Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 47: Sorgen und ein heiliger Schwur ------------------------------------------ Es ist kaum zu glauben, aber es gelingt Thrains einziger Tochter tatsächlich die Wogen bezüglich des nicht unbedingt zu Begeisterungsstürmen animierenden Essens zu glätten und die ganze Familie Durin um einen Tisch herum zu versammeln, inklusive ihres Gefährten, der ja nun unzweifelhaft dazu gehört, zumindest in ihren Augen und offenbar nicht nur in ihren allein. Auch Thorin scheint ihre Entscheidung was Dwalin betrifft im Allgemeinen akzepiert zu haben, denn er gibt keinerlei Wiederworte von sich, als sie wenig später zwergentypisch energisch durchgreift. Der restliche Tag verläuft damit weitest gehend in den gewöhnlichen Bahnen...und während die beiden Frauen, den jungen Zwergenfürsten nach seinem angekündigten vertraulichen Gespräch, mit seinem besten Freund resolut und mit vereinten Kräften dazu überreden können, das aus ihrer Sicht noch immer notwendige Krankenlager zu hüten, vordringlich im Interesse seiner noch ziemlich angeschlagenen Gesundheit, kümmert sich Dwalin im Anschluss daran tatsächlich, wie von Thorin ausdrücklich gewünscht, um ein Treffen, das er mit den drei Zwergenältesten des hohen Rates für den kommenden Tag vereinbaren kann. Der aus seiner Sicht höchst unfreiwillig an sein Lager gefesselte Thorin, zeigt sich den beiden Frauen gegenüber indessen alles andere als einsichtig und scheucht seine Schwester demnach energisch, wie entsprechend ungehalten durch das gesamte Haus...“tu dies...und mach das“....geht es so den ganzen restlichen Tag in einem Fort weiter. Der junge Zwergenfürst aus Durins Haus hört solange nicht damit auf, bis Dis irgendwann die mühsam gewahrte Geduld ausgeht und ihr schlussendlich der Kragen platzt... “Weißt du WAS, also wenn du schon alles besser weißt, dann mach es auch selbst Thorin Eichenschild!“ Erntet der junge Zwergenkönig so unversehens jenen vollkommen entnervten Kommentar von Dis, auf den er im Grunde die ganze Zeit über nur gewartet hat. ER, der keine Lust mehr hat, in seinen Augen noch länger nutzlos in der Gegend herum zu liegen, sorgt in diesem Fall damit also höchst erfolgreich dafür, dass er am Spätnachmittag von seinem Krankenlager aufstehen kann. Was seiner eigenen Gefährtin allerdings schon der Umstände wegen, die er damit verursacht, nicht so sonderlich gut gefällt. Auch da sie aufgrund ihrer einzigartigen Begabung durchaus etwas von Heilung versteht und so gut wie keine andere weiß, dass er besser noch etwas länger liegen geblieben wäre. Aber Lyriel lässt ihm seinen Willen dennoch und ihn damit fraglos gewähren, denn eine kluge Frau weiß wann es besser ist, sich zurück zu nehmen und dass sie ihn sowieso nicht davon abhalten könnte, seinen ausgeprägten Dickkopf durchzusetzen, denn Thorin macht im Grunde ohnehin was er will...das war schon von Beginn an so. Sie kennt ihn zu gut, als dass sie ihn in dieser Hinsicht bevormunden könnte und so wagt sie es erst gar nicht, als er irgendwann mehr oder minder unverhofft am späten Nachmittag vollständig angekleidet in der geräumigen Wohnküche seines Hauses erscheint, in der beide Frauen gemeinsam geschäftig an der Arbeit sind, frisches Brot für das heutige Abendmahl zu backen. Von den anderen Familienmitgliedern des Hauses Durin fehlt im Augenblick jede Spur und auch Dwalin ist noch nicht wieder aus dem Dorf zurück gekehrt, während Kili und Fili sich vermutlich irgendwo in der Gegend herum treiben und wie gewohnt irgendwelche üblen Streiche aushecken, für die sie beide inzwischen langsam aber sicher zu alt werden dürften, um dem daraus erfolgenden Ärger unbeschadet zu entgegehen. „Ach was willst du denn hier...hat dich etwa der Hunger hergetrieben oder was sonst suchst du hier bei den Frauen Thorin?“ Lyriel sieht nicht von ihrer Arbeit hoch, als sie ihn eintreten hört, sie hat ihn bereits allein an seiner unverwechselbaren Schrittabfolge erkannt. „Hmmm...es ist ja sonst niemand da, dem ich etwas auf die Nerven gehen könnte, also müsst ihr beide im Augenblick herhalten und mich erdulden.“ Kommentiert er es mit jenem typischen etwas herausfordernden Unterton in seiner angenehm melodiösen Stimme, wobei sie ihn jedoch lächeln sieht und sich obendrein ein kurzes, sowie merklich belustigtes Augenzwinken über sein markantes Gesicht zieht. Sie wischt derweil ihre bemehlten Hände an ihrer Schürze ab, streicht sich energisch eine ihrer langen rötlichen Strähnen aus dem Gesicht, die ihr während der Arbeit vorwitzig in die Stirn gefallen sind und macht dann einen unerwarteten Schritt auf ihn zu. “So ist das also, na dann kannst du uns ja sicherlich helfen, das Brot zum Backhaus zu tragen oder nicht?“ Kommt indessen überraschend schlagfertig von ihr in seine Richtung. Mit diesen Worten und einem liebevollen aber auch leicht anzüglichen Lächeln, stupst sie ihm etwas von dem Mehl mit dem Zeigefinger der rechten Hand auf die Nase, so dass sie ganz weiß wird. Dis muss prompt lachen als sie es sieht. „Gut siehst du aus mein liebster Bruder, so ungemein königlich und würdevoll, ich muss schon sagen“.... Doch weiter kommt sie mit ihrem gutmütigen Spott an ihn nicht mehr, denn Thorin greift ganz plötzlich überraschend geschickt nach seiner Gefährtin, um sie spontan in seine Arme zu ziehen. Der so unverhofft überrumpelten Lyriel gelingt es nicht mehr ihm auszuweichen und so finden sich beide unter gelöstem Lachen in einer entsprechend intensiven Umarmung wieder. „Na sieh einer an, unverfroren bist du ja gar nicht mein holdes Weib? Schau was du getan hast, du hast soeben meine königliche Würde untergraben...menu Athune.“ Antworter er ihr daraufhin sichtlich belustigt, während Dis mit einem prompten wie abermals herzlich amüsierten Lachen dazwischen geht. „Na sicher doch menu Garoscho...mal ehrlich WAS will sie denn daran noch weiter untergraben..hmmm? Und außerdem bist du hier zuhause, also tu nicht so, du weißt, dass sie es nicht ernst gemeint hat.“ Kommt von seiner Schwester damit wie zu erwarten, die mütterlich gestrenge Antwort in seine Richtung. Thorins dröhnendes Lachen das darauf folgt, wirkt angesichts dieser klaren Ansage seiner jüngeren Schwester sichtbar belustigt, aber mit einem Mal wird auch er ungewöhnlich ernst. „Ja ich weiß schon, es sollte lediglich ein Scherz sein...leider ist das da draußen alles nicht so einfach. Mahal mir graut furchtbar vor dem, was mir morgen noch bevor steht!“ Mit einem leisen Seufzen will er sich einen Moement später von seiner Gefährtin lösen...er sieht in ihr ebenmäßig gezeichnetes Antlitz, sieht den zutiefst erschrockenen Ausdruck darin und aus einem eher unbedachten Impuls heraus hebt sich seine Hand ganz plötzlich auf ihre Gesichtshöhe, ehe sie spürt, wie seine Fingerspitzen zärtlich an ihren Kontouren entlang streichen. Ein merklich resigniertes Lächeln zieht sich dabei über sein junges aber doch schon von markanten Linien geprägtes Gesicht. „Aber ich werde es totzdem schaffen....ich will mein Leben so leben, wie ICH es für richtig halte und ich werde darum kämpfen mit aller Macht, das schwöre ich dir und meinem Kind, ich gebe dir mein Ehrenwort Lyriel. Einfach werde ich es ihnen ganz sicher nicht machen!“ Ist die überraschende Antwort von ihm an seine Gemahlin. Die elbenblütige Heilerin sieht ihn während dessen direkt an...plötzlich beugt sie sich vor und gibt ihm einen sachten, wie zugleich zärtlichen Kuss auf die bärtig kratzende Wange. „Ich weiß...ich glaube daran und ich vertraue dir, du wirst das schaffen, davon bin ich felsenfest überzeugt. Du hast schon andere wesentlich üblere Dinge in deinem Leben gemeistert Thorin. Was ist da schon eine lumpige Unterredung mit dem Ältestenrat? Was kann dir passieren? Nichts schlimmeres als, dass sie mich nicht anerkennen wollen. Nun DAS ist aber deren Problem und nicht unseres. Thorin du weißt doch für was du dich entschieden hast! Willst du Dain etwa doch noch den Vorzug geben? Grêit wäre dann die Alternative, die dir bleibt...UND willst du das?“ Er sieht sie an, sein Blick wirkt bestürzt aber zugleich auch trotzig entschlossen. „NEIN...auf keinen Fall! Nicht SIE...ich habe bereits eine legitime Gefährtin für mich gewählt und so bleibt es!“ Indem lächelt sie ihn zärtlich an. „Na siehst du...es war doch gar nicht so schwer, jetzt musst du nur noch ihnen sagen...was du eben so schön zu mir gesagt hast menu Taerin!“ Antwortet Lyriel ihm daraufhin leise aber doch nachdrücklich. „Ka baskan draxin!* Beim Fall des Drachens,* schwöre ich dir, das werde ich..bei allem was mir heilig ist!“ Kommentiert er ihre Aussage entsprechend emotional, er wirkt aufgewühlt und zornig...denn er weiß was auf dem Spiel steht...für sie beide. Aber noch bevor er zu einem weiteren ungehaltenen Wortschwall ansetzen kann, mit dem er sich entsprechend Luft zu machen gedenkt, hört er bereits die Eingangstüre des Hauses schwungvoll in die Angeln fallen...und einen Augenblick später auch Dwalins angenehm tiefen Bariton im Flur...sein Freund...er ist wieder da! Mal sehen, was er ihm bezüglich der Unterredung mit den Ältesten zu sagen hat!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)