagen, wenn du..nun ja, wenn du wieder ganz gesund bist. Aber wenn wir nun schon dabei sind, uns mit Geständnissen aller Art zu überschütten, nun dann will ich dir auch eines machen, eines das mir sehr wichtig ist. Und auch das ist wohl längst überfällig geworden. Viel zu lange habe ich es vor mir selbst verdrängt. Ich denke nun ist es an der Zeit, es endlich offen einzugestehen. Mein Bruder auch in meinem Leben gibt es schon sehr lange einen Mann, den ich von ganzem Herzen liebe...und du kennst ihn!“ Der junge Zwergenfürst sieht seine ein gutes Stück jüngere Schwester merklich verwirrt an. „Wa...ähh wie...ja wen denn? Und..und wieso..weiß ich....nichts?“ Kommt entsprechend verdattert aus ihm heraus gestolpert, wobei er ratlos von einem zum Anderen blickt, aber nicht nur er allein wirkt verwirrt, auch Kili weiß als Einziger außer seinem Onkel offenbar nicht so recht, wovon seine Mutter da eigentlich spricht. „Dwalin...was ist, willst du es ihm nicht endlich sagen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)