Nogoth yelta ye Eldar rûth von Ithildin (Zwergenhass und Elbenzorn) ================================================================================ Kapitel 52: Familienzuwachs --------------------------- Dwalin sieht Thorin einen Moment lang etwas verwirrt an doch dann strafft er sich und antwortet seinem König überraschend energisch… „Was ich dazu sage? Nun wenn du es genau wissen willst, sage ich dazu, dass diese Überlegung langfristig gesehen sicherlich eine ist, die es ernsthaft ins Auge zu fassen gilt. Du kannst also was das altersschwache Häuschen der Heilerin angeht getrost auf mich und meine Arbeitskraft zählen menu Thanu. Thorin, ich werde dich mit dieser Aufgabe bestimmt nicht alleine lassen und sicher findet sich noch der eine oder andere deiner Freunde, der uns dabei helfen könnte. Balin ist ein geschickter Handwerker mit dem Hammer und ich glaube, dass mein älterer Bruder uns sicherlich ebenso gerne unterstützen wird, denn auch er ist ein treuer Freund deiner Familie, das darfst du nicht vergessen.“ Dwalin wendet seinen Blick von Thorin ab und statt dessen kurz zu dessen Schwester hin, die ihn ebenso aufmerksam beobachtet, wie ihr älterer Bruder. Doch wo Thorin noch leicht unsicher wirkt, ist ihr Blick voller Zuversicht auf ihn gerichtet. Er sieht Dis sanftes Lächeln, das ihm die innere Kraft verleiht, die er für diese Aufgabe benötigt, denn dass sie nicht einfach sein wird, ist auch dem gestandenen Zwergenkrieger inzwischen vollkommen klar geworden. Das alte Häuschen am Dorfrand ist es noch gelinde ausgedrückt, in einem nicht besonders gutem Zustand...es muss viel getan werden, um es so zu renovieren und einzurichten, dass es gemütlich ist und demnach den Bedürfnissen einer ganzen Familie als passender Wohnsitz dienen könnte. Denn es ist ein nicht zu verachtender Unterschied ob nur eine Person dieses kleine Häuschen bewohnt oder aber mehrere. Es braucht damit zweifellos einen gemeinsamen Wohnraum, mehrere Schlafräume und Vorratsräume...sowie mindestens einen Besprechungsraum für Thorin, in dem er seinen Verpflichtungen seinem Volk gegenüber möglichst ungestört nachkommen kann und dazu auch noch eine geräumige Küche mit Platz genug für mindestens Drei. Alles das gibt es dort so in der Form noch nicht...all das müssen sie dem Häuschen erst noch anpassen. Eine heiden Arbeit kommt damit auf die Männer zu, die sicherlich einige Monate in Anspruch nehmen dürfte...also vor Ende des Sommers ist mit einem Bezug nicht zu rechnen...das hat der junge Zwergenmann bereits grob im Kopf überschlagen und berechnet. Ja mindestens drei Monate werden es sein...wenn nicht sogar mehr. Bis dahin dürfte das Kind seines Königs längst geboren sein, aber dieser Umstand lässt sich nun mal nicht ändern...besser ist es also, wenn sie sobald als möglich damit beginnen. Dwalin seufzt leise, als sich ihm das alles durch den Kopf schiebt...doch plötzlich vernimmt er völlig unerwartet die klare Stimme seiner Athune, die warm und zuversichtlich klingt. „Dwalin ich möchte dir von ganzem Herzen meinen Dank aussprechen. Ich denke du weißt, wie sehr wir alle in deiner Schuld stehen. Deine Familie ist der deines Königs in großer Loyalität und Freundschaft innig verbunden...allein das ist längst nicht selbstverständlich. Doch du hast stets zu ihm gehalten, was auch kommen mag, in guten wie in schlechten Zeiten und nun willst du uns auch noch bei dieser Bürde helfen, das ist mehr als großzügig. Wie können wir dir dies jemals wieder aufwiegen?“ Lyriel verstummt..sie wirkt leicht verunsichert. Ist es doch genau das, was sich so ziemlich bei jedem von ihnen just im Augenblick als Gedanke im Kopf herum schiebt. Dwalin sieht kurz zu seinem Vater, der als einziger der Ältestenrates noch bei ihnen stehen geblieben ist, dann schweift sein Blick weiter zu Lyriel, die ihn ebenso forschend anblickt. Ein spontanes Lächeln zieht sich plötzlich über sein trotz seiner Jugend ungewöhnlich markant gezeichnetes Gesicht. „Das ist unnötig und das weißt du menu Athune, das schönste und für mich kostbarste Geschenk habe ich dafür bereits erhalten...eines das ich mir lange erhofft hatte, es aber bisher nie gewagt habe offen darum zu ersuchen. Mit diesen Worten strafft er sich, wobei seine Hand sich unmittelbar danach entschlossen in Richtung von Thorins jüngerer Schwester ausstreckt. „Vater...ich muss dir etwas wichtiges sagen!“ Setzt er nur einen Augenblick später überraschend selbstsicher an, als Dis sie mit einem leisen Seufzen und einem kaum hörbaren..“hättest du damit nicht wenigstens noch ein wenig länger warten können?“ ergreift wonach sich ihr Blick ebenfalls auf den wenig überrascht wirkenden Vater des jungen Zwerges richtet. Fundin lächelt nicht, doch sein Gesichtsausdruck wirkt angesichts dieser Offenbarung erstaunlich gelassen, als er ihnen folgendes darauf antwortet. „Dwalin mein Sohn...ich ahnte deine Absichten, was diese eine Frau betreffen schon lange...sehr viel länger als du vielleicht glaubst. Sie steht Standesgemäß weit über dir, aus diesem Grund hatte ich angenommen, dass sie dich wohl schon deshalb nie erhören würde. Aber ich sehe ich habe mich wohl grundlegend getäuscht. Meine Herrin Dis...du hast einen guten Mann zu deinem neuen Gefährten erwählt, das macht mich froh und stolz...unabhängig davon, dass er mein Sohn ist. So kann ich euch nur viel Glück und zudem gutes Gelingen euer aller Vorhaben wünschen, denn alles andere wird ohnehin erst die Zukunft zeigen. Aber Durins Haus ist zäh...ich bin überzeugt, dass ihr einen Weg finden werdet... etwa vierzehn Tage später... Inzwischen geht es Thorin gesundheitlich wieder so gut, dass er aufstehen und sich wieder halbwegs normal bewegen kann. Die kleine Gruppe Männer um Dwalin arbeiten indessen jede freie Minute an dem kleinen Häuschen, dass Lyriel und Thorin einmal als ihrer beider neues Heim dienen soll. Doch ihr junger König dessen Kräfte noch immer schneller als er für sich wahr haben will verbraucht sind, muss sich noch schonen...ihn lassen die Männer demnach nicht alles an der schweren Arbeit tun, die anfällt. Statt dessen ist er gezwungen, sich anderweitig zu beschäftigen, auch weil bald ein Ereignis bevor steht, das sein Leben und das seiner Gefährtin grundlegend verändern wird...die Geburt seines ersten Kindes. Das junge Paar bewohnt im Augenblick noch die etwas beengten Verhältnisse seiner Kammer und seines Audienzzimmers, das sie kurzerhand zu ihrem neuen Schlafquartier umgestaltet haben, schon weil es größer ist und so über mehr Platz verfügt..wenn nun noch ein Kind dazu kommt, brauchen sie ihn ohnehin dringend. Es können nun nicht mehr als noch ein paar Tage sein, denn das Kind hat sich bereits in ihr Becken herab gesenkt. Lyriel spürt es an dem leichtem Ziehen, ihres inzwischen mehr als fülligen Leibes, die ersten Vorwehen zeigen es ihr demnach an…bald...bald ist es da...endlich….. Die junge Mutter kann es so kaum mehr erwarten, den lästigen unförmigen Kugelbauch los zu werden. Eines Morgens kommt Dis so völlig unverhofft zu Lyriel, dessen Niederkunft nun jeder Zeit bevor stehen kann…. „LYRIEL komm schnell, ich möchte dir etwas zeigen. Ich denke das solltest du sehen. Komm schnell...du wirst es mir nicht glauben!“ Dis klare Stimme dringt vom Flur her in ihr neues Schlafquartier hinein, das die beiden Eheleute erst seit einigen Tagen bewohnen. Thorin ist im Augenblick nicht da...wo er abgeblieben ist weiß seine Gefährtin nicht. Aber wahrscheinlich macht er sich wie üblich wieder irgendwo unbeliebt...weil es ihm nicht schnell genug voran geht. Seine Ungeduld und sein großer Ehrgeiz sind sprichwörtlich für ihn...doch so ganz will seine Gesundheit da noch nicht mithalten, das ist sein Problem und das seiner Freunde, die ihn immer wieder dazu zwingen müssen sich noch zu schonen. Überrascht angesichts es unerwarteten Besuchs ihrer Schwägerin steht die Heilerin mit dem dunkelroten Haarschopf rasch von ihrem Stuhl auf, auf dem sie bis eben noch gesessen hat...mit einem etwas unwilligen Maunzer springt der schwarzgraue Kater von ihrem Schoß herunter, auf dem er es sich dort bis eben noch gemütlich gemacht und ihre Streicheleinheiten in vollen Zügen genossen hat. Es ist ihr kleiner Streuner, den sie inzwischen aus ihrem Haus zu sich geholt hat, der Katze gefielen die vielen fremden Männer die ständig durch das kleine Häuschen getrampelt sind nicht besonders, also hat Lyriel kurzerhand beschlossen, das dem Kater zu ersparen und ihn solange zu sich zu holen, bis sie das Haus wieder bewohnen können. Thorin ist anfangs wie zu erwarten nicht sonderlich davon begeistert gewesen, ausgerechnet mit seinem „Namensvetter“ unter einem Dach zu nächtigen. Aber nachdem der Kater sich des Nächtens ein paar mal auch klammheimlich zu ihm geschlichen und sich dann bei ihm nieder gelassen hatte, wo er morgens friedlich schnurrend als Wärmekissen an seinen Füßen lag, hat sich seine Meinung erstaunlicherweise recht schnell geändert. Gut er mag den Kater zwar noch immer nicht sonderlich in seinem Bett...aber immerhin verstehen sich beide „Männer“ jetzt ansonsten ganz gut. Der Gedanke daran zaubert der Heilerin ein spontanes Lächeln auf die Lippen...besonders als ihr Kater mit aufgestelltem Schwanz schnurstrax in Richtung der Türe flitzt, von wo aus er Dis Stimme eben so deutlich wie sie selbst vernommen hat. Denn Thorins Schwester hat es ihm erstaunlicherweise ebenso angetan...immer wenn er sie sieht, begrüßt er sie mit einem freundlichen Schnurren und streicht ihr um die Beine...jedenfalls im Normalfall. Aber heute scheint alles anders...denn kaum taucht Dis im Türrahmen auf, sieht Lyriel bereits in ihr erhitztes Gesicht..ihre rundlichen Wangen glühen regelrecht, sie muss demnach bis zu ihr gelaufen sein. Den Kater ignoriert die resolute Zwergin diesmal standhaft, der erwartungsgemäß energisch versucht ihre Aufmerksamkeit zu erregen, indem er ihr weiter frech um die Beine herum streicht. „Lass das sein Katze...wir..wir haben jetzt keine Zeit für solchen Unsinn. Lyriel nun komm schon, los worauf wartest du denn noch?“ Brummt Dis den Kater entsprechend unwillig an, wobei sie der anderen Frau mit einer hastigen Geste bedeutet, dass sie sich beeilen soll. Kaum bei ihr angelangt zieht Dis die verblüffte Lyriel energisch hinter sich her...und zwar völlig unerwartet ausgerechnet in die Richtung des kleinen Schuppens, der nahe am Haus der Familie Durin steht und eigentlich zumeist nur als Abstellmöglichkeit für Feuerholz zum Heizen, diversen Gartenarbeitsgeräten und sonstiges Gerümpel genutzt wird. Um so mehr staunt die Heilerin darüber, als Dis sie weiterhin entschlossen dahin bugsiert..auch weil sie sich nicht vorstellen kann, was sie da jetzt eigentlich verloren haben könnte? „Halt..halt nicht so schnell..Dis..ich kann doch nicht“...keucht ihr die hochschwangere Frau dabei ebenso erschrocken, wie verwundert entgegen. Doch Dis bedeutet ihr augenblicklich, dass sie jetzt besser den Mund halten sollte. „Schhhttt….sei doch still, du verrätst uns beide noch. Hör lieber zu und du wirst es verstehen Lyriel.“ Mit diesen typisch zwergisch deutlichen Worten bedeutet ihr Dis abermals energisch den Mund zu halten. Bereits im selben Augenblick als sie das zu ihr sagt, kann die elbenblütige Frau ganz eindeutig den verräterischen Lärm von zielstrebigen Hammerschlägen und dem einer Säge vernehmen, lediglich durchdrungen vom ganz eindeutigen leisen Fluchen eines Mannes...und dazu ebenfalls die helle Knabenstimme eines Jungen...die sie beide nur zu gut kennt. „Onkel was meinst du...wird es da drin überhaupt genügend Platz haben? Ich meine...es es sieht so klein aus…?“ Die Stimme des Jungen verstummt doch der deutlichen Zweifel der darin mitschwingt ist trotzdem nicht zu überhören. Die Antwort die darauf erfolgt kommt prompt wie ebenso entschlossen. „Oh ich bin sicher, das wird es wenn ich fertig bin, das kannst du mir glauben Kili. Vertrau mir...es ist zwar die erste meines Lebens fürwahr aber ich denke, mein handwerkliches Geschick wird dafür ausreichen. Und außerdem habe ich ja einen fleißigen Gehilfen...also in dem Fall dich. Na dann kann doch eigentlich nur alles gut gehen oder was meinst du? Sag Kili meinst du sie wird ihr gefallen?“ Hört man die Männerstimme ganz eindeutig nach außen dringen. Thorins angenehm tiefer Bariton der da gerade spricht gehört damit natürlich niemandem anderen, als dem Fürsten aller Zwerge aus Durins Hause höchstpersönlich. „Was..wem Lyriel?“ Kommentiert es Kili entsprechend verwirrt in die Richtung seines Onkels. „Ja sicher doch Lyriel wem sonst?“ Grollt Thorins tiefer Bariton erneut hörbar ungeduldig vor sich hin. Die merklich verwirrte Lyriel, die das ganze Schauspiel indessen problemlos von ihrem Platz aus mitverfolgen kann, löchert ihre Schwägerin derweil sichtlich verwundert. „I Valar...sag WAS in aller Welt wird das? Was tut er da? Er ist kaum wieder ganz gesund und schon verlangt er sich körperlich alles ab...der eigensinnige Zwerg!“ Dis lächelt jedoch wissend und entgegnet ihr entsprechend nachsichtig. „Schhtttt...wart s doch ab...ich zeige es dir, aber sei um des Schöpfers Willen leise, dass sie uns nicht hören sonst ist die Überraschung dahin und noch was halt bloß den Mund...sonst bringt er dich und mich eigenhändig um, denn er wollte partout nicht, dass ich es dir sage geschweige denn zeige. Aber das musst du einfach sehen. Mein Bruder der ach so sture Eigenbrödler und dann DAS..nun los komm mit…!“ Erwartungsgemäß aufgeregt und nervös spähen die beiden ungebetenen Gäste schließlich einige Augenblicke später verschwörerisch lautlos durch einen der etwas größeren Bretterspalten in den kleinen Schuppen hinein. Dämmeriges Halbdunkel ist zunächst alles, was die an das Licht gewöhnten Augen der Heilerin erblicken können. Aber dann dann sieht sie es doch... „Ohhww...neeinnnnn...ist es...ist es etwa DAS was ich denke?“ Fragt sie Dis fast sofort mit einem leisen überraschten Kehllaut des Erstaunens. „Hmmm genau DAS!“ Entgegnet ihr die Zwergenfrau daraufhin merklich amüsiert. „Wie..wie lange arbeitet der denn daran schon?“ Lyriels Stimme klingt spürbar verblüfft aber auch angenehm überrascht. Thorins Schwester lacht erneut als sie ihre Schwägerin vernimmt, die noch immer sehr verwirrt klingt. „Nun nicht mehr als ein paar Tage denke ich, aber erst seit Kili ihm hilft geht es merklich voran. Weißt du Thorin ist ein hervorragender Schmied und außergewöhnlich begabt was das Bearbeiten aller Art von Metall betrifft aber solche feinsinnigen Angelegenheiten wie diese herzustellen, sind normalerweise nicht seine größte Stärke. Aber nichts desto trotz macht er seine Sache dafür erstaunlich gut. Ich sage dir Lyriel mein Gemahl hat sich in der Hinsicht damals nicht sehr viel besser angestellt und auch der war an sich ein geschickter Handwerker. Aber ich denke sie wird trotzdem ganz hübsch werden...ammm was für eine Farbe hättest du denn gerne?“ Dis verstummt, wobei sie ihre Schwägerin jedoch genau im Auge behält die jetzt sehr entspannt wirkt. Lyriel lächelt für einen Augenblick lang versonnen...“ich denke ein leuchtendes Blau oder ein dunkles Gelb so wie das der untergehenden Sonne am Abend fände ich sehr schön...wenn ich sie wählen dürfte...aber..aber wird er nicht..?“ Sagt sie schließlich etwas unsicher wobei sie die Zwergin forschend anblickt. „WAS..deine Wünsche für die Wiege berücksichtigen? Ach natürlich wird er das, wenn ich es ihm sage!“ Kontert Dis daraufhin entsprechend nachdrücklich, wobei sie im Anschluss daran lächelt. Leise lachend ziehen sich die beiden Frauen schließlich zurück, denn sie haben im Augenblick genug von gesehen, was sie sehen wollten….und überlassen einen leise aber ordentlich wütend vor sich hin fluchenden, werdenden Vater, der sich obendrein gerade eben mit voller Wucht mit dem Hammer auf den linken Daumen gedroschen hat und dessen Neffen so liebend gerne sich selbst. Als sie weit genug außer Hörweite gelangt sind hält Lyriel Dis jedoch noch einmal kurz am Arm fest. „Sag mir...hättest du das von ihm gedacht?“ Fragt sie die Zwergin leise. Die lächelt sie merklich belustigt an ehe sie ihr antwortet. „Nein niemals im Leben...wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, könnte ich es wahrlich nicht glauben, tja wer hätte es gedacht? Mein Bruder baut eigenhändig eine Wiege! Unglaublich aber wahrhaftig. Lyriel was hast du nur mit ihm angestellt? Verrats mir...ich erkenne meinen Bruder kaum mehr wieder.“ Die elbenblütige Frau lacht plötzlich... "Tja weißt du ich könnte mir gut vorstellen, dass er im Augenblick sehr von seinen Gefühlen eingenommen ist, dann machen Männer schon mal die eigenartigsten Dinge und in unserem Fall ja auch einige äußerst nützliche könnte man sagen. Ich habe mich schon eine ganze Weile gefragt, wo ich es denn zum Schlafen hinlegen sollte...wenn es erst einmal da ist. Nun die Frage dürfte sich damit ja wohl erübrigt haben...und zwar im angenehmen Sinne. Jetzt muss es eigentlich nur noch kommen, sein Vater scheint sich jedenfalls zumindest dem Anschein nach sehr darauf zu freuen...denn ich habe es ihm nicht aufgetragen, die Wiege zu bauen. Er hat es damit tatsächlich völlig freiwillig getan. Es sei denn, du hättest deine Hände da zufällig im Spiel gehabt liebste Dis?“ Lyriels Stimme verstummt wonach sie ihre Schwägerin abwartend anblickt doch diese winkt leise lachend ab. „Was...ICH? Mitnichten auf keinen Fall, im Leben nicht ich schwöre es dir. Ich habe den eventuellen Bedarf nach diesem doch sehr besonderen Möbelstück nicht mal ansatzweise in den Raum gestellt. Nein es war schon seine eigene Idee das zu tun. Mein Bruder ist ein gerissener und kluger Stratege, also das muss man ihm schon zugestehen, selbst in solchen an sich banalen Dingen und das obwohl er keinerlei Erfahrung darin hat was Vater zu sein im eigentlichen Sinne bedeutet. Ein wenig konnte er an Kili und Fili üben...aber die beiden sind ja inzwischen um einiges älter. Ich bin demnach sehr gespannt, wie er sich anstellen wird, wenn das kleine schreiende Bündel erst einmal da ist und ihm regelmäßig den Nachtschlaf rauben wird. Aber wie ich ihn einschätze wird er auch das weit besser hinbekommen, als man ihm jetzt vielleicht zutrauen möchte"…. Dis sieht Lyriel für einen Moment lang forschend an. „Freust du dich darauf?“ Ihre Frage klingt ernst. Die elbische Frau blickt ihrer Schwägerin mit der selben Ernsthaftigkeit entgegen. „Ja sehr...mehr als du vielleicht ahnst Dis. Es ist das Beste von uns beiden...ein Teil von uns, der uns beide aneinander bindet. Mehr noch als die Liebe zueinander...es ist gewissermaßen der lebendige Beweis unserer Liebe und unserer Verbindung...so wird es immer sein.“ Dis seufzt leise… „Ja das dachte ich auch einmal, weißt du, ich habe ihn lange Zeit tief in meinem Inneren festgehalten, ich konnte ihn nicht gehen lassen. Kilis und Filis Vater meine ich. Oh ich habe ihn sehr geliebt...verzweifelt geliebt und als dann auch noch die unglückliche Nachricht kam, dass Vili die große Schlacht am Schattenbachtor nicht lebend überstanden hat und gefallen ist, wie mein Bruder Frerin und mein Großvater, da wollte ich am Liebsten mit ihm sterben. Doch meine beiden Söhne haben mich am Leben erhalten...mir klar gemacht, was für eine große Verantwortung das ist und was das Leben von uns abverlangt. Erst da ist mir richtig klar geworden, dass die Liebe zu einem Mann niemals über der deiner Kinder stehen kann. Deine Kinder liebst du bedingungslos, für sie würdest du ohne zu zögern sterben… Warte nur die Zeit ab, du wirst meine Worte noch verstehen Lyriel...sehr bald schon… ...wenn du es erst einmal in deinen Armen gehalten hast, ist alles andere auf der Welt Nebensache, selbst der Mann der es dir verschafft hat!“ Die Zwergin lächelt als sie ihre deutlich größere Schwägerin anblickt. Die elbische Frau sieht ihr etwas skeptisch entgegen, nickt dann jedoch zögerlich. „Vielleicht hast du recht…ich..ähh“… Die elbenblütige Frau verstummt augenblicklich, urplötzlich wird ihr Blick ungläubig, ihre Augen riesig. Sie blickt reichlich verwirrt nach unten auf den feuchten Fleck, der sich völlig unverhofft am Boden zwischen ihren Beinen und unaufhaltsam weiter auf ihrem Gewand ausbreitet… Dis reagiert indessen sofort geistesgegenwärtig... „Oh ich denke es ist soweit..es kommt! Das Wasser ist eben abgegangen...na nun will es offenbar doch schneller auf diese Welt als angenommen!“ Erfolgt nur einen Herzschlag später der trockene Kommentar der jungen Zwergenmutter, als sie es bemerkt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)