Zwischen zwei Welten von Soraya83 ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Kapitel 1 Es regnete am früh Abend, als im Gasthof die Türe auf ging und zwei Personen mit Mantel gekleidet eintraten. Ein Mann im mittleren alter gefolgt von einem allen Anschein nach rothaarigen Jungen, etwa Mitte 20. Sie gingen an einen freien Tisch, der Junge war wohl schlecht gelaunt, denn er setzte sich schnaufend und ohne seinen Mantel abzulegen auf einen der Stühle, einzig seinen Degen schnallte er von seinem Gürtel und lehnte ihn an den freien Stuhl neben sich, warf seine Umhängetasche in der wohl einige Bücher waren, auf den Tisch, daneben eine kleine Papiertüte aus der Bonbons kullerten. Er kramte ein bestimmtes Buch raus, schlug es auf und blätterte darin rum. 'Muss das unbedingt sein Onkel?' beschwerte sich der Junge und nahm sich eins der Bonbons. 'Ja! Was möchtest du trinken?' fragte sein Onkel seinen missgelaunten Neffen. 'Bier' gab der Junge kurz und knapp als Antwort, hatte er wohl die richtige Seite im Buch gefunden nun ging er mit dem Zeigefinger die Zeilen runter, suchend nach einem bestimmten Wort. Neben dem Buch hatte er ein paar Blatt Papier und einen Stift liegen. Er griff den Stift und schrieb vom Buch etwas was auf das Papier, mehrmals guckte er vom Buch aufs Papier, so als ob er die Wörter nicht auswendig könnte und auf jedenfall richtig schreiben wollte. Fertig abgeschrieben fing der Rotschopf, der etwa Schulterlange Haare hat und offen trug, an mit seinem Stuhl zu wippen, der verschränkte seine Hände hinter seine Kopf, blickte zu Decke und schien nun in Gedanken woanders zu sein. Seine Blick wurde traurig und es schien als würden sich seine Augen mit Tränen füllen. Laut seufzte er und atmete tief ein und aus um seine aufsteigenden Tränen zurück zu halten und wippte dabei immer noch leicht mit dem Stuhl vor und zurück. Das alles hatten Oscar und André von ihrem Tisch aus beobachtet, die etwas skeptisch hin überschauten, denn den Satz den der Junge verlauten lies, war in einer Sprache die der beiden nicht beherrschten, aber doch schon mal gehört haben, nur zuordnen konnten sie sie nicht. André überlegte, er war schließlich mehr unter dem normalen Volk unterwegs als Oscar. „Ich glaube das war deutsch.“ vermutet André. „Deutsch sagst du...“ erwiderte Oscar und lienste zum Jungen rüber, der gerade noch ein Bonbon vernaschte. Als dann Oscar die Tüte mit dem Bonbons sah weiteten sich ihre Augen ~ Oh Whiskeybonbons.....~ diese erkannte sie sofort, mochte sie diese Bonbons doch am liebsten. Schnell wandte sie ihren Blick wieder ab biss sich auf die Unterlippe und räusperte sich wieder zur Vernunft. „Ist irgendwas?“ fragte André sie, doch sie schüttelte nur mit dem Kopf und nahm einen Schluck Brandy. Bonbons hatte sich Oscar doch schon länger nicht mehr gegönnt und bei Anblick der Bonbontüte am Nachbartisch bekam sich wieder Lust auf Süßigkeiten. Mit einem großen Schluck versuchte sie ihr verlangen nach Süßem zu verdrängen, sie hat schließlich noch Zeit die Tage Süßigkeiten heimlich zu kaufen. „Ach sieh an, er lernt französisch.“ lenkte sie ihre Gedanken ab, sprach leise zu André und zeigte leicht mit dem Daumen in Richtung Nachbartisch, als er das Buch raus kramte und sie den Buchtitel lesen konnte - Deutsch-Französisch / Französisch-Deutsch -. Als sie dann seinen nachdenklichen und traurigen Blick sah, fragte sie sich an was er wohl denken würde. 'Hör auf zu mit dem Stuhl zu wippen, setzt dich richtig hin und zieh deinen Mantel aus, wir sind hier nicht Zuhause!' gab der Onkel erbost von sich, als er die beiden Bierkrüge abstellte.'Wie spricht man das aus Onkel?' kam es fragend vom rothaarigen an seinen Onkel, dieser schaute sich die geschrieben Wörter auf dem Papier an. 'Deine Schrift kann man ja kaum lesen, hat dein Vater dir denn nichts beigebracht?' beschwerte er sich mit den seinem Krug Bier in der Hand. Der Mann mittleren Alters, der wohl der Onkel des Jungen zu sein schien, versuchte die Schrift seines Neffen zu entziffern und nahm immer wieder einen kleinen Schluck Bier. Der Junge hörte auf mit dem Stuhl zu wippen, antwortete aber nicht sondern griff nach dem Krug Bier und nahm einen Schluck. 'Zeig mir die Wörter mal in deinem Buch, deine Schrift kann ich nicht lesen.' forderte der Mann, der seinen Bier schon zu Hälfte leer getrunken hatte. Der Junge hatte das Buch noch offen liegen und suchte nach dem Wort 'Hier.... daa... wie spricht man das aus?' er zeigte auf die drei Wörter die er mit dem Stift unterstrichen hatte im Buch und drehte es seinem Onkel zu.'Nous sommes un....Wir sind eins, warum willst du unbedingt diese Wörter aussprechen können?' Fragte er seinen Neffen. 'Wie?... da sind doch noch ein es hinten, spricht man die nicht mit aus?' beschwerte er sich und antwortete auf die Frage seines Onkels wieder nicht 'Nu somm... blaaa....!!! Ach ist doch alles Kacke... Zungenbrecher diese Sprache!!!' leicht wütend schlug er das Buch zu, kramte eilig sein Papier und den Stift zusammen in seine Tasche und trank sein Bier zur Hälfte aus. 'Ich möchte hier nicht länger bleiben als es sein muss....' kam es vom Junge als er seinen Krug absetzte '… du weißt das ich Kijani nicht gerne lange alleine lasse und wir müssen die Strecke heute noch schaffen' fuhr er fort. Oscar und André schmunzelten leicht bei versuch des Rotschopfs die drei Worte auszusprechen. Dabei können sich beide selbst an die Nase packen, würden sie sich genau so hilflos vorkommen, wenn sie jetzt deutsch lernen müssten. Nicht weiter beachtend ging André zur Theke um das die Getränke von ihm und Oscar zu bezahlen. Diese sich währenddessen ihren Mantel überzog und dabei vom rothaarigen Jungen, der sein Bier ansetzte mit einem Auge beobachtet und gemustert wurde ~Adlige.... pfff... ~ dachte er sich und trank dann auf einen zug seinen Krug leer, stellte den leeren Krug etwas unsanft auf den Tisch nieder und rülpste dann mit vorgehaltener Faust, doch gehört wurde es trotzdem noch von Oscar und André die gerade zur Tür hinaus wollten. Auf den unsittlichen Rülpser drehte sich Oscar empört um, so was gehört sich schließlich nicht, auch, wenn man sich die Hand vor dem Mund hält. „Also so was!!!“ empörte sie sich. „Hmm.. den Jungen? Ach lass.. das ist doch normal in einem Gasthof, es gibt viel schlimmeres.“ verharmloste André das die Situation mit einer abwinkenden Handbewegung und trat aus der Tür ins Dunkle. Oscar blickte nochmal zu dem Jungen und funkelte ihn böse mit ihren blauen Augen an. Dieser merkte Oscars Blick auf ihn, drehte seinen Kopf in ihre Richtung und warf ihr mit seinen Blaugrünen Augen einen ebenbürtigen Blick zurück. Diesen Jungen mit seinen Blaugrünen Augen und dem feuerroten Haar würde sie sicherlich nicht so schnell vergessen. Sie brach den Blickkontakt ab, drehte ihm den Rücken zu und trat grummelnd vor die Tür. Nein es war nicht angebracht sich jetzt wegen so einer Kleinigkeit in Rage zu bringen, das wäre es einfach nicht Wert. Und so ritten André und Oscar nachhause. 'Tzz... Gewonnen...' flüsterte der Junge zu sich selbst. Noch eine Weile saßen Onkel und Neffe im Gasthof, bis der Neffe darauf drang endlich weiter zu reiten. Richtung Normandie. _______________________ Tage vergingen und Oscar hatte nur noch kurz an den rothaarigen Jungen gedacht, sie hatte schließlich genug am Hofe zu tun und der Sommer kündigte sich mit immer heißer werdenden Tagen an. An einem warmen Abend kam Oscar etwas später als sonst von ihrem Dienst in Versailles nachhause. André stand schon draußen und wartet auf sie, er war heute nicht mit nach Versailles gekommen, da er heute Dinge am Stall und an der Kutsche reparieren musste. Er nahm gleich die Zügel ihres Schimmels und als sie abgestiegen war führte er ihn gleich in den Stall. „Du siehst erschöpft aus, heute war es aber auch sehr heiß.“ bemerkte André. Sie antwortete nicht zu erschöpft war sie vom heißen Tag in ihrer Uniform. Drinnen Empfang sie schon Sophie „Oh Lady Oscar, ihr seit da. Das Essen ist bald fertig.“ brachte sie Oscar auf den aktuellen Stand im Haus, was das Essen anging.“Ich habe noch gar keinen Hunger, aber Durst habe ich.“ gab sie Sophie zur Antwort die gleich los eilte um ihr was zu trinken zu holen. Oscar begab sich auf ihr Zimmer, zog ihre Uniform aus und setzte sich in einen der Sessel in ihrem Salon an der großen Fensterfront um die Sonnenuntergang zu beobachten. Wenig Augenblicke klopfte André höflich an ihre Tür mit einem Tablett auf dem eine Karaffe mit Wasser und ein Glas standen. „Herein.“ bat sie kurz und knapp nach dem Klopfen, André trat ein, ging zu ihr an Fenster, stellte das Tablett auf den kleinen Tisch ab und füllte das Glas zu Hälfte. „Du solltest mehr trinken, wenn es so heiß ist und meine nicht Wein oder Brandy.“ belehrte André sie. Oscar blieb stumm und André wollte schon gehen. „André!“ sprach sie plötzlich und er blieb stehen, drehte sich wieder zu ihr um.“Ist noch etwas?“fragte er, „Ich habe heute um zwei Woche Urlaub gebeten, da mich das heiße Wetter kaputt macht.“sprach sie weiter. „Aha und willst du irgendwo hin?“ gab André fragend von sich.“Ihre Majestät hat mir die zwei Wochen bewilligt und ja, an mein Anwesen in der Normandie, am Meer ist es kühler als hier, da kann ich mich was erholen.“ erklärte sie ihm. „Und ähm... willst du da alleine hin?“ kam es vorlaut von André. Oscar löste sich vom Anblick des Sonnenuntergangs und sah nun zu André rüber, der wieder ihr gegenüber stand. Es schien als würde sie überlegen.“Ich weiß noch nicht, ich überlege es mir noch,ob du mitkommen darfst.“ Als hätte sie seine Frage nicht sofort durchschaut. Sie grinste ihn kurz an und nippte wieder, dem Fenster zugewandt, an ihrem Glas Wasser. André schoss die Röte ins Gesicht und schluckte.“Ja gut, dann werde ich mich jetzt zurückziehen.“ sprach etwas kleinlaut und verließ Oscars Gemach. Oscar saß noch eine ganze Weile in ihrem Sessel und hatte noch nicht mal die halbe Karaffe getrunken. Es klopfte an der Tür und Sophies Stimmer erklang durch die Holztür.“Lady Oscar, das Essen wird gleich angerichtet, ich wollte euch nur dran erinnern.“ Eigentlich brauchte man Oscar nicht daran zu erinnern wann es Essesszeit ist, sie hatten sich im Laufe ihres Lebens nicht geändert.“Ich komme gleich Sophie.“informierte sie ihr Kindermädchen und hörte wie sich Schritte von ihrer Tür entfernten. Sie erhob sich aus ihrem Sessel. Auf ihrer Kommode stand noch die Waschschüssel mit sauberen Wasser, ihre Seife und Frische Tücher. Eigentlich sollte sie sich waschen nach diesem heißen Tag, hatte sich doch sehr geschwitzt in ihrer Uniform. ~Ach ja die Uniform~ dachte sie und ging zu ihrer Uniform, griff gezielt in die kleine Innentasche und holte eine kleine Papiertüte hervor worin sich Whiskeybonbons und ein paar andere leckere Süßigkeiten befanden. Schnell versteckte sie die Tüte unter eines ihrer Kopfkissen.“Nein nein, die Teile ich nicht mit André, die sind ganz alleine mir, er frisst sie mir nur weg.“ flüsterte sie zu selbst. Anschließend wusch sie sich schnell, zog eine frische Bluse an und begab sich dann ins Esszimmer, wo schon ihr Vater und ihre Mutter auf sie warteten. „Du kommst spät.“sprach sie ihr Vater ermahnend an. „Entschuldigt meine Verspätung, Vater“.Es war schon alles gedeckt, Oscar bediente sich an der reichlichen Tafel, hatte sie jetzt doch Hunger bekommen. „Ich werde zwei Wochen auf mein Anwesen in die Normandie verbringen.“ sprach sie und nahm ein Schluck Wein. „So, hat ihre Hoheit dir den Urlaub also gestattet.“ kam es mit ruhiger Stimme von ihrem Vater. „Wirst du alleine reisen mein Kind? Ich würde mir zu viele Sorgen machen, wenn du alleine Reisen würdest“ fragte ihre Mutter besorgt bevor Oscar überhaupt antworten konnte. „Ich weiß noch nicht ob ich André mitnehmen werde.“ erklärte sie und aß ein kleines Stück Fleisch, welches sie mit einem größeren Schluck Wein runter spülte.“Also mir wäre es lieber, du würdest ihn mitnehmen, dann muss ich mir keine Sorgen machen.“ bat ihre Mutter immer noch besorgt. „Mutter, ich kann schon sehr gut auf mich selber aufpassen. Ihr macht euch zu viel Sorgen.“ versicherte Oscar ihrer Mutter. „Es wäre für André auch mal eine Abwechslung vom Alltag.“ argumentierte ihr Vater, als wäre es schon beschlossene Sache, das André Oscar die zwei Wochen in der Normandie begleiten wird. Oscar atmete einmal tief ein und aus, sie war jetzt schon gereizt und genervt, vielleicht lag es einfach daran, das sie so kaputt und müde vom heutigen Tag war. „Also gut, ich werde ihn mitnehmen, damit ihr endlich Ruhe gebt.“ gab Oscar klein bei, sie wollte keinen Streit, dafür war zu müde. Sie aß noch ihren Teller leer, trank noch drei Gläser Wein, stand auf, entschuldigte sich für ihr entfernen vom Tisch, sie sei sehr müde und wolle sich Schlafen legen. Eigentlich durfte keiner vorzeitig den Tisch verlassen ehe der Hausherr fertig mit speisen war, aber das war Oscar im Moment egal, sie wäre sonst noch am Tisch eingeschlafen. In ihrem Gemach angekommen, brannten einige Kerzen, André oder Sophie mussten sie angezündet haben, als sie beim Abendessen war. Die Bediensteten speisten immer früher als die Hausherren, damit sie danach gleich wieder ihre Aufgaben nachgehen konnten.Oscar ging zu ihrem Bett, wollte sie doch ein Bonbon naschen und dann sich bettfertig machen. Doch sie sah die Papiertüte auf ihrem Bett liegen, sie hatte sie doch versteckt, es lag ein kleiner Zettel dabei.~Gefunden! Tut mir leid, sind sehr lecker~ es war Andrés Handschrift. “AAAAAAAAAAAAAAAAAAAANNNDREEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!“ schrie sie und knüllte den kleinen Zettel. Eilig zählte sie ihre Süßigkeiten nach, es fehlte ein Minzbonbon und ein Orangen Jelly. „Na warte mein Lieber!!“grummelte sie und legte die Süßigkeitentüte auf ihren Nachttisch. Sie war zu müde um sich weiter über das geklauten Naschzeug aufzuregen. Sie zog sich um, lutschte dabei eins der Whiskeybonbons und legte sich dann müde ins Bett. ------------------------------------- Am nächsten Morgen erwachte André zeitig wie immer, musste er ja auch, da er beim zubereiten des Frühstücks half und davor noch die Pferde versorgen musste. Doch an diesem Morgen war etwas anders, André fand seine Sachen zum Anziehen nicht, er hatte sie sich doch wie jeden Abend schon bereitgelegt, sie waren nicht da. Er guckte in seinen Schrank und Kommode um eben andere anzuziehen, aber alles ist leer. Im Schrank entdeckte er dann einen kleinen Zettel ~Rache ist Blutwurst! Das hast du jetzt davon~ stand in schöner Schnörkelschrieft geschrieben, in Oscars Handschrift. „GNAAAAAAAAAAAA!!!! OOOOOOSCAAAARRR!!!!“ schrie er, dann entdeckt er seine Anziehsachen an der Tür auf einem Stuhl liegend, mit ebenfalls einen kleinen Zettel ~Ich will ja nicht so sein, sollst ja keinen Ärger bekommen ~ „Du Biest!“ Grinste er, schnappte sich seine Sachen, wusch sich und zog sich an. Oscar war der Schrei Andrés nicht entgangen, lang sie doch wieder in ihrem Bett und hatte nur darauf gewartet, das er aufsteht ~hehehehehe, das hast du nun davon, wenn du mir meine Süßigkeiten klaust, mein Lieber.~ dachte sie und musste dabei doch kichern. Sie döste noch etwas vor hin und nickte dann auch nochmal kurz ein, bis das zwitschern der Vögel sie weckte. Die Sonne stand schon hoch, aber das war egal, sie hatte ja ab heute die zwei Wochen Urlaub. Sie wollte heute am frühen Nachmittag abreisen. Langsam wurde sie wach, streckte sich noch einmal und schwang sich dann aus dem Bett, rieb sich nochmal die Augen und zog die Vorhänge auf, was sonst immer Sophie tat, aber heute hat sie keiner geweckt, sie durfte ja ausschlafen. Sie schaute auf die Uhr in ihrem Salon. ~Ach schon so spät...Frühstück wird überbewertet.~ grinste sie sich einen und ging zu ihre Kommode für frische Sachen und legte sich gleich welche raus die sie für die zwei Wochen in der Normandie mitnehmen möchte. Lange kämmte sie ihr Haar, bis es locker und seidig-glänzend über ihre Schulter fiel. In ihrem Anwesen in der Normandie hatte sie auch einige Sachen für das nötigste, falls sie es mal als Notunterkunft oder der Gleichen nutzen musste. Nur André musste komplett Sachen mitnehmen für zwei Wochen.~Wo steckt André eigentlich?~ überlegte sie und sollte ihn doch besser mal aufsuchen um ihm zu sagen, das er mitkommen darf in die Normandie. Fertig angezogen ging sie runter Richtung Küche. Dort traf sie auf Sophie, die beschäftigt dabei war Geschirr abzutrocknen. Suchend sah sich Oscar in der Küche um bevor sie ihre Stimme erhob, „Sophie, habt ihr André gesehen?“ Sophie erschrak leicht, war sie doch in Gedanken beim abtrocknen. „Lady Oscar, ihr seit wach, wie schön.“ begrüßte sie ihren Schützling, „André müsste im Stall sein und bereitet die Kutsche für euch vor.“ fuhr sie fort. „Danke Sophie.“ bedankte sich Oscar und ging raus zum Stall. Die Stalltür stand offen, so das Oscar unbemerkt in den Stall trat, bis zum Abstellplatz der Kutsche. Dort angekommen lehnte sie sich an einen Balken verschränkte ihre Arme und beobachtet André bei seiner Arbeit. Er lag halb unter der Kutsche und kontrollierte die Achsen. „Ich hoffe meine Süßigkeiten haben dir geschmeckt!“ rief sie ihm zu und beugte sich soweit runter, das sie unter die Kutsche gucken konnte. André erschrak und stieß sich den Kopf an. ~KLONK~ „AUA!!!“ hörte sie nur und musste lachen. André robbte unter der Kutsche hervor und rieb sich die Stelle am Kopf wo er sich gestoßen hatte. Oscar lachte immer noch. „Heeee das ist nicht witzig, das tut weh!“ beschwerte er sich und stand auf, klopfte sich den Staub und Stroh von seiner Hose und Weste. „Und nun zu Dir, meine Liebe! Meine Sachen einfach alle zu verstecken, ich habe den ganzen Morgen nach ihnen gesucht!!“Packte er sie am Handgelenk, doch Oscar musste immer weiter lachen. „Das war doch witzig!“ Und sie wischte mit der freien Hand sich eine Träne aus den Augenwinkel. „Eigentlich sollte ich dich dafür bestrafen! Ich wäre fast zu spät in der Küche gewesen deswegen. Dann hätte ich mir wieder Großmutters genörgel und Beschimpfungen anhören müssen!“ tritt André an Oscar ein Schritt näher und hielt immer noch fest. „Ach komm, so schlimm war es doch nun wirklich nicht. Meine Bonbons wegzufuttern ist viel schlimmer.“ argumentierte sie und hörte auf zu lachen, aber grinsen musste sie immer noch. Das reichte André nun allemal und packe sie so schnell das sie nicht reagieren konnte und warf sie über seine Schulter. „So du wolltest es ja nicht anders!“ grinste er frech und hatte sich einen fiesen Gedanken gefasst. „AAAHHH EHHH ANDREEE!! LASS MICH RUNTER!!!“ strampelte Oscar, doch ohne Erfolg. „Was machst du!!! NEIN.. NEIN nicht dahin.. NEIN NEIN NEIN!“ wehrte sie sich stärker, aber André war ihr kräftemäßig einfach überlegen. Er trug sie zur Pferdetränke, beugte sich etwas nach vorne und hielt Oscars Oberkörper nun in seinen Armen genau über der Tränke. Ihre Haarspitzen berührten schon das Wasser, sie krallte sich mit aller Kraft an Andrés Armen fest, ihre Füße berührten nicht den Boden. André hatte sie vollkommen in seiner Gewalt und er grinste nur. „Und kriege ich eine Entschuldigung zu hören?“ stellte er seine Bedingung. „Niemals, meine Rache war nur Fair!“ schrie sie ihn an. „Wie du willst.“ und André ließ sie noch ein Stück nähre Richtung Tränke hinab. Mit leicht panischen Augen blickte sie unter sich und das nicht ganz so saubere Wasser für die Pferde, wo schon Strohhalme und Heu drin schwammen. „Wenn du das tust wird meine Rache noch schrecklicher!!“ drohte Oscar ihm. André überlegt kurz, was denn noch schlimmer sein könnte, dann fiel es ihm ein, der Misthaufen. „Ooooh nein, das wagst du nicht.“ Als hätte er ihre Gedanken gelesen. „Also?? Entschuldigung oder das Bad des Ekels?“ stellte er ihr zu Auswahl. Oscar kniff die Augen zusammen als müsste sie sich überwinden sich bei ihm zu Entschuldigen. „Na gut na gut!! Es tut mir Leid,“ überwand sie sich und schon im nächsten Moment stand sie auch schon wieder auf festen Boden und André hielt noch immer in seinen Armen. Mit sanften Blick sah er sie an. „War das jetzt so schwer?“ sprach er leise zu ihr, doch Oscar fühlte sich in ihrem Stolz verletzt, schloss die Augen, verschränkte die Arme und drehte den Kopf zur Seite „Pfff..“ kam nur von ihr, André drückte sie noch etwas näher an sich, hielt mit einer Hand vorsichtshalber ihre Hände zusammen, als er mit der anderen Hand sie im Nacken packe und ihren Kopf zu sich zog. Er küsste sie zart am Hals und liebkoste ihn „Komm, sei nicht so dickköpfig wie ein kleines Kind“ säuselte er ihr zart ins Ohr. Oscar wand ihren Kopf zu ihm und blickte gleich in seine sanften grünen Augen, die soviel Ruhe und Ausgeglichenheit ausstrahlten, sie befreite ihre Hände aus seinem Griff, die er eh nicht mehr sehr fest hielt. Ihre Hände fanden ihr Ziel auf seiner Wange und in seinem Nacken. Seine freie Hand packte sie wieder im Rücken und drückte sie wieder näher an seinen Körper. Ihre Gesichter näherten sich, bis sich ihre Lippen trafen und in einen innigen, Leidenschaftlichen Kuss versanken. Es war zwar nicht das ersten mal das sie sich küssten, aber das erste mal seit langem, das sie ungestört waren und sich ihre Liebe gegenseitig zeigen konnten. Oscar beendete den Kuss nach schier unendlichen Minuten, denn ihr fiel ein wozu sie eigentlich André aufgesucht hatte und löste sich aus seinen Armen. „Du musst noch deine Sachen packen für die zwei Wochen Normandie.“ zwinkerte sie ihm zu. „Beeile dich. Wir sehen uns dann später.“und ging dann aus dem Stall wieder ins Haupthaus. André grinste nur und bereitet die Kutsche weiter vor für die weite Fahrt. Die Kutsche war fertig und das Pferd angespannt. Oscar nahm ihren Schimmel auch mit, der an der Kutsche angebunden mitlaufen musste. Die Kutsche zog Andres Brauner. André hatte seine Sache in Eile gepackt in der Hoffnung nichts vergessen zu haben. Er hatte gerade das Gepäck verstaut und band Oscar Schimmel an der Kutsche fest. „Brav mitlaufen mein hübscher!“ sprach er dem Schimmel gut zu und nahm dann auf dem Führerbock platz. ----------------------------------- Nach einer lange Fahrt erreichten sie Oscars Anwesen in der Normandie. Zwischenzeitlaich machten sie kurze Pausen um die Pferde zu versorgen und selber auch was zu essen. Hatte Sophie ihnen doch ein Lunchpaket gezaubert. Oscar schloss die Haupttür auf. „Uff wie muffig, da muss mal gelüftet werden. Ich sollte vielleicht doch mal öfters herkommen.“ sprach sie mit vorgehaltener Hand. André verzog keine Miene und machte sich gleich dran die Fenster in jedem Zimmer zu öffnen, danach stellte er das Gepäck in die Eingangshalle. „Ich bring die Kutsche und die Pferde in die Stallungen.“ rief er, konnte er Oscar nirgends sehen. „Mach das.“ kam es irgendwo her. Als er bei den Stallungen war, musste er die Boxen erst einstreuen. Das Stroh was hier gut und trocken lagerte war noch von akzeptabler Qualität, er sollte sich nicht beschweren, er durfte zwei Wochen mit Oscar hier verbringen. ~Den Pferden wird es an nichts fehlen, es ist alles da~. dachte er sich und sah zu Frieden auf seine Arbeit. Es wurde schon dunkel und er ging wieder ins Haus. In der Eingangshalle Standen immer noch die Taschen. „Das darf doch wohl nicht....“ grummelt er vor sich hin. Resigniert griff er Oscars und seine Tasche. „Oscar??“ rief er. „Ja ich bin hier, komm her.“ forderte sie ihn auf und er folgte ihrer Stimme in die erste Etage. „Wo bist du?“ rief er sie erneut. „Hier, komm schon.“ wieder folgte er ihrer Stimme. Er trat durch die offene Tür in das Zimmer, welches wohl ihres zu sein schien. Ein paar Kerzen brannten und ein Fenster war halb offen. Die Fenster in den anderen Zimmern hatte sie selbst schon wieder geschlossen. Oscar saß am Fenstersims und beobachtete die Sterne. André stellte die Taschen an die Seite und ging mit ein paar Schritten zu ihr und stand bei ihr, folgte ihrem Blick gen Himmel. Es war eine Sternklare Nacht und durch den Mondschein konnte man die ganze Umgebung gut erkennen. Man hörte das Meer rauschen und eine kühle, salzige Meeresbrise wehte in das Haar von Oscar, sie schloss die Augen, atmete tief die salzige Meeresluft ein und genoss jede Sekunde. André schritt nah an sie heran und legte einen Arm um ihre Schulter. Er legte sein Kinn auf ihren Kopf ab atmete tief ihren Geruch ein, der sich mit der salzigen Seeluft vermischte. Ja, er war Glücklich und tiefen entspannt, an ihrer Seite mit ihr hier zu sein. Sie genossen diese Zweisamkeit, spürten die wärme des jeweils anderen. Plötzlich durchbrach die friedlich Stille ein markerschütterndes Brüllen. ROOOOOOOOOOOOOOOOOORRRR ROOOOR ROOOOR ROOOOR ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRR Beide erschraken und ihnen Stand die Angst im Gesicht. Es hörte sich fast wie das Röhren einen Rothirsch in der Brunft an, aber es war Sommer und die Brunftzeit der Hirsche ist erst im Herbst. Da ertönte es wieder. Diesmal konnte man fast erkennen aus welcher Richtung das Gebrüll kam. ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRR ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRR ROOOOR RRROOOOO ROOOOOR ROOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOORRRR Beide hielten sich gegenseitig fest in den Armen und blickten in die ungefähre Richtung woher das Gebrüll kam. Es kam einige Hundert Meter entfernt von einem Hügel eines altes Gutshof, der schon länger nicht mehr Bewohnt war. War dort etwa ein Gespenst oder Monster, was sich dort versteckte und nur Nachts raus kam um den Leuten hier in kleinen Dorf Angst und Schrecken zu versetzen? Kurz nach dem Gebrüll hörte man die Hunde bellen und die Pferde wiehern, aus Angst, es waren Oscars Schimmel und Andrés Brauner. Aber auch in den Nachbarställen der Dorfbewohner wieherten die Pferde, panisch hörte André den Schimmel und den Braunen in der Box laufen, einer der beiden trat gegen eine Boxenwand. Es war Oscars Schimmel, der kurz darauf panisch aus dem Stall lief in die Dunkelheit. „Nein! Nicht, wo will er denn hin!!“ rief Oscar ängstlich. André löste seine Griff um Oscar und lief in aller Eile zum Stall, zitternd vor Angst zündete er die Laterne an die am Stalleingang hing. Sein Brauner war voller Angst man sah das weiß in seinen Augen, was dafür sprach der er panische Angst hatte, er trippelte in der Box umher, sein Boxennachbar war weg und er würde ihm am liebsten hinterherlaufen, aber das ging nicht. Die Boxentür des Schimmel war hinüber. „Na toll, die kann ich Morgen dann reparieren.“ grummelte er zu sich selbst, ging nochmal zu seinem Braunen und versuchte ihn zu beruhigen was ihm nur mittelmäßig gelang. Auch versicherte er sich, das der Riegel der Box fest verschlossen war, damit der Braune nicht auch noch die Tür eintritt und abhaut. Wieder im Haus, kam ihm Oscar schon ängstlich entgegen. „Ich hab sonst vor nichts Angst, aber das... das...“ sprach sie mit zitternder Stimme und suchte bei Andre halt. „Morgen versuchen wir deinen Schimmel wieder zu finden, sehr weit kann er ja nicht laufen.“ versuchte André sie auf andere Gedanken zu bringen. Wieder oben an Oscar Gemach angekommen schloss Oscar schnell das noch offen stehende Fenster und zündete noch ein paar Kerzen an. „Bleib hier, ich möchte nicht alleine schlafen.“ sagte sie ihm mit leiser Stimme. „Glaubst du etwa das ich wie Zuhause in einem eigenen Zimmer schlafen werde?“ versuchte er zu scherzen und nahm sie in die Arme. Küsste sie auf die Stirn und sah ihr dann in ihre ängstlichen Augen. Wieder versank sie in seinen grünen Augen die ihr soviel Sicherheit und Halt gaben. „Willst du im stehen schlafen?“ scherzte er abermals und zog sie an beiden Händen Richtung Bett. Kapitel 2: Junger Mann oder junge Lady? --------------------------------------- Kapitel 2 Die Sonne stand schon hoch zur Mittagszeit, doch Oscar und André lagen noch im Bett, hatte Oscar doch lange gebraucht um einzuschlafen, das Gebrüll vom Vorabend hallte immer wieder in ihren Ohren, da konnten auch Andrés starke Arme die sie fest hielten nichts dran ändern. Spät schlief sie ein und dementsprechend lang schlief sie auch. Während André zeitig wie gewohnt aufstand. Er hatte recht gut geschlafen, was auch mit daran lag, das er mit seiner geliebten Oscar ein Bett teilte, wie es sonst nur verheiratete durften. Er eilte in die Küche nachdem er sich frische Sachen gezogen hatte.“Ach neee wie sieht es denn hier aus....“ nörgelte er und fasst sich an den Kopf. Er suchte sich die passenden Utensilien zusammen um ein kleines Mittagsessen zu zaubern. Hatte er doch einiges von seiner Großmutter gelernt. Für Frühstück war eh schon zu spät und Oscar würde eh noch was länger schlafen, das kannte er ja von ihr. Lebensmittel hatten sie im Dorf schon kurz nach ihrer Ankunft besorgt. Es verging etwa eineinhalb Stunden bis André alles fertig hatte. Mit großen Schritten ging er hinauf in Oscar Zimmer. Sie saß, wohl gerade erst wachgeworden, auf der Bettkante und rieb sich noch den Schlaf mit der Hand aus dem Gesicht. Sie blinzelte zum Fenster, wo die Sonne schon hell und warm hinein strahlte. „Doch noch Schlaf gefunden, hm?“ kam es aus Richtung Tür wo André stand und Oscar kurz beobachtet hatte, schritt er nun ans Bett heran. Oscar stand auf und streckte sich kurz, knackten doch ein paar Knochen.“Uff“ entkam es ihr und ging zum Fenster. Jetzt konnte man alles viel besser erblicken. Sie öffnete das Fenster und zugleich verfing sich der Wind in ihren Haaren. Vergessen war die Angst vom Vorabend, jetzt schien die Sonne hell und stark. „Ich habe schon was zu essen zubereitet. Wenn du Hunger hast.“ sprach er zu ihr. „Ja, ich ziehe mich nur noch um, dann komme ich.“ antwortete sie ihm. André ging wieder in die Küche und bereitet die Teller zu, hier brauchte er den Tisch nicht zu decken. Er dekorierte die Teller ein wenig, so sah es schöner aus. Am kleinen Tisch in der Küche stellte er alles nötige hin, sogar einen guten Wein, obwohl der zu dieserTageszeit noch nicht angebracht war. ~Hmmm.. nein... lieber nicht...~ überlegte André und nahm den Wein wieder vom Tisch und stellte stattdessen eine Karaffe mit Wasser hin, prüfte er nochmal gegen das Licht, ob das Wasser auch wirklich sauber war ohne Viehzeug oder Schmutzpartikel drin. Sauberes und trinkbares Wasser war doch selten zu finden, aber das in der Karaffe war in Ordnung. Wenig später kam Oscar durch die Küchentür und setzte sich gleich an den kleinen Tisch. Erstaunt blickte sie auf den Teller vor ihr. „Du brauchst das doch nicht zu machen, wir sind nicht Zuhause.“ etwas beschämt senkte sie ihren Blick. „Aber ich wollte es so.“ rechtfertigte sich André und setzte sich ihr gegenüber an den Tisch. „Danach gehen wir deinen Schimmel suchen.“ beschloss er und Oscar nickte nur und aß den ganzen Teller auf und trank sogar fast die ganze Karaffe alleine leer. Sie fühlte sich gut und gesättigt. „Wenn du jetzt jeden Tag so was kochst, passe ich nach den zwei Wochen nicht mehr in meine Uniform.“ kicherte sie, als wäre es gar nicht schlimm, wenn sie ein paar Kilos zunehmen würde. „Keine Angst so doll verwöhne ich dich nicht.“ zwinkerte André ihr zu mit einem grinsen auf den Lippen. André zäumte seinen Braunen auf und führte ihn aus der Box auf den Innenhof. „Wir nehmen ihn mit, vielleicht spürt er wo sein Kumpel ab geblieben geblieben ist.“ So gingen beide durchs Dorf. Oscar fragte einige Leute ob sie einen edlen Schimmelhengst gesehen hätten. Viele verneinten und sprachen immer das es wohl die Bestie gefressen hat. Oscar Blick wurde wieder ängstlich, bei dem Gedanken, das ihr Schimmel gefressen wurde, von einer Bestie. War es das Gebrüll was sie am Abend zuvor gehört hatten? „Was für eine Bestie?“ fragte sie einen Dörfling energischer. „Im alten Gutshof.... da sind vor einigen Wochen welche eingezogen... sie haben den Hof gekauft... und und.... und seitdem geht es hier nicht mehr mit Rechten Dingen zu...“ stammelte der Mann eingeschüchtert. „Sind Menschen denn verschwunden?“wollte Oscar anschließend wissen. „Nein... aber es fährt fast täglich der Schlachter dorthin und bringt Schlachtabfälle oder ein halbes Rind dorthin...“ erzählte er Oscar offen. Das ganze machte Oscar stutzig, was will man mit Schlachtabfällen oder einem halben Rind? „André! Wir müssen dahin!“ beschloss Oscar kurzfristig und machte auf dem Absatz kehrt Richtung ihres Hauses, den dort war der Weg Richtung Küste und dem alte Gutshof. André folgte ihren schnellen Schritten mühelos. „Warte doch.. nicht so schnell! Was meinst du denn dort zu finden? Dein Pferd kann auch woanders hin gelaufen sein.“ versuchte er Oscars Schritt zu verlangsamen und zum nachdenken anzuregen. Doch ihr Sturkopf war stärker, hatte sie sich einmal was in den Kopf gesetzt war sich kaum noch aufzuhalten. „Bring dein Pferd wieder in die Box.“ befahl sie André regelrecht. Und er tat wie ihm gesagt, er wollte sich jetzt nicht streiten und gab klein bei. Kurze Zeit später machten sich beide auf den Weg zum Gutshof, wo angeblich die Bestie leben sollte. ----------------------------- Oscar ging anfänglich schnellen Schrittes, doch André hatte keine Lust ihren Tempo mitzuhalten und ließ sich zurückfallen, wollte er doch auch was von der Landschaft sehen und schlenderte nun merklich hinter ihr her. Bis er stehen blieb und seinen Blick über den Horizont schweifen ließ. Er stand auf einer Anhöhe und vor ihm lang der Strand und das Meer, man konnte das rauschen der Wellen und die Rufe der Möwen hören. Oscar merkte das André nicht mehr hinter ihr war, so stoppte auch sie ihren eiligen Schritt und drehte sich um. Da stand er und bewunderte die Landschaft, den Strand, das Meer, einfach alles. „Komm wir müssen weiter André. Es ist nicht mehr weit!“ rief sie ihm zu ohne sich auch nur einen Schritt ihm zu nähern. Aus seinen Gedanken gerissen, sah er zu ihr rüber und setzte sich wieder in Bewegung. Ohne ein Wort gingen sie weiter und kamen auch schon bald an dem Gutshof an. Auf einem Hügel der ringsum weit eingezäunt war sahen sie jemanden stehen. Pferde liefen auf der Wiese rum, einige andere grasten. Dann hörte Oscar und André Flötenklänge, die vom Wind an ihr Ohr getragen wurden. Die Person die dort auf dem kleinen Hügel stand spielte Flöte. Dann kam wie aus dem Nichts hinter dem Hügel ein Pferd aus der Herde auf diese Person zu, als hätte sie genau das Pferd mit den Flötenklängen gerufen. André und Oscar beobachteten das Geschehen vom Zaun aus, sie waren auf den Hof getreten. Die Hofhunde bellten, aber mehr auch nicht. Vom bellen der Hunde aufmerksam drehte sich die Person um und sah zwei Personen die am Zaun standen und sie wohl beobachtet hatten. Leicht erschrocken ging sie runter zu Zaun. André winkte und begrüßte die Person von weitem, doch diese Antwortete nicht. Das Pferd welches bei ihr stand folgte ohne zu zögern seinem Herren. Wenige Meter vor dem Zaun, bei Oscar und André blickte die Person auf um genau zu sehen, wer denn da am Zaun stand und einfach ihren Hof betreten hatte. Wie erstarrt blieb sie stehen, erkannte sie doch Oscar. Erinnerungen an den böse funkelnden Blick, damals im Gasthof. Oscar erhob ihre Stimme „Salut, je pense que nous savons de l'autre.“ begrüßte Oscar den Rotschopf der ihre Worte nicht verstand und reichte ihm die Hand durch den Lattenzaun entgegen. Stocksteif stand der Rotschopf da, wollte aber nicht unhöflich sein und ging die zweit Schritte, schüttelte ihre Hand und ein zaghaftes „Bonjour..“ kam über seine Lippen, konnte er doch immer noch nicht fließend französisch, aber wenigstens schon ein paar einfache Sätze. Eigentlich hatte er so eine Situation immer zu vermeiden versucht, war es ihm doch zu peinlich Wörter oder Sätze falsch zu bilden und auszusprechen. André hingegen hatte Herzchenaugen, als er das Pferd sah, welches dem Jungen gefolgt war. So Wunderschön, fast Goldfarbenes Fell und diese hellblonde Mähne wie sie im Wind wehte. Er konnte sich nicht satt sehen und wollte es unbedingt berühren, streicheln, wissen wie sich so ein Goldenes Fell anfühlt. Doch der Junge, der sich immer noch nicht vorgestellt hatte, sah Andrés Arm aus den Augenwinkel. „Ssschhht!“ und eine kurze Handbewegung des Jungen und das Goldene Pferd lief wieder zurück in seine Herde. 'Niemand fasst sie an!!' Brüllte er André mit bösem Blick an, doch er verstand die Wörter nicht, wohl aber den lauten Ton seiner Stimme und merkte, das er wohl was falsch gemacht hatte. Oscar sah ihn auch verärgert an, macht man so was doch nicht, als Fremder. Mit nachdenklichem Blick in die Ferne und beruhigter Stimme fand der Junge die richtigen Worte „Qu'est ce que tu fais là?“ fragte er und schlüpfte zwischen zwei Latten hindurch. Doch dann Sprach Oscar zu schnell und zu viel auf einmal, das er kein Wort mehr verstand. Verdattert stand er da, überlegte kurz und schnappte zwei Wörter aus ihrem Wortschwall heraus die er erkannte. Pferd und Weiß, das hatte er verstanden. Zählte eins und eins zusammen. „Ah.. Suivez-moi.“ Ging er voraus gezielt auf die Stallungen. Öffnete die Stalltür. Es war ein sehr großzügiger Stall, die Boxen waren groß und es kam genug Tageslicht rein. Er blieb an einer Box stehen und zeigte mit dem Zeigefinger auf den Schimmelhengst der dort stand. Freudig wieherte der Schimmel als er seinen Kopf aus der Boxentür streckte und seine Herren wiedererkannte. Oscars Augen leuchteten auf, als sie ihr Pferd sah. Der Junge ging derweil an einen Schrank und holte ein Halfter und Strick raus, legte es dem Schimmel geschickt um, öffnete die Boxentür und führte den Hengst auf die Stallgasse, band ihn dann an einer Öse fest und zeigte auf das rechte Hinterbein, welches um das Sprunggelenk verbunden war. André ging um den Hengst herum und kniete sich zu dem verletzten Bein und tastete es kurz ab. „Es ist leicht geschwollen.“ Der Rothaarige war wieder am Schrank und kramte einen länglichen Koffer und eine Arzttasche hervor. Sein Onkel, der durch eins der Dienstmädchen auf den unerwarteten, fremden Besuch aufmerksam gemacht wurde, hatte sich zu ihnen gesellt, stellte sich vor und erzählte Oscar das der Schimmel heute früh auf ihrem Hof stand. 'Sag ihr auch, das er zu meinen rossigen Stuten wollte und deswegen hier stand.' brachte der Junge ein. Sein Onkel ergänzte den Satz zu seiner Erzählung und Oscar musste lachen. André kniete noch immer am Bein, als der Junge mit seinem Utensilien dazu kam. Er öffnete die Tasche, griff nach einer Verbandsschere und schnitt den Verband am Pferdebein auf. Sorgsam entfernte er den Verband und die Kompressen die das Blut aufgesogen hatten. Nun öffnete er den Koffer, darin befanden sich fein säuberlich verschiedene Skalpelle, eine Medzinfalsche mit reinen Alkohol, eine kleine Flasche mit Jodlösung, diese nahm er heraus, so als wüsste er genau was er tun muss. André staunte über die Ausrüstung, hatte er doch nicht so was um seine Pferde am Haus Jarjayes' zu versorgen, war nämlich eins lahm oder anders nicht mehr Reitbar, ging es oft zum Schlachter und ein neues wurde gekauft. Er beobachtete jeden Handgriff des Jungen. Nahm er jetzt aus der Tasche einen Tupfer-schwamm und tränkte ihn mit der Jodlösung, damit rieb er die Wunde des Schimmel und das Fell drum herum großzügig ein, dann nahm er eine Salbe und eine Kompresse, legte sie auf die Wunde hielt sie fest und mit der anderen Hand griff er nach einer neuen Bandage, die er feste, aber nicht zu fest um das Pferdebein wickelte. Mit einem festen Knoten war das Bein nun versorgt. Der Schimmel stand die ganze Zeit ruhig da, betüdelte Oscar ihn die ganze Zeit und unterhielt sich mit dem Onkel des Jungen, so das der Hengst gar nicht mitbekam, was an seinem Bein gemacht wurde. 'So fertig, er muss noch mindestens 3-4 Tage stehen, dann müsste die Schwellung zurückgegangen sein, die Wunde ist das kleinste Übel.' erklärte er seinem Onkel, der es Oscar und André übersetzte und erklärte. Nickend stimmten sie zu, das ihr Schimmel noch die Tage hier stehen sollte bis er genesen ist. Der Junge verstaute den Koffer und die Tasche wieder im Stallschrank als Oscar neben ihn trat. So nah neben ihn stehend, musterte sie den Jungen, der doch viel zu klein war für einen Jungen, vielleicht gerade mal etwas über 1,60 m und diese Augen waren viel zu schön. Dann blieb ihr Blick auf der Bluse hängen, der Gehrock war weit offen und der vermeintlich Junge streckte gerade seine Arme hoch um die Tasche in das oberste Regal zu verstauen, da sah Oscar, das der Junge gar kein Junge war, sondern ein Mädchen, oder besser eine junge Frau. Ihr Busen zeichnet sich doch deutlich trotz weiter Bluse ab. Etwas irritiert stand Oscar bei der jungen Frau, wollte sie sich doch bedanken, das sie ihr Pferd versorgt hat und es noch weiter behandelt die Tage. Oscar räusperte sich und sprach ihre Danksagung aus, doch verstand sie es nicht, hilfesuchtend blickte sie zu ihrem Onkel. 'Sie bedankt sich dafür das du ihr Pferd versorgst.' Übersetzte ihr Onkel. 'Achso.. ja... keine Ursache, Tieren helfe ich immer, das ist schließlich mein Beruf.' gab die rothaarige als Antwort, die auch wieder ihr Onkel übersetzen musste. Sie traten alle aus den Stall und Oscar stellte nun die Frage, die sie noch auf ihren Lippen brannte. „Hier soll es eine Bestie geben die Nachts umherstreift und Tier und Mensch mit ihrem Gebrüll in Angst und Schrecken versetzt. Habt ihr davon gehört, oder lebt diese Bestie hier?“ fragte Oscar mit scharfen Ton. Die junge Frau, die sich immer noch nicht vorgestellt hatte, verstand nichts und sah zu ihrem Onkel auf, der mit unsicheren Blick, die Frage von Oscar nicht auf der Stelle beantworten konnte. „Nun...“ begann er.“.. davon gehört haben wir auch, aber wissen nichts genaueres.“ fuhr er fort in der Hoffnung, das die Antwort Oscar reichte. André erkundete während Oscar mit dem Herren sprach den Hof und entdeckte in an einem Nebengebäude wo auch die drei Hofhunde eifrig am Boden schnüffelt und an am Boden vor der Tür des Gebäudes scharrten, da entdeckte er Schleifspuren im staubigen Boden, worin sich Blut vermischte. Er vermutete, das dort das Gebäude war, wo geschlachtet oder geschlachtetes Vieh zerlegt wurde und schenkte dem keine weitere Aufmerksamkeit und ging wieder zurück zu Oscar, die sich weiter mit dem Herrn unterhielt. Es wurde spät und so verabschiedeten sich alle voneinander. Oscar war den ganzen Weg zurück in Gedanken. ~Etwas stimmt hier nicht~ dachte sie und warf nochmal einen Blick zurück auf den Gutshof. ------------------------------------- 'DU HAST WAAAAS!!!!!' Bist du denn völlig verrückt!!!' ertönte es laut am Esstisch des Gutshofes wo das junge Mädchen mit ihrem Onkel zu Abend speiste. 'Doch doch und du wirst dich benehmen, hast du verstanden! Und außerdem ist sie eine Lady, Kommandant der Königlichen Leibgarde, du solltest dir vielleicht mal eine Scheibe von ihr abschneiden.' gab er bekannt doch seine Nichte war nun sauer, wie konnte er so was einfach entscheiden, ohne sie vorher zu Fragen. 'Wenn sie ihn entdecken, töten sie ihn!' sprach sie mit Tränen in den Augen. 'Ach ja, du solltest ihn Nachts nicht mehr raus lassen, die Menschen im Dorf haben Angst und werden sicher irgendwann noch auf die Suche gehen, dann kannst du ihm auch nicht mehr helfen.' sprach mit ruhiger Stimme auf seine Nichte ein. 'Das ist nicht Fair! Er braucht das!' Widersprach sie ihrem Onkel und stürmte aus dem Esszimmer in ihr Gemach. Knallte sie laut die Tür zu und an ihrem Bett erschrak ein großes weißes Tier mit zotteliger Mähne. Es raunte Richtung Tür, stand auf um bewegte sich auf sie zu. 'Ach Kija... was soll ich nur machen...' mit Tränen warf sie sich dem Tier um den Hals und vergrub ihren Kopf in die noch spärlich Mähne. Das Tier fing an laut zu schnurren und leckte den Stoff an ihrer Schulter, als wollte er sie trösten. 'Du bist kein Killer, du würdest keinem Menschen etwas antun, oder?' fragte sie ihr Tier und sah in seine hellblauen Augen. Ein kurzes raunen kam als Antwort vom ihm. Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, stand auf ging an ihren kleinen Tisch am Fenster wo ihr Bogen und der Köcher mit den Pfeilen standen. Packte beides, legte sich erst den Köcher, dann den Bogen im die Schultern auf den Rücken. Das weiße Tier wusste, was das bedeute, sie gingen heute Nacht jagen. Es war schon fast Mitternacht und es war Vollmond. Eine perfekte Nacht um jagen zu gehen, mit einem Löwen an der Seite. Es war ein heißer Tag gewesen, somit war die Nacht noch angenehm warm. Sie hatte sich eine Kurzärmlige Bluse angezogen, die Hosenbeine hochgekrempelt und die Schuhe hatte sie auch zuhause gelassen. So streifte sie neben ihrem vierbeinigen Partner durch das hohe Gras auf eine kleine Baumansammlung zu, dort gab es Kaninchen und vielleicht auch ein paar Rehe. Auf einem Feld erblickte sie ein Reh, schnell duckte sie sich und ihr Gefährte ging gleich in Pirschhaltung. Geduckt umkreiste er das Reh um von hinten anzugreifen, sie schlich gebückt in die entgegensetzte Richtung, den Bogen schon bestückt mit einem Pfeil ich den Händen. In Position, das Opfer anvisiert, den Bogen gespannt, wartend das ihr Gefährte zu Angriff über ging. Sie wusste ja, das er noch nicht viel Jagderfahrung hatte und ihm seine Beute doch zum größten Teil immer entwischte, deshalb hockte sie hier um die Jagd erfolgreich zu beenden. Da senkte das Reh seinen Kopf wieder zum grasen und da sprang er wie aus dem Nichts, ein weißer Blitz, gezielt auf sein Opfer zu, welches seinen Angreifer viel zu spät bemerkte und erst dann die Flucht ergriff, als es schon fast zu spät war, aber mit seinen flinken Beinen und den hohen Sprüngen, konnte das Reh Raum gut machen und lief in Todesangst um sein Leben. Kijani, so heißt der weiße Löwe, vergrößerte seine Schrittlänge um wieder Boden gut zu machen, doch gelang es ihm nicht wirklich. Das Reh lief in Richtung des zweiten Jäger, der nur darauf wartete. Und da flog auch schon der erste Pfeil, durchschnitt die Luft mit einen sausenden Geräusch und traf sein Ziel in der Schulter. Das Tier stockte und stolperte, der Löwe holte auf packte es gleich an der Kehle um es in den Tot zu ersticken. Die Jägerin eilte herbei, zug ihren Dolch und stach dem sterbenden Tier ins Herz, damit es nicht länger leiden musste. Kijani blieb verbissen an der Kehle des Tieres.' Lass los, es ist tot, das hast du sehr gut gemacht mein großer.' lobte sie ihn, doch er ließ nicht locker. Sie wollte das Reh nachhause bringen und noch zerlegen, doch das ging nicht, solange er es festhielt. 'Komm schon Kija... lass los!'flehte sie ihn fast schon an, doch es half nichts. So schnitt sie mit einem anderen Messer, ein scharfes Jagdmesser den Kopf mit Halsteil ab. Es knackten kurz die Halswirbel und Kijani lief ein Stück weg mit seiner Beute in der Schnauze, teilen wollte er jetzt nicht, typisch Löwenmännchen. Sie band dem Reh die Beine zusammen und zog es den Weg zum Hof hinter sich her, ihr Gefährte folgte ihr mit dem angefressen Rehkopf in der Schnauze. Geschwind öffnete sie die Tür des Schlachtgebäudes, legte das Reh ab und begab sich an die Arbeit es auszunehmen, zu säubern und zu zerlegen. Erst in den frühen Morgenstunden war sie mit der Arbeit fertig, die Eingeweide gab sie den Hunden zum fressen. Wusch sich am Brunnen das Blut von den Händen und Armen, die Bluse konnte sie vergessen, die war hinüber. Am Horizont kündigte sich schon die Sonne an, Kijani war noch zufrieden an seinem Reh am kauen. Doch sie wollte nun ins Bett und ihr weißer Freund schlief wie schon von klein an, neben oder mit ihr am Bett. 'Kaji komm, wie gehen schlafen.' rief sie ihm zu, der weiße Kater erhob sich und ging zu ihr an den Brunnen, denn auch das war ein Ritual, nach dem fressen. Mit einem nassen Tuch säuberte sie die blutverschmierte Schnauze der Löwen, er sollte schließlich nicht dreckig machen, nachdem suchte sie seinen Körper noch nach weiteren Flecken ab und entfernte sie aus seinem Fell. Als dann auch er Bettfertig sauber war gingen sie rein, gezielt zu ihrem Zimmer. Sie zog ihre Bluse aus und warf sie achtlos auf den Boden, die Hose flog ebenfalls durch den Raum, dann stellte ihre Jagdwaffe an ihren rechtmäßigen Platz und setzte sich müde auf die Bettkante. Sie streckte sich noch mal und ließ sich dann nach hinten auf ihr Bett fallen. Der Löwe hatte schnell seinen Schlafplatz aufgesucht und lag dort schon mit immer schwerer werdenden Augen, bis nur noch schnaufender Atem aus seiner Richtung zu hören war. Früh klopfte es an ihre Tür. Es war ein der wenigen Dienstmädchen, die nicht schreiend davon liefen als sie Kijani das erste mal sahen. Sie wartete noch kurz, aber es kam keine Antwort auch ihr klopfen, also klopfte sie nochmal, aber etwas kräftiger. 'Jaaaaa....' erklang es müde und das Dienstmädchen öffnete die Tür, trat herein und sprach sofort das heute doch Besuch kommt und die junge Lady sich dafür doch noch herrichten musste. 'Aufstehen Fräulein, sie müssen sich fertig machen.' erklang es von dem netten Dienstmädchen welche die Vorhänge öffnete um der aufgehenden Sonne platz zu machen. 'Es ist doch noch viel zu früh...' kam es grummelnd aus dem Bett. 'Gerade deswegen junge Lady, ihr braucht immer viel zu lange, deshalb wecke ich euch früh genug.' sprach das Dienstmädchen ermahnt und verließ ihr Zimmer eiligen Schrittes. -------------------------------------- André und Oscar betraten die Eingangshalle des Hauptgebäudes. Draußen wurden sie schon vom gleichen Dienstmädchen empfangen, welche die junge Lady am frühen Morgen schon geweckt hatte. „Willkommen, bitte hier entlang.“ begrüßte sie die beiden Besucher und führte sie in den Salon, wo schon alles hergerichtet war. Es standen Gebäck Tee und heiße Schokolade bereits auf einen kleinen Nebentisch. „Sie können schon mal Platz nehmen, der Herr kommt sofort.“ bat sie die beiden, sie ging um den Tisch als sich André und Oscar setzten. „Tee oder heiße Schokolade?“ fragte sie höflich. „Hesse Schokolade für mich bitte“ kam es von Oscar, „Ich nehme lieber einen Tee.“ bestellte André. Nachdem das Dienstmädchen beiden ihre Tasse mit dem gewünschten Getränk servierte, verließ sie den Salon und ging Richtung Küche. Wehrendessen beeilte sich die junge Lady sich anzuziehen und zurecht zu machen. War sie doch nochmal eingeschlafen, nachdem sie so früh geweckt wurde. Ihr Onkel klopfte an den Türrahmen, denn ihre Tür stand offen, ihr Kater durfte sich eigentlich frei im Haus bewegen, nur in die Küche durfte er nicht und wenn Besuch da war, durfte er ihr Gemach auch nicht verlassen, doch jetzt war er nicht anwesend in ihrem Räumlichkeiten. 'Wie siehts denn hier aus!' erschrak ihr Onkel im Türrahmen stehend, als er die blutverschmierte Bluse am Boden liegen sah. 'Ach das, ich war die Nacht draußen mit Kija und wie haben und ein Reh gejagt.' berichtete seine Nichte beiläufig als sie vorm Spiegel ihren Kragen richtete. 'Es hängt im Schlachthaus und sollte die Tage verwertet werden.' ergänzte sie ihren Satz. 'Bist du dann soweit fertig? Und wo ist Kijani? Er soll doch hier drin bleiben.' sprach er hektisch. 'Unser Besuch ist da, ich gehe schon mal runter. Finde den Kater und sperr ihn ein, zu seiner eigenen Sicherheit.' befahl er seiner Nichte die vor Spiegel stand und nun ihre Haare richtete. 'Ja.' kam mit einem dazugehörigen nicken von ihr und somit begab sich ihr Onkel Richtung Salon. Sie trat einen Schritt vom Spiegel weg, zog nochmal die Bluse zurecht, den Gehrock nochmal glatt streichend musterte sie ihr Spiegelbild kritisch. Sie griff nach einem Flakon überlegt kurz und stellte ihn dann doch wieder ab. So verließ sie ihr Zimmer und die Tür ein Spalt offen, denn jetzt durfte sie ihr Schmusekätzchen suchen gehen. Schnellen Schrittes trat sie nach draußen, und ging die gewohnte Plätze ihres Katers ab, wo er sich Tagsüber zum schlafen aufhielt. Und nach wenigen Minuten fand sie auch den großen Kater dösend im Schatten hinter dem Stall, im kühlen Gras. Vorsichtig ging sie auf ihn zu um ihn zu wecken, denn er durfte hier draußen nicht gesehen werden, nicht heute. Sanft kraulte sie das große Ohr des Katers der davon wach wurde und anfing zu schnurren. 'Komm steh auf, du musst rein für den Rest des Abend.' sprach sie zu ihm und klopfte ihm dann ab den Rücken und den Hintern, damit er verstand aufzustehen. Kurz darauf erhob sich das Tier mürrisch und ging Richtung Haupthaus. Nur langsam setzte er eine Pfote vor die andere, man merkte ihm an, das er keine Lust hatte rein zu gehen, draußen war es doch viel angenehmer. Aber es nütze alles nichts. Im Salon hatte ihr Onkel den Besuch schon empfangen und sie unterhielten sich ausgiebig, das konnte man in der Eingangshalle hören. Als Kijani in der Eingangshalle stand horchte er auf. Die fremden Stimmen. Er raunte und schnuffte in die Richtung des Salons woher die fremden Stimmen kamen. 'Nein Kaji.. hier lang. In dein Bett, sofort!' redete sie auf ihn ein, doch der Kater hört nicht und blieb wie angewurzelt stehen mit starren Blick auf den Salon. Alle Müdigkeit war verflogen und das weiße Tier setzt seinen Weg fort, nur nicht in Richtung des Zimmer seiner Herrin, sondern in Richtung des Salons. Die junge Lady griff in seine Mähne und zog ihn weg vom Salon,. Nein, hier lang wirst du wohl hören!' Doch das Tier hörte nicht und war kräftiger als seine Herrin. So lief sie schnell zum Salon, wollte die Türe von außen einfach zu ziehen und dann ihren Löwe in ihr Zimmer bringen, zur Not mit Leine und Halsband. Doch ihr Onkel öffnete die Tür und sah seine Nichte die kurz noch stoppen konnte bevor sie ihn unsanft anrempeln würde. 'Da bist du ja, ich hab mich schon gefragt wo du bleibst.' entgegente er ihr. 'Onkel ich.. äh.. das geht nicht... da ist noch.. ich muss noch...' stammelte sie und deute hinter sich, sein Blick fiel auf Kijani, der wieder stehen geblieben war aber weiterhin auf den Salon starrte. Er seufzte. 'Komm rein, der wird schon gehen, wenn ihm langweilig wird.' mit dem Satz zog er seine Nichte am Ärmel in den Salon und schloss die Tür. Sie stolperte zwei Schritte in den Salon bis sich wieder fing, sich in Haltung stellte und die beiden Besucher begrüßte. „Guten Tag Lady Oscar, Monsieur Grandier. Schön das ihr uns auf unseren Hof besucht.“ kam es ober höflich von ihr im perfekten französisch. Sie hatte sich die Begrüßung noch am Mittag, als sie aufstand und sich fertig machte aus ihrem Buch zusammengesucht und sich einige Male selbst vor gesprochen. „Sehr gut, ihr habt schon mehr gelernt.“ lobte Oscar sie, als die junge Lady sich an ihren Platz am Tisch setzte. „Danke, ich versuche mein bestes.“ bedankte sie sich abermals höflich für Oscars lobenden Worte und schenke sich heiße Schokolade in ihre Tasse. Ihr Onkel nahm neben ihr Platz. „Wie kommt es eigentlich, das eure Nichte keine Kleider trägt, wie jede andere junge Frau in ihrem Alter auch? Wenn ich Fragen darf?“ fragte Oscar neugierig. „Nun das hat bestimmte Gründe, die ich euch später gerne erläutere. Aber ich wollte euch eigentlich zu der Geschichte mit der Bestie genaueres erzählen.“ wendete er das Thema und schenkte sich dabei Tee in seine Tasse. Die Junge Lady saß derweil an einem Gebäck knabbernd und leicht desinteressiert neben ihm, sie wusste, das er jetzt ihre Lebensgeschichte erzählen würde, sie nahm sich noch zwei Gebäckstücke und lehnte sich dann dann zurück. 'Jetzt geht das wieder los...' murmelte sie mit vollen Backen und spülte den Keks mit einem großen Schluck Kakao hinunter. 'Das habe ich gehört junge Dame!' ermahnte er seine Nichte, die daraufhin ihren Mund hielt und vom nächsten Keks ein Stück abbiss. Kapitel 3: Märchenstunde ------------------------ Kapitel 3 Er holte tief Luft, sammelte seine Gedanken, doch wusste er selber nicht genau wo er anfangen sollte. Nahm er noch einen Schluck Tee, als würde er sich den Mut antrinken wie mit Alkohol. „Es begann alles 1754 in Afrika, als die junge Lady geboren wurde unter tragischen Umständen.“ fing er an zu erzählen und hielt dabei seine Tasse weiter in den Händen. „Sie kam mitten in der Savanne Afrikas zu Welt. Das dort lebende Volk der Massai kamen ihrer Mutter noch zu hilfe, die schmerze schreiend in der Savnne lag. Die Menschen dort halfen ihr bei der Geburt, doch leider gab es komplikationen, die man selbst hier medizinisch nicht behandeln konnte. So starb ihre Mutter bei der Geburt. Ihr Vater zog sie so gut es ging dort auf, versuchte ihr alles beizubringen wie auch in der Heimat. Sie lernte auch viel bei den dor lebenden Massai, hütete mit den Kinder die Ziegen oder ging später auch mal mit auf die Jagd. Früh kleidete sich auch wie sie und verbrachte fast mehr Zeit bei dem Einheimischen als bei ihrem Vater. Mit diese erkenntis kam ihr Vater mit ihr wieder nach Deutschland da war sie 11 Jahre alt. Er wollte ihr hier eine weitere Ausbildung ermöglichen was in Afrika nicht möglich war, zudem sollte sie später auch verheiratet werden. Sie tat sich zu anfang sehr schwer mit dem moderen Leben und dem Luxus. Gewöhnte sich aber dann doch gut daran und in der Schule lernte sie auch schnell. Mit 17 wurde sie dann verheiratet mit einem 25 jährigen Herzog. Doch das Schicksal meinte es nicht gut mir ihr.“ unterbrach er kurz und nahm wieder einen kleinen Schluck Tee. Oscar und André hörten ihm gespannt und leicht erschrocken über das Erzählte zu. Fragen konnte sie auch noch später stellen. „Der Herzog trennte sich nach drei Jahren von ihr, da sie ihm kein Kind schenken konnte und der Herzog brauchte einen Erben. Das er sie verlassen hatte schmerzte sie nicht wirklich, sie liebte ihn nicht und hatte sich nur dem Willen ihres Vaters zu dieser Hochzeit gebeugt.“ Fuhr er fort und sah wie seine Nichte abwesend zum Fenster blickte, kannte sie doch ihre eigene Lebensgeschichte selbst gut genug. Dann stand sie auf und ging stumm ans Fenster und setzte sich dort in einen der Sessel. 'Ich möchte das nicht weiter hören Onkel... ich kenne mein Leben schließlich selbst gut genug...' gab sie leise und mit leicht trauriger Stimme von sich. Oscar sah ihr nach, verstand sie zwar nicht was sie zu ihrem Onkel sagte, doch konnte sie den Klang ihrer Stimme genau deuten und konnte sie gut verstehen, nachdem was ihr Onkle bis jetzt erzählt hatte. Die Worte seiner Nichte nicht beachtend erzählte der Mann weiter. „Mit 21 reiste sie alleine wieder nach Afrika, zu dem Haus, was sie dort besaßen. Das war über die Jahre die sie nicht dort waren recht mitgenommen durch die Hitze die dort herscht, aber es reichte ihr. Das Volk der Massai, die in der Nähre ihr Dorf hatten waren immer noch die Gleich wie vor Jahren, als sie ihr Geburtsland verlassen musste. Freunde aus Kindertagen hatten sie wieder erkannt, trotz der vielen Jahre die vergangen waren und hatten sie freudig begrüßt. Die Menschen nannten sie seit ihrer Geburt Jamila, was soviel wie Wünderschön bedeutet, denn sie war wohl auch ein wunderschönes Baby gewesen sein.“ brach er schmunzelnd seine Erzählung ab. Die junde Lady saß im Sessel und hatte ihren linken Ellenbogen auf die Armlehne gestützt, daruf folgte ihre Hand mit der sie sich an die Stirn fasste und mit geschlossenen Augen den Worten ihres Onkels folgte. 'Ich kann es bald nicht mehr hören...' warf sie ein, als würde sie bald die Gedult verlieren. 'Aber jetzt kommt doch das schönste. Wie du zu Kijani gekommen bist.' erklärte er ihr, doch sie blieb stumm. „Wo war ich.. achja.. Sie war ein sehr schönes Baby gewesen. Sie lebte nun schon ein Jahr bei den Massai, trug ihre Kleidung, sprach ihre Sprache, spielte mit den Kindern und arbeitete mit den Frauen, so als hätte sie nie was anderes gemacht in ihrem Leben. An einem Tag kam die Jäger aufgeregt ins Dorf. Sie hatten was gefunden. Normalerweise taten sie soetwas nicht und liessen der Natur ihren lauf, doch das was sie gefunden hatten war etwas besonders. Ein kleines Löwenjungen, es war ganz weiss. Die Jäger suchten gezielt Jamila auf und übergaben ihr das Löwenjunge was laut und hungrieg schrie. Meine Nichte hat das Löwenjunge dann mit Ziegenmilch groß gezogen bis es feste Nahrung zu sich nehmen konnte.“ „Warte mal kurz.“ unterbrach André die Stimme des Mannes und schaute ihn fassungslos an. „Sie hat einenn Löwen groß gezogen, mit Ziegenmilch?“ kam die ungläube Feststellung von André. „.Ja, das hat sie und das auch erfolgreich. Das Junge wuchs zu einem stattlichen Junglöwen heran.“ klärte er André auf. “ grinste der Onkel und dachte an die Zeit zuück. „Und wo ist es jetzt? Hat sie ihn in Afrika gelassen und ist alleine wieder abgereist?' Wollte Oscar jetzt wissen. Sie brannte regelrecht auf die Antwort und horchte weiter seinen Worten, wie ein kleines Kind, welches man ein Märchen erzählte. „Nicht so schnell, dazu kommen wir noch.“ beruhigte er Oscar und fuhr dann mit seiner Erzählung fort. „Also, das Löwenjunge wuchs heran und wurde im Dorf zum Spielgefährten der Kinder, den es hatte noch nicht gelernt wie man Jagd und tötet, wurde es doch von seiner Ziehmutter mit allem versorgt was es brauchte. Doch zwei Jahre nachdem sie das Löwenjunge von den Jägern überreicht bekommen hatte, bekam sie einen Brief aus der Heimat.“ er brach plötzlich ab und musste schlucken bis er weitersprach, „Den Brief hatte ich ihr geschrieben. Ihrem Vater ging es nicht gut und ich wusste nicht wie lange oder ob der Brief sie überhaupt erreichen würde. Ich hoffte nur, das sie ihn bekommen würde. Aufjedenfall trat sie knapp einanhalb Monate später durch die Tür des Anwesen ihres Vater. Unterernährt, und ungepflegt in ihren alten Sachen von ihrer Abreise und in einem Transportkäfig an einem Pferdegespann ihr Löwenjunges. Sie konnte ihn nicht in Afrika lassen, es ist ihr Sohn, ihr ein und alles.“ sprach er mit bedrückter Stimme. „Ihr Vater, mein Bruder starb nur wenige Tage nach ihrer Ankunft und nun musste sie das Anwesen und das Gestüt leiten, worauf sie gar nicht vorbereitet war. Ich half ihr bei allem und passe jetzt noch nach einem Jahr ihrer Rückkker auf sie auf, das habe ich meinem Bruder am Sterbebett versprochen.“ ---------------------------------------- Plötzlich stürmte eins der Dienstmädchen in den Salon. Ganz ausser Atem mit Schweißperlen auf der Stirn und den Schrecken in den Augen, kam erst kein Wort über ihre Lippen. Es musste was schreckliches passiert sein. 'Was ist los Anne?' fragte der Hausherr sein Dienstmädchen und stand auf und ging ein paar Schritte auf sie zu. Die Junge Lady hatte ihren Blick auch zur Tür gewand, blieb aber im Sessel sitzen und sah nur über ihre Schulter an der Sessellehne hinüber. 'Das... das Tier...' brachte das Dienstmädchen hechelnd hervor. Augenblicklich stand die junge Lady aus ihrem Sessel auf und stürmte aus den Salon durch die Eingangshalle hinaus auf den Hof. Sie hörte es schon. ~Die Hühner!!!~ mit aufgerissenen Augen eilte sie zum Hühnerstall. Hinter ihr kamen ihr Onkel, Oscar und André auf den Hof und sahen ihr nach. Am Hühnerstall war die Tür offen aber angelehnt und drinnen konnte man das panische gackern der Hühner hören. Sie riss die Tür auf und ihr kamen gleich drei Hühner entgegen gefolgt von Federn und einem weissen Raubtier. Sie landete unsanft auf dem staubigen Boden. Die drei Hühner trennten sich und das Raubtier verfolgte nur noch eines der drei. Mit großen Sätzen jagde es seine auserkorene Beute über den Hof. 'Bleib hier!' rief sie dem Tier zu, doch brachte ihre Worte nichts, sie raffte sich auf und rannte ihm hinterher. 'Bleib sofort stehen, du doofes Zottelvieh!!' schrie sie wütend. Das Huhn suchte sein Heil hinter den Stall, doch der Löwe hatte es fast, rutschte er nur aus, als das Huhn scharf links abbog und hinter den Stall flatternd verschwand. Jetzt hatte sie ihn, sein Missgeschick hatte sie zu ihm aufholen lassen, so warf sie sich auf das Raubtier um ihn am aufstehen zu hindern. Ausser atem hielt sich an der Mähne fest, lag sie auf seinem Rücken. 'Du blödes Vieh, was soll DAS!!!' brüllte sie ihn an. Das Tier raunte, als würde er sich beschweren, 'Du weisst doch das du nicht an die Hühner sollst!!' erinnerte sie ihr Tier an seine Erziehung. Eiligen Schritten kamen ihr Onkel, Oscar und André zum Gesehen und sahen gerade wie die junge Lady sich ihre Sachen abklopfte und der Löwe sich wieder auf seine Pfoten erhebte. Oscar und André blieben mit größeren Abstand wie erstarrt stehen beim Anblick des Tieres. Hatten sie noch nie ein solches Tier gesehen. Es sah schon sehr zottelig aus mit diesen Fellfetzten auf seinem Kopf, am Hals und Brust. 'Ist dir nichts passiert?' fragte der Onkel leicht besorgt. 'Nein nein.. es ist nichts passiert..' antwortete sie ihm und zupfte den Löwen am Ohr. 'Blödkopf!' beschimpfte sie das Tier und ging leicht angesäuert wieder Richtung Haus. Nach einigen Schritten blickte sie auf sah sie Oscars und Andrés geschockte Gesichter, hatte sie gar nicht gemerkt, das sie auch hier standen und das alles mit angeguckt hatten. Hinter der jungen Lady trottete der missgelaunte Kijani, der seine Beute nicht fangen durfte. 'Jetzt ist die Katze sprichwörtlich aus dem Sack..' mumrlete sie verlegen und drehte sich zu ihrem Onkel. André und Oscar wichen leicht verängstig und resptkvoll vor dem Tier zurück, als es an ihnen vorbei ging, ohne ihnen einen Blick zu schenken und sich dann am Hauseingang ablegte. „Ist das... .?“ kam es von Oscar die mit Zeigefinger noch auf das Tier zeigte. „Ja, das ist das Löwenjunge... Kijani.“ sprach der Onkel kurz, was sollte er denn noch sagen. ' „Er ist tut keinem was!“ rechtfertigte sich die junge Lady, wusste auch sie nicht mehr was sie noch sagen sollte. „Und was macht ihr wenn doch was passiert!!“ ermahnte Oscar aufgebracht, denn für schien es zu gefährlich ein solch großes Tier frei rumlaufen zu lassen. „Es wird nichts passieren! Dafür sorge ich schon.“ warf die die junge Lady ein. In ihr stieg die Wut, würde sich nie in ihre Erziehung dem Löwen gegenüber reinreden lassen, was wüssten den die Menschen die noch nie ein solches Tier in Freiheit gesehen hatte, wie sie lebten und jagen. Nein kein anderer wusste soviel wie sie. Entschlossen sah sie in Oscar Augen, zeigten diese ihr, das die Junge Lady sich nicht reinreden liess, ihn nicht einsperren oder gar weggeben würde. Es war ihr Sohn, das Geschenk was ihr Afrika mit in ihre Heimat gab, das nie ihr Geburtsland vergessen würde. „Ihr müsst mir versprechen, das ihr es keinem was in Versaille erzählt!“ bat sie Oscar und André mit festen Blick. „Das kann ich nicht.... sowas...“ stockte Oscars Stimme. „Wieso nicht!!“ fuhr die junge Lady Oscar an. „Er ist mein Sohn, meine Erinnergung an mein Geburtsland, meine Erinnergung an soviele schöne Momente, meine Erinnergung an so tolle und hilfsbreite Menschen, die mir soviel gegeben haben! Wollt ihr mir meine Erinnergen und meinen Sohn nehmen!“ sprach sie Oscar ins Gewissen mit aufkommenden Tränen in den Augen. Oscar war erschrocken über soviel Mitgefühl für ein Tier. Es musste ihr viel Bedeuten, oder waren das sogar die Gefühle einer Mutter zu ihrem Kind? Aber es ist ein Tier, kein Menschenkind. Wie konnte sowas sein? War Oscar nun vollkommen verwirrt. Kamen ihr die Worte Jamilas Onkels wieder ins Gedächtnis, das die junge Lady die keine Kinder bekommen konnte. Sie zählte eins und eins zusammen. Das Löwenjunge war ihr Kinderersatz. In ihr schlägt das Herz einer Mutter und auf nichts in der Welt würde sie ihren Sohn einsperren oder weggeben. Würde das schließlich auch keine andere Mutter machen mit einem leiblichen Kind. Dieser Gedankengang öffnete Oscar die Augen, auch wenn sie selber das Gefühl einer Mutter nicht kannte, verstand sie sie nun. „Ich verstehe dich, auch wenn ich das Gefühl einer Mutter zu ihrem Kind nicht kenne.“ mit dem Satz reichte sie der jungen Lady die Hand. Oscar Blick war nun voller verständis. Dankend nahm Jamila Oscar Hand und das Versprechen war besiegelt. Keiner würde von dem Löwenjungen Kijani irgendwas erfahren. ----------------------------------------- Die Tage vergingen. Die Wunde an Oscar Pferd war auch ausgeheitl. Jamila liess ihn gerade auf dem Paddock laufen, hatte er nun genug in der Box gestanden. Von der angrenzden Weide kam Jamilas goldene Stute an den Paddock gelaufen. Der Schimmel blieb am Zaun stehen und wieherte der Stute entgegen. Wölbte er seinen Hals und scharrte im Sand des Paddock um der Stute zu imponieren. Die junge Lady beobachtet das alles mit einem Grinsen, wusste sie doch, das ihre Stute solche Machohengste gar nicht mag. Sie stieg auf den Zaun und setzte sich auf das oberste Brett, setzte ihre Querflöte an ihre Lippen und spielte mit dem Wind ein Lied. Am Himmel stand keine einzige Wolke und es wehte nur ein schwacher Wind vom Meer kommen auf das Land, als zwei Personen auf den Gutshof eintrafen. Sie gingen zum Paddock und der jungen Lady, als sie diese dort auf dem Zaun sitzen sahen. Stumm hatten sie sich neben Jamila gestellt. „Das ist eine sehr schöne Melodie.“ hatte Oscar das Lied gedeutet. „Es fehlt die Beigleitung, dann hört es sich viel besser an.“ barch die junge Lady ihr Flötenspiel ab.„Er läuft wieder sehr gut. Von der lahmheit sicht man nichts mehr.“ ergänzte die junge Lady ihren Satz ohne ihren Blick von dem Schimmel zu lassen, der immer noch veruchte der goldenen Stute zu imponieren und zu gefallen. „Er hat einen guten Geschmack.“ grinste André. „Nichts da, der darf nicht ein meine Stute.“ empörte sich die junge Lady, schnappte sie sich das Halfter und hüpfte vom Zaun in den Paddock. 'AB!..WEG DA!' rief die sem Schimmel zu und schlug das Halfter seitlich gegen ihren Oberschenkel. Der Schimmel setzte sich in imporierenden Trab in Bewegung, seine Mähne wehte taktvoll bei jedem Schritt mit. „Sehr barocker Hengst. Typischer Lippizaner.“ rief sie belanglos. „Ja, ich glaub der war einer der teuren Lippizaner “ sprach André nachdenklich mit einer Hand am Kinn. „Was du nicht alles weisst.“ neckte Oscar ihn und sah ihn nur kurz seitlich an. Auf dem Paddock lief Oscars Schimmel noch ein paar Runden, senkte er dann seinen Kopf, sich eine Stelle aussucht um sich dann zu wälzen. „Na, ihm muss ganz schön der Rücken jucken:“ mit dem Satz stand die junge Lady wieder bei Oscar und André am Zaun. „Ich werde ihn noch putzen und dann könnt ihr ihn wieder mitnehmen. Achja und seine Hufe müssen gemacht werden.“ kam noch beiläufig von ihr als sie wieder über den Zaun kletterte. „Ich werde mich schon darum kümmern.“ versicherte André ihr. Dann stand der Schimmel am Zaun, als wäre es ihm jetzt genug und er wolle wieder in seine Box. Die junge Lady zog ihm das Halfter über, öffnete das Tor und führte den Schimmel Richtung Stallungen. „Ihr könnt schonmal in Haus gehen, ich komme sofort nach. Anne weiss bescheid.“ „Sehr gut. Ich wollte noch mit euch sprechen.“ sprach Oscar ernster zu Jamila. Oscar war die ganze Zeit doch verdächtig still gewesen. Sie traten in die Eingangshalle und das Dienstmädche, Anne, kam schon eilig aus der Küche, begrüßte die beiden Gäste und führte sie in den Salon. „Darf ich euch was zu trinken bringen?“ fragte sie höflich. „Tee, bitte .“ antwortete Oscar ihr. André hatte schon platz genommen und machte es sich auf der kurzen Couch bequem. „Die zwei Wochen gehen viel zu schnell vorbei.“ brach André die Stille im Raum. Oscar stand am Fenster und es schien als hätte sie seine Worte gar nicht gehört. „Ich weiss nicht wie es ist..“ sprach Oscar in Gedanken. „Was meinst du damit?“ verwundert setzt sich André mit dem Satz auf und sah zu Oscar, die sich nicht rührte. „Ich weiss nicht wie es ist Mutter zu sein... Mütterliche Gefühle zu haben....“ sprach sie ihre innersten Gedanken und Gefühle aus, hatte sie sich wieder an die Worte der jungen Lady erinnert und auch an die von Marie Anoinette, die sich auf das Schloß Trianon zurückgezogen hatte um sich mehr um ihre Kinder kümmern zu können. André stockte der Atem bei ihren Worten. „Sag sowas nicht. Wer sagt denn, das du nicht das Leben einer Frau führen darfst?“ es reichte André das Oscar immer noch dachte, das sie bis an Lebensende Befehlshaber, Kommandant, Genral sein müsste. „Ich kann nicht beides sein, André.“ liess Oscar ihre Worte im Raum stehen. André stand auf, ging zu ihr zum Fenster, fasste sie an den Arme, drehte sie zu sich um, sah in ihre blauen Augen, die ihre Hilflosigkeit und Sehnsucht wiederspielgelten. Ohne Worte nahm er sie ihn die Arme, drückte sie eng sich und sie atmete tief ein und aus, gab er ihr doch soviel Halt. „Du bist meine Frau und ich dein Mann. Ich werde immer an deiner Seite bleiben, egal für was für ein Leben du dich entscheidest.“ flüsterte er ihr sanft ins Ohr und drückte sie nochmals enger an sich, als würde er sie nicht mehr loslassen wollen. Als sie die Schritte des Dienstmädche hörten lösten sie ihre Umarmung, denn hier war nicht der richtige Ort, dieses Thema weiter zu führen. Oscar verdrängte den Gedanken und setzte sich auf die Couch neben ihr nahm André platz. Anne, stellte das Tablett mit der Kanne Tee und den drei Tassen auf den Tisch ab, zudem deckte sie noch Gebäck mit auf. „Wenn ihr noch irgendetwas benötigt, ruft einfach nach mir.“ mit den Worten verliess sie den Salon. Wenige Augenblicke trat die junge Lady in den Salon. „Entschuldigt, das ihr warten musstest, mein Onkel ist heute nicht im Haus.“ entschuldigte sie sich. „Ach das ist doch nicht schlimm.“ beruhigte André sie und nippte an seinem Tee. Leicht erschöpft nahm die junge Lady auf der gegenüberliegenden Seite des Tisches platz und schenkte sich Tee ein. Die drei saßen noch bis zum späten Nachmittag. Hatte Oscar doch noch einige Fragen, die nur die junge Lady beantworten konnte. Als die Jamila Oscar den Strick ihres Schimmels überreichte, kam der Hausherr mit der Kutsche auf den Hof gefahren. Es war Begrüßung und Verabschiedung in einem. Und Oscar verliess mit einem lächeln den Hof, war sie froh wieder ihr Pferd zu haben und über das lange Gespräch mit Jamila. Oscar verstand sie nun um so mehr. Kapitel 4: Es wird alles wieder Gut ----------------------------------- Kapitel 4 Es war das Ende der zweiten Woche. André und Oscar musste sich wieder auf den Heimweg zum Anwesen der Jaryes machen. Sorgsam packte André seine Sachen in seine Tasche. Oscar war schon fertig mir ihren, hatte sie ja gar nicht soviel mitgenommen. Es war später Nachmittag und sie stand am Fenster ihres Zimmer mit einem Glas Wein in der Hand. Hinter hier kramte André seine Sachen zusammen. „Habe ich auch wirklich nichts vergessen.?“ Ging er hektisch im Zimmer umher, guckte nochmal in alle Schubladen und in jeden Schrank. „Jetzt ist aber gut.“ fuhr Oscar André an, die schon leicht genervt war von seinem rumkramen und suchen. „Und wenn du was vergessen hast, dann kaufen wir es neu.“ wollte sie ihn beruhigen. Seufzend gab André auf und setzte sich auf die Bettkante. „Meinst du das sie ihn noch lange verstecken kann? Die Dorfbewohner werden immer unruhiger.“ fragte er Oscar leicht besorgt. „Ich kann es ihr nur Wünschen.“ gab sie nur knapp von sich und nahm einen Schluck Wein. „Ich will es Vater sagen, André.. das mit uns...“ sprach sie ein anderes Thema an, was schon länger besprochen werden musste. Denn das Versteckspiel sollte ein Ende haben. André merkte das dieses Thema Oscar schon lange beschäftige, so ging er rüber zu ihr an Fenster und legte einen Arm um ihre Hüfte. „Er wird es nicht akzeptieren.“ gab er klar von sich und festigte seine griff um Oscar, als würde er die Worte des Generals schon in seinen Ohren hören. Oscar stellte ihr Glas auf den kleinen Tisch ab und drehte sich André zu der sie an den Armen faste. „Willst du das wirklich tuen?“ fragte er sie mit ernster Stimme und ernsten Blick. Ihr Herz pochte, wollte sie doch für immer an seiner Seite sein, ganz offiziel, sollte es jeder wissen das Oscar Francois de Jarjayes mit einem Bürgerlichen verheiratet ist, ihren Titel und Rang für die Liebe aufgegegeben hat um das Leben einer Frau an der Seite des Mannes den sie liebte zu leben. „Ja André. Ich will es. Ich will kein Versteckspiel spielen. Ich will dir meine Gefühle zeigen können wann und wo es mir gefällt und nicht immer auf einen unbeobachten Moment hoffen und nicht mehr mit der Angst im Rücken leben zu müssen, entdeckt worden zu sein in unseren gemeinsamen Momenten.“ sprach sie mit bedrückter Stimme und in ihren Augen sah André wieder die Sehnsucht. Seine Hand strich ihr über ihre Wange und wnaderte in ihre Nacken, zog er ihr Gesicht zu seinen bis sich seine Stirn auf ihre traf. Er schloss die Augen. „Wenn du es so willst. Ich werde mit dir überall hin gehen.“ versprach er ihr mit sanfter Stimme und küsste die anschließend auf die Stirn. Oscars Hände legten sich auf seiner Wange und seinen Nacken ab. Sahen sich beide tief in die Augen worin sie sich gegenseitig verstanden ohne ein Wort zu sagen. „Ich liebe dich so sehr, André:“ flüsterte sie ihm zu worauf hin sich ihr Lippen vereinten, innig und Leidenschaftlich stieg in ihnen das Verlangen nach dem jeweils anderen auf. Andrés Hände suchten flink den Weg unter Oscar Bluse, drücke die eine Hand in ihrem Rücken sie enger an ihn während die andere ihre Bluse von den Schultern streifte. DEN REST KÖNNT IHR EUCH JA DENKEN. ICH MÖCHTE HIER KEIN ADULT KAPITEL SCHREIBEN --------------------------------------- Oscar und André verabschiedeten am Vormittag von der jungen Lady und ihrem Onkle bevor sie abreisten. Es vergingen Monate. Bis sich im Herbst und das Schicksal der jungen Lady schlagartig veränderte. An einem Abend ging die junge Lady mit ihrem Sohn wieder mal in der Mondhellen Nacht raus, durch die Felder und Wiesen. Was sie nicht wussten war, dass die Dorfbewohner schon seit Nächten auf der Suche nach der Bestie waren und ebenfalls die Felder und Wiesen beobachteten und absuchten. In Gedanken lief die junge Lady langsamer als ihr Gefährte, was nicht weiter schlimm war, denn weglaufen würde er nie. Dadurch das sie in Gedanken so vertieft war, merkte sie nicht, das in unmittelbarer Nähe schon drei Dorfbewohner, die sich jetzt als Jäger bezeichneten, Kijani schon ins Visier genommen hatten, sie selber war kaum zu erkennen in der Dunkelheit, hatte sie sich einen schwarzen Mantel mit Kapuze übergeworfen, Kijani hingegen leuchtete im Mondlich wie ein Stern mit seinem weissen Fell und war einfach zu erkennen. Ein klicken. Kijani stoppte und lauschte sofort auf und sah in die Richtung des Geräusches. Seine Herrin wurde aus ihren Gedanken gerissen, sah auf und folgte Kijanis Blick. Sah eine Person in unmittelbarer Ferne stehen mit einem Gewehr im Anschlag. Sie machte zwei große Schritte, dann hörte sie schon wie der Schuss die Stille der Nacht durchdrang. Schützend fiel ihr letzter Schritt vor Kijani und traf sie in den Oberschenkel. Ihr Schmerzensschrei durchdrang die Nacht und fiel schmerzerfüllt zu Boden. Ihr Sohn erschrack und da fiel auch schon der zweite Schuss, er streifte den Löwen im Nacken durch seine zottelige Mähne. Da begriff der junge Löwe was vor sich ging und rannte ein Stück um sich dann im hohen Gras an seine Gegener anzuschleichen. „Hast du ihn getroffen?“ hörte man einen der Männer fragen, die geschossen hatten. Keiner der drei wusste es genau. Sie gingen ein paar Schritte durch das Gras. Die junge Lady lag am Boden, Tränen rannen ihr über die Wangen, brannte die Kugel heiß in ihrem Oberschenkel, auf ihrer Stirn standen schweißperlen des Schmerzes und ihr Gesicht wurder bleich. Das Blut tränkte ihre Hose und den Boden rot. Einer der Jäger stand genau richtig um von Kijani angeriffen zu werden. Leise schlich der Löwe sich an sein Opfer, wartete den richtigen Augenblick ab, dann sprang er mit geflechten Zähnen auf ihn. Riss den Mann um und schlug ihm mit einem Prankenhieb das Gewehr aus den den Händen. Brüllte ihn an, doch töten würde er den Menschen nicht. Der Mann war steif vor Angst. Doch hatten die anderen beiden das Gebrüllt gehört und eilten zu ihrem Kollegen. Schnell hatte Kijani sich wieder im hohen Gras unsichtbar werden lassen. Jetzt hatte er alle drei auf einen Fleck. Er umrundtete die drei Männer und sprang dann die zwei Männer die herbei geeilt kamen von hinten an, auch sie fielen wie Kerzen zu Boden und der Löwe schnappt mit seinem Maul nach einem Gewehr. Mit dem Gewehr im Maul, knurrend und flechtenden Zähnen stand er vor den Männern, die sich vor Angst kaum bewegen konnten. Doch da kam ein Schrei. „STIRB DU BESTIE!!!“ es war der erste Mann, den Kijani angegriffen hatte. Er hatte seinen Dolch in der Hand und sprng von hinten auf den Rücken des Löwe und stach seinen Dolch tief in die Schulter des Tieres. Schmerzerfüllt bäumte sich Kijani um seinen angreifer los zu werden. Das Gewehr fiel aus seinem Maul und ein schmerzensgebrüllt verliess seine Maul. Mit weit aufgerissenen Augen fiel er nach hinten um. Sein Angreifer hatte schon längst den Halt verloren. Der Dolch steckte bis zum Schafft in der Schulter Kijanis. Blut schoss mit jedem Atemzug mehr in sein Maul, er hechelte jetzt schwer. Der dritte Jäger hatte noch sein Gewehr und legte an. Kijani stand nur da und sein Blick hatte dich geändert. Seine Pupillen waren zu gänze geweitet und starrte seine Gegener mit geflechten weissen Zähnen an. Noch bevor der Mann abdrücken konnte, sprang der Löwe auf ihn zu und riss ihn nieder. Man hörte aus dem hohen Gras Schreie des Mannes, dann brachen Knochen unter den Zähnen des Löwen und es wurde still. Von den zwei übrig geblieben Männern hört man nur ein Wimmern. Kijani würde auch sie töten, war er jetzt im Blutrausch und sein Blut war nun voller Adrenalin . Einer rannte in voller Panik weg, Leicht humplent, aber den Schmerz des Dolches nicht spürent lief der Löwe den Flüchtigen hinterher. Mit weiten sprüngen hatte er ihn eingeholt, schlug mit einer Pranke dem Mann die Beine über den Boden weg, so das der unsanft fiel. Schnell hatter ihn bei der Kehle gepackt , durchbohrten seine Zähne die Haut und die Luftröhre seines Opfer wie ein Messer durch weiche Butter, auch hier brachen die Halswirbel unter den Druck der Zähne des Löwen und es war vollbracht. Er liess den leblosen Körper achtlos ins Grass fallen und schritt taumelnd auf den Letzten der drei zu, dieser hatte sich aufgerafft und war wieder halbwegs klaren Verstands, denn er hatte sich von dem toten Kollegen das Gewehr und den Dolch geschnappt und zielte mit zittrigen Körper auf das verwundete Tier. Er Schoss und die Kugel traf Kijani am Bauch. Er sackte mit den Hinterbeinen ein als die Kugel ihn traf. Konnte er sich jetzt doch kaum noch auf den Beinen halten. Der Mann schritt an das für ihn nun wehrlos erscheinende Tier um ihm mit einem Gnadenstoß zu erlösen. Kijani stützte sich nur noch auf seinen Vorbeinen ab, hechelte schwer und das Blut tropfte aus seinem Maul. Seine Muskeln zitterten, würde er sich bald nicht mehr halten können. „So du Bestie, jetzt ist es zu ende.“ sprach der letzte der Männer mit einem grinsen auf den Lippen zu dem Tier. Der Mann setzt den Dolch an Kijanis Kehle. Die Eisblauen Augen des Löwen fixierten den Mann. Sie zeigten keine Angst, auch nicht, das er schon aufgegeben hätte und sich jetzt seinem Schickal, dem Tod, ergeben würde. Schneller als der Mann reagieren konnte biss Kijani ihm in den Arm und stand mit letzter Kraft auf. Der Mann sackte vor Schmerz zu Boden, der Dolch fiel ihm aus der Hand und das letzte was er sah war Kijanis blutiges Maul. Triumphierend brüllte Kijani in die Nacht. Aus der Dunkelheit kam der Onkel der jungen Lady herbei geeilt mit Dienstmädchen und Stallburschen im Schlepptau die Laternen trugen. Sie hatten die Schüsse gehört und waren sofort auf die Suche nach ihnen gegangen. Kijanis brüllen wurde immer schwächer, er lag jetzt seitlich, schwer atmend. Seine Herrin lag in einer Blutlache im Gras und war ohmachtig geworden durch den hohen Blutverlust. 'Oh man Gott, was ist denn hier passiert!' erschrack Jamilas Onkel und er eilte zu seiner bewusstlosen Nichte. 'Schnell hier her!!' mit weit augerissenen Augen fühlte er ihren Puls am Hals. Er war schwach, aber noch vorhanden, dann sah er die Blutlache und die Schusswunde an ihrem Oberschenkel. 'Wo bleibst du denn, HIER HER!!' rief er abermals und der Stallbursch stand prompt neben ihm. 'Gib mir dein Hemd!' befahl er dem Stallburschen, der dieses sofort auszog. Der Hausherr zeriss es in Streifen und verband die Schusswunde feste in der Hoffnung, das sie nicht noch mehr Blut verlieren würde. 'Trag sie ins Haus und schicke einen Boten zum Arzt, er soll sofort herkommen!!' trug er dem Stallburschen auf, der sofort tat wie ihm gesagt. 'Oh NEIN!!' kam es vom Dienstmädchen, sie hatte einen der toten Männer gefunden hatte. Der Hausherr eilte herbei und sah das elend. 'Das war Kijani...' erkannte er sofort den tödlichen Biss. Er horchte auf, hörte es den röchelnden Atem Kijanis. Suchend ging er dem röcheln nach und fand den Sohn seiner Nichte, sich quälend am Boden liegend vor. Eigentlich müsste er ihn erlösen, leidete er doch unter den Wunden die ihm die Männer zugefügt hatten. Doch konnte er das wirklich tuen? 'Du hast sie beschützte, dich gerächt für das was sie deiner Mutter angetan haben, stimmts?' sprach er kniend vor dem Löwen und strich ihm durch seine blutverschmierte Mähne. Kijani sah ihn mit funkelnen Augen an. Nein, er würde nicht aufgeben und dem Tod die Pfote reichen, dafür hatte er noch zu viel Lebenswillen. ----------------------------------------------- Es verging ein ganzer Monat, bis sich die junge Lady wieder einigermaßen bewegen konnte. Die Schusswunde an ihrem Oberschenkel verheilte nur sehr schlecht und sie konnte das Bein auch nicht mehr voll belasten. Sie musste lange das Bett hüten und der Arzt kam täglich um die Wunde zu versorgen. Doch heute hatte sie sprichwörtlich die Schnauze voll, sie musste raus ihr fiel die Decke auf den Kopf. Zu Angfang konnte sie ihre Langeweile noch mit lesen vertreiben, doch da war nun auch kein interessantes Buch mehr, was sie reizte es zu lesen. Ihr Onkel hatte ihr schon einen Gehstock besorgt und an Bett gestellt. ~Pff so was brauch ich nicht! Ich bin doch keine alte Omma...~' grummelte sie in Gedanken zu sich selbst, als sie den Stock in die Hand genommen hatte, nachdem sie sich auf die Bettkante gesetzt hatte. Die ganze Zeit hatte sie auch Kijani nicht gesehen und keiner antwortete ihr wenn sie nach ihm fragte. Sie vermutete das schlimmste. War sie gedanklich wieder in der verhängnissvollen Nacht, die Schüsse der Gewehre und das Gebrüllt Kijanis hatten sich in ihr Gedächtnis gebrannt. Ihre Augen füllten sich mit Tränen, bei den Gedanken, das ihr Sohn tot sei. Schluchzend wischte sie sich mit dem Hemdärmel die Tränen aus den Augen, wollte sie doch jetzt endlich aufstehen. Sie rutschte ans Fußende des Bettes um sich am Balkes des Himmelbetts hochzuziehen. Das schaffte sie auch und stand sicher auf ihrem gesunden Bein, nun versuchte sie ihre nun verkrüppeltes Bein aufzusetzten und langsam Gewicht drauf aufzunehmen. Die ersten zaghaften versuchen gelangen schmerzfrei, doch als sie den Fuß ganz aufsetzten wollte und somit das Bein zu strecken schmerzte es brennend und sie krallte sich am Balken fest, schnaufte und sofort standen ihr kalte Schweißperlen auf der Stirn. Sie atmete den Schmerz mit tiefen atemzügen weg und liess sich wieder aufs Bett fallen. Sie rutschte wieder zum Kopfende, griff nach dem Stock und sah ihn wütend an, ~Blödes Teil.. brauch ich dich doch...~ dachte sie mit ernstem Blick. Wollte sie nicht abhänig sein von solchen Hilfmitteln. Sie setzte den Stock auf, zog sich an ihm hoch bis sie wieder auf einem Bein sicher Stand. Doch bevor sie die ersten Schritte damit machen konnte, klopfte es an ihrer Tür. 'Herein' kam es grummelig von ihr und Anne, das Dienstmädchen, trat her herin. 'Der Arzt ist da junge Lady.' gab sie bekannt und hinter ihr betrat der Arzt auch schon das Zimmer. „Ihr sollt noch nicht aufstehen“ sprach er mahnend auf die junge Lady ein, die sich daraufhin wieder auf die Bettkannte setzte. Sorgsam begutachtete der Arzt die Wunde, die so gut es ging vernäht hatte, doch würde eine vernarbte Vertiefung bleiben. Neu verbunden lag sie wieder im Bett, nachdem der Arzt das Zimmer verlassen hatte, kam Anne wieder herein um der jungen Lady beim wechseln der Kleider behilflich zu sein. 'Ich bringe euch gleich das Mittagessen.' sprach sie zu ihr und verliess dann das Zimmer. Seufzend versank die junge Lady in ihre aufgeschütteltend Kissen und konnte nur noch auf das Essen warten. In den Wochen der Genesung der jungen Lady verbreitete sich das Gerücht der Bestie bis nach Versaille. Hatte man die drie toten Männer gefunden die Kijani getötet hatte und ging jetzt soweit, das sich das Königshaus deren Problem annehmen sollte, wenn die Dorfbewohner selber nicht mehr der Situation herr werden konnten. Aus dem Dorf bat ein Mann während einer Audienz die Königin sich das Problem im Dorf der Normandie anzunehmen. Großzügig nahm Marie Anoinette die Bitte an, denn wollte sie auch wissen, was in ihrem Land für eine Bestie ihr Unwesen trieb. So verteilte man in der Normandie und deren Umgebung Flugzettel mit dem Gesuch der Bestie und eine Belohnung war auch ausgeschrieben. Solche ein Zettel erreichte auch den Gutshof und der Hausherr stürmte hinauf in das Gemach seiner Nichte, schlug die Tür auf, ohne anzuklopfen. 'JETZT HAST DU ES GESCHAFFT!!!' brüllte er seine Nichte ohne Begrüßung an und knallte ihr das Flugblatt auf den Nachttisch. Die junge Lady saß im Bett und las ein Buch, zum zweiten mal, als ihr Onkel einfach so in ihr Zimmer reinplatze. Erschrocken mit aufgerissen Augen sah sie ihren Onkel an und nahm dann das Flugbatt. 'HEISST DAS ER LEBT NOCH!!!' schrie sie ihren Onkel mit zitternend Händen und aufsteigenden Tränen in den Augen an. Ihre Hände zerknüllten das Papier als sie auf eine Antwort ihres Onkels wartete. 'Ja...' kam es mit einem leichten seufzer von ihm. 'Wo ist er? Ich muss zu ihm!' wollte seine Nichte wissen, bewegte sie sich aus ihrem Bett, wollte aufstehen. Sie griff nach dem verhassten Gehstock. 'Du bleibst im Bett, bis du genesen bist. Hörst du!' mit dem Satz packte er seine Nichte und drängte sie wieder zurück ins Bettt. 'Ihm geht es noch nicht gut genug. Er war sehr schwer verletzt...dem Tode nahe... ' Versuchte er sie zu beruhigen, mit dem Wissen, das er lebte. Geschockt und erleichtert fiel sie in ihr Bett zurück. War sie einerseits froh, das er lebte, anderesseits geschockt, das er so schwer verletzt war, das sie ihn beinah an den Tod verloren hätte. Nach einigen Minuten hatte sie sich wieder beruhigt, ihr Onkel blieb bei ihr, auf einem Sessel neben dem Bett sitztend. 'Was machen wir jetzt?' brach sie die Stille und strich mit einer Hand das Flugblatt glatt welches sie vor ein paar Minuten zerknittert hatte. 'Das musst du entscheiden. Entweder du läufst davon, wieder zurück nach Deutschland und Kijani bleibt ein Gerücht, eine Geschichte... ein Geist in den Erzählungen der Dorfbewohner. Oder aber die stellst dich Versaille und dem König und der Königin. Nimmst ihr Urteil über dich und Kijani an, auch wenn es seinen Tod bedeutete.' erläuterete er seiner Nichte mit einer klaren und sachlichen Stimmen, die nur diese zwei Optionen zu liess. Lange starrte Jamila auf das Flugblatt und dachte darüber nach was sie tuen sollte. Es vergingen ein paar Tage bis sie zu einem Entschluss kam. Sie hatte sich mit hilfe ihres Gehstocks an ihren Schreibtisch begeben, nahm die Schreibfeder zu Hand, tunkte sie in Tinte, hielt noch kurz inne, überlegte nochmal wie sie anfangen sollte, hatte sie sich die Zeilen im Kopf doch die letzten Tage immer und immer wieder zurecht gelegt, doch jetzt brauchte sie nochmal Zeit zum überlegen. Wäre es die richtige Entscheidung. Sollte sie es sich trauen und sein Leben gegebenfalls aufs Spiel setzen? Sie setzte die Feder aufs Papier, die ersten Worte füllten das leere Papier und die Feder schrieb die Worte wie von alleine. Zwischendurch stoppte die Feder ihren Schreibzug, als ob sie nach den richtigen Worten suchte, die richtige Formulierung oder den richtigen Satzbau. Es war geschrieben. Prüfend las sie ihre Zeilen nochmal durch und wartete bis die Tinte vollständig getrocknet war, dann faltete sie das Papier zwei mal, steckte ihn in einen Umschlag. Sie überlegte. Sollte sie das Siegel draufsetzten oder lieber Annonym den Brief losschicken. Nachdenklich hielt sie den Umschlag mit dem Brief darin in der Hand. Sie hatte sich für das Siegel entschieden, jetzt musste sie ihn nur noch einem Boten überbringen, der ihn an sein Zielort brachte. Kapitel 5: Strafe muss sein... ------------------------------ Kapitel 5 Der Tag war gekommen an dem die junge Lady mit ihrem Löwen nach Versaille fahren würde und das Urteil der Königin erhalten. Sie stand früh auf, wollte sie sich ordentlich anziehen, aber bloß kein Kleid, wie sähe das denn aus. Die Woche hatte die noch Kleinigkeiten gekauft, bat ihr Schrank doch eher spärliche und zu schlichte Kleider. Etwas mit mit grünen Farben, nicht zu bunt, hatte sie sich ausgesucht. Doch jetzt waren erstmal die Haare dran. Sie hatte sich überlegt sie zu einem Zopf zu flechten, die Haare offen zu tragen sah doch zu gewöhnlich aus. Anne, das Dienstmädchen, half ihr ihre Haare zu richten. 'Nicht so feste...' nörgelte die junge Lady. 'Das muss so, sonst hält es nicht den ganzen Tag.' argumentiere das Dienstmädchen und zog die nächste Strähne in den Zopf. 'Wollt ihr auch was Make-Up auftragen?' fragte sie anschließend. 'Ich weiss nicht..' antwortete sie mit skeptisch prüfenden Blick in den Spiegel vor sich. 'Vielleicht ein bisschen... so um die Augen rum.... ' fuhr sie prüfend nach und tastete mit ihren Fingern ihr Gesicht ab, 'Sieht doch schrecklich aus... das ganze im Bett rum gammeln hat mir nicht gut getan...' Beschwerte sie sich und griff nach dem Puderdöschen. Die Haare waren fertig, die neuen Klamotten angzogen. 'Ihr sehr wirklich toll aus junge Lady.' sprach Anne begeistert. Der neue Gehrock hatte eine Mintgrüne Farbe mit dunkelgrünen Verzierungen. Die Bluse hatte eine hellgelbe Farbe, der Plastron blieb in schlichten weiss und wurde am Hals mit einer schicken Plastronnadel zusammengehalten, die Hose war keine Reithose, würden sie schließllich mit der Kutsche anzeisen und nicht zu Pferd. So entschied sie sich zu einer bequemen, ebenfalls in hellen Gelb gehaltene, Hose, ihre Schuhe waren schlichte schwarze Stiefeletten mit genügend Absatz. So fertig angezogen betrachtete sich die junge Lady im Spiegel. 'Jo, passt doch, schaut echt gut aus.' sprach sie stolz zu Anne und drehte sich einmal um sich selbst. Nur zögerlich nahm die ihren Gehstock, denn Anne ihr reichte. Und begab sich dann hinunter zur Kutsche. Im Hof warteten zwei Kutschen. Eine für sie und ihren Onkel, die zweite mit dem Käfig für Kijani. Der Käfig wurde abgehangen, damit keiner sehen konnte, was in seinem inneren transportiert wurde. Der Löwe wurde von seiner Herrin am Abend zuvor auch nochmal gekammt und sauber gemacht. Bekam ein neues schickes Lederhalsband mit Verzierungen. Alle waren fertig zu Abreise. Und so ging es los auf die fast dreistündige Fahrt nach Versaille. 'Du wirst dich am Hof benehmen, hörtst du. Und du sprichst nur, wenn du angesprochen oder gefragt wirst.' belehrte ihr Onkel sie auf der Fahrt. 'Und antwortest nur mit Ja oder Nein, ausser du wirst um eine Erklärung gefragt.' ergänzte er. Seine Nichte sah gedankenversunken aus dem Fenster, als hätte sie die Worte ihres Onkels gar nicht wahr genommen. Beide Kutschen erreichten Versaille überpünklich. Ihr ankommen wirde gleich verkündet, viele schaulustige Aldlige waren gekommen um auch die Bestie und deren Besitzer zu sehen. Die Audienz fand im Spiegelsall statt, einem prächtigen, hellen Saal. Vier Wachen geleiteten die junge Lady, ihren Onkel und Kijani, der an der Leine lief was eigentlich noch nötig wäre, in den Spiegelsaal. Mit vollem Stolz und erhoben Hauptes schreitete die junge Lady den Weg durch den Spiegelsaal, vorbei an den gaffenden Adligen, die hier und da schon tuschelten. Den Gehstock merkte man ihr kaum an. Ihr Onkel war voller Sorge, sollte sie hier ausser Reihe fallen, könnte das ihren tod bedeuten. Er sah ihren stolzen Gang, ihre Augen voller Entschlossenheit. Er hoffte, das es kein zu hartes Urteil werden würde. Bis kurz vor die Stufen hielten die Wachen an, somit mit auch die junge Lady mit Kijani und ihr Onkel. Beide knieten nieder und einer der Wachen verkündete nochmal das die Bestie und deren Herren zur Anhörung anwesend seien. Kijani legte sich neben seiner Ziehmutter ab und schaute nur gelangweilt die ganzen Menschen an, die ihn erstaunt, voller schrecken und auch ängstlich anschauten. Die junge Lady blickte starr zum Boden, wartend was nun passieren würde, ihr Herz pochte ihr bis zum Hals und Schweißperlen standen ihr auf der Stirn. Etwas abseits der Königin stand Oscar, immer noch in ihrer Uniform des Brigadegenerals der königlichen Leibgarde. Sie wusste das sie heute kommen wird, schließlich wusste ganz Versaille davon. Das die junge Lady humpelnd an einem Gehstpock ging, hatte Oscar nicht erwartet, wusste sie nichts über das was damals in der Nacht passier ist. Auch bangte Oscar um die junge Frau mit dem Löwen, die sie doch bewunderte, durch das was sie in ihrem kurzen Leben schon alles erlebt hat und durchmachen musste. -------------------------------------------- Marie Antoinette stand mit geweiteten Augen auf und sah auf die Bestie nieder, die drei Menschen getötet hatte. Ihr Blick musterte die Bestie, dann die daneben kniende Herrin. „Herrin der Bestie. Ihr seit heute hier her gekommen um mein Urteil über euer weiteres Schicksal anzunehmen.“ sprach Marie Antoinette mit lauter Stimme zu Jamila, das es alle Anwesenden auch hörten. „Ja, eure Majestät.“ kam es bestätigend von Jamila, die ihren Blick nicht erhob. „Erhebt euch.“ befahl die Königin und Jamila stand mit Hilfe ihres Gehstocks auf. Sah sie nun auf zur Königin von Frankreich. Es würde wohl nur ein -Ja und Nein- Verhör werden, ohne das sich Jamila Rechtfertigen oder Ereignisse genauer erklären konnte. „Ich habe mich über euch informieren lassen Jamila.“ fing die Königin an. „Viel habe ich nun nicht erfahren. Ihr habt studiert, seit Ausgebildet im Umgang mit Pfeil und Bogen und ihr wart verheiratet.“ sprach die Königin sachlich weiter. Es sollten wohl alle im Saal wissen was für eine Person dort vor der Köning stand. „Jamila ist ein ungewöhnlicher Name. Sagt woher stammt er?“ Wollte ihre Hoheit wissen. Und Jamila durfte Antworten. „Mein Name stammt aus Afrika aus der Sprache der Massai. Er bedeutet Übersetzt Wunderschön.“ antwortete Jamila sachlich. „Seit ihr in Afrika etwa geboren worden?“ kam es prompt von Marie Antoinette. „Ja , eure Majestät.“ blieb Jamila sachlich und antwortete mit klarer Stimme, ohne zittern. Doch ihr Herz schlug immer noch schneller als normal und wollte es sich nicht beruhigen. „Erzählt mir wie ihr dort aufgewachsen seit.“ forderte die Königing von Jamila. Jamila holte kurz Luft, hatte sie eigentlich keine Lust was über sich zu erzählen. „Ich bin größtenteils bei den Massai aufgewachsen und habe alles gemacht, was das Volk der Massai gemacht haben. Zusammen mit den Kindern gespielt und gearbeitet, ihre Sprache gelernt, ihre Gebräuche und ihren Glauben angenommen“ erzählte Jamila kurz und knapp. „Ihren Glauben?“ stockte der Königin die Stimme. „Seit ihr nicht christlichen Glaubens erzogen worden?“ fuhr die Königin erschrocken fort. „Nein, eure Majestät. Ich glaube nicht an den christlichen Gott und seinen Sohn Jesus. Mein Gott heisst Engai, der Gott der Massai, weil ich bin eine Massai.“ sprach Jamila stolz auf das was sie war und auf ihre Herkunft, sie sah die Königin an ohne zu blinzeln oder ihren Blick von ihr abzuwenden. Marie Antoinette war empört über ihre Worte. „Sowas werde ich nicht akzeptieren.“ kam es trotzig von der Königin, wie von einem kleinen Kind. Alle Anwesenden waren schon am tuschen und am traschen über diese Frau. „Ich werde euer Urteil annehmen. Welchen Glauben ich oder ihr angehört spielt dabei doch keine Rolle. Wir sind alle Gleich. Egal welcher Herkunft, welchen Standes oder welcher Hautfarbe.“ entkam es Jamila ohne angesprochen oder gefragt worden zu sein. „Schweigt!“ befahl eine der Palastwachen. 'Halt doch selber die Klappe!' murmelte Jamila gereizt. Fluchen konnte sie am besten immer noch auf deutsch. „Ihr macht euch der Gotteslästerung schuldig, wenn ihr einen anderen Gottesglauben habt.“ sprach die Königin streng aus. „Zudem hab ihr ein schweres Verbrechen begannen. Indem ihr eure Bestie frei gelassen habt und drei aus Spaß Menschen getötet hat.“ sprach sie weiter und ihr Ton wurde immer ernster. „Das ist nicht Wahr!“ schrie Jamila sauer. Reichte es ihr jetzt. Sie ballte wütend ihre rechte Hand zur Faust. „Die Männer haben auf mich geschossen und mich zum Krüppel gemacht! Mein Tier hat mich nur vor ihnen Beschützt.“ versuchte sie es energisch der Königin zu erklären. Wieder schritt die Palastwache ein, diesmal energischer und Jamila ging schmerzhaft auf die Knie. 'Was soll das? Ihr spinnt wohl, das tat weh!!' fluchte sie wieder auf deutsch die Palastwache an, nur diesmal so laut, das es auch die Anwesenden hörten und die Königin. „SCHWEIGT!!!! schrie Marie Anoitnette. „Ihr bewegt euch gerade auf ganz dünnem Eis, Jamila. Ich bin könnte euch für euer Vergehen lebenslang einzusperren und euere Bestie öffentlich hinrichten zu lassen.“ Fuhr sie fort und die Drohung kam bei Jamila an. „Ich werde meinen Glauben nicht ablegen. Aber ich werde euer Urteil annehmen, egal welches.“ stellte Jamila klar ihren Standpunkt fest. Sie zeigte keine Angst und sah die Königin immer noch mit festen Blick an. Marie Antoinette stand da, überlegte, sah in die Augen Jamilas, die sie so Stolz und ohne Furcht ansahen. „Nun gut, ich habe mein Urteil gefällt.“ begann sie klar und entschlossen. „Ihr Jamila werdet der Gotteslästerung beschuldigt und damit mit körperlichen Züchtigung bestraft mit anschließender Verbannung aus Frankreich auf Lebenszeit.“ urteilte die Königin über Jamila. „Die Bestie wird beschuldigt drei Menschen getötet zu haben. Die Strafe dafür sieht den Tot für ein solches Verbrechen vor.“ Urteilte die Königing über Kijani. Die Palastwachen schritten gleich zur tat und zwei griffen links und rechts nach Jamila, die sich nicht wehrte. Zwei andere Wachen nahmen Kijani und zerrten ihn raus. Er folgte stockend, ahnte er nicht was für ein Schicksal ihn ereilen würde. Jamilas Onkel hatte alles mit Fassung aufgenommen, hätte er sich doch ein milderes Urteil gewünscht. Aber es war nicht mehr zu ändern und ging nun seiner verurteilten Nichte hinterher. ----------------------------------- Zwei Wochen war sie nun schon im Gefängnis, wartend auf die Vollstreckung ihrer Strafe. Gut sah sie nicht mehr aus. Ihre Sachen waren dreckig und sie fühlte sich mehr als unwohl. Aus Langeweile hatte sie angefangen mit Steinen die Wände ihrer Zelle künstlerich zu verzieren. Kleine Kritzelein hier und da. Auch rief sie immer wieder die Lieder ihrer Heimat in ihre Erinnerung und sang diese geglegentlich vor sich hin. Auf ihre Pritsche liegend sang sie gerade das Abschiedslied was die Massai für sie gesungen hatten, als sie zum zweiten mal Afrika verlassen musste. Die Augen geschlossen um ihr Volk besser sehen zu können. Die Schritte die sich ihrer Zelle näherten hörte sich gar nicht. Erst als eine bekannte Stimme ertönte. „Es hört sich sehr traurig an.“ sprach Oscar, die vor ihrer Zeller ihrem Gesang kurz zugehört hatte. Jamila stoppte ihre Stimme, öffnete ihre Augen. „Das war das Abschiedslied für mich.“ erklärte Jamila kurz und stand von ihrer Pritsche auf, schritt ans Gitter vor Oscar. „Ich wollte euch mitteilen, das eure Vollstreckung morgen Mittag stattfinden wird.“ erklärte Oscar der jungen Lady. „Gut. Wisst ihr auch in welcher Form die Züchtigung ausgeübt wird? Dann kann ich mich besser darauf vorbereiten.“ fragte Jamila so als würde sie sich schon darauf freuen. Oscar stockte, hatte sie mit soeiner reaktion nicht gerechnet. „Einhundert Peitschenhiebe.“ antwortete sie kurz. „Aber ihr könnt der Strafe entgehen, wenn ihr vor der Königin euren Glauben ablegt und der Katholischen Kirche beitretet. „Niemals!! Ihr solltet erstmal überlegen, ob ihr selber soetwas tuen würdet , bevor ihr es von jemand anderen verlangt. Und nur weil dieser Kindskopf von Königin es so will. Zudem ist die Strafe ja sowas von altmodisch, sind wir im 14. Jahrundert, will sie mir meinen Glauben aus dem Körper peitschen lassen?“ verhöhnte Jamila die Marie Antoinette. Oscar wurde sauer, den so beleidigend über die Kpnigin zu reden gehörte sich nicht. „Hört auf so über die Kögin zu reden!!“ entfuhr es Oscar wütend. „Sie hat meine Worte gar nicht erst wahr genommen! Sie legt sich alles schön so zu recht wie es ihr gerade in den Kram passt, ohne nachzudenken ob das was sie tut richtig oder falsch ist. Für sie ist Frankreich nur ein riesengroßer Spielplatz in dem sie sich austoben kann.“ sprach Jamila lauter die wohl wahren Worte, machten diese Oscar nur wütender, sie wusste ja selbst wie unwissend und naiv die Königin ist und über sovieles über ihr Volk nicht wusste. „Glaubt ihr nicht, das wüsste ich nicht!“ gab Oscar ruhiger von sich. „Jemand müsste sie wachrütteln, damit sie sieht, wie die ärmsten der Armen in Paris leben und jeden Tag unter der Armut leiden.“ fuhr Oscar mit bedrückter Stimme fort. „Sie wird es nicht sehen. Wenn sie ja nicht mal ihre eigenen Fehler sieht. Ich weiss nicht wie man nur so unwissend und Weltfremd sein kann.“ schüttelte Jamila ihren Kopf. „Nur gut das ich nach dem morgigen Tag keinen Fuß mehr in dieses verflixte Land setzen werde.“ spottete Jamila. In Gedanken war sie bei einem anderen Thema. Kijani. Lebte ihr Sohn noch, oder wurde er schon getötet? „Was ist mit ihm? Wurde er schon getötet?“ fragte Jamila Oscar ernsten Blickes. Oscar wusste wen Jamila meinte, wusste aber nicht, ob sie es ihr sagen sollte nicht. Die junge Lady wusste ja, das er getötet werden würde, aber nicht wann. Sie überlegte kurz. Jamila sollte es wissen, denn vielleicht würde sie die Hundert Peitschenhiebe am nächsten Tag selber nicht überleben in ihrem geschwächten Körper. Die zwei Wochen schlechter Ernährung hatten schon Spuren hinterlassen. „Er wurde Gestern auf dem Schafott öffentlich hingerichtet. Er hat sich nicht mal gewehrt.“ antwortete Oscar trocken, konnte man es jetzt schließlich nicht mehr Rückgängig machen. „Warum sollte er auch, er wusste nicht was ihn erwartet. Er ist nun erlöst und wartet hoffentlich auf mich.“ Sprach Jamila resigniert mit gesenktem Kopf und hielt sich mit beiden Händen an den Gitterstäben fest. Eine einsame Träne fiel von Jamilas Wange aus zu Boden. „Werdet ihr morgen auch dabei sein?“ fragte Jamila wieder das Thema wechselnd Oscar. „Das weiss ich noch nicht.“ antwortete Oscar, schritt näher as die Gitterstäbe und legte mitfühlend eine Hand auf eine von Jamila. „Er wartet sicher auf euch.“ sprach sie ruhig, fast flüsternd. Jamila wollte keine weitere schwächse zeigen, wischte sich die Tränen aus den Augen. „Natürlich wird er auf mich warten. Er ist mein Sohn.“ bestätigte Jamila Oscar ruhigen Worte. „Vielleicht sieht man sich ja dann morgn.“ mit dem Satz löste sich Jamila vom Gitter und wande sich von Oscar ab. Ohne ein weiteres Wort ging kurz darauf Oscar ebenfalls. -------------------------------------------------- In der selben Nacht blieb einer der Gefängsinwärter, einer dieser ekeligen fett und ungepflegt Sorte, an Jamilas Zelle stehen, leuchtete mit seiner Laterne in die Zelle um etwas sehen zu können. Sie lag auf der Pritsche, die Arme unter ihrem Kopf und schien zu schlafen. Die Wärter schloss ihre Zelle auf, trat hinein und zu ihr an die Pritsche. Er wollte sie anfassen, ihren Busen und sicher noch mehr. Scheinbar merkte Jamila die nähernde Hand des Wärters, denn sie döste nur und schlief nicht. Blitzschnell hatte sie den Arm des Perverslings gepackt und sah ihn an. 'Anfassen verboten, Arschloch!!' beschimpfte sie ihn auf deutsch. „Versuch es mal auf französich, du Wilde!“ sprach er und packte mit seiner zweiten Hand nach eben ihrer und zog sie von der Pritsche. Vom unsanften aufprall löste sich ihre Hand von seinem Arm worauf seine Hand sofort ihren dünnen Arm packte. Jamila hatte nicht die Kraft sich lang genug zu wehren, hatten sie zwei Wochen unzureichendes Essen ihren Körper ausgezert. Der Wärter zog sie auf ihre Beine, ihre Hände auf den Rücken hielt er mit einer Hand fest, mit seiner freien Hand zog er ihre Bluse über ihre Brüste „ Na das ist doch mal ein Anblick. Und das bei so einer Wilden.“ merkte der Wärter ergözt an und verging sich an ihr. Lange hatte er keinen Spaß, denn Jamila stieß ihm ihr Knie in seine Weichteile, worauf er stöhnend vor Schmerzen zusammen klappte. 'Perverses Schwein. Hab doch gesagt. Anfassen verboten!!' hechelte Jamila ausser Atem. Ihr Körper war zu schwach. „Na warte du wilde Schlampe“ brüllte der Wärter, der sich nun wütend aufraffte und Jamila zu Boden schlug. Benommen lag sie da, bekam nur halb mit, wie der Wärter ihre Hände mit einem Seil an einer alten Kette von der Wand fesselte und sie größten Teils auszog. Erst als seine Hände sie wieder berührten, schrack sie auf, jedoch nicht fähig sich gegen seine Berührungen zu wehren. Sie wollte schreien, als sie sah was er als nächstes vor hatte. Doch auch hier hatte er scheinbar vorgesorgt und ihre ein Stück Stoff in den Mund gestopf, bevor sie überhaupt schreien konnte. „Schade dein stöhnen vor Lust, wenn ich dich gleich nehme, werde ich so nicht hören.“ merkte der Wärter an und fasste ihr an ihre Weiblichkeit. Jamila schrie in der Tuch als er sie dort berührte, doch vergebens, denn keiner würde ihr zu Hilfe kommen. „Schrei nur soviel du willst, Wilde. Keiner hört dich.“ Der Wärter nahm sich das was er wollte sooft und solange er wollte und hörte erst dann auf, als seine Männlichkeit den Dienst verweigerte. Achtlos wie ein gebrauchtes Taschentuch liess er Jamila in ihrer Zelle liegen und ging wieder seiner eigentlichen Tätigkeit nach, einzig hatte er ihre Fesseln durchschnitten. Noch eine ganze Weile lag sie noch da. Wütend liefen ihr Tränen über die Wangen. Es war etwa viertel vor Zwölf als zwei Wachen die junge Lady aus ihrer Zelle mit hinter dem Rücken gebundenen Händen holten. Sie trug obenrum nur noch ihre Bluse die mehr als dreckig war. Vor dem Gefängnis wartete soetwas wie eine Kutsche, mit dem sie zum Pranger gebracht werden sollte. Dort angekommen standen schon Schaulustige auf dem Platz. Eine Wache löste Jamilas Fesseln, führte sie an den Pranger um ihre Arme um den Pranger wieder zu verschnüren. Ihr Körper würde fest an den Pranger gebunden, das sie sich nicht mehr bewegen konnte. Dann trat der Scharfrichter an den Pranger. „Eine Frau? Was habt ihr verbrochen, das ihr solch eine Strafe erhalten habt?“ tat ihm die junge Lady schon fast leid, das er ihren Körper verunstalten würde und riss ihre die Bluse vom Rücken. In Fetzen lag die Bluse am Boden, nur ihre Ärmel hatte sie noch an. Sah der Scharfrichter ihr Tattoo auf dem Rücken. „Das werde ihr euch aus der Haut peitschen.“ lachte er auf, hatte er auch Kijani auf dem Schafott hingerichtet. Jamila sprach kein Wort. Ihr Herze pochte ihr wieder bis zum Hals, hatte sie jetzt doch Angst. Einer der Wachen verkündete das Urteil der Königin und der Scharfrichter ging in Porsition, wartete nur noch darauf, das die Verkündung endete und er anfangen konnte. Die Wache nickte dem Scharfrichter zu, das Zeichen, das er nun beginnen konnte. Er holte aus. Das Leder der Peitsche durschnitt die Luft und hinterliess den ersten roten streifen auf Jamilas Rücken. Sie zuckte zusammen und hielt die Luft als die Peitsche sie traf und der Schmerz sie durchfuhr. Kaum war der erste Schmerz abgeklungen folgte auch schon der zweite Hieb. Ihre Finger krallten sich in das Seil. Sie wollte nicht schreien vor Schmerz, das wollte die Königin doch nur. Nach weiteren schmerzvollen Hieben stand ihr der Schweiß auf der Stirn. Schnaufend ertrug sie jeden Hieb. Stehen konnte sie nicht mehr, wurde sie nur noch von den Seilen gehalten. Bald merkte sie wie Blut ihren Rücken hinunter lief an ihren Hosenbund. „Jetzt fängt der Spaß doch erst richtig an!“ rief sie dem Scharfrichter höhnisch zu. Und schon landete der nächste Hieb und Jamilas Haut platze an anderer Stelle auf. Ihr Rücken war voll von blutiger Striemen und Blut. Sie hatte versucht mit zuzählen, hatte aber zwischendrin den Faden verloren und schätze nur noch ungefähr beim wievielten Hieb sie nun waren. Die Hiebe verursachsten nun tieferen Schmerz als noch zu Anfang und bei jedem folgenden hätte Jamila am liebsten geschrien. Der Scharfrichter hing in den letzten Schlägen und Jamila rang mit ihrer Selbstbeherrschung. Noch bevor sie sich entscheiden konnte ob sie aufgeben sollte oder nicht wurde ihr schwarz vor Augen. Die vorletzten paar Schläge waren zuviel für ihren Körper, der den Schmerz nicht mehr stand hielt. Dann der letzte Hieb. Jamila hing leblos in den Seilen. Eine der Wachen überprüfte ob sie noch lebte, das tat sie und löste sie vom Pranger. Eine zweite Wache und Helfer mit einer Trage kamen herbei um den Leblosen Körper wieder zum Wagen und zum Gefängnis zu bringen. Grob und eher verachtend behandelten sie Jamila, als die Wachen sie auf die Trage hieften und zum Gefängis zurück brachten. Sie wurde wieder in die selbe Zelle wie vorher gebracht. Ihr Onkel wartete schon dort, er hatte Sachen und medezinische Utensilien dabei um ihre Wunden zu versorgen. Angeguckt hatte er sich das Schauspiel nicht, ihm reichte das Ergebnis an seiner Nichte zu sehen. Die Wachen halfen noch sie auf die Pritsche zu legen, verschwanden dann eilig aus der Zelle. In ihrer Bewusstlosigkeit versorgte ihr Onkel die Wunden, so spürte sie auch nicht den Schmerz des Jods. Er legte Kompressen auf die vielen Wunden, das Verbandsmaterial reichte gerade so um ihren Oberkörper fast vollständig zu verbinden. Nachdem er ihre Wunden versorgt hatte, zog er ihr noch eine frische Bluse an. Er seufzte tief ~Musste es denn so kommen?~ dachte er und sah seine Nicht voller Sorgen an. Packte alle Sachen zusammen und da Stand auch schon Oscar mit Girodel und mehreren Wachen an der Zelle. „Es wird Zeit. Die Kutsche steht bereit die euch nach Deutschland bringt.“ sprach Oscar Jamilas Onkel an. „Ich weiss.“ sagte er kurz. Mit einem kurzen Befehl an Girodel von Oscar, half er dem Mann Jamila die Treppen rauf und in die Kutsche zu bringen. Sie legten sie auf die vordere Sitzbank. Oscar hatte die Kutsche auf ihren Befehl für die lange Fahrt mit Decken und Essen ausgestatten lassen. Würde die junge Lady es brauchen um wieder zu Kräften zu kommen und ihre Wunden ausheilen zu lassen. „Ich kann mich leider nicht von ihr verabschieden, aber ich Wünsche euch viel Glück und das eure Nichte ein besseres Leben in der Heimat führen kann, als hier.“ sprach Oscar zum Onkel noch bevor er in der Kutsche platz nahm. „Sie wird es Zuhause besser haben. Ich Danke euch für eure Hilfe und es war uns eine freude euch kennengelernt zu haben.“ bedankte er sich und reichte Oscar die Hand. Mit einem festen Händedruck verabschiedeten sie sich und Jamilas Onkel stieg in die Kutsche, die sich daraufhin in Bewegung setzte. ---------------------------------------------------------- Auf ungefähr der Hälfte der Strecke wachte Jamila auf. Sie konnte sich kaum bewegen, denn jeder Knochen und jeder Muskel schmerzte. „Aaahhh.... ich hab durst...“ schnaufte sie und ihre Worte holten ihren Onkel aus seinen Gedanken. „Du bist wach? Beweg dich nicht.“ mahnte er seine Nichte und kramte im Korb nach der Flasche Wasser, es war eigentlich eine Weinflasche, die aber mit Wasser gefüllt und verkorkt wurde, Gläser gab es nicht, wäre es auch viel zu umständlich in der wackligen Kutsche ein Glas zu füllen. Er reichte öffnete die Flasche, kniete sich vor sie hin nahm ihren Kopf in eine Hand und reichte ihr die Flasche zum Mund. Mit einer Hand griff sie an die Flasche, setzte sie an und trank wie ein Loch die halbe Flasche leer ohne abzusetzen. „Trink ruhig soviel du willst. Du brauchst jetzt viel Kraft. Hast du auch hunger?“sprach er ruhig zu ihr. Sie überlegte kurz ob sie was essen wollte oder nicht. „Ja, hunger habe ich auch...und mir tut alles weh.“ schnaufte sie und versuchte sich aufzusetzen. Die Decke legte sie sich um ihren Oberkörper. Ihr war kalt und sie war hungrig. Ihr Onkle schob den Korb in die Mitte vor ihre Beine. „Such dir was aus.“ sprach ihr Onkle. Jamila beugte sich leicht vor um einen Blick in den Korb zu werfen. Sie musterte im schwachen Licht den Korb. „Die Trauben und Brot mit etwas Käse.“ enschied sie sich und ihr Onkel holte die Sachen aus dem Korb. Die Trauben gab er seiner Nichte so, die konnte sie schon essen, das Brot und den Weichkäse schnitt er mit einem kleinen Messer in kleine Häppchen und reichte sie ihr. Sie aß langsam, als wollte sie ihren Magen nicht überfordern, nach den zwei Wochen Gefängnisfraß. Der Weichkäse schmeckte ihr besonders gut mit den Trauben zusammen, doch den ganzen Käse aß sie nicht, dafür die ganzen Trauben. „Wo sind wir jetzt unngefähr?“ wollte sie von ihrem Onkel wissen. „Wir sind nah der Grenze zu Belgien. Es ist also nicht mehr weit.“ antwortete er und nahm sich selber auch noch was aus dem Korb. Jamila trank noch die Flasche leer und legte sich dann wieder stöhnend hin. „Sieht es sehr schlimm aus?“ schnaufte sie. „Es könnte schlimmer sein.“ gab er eher beiläufig zur Antwort. Müde fielen ihr die Augen zu und sie schlief den restlichen Weg. Kapitel 6: Der junge Mann -------------------------     Kapitel 6 (Erinnerungen/Der junge Mann)     Die Kutsche erreichte das Gestüt von Jamilas Vater in den frühen Morgenstunden. Sie hatte auf dem restlichen Weg geschlafen. Ihr Onkel musste sie wecken, als die Kutsche auf dem Innenhof hielt. Er hatte in den zwei Wochen wo seine Nichte im Gefängis verweilte, alles in die Wege geleitet, dass das Wohnhaus und die Zimmer alle sauber und beziehbar waren. Auch Jamilas Pferde waren schon hier. Die Dienstmädchen die mit nach Frankreich kamen, waren nun ebenfalls wieder in ihrer Heimat und hatten alles notwendige erledigt bervor die junge Lady mit ihrem Onkel ankamen.   Die Wochen vergingen und die Wunden verheilten gut. Versorgten und Pflegten die Dienstmädchen sie sehr gut. Ihr Onkel war seit ihrer Ankunft selten da und viel unterwegs. Jamila sprach in der ganzen Zeit nur wenig. Wenn kam von ihr nur ein 'Ja', 'Nein' oder einfach nur schweigen, wenn man sie danach fragte ob sie sich aussprechen wollte.   An einem Vormittag stand sie im Stall und sattelte ihre Stute. Heute fühlte sie sich irgendwie sehr gut. Hatte auch wieder mit den Personal gesprochen. Sie musste raus, konnte nicht weiter den ganzen Tag im Haus bleiben und wieder nur Bücher lesen. Schick angezogen hatte sie sich wie früher. Bluse, Weste, Plastron, einen dickeren Gehrock, die weisse Hose und die schwarzen Stiefel. 'Junge Lady ihr dürft noch nicht reiten, eure Wunden sind noch nicht ausgeheilt.' rief eines der Dienstmädchen besorgt über den Hof, als sie sah wie Jamila mit ihrer Stute aus dem Stall kam. Jamila blickte kurz zum Dienstmädchen. ~Ach verdammt. Die sind auch überall..~ fluchte sie gedanklich. 'Ich werde schon vorsichtig sein Anne und bleibe auch nicht lange weg, versprochen.' versuchte sie das Dienstmädchen zu beruhigen, stieg dabei leicht stöhnend über den Schmerz in ihrem Bein in den Sattel, nahm den Gehstock nicht mit und ritt vom Hof.   Unterwegs merkte die junge Lady, das ihre Stute laufen wollte, hatte sie doch schon viel zu lange in der Box gestanden. 'Nicht so stürmisch meine kleine.' beruhigte sie ihre Stute und strich ihr über den Hals. 'Hmm, wo ging es nochmal zum See...' murmelte sie leise zu sich selbst und überlegte. War es doch schon fast drei Jahre her als sie das letzte mal beim See war. War es jetzt auch egal und Jamila trieb ihre Stute in den Galopp, sie sollte sich verausgaben und solange laufen wie sie wollte. Sie kniff die Augen zusammen, doch der Wind reizte ihre Augen trotzdem und sie hatte Tränen in den Augenwinkeln. Ihre Stute fetzte über die leeren Felder als wäre der Teufel hinter ihr her, Jamila brauchte sie nicht weiter anzutreiben. Mit leicht zugekniffenen Augen und gedanklich bei den letzen Tag in Frankreich, lief ihre Stute planlos auf einen anderen Reiter zu, der auf dem Feldweg lang ritt und Jamilas Pferd erst spät wahr nahm. Der Reiter konnte mit seinem Pferd gerade noch ausweichen und Jamilas Stute raste hinter ihm an ihm vorbei. Sein Pferd stieg und tänzelte, würde es der goldenen Stute hinterher rennen wollen. Der schwarzhaarige Reiter konnte den Reiter des goldenen Pferd nur schwer erkennen, rote Haare hatte er, eine zierlich Statur und dann war er auch schon aus seinem Blickfeld, konnte ihm nur noch hinterher gucken. ~Stand da eben jemand?~ sah sie auf und meinte jemanden aus den Augenwinkel doch gesehen zu haben und blickte kurz hinter sich und da stand noch der Reiter an dem sie rücksichtslos vorbei gesaust war. Der Reiter erkannte noch, das sie zurückblickte und trieb dann sein Pferd hinter ihrem her, wollte sie einholen. Jamila sah den Reiter immer näher kommen, war sein Pferd schneller als ihre Stute, der langsam die Puste ausging. So zügelte sie ihre Stute, setzte sich wieder gerade in den Sattel und lenkte ihre Stute in eine Volte in den Trab, dann zum stehen und wartete auf ihren Verfolger. Der Verfolger kam bei ihr zum stehen und schimpfte sofort los. 'Sag mal habt ihr sie noch noch alle?? Hätte ich euch nicht gesehen, wären wir zusammengeprallt mit unschönen Ausgang!!' 'Aber ihr habt mich ja gesehen. Ist doch nochmal alles gut gegangen.' verharmloste Jamila die Gefährliche Situation von vor ein paar Minuten. Erst jetzt sah sie den Reiter genauer an und ihr lief es eiskalt den Rücken runter, starr saß sie auf einmal im Sattel. ~Ach du lieber..... Was ein Mann... diese eisblauen Augen.. diese lange schwarzen Haare...warte... das ist doch, dieses Gefühl... das hatte ich doch schon einmal, dieses Kribbeln im Bauch... ~ Sie schluckte, konnte ihren Blick nicht von ihm wenden und war sich sicher den jungen Mann zu kennen und erinnerte sich an ihn, war es nur schon sehr lange her. Der junge Mann merkte jedoch nicht, das er eine Lady vor sich hatte. 'Was gibt’s da zu gucken?' motze er immer noch erbost darüber wie der rothaarige Junge so unbekümmert tat, als wäre nichts geschehen. 'Nein nichts....ich dachte nur euch schon mal gesehen zu haben.... 'stammelte Jamila und trieb ihre Stute in den Schritt, wollte sie jetzt eiligst wieder nach Hause. War ihr diese Situation zu unangenehm. 'Ich muss dann wieder. Au revoir.' hob die rechte Hand zum verabschieden und ritt weiter. Doch der junge Mann liess sich nicht so leicht abwimmelt. Riss die Zügel seines Pferdes um, trabte ihr nach und griff feste um ihr Handgelenk, er war immer noch sauer. 'Ohne sich zu Entschuldigen einfach einem den Rücken zu kehren ist äußert unhöflich. Habt ihr keine Manieren?' Erschrocken sah Jamila auf. Kamen ihre Erinnerungen wieder hoch, von dem Gefängniswärter, der sie genauso feste an den Handgelenken hielt. Panik stieg in ihr auf, ihr Herz schlug schneller. Sie sah die Bilder im Gefängnis vor ihrem innern Augen, wie der Wärter sie fest hielt, sie anfasste und benutze wie einen Gegenstand. 'Lasst mich los!' schrie sie und riss sich von ihm los. Tränen stiegen in ihre Augen, sie wollte diese Erinnerung eigentlich verdrängen, doch kam jetzt wieder alles hoch durch diese eine Berührung. Der junge Mann sah die Panik und die Tränen in den Augen des rothaarigen, verstand diese Reaktion jedoch nicht und noch bevor er was sagen konnte, hatte Jamila ihre Stute wieder in den Galopp getrieben und ritt davon. ~Warum hast du mich angefasst.!!!! Ich will doch vergessen!!~ Sie weinte Tränen der Wut und der Verzweiflung. Sie wollte vergessen, doch kamen die schlimmen Erinnerungen wieder. Dann sah sie wieder diese eisblauen Augen vor sich und wie er sie angeguckt hat und da war wieder dieses Kribbeln im Bauch. ~Dieses Kribbeln, wie Schmetterlinge.. das hatte ich schon einmal... es ist nur schon so lange her.... Charles, du bist es doch, oder? Und du hast mich nicht wieder erkannt.. hast du mich etwa vergessen? Die letzten acht Jahre gingen viel zu schnell vorbei.~ Ihr schossen aufeinmal Tausend Gedanken durch den Kopf, wegen des jungen Mannes. Sie wusste wer er war und er kannte auch sie, nur schien er sie in ihrer Männerkleidung nicht erkannt zu haben oder aber, er hatte sie vergessen. Der Wind trocknete ihre Tränen auf ihren Wangen und sie hatte sich wieder beruhigt, als sie nach Stunden zu Hause auf dem Hof ritt. Ihr Gehstock lag nicht mehr dort wo sie ihn achtlos liegen gelassen hatte, lehnte er nun an der Stalltür. Anne, das Dienstmädchen hatte ihn wohl dort abgelegt. Jamila seufzte tief und stieg aus dem Sattel, brachte ihre Stute wieder in den Stall und versorgte sie. Humpelnd ging sie aus dem Stall und griff nach ihrem Gehstock. In der kleinen Eingangshalle kam schon ein Dienstmädchen auf sie zu. 'Ihr wart länger weg als ihr sagtet, junge Lady.' schimpfte das Dienstmädchen.'Das Abendessen wird bald angerichtet.' sprach sie anschließend. 'Ist es schon so spät?' verdutzt darüber, das sie gar nicht merkte wie schnell die Zeit vergangen war stand sie vor dem Dienstmädchen. 'Ich werde mich noch kurz frisch machen, dann komme ich.' sprach sie sachlich und ging weiter die Treppe hinauf in den ersten Stock. In ihrem Zimmer ging sie gleich zu ihrem Spiegel, nahm die Haarbürste und bürstete ihr Haar was durch den schnellen Ritt ganz verknotet und durcheinander war. Erst als sie mit ihren Haaren zurfrieden war zog sie den Gehrock aus, wusch sich kurz das Gesicht und die trockenenTränen von den Wangen. Die Weste wollte sie anbehalten, aber eine Schärpe wollte sie sich noch umbinden. Sorgfältig und penibel band sie die Schleife an ihrer Hüfte und nochmals prüfend sah sie in den Spiegel und nochmal bürstete sie kurz über ihr Haar. Sie betrachtete ihren Körper im Spiegel, von der Seite sah man, das sie eine Frau war. Ihre Busen war einfach zu groß um von der Weste versteckt zu werden. Seit der einen Nacht im Gefängnis konnte sie ihren nackten Körper nicht mehr im Spiegel betrachten. Der Wärter hatte sie überall berührt wo es nur einem Ehemann gestattet wäre seine Frau zu berühren. Sie kam sich immer noch dreckig und benutzt vor, solange wie ihr diese Erinnerung wieder hochkam. Sie hatte sich vorgestellt, wie als alte verbitterte Frau ohne Freude und ohne Mann auf ihrem Hof ihr Dasein fristet bis zu ihrem Tod. Nein das wollte sie nicht, schüttelte den Kopf um von diesen Gedanken wegzukommen. Und da war er aufeinmal wieder in ihrem Kopf, Charles, der junge Mann den sie doch schon lange kannte und sich vor acht Jahren schon in ihn verliebt hatte, ihr Vater jedoch einen anderen Mann für seine Tochter ausgesucht hatte und sie sich den Willen ihres Vater gbeugte. Nach ihrer Zwangsheirat hatte sie Charles nicht mehr wieder gesehen. Dann war sie, nachdem ihr Mann sie verlassen hatte nach Afrika gereist und kam erst vor zweieinhalb Jahren wieder, als ihr Vater starb. Nach Frankreich reiste sie mit ihrem Onkel nur um dort vielleicht einen neuen Mann zu finden, doch hatten sie in dem halben Jahr in Frankreich mehr Probleme als sie je hatten. Und jetzt war sie wieder zu Hause auf dem Gestüt ihres Vaters und musste dieses weiter führen. Ein klopfen an der Tür riss Jamila aus ihren Gedanken. 'Ja, bitte.' und sie sah zur Tür, Anne das Dienstmädchen brachte saubere Sachen und neues Verbandsmaterial, sollten die Verbände nach dem Abendessen für die Nacht gewechselt werden. 'Das Abendessen, junge Lady.' erinnerte Anne sie daran. ~Achja...~ kam es Jamila wieder in den Sinn. 'Ich geh schon.' sie ging aus ihrem Zimmer, lies Anne dort zurück, die alles schon zurecht legte und begab sich in den Speisesaal. Sie saß und aß alleine, ihr gefiel das alles nicht, sie mochte es nicht alleine zu speisen. War es in Afrika doch viel schöner gewesen, dort aßen alle zusammen, keiner war irgendwann alleine. Ihr verging der Apetit, liess die Gabel auf dem Teller liegen, leerte ihre Tasse Tee, sie trank keinen Wein zum Abendessen, stand auf und ging nach draußen auf den Innenhof. Es war schon sehr kühl, stand der Winter schon vor der Tür. Sie sah gen Himmel, es war keine Wolke zu sehen. ~Was meine Familie jetzt wohl macht...~ sie atmete tief ein. 'Giza Buyabo, ich komm zurück...Besi Bo.. Mein Volk. Ihr seit da unsichtbar..Fathse leso.' Wäre sie jetzt so gerne bei ihnen, konnte sie dort ihre Sorgen und Probleme vergessen und einfach nur von einen auf den anderen Tag das Leben geniessen.   Noch eine Weile stand sie draußen und beobachtete die Sterne, bis es ihr dann doch zu kalt wurde und sie wieder rein ging. 'Brrrr... ' sie schüttelte sich die Kälte vom Körper und bekam eine Gänsehaut. Rieb sich die Oberarme und ging in den Salon, wollte sie sich ein Buch aussuchen und am Abend noch was lesen, müde war sie nämlich noch nicht. Sie nahm sich einen Roman von Andreas Heinrich Buchholz raus. Waren seine Werke nicht mehr die neusten, aber immer wieder schön zu lesen.   Mit dem Buch in der Hand ging sie nochmal kurz in die Küche und bat um Tee auf ihr Zimmer zu bringen. An ihrem kleinen Tisch legte sie das Buch ab und zündete Kerzen an. Sie zog ihre Schlafsachen schon an, bürstete wieder ihr Haar und band es zu einem leichten Zopf zusammen. Anne brachte ihr wie gewünscht noch Tee auf ihr Zimmer. 'Die Verbände müssen wir noch wechseln, Lady.' erinnerte das Dienstmädchen Jamila daran und nahm alles nötige zur Hand. Jamila war doch was genervt davon. Zog ihr Hemd aus, setzten brauchte sie sich nicht, wurde alles im stehen gemacht. Anne nahm den alten Verband vorsichtig ab. 'Es sieht schon sehr gut aus. Da braucht kein Verband mehr drum.' sprach sie erfreut über die gute Wundheiling. 'Jetzt fängt es noch an zu jucken.' bemerkte Jamila und wollte am liebsten ihren Rücken am Türrahmen schubbern. 'Ich werde die Wunden noch etwas eincremen, dann trocknet die Haut und die Wunden nicht so aus und es spannt und juckt nicht.' und Anne rieb den Rücken ihrer Herrin ein. Es fühlte sich gut an und die Haut spannte und juckte auch nicht mehr. Jamila zog ihr Schlafhemd an und setzte sich an ihren Tisch, sie wollte ja noch lesen. 'Ich wünsche euch dann eine gute Nacht.' verabschiedete sich Anne und verliess das Zimmer. Noch lange las Jamila, bis ihr die Augenlieder schwer wurden und sich noch in ihr Bett retten konnte bevor sie am Tisch über dem Buch eingeschlafen wäre. Sie schlief sehr unruhig, träumte sie von der Nacht im Gefängnis, sah wieder wie alles passierte und spürte wie er sie Berührte und benutzte. Sie schreckte auf, schweissgebadet, ihr Hemd klebte im Nacken und Rücken vom Schweiß, sie atmete noch schwer. Zog die Knie an den Körper, klammerte ihre Arme um ihre Beine und legte ihren Kopf auf ihre Knie ~Warum kann ich nicht vergessen.... Sie sollen verschwinden....~ wütend liefen ihr Tränen über die Wangen. Wusste sie nicht, warum sie jetzt wieder diese schlimme Erinnerung heimsuchte. Lag es wahrscheinlich daran, das Charles sie so fest ihr Handgelenk umfasst hatte ~Charles..~ sie dachte wieder an ihn, überlegte ob sie zu ihm reiten sollte, sie wusste noch wo das Gestüt seiner Familie liegt. Aber würde er sie wieder erkennen. Vielleicht ist er ja auch schon lange verheiratet, das könnte sie nicht ertragen, ihn mit einer anderen Frau zu sehen, aber verdenken konnte man ihm das nicht. Er gehörte ihr nicht und sie konnte nicht verlange, das er auf sie wartet. Sie hatten sich solange nicht mehr gesehen. Die restliche Nacht schlief sie ruhiger und kein Alptraum suchte sie mehr heim. Jamila schlief lange, keines der Dienstmädchen wecke sie. Ihr Onkel war in der Frühe wieder auf den Hof eingetroffen. War er jetzt fast eine Woche weggewesen, Geschäftlich. Mittags wuder die junge Lady wach, zog sich an und pflegte ihre Haare wie jedes mal wenn sie Aufstand, ob früh oder wie heute, spät. In der Küche waren zwei der Dienstmädchen eifrig am kochen, es war mehr als sie sonst zubereiteten. 'Warum macht ihr soviel? Ist irgendwas passiert?' stand Jamila verdutzt in der Küche. 'Ah ihr seit auf junge Lady. Euer Onkel ist heute früh heim gekehrt.' klärte eines der Dienstmädchen Jamila auf. ~Achso...~ mit den kurzen Gedanken und keinem weiteren Wort verliess sie die Küche und suchte ihren Onkel in seinem Büro auf. Im Türrahmen stehend klopfte sie gegen diesen. 'Onkel ich muss mit euch sprechen.' forderte sie ernsten Wortes ein unter vier Augen Gespräch mit ihrem Onkel. 'Komm rein. Was gibt es denn?' sprach er ruhig zu ihr. Jamila trat ein und setzte sich zu ihm an seinen Bürotisch. 'Ich habe überlegt den Hof zu verkaufen, Onkel.' kamen direkte Worte von ihr. Ihr Onkel sah etwas erschreckt auf. 'Wieso das denn? Es ist dein Erbe und deine Erinnerung an deine Familie.' er war sehr verwundert über ihre Überlegung und wartete auf einen Grund der sie dazu bewegte. 'Das schon, aber was bringt mir das alles hier, wenn ich doch nur alleine bin.' erklärte sie ihrem Onkel, der es aber nicht verstand. 'Du bist doch nicht alleine. Das Personal ist doch da.' er missverstand seine Nicht und dachte sie würde einfach noch was Zeit brauchen sich wieder an das Leben zuhause zu gewöhnen. 'Das meine ich nicht, Onkel. Ich möchte nicht alleine am Tisch beim Essen sitzen! Alleine spazieren gehen oder ausreiten! Es ist keiner da mit dem ich reden kann. Ihr seit mit Glück mal eine Woche weg, aber eher länger.' sprach sie erbost und hoffte das ihr Onkel ihre Worte nun verstand. 'Ach, so meinst du das. Und du willst dann lieber woanders als Angestellte arbeiten, anstatt Eigentümerin über ein Gestüt mit vielen Länderein zu sein?' schloss er aus ihrer Aussage. 'Was bringt mir das denn alles, wenn ich hier regelrecht versauer?' Jamilas entschluß zum verkauf des Gestüts stand fest und sie wollte es durchziehen. 'Wenn du das wirklich willst. Dann such dir vorher schonmal eine neue Bleibe, sonst sitzt du auf der Straße. Ich werde mir dann wohl eine Wohnung in der Stadt suchen, das erspart mir auch die langen Wege zu meinen Kunden.' mit den Worten war ihr Onkel mit dem Verkauf einverstanden, es war schließlich ihr Eigentum und durfte darüber Verwalten wie sie wollte. 'Gut, dann ist es beschlossen. Ihr kennt bestimmt einen guten Markler der das alles hier zu einem guten Preis verkaufen kann.' mit den Worten stand sie auf. 'Ich werde mich umhören und dir dann bescheid geben.' versicherte er seiner Nichte. War er jedoch nicht Glücklich über ihren Entschluß. 'Wir sehen uns dann beim Abendessen.' und Jamila verliess sein Büro.   Sie hatte wieder ihren dickeren Gehrock angezogen, die Haare zu einem Zopf, diesmal zog sie Handschuhe an. Sie war in den Stall gegangen. Gegessen hatte nichts, hatte sie keinen Apetit bei den ganzen Gedanken die ihr jetzt durch den Kopf gingen. Sie sattelte diesmal ihren Rapphengst, er sollte auch bewegt werden. Stieg noch im Stallgebäude auf, nahm diesmal ihren Gehstock mit, denn sie hatte etwas vor.     -------------------------------------------------------     Auf dem Weg zu ihrem Ziel lies sie ihren Hengst genauso laufen wie am Vortag ihre Stute und diesesmal war kein Reiter im Weg, dem sie hätte ausweichen müssen, oder er ihr. Nach einer knappen halben Stunde erreichte sie ihr Ziel. Blieb aber erstmal einige hundert Meter entfernt stehen und blickte auf das Gestüt wo Charles mit seinem Vater wohnte. Hatte sich hier auch einiges verändert. So recht traute sie sich nicht, einfach so ohne Ankündigung oder eingeladen zu sein auf den Hof zu reiten. Gehörte sich das schließlich nicht. Sie trieb ihr Pferd an und hielt am Eingangstor an. Ein Stallbursche kam auf sie zu, der sie auch nicht als Frau erkannte. 'Kann man euch weiterhelfen?' sprach der Stallbursche Jamila an, der sie auch gleich musterte. Sie räusperte sich. 'Ja, ist der Gutsherr, James de Burgh zu sprechen?' fragte sie den schmächtigen Stallburschen. 'Der Herr ist anwesend, hat aber nur wenig Zeit, aber ich könnt es trotzdem versuchen Wenn darf ich melden?' erklärte der Stallbursche. 'Sagt ihm, ein alter Freund ist wieder heimgekehrt und wollte ihm einen Besuch abstatten.' hatte sich Jamila das ganz Geschickt ausgedacht, denn ohne Namen zu nennen, würde der alte Mann wissen wollen wer sich da angemeldet hatte und so konnte sie ihn fragen. 'Wie ihr wollt.' und der Bursche ging mit schnellen schritten ins Wohnhaus. Jamila ritt derweil auf den Hof. ~Die Unterstände für Gastpferde.. immer noch die Gleichen..~ dachte sie, als sie davor stand und ihren Rappen festband. Ihren Gehstock hatte sie auch unter das Sattelblatt geklemmt gehabt. Nahm sie ihn nur wieder in die Hand und ging zum Wohnhaus und wartete vor der Tür. Während sie wartete reingelassen zu werden, schaute sich Jamila um. Es hatte sich an so manchen Ecken was verändert. Aber verwunderlich war es nicht. Charles sah sie nicht, vielleich war er gar nicht da oder mit anderem zu sehr beschäftigt, als das er sich um Besuch kümmern würde. Dann öffnete ein Dienstmädchen ihr die Tür und bat sie herein. Sie erkannte gleich alles wieder. In der großen Eingangshalle hatte sich noch weniger verändert, war der alte Herr doch zu konservativ, als das er von seiner gewohnten Umgebung was verändern würde. Von der Treppe schritt der alte Herr hinunter, direkt auf Jamila zu. Er schien aufgebracht. 'Wer seit ihr, das ihr euch als alten Freund vorstellt?' kam es ohne Begrüßung vom alten Mann. 'Entschuldigt, aber ihr scheint euch nicht mehr an mich zu erinnern. Es ist jetzt auch schon fast zehn Jahre her, als wir uns das letzte mal sahen.' erklärte Jamila dem alten Mann und verbeugte sich vor ihm. 'Zehn Jahre sagt ihr??' der Herr überlegte. 'Ich habe damals mit eurem Sohn die selbe Privatschule besucht und etwas Freizeit mit ihm verbracht.' half sie dem vergesslichen Mann auf sich zu erinnern. 'Aaaahhh, das kleine rothaarige Mädchen, die Tochter von Tiberius, ich erinnere mich.' kamen dem alten Mann die Erinnerungen an die kleine Jamlia wieder in den Sinn. 'Ihr habt euch sehr verändert. Warum tragt ihr kein Kleid. Ihr seit doch eine junge Dame.' sprach der konservative alte Mann verwirrt. 'Das kann ich euch erklären, aber ich bin wegen einem anderen Anliegen hier.' erläuterte sie dem Herrn ihren Grund des Besuchs. 'Dann lasst uns in mein Büro gehen, da könnt ihr mir dann alles erzählen.' lud der Mann die junge Lady ein. ~Na das kann jetzt lange dauern..~ resigniert folgte sie dem alten Mann in sein Büro, hoffte sie, das sie jetzt nicht wieder ihre ganze Lebensgeschichte erzählen musste.   Durch das Tor des Hofes kam Charles geritten. Einer der Stallburschen kam und nahm ihm sein Pferd ab. Erstaunt sah er Jamilas Rappen im Unterstand stehen. 'Haben wir Besuch?' fragte er den Burschen noch bevor er sein Pferd wegführte. 'Ja, ein rothaariger Knabe.. weiss nicht wie er heisst, hat seinen Namen nicht genannt.' stammelte der Stallbursche zusammen. ~Rothhariger Knabe?? hmm.... doch nicht etwa der von Gestern? Was will der hier?~ in Gedanken ging Charles ins Wohnhaus und hinauf zum Büro seines Vater. Die Tür war einen Spalt offen und Charles lauscht erst dem Gespräch bevor er anklopfen wollte. '….. und so kam ich vor einem halben Jahr wieder zurück aus Frankreich und möchte da auch nie wieder hin...' 'Das klingt alles so aufregend und spannend. Doch was war es nun, weswegen ihr hergekommen seit?' fragte die Stimme von Charles Vater. Die andere Stimme erkannte Charles, der Junge von Gestern. 'Nun, ich wollte um Arbeit fragen, da ich mein Gestüt verkaufen möchte.' sprach Jamila nun endlich ihr Anliegen aus, für das sie hergekommen war. 'So, ihr sucht Arbeit. Als was könnte ich euch denn hier gebrauchen?' hakte der Mann nach. 'Nun ich habe Tiermedizin Studiert mit Schwerpunkt auf Pferde bevor ich erneut nach Afrika reiste, zudem bilde ich auch Jungpferde aus und korrigiere Problempferde. Reitunterricht kann ich auch geben, für Kinder und Erwachsene.' unterbreitete Jamila dem alten Mann ihren Bildungsweg der sichtlich erstaunt war, was die Jungend heutzutage alles lernt und studiert. 'Das ist ja eine ganze Menge. Da kann ich euch ja kaum abweisen.' sprach der immer noch beeindruckte Mann. 'Aaaber...ihr müsst mich von euren können überzeugen. Gehen wir mal in den Stall, wir haben da so ein Problempferd.' schlug der Herr vor und Jamila nickte zustimmend. Charles eilte von der Tür weg, als er den letzten Satz seines Vater hörte, so konnte er noch schnell verschwinden ohne gesehen zu werden. Er lief in den Stall, er wusste welches Pferd sein Vater meinte und stand vor der Box des Pferdes, welches nicht den Anschein machte irgendwie Probleme zu haben. Jamila und der alte Mann kamen in das Stallgebäude und sahen Charles an der Box des Pferdes stehen. Sie erkannte ihn aus der Ferne gar nicht, doch der alte Mann schon. 'Charles, du bist schon zurück. Guck mal wer uns besucht!' rief der Mann seinem Sohn zu. Jamila schlug das Herz bis zum Hals und ging nur noch zögerlich vorwärts. ~Ohweh.. .. ohwehohweh... ~ sie schluckte und wusste nicht wie sie Charles gegenüber treten sollte, hatte sich nicht damit gerechnet ihm sobald wieder zu sehen. 'Ich bleib lieber hier... das Pferd soll in die Halle, dann kann ich es besser sehen.' redete sich Jamila raus. 'Wie ihr meint. Charles bring das Problempferd in die Halle.' rief er und Charles machte sich dran, das Pferd aus der Box in die Halle zu bringen, aber schon auf dem Weg dahin zickte das Pferd, schüttelte und schlug immer wieder mit dem Kopf. Jamila sah das Verhalten schon mit kritischem Blick. 'Warum habt ihr ihn aufgetrenst, wenn er nur in die Halle soll?' kam es ihr schon sauer hervor und sah Charles kritisch an, er sah Jamila nicht an, hatte er genug damit zutun das Pferd zu halten. Kaum hatte das Pferd ein Huf auf den Hallenboden gesetzt liess Charles es los und das Pferd lief immer wieder Kopf schüttelnd durch die Halle. Jamila ging ebenfalls in die Halle und schloss die Tür hinter sich. Sie liess das Pferd laufen, pfiff ab und zu und rief ihm beruhigende Worte zu. Sah sich das Gangwerk des Pferdes an. Da war nichts, das Pferd geht klar. Der Rücken schwingt gut mit, nur das schlagen des Kopfes, aber sie hatte schon einen Verdacht, sie musste nur das Pferd an sich ran holen. Nochmals pfiff sie und beruhigte das aufgebracht Pferd bis es stehen blieb und sie konnte drauf zu gehen. Es blieb ganz brav stehen, kaute und sabberte auf dem Gebiss rum. Das war es nämlich, was dem Tier unbehagen oder sogar schmerzen verursachte. Sie befreite das Pferdemaul von der Trense und kraulte es noch an der Stirn. 'So ist es viel besser, oder? In dein Maul muss ich aber trotzdem noch gucken.' flüsterte sie dem Tier zu. Dann sah sie sich das Trensengebiss genauer an, es hatte scharfe Kanten und schnitt dem Pferd ins Zahnfleisch und in die Zunge. Sie ging zur Hallentür, liess das Pferd wieder für sich alleine, welches jetzt entspannter in der Halle ging. Jamila öffnete die Hallentür und stand wieder bei Charles und seinem Vater auf der Stallgasse. 'Wer auch immer dieses Gebiss ausgesucht hat gehört erschlagen!!' wütend schmiss sie die Trense vor die Füße von Charles. 'Ich brauch das Pferd am Halfter ausgebunden auf der Gasse und viel Licht!!' befahl sie dem verdutzten Charles. 'Na mach schon mein Junge, tu was sie sagt.' ermahnte sein Vater ihn. ~SIE??~ erschrack Charles gedanklich und musterte erst jetzt den rothaarigen richtig. Der Gehstock liess sie männlicher erscheinen. 'Guck nicht so, mach vorran.' keifte Jamila Charles an. Hatte sie das Kribbeln und diese aufkommende Hitze verdrängt als sie Charles vor ein paar Minuten an der Box des Pferde stehen sah, denn sie war wütend und sie hätte auch jeden anderen so angekeift, nur war Charles wohl gerade am falschen Ort zur falschen Zeit. Charles beeilte sich und hatte das Pferd ausgebunden unter einem Dachfenster wo genug Licht auf die Stallgasse schien. Sie zog ihren Gehrock aus und krempelte sich die Ärmel hoch. Jetzt sah Charles das er eine Frau vor sich hatte. Die breiten Hüften mit der Schärpe und die Weste, wo die Knöpfe spannten unter der größe ihres Busen. Nun war er derjenige dem in der Magengegend ein Kribbeln hervor kam und das Herz bis zum Halse schlug. Erkannte er nun wen er vor sich hatte, sprach aber ihren Namen nicht aus, erinnerte sich lieber an früher, als sie noch gemeinsam zur Schule gingen und sie noch ein Kleid trug. Wie hatte sie sich doch verändert. So selbstbewusst und stolz, liess sich nicht von Männern rumschubsen oder etwas sagen, sie musste immer das letzte Wort haben. ~Was hat dich so eiskalt werden lassen?~ dachte sich Charles. 'Halt ihn fest!' befahl Jamila Charles und riss ihn aus seinen Gedanken. 'Ich schau ihm jetzt ins Maul und er darf nicht soviel den Kopf schütteln, verstanden?' sprach sie klaren Tons und begann mit ihrer Untersuchung des Pferdemauls. Charles Vater stand gespannt und sehr interessiert neben der jungen Lady. 'Seht ihr hier... das Trensengebiss hat in seine Zunge geschnitten... und hier.. da liegt das Gebiss auf, da ist auch alles Wund.' erklärte sie dem alten Mann, auch Charles versuchte etwas zu sehen. Dann fühlte sie mit ihren Fingern auf die Backenzähne, diese waren aber ok. Am Gaumen des Pferdemauls war auch noch eine gerötete Stelle. Nach wenigen Minuten war auch schon alles vorbei und Jamila gab ihre Diagnose zu Wort. Charles hatte ihr ein Tuch gereicht womit sie sich ihre Hande säubern konnte. ''Also, drei Wochen nicht reiten. Lauwarmen Kamillentee täglich zum trinken geben, keine Möhren oder Äpfel geben, nur Raufutter, kein Hafer. Dann sollten die gereizten Stellen verheilt sein und der Schnitt in der Zunge, sollte aber nochmal kontrolliert werden.' sprach sie sachlich wie es eine Tierärtzin nunmal musste dem Besitzer gegenüber. 'Und schmeisst dieses Gebiss weg.' ergänze sie, krempelte ihre Ärmel wieder runter und zog sich den Gehrock wieder an. 'Fantastisch!! Ihr seit Großartig!!' platze es aus Charles Vater heraus der sichtlich beeindruckt von Jamilas Arbeit war. Charles hatte das Pferd wieder in seine Box gebracht. Hörte aber die begeisterten Worte seines Vaters. 'Wann darf ich euch auf meinen Hof Willkommen heißen?' fragte der alte Mann ungeduldig. Jamila stockte, mit einer sofortigen Zusage hatte sie nicht gerechnet. 'Nun, noch ist mein Gestüt nicht verkauft und ich wohne noch da. Sobald es verkauft ist, kann ich meine Arbeit hier antreten. Und... wir haben noch nicht über die Bezahlung gesprochen.' strich sich Jamila mit dem letzten Satz den Gehrock glatt. 'Natürlich... das können wir die Tage noch nachholen.' konnte es der alte Mann nicht erwarten so eine fähige und kompetente junge Frau auf seinem Hof zu haben. 'Dann komme ich die Tage nochmal vorbei, dann kann ich auch nochmal nach dem Pferd gucken.' unterbreitete sie ihren Vorschlag. 'So machen wir es.' und der alte Mann ging mit der jungen Lady aus dem Stallgebäude. Charles sah ihr nur nach. Auf dem Hof verabschiedete sich Jamila noch vom alten Herrn und ging zu ihrem Pferd., klemmte ihren Gehstock wieder unter das Sattelblatt und löste den Strick mit dem ihr Pferd angebunden war 'Du hast dich ganz schön verändert. Ich habe dich gar nicht wieder erkannt.' erklang Charles Stimme hinter ihr und Jamila schlug ihr Herz prompt wieder bis zum Hals.Versuchte aber die kühle unnahbare Fassade zu wahren. 'Menschen verändern sich halt.' sprach sie ohne jegliche Gefühlregung zum vorschein kommen zu lassen. 'Was hat dich so verändert? Du warst so fröhlich und voller freude gewesen.' wollte Charles von ihr wissen. 'Ja, jetzt ist es nunmal nicht mehr so.' gab sie Charles eine knappe Antwort und führte ihr Pferd auf den Hof Richtung Tor. 'Jetzt geh doch nicht einfach wieder. Hast du denn nichts zu erzählen?' ging er ihr hinterher, wollte er das sie noch bleibt. 'Ich habe jetzt keine Lust dazu. Ich habe deinem Vater schon genug erzählt.' Ihre Stimme wurde genervter umso mehr Charles ihr Fragen stellte. Er schwieg den Rest des Weges zum Tor des Hofes. Dort stieg sie auf ihren Rappen. 'Eigentlich sollte ich mich freuen dich wieder zu sehen, aber noch kann ich es nicht.' waren ihre letzten Worte zu Charles und sie trieb ihren Hengst in den Galopp. Sie wollte schnell wieder nach Hause. Kapitel 7: Vertrauen -------------------- Kapitel 7 Drei Tage später war Jamila wieder auf dem Gestüt der de Burgh's und kontrollierte das angebliche Problempferd, was ja keines war. Sie hatte die letzten drei Tage nachgedacht ob sie Charles von der letzten Nacht im Gefängnis und der verzogenen Strafe erzählen sollte. Er würde eh wieder Fragen stellen und vielleicht würde er sie verstehen und ihr Helfen können diese Erinnerungen zu vergessen und mit schöneren zu füllen. 'Sieht schon viel besser aus.' sprach sie zu Charles der mit im Stall war und ihr half das Problempferd zu untersuchen. Ihre Laune war eher bedrückt und nachdenklich. 'Willst du diesmal keine Fragen stellen, wie vor drei Tagen' fragte sie Charles, hatte sie nämlich wieder mit Fragen gerechnet. Charles schwieg die ganze Zeit. 'Ich will dich nicht bedrängen oder nerven. Du sollst selbst entscheiden ob, was und wieviel du erzählen willst.' antwortete Charles ihr verständnisvoll. Jamila war erstaunt, das hätte sie nicht von ihm erwartet und ihr Herz schlug schneller. Sie standen noch immer vor der Box des Pferdes. Jamila dachte nach und entschloss sich dafür Charles es zu erzählen, was sie so verändert und ihren Körper für immer gezeichnet hatte. Er trat an sie ran, berührte sie nicht, hätte sie aber zu gerne in den Arm genommen. Jamila sah zu ihm auf in seine wunderschönen hellblauen Augen. 'Lass uns auf dein Zimmer gehen... dann... erzähl ich es dir...' kam es mit leiser Stimme von ihr und Charles wunderte sich, warum sie auf sein Zimmer dafür gehen sollten, könnte man sich auch in der Salon setzen mit einer Tasse Tee. Er nickte und ging mit Jamila zum Wohnhaus. Der Abend dämmerte schon, würde sie wohl die Nacht hier verbringen, denn im dunklen ritt sie nicht gerne. Auf Charles Zimmer brannten schon einige Kerzen. Jamila blieb in der Mitte des Raumes stehen, öffnete ihren Plastron zog das Tuch vom Hals und liess es zu Boden fallen, dann knöpfte sie ihre Weste auf. 'Du willst also wissen warum ich mich so verändert habe, richtig?' fragte sie Charles ernster Stimme, der kurz hinter ihr stand und sah wie ihr Halstusch zu Boden fiel. Verstand er nicht was sie vor hatte. 'Was machst du? Ist dir zu heiß?' fragte Charles unwissend was er zu sehen und zu hören bekommen würde. Jamila liess ihren Gehstock fallen und zog ihren Gehrock aus, der auch einfach zu Boden fiel. Charkes wollte ihre Sachen aufheben doch Jamila stopte ihn. 'Lass liegen.' und ihre Weste glitt an ihrem Rücken zu Boden. 'Sieh her.' forderte sie Charles mit zitterned Stimme auf, dann liess sie ihre Bluse von ihre Schultern fallen und legte ihre Rücken frei. Charles fiel alles aus dem Gesicht als er Jamilas Rücken sah. 'Was... was... ' er konnte keine Worte finden, wollte er sie halten, ihr am liebsten ihren ganzen Schmerzen und Erinnerungen nehmen. 'Das war meine Strafe wegen Gotteslästerung, nur weil ich nicht christlichen Glaubens bin.... zwei Wochen war ich im Gefängnis bevor .. bevor die Strafe vollzogen wurde....... und...und in der Nacht davor.....' ihr hing ein Kloß im Hals und ihr Körper zitterte, weil wieder die Erinnerung hoch kam griffen ihre zitternden Fäuste den Stoff ihrer Bluse. Sah über ihre Schulter zu Charles der nun näher bei ihr stand. 'er.. er hat mich benutz...meinen Körper benutzt....wie einen Gegenstand..' und ihr liefen Tränen über die Wangen. Charles konnte nicht mehr anders und umarmte sie von hinten und drückte sie feste an sich. Jamila schrack auf, als er sie umarmte, war es aber nicht so als er ihr Handgelenk gefasste vor ein paar Tagen, es war anders, angenehm und befreiend als ob sie sich in seinen Armen fallen lassen konnte. Und da war wieder das Kribbeln, die aufsteigende Hitze die ihre Erinnerungen verschwinden liessen. War es doch richtig gewesen, das sie Charles es erzählte. Charles nahm ihren Geruch wahr und atmete ihn tief ein. Konnte er sich nur zu gut vorstellen, dass das was sie durchgemacht hatte und sie so veränderte hat. Hoffte er das seine Arme ihr halt gaben und ihr die Erinnerungen nahmen. Charles vergass alles um sich herum, hielt er sie einfach nur noch fest. 'Ich würde dir am liebsten diese Last abnehmen, damit du wieder so fröhlich und unbekümmert sein kannst wie du früher warst.' flüsterte er ihr ins Ohr. Jamila fühlte sich so sicher in seinen starken Armen, spürte seine wärme, seine ruhigen Herzschlag an ihrem Rücken und seinen warmen Atmen an ihrem Hals. Er hatte keine verführerischen Hintergedanken, das merkte sie auch, weshalb sie auch keine Scham empfand, das er ihren Oberkörper halb nackt sah. Sie drehte sich in seinen Armen zu ihm um, hielt sich mit einer Hand vorne die Bluse zusammen. 'Du bist der erste dem ich das erzählt habe, das ich....' Charles stopte ihre Stimme mit einer Hand auf ihrer Wange, wovon sie innerlich erschrack. 'Du brauchst es nicht auszusprechen. Es ist schlimm genug das ich weiss das du es erleiden musstest.' Charles sah ihr tief in die Augen und zog ihr die Bluse wieder hoch über ihre Schultern. 'Sonst wird dir noch kalt.' sprach er führsorglich zu ihr und strich ihr noch über die Oberarme. 'Mir ist nicht kalt.... ganz im Gegenteil..' sah sie ihn an und erkannte erst dann, das sie ihre Gedanken laut aussprach, erschrack und hielt sich refelxartig die Hand vor den Mund, sie wollte das gar nicht sagen und ihr Wangen röteten sich. Charles sah sie an, als hätte er ihre Worte nicht gehört. Jamila wendte ihre Blick von ihm ab und löste sich von seinen Hände, hob ihre Weste auf und zog sie wieder an, knöpfte sie aber nicht zu. Sie sah zum Fenster, draussen war es schon dunkel. 'Ach mist....' ertönte ihre Stimme, sah dann wieder zu Charles. 'Du musst nachhause, oder?' schloss er aus ihren fluchenden Worten und hob ihr Halstuch, den Gehrock und ihren Gehstock auf. 'Was ist mit deinem Bein geschehen, das du eine Gehhilfe brauchst?' mit der Frage hielt Charles ihr den Gehstock entgegen. 'Ein Jagdunfall.... angeschossen...' antwortete sie nur knappt, das müsste ihm reichen und nahm ihm den Gehstock aus der Hand. 'Ja, ich müsste eigentlich nach Hause, aber ich reite Nachts nicht mehr. Ich würde den Heimweg nicht finden.' erklärte sie Charles. 'Dann gehört mein Bett dir heute Nacht.' bat er Jamila sein Bett an. Verdutzt sah sie ihn. 'Habt ihr kein Gästezimmer?' wollte sie Charles keine Umstände bereiten. 'Das ist nicht hergerichtet... und... ich möchte dich lieber hier bei mir haben.' mit dem Satz trat er wieder näher an sie ran, legte seine Hand an ihren Oberarm und die andere an ihre Wange die dann in ihren Nacken fuhr. Jamila wusste nicht wie ihr geschieht, schon bei seinen Worte erstarrte sie, zitterte innerlich, sah sie nur noch wie er sich immer mehr ihre näherte und als seine Lippen ihre trafen. Ihr wurde heißer als heiß, erwiderte sie seinen Kuss, vergass sie alle schlimmen Erinnerungen und auch alles um sich herum. Er hielt sie wieder in seinen Armen, eng an seiner Brust. Beide atmeten schwer. Fühlte sich Jamila so frei und unbeschwert bei diesem Kuss in seinen Armen. ~Ich darf nicht... nein.. das wird sich nicht wiederholen... Charles... ich darf... ich kann dich nicht so lieben wie du mich liebst... ich habe dich nicht verdient.~ Mit den Gedanken löste Jamila den Kuss, wand sich von Charles ab und ging ein paar Schritte von ihm weg. 'Mach das nicht noch einmal..... wir sind Freunde, kein Liebespaar.' taten ihr selbst die Worte weh die sie aussprach, denn eigentlich wollte sie ihn, empfand sie sich aber nicht gut genug, als der er sie verdient hätte. 'Es tut mir... ich wollte nicht...ich...' fielen ihm die Worte selber schwer auszusprechen, die ihm sein Herz sagte. Wollte er ihr auch kein unbehagen bereiten, wenn sie sich bald jeden Tag sehen würden. Sie sollte nicht bei jedem mal daran denken, das er sie liebte. 'Ich weiss... du liebst mich... glaubst du ich bin blind? Ich habe es in deinen Augen gesehen und an deinen Berühungen gespürt. Auch wenn wir uns solange nicht gesehen haben, hast du dich nicht verändert.' sprach sie offene Worte zu Charles. 'Wenn du mich nicht willst, werde ich es akzeptieren und wir sind weiterhin Freunde. Ich werde dich nicht mehr anfassen, wenn du es nicht zu lässt.' resegniert gab Charles auf und war dennoch froh sie noch an seiner Seite als Freund zu haben. Er würde ihr einfach Zeit lassen und auf sie warten. ----------------------------------------- Die Wochen vergingen und es wurde immer kälter, die Tage kürzer und die Nächste länger. Frost lag schon morgends auf den Wiesen und die Luft war klar. Jamilas Gestüt war verkauft, ihr Onkel hatte eine Wohnung in der Stadt bezogen und sie wohnte jetzt auf dem Gestüt der de Burgh's. Sie hatte eins der Gästezimmer bezogen und sich schon gut eingerichtet. Zwischen Charles und ihr herrschte jetzt nur noch ein freundschaftliches Verhältnis. Den Kuss verdrängte sie, liess diese doch so schöne Erinnerung in ihr nur wieder Gefühle hochkommen, die sie nicht zulassen wollte. Sie war zum arbeiten auf dem Hof und nicht um mit dem Sohn des Gutsherrn eine Liebelei anzufangen. In der ersten Zeit wurde sie von Charles und seinem Vater noch bei ihrer Arbeit beobachtet, was später aber eher ein Interesse war, denn was Jamila alles wusste und konnte beeindruckte Charles Vater sehr. Sie heilte lahme und unreitbare Pferde, die wieder reitbar gesund wurden, das faszinierte Charles Vater, war sie das Geld Wert was er ihr bezahlte. An einem Samstag war Jamila in der Stadt sich neue Kleider für verschiedene Anlässe kaufen und für den bevorstehenden Winter. Hatte sie durch den Verkauf ihrers Gestüts Geld genug um sich das mal Leisten zu können. Charles begleitete sie bei ihrer Shoppingtour, was er schnell bereute, war er dann doch nur der Packesel. Zum dank ging sie mit ihm noch in ein Café und sie gönnten sich mal was gutes. Der Tag war dann doch sehr schön gewesen. Hatte Charles einen Tag mit ihr verbracht ohne die Arbeit im Hinterkopf haben zu müssen. Verhielt sich Jamila in ihrer Freizeit Charles gegenüber anders, als wie Zuhause auf dem Hof. Es war Dezember und die Landschaft erstrahlte in blanken Weiss. Es hatte über Nacht geschneit und noch am Morgen schneite es. Der Himmel war bedeckt mit Wolken. Jamila stand in ihren Schlafsachen am Fenster und sah den Schneeflocken zu. Hatte sie lange keinen Schnee mehr gesehen. Sie wusch sich und zog sich dann zum Frühstück an. Wie immer ordentlich schon mit Weste, Schärpe und Plastron, die Haare zum Zopf gebunden. Auf dem Flur traf sie Charles, der ebenfalls auf dem Weg zum Speisesaal war. 'Guten Morgen.' begrüßte Jamila Charles, der sie gar nicht bemerkt hatte, als er seine Zimmertür schloss. 'Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?' fragte Charles sie höflich und lächelte immer über ihr autoritäres auftreten, wie sich morgens schon so schick anziehen musste. 'Ja.. und es hat ganz dolle geschneit. Ich hab schon lange keinen Schnee mehr gesehen.' stand sie bei Charles der sie musterte. Sah sie doch so schön aus. 'Ich möchte nach dem Frühstück raus in den Schnee. Die Arbeit kann ich auch heute Nachmittag machen.' verriet sie Charles ihren Plan in der Hoffnung, das er mit ihr zusammen raus auf die Schneebedeckten Wiesen und Felder ging. Sahen ihre Augen ihn frech von der Seite an und auf den Lippen lag ein verwegenes Grinsen. War es ihr inneres Kind was spielen und albern wollte, draussen im Schnee. Charles sah ihren Blick und Mimik, ging er auf ihre Anspielung ein. 'Soll das heissen Sie wollen spazieren gehen, Lady?' fragte er sie mit gespielter ernster Miene und überspitzt höflich. 'Natürlich, was haben sie denn gedacht mein Herr? Wir sind doch keine Kinder mehr die sich mit Schneebällen bewerfen und Schneemänner bauen. Ich bitte sie.' antwortete sie ihm genau so gespielt höflich und ging neben Charles Richtung Speisesaal. 'Also treffen wir uns dann am Hauseingang nach dem Frühstück für einen Sapziergang.' stellte Charles in ihrem kleinen Spiel was sie spielten fest. 'Sehr gerne. Vergessen sie nicht sich dicke Sachen anzuziehen.' bestätigte Jamila und sie erreichten den Speisesaal und es setzte sich jeder auf seinen Platz, schweigend aßen sie, aber grinsten immer wieder über ihre Albernheit. Jamila zog ihren dickeren Gehrock an und darüber einen längeren Mantel, prüfte im Spiegel nochmal ihre Haare, band den Zopf nochmal neu und zog dann ihre Handschuhe an, über einen Stuhl hing noch ein Schal, den nahm sie noch mit und warf ihn auf den Weg zur Eingangstür um ihren Hals. 'Ihr habt euch ja sehr dick angezogen.' entgegente Charles ihr, der schon auf sie gewartet hatte und er spielte das Spiel weiter. 'Selbstverständlich, bei der Kälte muss man sich dick anziehen.' begründete sie ihre dicke Kleidung. Charles reichte ihr den Arm den Jamila annahm und sie zusammen auf den Hof und weiter durch das Tor. Wenn sie in Charles Arm ging, brauchte sie ihren Gehstock fast gar nicht, stütze er sie so gut und sie konnte ihr Bein fast normal aufsetzen. Sie ginge eine Weile und es schneite immer noch dicke Flocken. Jamila sah immer wieder gen Himmel und sah den Flocken zu wie sie aus den Wolken zu Boden fielen. Charles genoss es einfach sie an seiner Seite zu haben und mir ihr im Arm spazieren zu gehen. 'Wo geht es eigentlich zu See? Den Weg habe ich total vergessen.' beendete ihre Stimme das Schweigen zwischen den beiden. 'Da müssten wir da vorne links dem Weg folgen.' erklärte Charles ihr und zeigte auf die Weggabelung 'Willst du zum See?' ergänzte er seinen Satz mit der Frage an sie. 'hmm... ja.. doch.. ' überlegte Jamila kurz löste sich aus Charles Arm, nahm wieder ihren Gehtstock zur Hand, konnte sie ihr Bein nicht mehr aufsetzen, tat es weh. 'Ach.. ich habe gar nicht mehr an dein Bein gedacht.' erschrack Charles als Jamila sich aus seinem Arm löste und wieder an ihrem Gehstock ging. 'Ist doch nicht schlimm. Ich bin froh wenn ich mal ohne diesen blöden Stock gehen kann.' schnaufte Jamila und strich sich über den schmerzenden Oberschenkel. Sie gingen weiter und kamen wenig später am See an. Es spielten Kinder im hohen Schnee, bauten Schneemänner und bewarfen sich mit Schneebällen. 'Oh weh, ich dachte wir hätten hier was Ruhe und könnten um den See gehen..' sprach Charles etwas enttäuscht und sah den Kindern beim spielen zu. 'Das können wir doch trotzdem.' gab sie von sich und sah ihn kurz an und ging weiter zum See. An einer Bank strich sie den Schnee runter und setzte sie sich hin, musste sie sich ausruhen. Man hörte immer noch die Kinder lachen und kreischen. Charles tat es ihr gleich und setzte sich neben sie. Nachdenklich blickte sie über den eingefrorenen See. Nach Minuten des schweigens erhob Jamila ihre Stimme. 'Weisst du das mich mein einstiger Ehemann verlassen hat, weil ich ihm keine Kinder schnenken konnte.' fing sie an. Charles hörte ihr nur zu. 'Darum trage ich Männersachen. Ich will für keinen Mann mehr erkennbar als Frau sein, es bringt nichts, wenn ich einen neuen Mann finden würde. Denn was will ein Mann mit einer Frau die ihm keine Kinder schenken kann.' erzählte sie weiter mit dem Blick auf den See. 'Mir ist es egal ob du Frauenkleider oder Männerkleider trägst. Du bleibst die selbe Person. Und ich akzeptiere dich so wie du bist.' sprach Charles verständnisvoll. ~Und mir wäre es ganz egal ob wir Kinder haben oder nicht... Aber sagen kann ich es dir ja nicht.. du willst mich nicht...~ hätte er ihr seine Gedanken am liebsten gesagt und folgte ihrem Blick über den See. 'Du wirst sicher einen Mann finden, dem es egal sein wird ob du Kinder kriegen kannst oder nicht. Es gibt nicht nur Adlige die unbedingt einen Erben brauchen.' sprach Charles weiter und wollte damit Jamila Mut machen. ~Du meinst doch dich damit, Charles... würdest du mich wirklich so nehmen wie ich bin? Dabei bräuchtest du doch einen Erben für den Hof. Oder würdest du das alles aufgeben, nur um mich als deine Frau haben zu können?~ durchschaute sie Charles letzte Worte und sah ihn aus den Augenwinkel an. 'Hmm, was guckst du denn jetzt so, an was denkst du?' sah Charles sie fragend an. 'Nichts, es ist nichts. Wir sollten weiter gehen. Mein Bein tut auch schon nicht mehr weh.' redete sie sich raus und stand mit einem leichten seufzer auf. Sie umrundeten den See und machten sich dann wieder auf den Weg zum Gestüt. Vor Charles Zimmertür blieb Jamila kurz stehen. 'Es war ein schöner Vormittag mit dir, danke.' bedankte sie sich bei Charles, das er mit ihr gegangen war und das er ihren Worten zugehört hat. 'Dafür sind Freunde doch da.' würde Charles alles für sie tun und öffnete seine Zimmertür. 'Nach dem Essen bin ich dann im Stall. Habe einiges zutun.' informierte sie Charles über ihren weiteren Tagesplan. Wusste er, das sie wieder die professionelle Angestellte wäre, die ihn auch mal durch das Stallgebäude scheucht, wenn wieder mal nichts so lief wie sie es wollte. Jamila ging weiter zu ihrem Zimmer und liess Charles an seiner Tür stehen. Jamila zog ihren Mantel aus und hing ihn an den Kleiderschrank, den dickeren Gehrock und Schal legte sie einfach über einen der Sessel. Sah sie nun in den Spiegel, rieb ihre von der Kälte geröteten Wangen. Öffnete das Haarband und bürstete ihre Haare, danach wechselte sie ihre Stiefel gegen die bequemeren Hausschuhe. Jamila ruhte sich noch was aus, zum Mittagsessen war es noch Zeit. Sie saß im Sessel und las noch etwas in einem Buch. Vergass sie die Zeit dabei bis es an ihre Tür klopfte. 'Jamila, kommst du?' erklang Charles Stimme durch die Tür, er war wohl schon im Speisesaal und hatte sie dort nicht angetroffen. So wollte er sie abholen zum gemeinsamen Mittagsessen. Jamila sah aus ihren Gedanken vom lesen auf. 'Ja... ich komme schon...' sie stand auf, griff den Gehstock und ging zur Tür, öffenete sie und Charles stand noch da. 'Entschuldige, ich habe die Zeit vergessen.' sie schloss die Tür hinter sich und ging neben Charles zum Speisesaal. Es roch schon auf dem Weg dahin nach gutem Essen und Jamilas Magen meldete sich mit einem grummeln. 'Oh... ich hab aber auch wirklich hunger.' fasste sie sich an den Bauch und räusperte sich kurz. Charles grinste nur, hätte er fast gelacht, fand er es zu süß von ihr. Beide bedienten sich am gedeckten Tisch. 'Was musst du denn heute noch machen?' fragte Charles sie. Jamila aß Mittags immer sehr gut und antwortete Charles nicht sofort. Nahm sie einen großen Schluck Bier, schmeckte ihr das deutsche Bier viel besser zum Essen als das fade französische. 'Aaahhh... Wie hab ich das gute Bier vermisst.' schnaufte sie zufrieden als die das Glas wieder absetzte. 'Heute Nachmittag? Das übliche, einige müssen bewegt werden, dann bei den tragenden Stuten einmal drüber schauen. Und dann ist da noch ein Kandidat wo ich die Hufe angucken muss, das übliche halt. Und was machst du?' fragte sie Charles und füllte ihren Teller nochmals. 'Ich? Ich wollte Sattelzeug putzen und dann noch nach dem Vorräten gucken, ich weiss nicht ob alles reicht bis zum Frühjahr.' verriet er seinen Plan für den Nachmittag. Würden sie sich gegenfalls nur kurz in der Sattelkammer sehen und dann erst wieder zum Abendessen. Eigentlich war es nicht schlimm, wenn sie sich mal nicht sahen, konnte jeder für sich arbeiten und wenn Jamila doch Hilfe bräuchte, konnte sie Charles immer um Hilfe bitten. So verrichteten beide ihre arbeiten am Nachmittag, welche sie auch schon am Vormittag erledigen hätten können, aber sie waren spazieren gegangen. Konnten sie sich das ab und zu erlauben, wenn nicht wirklich wichtiges zu erledigen ist. Bei Abendessen hat Jamila von dem Pferd mit dem Hufproblem berichtet und bräuchte einen Hufschmied, der dem Pferd die Hufe richtig ausschneidet, Charles sollte einen kommen lassen die Tage. Er berichtete dass das Sattelzeug nun alles sauber und neu eingefettet ist und die Vorräte an Futter, Heu und Stroh noch ausreichten bis zum Frühjahr. Später am Abend saß Jamila noch im Salon mit einem Buch, was sie seit Tagen schon las. Auf dem Tisch stand Tee und sie hatte sich noch etwas Gebäck aus der Küche mitgenommen. 'Wenn du jeden Abend noch soviel Süßes isst, wirst du noch dick und rund.' ertönte Charles Stimme in der Tür. Jamila warf ihm gleich einen bösen Blick zu und biss demonstrativ ein großes Stück von einem Gebäck ab und kaute es übertrieben mit dicken Backen. Charles lachte auf. 'So... jeff bin iff dick un rund..' sprach sie mit vollen Mund und gespielten dicken Backen. Charles lachte ohne Pause und hielt sich schon den Bauch. 'Was ist denn Liebling? Willst du deiner dicken, runden Frau keinen Kuss geben?' machte sie jetzt noch zusätzlich zu den dicken Backen einen Froschkussmund. 'Komm her Schnucki und drück mir ein Knutschi auf.' alberte sie weiter rum und Charles wankte lachend zu ihr auf die Couch, hatte er schon Tränen in den Augenwinkel, er musste sich setzen sonst länge er noch auf dem Boden vor Lachen. Jamila legte das Buch zur Seite und hörte mit den rumblödeln auf und trank ihre Tasse leer. 'War das jetzt so lustig?' grinste sie und musste selber fast lachen. 'Na du hättest dein Gesicht sehen sollen.' hatte Charles sich jetzt wieder beruhigt und wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln. 'Willst du hier noch lange sitzen? Es ist schon spät.' fragte Charles und lehnte sich zurück. 'Ich wollte das Kapitel eigentlich noch schaffen, aber ich werde ja immer wieder gestört. So schaffe ich das Buch nie.' beschwerte sie sich mit einem Unterton der sich auf Charles bezog, aber nicht böse gemeint war. 'Dann sollte ich dich wohl besser wieder in Ruhe lesen lassen.' er wollt aufstehen und sie wieder in Ruhe lassen. 'Wolltest du denn eigentlich was, oder warst du nur hier um nach mir zu gucken?' wollte Jamila von ihm wissen, nahm sie wieder das Buch und Blätterte suchend nach der Seite wo sie Charles unterbrochen hatte. 'Ich wollte nur nach dir sehen, weil es ja schon spät ist. Das Feuer im Kamin bleibt auch nicht mehr lange an. Du sollst nicht hier auf der Couch einschlafen.' sprach Charles seine bedenken aus. Aber ihr gefiel das gar nicht, kam sie sich so vor als würde er auf sie aufpassen wie ein Kindermädchen. Sie schlug das Buch wieder zu und liess es auf den Tisch knallen. 'Bist du jetzt mein Kindermädchen? Wenn ich hier auf der Couch einschlafe, dann ist es eben so, das kann dir doch egal sein.' motze sie auf Charles ein. Der leicht verdutzt da stand, wollte er doch nur dafür sorgen, das es ihr gut ginge. 'Entschuldige, ich möchte doch nur, das es dir gut geht. Dann les noch dein Buch weiter. Wir sehen uns dann Morgen früh' Charles gab klein bei und verliess den Salon. Hatte er eine Grenze ihr gegenüber überschritten, was ihre Privatsphäre betrifft. Recht hatte sie ja, er war nicht ihr Kindermädchen. Sie ist erwachsen und konnte selber über sich bestimmen. Kapitel 8: Flasche leer ----------------------- Kapitel 8 Die Wochen vergingen, Weihnachten wurde gefeiert und Charles Vater war auch mal für längere Zeit wieder zuhause. Das neue Jahr wurde auch gefeiert, wo Jamila dann auch merkte, das sie nicht viel Alkohol in Form von Wein vertrug, Bier konnte sie gut vertragen, aber bei einem guten Rotwein waren wenige Gläsern schon zuviel für sie. Die restlichen Monate verliefen ohne größere Probleme. Die Fohlen wurden geboren und Jamila hatte im Frühjahr bis Sommeranfang genug zutun. Nun war es anfang Juli und es war früher Nachmittag an einem heissen Tag. In der Reithalle des Gestüts hörte man die junge Lady brüllen. Sie gab heute Unterricht an zwei Schülern und sie stellten sich wohl nicht gut an, denn so viel wie sie die Schüler lauthals korrigierte hörte man nicht oft. Sie saß auf einen Stuhl in einer Ecke der Halle, so hatte sie den Überblick über die Halle und ihrer beider Schüler. 'Karl! Mehr die Hand vor und die Beine ruhiger!' rief sie einem der Jungen mit kritischem Blick zu die im Trab durch die ganze Bahn wechselsten. 'Sascha du sollst nicht leicht traben, VERDAMMT NOCHMAL!!' schrie sie mit wütender Stimme dem anderen Jungen zu. Schnaufend lehnte sie sich in den Stuhl, was war nur los mit ihr, hatte sie die schlechte Laune und diese leichte Reizbarkeit schon ein paar Tagen. Durch die Tür der Halle kam Charles zu ihr. 'Sei nicht so streng zu den beiden, sie tun doch ihr bestes.' versuchte er Jamila zu beruhigen und schauten den beiden Jungen beim reiten zu. 'Misch dich nicht in meinen Unterricht ein!' motze sie und sah ihn dabei nicht einmal an, ihr Laune wurde nicht besser. 'Gibts es sonst noch was, oder willst du jetzt hier Wurzeln schlagen?' keifte sie ihn weiter an. Charles verstand ihre schlechte Laune nicht, er hatte ihr nichts getan und auch nichts falsches gesagt. 'Ich wollte dir eigentlich was erzählen, aber ich geh wieder. Mit dir kann man seit Tagen nicht vernünftig reden.' drehte sich Charles um und verliess die Halle wieder. In ihm stiegt Wut auf, konnte er es nicht leiden so von ihr behandelt zu werden und er würde sie am liebsten an den Armen packen und einmal zur Vernunft schütteln, aber er beherrschte sich, sowas macht man schließlich nicht. Der Unterricht der beiden Jungs war vobei. Zum Schluß hatte sie die beiden doch noch gelobt. Sie blieb in der Ecke auf dem Stuhl sitzen auch nachdem die Jungs mit ihren Pferden die Halle verlassen hatten. Sie griff in ihre Tasche am Gehrock und holte eine kleines Metalletui hervor, klappte es auf und nahm sich eine Zigarette raus, klappte das Etui wieder zu und kramte dann ein paar Streichhölzer hervor, zündete eins an und steckte sich die Zigarette mit einem tiefen Zug an. Dies tat sie in letzter Zeit öfters in stressigen Situationen, sie fühlte sich danach einfach besser. Nach dem ersten Zug husteste sie noch kurz, doch mit jedem weiteren Zug des blauen Qualms wurde es weniger und die junge Lady entspannte sich in ihrem Stuhl. Und dann stand wieder Charles an der offenen Tür der Halle und sah wie die junge Lady gerade mit dem dichten blauem Qualm der Zigarette aus ihrem Mund Ringe formte. 'Du rauchst schon wieder!!'entfuhr es ihm sauer und ging weiten Schrittes auf sie zu und schlug ihr die Zigarette aus der Hand. 'DAS MACHT DUMM UND BRINGT DICH NOCH IRGENDWANN UM!' schrie er sie an. Erschrocken über das was er tat, stieg in ihr die Wut und sie expoldierte. 'SAG MAL WAS FÄLLT DIR EIGENTLICH EIN!! DU BIST NICHT MEIN VATER! ICH KANN TUN UND LASSEN WAS ICH WILL!' stand sie nun wutentbrannt vor ihm und starrte voller Wut in seine Augen. Laut schaufend stand er ihr gegenüber. 'Nein ich bin nicht dein Vater. Aber ich sorge mich trotzdem um dich!' sprach er ruhiger zu ihr, drehte sich um und ging aus der Halle, liess sie einfach so stehen mit ihrer Wut. Erbost darüber, das er sie einfach so stehen liess schlug sie mit einer Faust mehrmals gegen die Bande der Halle und schrie ihre Wut heraus. Charles war ins Wohnhaus gegangen und eines der Dienstmädchen sah sein Sorgenvolles Gesicht. 'Ist was nicht in Ordnung junger Herr?' fragte das Dienstmädchen besorgt darum, das es Charles nicht wohl ginge. 'Nein nein, mit mir ist alles in Ordnung... nur..' fing er an zu erklären,'.. nur die junge Lady... sie ist seit Tagen so gereizt und schlecht gelaunt.. ich weiss nicht was mit ihr los ist. Sie war sonst nie so.' beichtete Charles dem Dienstmädchen seine Sorgen, denn vielleicht wusste sie ja was mit ihr los war, war sie schließlich auch eine Frau. 'Oh, junger Herr, das ist doch ganz normal.' grinste das Dienstmädchen belustigt, da der junge Herr wohl nicht wusste was in der jungen Lady vorging. 'Wie meint ihr das? Normal bei was?' fragte er nach. 'Na bevor Frauen ihre Monatsblutung bekommen. Es kann mal schlimmer und mal weniger schlimm sein.' erklärte sie ihm kichernd. 'Ich wünsche euch viel kraft es zu durchzustehen. Es geht vorbei in ein-zwei Tagen, aber ihr könntet....' flüsterte das Dienstmädchen ihm noch einen guten Rat mit einem zwinkern ins Ohr und versuchte ihm mit den Worten Mut zu machen, dann ging wieder ihrer Tätigkeit nach. Jetzt Verstand Charles sie und ihr tat sie ein wenig leid, das sie jeden Monat diese Gefühlschwankungen durchmachen musste. Ihm war schon ein anderes mal aufgefallen, wie sie in der Sattelkammer stand und weinte, ohne Grund wie es ihm schien, wusste er aber da auch nicht was er machen sollte und hatte sie in ruhe gelassen. Es vergingen einige Minuten bis sich die junge Lady beruhigte und sie die Halle verlassen hatte. Draussen dämmerte schon der frühe Abend. Sie ging in die Sattelkammer, wollte kontrollieren ob die Jungs aus der Reitstunde alles richtig zurückgehangen hatten, war sie dabei doch so penibel was Ordnung anging. Und es war natürlich nicht so, die Sättel waren mit der Satteldecke drunter hingehangen und die Zügel der Trensen waren auch nicht zusammengelegt aufgehangen. 'Das darf doch nicht wahr sein!!' Wütend ballt sie ihre Faust und ordnete das Sattezeug richtig. Kurz darauf hörte Sie Schritte hinter sich und Charles stand im Türrahmen der Sattelkammer, sie warf einen kurzen Blick über ihre Schulter und ihr Auge funkelte ihn böse an. Charles hatte ihren bösen Blick bemerkt, kam aber nicht mehr zu Wort, denn da flog schon ein Holzeimer ihm entgegen gefolgt von Striegeln, und einem Besen. 'WAS WILLST DU SCHON WIEDER!! VERSCHWINDE!!!' schrie sie ihm nach, der sein Heil in der Flucht suchte. ~Au weia... das wird ja immer schlimmer....~ dachte er zu sich, als er leicht ausser Atem am Wohnhaus ankam. Den Rest des Abends sprachen er und Jamila kein Wort mehr miteineander. --------------------------------------- Am nächsten Vormittag war Charles auf dem Hof nicht zu finden, er war in die Stadt geritten um Besorgungen zu machen. Die junge Lady ging ihrer Arbeit wie an jedem Vormittag nach, doch ohne Charles helfende Hand beim tragen des Sattelzeugs dauerte alles etwas länger. Die Stallburschen waren noch mit ausmisten oder anderen Sachen beschäftigt, die auf dem Hof erledigt werden mussten. Sie hatte Charles Hilfe schon zu sehr als selbstverständlich genommen, das merkte sie jetzt, aber würde sie es auch ohne ihn schaffen, wie sie es früher auch geschafft hat. Es war nach Mittag als sie mit den Pferden die auf dem Plan standen gearbeitet zu werden fertig war und nun sattelte sie nun ihren eigenen Hengst, war es jetzt für sie Freizeit. Mittagessen hatte sie völlig vergessen. Sie saß schon auf ihrem Hengst in der Halle, als Charles in das Stallgebäude kam mit seinem Pferd. Er blieb kurz an der Tür zu Halle stehen und sah sie in der Halle mit ihrem Hengst, wunderte er sich, das sie noch nicht fertig war und drinnen im Wohnhaus war zum Mittagessen. Aus dem Augenwinkel hatte die junge Lady ihn bemerkt, sah ihn aber nicht direkt an und sprach kein Wort. Dann ging auch er weiter um sein Pferd zu versorgen ohne ein Wort an sie zu verlieren. Charles ging im Wohnhaus in die Küche, wo noch zwei Mahlzeiten vom Mittagessen standen mit einem kleineren Teller abgedeckt. Er nahm sich einen der Teller, heiß war das Essen darauf nicht mehr, aber er würde es essen, er hatte hunger. Mit dem Teller und Besteck in den Händen verschwand Charles ins erste Stockwerk er wollte auf seinem Zimmer essen, hielt an der Tür zum Zimmer der jungen Lady, überlegte kurz, nein nachher ginge es nicht mehr, jetzt war der beste Moment. So öffenete er die Tür zu ihrem Zimmer, eilte zu ihrem Nachttisch und legte dort eine kleine Papiertüte ab die er in seiner Tasche am Gehrock versteckt hatte. Machte auf dem Absatz kehrt und verschwand aus ihrem Zimmer so schnell wie er reingekommen war. Eine knappe Stunde später kam die Jamila durch die Tür des Wohnhauses und ging ebenfalls wie Charles in die Küche, sah den abgedeckten Teller mit Besteck. Seufzend setze sie sich an den Tisch und nahm dort das kalte Mittagessen zu sich, es schmeckte trotzdem. Den leeren Teller liess sie so stehen, die Dienstmädchen würden sich schon darum kümmern. Mit schmerzender Schulter stand sie auf und ging in die Einganghalle des Hauses. Am Fuße der Treppe kam ihr Charles entgegen, wollte er nun einige der Zuchtstuten auf die Weide lassen und die restlichen Pferde füttern. Er blieb kurz stehen und sah die junge Lady an, sagte kein Wort, es würden ja eh nur beleidigende Worte gegen ihn von ihr kommen, so ging er stumm die letzten Stufen runter an ihr vorbei, die noch immer dort stand und ihm keinen Blick schenkte. Sie atmete tief ein und aus, als sie die Eingangstür zufallen hörte und schritt die ersten Stufen hinauf, eine Hand am Gelender der Treppe, brauchte sie doch die zusätzliche Stütze beim Treppen steigen. In ihrem Zimmer angekommen liess sie sich auf ihr Bett fallen, sie war müde von der Arbeit und wollte jetzt am liebsten ein kleines Mittagsschläfchen halten, heute war schließlich auch kein Unterricht. Ihre Augenlieder wurden immer schwerer bis sie sie nicht mehr aufhalten konnte. Sie lag noch nicht mal richtig in ihrem Bett und hatte noch ihre Stiefel an, doch das war ihr im Moment egal. Ohne die Papiertüte auf ihrem Nachttisch bemerkt zu haben schlief sie ein. Sie schlief etwas mehr wie zwei Stunden und wurde von einem der Dienstmädchen geweckt, die sich schon Sorgen um sie gemacht hatte, das sie nicht im Stall war, denn die letzte Stute für dieses Jahr war dabei ihr Fohlen auf die Welt zu bringen und Charles brauchte ihre Hilfe dabei. 'Bitte junge Lady, wacht auf.' ertönte die Stimme des Dienstmädchen in ihren Ohren und sie schlug langsam die Augen auf. 'Was ist denn los?' wollte sie von dem Dienstmädchen wissen. 'Der junge Herr braucht eure Hilfe im Stall, eine der Stuten..' weiter kam sie nicht mit ihrem Satz, denn Jamila stand auf wie ein geölter Blitz, schnappte sich ihren Gehstock und eilte aus ihrem Zimmer den Flur entlang, die Treppe runter, hinaus auf den Hof in das Stallgebäude der Zuchtstuten. Dort angekommen, ging sie weiter gezielt zu der Box wo die Türe offen stand und die Stute versuchte ihre Fohlen zur Welt zu bringen. Charles stand an der Tür, ein paar Stallburschen standen ebenfalls an der Box, jedoch fast genauso Hilflos wie Charles. Als sie an der Box ankam motze sie sofort los. 'Warum hast du mich nicht eher geholt!' ohne ihn anzuschauen, denn sie musterte die Stute, die nervös in der Box im Kreis ging und schweißnass war. 'Hat sie sich schon hingelegt gehabt?' fragte sie die gaffenden Männer und sah sie mit ernsten Augen an. 'Sie lag und presste, als wir es bemerkten, dann stand sie wieder auf.' erklärte ihr Charles. 'Raus aus der Box.' befahl die junge Lady und schloss die Tür der Box hinter sich. 'Die Hufe des Fohlen sind schon zu sehen, es sollte nicht mehr lange dauern, sie muss sich wieder hinlegen.' klärte sie Charles auf, der nun an der gegenüberliegenden Box stand und wartete. Die junge Lady stand neben ihm. 'Das ist die Maidenstute, oder?' fragte sie den neben ihr stehenden Charles der etwas in Gedanken verloren war. 'Charles!!??' sprach sie energisch und holte ihn aus seinen Gedanken. 'Maidenstute.. jaja.. das ist die...' gab er verdutzt von sich. 'Wo bist du mit deinem Kopf? Hier spielt die Musik.' ermahnte sie den Träumer, der aber nicht auf ihre Worte einging, denn die Stute hatte sich nun hingelegt und er schritt an die Box der jungen Stute. 'Warte geh nicht rein, lass mich schauen.' hielt sie Charles auf. 'Als ob ich das ohne dich machen würde.' gab er ihr zur Antwort. Die junge Lady öffnete vorsichtig die Tür, die Stute presste. Sie packte die Beine des Fohlen und zog helfend bei jedem pressen der Stute um ihr Fohlen schneller auf die Welt zu bringen. Nach einigen Minuten war es geschafft und das Fohlen war auf der Welt. Die Stute leckte es trocken. Charles war schon mit frischem Stroh da, doch zu erst musste das verdreckte raus und später auch die Nachgeburt. 'Achte drauf, das die Nachgeburt innerhalb einer halben Stunde abgeht, ansonsten gibt es Probleme und ich muss die auslösen, was nicht wirklich angenehm ist.' belehrte sie Charles der gerade frisches Stroh einstreute. Das Fohlen versuchte schon aufzustehen. 'Ein gutes Fohlen.' bemerkte die junge Lady noch an. 'Wenn noch was ist, ich bin wieder drinnen.' informierte sie Charles und ging dann wieder ins Wohnhaus. Das Abendessen war schon aufgestischt, doch ging die junge Lady sich erstmal die Hände waschen bevor sie sich an den Tisch setzte. Wenig später kam auch Charles an den Tisch. 'Alles fertig und das Fohlen hat auch schon getrunken.' berichtete er der jungen Lady, die nur mit dem Kopf nickte. 'Es ist eine kleine Stute, falls du das noch nicht gesehen hast.' sprach er weiter und nahm sich was vom reichlich gedeckten Tisch. 'Dann überleg dir mal einen schönen Namen für sie, die Papiere mache ich die Tage fertig.' sprach sie sachlich bleibend zu ihm und nippte an ihrem Tee. Später am Abend ging die junge Lady nochmal zu der Stute und ihrem Fohlen um nach dem Rechten zu schauen. Sie zündete drei der Laternen an und hing sie in der Stallgasse und der Box auf. Die Boxentür öffente sie langsam und die Stute kam schon zu ihr, liess sich den Kopf kraulen. Das kleine Stutfohlen war fit und machte seine ersten übermütigen Bocksprünge in der Box. Es war alles in Ordnung mit der Mutterstute und ihrem Fohlen. Zufrieden löschte sie zwei der drei Laternen und nahm die noch brennde mit zum Wohnhaus. Charles hatte sie von seinem Fenster aus beobachtet und fragte sich, ob sie schon die kleine Aufmerksamkeit von ihm entdeckt hat. Auf ihrem Zimmer setzte sie sich in einen der Sessel und zog ihre Stiefel aus, dann ihren Gehrock, die Weste und das Plastron, so war es schon viel angenehmer. Als sie sich auf die Bettkante setzte entdeckte sie jetzt erst die kleine Papiertüte auf ihrem Nachttisch. Sie nahm sie, öffnete sie und darinnen waren lauter leckere Süßigkeiten, Bonbons, Schokoladen- und Karamellstücke. Ihre Augen leuchteten auf, hatte sie schon länger keine Süßigkeiten mehr gehabt, heisse Schokolade oder Gebäck waren nicht das selbe. Nach der ersten Beigeisterung überlegte sie, wer ihr die Süßigkeiten auf ihren Nachttisch gelegt hat. Es konnte ja nur Charles gewesen sein, nur er wäre so Aufmerksam und würde das tun und das obwohl sie die letzten Tage nicht wirklich nett zu ihm gewesen war. Sie legte die Papiertüte nachdenkich wieder auf ihren Nachttisch. ~Du blödmann.. sowas habe ich doch gar nicht verdient. Warum tust du sowas? Liebst du mich wirklich?~ war sie ganz in Gedanken. Die junge Lady war am nächsten morgen früh im Stall gewesen, konnte sie nicht gut schlafen und wurde in den frühen Morgenstunden von ziehenden Schmerzen im Unterleib wach gehalten. Ihre Monatsblutung hatte eingesetzte.~Das versaut mir die ganze Woche.~ fluchte sie gedanklich und suchte sich die Sachen raus für diesen Umstand, wie jeden Monat. Später stand sie im Stutenstall an einem Schrank in der Sattelkammer, was eigentlich keine war, den hier hingen nur Halfter und Stricke und war mehr eine Abstellkammer für Stallutensilien. Im Schrank hatte sie Futterzusätze und andere kleine Flaschen an Mediakamnte für Zuchtstuten gelagert. Eifrig sortierte sie die Flaschen neu und notierte sich auf einem Zettel, was sie neu brauchte. Mit der fertig geschrieben Liste in der Hand ging sie wieder ins Wohnhaus, das Fühstück müsste schon aufgetischt sein. In der Eingangshalle kam Charles ihr entgegen aus Richtung der Küche. 'Du bist schon wach und warst schon im Stall?' kam es verdutzt von ihm. 'Dir auch einen Guten Morgen.' baffte sie ihn an und ging weiter Richtung Speisesaal. Charles folgte ihr mit etwas Abstand. Dann stoppte sie plötzlich, drehte sich zu ihm um. 'Ach hier. Könntest du mir die Sachen besorgen?' und sie reichte ihm den Zettel entgegen. Charles nahm ihr den Zettel aus der Hand, faltete ihn auf, überflog kurz die Liste. 'Ja natürlich, das ist kein Problem.' sprach er versichernd. 'Danke... auch für die Süßigkeiten.' lächelte sie ihm zu. 'Ach.. das war nur so ein Idee gewesen....' stammelte er leicht errötend. 'Es war trotzdem ganz lieb von dir, wo ich die Tage nicht nett zu dir war.' Mit dem Satz drehte sie sich wieder Richtung Speisesaal und ging weiter mit Charles ein paar Schritte hinter ihr. ------------------------------------ Es vergingen ein paar Tage und die Laune der jungen Lady hatte sich merklich verbessert, auch war sie nicht mehr so schnell reizbar wie vor ein paar Tagen noch. Charles brachte ihr gerade die Sachen, die er ihr besorgen sollte. Er reichte ihr eine Flasche und Dose nach der anderen an und sie sortierte sie dem Wirkstoff nach in den Schrank und schrieb die neuen Flaschen auf eine Inventurliste, die innen an der Schranktür hing, so wusste sie oder auch jemand anderes, was und wieviel vorrätig war. 'Weißt du wir könnten mal wieder auf einen Ball gehen.' durchbrach Charles Stimme die Stille zwischen den beiden. Die junge Lady guckte ihn skeptisch an. 'Meinst du das Ernst? Das letzte Mal als ich auf einem Ball war ist schon was her, ich weiss gar nicht ob ich überhaupt noch tanzen kann.' versuchte sie sich rauszureden. 'Du must ja nicht tanzen, aber ein Kleid solltest du schon anziehen.' argumentierte er. 'Zudem habe ich dich noch nie in einem Kleid gesehen. Du siehst bestimmt bezaubernd in einem Kleid aus.' und er stellte sich die junge Lady gedanklich in einem Kleid vor. Sie warf ihm ein Tuch ins Gesicht. 'Versuch gar nicht daran zu denken!' riss sie ihn aus seinen Gedanken. 'Warum denn nicht?' neckte er sie und wehrte das zweite geworfene Tuch ab. 'Jetzt hör auf. Ich werde es mir überlegen, ok?' wimmelte sie ihn ab und schloss die Schranktür. 'Wie kommst du überhaupt auf die Idee auf einen Ball gehen zu wollen?' hakte sie nach, liess sie das Thema nicht los. Charles hatte eine ganz einfache und simple Antwort parat. 'Ganz einfach. Ich brauch Abwechslung und muss mal unter Menschen.' sah er sie mit einem lächeln an. 'Aha... und da meinst du, das ich als deine Begeleitung mitgehen soll?' fragte sie ihn skeptisch und stand misstrauisch vor ihm. 'Natürlich, sonst denken die ganzen jungen Weiber dort noch ich wäre zu haben und ich habe den ganzen Abend keine ruhige Minute.' erklärte er der jungen Lady seinen Plan und schämte sich noch nicht einmal, sie für so ein Vorhaben zu gebrauchen. 'So so... dann sollte ich dich besser alleine gehen lassen, wenn ich nur dazu da sein soll, das dich keine Weiber anmachen. Verdient hättest du es.' sprach sie angesäuert, dachte sie doch, das er sie ihretwegen mitnehmen wollte, um mit ihr einen schönen Abend zusammen zu geniessen. Eingeschnappt über seine Worte ging sie an ihm vorbei auf die Stallgasse. Charles eilte ihr nach und packte sie an der Hand. 'Warte doch, so war das nicht gemeint.' entschuldigte er sich bei ihr. Die junge Lady drehte sich zu ihm um. 'Ach nein, wie denn dann? Wenn ich nur deine Weiberabwehr bin, damit du deine Ruhe hast.' sprach sie empört zu ihm mit einem bösen Gesichtsausdruck. 'Glaubst du, ich würde dich einfach so stehen lassen auf dem Ball? Ich würde den ganzen Abend nur mit dir dort verbringen, mit dir zu jedem Lied was gespielt wird tanzen, wenn es sein muss die ganze Nacht.' er sah ihr tief in die Augen als er seine ehrlichen Worte aussprach. Liebte er sie doch schon seit einiger Zeit und das hörte man auch unterschwellig in seinen Worten. Die junge Lady war starr und wusste nicht was sie sagen sollte. 'Ich.. ich überlege es mir..' stockte sie und wande sich zugleich von ihm ab, er liess ihre Hand los und sie ging Richtung Wohnhaus. Am späten Nachmittag saß die junge Lady im Salon zusammen mit einer Flasche Wein. Sie hätte am liebsten eine geraucht, doch durfte sie das nicht im Haus und Charles würde wieder ausflippen, wenn er sie wieder dabei erwischen würde, so musste der Wein her halten, doch hatte dieser mit seinem Alkohlgehalt eine eher andere Wirkung, als ein der blaue Dunst einer Zigarette. Es war schon ihr drittes Glas und der Alkohol machte sich bemerkbar, vertrug sie doch gar nicht soviel und Wein erst recht nicht. Sie leerte das dritte und auch das vierte und fünfte Glas. Dann stand sie auf, ging hinauf in den ersten Stock, leicht wankend auf Charles Zimmertür zu, klopfte zwei mal kräftig an und trat ein ohne eine Antwort abzuwarten. Charles saß am Fenster und las ein Buch und sah erschrocken auf, als die junge Lady in sein Zimmer platze. 'Jez hörs duuu maall zuu... verssssccchhhdanden??' lallte sie mit erhobene Zeigefinger und wankte auf Charles zu. 'Hast du dich etwa betrunken?' stellte er erschrocken seine Frage. 'Na wonach ssssieht das denn sons aus...' lallte sie weiter und Charles stand auf liess das Buch zu Boden fallen, wollte er sie halten, damit sie nicht noch umfallen würde. 'Lass msch los.. isch kann allein sthn.. isch brauch deine hife nischt...' wehrte sie sich vor seinen helfenden Armen. 'Du weisst doch gar nicht was du sagst. Wieviel hast du überhaupt getrunken?' an ihrer Fahne hatte er schon gerochen, das sie eine Flasche Rotwein geköpft hatte, aber nicht wieviel sie sich gegeben hatten. Das letzte mal als sie Wein getrunken hatte, stieg ihr der Alkohl schon nach drei Gläsern zu Kopf. 'Warte.... drei.. nein.....vviiiiiiieeefffüüüüüünf... ja fünf....' antwortete sie ihm stockend. 'Was!! Fünf Gläser!? Du verträgst doch gar nicht soviel!!' schreckte er auf. 'Genau.. issst Flasche leer... und isch voll....' lachte sie auf und wankte zur Seite. Jetzt griff Charles doch nach ihr und hielt sie stützend in seinen Armen. 'Warum dreht sisch denn jez alls.....' griff sie mit ihren Händen halte suchend in Charles Gehrock. 'Warum hast du denn soviel getrunken?' mit den Worten ging er mit ihr in seinen Armen auf sein Bett zu, sie antwortete nicht, hatte seine Frage wohlmöglich gar nicht gehört. Er setzte sie auf sein Bett ab und sie sackte mit dem Oberkörper nach vorne, ihre Ellenbogen stütze sie auf ihren Oberschenkeln ab, ihre Haare fielen nach vorne. 'Aum Ball würds sischer ein schö Frau findn...die bsser zu dir passt als isch...' sprach sie scheinbar klaren Verstands und Charles sah sie nur besorgt an. Ihre Worte nicht ernst nehmend setzte er sich neben sie und nahm sie in den Arm. 'Das stimmt gar nicht. Ich würde gar keine andere Frau haben wollen als dich.' offenbarte er ihr mit dem Wissen, das sie sich an das Gespräch später gar nicht mehr erinnern würde. 'Isch... isch kann aba gar kein... dings... du weisssst schon.... Kind... dasss warsss... Isch kann kein Kind...und... du sssolls doch glüklisch werden...' stammelte sie zusammen, lehnte sich dann an seine Brust und schloss die Augen. Er strich ihr durch die Haare, ~Du dummes Ding, musst du dir erst den Mut antrinken um mir das zu sagen.~ dachte er und drückte sie fester an sich. 'Mir is schlesch.... isch glaub der Wein war nisch mehr guht....' sprach sie mit der aufsteigend Übelkeit. Wehrte sich ihr Körper jetzt gegen den Alkohol und wollte ihn wieder auf dem Weg los werden wie er in den Körper gekommen war. 'Ah nee nicht..komm wir gehen was ans Fenster, die Frische Luft tut dir gut.' Charles stand mit der jungen Lady im Arm auf und ging mit ihr zum Fenster, er öffnete es, guckte kurz nach unten, das dort keiner stand, wenn sie sich doch übergeben müsste. 'Setzt dich da hin und wenn du meinst dir kommt der Wein wieder hoch... da runter bitte.' und er zeigte nach draussen. 'Alls klaa scheffff..' blödelte sie und deutete einen Salut an. Die junge Lady saß auf dem Fenstersims und hielt sich den Bauch. Charles war schnell in die Waschküche geeilt um ein paar Handtücher zu holen. Als er wieder kam, hing die junge Lady über dem Fenstersims und liess den Wein retour passieren. 'Meine Haare.....' ertönte es von ihr, als ob sie keine anderen Sorgen hätte. Charles eilte zu ihr, stellte seine Waschschüssel auf dem kleinen Tisch ab, dabeben die Karaffe und die Handtücher. Sie hustete noch ein paar mal, aber es kam nichts mehr hinterher. Seine Hand strich ihr über den Rücken. 'Und ist es jetzt besser?' fragte er die junge Lady die immer noch über dem Fenstersims hing. Sie stütze sich mit ihren Händen ab und erhob ihren Oberkörper. 'Isch fühl misch elend..... hab isch mir jez die Kleider vrsaut?' Charles hielt ihr eins der Handtücher hin, welches er in der Waschschüssel angefeuchtet hat, sie nahm es dankend an und wischte sich damit den Mund ab. 'Is was in mein Haarn?' wollte sie wissen, doch Charles war schon mit einem weiteren, nasseren Handtuch dabei ihre Haare zu säubern. Er schwieg die ganze Zeit und hatte ein leichtes grinsen auf den Lippen. Fand er es doch witzig, wie sich seine Freundin betrunken hat nur um ihm zu sagen, das sie ihm keine Kinder schenken konnte und er sich eine andere Frau suchen sollte, mit der er glücklich werden sollte. Deutete er aus ihren Worten, das sie ihn doch liebte. Sie seine Frau sein wollte und er ihr Mann. 'Du sags keimen was davon. Versprochen?' forderte sie ihn auf und sah ihn ernst in die Augen. 'Natürlich nicht, das bleibt unser Geheimnis.' versprach er ihr und strich dabei ihre Haare hinter ihr Ohr und erwiederte ihren Blick. Charles hatte sie auf sein Bett gelegt, sie sollte ihren Rausch ausschlafen. Im letzten Moment hielt sie ihn mit einer Hand an seinem Hemd fest. 'Weisst du...das isch disch liebe... ganz doll viel sogar...' lallte sie müde und fiel dann in die Laken. Er nahm ihre Worte nicht wirklich ernst und wachte über ihren Schlaf. Die junge Lady schlief recht lange, bis kurz vor Mitternacht. Langsam wurde sie wach und ihr dröhnte der Kopf. Sie fasste sich stöhnend an die Stirn und drehte sich auf die Seite, bemerkte sie gar nicht, das sie nicht in ihrem Bett lag, sondern in Charles'. Er hatte die ganze Zeit auf sie aufgepasst, hatte zwar zwischendurch das Zimmer zum Abendessen verlassen und am Tisch erklärt, das es der jungen Lady nicht gut ginge und deshalb dem Abendessen fern blieb. 'Mein Kopf.....' stöhnte die junge Lady mit beiden Händen an den Kopf fassend. 'Das kommt davon wenn man zutief in Glas guckt.' belehrte Charles sie, der am Fenster stand und sich zu ihr auf die Bettkante setzte, als er ihre Worte hörte. 'Was ist denn passiert? Ich fühle mich so elend und dreckig.' fragte sie mit zerwuschelten Haaren und sah zu Charles auf. 'Na du hast dir die Kante gegeben.' lachte er kurz und grinste die junge Lady an. 'Ich weiss noch das ich eine Flasche Wein geöffnet habe und ein-zwei Gläser getrunken haben.' erinnerte sich sie, doch ihr Kopf schmerzte zu sehr, als das sie sich an mehr erinnern konnte. 'Ich bin ja gar nicht in meinem Zimmer!' Wie komme ich denn in dein Bett?' stellte sie erschreckend fest und setzte sich auf, immer noch mit einer Hand an ihrer Stirn. 'Das erzähle ich dir besser erst später.' sagte Charles ihr mit ruhiger Stimme und reichte ihr eine Tasse Tee, die er schon auf dem Nachttisch vorbereitet hatte. 'Hier, trink, der wird dir gut tun.' Die junge Lady nahm die Tasse in ihre Hände, roch erst an dem Tee und nippte erst kurz daran. 'Aaahh.. ich hab ja die ganze Zeit dein Bett besetzt, du konntest dich gar nicht hinlegen.' fiel ihr erschreckend ein und sah zu Charles, der noch immer auf der Bettkante saß und sie beobachtete. 'Das ist nicht schlimm. Zur Not hätte ich mich einfach neben dich gelegt und mich angekuschelt.' scherzte er, doch hätte er es liebend gerne getan, wenn sie noch länger geschlafen hätte. Kapitel 9: Der Ball ------------------- Kapitel 9 Charles stand vor dem Spiegel in seinem Zimmer und zog seine Weste noch einmal zurecht. Heute war Freitag und es fand ein Ball statt wo er und die Jamila hingehen wollten. Er hatte sie vor einer Woche gefragt gehabt ob sie mit ihm auf einen Ball gehen würde. Die junge Lady hatte es sich überlegt und zugesagt, doch als Bedingung dafür das sie mit ihm hingeht, musste er ihr ein Kleid kaufen. Denn wollte er es ja, das sie in einem Kleid dort erscheint. Sie hatten die Woche bei einem Schneider ein passendes Kleid gefunden, es musste nur an ein paar Stellen geändert werden. Auch Jamila stand in ihrem Zimmer vor dem Spiegel. Sah sich kritisch an, gefiel sie sich selbst in einem Kleid nicht wirklich, doch für Charles trug sie ausnahmsweise ein Kleid. Eines der Dienstmädchen hatte ihr die Haare hochgesteckt und MakeUp gebracht, viel trug sie nicht auf, ihre Haut war so schon blass genug. Sie drehte sich einmal um sich selbst vor dem Spiegel. Das Kleid war Schulterfrei ohne zu viel Bling Bling, aber ein bisschen musste sein. Das Korsett schnürte ihr doch sehr die Luft ab, großartig viel bewegen konnte sie sich nicht, ohne schnell ausser Atem zu sein. 'So sollte es gehen.' sie nahm ihren Gehstock und zog noch einen Breiten Schal über die Schultern und ging dann auf den Flur. Ihren Gehstock wollte sie nicht mit auf den Ball nehmen und in der Kutsche lassen, musste sie sich zusammen reißen wenn sie ging. Beim tanzen war es kein problem, da Charles sie führte würde sie mehr schweben, als zu tanzen. Beide hatten im Salon geübt, ob es ohne ihren Gehstock überhaupt möglich ist zu tanzen. Da Jamila einige Tanzschritte vergessen hatte, frischte Charles ihre Tanzschritte wieder auf und er war ein geduldiger Lehrer, brachte er ihr auch noch neuere Tänze bei. In der Eingangshalle wartete Charles schon auf die junge Lady. Die Kutsche war auch schon da. Sie versuchte elegand die Treppe hinunter zu gehen, was ihr auch gut gelang, denn Charles konnte seine Augen nicht mehr von ihr abwenden. Aber auch er sah sehr gut aus, richtig rausgeputzt, die Haare fest zu einem Zopf gebunden, kein noch so kurzes Haar stand ab. Er sah einfach perfekt aus. Seine Kleidung war farblich passend zum Kleid von Jamila. Sie gaben ein schönes Paar ab. Charles reichte ihr seinen Arm um sie, wie es sich gehörte, zur Kutsche zu führen. Er half ihr in die Kutsche einzusteigen, dann stieg er ein, schloss die Tür und die Kutsche setze sich in Bewegung. Er setzte sich ihr gegenüber und sah sie nur an. Beschämt über seinen Blick auf sich senkte sie ihren Kopf. 'Was guckst du denn die ganze Zeit?' fragte sie ihn mit rötlichen Wangen. 'Ich habe dich halt noch nie in einem Kleid gesehen und werde dich wahrscheinlich auch nach diesem Abend nicht noch einmal so sehen wie jetzt. Da muss ich mir doch diesen Wunderschönen Anblick genau einprägen um ihn nie wieder zu vergessen.' schmeichelte er ihr und nahm ihre Hand. 'Wenn dir irgendwas nicht gefällt auf dem Ball, oder dir dein Bein zu sehr zu schaffen macht, sagst du es mir, ja?' bat Charles sie und sie nickte bestätigend. War sie zu aufgeregt um noch was zu sagen. Hatte sie zudem Angst, doch plötzlich alleine auf dem Ball zu stehen und Charles würde mit anderen jungen Frauen tanzen. Doch er hatte ihr ja versprochen nur mit ihr zu tanzen und mit keiner anderen. 'Das Korsett ist schon sehr eng.' dabei atmete sie tief ein. 'Ich muss aufpassen wieviel ich mich bewege, sonst falle ich noch um.' scherzte sie und grinste flüchtig. 'Da brauchst du dir keine Gedanken machen, wenn du umfällst fange ich dich auf.' zwinkerte er ihr zu und lächelte sie aufmunternd an. 'Wird schon alles schief gehen.' lachte er kurz auf. 'Du brauchst wirklich keine bedenken haben. Ich werde die ganze Zeit bei dir sein.' versicherte er ihr nochmals. 'Jetzt guck nicht die ganze Zeit so bedrückt. Das wird ein schöner Abend, versprochen. Versuchte Charles sie aufzumuntern den Abend auf dem Ball mit ihm zu geniessen. Die Kutsche fuhr noch etwa eine halbe Stunde bis sie den Ball erreichten. Charles stieg zu erst aus und half der Jamila dann beim aussteigen. Zusammen, Arm in Arm gingen sie die flachen Stufen zur Eingangshalle hinauf und traten in das hell beleuchtete, große Gebäude. Sie gingen weiter durch einen kleineren Vorraum bis sie den Ballsaal erreichten. Jamila versuchte unbeeindruckt zu wirken, von der größes dieses Gebäudes, den hohen Decken, den Gemälden und Verzierungen an den Wänden. 'Du solltest dein Gesicht sehen.' grinste Charles seine Begleiterin an. Bei seinen Worten wurde ihre Miene wieder ernster und sie versuchte nicht so begeistert und beeindruckt zu wirken. 'Wir wollten doch tanzen und Spaß haben und nicht die Wände bestaunen, oder?' sprach Charles sie wieder an mit dem Blick auf sie. 'Ja natürlich, aber lass mich erstmal ankommen. Ich glaub ich brauche erstmal was zu trinken. Keinen Wein!' verdeutlichte sie Charles ihr Bedürfnis. 'Ich glaube hier gibt es nur Wein.' verriet er, war sich aber nicht ganz sicher. 'Dann nur ein Glas für den ganzen Abend.' beschloss sie. 'Gut, dann werde ich uns mal was zu trinken holen. Du wartest hier.' Sie nickte nur und Charles ging los. Kaum war er in der Menge verschwunden hörte sie auch schon sie die jungen Weiber kreischen und quietschen, ~Oh weh, das kann ja noch was werden.~ dachte sie sich und fasste sich an die Stirn. Sie wartete jetzt schon zehn Minuten auf Charles, sie wurde ungeduldigt, solange konnte es doch nicht dauern zwei Gläser Wein zu holen. 'So Wunderschöne Frau wie alleine?' sprach sie eine Männerstimme mit französichen Akzent neben ihr an. ~Hä.. was war das denn jetzt für ein Satzbau?~ kam ihr gleich in den Sinn. Die junge Lady wande sich der Männerstimme zu. Den französichen Akzent hatte sie rausgehört. „Was führt einen Franzosen nach Deutschland?“ sprach sie ihn in seiner Muttersprache an. Waren es jetzt schon fast drei Jahre her, als sie französchich das letzte mal gesprochen hatte. „Oh ihr sprecht französchich, da bin ich aber froh.“ sprach der Mann erleichtert. „Nun auch französiche Generäle haben mal Urlaub, Mademoiselle.“ fuhr er fort auf ihre Frage. „Wo hab ihr so gut französich gelernt?“ fragte der Mann neugierig. „Oh, ich habe es von meinem Onkel gelernt. Ich musste es lernen, weil wir ein Zeit lang in Frankreich lebten. Das ist aber jetzt schon ein paar Jahre her.“ erzählte die junge Lady dem Mann. „Entschuldigt ich habe mich noch gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Graf Victor de Girodel.“ er verbeugte sich vor der jungen Lady höflich. „Ihr sprecht aber noch sehr gut französich, dafür das ihr nicht mehr in Frankreich lebt. Habt ihr Versaille besucht?“ kam wieder eine neugierie Frage vom Grafen. „Ja, wir waren einmal da, als wir zu einer Audienz geladen worden. Es war beeindruckend. Mit nichts anderem auf der Welt vergleichbar. Der Spiegelsaal war so prachtvoll.“ erzählte die junge Lady aus Erinnerungen. Victor zog die Brauen zusammen. „Zu einer Audienz geladen worden? Habt ihr was verbrochen gehabt?“ hakte er verdächtig nach und musterte die junge Lady genauer, denn wenn sie eine Audienz bei der Königin hatte, musste er sie damals gesehen haben. Dann sah er einen Teil vom Tattoo oberhalb der linken Brust bei der jungen Lady, welches sie geschickt zu verstecken versuchten mit einem Schulterschal. Erschrocken fuhr Victor zusammen, denn erkannte er die junde Lady nun wieder. Sie merkte wie der Graf innerlich erschrack. „Was ist Graf?“ fragte sie ihn verwirrt über seine Reaktion. „Ihr seit die Herrin der Bestie, die drei Menschen getötet hat und von der Königin verbannt wurde.“ sprach Victor mit leicht zitternder Stimme. Die junge Lady fuhr ebenfalls innerlich zusammen, holte sie jetzt die Vergangenheit ein, die sie doch vergessen hatte? Sie riss sich zusammen. „Das alles liegt in meinem vergangenen Leben. Ich habe hier ein neues begonnen und bin hier glücklicher, als ich es in Frankreich war. Bitte Graf, sprecht nicht mehr über vergangene Ereignisse, ich habe sie hinter mir gelassen.“ erklärte sie dem Grafen sachlich. „Aber natürlich. Es ist ja jetzt gut drei Jahre her. Ihr hab ein neues Leben.“ gab Victor verständnisvoll von sich. Aus der Menschenmenge, gefolgt von einigen schwer verliebten jungen Frauen kam Charles mit zwei Gläsern Wein hervor. 'Hilf mir!!' rief er der Jamila zu. „Ihr entschuldigt mich, Graf.“ und sie ging zu ihrem armen Charles der vergebens versuchte die Weiber die förmlich an seinem Gehrock hingen loszuwerden. Sie nahm ihm eins der Weingläser aus der Hand, nahme seine Hand in ihre Hand. 'Entschuldigt Mädels, würdet ihr bitte meinen Verlobten los lassen?' fuhr sie die jungen Frauen mit funkelnen Blick an. Verschreckt und entsetzt liessen die jungen Weiber von Charles ab. Empört darüber, das er verlobt ist und das nicht mal offiziell, verschwanden die jungen Frauen. Beide gingen wieder an den Rand der Menschenmenge wo Graf de Girodel noch stand. 'Ich bin jetzt also dein Verlobter, ja?' erstaunte es Charles. 'Na klar, es hat doch funktioniert. Jetzt lassen dich die Frauen in Ruhe und du gehörst für den Abend mir allein.' grinste sie triumphierend. „Mademoiselle, ich verabschiede mich und wünsche euch noch einen schönen Abend.“ wollte Victor den Ball nun verlassen. „Wartet noch kurz Graf.“ hielt sie ihn an. “Kennt ihr vielleicht Lady Oscar Francois de Jarjayes?“ fragte sie den Grafen der mit geweiteten Augen zu ihr schaute. „Ja ich kenne sie.“ antwortete er kurz. „Wenn ihr sie mal sehen solltet. Bestellt ihr herzlichste Grüße von mir.“ bat sie den Grafen innigst. „Das werde ich gewiss tun. Also nochmals einen schönen Abend noch.“ verabschiedete sich der Graf und verliess den Ball. 'Wer war das denn?' fragte Charles seine Verlobte in spe und nippte an seinem Glas Wein. 'Ach das war nur ein Franzose mit dem ich etwas unterhalten haben. Tat irgendwie gut mal wieder französich zu sprechen.' grinste die junge Lady und schwank das Glas in ihrer Hand. Sie roch an dem Wein, der seinen Duft im Glas entfaltete. 'Boah da hast du aber einen kräftigen genommen' wollte sie den Wein aber gar nicht probieren, war ihr die Lust auf Wein, seit dem einem Abend vor einer Woche vergangen. 'Ein Bier wäre mir soviel lieber' seufzte sie und nippte doch kurz am Wein. 'Jetzt stell den Wein weg und lass uns tanzen, dafür sind wir doch hier, meine Verlobte.' munterte Charles die junge Lady auf. 'Hey, so war das jetzt nicht gedacht. Das war nur....' sie konnte ihren Satz nicht zu Ende bringen, hatte sie Charles schon an der Hand genommen und sanft auf mit sich auf die Tanzfläche gezogen. 'Die Suppe musst du jetzt auslöffeln meine Liebe.' grinste er sie frech an und führte sie bei jedem Tanz zu jedem Lied was gespielt wurde über die Tanzfläche. 'Puh, jetzt brauch ich aber mal eine Pause und frische Luft' atmete die junge Lady schwer und suchte den Balkon auf. Charles folgte ihr. Eifersüchtig hingen immer noch die Weiber an dem vermeintlichen Pärchen. 'Sie sehen gar nicht aus wie ein Paar' sprach eine von ihnen. 'Quatsch natürlich sind sie ein Paar, hast du sie nicht tanzen gesehen? So wie die getanzt haben tanzen nur verliebte Pärchen.' argumentierte eine andere. Ich will das jetzt genau wissen!' kam es von einer dritten jungen Dame die auf den Balkon schritt auf Chalres und die junge Lady zu. 'Charles Daniel de Burgh, wenn ihr wirklich verlobt seit mit dieser Frau, möchte ich den Beweis eurer Liebe ihr gegenüber sehen. Jetzt! Hier! Und Sofort!' forderte die junge Frau von dem vermeintlichen Pärchen. 'Wie bitte? Wie meint ihr das?' stammelte Charles. 'Küsst euch! Küsst euch so wie nur verliebte sich küssen würden.' kam es weiter fordernd von der jungen Frau. Jamila und Charles stieg die schamesröte ins Gesicht. 'Was hab ich da bloß angestellt' flüsterte Jamila strafend zu sich selbst. 'Ich muss hier niemandem etwas beweisen. Und schon gar nicht einem Haufen von liebesverrückten Weibern wir ihr es seit.' verteidigte Charles sich und Jamila. 'Wir wollen den Beweis! Dann werden wir euch für immer in Ruhe lassen.' kam es von einer der anderen Weiber. Charles überlegte kurz, wandte sich zur Jamila um die gar nicht reagieren konnte so schnell packte er sie am Handgelenk, zog sie an sich ran, die andere Hand umfasste ihren Rücken und seine Hand die eben noch ihr Handgelenk fasste, hatte die sie nun im Nacken erfasst. Er sah ihr tief in die Augen. 'Ich liebe dich' flüsterte er ihr zu, schloss seine Augen und küsste sie. Die junge Lady erschrack kurz, erwiederte aber dann seinen Kuss und in ihr stieg die Hitze auf und es kribbelte schon wieder so wie bei ihrem ersten Kuss, hatte sie schon fast vergessen wie schön dieses Gefühl doch ist. Sie musste sich beherrschen, war das hier doch nur eine Schau für die liebesverrückten Weiber, diesen stand regelrecht der Mund offen, als sie sahen mit welcher Leidenschaft und Liebe er die junge Lady küsste. Er musste sie aus tiefsten Herzen lieben und würde keine andere Frau je so lieben wie sie. Charles löste sich aus dem Kuss und sah der ihr in die Augen, doch sie wandte ihren Blick von ihm ab. War das alles zuviel für sie. Die liebesverrückten Weiber waren verschwunden, wohl heulend und verzweifelt, da Charles seine wahre und einzige Liebe gefunden hatte und keine andere Frau könnte ihn vom Gegenteil überzeugen. 'Hab ich was falsches getan, das du mich nicht mehr anguckst?' fragte Charles mit ernster Stimne die junge Lady. 'Musste das sein, schon wieder?' kam als Gegenfrage von ihr. 'Der Kuss?' stockte er kurz, 'Ich habe dich nicht nur zur Schau vor den Weibern geküsst, sondern auch weil ich die Liebe, genau wie beim ersten mal.' schüttete Charles ihr sein Herz aus. 'Ich habe mich in dich verliebt an dem Tag als du zu uns auf den Hof kamst. Mir ist es egal, was du darüber denkst. Du kannst mich für meine Gefühle für dich hassen, irgnorien oder mit ewigen Schweigen bestrafen. Doch meine Liebe ist echt und aus tiefsten Herzen.' beichtete er ihr, wartent auf eine Reaktion, ein Wort von ihr. Doch sie schwieg, wusste sie nicht mit sowas umzugehen, wie sie auf sowas reagieren sollte. 'Ich möchte nach Hause. Lass uns bitte fahren.' bat sie ihn darum. Charles war sauer und enttäuscht über ihre Worte, hatte er sich andere erhofft. Fasste er sie an den Oberarmen drehte sie zu sich. 'Sag etwas dazu. Irgendetwas!' forderte er von ihr. Ihr stiegen Tränen in die Augen. 'Lass mich Los!! Ich kann dich nicht Lieben. Ich darf es nicht!' gab sie ihm mit zitternder Stimme die Antwort die er am wenigstens erwartet hatte. Sie riss sich los aus seinen Griff und eilte zur Kutsche, sie wollte nur noch Nachhause. Kapitel 10: Jetzt also doch! ---------------------------- Kapitel 10 Nun war es schon Anfang August. War jetzt schon fast ein Jahr als Jamila auf dem Hof von Charles Vater arbeitete. Der Kuss von Charles auf dem Ball hatte Jamila, wie den ersten, wieder verdrängt und behandelte Charles so als wäre das nie geschehen. Er musste es so akzeptieren, hatte er ihr auf dem Ball endlich offen seine Gefühle zu ihr gesagt in der Hoffnung sie würde sie erwidern. Doch blieb seine Liebe einseitig und war wieder nur der vertraute Freund aus Kindertagen und nicht mehr. Zwar vertraute Jamila ihm und sie konnte ihm auch alles erzählen, doch ihre wahren Gefühle zu Charles schloss sie tief in ihrem Herzen ein, das sie nie zum Vorschein kommen sollten. 'Hast du gerade in der Nase gebohrt?' ertappte Charles sie schräg hinter ihr. 'Nein hab ich nicht. Es hat von innen gejuckt!' verteidigte sie sich leicht errötend und trieb ihre Stute weiter an. 'Doch doch.. ich hab es doch gesehen.' kam es wieder von Charles 'Quatsch nicht und guck wo du hinreitest.' fuhr sie ihn mit roten Wangen an und trieb ihre Stute nun in den leichten Galopp. Nach wenigen Metern zügelte sie ihre Stute zum stehen. 'Wo bleibst du?' rief sie Charles aus einiger Entfernung zu. Die röte aus ihrem Gesicht war verschwunden. Ich habe keine Lust dir hinterher zu rennen.' gab er neckisch von sich, spielte eine leichte höchnäsigkeit vor und ritt im Schritt an ihr vorbei. 'Ach du bist auch so blöd.' motze sie ihn an und trieb wieder ihre Stute in den Galopp und sauste an ihm vorbei zurück auf das Gestüt. Sie hatte ihre Stute schon versorgt wieder in der Box, als Charles ganz gemütlich auf den Hof geritten kam. Sie ging ihm entgegen um ihm sein Pferd abzunehmen. 'Doch noch geschafft, ja?'sprach die leicht abfällig zu ihm. Er antwortete ihr nicht. 'Ist der Herr jetzt eingeschnappt?' fragte sie ihn ernster, als er abstieg. Sein schweigen machte sie unsicher, ist er jetzt ernsthaft sauer, oder spielt er das nur. Sie wusste es nicht, konnte er doch sehr gut dieses Spiel spielen. Mit den Zügeln in der Hand ging sie mit seinem Pferd in das Stallgebäude, brachte das Pferd in seine Box, wo sie es ordungsgemäß versorgte. Charles stand nur dabei und schaute ihr dabei zu. Sie war es gewohnt, seit sie hier arbeitete, das jeder Handgriff beobachtet wurde, doch war dies nur am Anfang der Fall gewesen, sie hatte Charles Vater mit ihrem Können überzeugt und er ihr halbwegs freies Handeln in der Ausbildung der Pferde gelassen. Sie merkte, das Charles sie damit nur reizen wollte. 'Sag mal hast du sonst nichts zu tun?' meckerte sie den immer noch schweigenden jungen Mann an. 'Ich darf doch wohl noch gucken.' argumentierte er und er guckte weiter und ganz genau hin. Die junge Lady hatte wie immer ihre Reiterdress an. Weisse Reithose, weisse Bluse, darüber eine schwarze Weste und der Plastron mit der Ziernadel, die Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Er musterte sie wie sooft und sie gefiel ihm schon seit einiger Zeit. Sie nahm dem Pferd gerade den Sattel ab als wieder der Schmerz in der Schulter wiederkehrte. 'Ach verdammt...' schnaufte sie und kniff das linke Auge zu. Humpelnd ging sie aus der Box, ohne ihren Gehstock dauerte alles etwas länger. 'Komm ich nehm ihn dir ab.' Charles nahm ihr den Sattel ab und reichte ihr dafür ihren Gehstock entgegen. Ein leise 'Danke' kam ihr über die Lippen, als sie sich an die rechten Schulter fasste, rieb sie kurz mit zusammengezogenen Augenbrauen. 'Ist es wieder so schlimm?' fragte der junge Mann leicht besorgt. 'Jaja.... seit ich den blöden Stock benutze wird es immer schlimmer.' erläuerte sie ihm und ging ihm hinterher in die Sattelkammer, den dort stand ein Stuhl auf den sie sich leicht ausser Atem setzte. 'Ich bin doch nur noch ein Krüppel.....' kritisierte sie sich selbst und fasste sich an die Stelle am Oberschenkel mit der leichten Vertiefung in der Haut. Charles hatte ihre Worte gehört, der den Sattel an seinen Platz gebracht hatte und nun vor ihr stand. 'Sag das nicht immer! Das bist du nicht!' kam mit ernster Stimme von ihm und sah sie dementsprechend auch ernst an. 'Mach dir doch nichts vor, ohne Hilfe komme ich doch nur schwer durch den Tag.' stellte sie klar, doch das interessierte Charles nicht und reichte ihr seine Hand. 'Komm es ist bald Zeit zu Abend zu essen.' schnitt er das Thema ab. Sie sah zu ihm auf, sah seine Hand. Er war ein wahrer Gentleman. In ihr stiegt eine Hitze auf und liess ihre Wange erröten, damit hatte sie nicht gerechnet und legte ihre linke Hand in seine, sah ihm dabei in seine hellblauen Augen und Stand vom Stuhl wieder mit einem schmerzverzerten Gesicht auf und drückte seine Hand dabei feste, als der Schmerz von ihrer Schulter durch ihren ganzen rechten Arm schoss. Erschrocken blickte er auf sie, als sie aufstand und der Schmerz sie traf. 'Wenn es so schlimm ist, solltest du mal heiße Tücher auf die Schulter legen, oder dir mal eine Massage gönnen.' riet er der jungen Lady. 'Ach was du nicht sagst. Was meinst du, was ich jeden Abend mache.' belehrte sie Charles und ging an seiner Seite Richtung Wohnhaus. Nach dem Abendessen hatte sich Jamila wie immer einen Eimer mit heißem Wasser und mehreren Tüchern auf ihrem Zimmer zurückgezogen um sie im Wechsel auf ihre verspannte Schulter zu legen. Normalerweise war sie dabei immer alleine und sie störte keiner dabei. Ihre Bluse hatte sie soweit zurückgeschlagen, das ihre Schultern frei lagen, auch hatte sie sich schon eine bequemere Hose und ihre Hausschuhe angezogen. Es klopfte an der Tür, zwei mal. 'Darf ich reinkommen?' erklang eine Stimmte hinter der Tür. Es war Charles Stimme. 'Ja, komm rein.' antwortete sie ihm, nahm das Tuch von der Schulter und zog sich die Bluse wieder zurecht. Charles trat durch die Tür gleich auf die sie zu, die in einem der Sessel saß und sich eigentlich entspannen wollte. Er setzte sich in den ihr gegenüberliegenden Sessel, sah den Holzeimer mit dem heissen Wasser und den Tüchern darin. 'Ist es jetzt besser?' brach er die Stille. 'Es geht so...' sprach sie bedrückt und sah ihn kurz an, dann auf den Eimer, denn die Tücher halfen nur noch bedingt. 'Ich kann dir helfen, das es dir besser geht.' sprach er selbstsicher und stand aus seinem Sessel auf und trat hinter ihren. Sie sah ihm mit fragenden Blick nach. 'Ich wüsste nicht was man noch machen könnte.' mit dem Satz drehte sie ihren Oberkörper ihm zu. 'Steh auf und leg dich aufs Bett.' befahl er ihr. 'Wie bitte?' erschrack Jamila und sah ihn böse an. 'Nein ich habe keine hintergedanken...' versicherte er ihr, doch ob das stimmte? Misstrauisch stand sie auf und ging zu ihrem Bett und setzte sich erstmal nur auf die Bettkante. 'Und jetzt?' fragte sie ihn, unwissend was jetzt kommen würde. 'Leg dich auf den Bauch und mach deine Schultern frei.' 'WAS!! DUUU.. Duuuuu.... !!' entfuhr es ihr empört und sah ihn wieder böse an. Doch nochmals versicherte er ihr, das keine verfüherischen Hintergedanken hat. Naja, eigentlich schon, doch wusste sie es nicht und er liess sich auch nichts anmerken. Skeptisch zog sie ihre Schuhe aus und schulg ihre Bluse wieder soweit nach hinten, das ihre Schultern frei waren, hielt sie aber vorne zusammen, das er ihr nicht auf den Burst schauen konnte. Etwas unangenehm war es ihr schon und mit einer leichten Schamesröte legte sie sich auf den Bauch, stützte sie sich aber noch mit den Ellenbogen ab und beobachtete Charles. Er krempelte sich die Ärmel seines Hemdes hoch. 'Was hast du vor?' sah sie ihn mit erschrecktem Blick an. Er zog sich seine Hausschuhe ebenfalls aus und stieg auf Knien aufs Bett. 'Leg dich flach hin, sonst geht es nicht.' rieb er seine Hände bei dem Satz. Ihr wurde es immer unheimlicher und eigentlich wollte sie ganz schnell weg. Noch bevor sie den Gedanken der Flucht zuende gedacht hatte, lag auch schon seine große Hand auf ihrer verspannten Schulter. Die junge Lady erschrack innerlich, hatte der letzte Mann der sie berührte keine schöne Erinnerung hinterlassen. Vorsichtig strich seine Hand über ihre Schulter. Seine Finger tasteten mit leichten Durck die verspannten Muskeln in der Schulter ab. 'Jetzt leg dich hin, dann kann du dich besser entspannen.' riss er sie aus ihrer starre und sie sank in die Laken, den Kopf auf ihrem Kissen und den linken Arm darunter. Seine Finger ertasteten mehrere harte Knoten auf der Schulter. Bei jedem den er gefunden hatte drückte er prüfend drauf und bei jedem der schmerzhaft war zog die junge Lady scharf die Luft ein und verzog ihr Gesicht. 'Machst du das extra?' fragte sie ihn verärgert, denn entspannend fand sie das jetzt ganz und gar nicht. Doch empfand sie seine Berührung innerlich schon als Entspannung. Sie konnte ihm schließlich vertrauen und nur ihm würde sie es gestatten ihren Körper so zu berühren, war er doch wie ein Bruder für sie. Innerlich aber mehr. Wusste sie gerade selber nicht was sie für ihn empfand, spielten ihre Gefühle bei der Berührung seiner Hand auf ihrer Schulter verrückt, in dieser für sie intimen Situation. Seine Hand umschloss nun ihre Schulter und er fing an sie mit leichten Druck zu massieren. Mit seiner anderen umschloss er ihren Nacken und strich diesen saft rauf und runter. Dann hörte er nur noch stöhnende und schnaufende Atmenzüge, sie hatte die Augen geschlossen. 'Woher kannst du das und warum hast du mir das nicht schon viel früher gesagt, das du sowas kannst.' schnaufte sie, als sich in seine Hände fallen ließ. Er antwortete nicht. Sein Griff um ihre Schulter wurde fester, ertastete er jetzt wieder die Verhärtungen und in seinen Händen erwärmte sich ihre Schulter immer mehr auf und langsam lösten sich die ersten schmerzhaften Knoten. Es verging eine gute Stunde bis die Schulter der jungen Lady wieder beweglicher und schmerzfreier war als vorher. Charles strich ihr über den Nacken zur linken Schulter und schob ihre Bluse ein Stück weiter runter. Sie bemerkte das gar nicht, war sie doch so zufrieden und losgelöst. Dann beugte er sich zu ihr runter und zierte eine Reihe von Küssen von ihre Schulter zu ihrem Nacken. Die junge Lady riss erschrocken die Augen auf, doch bevor sie was sagen konnte, ertönten seine sanfte Stimme. 'Warum willst du mich nicht?' und seine Lippen liebkosten ihre rechte Schulter. 'Bin ich dir nicht gut genug?' hauchte er in ihr Ohr, flehend um eine Antwort. Seine linke Hand hatte die Bluse aus ihrer Hose gezogen und strich ihr nun über den ganzen Rücken langsam rauf und runter, fühlte er ihre Narben, jede erinnerte an die schmerzhafte Ereigniss. 'Charles.... ich...' stockte ihre Stimme, suchend nach den richtigen Worten. .'... das habe ich nie gesagt...' sprach sie weiter, könnte sie sich jetzt nicht mehr einreden, Charles nur noch als Freund zu sehen. Sie liebte ihn schließlich genauso wie er sie liebte. 'Du weißt das ich dich schon länger begehre und liebe, aus tiefsten Herzen. Doch du weist mich immer wieder ab, egal was ich tue.' sprach die bedrückte Stimme Charles'. 'Das... das hat nichts mit dir zutun...' stammelte die junge Lady, wusste sie nicht wie sie sich rechtfertigen sollte, denn tief in ihrem inneren war Charles für sie mehr als nur ein Freund oder Bruder, doch ließ sie diese Gefühle nicht zum Vorschein kommen, hatte sie sich geschworen, keinen Mann mehr zu lieben, nachdem sie von ihrem Zwangsverheirateten einfach verlassen wurde dadurch das sie ihm keine Kinder schenken konnte. So kam sie zum Entschluss, das sie für keinen Mann nützlich sein würde und somit auch nie wieder das Bett mit einem teilen wollte. Charles kannte nur einzelne Bruchstücke aus ihrem Leben, was sie ihm erzählen wollte erzählte sie ihm nicht mehr und nicht weniger, das sie mit einem Herzog Zwangsverheiratet und von diesem verlassen wurde, auch den Grund warum, das wusste er. Charles und sie hatten sich in der Privatschule das erste mal gesehen und auch näher kennengelernt. Damals trug sie noch Kleider. Sie hatte später Veterinärmedizin studiert bevor sie heiraten musste und später wieder nach Afrika reiste und er hatte die Humanmedizin gewählt, brach aber ab als er merkte, das er keine toten Menschen und den inneren menschlichen Körper sehen kann. Er wusste aber genug über den menschlichen Körper um die junge Lady so tiefenentspannt zu massieren, das ihr Körper wie Butter in seinen Händen war. Charles blieb dann doch auf dem Gestüt seines Vater und arbeitete mit den Pferden. Bis eines Tages die junge Lady auf ihren Hof kam. Charles Vater war ein guter Freund vom Jamilas Vater gewesen. Er kannte Jamila noch als sie mit Charles zusammen die Schule besuchte, hatte sie aber kaum wiedererkannt ebenso Charles, als sie vor knapp einem Jahr bei ihm auf dem Hof kam und nach Arbeit fragte. Und jetzt lag sie hier, vor ihm, ließ ihn so nah an sich ran und war doch so fern. Die junge Lady hatte jede Annäherung von ihm, nach der ersten so engen Umarmung und dem ersten und zweiten Kuss, stur ignoriert und mit schweigen quittiert. Doch jetzt schien sie verändert. Lag es an seinen Berührungen, an seinen Worten, was ihre Gefühle Purzelbäume schlagen ließ und immer stärker das Kribbeln im Bauch wurde, das Verlangen seinen Körper an ihrem zu spüren, wie bei der Umarmung vor fast einem Jahr? Sie löste sich aus seinen Hände und drehte sich seitlich auf ihren linken Ellenbogen stützend. Ihre Bluse war offen und bedeckte nur noch ihre rechte Brust. Charles wandte seinen Blick beschämend ab beim Anblick ihres Busens. 'Was? Was ist? Gefalle ich dir nicht? Gefällt dir nicht das was du siehst?!' sprach sie ihn herausfordernd an mit gerötetend Wangen und zitternden Körper, wusste sie gerade selber nicht was sie tat. 'Doch.. du bist wunderschön...' flüsterte er, sah sie aber nicht an. 'Sieh mich gefälligst an, wenn ich mit dir rede!' befahl sie ihm und ihr stiegen Tränen in die Augen. Wurde ihr jetzt klar, das sie ihre Gefühle für ihn nicht länger verstecken konnte und sie Charles ihre Liebe zu ihm gestehen würde. Mit gesenktem Blick wandte sich Charles wieder ihr zu, sah dann über ihren zitternden Körper, weiter in ihre Tränen gefüllten Augen. Er wusste nicht so recht wie er ihr Verhalten deuten sollte. War es jetzt ein Beweis ihres Vertrauens ihm gegenüber, das sie sich so entblößt ihm zeigte. Wollte sie ihn wirklich haben und ihn lieben? Entschlossen rutschte er auf dem Laken nah an sie ran, legte seine linke Hand auf ihre heiße, gerötete Wange. Seine hellblauen Augen sahen tief in ihre. Sie liebte ihn und wollte ihn. 'Willst du mich wirklich?' hauchten seine Lippen und sein Gesicht näherte sich immer mehr ihrem. 'Charles...ich....' 'Sag es. Ich will es hören. Liebst du mich? Willst du mich als Mann an deiner Seite haben?' forderte Charles sie regelrecht auf die drei schönsten Worte zu sagen. 'Ja ich will dich! Ich liebe dich... schon...' doch weiter konnte sich nicht sprechen, denn seine Lippen schlossen ihre in einen Kuss. Sie erwiderte ihn und sie verfielen in einen innigen und Leidenschaftlichen Kuss. Dafür das Charles in der hinsicht noch wenig Erfahrung hatte, stellte er sich gar nicht so dumm an. Die junge Lady ließ sich nach hinten wieder in die Laken fallen und zog Charles mit sich, so das er halb auf ihr lag, doch stüzte er sich mit einem Ellenbogen ab. Die Hand die auf ihrer Wange ruhte strich nun ihren Hals entlang über ihr Schlüsselbein an ihre Schulter und strich ihre Bluse dem Arm hinunter über ihrer Hand. Ihre vom Blusenärmel befreite Hand griff in seinen Nacken die andere hatte sein Haarband geöffnet und seine schwarzen Haare fielen über seinen Rücken. Sie hatte ihn vorher noch nie mit offenen Haaren gesehen, das würde sie jetzt nachholen. Schüchtern fuhr seine linke Hand an ihr Dekolleté, traute er sich nicht ihren Busen zu berühren, wo er sie doch so schön und erregend fand. Sie bäumte ihren Busen ihm entgegen und seine Hand umfasste mutig ihre Brust. Sie stöhne in den Kuss woraufhin seine Hand ihre harte Knopse spürte und diese kurz zwischen Zeigefinger und Daumen leicht drückte. Sie hielt nicht mehr inne, löste den Kuss und stöhnte lauter auf und atmete schwer. Charles erhob sich auf seine Knie und sah auf seine geliebte wie sie da lag, außer Atem, erregt und wunderschön. Überflutet mit diesen neuen Gefühlen wusste der junge Mann nicht genau was er tun sollte, war diese Situation für ihn völlig neu. Als wüsste Jamila was in seinem Kopf vorging erhob sie sich, zog noch den einen Ärmel ihrer Bluse aus, warf diese achtlos vom Bett und kniete vor den hilflosen Charles, musterte ihn mit seinen schwarzen langen Haare und seinen hellblauen Augen. Mit beiden Händen griff sie an seine Schultern, links und rechts und liess das Hemd von seinen Schulter fallen. Er bewegte sich kaum, schlüpfte nur aus den Ärmeln seinen Hemdes und zog es noch aus seiner Hose und fasste seine Geliebte an der Hüfte und zog sie so an sich ran, das sich ihrer beider Körper berührten, ihr weicher Busen an seine Brust drückte und sie ganz nah bei sich spürte. Das Gefühl ihre haut an seiner zu spürten wollte er nicht mehr missen, so das er eine Hand in ihren Rücken legte die andere fasste sie im Nacken die ihren Kopf zu ihm hin zog und seine Lippen wieder auf ihren trafen. Ihre linke Hand umfasst ihn auf seinen Rücken und ihre rechte schlich sich langsam an seine Männlichkeit. Dort ankommen, konnte ihre Hand nur kurz ertasten wie er ausgestattet ist, denn erschrack er zugleich und wich zurück, löste sich aus dem Kuss. 'Entschuldige.... ich.. ich wollte nicht...' sprach sie nun verunsichert, '.. wenn du nicht.. ..ich dachte...' sie suchte hektisch auf ihrem Bett nach der Bluse, hatte sie seine Reaktion als Ablehnung gedeutet. Es dauert nur Zwei Sekunden, da hatte Charles sie gepackt und drückte sie auf den Rücken in die Laken. Dominant hielt er sie an den Handgelenken, sie erschrak, mit weit aufgerissenen Augen und schneller werdenden Atem, es erregte sie das er sie dominierte und dass er sich nun doch entschlossen hatte die Initiative zu ergreifen und seinem Instinkt zu folgen. Atmete er nun auch schneller, denn er wollte sie, jetzt und für immer sein nennen. Er beugte sich zu ihr runter, küsste ihren Hals abwärts über ihr Dekoltee und zu ihren Busen und den verfüherisch rosanen Knospen die er intensiv mit seinem Lippen liebkoste. Seine Hände hatten ihre Handgelenken losgelassen und umfassten ihren Busen mit festen Griff. Die junge Lady stöhnte auf wie er sie verwöhnte und vergrub ihre Hände in seinen Haaren, war das was er tat wohl richtig und es liess in seiner Geliebte das Verlangen nach ihm aufsteigen. Beide seiner Hände hatten sich nun auf den Weg an ihren Hosenbund gemacht und hatten sich schon dran gemacht ihre diese auszuziehen, musste er aber nun sein Lippen von ihrem Busen lösen um sie von ihrer störenden Hose zu befreien. Dies tat er auch und sie lag jetzt da, wie Gott sie schuf und sie gehörte nur ihm. Wollte er sich wieder über sie beugen und dort fortfahren wo er aufgehört hatte. 'Na na, wenn dann du auch.' forderte sie ihn auf. 'Denn DAS ist mehr als ein wink mit dem Zaunpfahl.' fuhr sie fort und zeigte mit einem zwinkern auf seine Männlichkeit die sich durch seine Hose abzeichnete. 'Aber wehe du beschwert dich nachher noch.' warnte er sie, wobei sie nicht wusste was er meinte, denn das was sie sah, sah in ihren Augen einfach nur gut bestückt aus, vielleicht etwas mehr als das was sie von ihrem Ex-Mann kannte. So zog er schüchtern seine Hose aus und sie hielt sich die Augen zu, denn sie wollte seine Männlichkeit nicht sehen, sondern sich beim Akt von ihm überraschen lassen, das fand sie viel erregender und prickelnder. Jamila öffnete ihre Augen wieder, als sie merkte, das Charles wieder über ihr war und sich seitlich abstützte. 'Was war das denn?' fragte er sie und streichelte mit einer an Hand ihren Busen hinunter zu ihre Scham. 'Überrasch mich mit ihm.' grinste sie ihn an und stöhnte kurz darauf auf, als seine Finger über ihre Weiblichkeit streiften, sie war ganz feucht und er rieb sie noch kurz an ihre Perle worauf sie abermals aufstöhnte und ihm ihr Becken entgegen drückte. Sie wollte ihn jetzt sofort ihn tief in ihr spüren. Wie lang hatte sie dieses Verlangen nicht mehr gehabt, noch nie so intensiv und fordernd. Seine Hand wich seinem Becken und seiner Männlichkeit. Sie schlang ihre Beine um ihn und ihr Becken in die richtige Position, das er Problemlos ihn sie eindringen konnte. Erst zögerte er, hatte er doch Angst vor den Gefühlen die ihn erwarten und Angst davor seiner Geliebten weh zu tun. 'Ich will dich so sehr..' sauselte er ihr ins Ohr drang mit seiner prallen Männlichkeit in sie ein. Beide stöhnte auf, sie erschrack über seine Größe die Zentimeter für Zentimer tiefer in sie eindrang und sie stöhnte nochmals lauter auf, als er an ihre innere Grenze stieß. Ihre Finger krallten sich in seinen Rücken und sie atmete so heftig und schnell das sie nicht wusste wie ihr geschieht. Er stöhnte in ihre Halsbeuge und folgte zugleich seinem Instinkt als er an ihre Grenze stieß. Er fing nach kurzem innehalten an sein Becken rhythmisch zu bewegen, erst langsam diese neuen Gefühle die sie ihm bereitete zu verarbeiten und stieß immer tief an ihre Grenze was sie jedesmal aufstöhnen liess. Das Gefühl genoss er, dann wurden seine stöße schneller, überkamen ihn die neuen Gefühle die ihre Weiblichkeit ihm bescherte und ihm die Sinne benebelten. Er wollte immer mehr. Laut schnaufend und bei jedem stoß stöhnend hielt es Charles nicht lange aus mit der Hitze, die in ihm aufstieg. Auch in ihr stiegt das prickeln und die Hitze dem Höhepunkt entgegen, füllte seine Männlichkeit sie voll aus und stimmulierte die richtigen Stellen, so intensiv hatte sie es noch nie gespürt, lag es wohl auch daran, das sie den Mann liebte, mit dem sie sich vereinte. 'Mach weiter.... noch ein bisschen..' stöhnte sie ihm ins Ohr und er tat wie gewünscht und stieß noch ein paar mal zu bis sich ihre Weiblichkeit fest um seine Männlichkeit schloss und sie laut in ihrem Höhepunkt aufstöhnte, die enge um seine Männlichkeit spürend stieß er weiter feste zu und stieß mit seinen Höhepunkte nochmal tief in sie und verharrte in dieser Position bis sein Höhepunkt abklang. Bei seiner pulsierenden Männlichkeit in ihr stöhnte Jamila zufrieden auf und genoss es sichtlich ihn zu spüren. Charles ließ sich auf seine Geliebte sacken, konnte er diese neuen Gefühle noch nicht ganz begreifen die ihm seine Sinne so benebelten. Jamila entspannte sich, hatte sie ihre Beine von ihm gelöst und ruhten an seinen Seiten. Sein Plus beruhigte sich langsam und er atmete schon ruhiger, er ließ sich zur seite gleiten so das sie sich nun frei bewegen konnte. Sie setzte sich kurz auf und griff nach dem Laken, wurde es ihr jetzt kalt, nach diesem kurzen, hitzigen aber intensiven Akt der Liebe und dem Schweiß auf der Haut. 'Komm her.' sprach Charles und öffnete seinen Arm, sie nahm seine Einladung liebend gerne an und schmiegte sich an seine breite Brust, seine Haut war soviel wärmer als ihre. Sie sahen sich tief in die Augen. 'Du bist das Beste was mir je passieren konnte.' flüsterte er ganz verliebt. 'Ach Charles...das selbe kann ich auch von dir sagen. Ich hätte dich nicht so lange zappeln lassen sollen.' beichtete sie ihm, doch das war jetzt alles egal, denn sie hatten letzten Endes zueinander gefunden. Kapitel 11: Eiskalt ------------------- Kapitel 11 (Eiskalt) Die Zeit verging viel zu schnell, war es jetzt schon November und der Winter hatte das Land im festen Griff. Die Pferde durften schon lange nicht mehr auf die Weiden, zu kalt war es geworden. 'Du willst schon aufstehen?' ertönte Charles Stimme hinter Jamila, die sich gerade ihre Bluse anzog. Sie drehte ihren Oberkörper zu Charles um und sah in sein verschlafenes Gesicht. 'Es ist schon spät und ich möchte heute noch was schaffen.' antwortete sie ihm und fuhr sich durch die Haare. 'Was willst du heute denn alles machen? Viel machen können wir doch gar nicht bei dem Wetter und die Stallburschen kümmern sich um das Nötigste.' fragte Charles mürrisch, wollte er doch lieber im warmen Bett bleiben mit seiner Liebsten in seinen Armen. 'Ich muss noch die Stuten untersuchen, die im Frühjahr abfohlen und ich möchte was spazieren gehen, ich kann nicht immer den ganzen Tag im Haus sitzen.' erklärte Jamila Charles ihren Tagesplan für heute, stand auf und griff nach ihren restlichen Sachen. 'Weißt du, das du so in der Bluse verdammt verführerisch aussieht?' schmeichelte Charles ihr und sah sie mit verliebten Augen an. Jamila sah ihn an. 'Du willst nur, das ich wieder ins Bett kommen.' durchschaute sie seine Hintergedanken, zog sich ihre Hose an und band sich heute mal wieder eine Schärpe um. Dann ging sie zu ihrem Spiegel und kämmte sich die Haare. Charles gab nach und stand ebenfalls auf. 'Brauchst du Hilfe im Stall?' fragte er sie und beobachtete wie sie ihre Haar kämmte. Sie legte ihre Haarbürste ab und griff zu ihrem Plastrontusch. 'Ich denke nicht. Es ist ja keine großartige Untersuchung. Ich horche sie ja nur ab. Du kannst ruhig im Haus bleiben und zum Mittagessen bin ich wieder drin.' Sie stand auf, stützte sich auf ihren Gehstock und hob das Hemd von Charles auf und reichte es ihm. 'Los zieh dich an, damit wir noch was vom Frühstück abkriegen.' wollte sie sich beeilen, damit sie am Nachmittag noch zu ihrem Spaziergang kommt. Aus ihrem Schrank suchte sie ihren Wintermantel, einen Schal und den dickeren Gehrock. Charles hatte seine Sachen zusammengesucht und sich angezogen. 'Und du möchtest heute spazieren gehen?' fragte er nochmal nach um sicher zu gehen, das sie bei diesen kalten Wetter wirklich raus wollte, band sich derweil seine Haare wieder zu einen Zopf zusammen. Sie stand noch am Schrank, sah ihn über die Schulter an. 'Ja, heute scheint die Sonne, hast du noch nicht aus dem Fenster geguckt?' bestätigte sie ihm und zeigte auf das Fenster. Charles ging zum Fenster, zog den Vorhang was zur Seite und blickte in den Wolkenfreien Himmel, den die aufgehende Sonne zum Vorschein brachte. Als er sich wieder zu Jamila umdrehte, knöpfte sie gerade ihre Weste zu. 'Das du dich immer so schick machen musst.' neckte er sie und stand wieder neben ihr. 'Ja, ich möchte das so.' gab sie leicht hochnäsig von sich, nahm seine rechte Hand und ging mit ihm Richtung Tür. 'Warte kurz.' stoppte Charles sie und zog sie an ihrer Hand zu sich, hielt sie mit der anderen Hand an der Hüfte fest und sah ihr tief in die Augen, als brenne ihm schon lange auf der Seele was er los werden wollte. 'Ich möchte meinen Vater um seinen Segen für uns bitten.' sprach er vollen ernstes ohne zu stocken seinen innigsten Wunsch aus. Jamilas Augen weiteten sich. 'Du willst... wirklich?' brachte ihre Stimme leise hervor. 'Ja, ich will das wir heiraten. Ich will dich für immer als meine Frau an meiner Seite haben. Zu lange habe ich darüber nachgedacht wann der richtige Zeitpunkt wäre.' sprach er zu ihr als der glücklichste Mann der Welt. Voller Glück warf sie sich an seine Brust und seine Arme griffen um ihren schmalen Körper. 'Ich will deine Frau sein, für immer und ewig.' schwor sie in seinen Armen liegend und seufzte kurz, liefen ihr Tränen der Freude über die Wangen. Ihre Umarmung hielt einige Minuten an, wollten sie diesen Moment solange genießen wie sie konnten. Charles löste seine Arme um sie legte eine Hand auf ihre rosa Wange, strich eine Träne mit seinem Daumen weg, sah ihr wieder tief in die Augen und küsste sie mit all seiner Liebe für sie. Es klopfte an der Tür. 'Seit ihr schon auf junge Lady? Das Frühstück ist angerichtet.' erklang die Stimme eines Dienstmädchen dumpf durch die Tür. Charles und Jamila lösten ihren Kuss, hatte sie die Zeit vollkommen vergessen. 'Ja, wir kommen gleich runter:' antwortete sie dem Dienstmädchen. Das sie 'Wir' gesagte hatte war nicht mehr ungewohnt, wusste das ganze Haus das der junger Herr und die junge Lady ein Paar waren und auch das Bett teilten, obwohl sie nicht verheiratet waren. Das würde sich ja bald ändern. 'Du hast mir meine Haare wieder zerzaust.' nörgelte sie scherzhaft und richtete ihr Haar wieder zurecht. 'Du bist so eitel was deine Haare angeht.' spaßte Charles und öffnete ihre Zimmertür. Sie gingen zusammen zum Speisesaal. Dort angekommen wartete ein Dienstmädchen auf die beiden. 'Euer Vater hat einen Brief an euch geschickt.' sprach eines der Dienstmädchen Charles an und reichte ihm einen Brief. Verwundert über den Brief, setzte sich Charles an seinen Platz und öffnete ihn, faltete ihn auf und las ihn. Jamila wunderte sich auch über den Brief, schrieb sein Vater doch nie einen, eher kam er dann wie er lustig war wieder nach Hause. Hatten die beiden den Hof überwiegen für sich alleine. Charles Augen weiteten sich und seine Finger knüllten das Papier wo er es fest hielt. Jamila sah in erschrocken an. 'Was ist los? Was schreibt er?' wollte sie von Charles wissen. Wütend knüllte er den Brief zusammen. 'So ein Narr....!!! Glaubt er wirklich das er es einfach so machen kann!!' Charles stand vom Tisch auf, ihm war der Appetit vergangen. Die junge Lady stand von ihrem Stuhl auf und ging Charles nach, der den Speisesaal wütend verlassen hatte. 'Was ist denn los!' rief sie ihm zu und holte ihn in der Eingangshalle ein, griff nach seiner Hand und hielt seinen eiligen Schritt an. 'Sag, was hat er geschrieben, was dich so wütend macht.' forderte sie ihn auf, ging um ihn herum und stand nun vor ihm. Charles holte tief Luft. 'Er will das ich eine Frau aus Bayern heirate. Eine wohlhabende Tochter eines Gutsherrn.' brüllte er fast, war er immer noch aufgebracht über den Brief. Jamila stand der Schock im Gesicht. Kam aber bald wieder zu klaren Verstand. Denn es ginge gar nicht, wo sie doch Charles heiraten wollte. 'Nein, das darf er nicht. Wir sind ein Paar. Wir wollen heiraten.' kamen bestätigende Worte von ihr. Sie würde ihn nicht hergeben, er war ihr Mann. Ihr Herz gehörte ihm und Seins gehörte ihr. 'Schreib ihm, das du schon verlobt bist mit mir und wir demnächst heiraten werden.' sprach Jamila ihren Vorschlag aus. Charles beruhigte sich bei ihren Worten wieder, taten sie doch gut, zu hören das sie ihn von ganzen Herzen liebte und ihn als ihren Mann haben wollte, egal was kommen mag. 'Ich schreibe ihm später einen Brief. Jetzt lass uns was essen, wir wollten doch heute Nachmittag spazieren gehen.' brachte er Jamila mit auf andere Gedanken. Sie sollte sich keine Sorgen machen, er würde es schon regeln mit seinem Vater. Sie aßen zusammen und es fiel kein Wort mehr über den Brief von Charles' Vater. Der Himmel war strahlend blau und die Sonne ließ den Schnee glitzern. Jamila hatte sich ihre Wintersachen angezogen, den Schal dicht um den Hals gebunden, eigentlich konnte sie sich selbst kaum noch bewegen in den dicken Sachen. Sie stampfte durch den Schnee auf dem Hof, hatten die Stallburschen ihn noch nicht weggeräumt. Auf dem Weg zum Stufenstall meckerte sie einen der Stallburchen an, er solle gefälligst den Schnee vom Hof kehren, damit man dort ordentlich gehen kann. Gleich zwei liefen mit Schaufel und Besen auf den Hof. Aus dem Schrank in der Abstellkammer holte Jamila ihre Arzttasche und ging zu den Stuten die sie untersuchen wollte. Die Arbeit war schnell erledigt, allen ginge es gut, brauchten nur einige etwas Zusatzfutter. Sie schrieb Zettel für die Stallburschen wegen die Zusatzfütterung an Heu für die Stuten. Die Kälte zerrte an denn Pferden. Danach ging sie noch in das zweite Stallgebäude wo die Kutsch- und Reitpferde standen. Ihre goldene Stute und ihr Hengst standen auch dort. Sie ging ihre Runde durch die Stallung, guckte hier und da nach dem Rechten, den auch hier musste mehr Raufutter gefüttert werden und sie schrieb wieder einen Zettel für die Stallburschen. Dann beendete sie ihren Rundgang. Sie stand noch kurz auf dem Hof, der jetzt schneefrei war und atmete die frische klare Luft ein, ging dann wieder ins Wohnhaus. In der Eingangshalle klopfte sie den Schnee von ihren Schuhen, öffnete ihren Mantel und weitete den Schal um ihren Hals. Sie ging zum Salon wo Charles lag auf der Couch mit dem Kopf zur Tür und las ein medizinisches Buch. Er bemerkte sie nicht als sie im Türrahmen stand und ihn kurz beobachtete. 'Weiterbildung via Buch?' kicherte sie und ging auf ihn zu und stand dann hinter ihm und guckte ihn an. Er legte das Buch auf seine Brust ab und sah zu ihr auf. 'Du bringst ganz schön Kälte mit rein.' beschwerte er sich, setzte sich auf, klappte das Buch zu und legte es auf dem Tisch ab und nahm seine Tasse Tee. 'Sooooo kalt ist es gar nicht, Frostbeule.' ärgerte sie ihn. Sie zog ihren Mantel und den Schal aus und legte beides über die Lehne eines Sessels, setzte sich aber neben Charles. 'Es ist noch Zeit bis Mittag. War ich doch schneller fertig als ich dachte.' sprach Jamila und sah zu Charles, der seinen Tee trank. Sie nahm ihm die Tasse aus der Hand, schenkte Tee nach und trank dann selber die Tasse leer und gab sie Charles wieder. 'Aber sonst geht’s dir noch gut, ja? sprach Charles mit gespielter Empörung. 'Puh, das wärmt von innen. Natürlich geht’s mit gut.' sprach sie selbstsicher und lehnte sich nach hinten. 'Wir könnten auch jetzt was rausgehen, bis Mittagessen ist ja noch Zeit.' schlug sie Charles vor und sah ihn an. 'Wo möchtest du denn langgehen?' fragte er sie und füllte seine Tasse mit neuen Tee. 'Wir könnten eine kleine Runde durch das Wäldchen machen und heute Nachmittag dann zum See. Der ist sicher dick eingefroren.' unterbreitete sie Charles ihre Idee. Zog sie jetzt auch ihren dicken Gehrock aus und legte ihn auf die Rückenlehne der Couch. Es war im Salon einfach zu warm, der Kamin heizte den Raum gut auf. 'Wird es dir jetzt doch ZU warm?' neckte er seine Verlobte und lehnte sich zu ihr, die Tasse Tee ließ er auf dem Tisch stehen. Fand er sie zu verführerisch, wenn sie sich nach und nach auszog. 'Du sitzt hier ja auch nur mit halb offenen Hemd, da muss mir ja heiß werden.' sprach sie unterschwellig ihre Erregung über seinen Anblick aus. Charles verstand ihre Worte und beugte sich zu ihr, nahm ihre Plastronnadel und entfernte sie, öffnete den Knoten des Tuches und zog es von ihrem Hals. Jamila ließ Charles gewähren und sah ihm dabei in seine Augen. Seine Hand die ihren Hals vom Tuch befreit hatte suchte jetzt ihren Weg von ihr Schlüsselbein zu ihrem Hals weiter in ihren Nacken. Er näherte sich ihr und schnell trafen seine Lippen auf ihre und sie versanken in einem innigen Kuss. Flink öffnete Charles andere Hand ihre Weste und schlüpfte geschwind unter ihre Bluse, umfasste ihren festen Busen. Jamila hielt sich nur an seinen Armen fest, stöhnte in den Kuss, als seine Hand ihre Brust umfasste und sanft ihre harte Knospe stimulierte. Charles löste sich vom Kuss und seine Lippen liebkosten ihren Hals hinab. 'Hier ist nicht der richtige Ort.. die Dienst... Mädchen..' stöhnte Jamila während Charles weiter ihren Hals liebkoste. Charles waren die Dienstmädchen egal, er sah nur noch seine Geliebte und er wollte sie hier auf der Couch im Salon. 'Charles.. bitte... nicht hier.' bat Jamila ihn. 'Warum nicht hier? Du willst doch auch.' flüsterte Charles und zog ihr die Bluse aus der Hose. Er umfasste sie im Rücken und legte sie der Länge nach auf die Couch. An der Armlehne lagen kleine Couchkissen auf die sie ihren Kopf legte. Ihr Atem ging schneller vor Erregung, wehrte sie sich nicht gegen ihn, würde es eh nichts bringen. Charles würde sie so verwöhnen und in ihr das Verlangen nach ihm wecken, das es ihr auch egal sein würde, wo sie sich befinden. Charles ließ die Hitze in seiner Verlobten immer mehr aufsteigen mit Küssen und Berührungen, bis sie ihn unbedingt wollte. Sie liebten sich heiß und innig auf der Couch im Salon. Nach etwa zwei Stunden trafen beide zum Mittagessen in den Speisesaal ein. 'Ich glaub ich esse nur die Suppe.' entschied sich Jamila die sonst Mittags immer eine gute Esserin ist. Erstaunt sah Charles sie an. 'Geht’s dir nicht gut?' fragte er sie etwas besorgt und setze sich. 'Ja, ich hab nur heute irgendwie keinen großen Appetit. Heute Abend ist es bestimmt besser.' beruhigte sie Charles, setzte sich und nahm sich noch Brot zur der Suppe. 'Wir gehen dann doch gleich zum See.' wollte Jamila von Charles nochmal zur Sicherheit wissen und tunkte das Brot in die Suppe. 'Natürlich, so hatten wir es doch ausgemacht.' bestätigte er ihr. Als beide das Mittagsessen beendeten sah man sie vom Hof gehen. Sie gingen Richtung See. Bei der Kälte machte Jamilas Bein mehr ärger, als im Sommer. Versteiften sich ihre Muskeln durch die Kälte schneller in dem kaum belastbaren Bein, wodurch das gehen ihr schwerer fiel, konnte sie es sonst immer wieder mal kurz aufsetzten, wenn ihre Hand und Schulter durch das ständige abstützen auf den Gehstock schmerzten. Eine knappe Stunde später kamen sie am See an. 'Ich muss mich wo setzten, mein Bein tut höllisch weh.' schnaufte Jamila und suchte nach etwas wo sich hinsetzten konnte, eine Bank oder ein Baumstamm würde es auch tun. 'Warum hast du es nicht früher gesagt und wir hätten eine Pause gemacht.' schimpfte Charles und kniete sich vor sie. 'Zeig mal her.' und seine Hände tasteten ihren Oberschenkel ab. 'Deine Muskeln sind alle steif und kalt.' Er massierte die kalten Muskeln um sie warm und beweglich zu kriegen. 'Das tut weh. Ich kann auch nicht mehr stehen.' sprach sie mit Schmerz verzerrten Gesicht. 'Dann setz dich in den Schnee und Winkel das Bein an.' befahl Charles ihr und sie setzte sich langsam hin, ihr Mantel war zum Glück lang und dick genug, das sie Kälte ihr nicht sofort den Hintern einfrieren ließ. Sie stütze sich mit den Armen ab. 'Ich hätte dran denken müssen.' ermahnte Charles sich selbst und massierte weiter Jamilas kaltes Bein. Die Minuten verstrichen und Jamilas Oberschenkel erwärmte sich langsam wieder. 'Fühlt sich schon besser an.' sprach sie erleichtert und versuchte ihr Bein zu strecken. 'Das nächste mal musst du dir dickere Hosen anziehen. Und zu Hause dein Bein wieder mehr belasten und strecken.' belehrte Charles sie und half ihr beim aufstehen. 'Ja, Herr Doktor.' scherzte sie und klopfte den Schnee vom Mantel. 'Ich meine das Ernst, hörst du! Wenn das zu oft passiert, muss man dir das Bein später noch abnehmen.' Jamila sah ihn erschrocken an, mit solchen Konsequenzen hatte sich nicht gerechnet. Machte sich Charles doch mehr Sorgen um sie, als sie gedacht hatte. 'Ich werde drauf achten und tun was du sagst. Schließlich bist du hier ja der halb gelernte Arzt.' versuchte sie mit ihren Worten ihn zu beruhigen und strich sich nochmals den Mantel glatt. 'Wollten wir jetzt um den See gehen und dann wieder nach Hause?' fragte sie Charles und nahm seine Hand. 'Natürlich, dann lass uns nicht weiter hier stehen, die Sonne scheint nicht mehr lange.' und Charles umfasste ihre Hand fester, als ob er sie stützen müsste. Sie gingen gemütlich um den See und Jamila plapperte wie ein Wasserfall. Wusste sie die Namen zu jeder Ente die sie am Seeufer sah auf Latein und zu jeder Art ihre Besonderheiten. Jamila hatte in ihre Studienzeit zwar nicht viel mit Vögeln zu tun gehabt, faszinierte sie trotzdem die Einheimischen Arten und hatte sich das Wissen Autodidakt durch Bücher angeeignet Man müsse schließlich immer auf den neusten Stand sein und seinen Horizont erweitern. Charles ertrug es mit Fassung und war einerseits überrascht wie viel sie doch wusste. War sie in der Hinsicht wie ein wandelndes Lexikon. 'Gibt es auch etwas was du nicht weißt?' durchbrach Charles Stimme ihre Wortschwall. 'Hmm.. über Primaten weiß ich nicht viel. Sollte ich vielleicht mal ändern.' überlegte sie und ging ans Ufer des Sees. Prüfend klopfte sie mit ihrem Gehstock auf das Eis und schaute über den zugefrorenen See. Charles stand schon neben ihr und hielt sie an einem Arm fest. 'Du gehst nicht aufs Eis.' verbat er ihr, hatte er ihre Gedanken erahnt. 'Woher weißt du immer was ich vor hab?!' schimpfte sie und sah zu ihm auf. 'Weil du wie ein kleines Spielkind bist und Kinder machen oft dumme Sachen.' grinste Charles ihr zu. Er kannte sie viel zu gut, als das sie ihm großartig was verheimlichen konnte. 'Und du bist dann wohl mein Kindermädchen?' grinste sie ihn frech an, riss ihren Arm von seiner Hand los und versuchte den ersten Schritt aufs Eis. 'Du sollst hier bleiben!!' entfuhr es Charles doch Jamila hatte schon weitere vorsichtige Schritte gewagt und konnte sie nicht mehr packen. 'Siehst du, es ist dick genug.' mit dem Satz rutschte sie weiter auf dem Eis. Sie lachte die ganze Zeit und grinste, weil Charles hilflos am Ufer stand und sich nicht auf das Eis traute. 'Komm schon du feiges Huhn!' rief sie ihn zu und ging weiter in die Mitte des Sees. 'Es reicht jetzt! Komm wieder her. Wir müssen nach Hause!' rief Charles ihr besorgt zu. 'Du hörst dich wirklich wie ein Kindermädchen an, Charles. Komm doch her und hol mich.' trotze sie und blieb etwa auf der Hälfte des Sees stehen. 'Du benimmst dich ja auch wie ein Kleinkind!!' argumentierte Charles, der immer noch am Ufer stand und sich nicht aufs Eis traute. 'Wenn das Eis bricht und du reinfällst!!' ermahnte er Jamila. 'Was dann??' und sie hüpfte kurz auf. Da knirschte das Eis unter ihren Schuhen und sie erschrak, stand sie jetzt unsicherer auf dem Eis. 'Siehst du!! Komm jetzt her, aber langsam!!' Charles war voller Sorge, wenn das Eis brechen würde könne er ihr nicht so schnell zur Hilfe eilen und seine Geliebte würde in dem eisigen Wasser erfrieren. Langsam setzte sich Jamila wieder in Bewegung, horchend auf jedes knirschen und knacken und die Augen auf die Eisfläche vor sich gerichtet. 'Hier kann ich nicht weiter, da sind überall Risse. Die waren vorhin noch nicht da.' rief sie Charles hilflos zu und suchte einen anderen Weg zurück ans Ufer. Das Eis knackte wieder als Jamila in eine andere Richtung zum Ufer einschlug. Charles lief am Ufer lang und fand eine andere gute Stelle wo sie es hin schaffen sollte. 'Versuch hier her zu kommen.' rief er ihr zu. Hasste er es so Hilflos zu sein, denn auch wenn er sich jetzt aufs Eis trauen würde um sie sicher zurück an Ufer zu bringen, würde das Eis unter dem Gewicht der beiden brechen. Das Eis knackte abermals und Risse breiteten sich unter ihren Schuhen aus. War das Eis an dieser Stelle des Sees bei weitem nicht so dick wie an der Stelle wo sie auf den See getreten ist. Jamila sah sich panisch um. Jedes rettende Ufer war zu weit entfernt um es eventuell mit einem kurzen Spurt zu erreichen. Vorsichtig ging sie weiter und bei jedem Schritt knirschte das Eis und die Risse vermehrten sich. 'Ich glaub ich schaff das nicht...' rief sie ängstlich und blieb stehen. 'Du schaffst das. Geh einfach langsam weiter.' ermutigte Charles Stimme sie und sie setzte ihre Schritte langsam fort. Jetzt knackte und und knirschte das Eis unter ihren Schuhen laut und sie konnte nur noch sehen wie das Eis unter ihr brach und sie in das eisige Wasser fiel. Geschockt von den Sturz in das kalte Wassers wurde sie panisch, sah unter Wasser das Loch nicht mehr wodurch sie fiel. Überall waren Luftblasen unter der Eisdecke, tastete mit ihren Händen an der Eisdecke nach dem Loch. Dann sah sie es, das Loch in der Eisdecke. Panisch rang sie nach Luft und griff auf Eisfläche, aber es brach unter ihrem Gewicht immer wieder ab und sie konnte keinen Halt finden um sich aus dem Wasser zu ziehen. Ihr Mantel sog sich voll und schränkte sie in ihren Bewegungen ein. Charles war panisch, wusste das es jetzt auf jede Sekunde ankommen würde, wenn sie überleben soll. Er wollte zu ihr, ihr aus dem Wasser helfen und schnellst möglich nach Hause bringen. Suchend nach einem langen Ast oder vielleicht sogar ein Seil ging er am Ufer lang, musterte schnellen Blickes die Äste die rum lagen, fand aber keinen geeigneten. Dann sah er seine Rettung, ein altes kleines Boot. Er rannte drauf zu, sah ein altes Seil drin liegen, schnappte es sich und eilte zurück. Vorsichtig ging er auf das Eis, nicht zu nah und nicht zu weit entfernt um Jamila das Seil zu zuwerfen. 'Komm nicht zu nah... das Eis bricht..' schnaufte Jamila die sich nur noch schwer über Wasser halten konnte. Ihre Beine waren schon taub und die Lippen blau. Die Kälte schlich zunehmend durch ihren Körper. 'Versuch das Seil zu fassen.' mit dem Satz warf Charles ihr das Seil zu. Mit einer Hand griff sie danach, konnte es aber nicht sehr fest halten, waren ihre Hände schon steif vor Kälte. Charles zog trotzdem und sie griff mit der zweiten Hand an fester das Seil. Langsam aber mit Erfolg zog Charles Jamila aus dem Wasser und weiter über das Eis ans Ufer. Er packte sie sofort und legte sie auf den Schnee nieder. Zog ihr den Mantel aus, den Gehrock, die Weste und die Bluse. Ihre ganzen Sachen waren nass und würden weiter des Rest ihrer Körperwärme ihr entziehen. 'Es ist so kalt.... ich spüre kaum noch was...' schnaufte sie und atmete schwer. 'Sprich nicht weiter. Wir kriegen das hin.' sprach Charles der seinen Mantel auszog und sie damit einwickelte. Sie müsste schnellsten wieder trocken werden und Wärme bekommen. Er hob sie auf seine Arme und eilte schnellen Schrittes zurück zum Gestüt. ~Halte bitte durch, wir sind gleich da.~ Laut stieß er die Eingangstür auf und rief sofort nach den Dienstmädchen und eilte in den Salon, dort war es am wärmsten. 'Was ist passiert junger Herr?' eilte eines der Dienstmädchen fragend in den Salon. 'Holt Decken und Tücher!' befahl er scharfen Tons den Dienstmädchen, die sofort los eilten um Decken und Tücher zu holen. Charles hatte Jamila auf die Couch gelegt, ihr die Schuhe und Beinkleider ausgezogen. Ihre Zehen waren blau und kalt. 'Was machst du... warum ziehst du mich aus.. ' sprach sie erschöpft. Charles antwortete nicht auf ihre Frage. 'Kannst du deine Zehen noch bewegen?' fragte er besorgt und sie wackelte zur Antwort mit ihren Zehen. Durch die Tür des Salons kamen die Dienstmädchen mit Decken und Tüchern. Charles griff gleich nach einer der Decken und warf sie über Jamilas Oberkörper, ihre Beine blieben frei, dann nahm er eins das Tücher und fing an ihre kalten Beine mit dem Tuch warm zu reiben, würde die raue Oberfläche der Tücher mehr wärme erzeugen als durch die Reibung, als wenn er es mit seiner Hand tun würde.. 'Bringt bitte noch Tee, am besten zwei Kannen.' bat er eines der Dienstmädchen. Es vergingen eine halbe Stunde bis die Beine der jungen Lady langsam wieder wärmer wurden und Charles sie nun ganz zudeckte, auf die Beine und Füße legte er eine zweite halb zusammengefaltete Decke. 'Es tut mir leid. Ich hätte auf dich hören sollen.' entschuldigte sie Jamila bei ihm und zog die Decke bis unter ihr Kinn. Charles sah sie nur an. Manchmal wusste er nicht was er mit ihr machen sollte. Einerseits war sie die berufliche Perfektionistin, die alles scharf kritisierte, sorgfältig plante und ihren Willen durchsetzte. Dann war da noch ihr Kindskopf, der sie herumalbern ließ, ausgelassen und frei, wann es ihr möglich war, so wie heute. Charles sagte kein Wort, strich ihr nur durch die Haare, schenkte ihr noch eine Tasse Tee ein und verließ dann den Salon. Jamila schaute den Flammen im Kamin zu. Ihr wurde immer wärmer und fühlte sich schon viel besser. Sie setzte sich auf, die Decke um die Schultern gewickelt die andere um die Beine und nahm die Tasse und schlürfte vorsichtig etwas von dem heißen Tee. Spürbar wärmte der Tee sie innerlich auf und tat ihr sichtlich gut. Durch die Tür kam Charles wieder mit frischen Sachen zum anziehen für die junge Lady. 'Der Tee tut gut und wärmt von innen.' sprach Charles mit ruhiger Stimme und legte ihre Sachen in den Sessel. 'Sag bist du böse auf mich, weil ich dir wieder Kummer bereitet habe?' sprach Jamila Charles an. Er trat zu ihr setzte sich neben sie, nahm ihr die Tasse aus der Hand und stelle sie wieder auf den Tisch ab. 'Du raubst mir mit deinem Kindskopf noch den letzten Nerv.' fing er an und nahm ihre Hand. 'Aber ich liebe dich so wie du bist. Auch wenn du noch so viele Dummheiten anstellst, ich werde dir nie Böse sein. Nur heute hast du es sehr übertrieben. Ich hatte große Angst dich zu verlieren.' Charles nahm sie in den Arm. War er froh das nicht schlimmeres passiert ist und er seine Geliebte bei sich hatte. 'Das wollte ich nicht. Es tut mir leid. Ich werde so was nie wieder tun.' schluchzte Jamila in Charles Hemd und hielt sich an ihm fest. Einige Tage später fühlte sie de junge Lady schon wieder ganz gut, nur hustete sie jetzt vermehrt und so ganz bei Kräften war sie auch noch nicht. Schaffte sie es kaum ihre tägliche Arbeit im Stall ohne mehrere Pausen dazwischen zu erledigen. An einem Nachmittag stand sie an der Halle und ließ ihre Stute mit einer anderen zusammen in der Halle laufen, sie brauchten Bewegung. Charles kam aus dem Stufenstall und hörte Jamila wieder husten. Es hörte sich schlimm an, konnte Charles aber nicht sagen was sie hat, den Medizinische Gerätschaften hatte er nicht um sie abzuhorschen. Er ging ins Haus und schrieb einen Zettel und ließ einen der Stallbuchten zu einen Arzt reiten, der sofort kommen sollte. Charles war dann zu ihr ins Stallgebäude gegangen wo sie ihre Stute gerade wieder in die Box stellte. Sie hustete wieder kurz als Charles neben ihr stand. 'Ich habe nach einem Arzt geschickt. Er soll dich untersuchen.' sprach er ernst und sah sie mit Sorge an. Sie nickte nur und schloss die Boxentür. Sah Charles nicht an, als wolle sie ihm nicht ihr Gesicht zeigen. Er wunderte sich über ihr Verhalten und packte sie am Oberarm. 'Sieh mich an!' befahl er ihr, doch sie wendete sie eher ab, als zu ihm hin. Das gefiel ihm gar nicht und so griff er an ihr Kinn und zog ihren Kopf zu sich. Er erschrak kurz, denn ihre Wangen waren glühend rot und Schweißperlen standen auf der Stirn. Seine Hand fasste an ihre Stirn. 'Du hast ja Fieber!' stellte er erschrocken fest. 'Lass los, mir ihr nur etwas zu warm, das kommt vom ständigen husten.' wollte sie sich raus reden. 'Das stimmt nicht, rede dir nicht immer selbst so einen Blödsinn ein. Du bist krank!.' Charles reichte es, sein Geduld war am Ende. Er nahm sie feste am Handgelenk und zog sie hinter sich her ins Wohnhaus. 'Los rauf auf dein Zimmer!' zog er sie weiter. Die Treppe rauf trug er sie, würde sie nur wieder bockig davor stehen bleiben. In ihrem Zimmer angekommen, half er ihr noch aus ihren Sachen. Ihre Bluse war schweißnass. 'Von wegen nur was zu warm.' und er schmiss die Bluse zu Seite. 'Jetzt bist du doch böse auf mich.' und Jamila hustete wieder, setzte sich dann auf ihr Bett. Charles hatte eine frische Bluse und eine der bequemeren Hosen aus ihrem Schrank geholt. Ging zu ihr ans Bett und reichte ihr die frischen Sachen. 'Ich bin nicht böse. Ich sorge mich nur um dich. Da du ja nicht auf mich hören willst, muss ich halt härter durchgreifen.' erklärte er ihr mit ernster Stimme. Es klopfte an der Tür und eines der Dienstmädchen öffnete die Tür. 'Der Arzt ist da, junger Herr.' 'Er soll reinkommen.' bat Charles das Dienstmädchen. Hinter dem Dienstmädchen trat der Arzt ins Zimmer ein, der gleich aufs Bett zuging wo die junge Lady immer noch saß. 'Was haben wir denn hier?' und der Arzt stellte seine Tasche auf dem Boden ab und musterte die junge Lady kurz. 'Sie hat schlimmen Husten und Fieber.' erklärte Charles dem Arzt kurz. 'hm hm hm... würdet ihr bitte das Zimmer verlassen.' bat der Arzt Charles, verließ er das Zimmer nur ungern. Eine halbe Stunde später war der Arzt fertig mit seinen Untersuchungen und kam aus dem Zimmer. Charles hatte die ganze Zeit vor der Tür gewartet. 'Und was hat sie?' platze es aus Charles als der Arzt durch die Tür kam. 'Nun sie hat eine Bronchitis und Fieber. Ich habe hier eine Liste, die Kräuter helfen als Tee gegen den Husten. Ich habe ihr auch was gegeben um das Fieber zu senken, sie soll das Kind schließlich nicht verlieren.' erklärte der Arzt Charles, der total geschockt und starr da stand. 'Kind? Sie ist schwanger?' Charles war bleich im Gesicht, konnte den Worte des Arztes nicht glauben. 'Ja, so um den 4. Monat rum. Sie haben es nicht bemerkt?' staunte der Arzt und sah Charles an. 'Nein, sie sagte immer das sie keine Kinder bekommen kann.' erklärte er dem Arzt und kam langsam wieder zu Sinnen. 'Glaubt ihr denn, das immer die Frau die Schuld daran trägt, das sie nicht schwanger wird?' grinste der Arzt. 'Ich werde am Wochenende nochmal vorbei kommen und nach ihr sehen. Es sollte ihr bis dahin schon besser gehen.' mit den Worten verabschiedete sich der Arzt und ging. Charles stand vor ihrer Tür, wusste nicht ob er zu gehen sollte oder nicht. Er wollte die umarmen, ihr sagen wie sehr er sie liebt und wie glücklich er ist, ein Kind mit ihr zu haben. Doch er traute sich nicht. Wusste er nicht, ob sie es wusste und wie würde sie reagieren, wenn er es ihr sagen würde. Er nahm seinen Mut zusammen und öffnete die Tür. Und da stand sie, am Fenster, seine Liebe. Er ging zu ihr, umarmte sie, sagte ihr wie sehr er sie liebte und wie glücklich er mit ihr ist. 'Was ist denn mit dir los?' fragte sie ihn leicht verwirrt, denn so kannte sie ihren Charles nicht. 'Hat der Arzt es dir nicht gesagt?' und seine Hand fuhr auf ihren Bauch, er fühlte schon die leichte Erhebung, war ihr Bauch sonst ganz flach. 'Was tust du da? Nein, was soll er mir denn gesagt haben?' war sie jetzt leicht angesäuert, wusste Charles mehr als sie. 'Na... das du schwanger bist.' klärte Charles die Situation auf und sah ihr tief in die Augen. Sie erschrak und sah Charles mit geweiteten Augen an. 'Das kann nicht sein. Ich kann nicht schwanger werden.' redete sich Jamila ein und ihr stiegen Tränen in die Augen. Charles nahm ihre Hand und führte sie an ihren Bauch. 'Merkst du das nicht? Es ist unser Kind. Hast du es denn selbst gar nicht bemerkt?' Charles war ganz aufgelöst, freute er sich so sehr über ihre Schwangerschaft. 'Doch schon, irgendwie, aber ich weiß doch gar nicht was die Anzeichen einer Schwangerschaft sind und habe sie verdrängt und nicht ernst genommen. Die Übelkeit am morgen habe ich auf das Abendessen geschoben.' erklärte sie Charles der sie immer noch in seinen Armen hielt. 'Und ich hätte es eigentlich auch sofort merken müssen. Aber du hast es gut versteckt.'flüsterte Charles. Ihre Blutung kam auch seit ein paar Monaten nicht mehr, schob sie das auf den Stress. Sie hatte für jedes Anzeichen einer Schwangerschaft eine Ausrede parat. 'Wie lange denn schon? Wollte sie wissen. Charles überlegte kurz und zählte die Monate zurück ~Etwa vierter Monate.... August... oh.. da war doch.. oh ha...~ er biss sich auf die Unterlippe. War es doch im August gewesen, wo sie das erst mal miteinander schliefen und er habe sie dabei gleich geschwängert. 'Vierter Monat.' gab er kurz und knapp zur Antwort. 'Was??.... das..' sie überlegte kurz, zählte ebenfalls die Monate zurück. '...August... Im August??? Da war doch.. da haben wir doch..... aaaaach herje.....' und sie fasste sich an den Kopf als sie zu der Erkenntnis kam, das Charles gleich beim ihrem ersten mal in schwarze getroffen hatte. 'Du solltest dich besser wieder hinlegen. Ich bringe dir nachher was zu essen.' Er brachte sie noch an ihr Bett und ging dann aus ihrem Zimmer. Den Zettel den er vom Arzt bekommen hatte, gab er einem der Dienstmädchen, sie solle das was drauf stand besorgen und entsprechend zubereiten. Kapitel 12: Mutterglück? ------------------------ Kapitel 12 (Mutterglück) Der Arzt war wie er gesagt hatte am Wochenende wieder gekommen und sah nach Jamila. Ihr Fieber war weg, das hatten sie und Charles auch schon gemerkt, nur der Husten war noch nicht viel besser. Jamila sollte sich nicht großartig anstrengen und mehr schonen, zudem sich ausgewogen ernähren, dann würde ihr Immunsystem die Bronchitis auskurieren. Charles war bei ihr und hatte ihr was zu Essen und Tee gebracht. Sie saß im Sessel, hatte nur ihre Bluse an, hatte sie keine Lust sich richtig anzuziehen, sie müsste ja eh wieder ins Bett. 'Ich hoffe du hast hunger.' und Charles stellte ihr den Teller auf den Tisch, daneben das Besteck. 'Bier und anderen Alkohol hat dir der Arzt verboten, darum gibt es nur Tee, oder Wasser zum Essen.' füllte Charles eine Tasse mit Tee. Jamila sah ihm dabei zu, sie schien bedrückt und in Gedanken. 'Wirklich Hunger habe ich nicht. Ich fühle mich nicht wohl.' sie nahm die Tasse und roch wie gewohnt erst am Tee bevor sie ihn probierte. 'Du bist ja auch krank, da fühlt man sich nie wirklich wohl, aber du solltest was essen. Du willst doch schnell wieder Gesund werden. Und... du isst ja jetzt für zwei.' setzte sich Charles in den Sessel und wartete nur darauf, das sie was essen würde. Doch Jamila rührte den Teller nicht an. Schien sie gedanklich abwesend und hielt nur die Tasse mit beiden Händen fest, hatte sie den Tee auch nur kurz probiert. 'Was ist denn los? Dich bedrückt doch etwas.' fragte er sie besorgt, merkte er das sie sich nicht nur wegen ihrer Krankheit unwohl fühlte. 'Ich weiß nicht ob ich es überhaupt will....' fing sie unverständlich an. Charles verstand nicht was sie meinte. 'Was meinst du? Du musst schon verständlicher reden.' mochte er diese Äußerungen nicht, er musste dann immer nach haken und ihr fast jedes Wort aus der Nase ziehen. 'Das Kind... ich weiß nicht ob ich es will....' sah sie Charles nun an. In ihren Augen erkannte er ihre Unsicherheit oder war es Angst? Konnte Charles es nicht richtig deuten, aber das war auch egal, denn ihre Aussage, dass sie ihr gemeinsames Kind wohl gar nicht wollte, ließ ihn aufschrecken, dachte er doch das es der Wunsch jeder Frau ist ein Kind zu bekommen, der natürliche drang der mit der Pubertät kommt sich fortzupflanzen, nur kommt es bei manchen Frauen halt später. Bei Jamila war es wohl ganz anders. 'Wie meinst du das? Warum solltest du es nicht wollen?' wusste Charles selbst nicht wie er sie fragen sollte warum sie das Kind nicht haben wollte. Jamila seufzte, verstand er sie nicht. Musste sie doch deutlicher sprechen. 'Ich weiß nicht ob ich überhaupt eine gute Mutter wäre. Hatte ich selber doch keine. Und... gefragt hat mich schließlich auch keiner vorher ob ich ein Kind überhaupt will.' schlug ihre Laune nun von bedrückt zu leicht angesäuert. Schließlich hat Charles sie einfach geschwängert, war er es Schuld, das sie nun schwanger ist. 'Was redest du denn da für einen Blödsinn.' Charles stand auf, ging zu ihr und ging vor ihr auf die Knie. 'Glaubst du mich hat jemand gefragt, ob ich Vater werde möchte und die Verantwortung für dich und ein Kind übernehmen muss?' Erklärte er ihr. 'Weißt du überhaupt, was ich die nächsten Wochen alles für dich zu erledigen und zu besorgen habe? Ich werde alles tun, damit es dir und dem Kind an nichts fehlt.' er nahm bei seinem Worten ihre Hände und sah sie nur an, waren seine Worte mit voller Fürsorge gesprochen. Jamilas Hände drückten Charles' fester, berührten seine Worte sie. 'Aber... ich habe Angst.. Angst vor dem Ungewissen..' kamen ihr die Worte nur schwer über die Lippen. War Angst eine Schwäche die sie nie gerne zugab. 'Du brauchst doch keine Angst vor dem natürlichsten auf der Welt zu haben. Frauen kriegen seit Jahrtausenden Kinder. Und du wirst es genau so schaffen wie alle anderen. Ich werde dich nicht alleine lassen, bis zum Schluss bin ich bei dir und werde dich halten.' versicherte er seiner Geliebten, klang es schon fast wie ein Schwur. 'Aber was ist... was ist wenn ich.. wie meine Mutter die Geburt nicht überlebe?' war das ihre größte Angst, das bei der Geburt was passieren könnte und Charles zum Witwer und alleinerziehenden Vater machen würde. 'Mach dir doch darüber keine Gedanken. Du bist doch nicht deine Mutter. Es wird alles ganz normal verlaufen und wir werden stolze Eltern und ein Familie sein.' versuchte Charles Jamila ihre Ängste zu nehmen. Sollte sie sich eher auf der das Kind freuen und das sie dann eine Familie wären. 'Meinst du wirklich ich bin eine gute Mutter?' war sie sich immer noch unsicher. 'Natürlich wirst du eine gute Mutter sein. Auch wenn du es jetzt noch nicht glauben wirst.' lächelte Charles sie an. Sie atmete tief ein und aus, ließen sie Charles' Worte nachdenklich werden. Würde ein Kind ihr Leben total umkrempeln wie es Kijani damals auch tat, aber jetzt war es anders, denn es war ihr eigenes leibliches Kind, es sollte wohl so sein. Würde jetzt ein leibliches Kind den Platz von ihrem Löwensohn Kijani einnehmen. Wäre sie ohne seinen Tod überhaupt fähig gewesen ein eigenes Kind haben zu können? Sicherlich nicht, wäre er ja weiterhin ihr Sohn gewesen. 'Wenn du dir da so sicher bist. Dann werden wir eine Familie sein.' sie drückte seine Hände feste. Wollte sie es, eine richtige Mutter sein, eine Familie sein mit ihrem gemeinsamen Kind. Die Bronchitis kurierte Jamila ohne Komplikationen aus und die darauf folgenden Wochen kümmerte sich Charles um alles was Jamila brauchte. Sie durfte sich nicht mehr körperlich anstrengen und auch nicht mehr reiten. Erledigte sie jedoch solange es ging ihre Arbeit im Stall. Bald passten ihre Hosen ihr auch nicht mehr. 'Charles.. ich hab nichts mehr zum anziehen was passt.' stand sie in ihrer Bluse, ohne Hose, an einem Morgen vor ihrem Schrank und durchwühlte ihre Anziehsachen ob nicht doch was dabei wäre was vielleicht passen könnte. Ihr Bauch war nun schon deutlich zu sehen. 'Guck mal oben in der Schachtel. Ich habe dir was gekauft, was dir die letzten Monate wunderbar passt.' Sie sah im obersten Fach die Schachtel liegen, streckte sich und kam gerade so dran und ging mit damit zu ihrem kleinen Tisch. Neugierig öffnete sie die Schachtel und begeistert war sie nicht was sie sah. 'Oh nein, das ist doch nicht etwa dein Ernst, oder?' nahm sie die zwei Umstandskleider aus der Schachtel, eins legte sie über die Sessellehne und das was sie fest hielt betrachtete sie skeptisch und sah dann Charles an, der im anderen Sessel saß. 'Muss das wirklich sein?? Ich will so was nicht anziehen, da komme ich mir vor wie ein Clown..' klang ihre Stimme doch verzweifelt, würde sie dann lieber die restlichen Monate bis zur Geburt nur ihre Bluse tragen und sonst nichts. 'Probiere es doch mal an. Du wirst dich darin wohl fühlen.' Charles stand auf, nahm ihr das Kleid aus den Händen und legte es an ihren Schultern an. 'Ja, doch es wird dir schon passen. Das andere ist dann für die letzten zwei Monate gedacht.' betrachtete er Jamila mit dem vorgehaltenen Kleid. 'Nagut... aber wehe du lachst oder gibst sonst ein blödes Kommentar ab.' grummelte sie Charles an. Sie zog ihre Bluse aus und stand nackt in ihrem Zimmer. Charles sah auf ihren Bauch und legte seine Hände auf ihn. 'Er wächst wirklich schnell.' konnte er es kaum noch erwarten sein Kind in den Armen halten zu können. 'Woher willst du wissen, das es ein Junge wird?' fragte sie ihn und zog sich das Kleid gerade über den Kopf. 'Ah meine Haare... verdammt.. ' schimpfte sie über das Kleid was ihre Haare durcheinander brachte als sie es anzog. 'Ist nur eine Vermutung. Es ist egal was es wird.' richtete Charles ihr das Kleid, als sie ihre Haare wieder glattstrich und ordnete. 'Guck mal in den Spiegel. Es steht dir gut und du kannst dich bewegen ohne das dich was einengt.' bat Charles sie und sie trat vor ihren Spiegel. 'hmm.. ja ok.. es ist wirklich angenehm zu tragen.' musste sie zugeben. Es liess ihr wirklich genug Bewegungsfreiheit. Musterte sie sich von der Seite und fasste an ihren Bauch. 'Da ist ja noch genug Platz bis das Kleid nicht mehr passt.' stellte sie fest, sah dann zu Charles. 'Was gibt es heute eigentlich zum Mittagessen?' fragte Jamila das nur, wenn sie mal wieder Lust was ungewöhnliches hatte, was in letzter Zeit vermehrt vorkam. 'Auf was hast du denn heute Heißhunger? Ich werde in die Küche gehen und Bescheid sagen.' kannte Charles ihre ungewöhnlichen Gelüste inzwischen schon gut. 'Eier.. ich hab hunger auf Eier, gekocht oder als Rührei, ist egal... und Schokolade... wenn ich da so dran denke könnte ich das jetzt sofort essen... verdammt....' merkte Jamila jetzt was für einen Heißhunger sie hatte. Charles grinste nur. 'Das ist ja mal wieder eine Kombination. Da dachte ich das Ziegenkäse mit Marmelade bliebe ungeschlagen. Aber Eier und Schokolade, das ist mal was.' grinste Charles immer noch und wollte ihr Zimmer verlassen um in der Küche Bescheid zu geben, das die junge Lady nachher zum Mittagessen gekochte Eier und Rühreier haben möchte. 'Die Schokolade gibt es dann später, oder willst du Schokoladensoße über das Rührei haben?' fragte Charles vorsichtshalber nach. 'Jetzt wirst du aber ekelig. Rührei mit Schokosoße, wie kommst du denn auf so was? Nein die Schokolade einfach so eine Tafel neben den Teller.' sah sie Charles verwirrt an. Bürstete sie jetzt ihre Haare vor dem Spiegel. 'Gut, dann gebe ich das so an die Küche weiter.' und er verließ ihr Zimmer. Währen dessen, zog sich Jamila ihre Strümpfe und Stiefel an, dann bürstete sie nochmals ihre Haare und band sie zu einem Zopf zusammen. Noch konnte sie sich in den Sessel setzten und aufstehen ohne Hilfe, doch merkte sie, das es immer schwieriger wurde um so mehr ihr Bauch wuchs. Mitte Dezember kam Charles Vater nachhause, wollte er Weihnachten zuhause feiern und hatte jemanden mitgebracht. Das junge Fräulein aus Bayern, wovon er seinem Sohn im Brief geschrieben hatte, die Charles heiraten sollte. Sie waren gerade angekommen, unerwartet. Auf dem Weg zur Küche kam ihm sein Vater überrascht in der Eingangshalle entgegen, hatte er erst in ein paar Tagen mit der Heimkehr seines Vater gerechnet. 'Ihr seit früher wieder zurück als sonst, Vater.' begrüßte er seine Vater eher kühl. 'Ah Charles. Guck mal ich habe jemanden mitgebracht, wovon ich dir im Brief geschrieben hatte.' ~Verdammt... das habe ich total vergessen..~ erinnerte sich Charles, das er seinem Vater doch schreiben wollte, wegen ihm und Jamila und jetzt noch die Schwangerschaft. ~Oh nein.. wie mache ich das jetzt nur...~ dachte sich Charles, er müsse sofort handeln, sonst würde er es noch von den Dienstmädchen erfahren, das waren ja Tratschweiber. 'Vater, ich muss mit euch unter vier Augen sprechen, am besten sofort.' drängte er seinen Vater, der seinen Sohn auf diese dringliche Bitte ernst ansah. 'Willst du unseren Gast nicht erst mal Willkommen heißen?' mahnte der alte Mann seinen Sohn. Hatte Charles die junge Dame aus Bayern erst jetzt wirklich wahr genommen und wo waren nur seine Manieren geblieben. 'Natürlich entschuldigt. Fräulein, willkommen in unserem Haus. Ich hoffe ihr hattet eine angenehme Reise.' Charles verbeugte sich kurz vor dem Fräulein und sah sie erst jetzt richtig an. Sie hatte langes blondes Haar was leicht gewellt war. Auch war sie etwas größer und zierlicher als Jamila, das machte wohl auch die andere Erziehung aus. War Jamila ja nicht so Damenhaft erzogen worden, aber war es gerade das was sie so besonders machte. 'Sie wird die nächsten Wochen bei uns wohnen. Ihr sollt euch kennenlernen.' gab Charles Vater seinen Plan preis. 'Vater, das geht nicht... ich bitte euch, ich muss jetzt mit euch sprechen.' drängte Charles. Er musste es seinem Vater sagen, damit kein Hoffnung umsonst war und Herzen gebrochen werden. 'Es ist jetzt genug Charles!! Zeig dem Fräulein lieber ihr Zimmer und das Haus, damit sie sich zurecht findet. Ich werde das Personal mal scheuchen, damit sie das Zimmer schnellstens herrichten.' so ging der alte Mann Richtung Küche, waren dort meistens die Dienstmädchen anzutreffen. Standen jetzt Charles und das Fräulein alleine in der Eingangshalle. 'Ich habe mich noch gar nicht vorgestellt.' sprach die zarte Stimme des Fräuleins. Charles war von dieser zarten Stimme entzückt, passte sie zu ihrer ebenfalls zarten Erscheinung. 'Mein Name ist Maria Sophie, Maria reicht aber.' stellte sich das Fräulein vor und trat näher an Charles. 'Ich.. ich nehme mal eure Koffer und zeige euch dann das Zimmer.' wich Charles Maria aus und nahm in jede Hand einen ihrer Koffer. Er ging doch eilig nach oben zum Zimmer, welches sie beziehen sollte. Stellte er die Koffer ab und öffnete die Tür. 'Das Personal wird sich noch um alles kümmern. Aber ihr könnt euch ja schon ein wenig einrichten.' Trug er ihre Koffer in der Zimmer und wollte jetzt schnell zu seinem Vater. 'Und wann zeigt ihr mir das restliche Haus und den Hof?' klang Marias Stimme etwas hilflos, war sie schließlich erst seit zehn Minuten hier. Charles seufzte kurz. 'Ich werde gleich wieder bei euch sein. Ich muss nur noch kurz was erledigen.' erklärte er ihr, musste er auch noch in der Küche Bescheid geben, das Jamila gekochte Eier und Rührei haben wollte zum Mittagessen. Abends aß sie nur immer eine Kleinigkeit, kam Nachts oft dann nochmal der Heißhunger auf irgendwas was sie sonst nicht essen würde. Charles kamen auf dem Flur drei Dienstmädchen entgegen geeilt. ~Puh, dann ist sie ja erst mal beschäftigt.~ atmete er mit dem Gedanken auf und eilte zur Küche. Dort angekommen, stand sein Vater auch noch mitten in der Küche und sah seinen Sohn ernst an, als dieser durch die Küchentür kam. 'Was muss ich da hören? Jamila ist krank!!' sprach er seinen Sohn gleich an. 'Ähm.. es ist Winter und sehr kalt, da kann man schon mal krank werden.' wunderte sich Charles über die Aussage seines Vaters. Mit einem Blick und einer Handbewegung scheuchte er die zwei Dienstmädchen aus der Küche, sollte das unter-vier-Augen-Gespräch halt in der Küche stattfinden. 'Vater, ich kann Maria nicht heiraten. Ich werde sie nicht lieben können.' versuchte er seinem Vater zu erklären. 'Was redest du da. Liebe ist nicht wichtig, das weißt du doch. Wichtig ist das ihre und unsere Familie aus eurer Heirat jeder seinen Vorzüge ziehen kann.' entkräftete er Charles Worte. Doch Charles wollte das gar nicht hören. 'Ich will sie aber nicht heiraten Vater. Ich liebe eine andere Frau mit der ich Glücklich bin. Wir haben uns schon verlobt und ich wollte euch um euren Segen für uns bitten, damit wir heiraten können.' beichtete er seinem Vater was in seiner Abwesenheit geschehen ist. Der alte Mann konnte seinen Ohren nicht trauen, was er da von seinem Sohn hörte. 'Und wer ist diese Frau mit der du dich einfach so verlobt hast, ohne mich darüber zu informieren?? sprach der alte Herr angesäuert. Charles stockte, packte sein Herz und sprach aus, was er eigentlich im Brief schreiben wollte. 'Jamila ist es, Vater.' antwortete er kühl. 'Ich... Wir lieben uns und wir sind glücklich. Und wir werden bald eine Familie sein....' 'Du hast mit ihr??? Obwohl ihr gar nicht verheiratet seit? Ich glaube meine Erziehung ist irgendwo verloren gegangen!! schnitt James seinem Sohn das Wort ab. War er nun mehr als aufgebracht. 'Ich werde diese Verbindung nicht dulden. Du wirst Maria Sophie heiraten!! Hast du verstanden!!' ließ der alte Mann nicht locker und wollte seinem Sohn nicht einfach so sein eigenständiges Handeln durchgehen lassen. 'Und ich werde mich eurem Willen beugen. Ich liebe Jamila und wir werden heiraten, ob ihr uns eurer Segen dafür gebt oder nicht. Und wenn ihr sie aus dem Haus jagd, werde ich ihr Folgen, dann habt ihr keinen mehr, der den Hof weiter führen wird.' waren Charles Worte jetzt schon fast eine Drohung. 'DANN BIST DU NICHT MEHR MEIN SOHN!!! UND HAST KEIN ANRECHT MEHR JEMALS WIEDER HIER HER ZURÜCK ZU KOMMEN!!!! brüllte Charles Vater seinen Sohn nun an. Das Gespräch verlief darauf nur noch mit lauter Stimme. Unterdessen hörte Jamila auf dem Flur die Dienstmädchen umher eilen, machten ihre eiligen Schritte doch ziemlichen Lärm. Genervt davon öffnete sie ihre Zimmertür um zu sehen was denn der Grund sei für so eine Unruhe am Vormittag. Erst sah sie dem Personal hinterher, huschten diese vom zweiten Gästezimmer und der Wäschekammer hin und her. 'Was ist hier los??' hielt sie eines der Mädchen an. 'Der Herr ist nachhause gekommen und hat einen Gast mitgebracht.' sprach das Dienstmädchen hastig und eilte dann weiter den Flur entlang zum Gästezimmer. Jamila sah ihr nach und überlegte, ob sie einfach mal hingehen sollte um zu sehen wer da zu Besuch war. Beobachtete sie das offen stehende Zimmer, aber sie hörte immer nur die Dienstmädchen tuscheln und rum räumen. ~hmm.. na ja zum Mittagessen werde ich den Gast ja zu Gesicht bekommen.~ verschwendete sie ihre Zeit nicht mehr an den Gast, wollte sie in den Stall, was eher komisch aussah in ihrem Umstandskleid, hatte sie noch ihren dicken Mantel übergezogen zusätzlich noch ihren Schal und Handschuhe, sag man so ihren Bauch nicht mehr. In der Eingangshalle hört sie das mittlerweile laute Streitgespräch zwischen Charles und seinem Vater. Dann knallte eine Tür laut ins Schloss und Charles kam stinksauer mit weiten Schritten aus Richtung Küche in die Eingangshalle gestürmt. Stoppte abrupt, als er Jamila vor der Tür zum Hof stehen sah. 'Was ist los? Hast du dich mit deinem Vater gestritten?' fragte sie ihn verwirrt. Hatte sie Charles noch nie vorher so erlebt. 'Und was ist das für ein Gast den dein Vater mitgebracht hat?' kam noch eine neugierige Frage, aber war es ja auch ihr Recht zu wissen, wer da das zweite Gästezimmer bezieht. Charles schnaufte auf, versuchte sich zu beruhigen, denn seine miese Laune wegen seinem Vater, hatte sie nicht verdient. 'Komm gehen wir raus.. ich erkläre es dir.' ging er auf sie zu, legte einen Arm in ihren Rücken und nahm sie mit nach draußen. 'Wir können auch gleich in die Sattelkammer, da muss ich eh hin.' schlug Jamila Charles vor, er antwortete nicht und ging gezielt zur Sattelkammer, müsste er ihr jetzt beichten, das er vergessen hat einen Brief an seinen Vater zu schreiben, worin er erklären wollte, das er und sie ein Paar sind und heiraten wollen. 'Also was ist hier jetzt eigentlich los?' forderte Jamila jetzt von Charles und kramte dabei im Schrank ihre Sachen zusammen. Charles hatte sich auf den Stuhl gesetzte und sammelte seine Gedanken. 'Ich hab vergessen meinem Vater einen Brief zu schreiben.' fing er mit bedrückter Stimme an. Jamila hörte erst mal nur zu. Sie könnte ja nach seiner beichte explodieren und ihn anbrüllen. 'Er hatte ja in seinem Brief geschrieben das er mich mit einer jungen Dame aus Bayer verheiraten wollte.... und ja.. die ist jetzt hier zu Besuch... beendete Charles seine Beichte fürs erste und watete ihre Reaktion ab. 'Na ganz toll...' klang Jamilas Stimme schon angesäuert und sie ließ die Schranktür unsanft zufallen. 'Hast du deswegen mit deinem Vater gestritten?' wendete sie sich Charles zu und wollte jetzt seine Worte hören, das er mit seinem Vater gesprochen, oder eben mehr, gestritten hat über diese Heirat zwischen ihm und dem Dame aus Bayern und das es nicht ginge, dass er diese bayrische Dame heiratet, denn SIE wollten heiraten, SIE liebten sich und SIE würden bald eine Familie sein. 'Ich habe mit meinem Vater sofort gesprochen, das hast du ja gehört....' stoppte er kurz und holte nochmal tief Luft. 'Er duldet unsere Beziehung nicht... Ich soll die Dame aus Bayern heiraten. Ich weiß nicht was ich noch machen soll... Ich will sie nicht heiraten... Ich will dich zu meiner Frau machen.' verzweifelt und nicht wissend wie es weiter gehen soll sah er seine Geliebte an, die fassungslos vor ihm stand, sie wollte die Worte nicht glauben. 'Dann werde ich mit deinem Vater sprechen.' sprach Jamila fest entschlossen und ballte ihre Hände zu Fäusten. Charles schreckte kurz auf. 'Er wird dir genau das Gleich sagen wie mir. Unser Kind wird er nicht als seinen Enkel akzeptieren und dich nicht als seine Schwiegertochter.' versuchte Charles ihr es auszureden, das sie mit seinem Vater sprechen wollte, denn es würde nichts an dessen Entscheidung ändern. 'Das ist mir egal. Ich will es mit eigenen Ohren hören.' wollte sie sofort wieder ins Haus gehen und Charles Vater zu Rede stellen. 'Bitte geh jetzt noch nicht.' nahm Charles ihre Hand und hinderte er sie daran Kopflos zu seinem Vater zu stürmen. 'Warte bitte bis heute Abend. Vielleicht hat er bis dahin ja mal seine grauen Zellen angestrengt und eingesehen, das diese Heirat mit ihr und mir nicht zustande kommen wird.' Charles wollte nicht, das Jamila sich so aufregt, wäre es nicht gut für das Kind. Er stand auf, hielt immer noch ihre Hand. 'Ich habe meinem Vater noch gesagt, dass wenn er dich herausschmeißt und vom Hof jagt, ich dir folgen werde. Dann werden wir halt in die Stadt gehen und da unser Leben leben.' beruhigten seine Worte Jamila und sie ließ von ihrem Vorhaben ab, jetzt mit dem alten Herrn zu sprechen. 'Ach, du bist einfach der beste Mann.' mit den Worten schmiss sie sich an seine Brust und in seine Arme. Hielt er sie feste an sich. 'Wir werden das schon alles schaffen, ob hier oder woanders.' drückte Charles seine Liebe fester an sich. 'Ach ja und sei bitte nicht böse, wenn ich die nächsten Tage nicht soviel Zeit habe, ich muss mich um das Fräulein kümmern. So will es mein Vater.' bat er Jamila um Verständnis und sie nickte nur, würde es ihr zwar schwer fallen, ihren Charles mit diesem Fräulein aus Bayern zu sehen, aber so musste es denn sein. Sie ging ihrer Arbeit nach und Charles ging wieder ins Haus um dem Fräulein das Haus und den Hof zu zeigen. Jamila war in der Halle, wollte einen der dreijährigen langsam an den Sattel gewöhnen und logieren, da standen Charles und Maria an der Hallentür und guckten ihr bei der Arbeit zu. Charles erklärte Maria was Jamila gerade mit dem jungen Pferd macht. 'Aha.. und der junge Mann reitet das Pferd dann später auch??' fragte Maria neugierig und Charles guckte sie etwas verdutzt an. ~Junger Mann??~ überlegte er kurz, sah er zu Jamila, die in ihrem langen Mantel, dem Schal und den Handschuhen gar nicht wie eine Frau aus, das hatte er völlig vergessen. 'Natürlich er bildet alle Pferde hier aus und ist zudem noch unser Tierarzt. Das Pferd ist einer von denen die wir erst verkaufen, wenn sie ausgebildet sind. Aber es werden auch schon Fohlen verkauft, die dann als Absetzer oder Jährling zu ihren neuen Besitzer gehen.' ließ Charles Maria in dem Glauben, das Jamila ein Mann sei. 'Wie heißt er denn, also der Mann, nicht das Pferd?' wollte Maria wissen und sah Charles an. Jetzt musste ihm schnell ein Name einfallen. ~Mist.. daran hab ich jetzt nicht gedacht.. Moment.. Tom.. Tommy.. nee... Roland... ja, das klingt doch schön dämlich... ~ grinste Charles kurz. 'Roland, aber wir nennen ihn nur Ronny. Er mag seinen Namen nicht wirklich.' grinste Charles wieder und wollte ihr nun weiter den Stall zeigen. Es war Mittag und es trafen sich alle im Speisesaal, bis auf Jamila und Charles. Denn Charles hatte jetzt einen Plan, seinem Vater die Suppe zu versalzen und hatte Jamila kurzerhand im Stall abgefangen um ihr seinen Plan zu erklären. '..und du musst leider in der Küche essen, sie darf dich nicht in deinem Umstandskleid sehen und ich glaube mein Vater möchte dich auch so wenig wie möglich sehen.' sprach Charles zu Jamila, die nur fies grinste und dem Plan zustimmte. Am Tisch erklärte Charles seinem Vater, das Jamila, nur als Tierarzt von ihm genannt, in der Küche beim Personal essen würde solange Maria zu Gast war. Dem alten Mann war das nur ganz Recht, wollte er Jamila nicht sehen, die ein uneheliches Kind in sich trug. Charles versucht die ganze Woche auf Distanz zu bleiben und versuchte jegliche Annäherung von Maria abzublocken und zu ignorieren. Glaubte Maria schon, das Charles sie gar nicht näher kennenlernen oder gar körperlichen Kontakt wollte. Nach Wochen, also nach Weihnachten, waren Charles und Maria an einem Nachmittag spazieren. Sie redeten über belanglose Dinge und kamen gerade noch vor dem Abendessen wieder auf den Hof es war schon dunkel und im Stall brannte noch Licht, hatte Jamila noch zu tun. 'Hmm Ronny ist noch nicht fertig oder hat wieder die Zeit vergessen. Ich werde ihm mal Bescheid geben, das es Zeit zum Abendessen ist. Ihr könnt ja schon mal reingehen. Ich komme sofort nach.' sprach Charles zu Maria und ging zum Stall. Maria ging nur bis zu Haustür, überlegte kurz und folgte Charles dann in den Stall, ohne das er es bemerkte. In der Sattelkammer fand Charles seine Jamila wie sie auf dem Stuhl saß und noch einen Sattel putze. 'Hier bist du. Hast du die Zeit wieder vergessen?' stand Charles erst noch im Türrahmen und sah auf seine Verlobte. 'Und war der Spaziergang schön? Ihr habt euch ja Zeit gelassen.' war Jamila leicht angesäuert. Das hört Charles auch aus dem Klang ihrer Stimme. 'Bist du jetzt etwa sauer, weil ich spazieren war mit ihr?' er ging zu ihr stellte den Holzbock mit dem Sattel darauf zur Seite. 'Jetzt sei nicht bockig, du weißt doch das ich mich um sie kümmern muss solange sie hier ist.' machte er die Bitte seines Vater an ihn nochmal deutlich. 'Du fehlst mir aber, ich sehe dich kaum noch.' klang ihre Stimme nun traurig und sie würde ihn am liebsten von seine Armen gehalten und von seinen Lippen geküsst werden. Sie stand wie sooft schnaufend mit Hilfe ihres Gehstocks vom Stuhl auf. 'Tut dir dein Bein wieder weh?' fragte Charles sie besorgt, als er sah, das ihr Anscheinend das Bein wieder weh tat. 'Es geht schon.' sie stütze sich weniger auf den Stock ab und belastete mehr ihr gesundes Bein. 'Glaubst du denn ich sehne mich nicht nach dir? Ich würde am liebsten jeden Abend zu dir kommen.' er nahm Jamilas Hand und zog sie an seine Körper. Ihr Herz schlug gleich schneller, fühlte sie sich so als würden sie etwas verbotenes tun. Und dann trafen seine Lippen auch schon auf ihre. Innig küssten sie sich, als ob sie es das erste mal taten, konnten sie nicht genug voneinander bekommen. Einen kurzen Moment später stand Maria an der Tür der Sattelkammer und sah wie ihr versprochener Charles den Angestellten jungen Mann küsste. Ihr fiel alles aus dem Gesicht, glaubte sie nicht was sie sah. 'Das... das kann nicht wahr sein...' stotterte Maria, fiel ihr Weltbild, das doch nur Männer und Frauen gegenseitig Lieben empfinden sollten, in sich zusammen. Charles und Jamila lösten erschrocken sofort ihren Kuss, als sie Marias Stimme hörten. War das aber ihr Plan gewesen, sie sollte sehen wie Charles, den vermeintlichen Ronny küsst, sollte Maria glauben, das Charles einen Mann liebte und kein Interesse an Frauen hat. Jetzt musste der Plan zu ende gespielt werden. Mit Tränen in den Augen wollte Maria eigentlich gleich wieder zum Haus laufen, doch war sie wie erstarrt und konnte ihren Blick nicht von den beiden abwenden. 'Maria... bitte.. ich wollte nicht das ihr es so erfahrt..' trat Charles an die verschreckte Maria ran, doch sie wich zurück, war es ihr zu wider, einen Mann anzufassen der einen anderen Mann liebte. 'FASST MICH NICHT AN!! IHR SEIT DOCH KRANK!!' schrie sie aus Angst in dieser für sie unbekannten Situation. Jamila trat an Charles Seite und Maria sah das erste mal, das Ronny ein Krüppel war und am Stock ging. 'Ihr liebt diesen Krüppel von MANN?? DAS IST NICHT RICHTIG!!! Ein Mann hat eine Frau zu lieben!! entfuhr es Maria, kam sie langsam wieder zu Sinnen. 'Krüppel?? SAG DAS NOCHMAL UND ICH GEB DIR GLEICH KRÜPPEL INS GESICHT!!!' drohte Jamila Maria mit geballter Faust und trat zwei Schritte näher an sie, hasste es Jamila als Krüppel bezeichnet zu werden. Erneut verschreckt wich Maria vor Jamila zurück. 'Lass gut sein, ich denke es reicht.' kamen die Worte von Charles, der die ganze Situation gelassen hinnahm, war es schließlich ihr Plan. 'Es tut mir leid, das ihr umsonst die lange Reise hier her gemacht habt. Ich hoffe das ich euer Herz nicht gebrochen habe und ihr einen anderen Mann finden werdet, dem ihr euer Herz schenken könnt.' sprach Charles einfühlsam zu Maria. Tat sie ihm schon Leid, wäre Jamila nicht in sein Leben getreten, hätte er die junge Bayerin wohl geheiratet, verstanden sie sich doch sehr gut, aber konnte er lange nicht so vertraut mit ihr sein, wie es mit Jamila war. Maria stürmte mit Tränen auf den Wangen aus dem Stall, über den Hof ins Haus und hinauf in ihr Zimmer. 'Das hat gesessen!!' schnuffte Jamila triumphierend. 'Soll sie wieder nach Bayern gehen und Kühe streicheln.' lästerte sie noch anschließend über Maria. 'Jetzt ist aber gut. Mir tut sie schon leid. Sie ein sehr nettes Mädchen und wir haben uns gut verstanden.' mahnte Charles Jamila, hatte sie Maria nicht so kennengelernt wie er. 'Mir egal. Sie wollte dich mir wegnehmen, da darf ich auch lästern. Stell dir mal vor, es käme ein Mann, der mich DIR wegnehmen wollte. Wie würdest du da denn reagieren?' mit der Feststellung ließ sie Charles auf der Stallgasse vor der Sattelkammer stehen worin sie wieder ging um den Sattel wenigstens noch fertig zu putzen und dann an seinen Platz zu hängen. ~Stimmt... wie würde ich reagieren, wenn jemand käme und Jamila heiraten wollte...~ Charles dachte über ihre Worte nach, sie hatte schon recht. Sie durfte eifersüchtig sein, wer würde das einer Frau verübeln, wenn eine andere käme und ihr den Mann ausspannte. Charles grinste, betrachtete Jamila Situationen immer noch aus der Sicht des anderen, nur bei Maria nicht, ihr tat sie nicht leid, sie sollte schnellstens wieder verschwinden. Zum Abendessen kam Maria nicht mehr. Brachte ihr eines der Dienstmädchen das Essen auf ihr Zimmer. Jamila war wie die Tage zuvor in der Küche und aß mit dem restlichen Personal. Im Speisesaal saßen Charles und sein Vater alleine. Erklärte Charles seinem Vater, das Maria nach dem Spaziergang müde sei und sich auf ihr Zimmer zurückgezogen hat. In der Nacht schlich sich Charles zu Jamila ins Zimmer. Sie schlief schon und merkte nicht, das Charles zu ihr ins Zimmer kam. Sie lag seitlich nach außen, konnte sie jetzt schon nicht mehr auf dem Bauch schlafen, wie sie es sonst am liebsten tat. Er stieg an der andere Seite in ihr Bett, hob Decke und kuschelte sich von hinten an sie, legte einen Arm auf ihren Bauch, atmete ihren Duft tief ein. 'War es in deinem Bett zu kalt?' war Jamilas Schlaf nicht tief gewesen und wurde wach, als Charles' Körper ihren Rücken berührte. Charles strich weiter über ihren Bauch, sie hatte nur ein Hemd von ihm an, was Nachts am bequemsten war. Charles hatte es die letzten Wochen vermisst sein Kind zu spüren wie es wächst, auch wenn es nicht viel war, er sah und merkte wie jede Woche ihr Bauch mehr wurde. 'Ich habe unsere gemeinsamen Nächte sehr vermisst, die ganzen letzten Wochen und ich muss doch auch nach unserem Kind gucken, das konnte ich ja nicht und es hat mir sehr gefehlt.' flüsterte er, als wäre er frisch verliebt. 'Und? Geht es unserem Kind gut? neckte sie Charles und legte eine Hand auf seine die auf ihrem Bauch lag. Charles liebkoste ihre Hals und Jamila drehte sich auf den Rücken, konnte sie ihn jetzt auch ansehen, auch wenn es dunkel war. 'Natürlich geht es ihm gut. Es wird bestimmt ein kräftiger Junge.' beschloss Charles jetzt, das sie einen Sohn kriegen werden. 'Ich habe kein Mitspracherecht?' beschwerte sich Jamila müde, wollte sie gerne weiter schlafen. 'Beim zweiten darfst du es bestimmen.' nahm Charles an, das sie noch ein zweites Kind wollten, damit ihr Erstgeborenes nicht als Einzelkind wie seine Eltern aufwachsen müsste. 'Ein zweites?? Wann haben wir das denn besprochen?' war Jamila jetzt wieder hellwach. 'Es war nur eine Idee, aber es wäre sinnvoll, dann müsste er nicht als Einzelkind aufwachsen, wie wir es mussten.' erklärte Charles ihr seinen Gedankengang. Und es stimmte schon, ein zweites Kind wäre gut. 'Das sehen wir dann. Lass uns erst mal eins kriegen.' drehte sie sich jetzt seitlich zu Charles legte ihren Arm um ihn und kuschelte sich eng an ihn, war er so schön warm. Merkte Charles ihren Bauch deutlich an seinem und ihre Brüste waren auch fester geworden. Ihr ganzer Körper veränderte sich mit der Schwangerschaft. Mit einer Hand suchte er ihr Gesicht und kurz nachdem seine Hand auf ihrer Wange lag, versanken sie in einen innigen Kuss, wie am Abend in der Sattelkammer, wollte Charles da weiter machen, wo sie von Maria gestört wurden. Am frühen morgen des nächsten Tages standen die gepackten Koffer von Maria in der Eingangshalle. Charles Vater war noch nicht auf und bekam nicht mit, dass das Fräulein den Hof verlassen wollte. Einzig Jamila war schon auf, hatte sie Geräusche auf dem Flur gehört. Charles lag noch in ihrem Bett und schlief. Sie hatte sich nicht weiter angezogen, wollte sie ja nur sehen was so früh schon los sei im Haus und sich dann wieder zu Charles ins Bett legen. Mit müden Augen stand sie oben an der Treppe und sah unten die gepackten Koffer von Maria stehen. Sie hielt sich vorne Charles Hemd zu, war es recht kühl über Nacht geworden, brannte noch kein Kamin im Haus. Sie versteckte sich halb im Flur und lienste um die Ecke in die Eingangshalle. Zwei Dienstmädchen halfen ihr, das Gepäck raus in die Kutsche zu bringen, kurze Zeit später hörte man die Kutsche vom Hof fahren. Jamila ging zurück in ihr Zimmer und legte sich wieder in ihr Bett. Charles hatte nichts mitgekriegt und schlief noch immer tief und fest. Jetzt dachte sie über Maria nach. Wünschte sie ihr, dass sie hoffentlich den richtigen Mann finden und mit ihm glücklich werden würde, so wie sie es mit Charles ist. Ihre Augen wurden wieder schwerer und sie schlief wieder ein. Wusste sie nicht, das sie bald nicht mehr so friedlich die Nächte durchschlafen konnte. Weitere Wochen vergingen. Im Januar hatte sie schon Nächte wo sie nicht viel schlafen konnte, weil ihr Kind sich viel bewegte und tratt, dann saß sie einfach in einem der Sessel in die Nacht. Auch das sie nicht mehr auf dem Bauch schlafen konnte machte ihr zu schaffen, war sie doch eine Bauch -schläferin. Charles schreckte oft Nachts auf, wenn sie sich viel bewegte und nicht schlafen konnte, war er jetzt aufmerksamer als sonst. Jamila stand am Fenster und sah zum Mond und fühlte die Tritte ihres Kindes. Es war wieder eine Schlaflose Nacht, dabei war sie völlig übermüdet ins Bett gegangen und war auch gut eingeschlafen, doch ihr Kind wollte seine Mutter nicht schlafen lassen und kurz nach Mitternacht war sie wieder hellwach. Im Bett bewegte sich Charles, drehte er sich auf ihre Bettseite, würde er gleich sofort hochschrecken, wenn er im Halbschlaf merken würde, das sie nicht im Bett liegt. So war es dann auch, er war sofort hellwach. 'Ich bin hier.' machte sich Jamila bemerkbar und sah zu Charles, der senkrecht im Bett saß. 'Lässt er dich wieder nicht schlafen?' beruhigte er sich wieder und stieg aus dem Bett und trat hinter seine Frau. 'Noch etwa zwei Monate.' er umarmte sie, legte seine Hände auf ihren Bauch und spürte sein Kind treten. 'Hast du gesehen wie groß meine Brüste geworden sind? Ich fühle mich wie eine Kuh.' kam eine völlig unpassende Bemerkung von ihr worauf Charles nur grinste und lachte kurz. 'Natürlich habe ich es bemerkt, da wird er mehr als satt werden.' streichelte er ihren Bauch, vielleicht würde der kleine Nachtschwärmer sich beruhigen und seine Mutter weiter schlafen lassen. Einige Minuten standen sie so da und Jamila genoss seinen warmen Körper. 'Ich möchte mich wieder hinlegen, deine wärme und deine Hände lassen meine Augen schwer werden.' lehnte sich Jamila gegen Charles Brust. 'Dann komm, legen wir uns wieder hin. Vielleicht kannst du dann bis morgen früh durchschlafen.' sprach Charles leise zu ihr und sie gingen wieder zu Bett. Er legte wieder eine Hand auf ihren Bauch und sein Kind. Er hatte immer noch keine Ruhe gegeben und Charles streichelte ihren Bauch weiter, bis auch seine Augen zu schwer wurden und einschlief. Jamila war kurz vorher eingeschlafen und konnte ohne nochmal wach zu werden bis zum Morgen durchschlafen. Kapitel 13: Vorfreude --------------------- Kapitel 13 (Vorfreude) Die letzten zwei Monate zur Geburt des ersten Kindes von Charles und Jamila vergingen viel zu schnell. Charles besorgte alles nötige für den neuen Erdenbürger und auch die Dienstmädchen waren immer und überall da um der werden Mutter zu helfen. Charles Vater war wieder abgereist. Die Plötzliche abreise von Maria Sophie hat er nicht verstanden und seinem Sohn dann erlaubt Jamila zu heiraten. Er hatte ja nichts gegen Jamila, sie war ein gutes Mädchen, wie er immer sagte und sie trug ja schon den nächsten Erben, damit der Hof weiter in der Familie bleibt. Die Hochzeit hatten Charles und Jamila eher heimlich und schlicht abgehalten, ende Februar. War nur Ihr Onkel mit anwesend als Brautführer und Trauzeuge. Das Jamila nicht christlichen Glaubens war, störte Charles nicht und der Pfarrer erfuhr erst recht nichts davon, hätte er die beiden dann wohlmöglich nicht getraut. Jetzt war es Anfang März und früher Nachmittag an einem sonnigen Tag auf dem Hof der de Burgh's. Charles war mit seiner Jamila im Salon auf der Couch. 'In Afrika hättest du Ziegen und Kühe für mich bezahlen müssen um mich heiraten zu dürfen.' sprach die hochschwangere Jamila und sah zu ihrem Charles in dessen Armen sie lag auf der Couch im Salon. 'Ach das hätte ich auch noch hingekriegt.' gab Charles selbstsicher zur Antwort. Jamila war müde, konnte sie jetzt fast keine Nacht mehr ruhig schlafen. Bei jedem kleinsten ziehen oder drücken am Bauch oder Unterleib war sie hellwach. Auch war ihr Kind nun viel agiler und bewegte sich noch mehr als noch vor zwei Monaten, wo sie das schon als viel empfand. 'Ich kann Nachts kaum noch schlafen. Ich denke das es jeden Moment anfangen könnte.' schloss sie ihre Augen und genoss es in den Armen ihres Charles zu liegen und mal entspannen zu können. 'So schnell geht es nun auch nicht. Du wirst schon merken wann er auf die Welt will. Er klopft vorher an.' scherzte Charles kurz, hatte er sich bei Ärtzen und Hebammen schlau gemacht, damit er seiner Frau helfen kann, wenn es soweit ist. Auch eine Hebamme hatte sich seit anfang des Monats einquatiert um rechtzeitig da zu sein. 'Da tritt er wieder.. oh man... ' hielt Jamila eine Hand an die Stelle an ihren Bauch wo ihr Kind sich bewegte, hatte sie doch gerade so schön gedöst. Schnell hatte Charles seine Hand mit auf ihren Bauch gelegt um ebenfalls sein Kind zu spüren. 'Ganz schön kräftig der Junge.' sah man in seinen Augen den Stolz eines Vater. 'Über einen Namen haben wir noch gar nicht gesprochen.' fiel es Charles ein. Er strich über ihren Bauch, hatte sich sein gewünschter Sohn beruhigt. 'Überlegt habe ich schon. Wenn es wirklich ein Junge wird, wollte ich ihm den Namen meines Vaters geben und bei einem Mädchen, den meiner Mutter.' hatte es sich Jamila ganz einfach gemacht mit der Namensfindung. 'So einfach machst du es dir, ja? Hmm.. Nagut, das erste Kind können wir ja nach unseren Eltern benenen. Also wäre das dann bei einem Jungen James-Tiberius, richtig? Und bei einem Mädchen… wie hiess denn deine Mutter eigentlich?' fragte Charles Jamila. Wusste sie selbst wenig über ihre Mutter, hatte sie hier und da mal Gemälde gesehen, aber mehr war es auch nicht gewesen. Wusste sie aber das sie ihre roten Haare von ihr geerbt hat. 'Meine Mutter hiess Anna-Katharina, also schon einen Doppelnamen.' lehnte sie ihre Kopf an Charles Oberarm und schloss wieder die Augen. Charles dachte an seine Mutter, war er selber ja Halbwaise. Starb seine Mutter als er noch ein Kind war, wusste er nur noch, das sie sehr krank gewesen war und die Ärzte nicht viel für sie tun konnten. Sein Vater sprach nur ungern darüber. 'hmm... das ist aber jetzt was blöd... meine Mutter hatte auch einen Doppelnamen. Emily-Luisa hiess meine Mutter. Aber vier Namen sind auch wirklich zuviel.' runzelte Charles die Stirn bei dem Gedanken einem Kind vier Namen zu geben. 'Hatte dein Vater eigentlich keinen, ich sag mal, normalen Namen für dich? Jamila haben dich ja die Massai getauft. Oder hatte dein Vater keinen Namen für dich?' hatte sich Charles das schon länger gefragt, doch nie getraut nach zufragen, bis jetzt, wo sie ja eh gerade beim Thema Namen waren. 'Victoria..... Victoria-Josephine...nach meinen Großmüttern..' verriet sie ihren echten Namen. '...jetzt weisst du den Namen der auf meiner Geburtsurkunde steht.' war es ihr etwas unangenehm, da sie sich mit dem Namen nicht identifizierte, sondern mit Jamila. 'Wehe du nennst mich auch nur einmal bei diesem Namen.' drohte sie Charles der kaum das Grinsen aus dem Gesicht bekam. 'Aber das ist doch ein sehr schöner Name. Victoria ist ein sehr stolz klingender Name, der passt sehr gut zu dir.' strich er ihr durchs Haar und sah wie sie an seinem Arm döste. 'Jetzt haben wir trotzdem kein Namen für ein Mädchen.' erinnerte Jamila Charles. 'Einen afrikanischen Namen darf ich ihr ja sicher nicht geben, oder?' fragte sie anschließend, hatte sie sich gedanklich aber schon welche ausgesucht. 'Nein, besser nicht. Auch wenn du es gerne möchtest.' bestätigte Charles ihre bedenken. 'Wir können ein Mädchen doch auch Anna-Luisa nennen, den ersten Namen deiner Mutter und den zweiten meiner Mutter.' schlug Charles vor, klang der Name doch sehr gut in seinen Ohren. 'Hmm.. ja.. das geht. Hört sich auch ganz gut an.' stimmte Jamila dem Namen zu. Schlief sie jetzt schon fast ein. Charles merkte ihren tieferen Atem war sie wohl gerade weggenickt. Er strich an ihrem Arm entlang um sie wieder zu wecken, ihre Augen öffneten sich. 'Soll ich dir eine Decke und noch ein paar Kissen holen? Dann kannst du hier auf dem Sofa etwas schlafen.' sollte sie sich nicht hoch auf ihr Zimmer quälen, konnte sie dort dann nicht mehr schlafen. Jamila gab Charles Arm frei und setzte sich wieder normal hin, lehnte sich aber sofort wieder nach hinten, konnte sie gar nicht mehr aufrecht sitzen. Charles ging und holte aus der Wäschekammer noch eine dickere Decke, aus ihrem Zimmer holte er ihr großes Kissen vom Bett, das wäre viel besser, als diese ganzen kleinen Sofakissen. In der Zwischenzeit hatte sich Jamila ihre Hausschuhe ausgezogen und wartete nur noch auf Charles. ~Willst du ein Widder werden oder Fische?~ sprach sie in Gedanken zu ihrem Kind und überlegte, wenn ihr Kind an ihrem Geburtstag zur Welt kommen würde, hatte sie jetzt im März auch Geburtstag, wäre es schon sehr komisch. Zwei Geburtstage auf einmal. Charles hatte im August Geburtstag, war er Löwe vom Sternzeichen. Sie wurd nachdenklich und dachte wieder an die Geburt und an die Schmerzen die auf sie zukommen würde, hatte sie doch Angst davor, weil es immer noch etwas war, was sie nicht einschätzen konnte. Wenn sie wüsste was für Schmerzen das sein werden und wie sich die ganze Geburt anfühlt, wäre sie nicht so ägnstlich. Mit Decke und Kissen unter der Armen kam Charles wieder in den Salon. 'Du siehst wieder so nachdenklich aus. Was geht dir diesmal durch den Kopf?' ging er zum Sofa und legte die Decke und das Kissen darauf ab und setzte sich neben Jamila. 'Ich habe nur wieder über die Geburt nachgedacht. Lässt mich diese Ungewissheit wie es sein wird nicht in Ruhe.' lehnte sie sich wieder an ihren Charles. 'Du wirst das schon schaffen. Ich habe dir ja versprochen, das ich bei dir sein werde.' nahm er seine Frau in den Arm, als sie sich an ihn lehnte. 'Ich habe noch überlegt, das unser Kind ja auch an meinem Geburtstag geboren werden könnte, dann müssten wir immer doppelt feiern.' grinste Jamila, bei dem Gedanken dran einen Doppelgeburtstag feiern zu müssen. Charles dachte nach, so schlimm fände er es nicht, wäre es halt nur mehr Arbeit. Am Tag den des Kindes feiern und Abend/Nachts dann ihren. 'Und wenn er halt auch an dem Tag seiner Mutter Geburtstag haben möchte, dann ist es halt so. Es wäre ja dann der 23.3.1782, klingt doch nicht schlecht.' dachte sich Charles schon alles aus. 1783 wäre besser 3-3-3, hehe halber Teufel.' kicherte Jamila, denn sie glaubte nicht an Gott und den Himmel oder an den Teufel und die Hölle. Hatte sie aber mal einen Blick ins Neue Testament gewagt und etwas drin gelesen. Waren es für sie nur schöne Geschichten über Gottes Sohn Jesus. Das alte Testement hatte sie nach den ersten Seiten lachend wieder zusammengeschlagen. Das Gott die Erde schuf und jedes Lebewesen. Adam und später Eva aus Adams Rippe. Das war einfach zu unwirklich um Wirklich zu sein. Wer daran glaubte und diese Geschichten für voll nahm musste wirklich blöd sein. 'Na nichts da halber Teufel.' erschreckte sich Charles. 'Sag sowas nicht!' fuhr er fort, war er doch katholisch erzogen worden. 'Jetzt hör aber auf. Du weisst doch das ich an diese tollen Märchen nicht glaube. Mir ist es egal. Glaub an was du willst. Ich habe ja auch meinen Glauben und du hast nichts dagegen.' beruhigte Jamila Charles, wollte sie nicht weiter über dieses Thema sprechen. 'Darf ich mich jetzt was hinlegen? Ich bin wirklich schrecklich müde.' forderte sie Charles regelrecht auf, das Sofa zu verlassen damit sie sich hinlegen konnte. Charles legte noch ihr Kissen zu recht und deckte sie noch zu, als sie sich hinlegte. 'Dann versuch was zu schlafen. Ich werde mal in den Stall gehen und nach allem gucken. Danach bin ich wieder bei dir.' versprach Charles ihr und verließ den Salon. Jamila schlief kurz darauf ein. Sie lag seitlich auf dem Sofa, anders konnte sie gar nicht mehr schlafen. Später saß Charles in einem der Sessel und döste auf seine Hand gestützt. Schlief Jamila nicht mehr, sie wurde wach durch Schmerzen in Unterleib. Erst waren es nur ein schwaches drücken und ziehen, so als wenn sie ihre Blutung kriegen würde, doch folgten jetzt stärkere und ziehendere Schmerzen. Sie hielt es nicht mehr aus, hatte sie versucht diese Schmerzen wegzuatmen. 'CHARELS!!!' schnaufte sie, stand ihr der Schweiß schon auf der Stirn. Er war prompte hellwach, sah wie sich Jamila mit Schmerzen quälte und kniete sofort vor ihr an dem Sofa. 'Was ist? Wo tut es dir weh?' war er voller Sorge etwas würde nicht richtig sein. 'Es drückt und zieht... ' hechelte Jamila, hatte sie sich an den Bauch gefasst, Charles berührte ihren Bauch wo ihre Hände auflagen, er war ganz hart und angespannt. 'Das sind Wehen, aber keine Geburtswehen.' beurteilte Charles ihre Schmerzen. 'Das geht bald vorbei.' versuchte er Jamila zu beruhigen, freute er sich, das ihr Kind nun nicht mehr lange auf sich warten liess. 'Woher willst du das wissen?' stöhnte sie ausser Atem nach einer weiteren schmerzhaften Wehe. Charles antwortete nicht, er stand auf ging kurz zur Tür und rief nach einem der Dienstmädchen, irgendeine würde noch wach sein. Eilig kam Anne herbei geeilt, Charles bat sie die Hebamme zu holen, notfalls zu wecken. Er ließ die Salontür einen Spalt offen stehen und ging wieder zu Jamila, nahm er ihre Hände in seine. 'Die Hebamme kommt gleich, sie wird es genau wissen.' da drückte sie seine Hände feste, war wieder eine Wehe gekommen. 'Wenn dir Geburt genauso ist, wirst du unser zweites Kind kriegen!!' fluchte sie und atmete schneller. Durch die Tür kam die Hebamme schnellen Schrittes, kniete sich vor Jamila, warf die Decke bei Seite und legte ihren Bauch frei. Mit geübten griffen tastete sie Jamilas Bauch ab. 'Hmm, nein, das sind keine Geburtswehen. Das sind die Senkwehen, das Baby wird durch die Wehen in die richtige Position gebracht. Sein Kopf wird dann im Becken liegen. Bis es dann zur Geburt kommt kann man leider nicht sagen. 3-4 Wochen oder weniger.' erklärte die Hebamme den beiden und deckte Jamila wieder zu. 'Die Wehen werden bald vorbei sein. Achtet aber dann bitte die weiteren Tage auf jedes Anzeichen. Ruft mich lieber einmal zuviel als zu wenig.' bat die Hebamme Jamila und Charles auf. Er nickte dankend und die Hebamme ging wieder in ihr Zimmer. Die Wehen klangen bald darauf wieder ab, war Charles ihr nicht von der Seite gewichen und hielt immer noch ihre Hand. 'Ich hasse dich dafür... ' beschimpfte sie Charles, er grinste nur, wusste er, das die Geburt wohl genau so schmerzvoll sein würde, sie aber dann ihr Kind nicht mehr aus den Armen geben würde, denn ihre Muttergefühle wären dann stärker und ließen die Schmerzen der Geburt vergessen. 'Du kannst dir die Schmerzen nicht vorstellen.' schnaufte sie müde, sie war völlig fertig und immer noch müde. 'Ich weiss. Ich bin an deinem Zustand und an allem anderen Schuld.' gab er ihr Recht, gab ihre Hände frei und stellte einen der Sessel näher an das Sofa. 'Soll ich dir noch frische Sachen holen?' fragte Charles sie, denn ihre Bluse war vom Schweiß klamm und es wäre unangenehm darin weiter zu schlafen. 'Ja bitte... ich würde mich auch gerne waschen.' antwortete sie Charles und setzte sich auf. Ihre Haare waren auch ganz durcheinander, das mochte sie eigentlich gar nicht, war es ihr im Moment aber egal und sie strich ihre Haare nur kurz nach hinten. 'Gut, ich werde alles her bringen.' und Charles holte nach und nach alles nötige. Anne war auch noch da und half der jungen Lady bei aufstehen 'Ich dachte ihr trag euer Umstandsklein, Lady?' fragte Anne verwundert darüber, das Jamila nur eine Bluse trug. Jamila hielt die Bluse vorne zusammen, Anne hatte sie zwar schon nackt gesehen und es machte ihr auch nichts aus, wenn Anne sie wieder so sehen würde, musste das aber jetzt nicht unbedingt hier im Salon sein. 'Ich fühle mich so besser, als in einem Kleid, Anne.' gab sie eine knappe Antwort an das Dienstmädchen. Charles kam durch die Tür mit einer sauberen Bluse, er trug sie in beiden Händen, denn hatte er darauf eine Waschschüssel und Handtücher gelegt. Er legte alles auf dem Tisch ab. 'Holt bitte noch Wasser und Seife, danach könnt ihr schlafen gehen.' sprach er zu Anne die sich eilig auf dem Weg machte Wasser und Seife zu holen. Anne brachte alles und Charles stellte alles zu recht, die saubere Bluse legte er auf den Sessel an der Couch ab. 'Ich würde zu gerne wissen wie lange er uns noch warten lässt.' trat Charles an seine Frau ran und legte wie sooft eine Hand auf ihren Bauch. 'Wenn er anklopft, gebe ich dir als erster Bescheid.' neckte sie ihren ungeduldigen Charles. Er wäre ein guter Vater, wohlmöglich mehr Übervater, so besorgt und fürsorglich er zu Jamila ist, würde er auch seinem Kind gegenüber sein. Die nächsten Wochen wurde für Jamila immer anstrengender. Drückte ihr Kind immer mehr auf die Blase was ihr mehr als unangenehm war. An einem Nachmittag, Sie war im Salon und stüzte mit gestreckten Armen sich am Bücherschrank ab, der Tisch war zu niedrig, so drückte das Kind nicht mehr nach unten auf die Blase sondern hatte seinen Schwerpunkt in der Mitte des Bauches. Das zweite, weitere Umstandskleid trug sie jetzt auch, sie hasste es, ging sie damit nicht vor die Tür. Hatte sie aber auch Angst, das auf dem Hof oder im Stall sich plötzlich das Kind meldete auf die Welt kommen zu wollen, auch wenn Charles meinte, es würde vorher 'anklopfen' was auch immer er damit meinte, würde sie es früh genug merken, wenn es soweit ist. Etwas erleichtert ging sie in die Küche, wollte sie was trinken. Es war keins der Dienstmädchen in der Küche. ~Keine der Anstandswauwaus da... da könnte ich mir doch was leckeres gönnen...~ mit hinterlistigen Grinsen nahm sie ein Glas aus dem Schrank und ging damit in Richtung Keller, denn dort waren die Weinfässer- und Flaschen, aber auch lagerte dort das Bier. Sie wollte Bier, nur ein Glas oder nur einen Schluck, das würde ihr reichen. Vorsichtig ging sie die Treppen in den Keller hinab, immer horchend ob nicht doch wer hinter ihr ist. Würde Charles sie dabei erwischen, das sie Bier trinkt, gäbe es nur wieder gemecker. Sie ging an das Bierfass welches angeschlagen war und füllte ihr Glas mit dem leckeren Getränk. Noch im Keller leerte sie das Glas, würde sie am liebsten noch ein zweites Glas leeren, aber sie wollte ja vernünftig sein und es blieb bei dem einen Glas, hatte sie jeden Schluck und den Geschmack des Bieres genossen, solange musste sie darauf verzichten. Als sie von der Kellertreppe in die Küche trat stand Charles an einem Schrank und suchte wohl etwas. Schnell stellte sie das Glas auf der Küchenplatte ab, hoffte er hätte es nicht gemerkt. 'Suchst du was bestimmtes?' fragte sie Charles, der sie gar nicht bemerkt hatte und kurz zusammen zuckte. 'Wo kommst du denn aufeinmal her?' sprach er verwundert. Musterte er wie sie da stand. Schloss er daraus, das sie im Keller gewesen sein musste. 'Was hast du denn im Keller gemacht?' fragte er anschließend misstrauisch und sah sie auch dementsprechend kritisch an. 'Ich?... Ich im Keller?? stammelte sie ertappt, hatte Charles doch gemerkt, das sie im Keller gewesen war. 'Achso.. ja.. ich habe nur was nachgeguckt.' redete sie sich weiter raus und versuchte sich aus der Küche zu schleichen. Skeptisch sah Charles ihr nach, hatte sie doch irgendwas im Keller gemacht, was er wohl nicht wissen sollte. Sie hatte die Küche verlassen und Charles ging zur Treppe in den Keller. Sah nichts was ihn beunruhigen würde, doch als er sich umdrehte sah er das Glas. ~Das stand doch vorhin noch nicht da.~ dachte er und nahm das Glas in die Hand, er roch noch mit was das gefüllt war, Bier. ~Du sollst doch kein Alkohol trinken~ seufzte er mit dem Gedanken auf, aber verdenken konnte er es ihr auch nicht, musste sie auf sovieles verzichten, hoffte Charles das es nur ein Glas gewesen war was sie getrunken hatte. Wollte er sie auch nicht zur Rede stellen, wegen einem Glas Bier, würde eine Diskussion darüber sie nur wieder aufregen. Sie ging in den Stall, wollte ihre Stute was laufen lassen und allgemein nach dem Rechten sehen. Konnte sie es die letzten Tage nicht. Ihre Stute wieherte ihr schon entgegen, als Jamila das Stallgebäude betrat, hatte ihre Stute sie an ihren Schritten erkannt. Sie öffnete die Boxentür und hatte eine Möhre zur Begrüßung für ihre Stute mitgebracht. Sie brauchte kein Halfter um sie in die Halle zum laufen zu bringen, folgte die Stute ihr ohne sich von anderen Pferden oder Heu ablenken zu lassen. Die Tür zu Halle stand offen, war keiner sonst da und so ließ sie ihr Goldstütchen in die Halle, schloss die Tür und wollte dann die beste Kumpeline ihrer Stute dazu holen, damit sie zusammen in der Halle sich bewegen konnten. Sie hatte gerade die andere Stute aus ihrer Box geholt und ging mit ihr zur Halle, als Charles in Begleitung von zwei Männern in das Stallgebäude kam. Wunderte sie sich nicht sonderlich darüber, waren es wohl Interessenten die Pferde suchten. Jamila hatte die andere Stute in die Halle zu ihrer gelassen und sie liefen zusammen ihre Runden, wälzten sich und blödelten auch etwas rum. Auf die Weide durften sie erst im Mai, wenn das Gras schon genug gewachsen war, aber dann durften sie Tag und Nacht draußen bleiben. Jamila beobachtete die beiden Pferde in der Halle und Charles zeigte den Herrn einige Pferde die für sie in Frage kämen. Einer blieb interessiert an der Box von Jamilas Rapphengst stehen. 'Was ist mit diesem hier?' fragte er Charles und begutachtete den schönen Hengst. 'Oh, nein, der ist nicht verkäuflich. Er gehört unserem Ausbilder.' klärte Charles den Herrn auf und zeigte ihm weitere Pferde. Jamila war das zu blöd und verschwand in der Halle, hatte sich eine Longenpeitsche geschnappt und scheuchte die beiden Stuten jetzt etwas energischer durch die Halle. Der Mann der vorhin nach Jamilas Rapphengst gefragt hatte, sah nun in die Halle wo die beiden Stuten liefen. War der Mann verwundert, eine Frau, dazu noch schwanger, bei der Arbeit mit Pferden zu sehen. 'Wer ist diese Frau? Sollte sie sich nicht eher schonen in ihrem Zustand?' sprach der Mann Charles verwundert an. Charles schrack kurz auf, hatte er Jamila nicht gesehen als sie in den Stall kamen. Er ging zu dem Mann der ihn ansprach und blickte in die Halle und verzog seine Miene. 'Das ist meine Frau und ja, sie sollte sich eigentlich schonen, aber die hört nicht immer auf den Rat anderer.' klärte Charles die beiden Männer auf. 'Ihr sind die Pferde oft wichtiger als ihre eigene Gesundheit.' ergänzte Charles seinen Satz. Sah er seiner Jamila zu wie sie ihre Stute betüdelte. 'Die Stute da. Ist die zu verkaufen?' fragte der selbe Mann wie vorhin beim Rapphengst. 'Nein, tut mir leid, die ist auch nicht zu verkaufen.' gab Charles kurz zur Antwort, müsste er nicht jedes mal begründen warum ein Pferd nicht verkäuflich sei. Sie drei Männer gingen weiter und Jamila hatte die beiden Stuten auch wenig später wieder in ihre Boxen gebracht. Später am Abend lag Jamila im Salon auf der Couch und las ein Buch. Viel konnte sie schließlich nicht mehr machen, ausser warten und ihr Kind weiter ausbrüten. Trat ihr Kind sie wieder kräftig. ~Wird langsam eng da drinnen, hm?'~ sprach sie gedanklich zu ihren Kind und streichelte ihren Bauch wo ihr Kind sich bewegte. Freute sie sich genau so wie Charles darauf es endlich in den Armen halten zu können. Charles war noch den ganzen Nachmittag sehr beschäftig gewesen. Sie hörte die Eingangstür und rechnete jeden Moment damit, das Charles zur ihr in der Salon käme. Seine Schritte hörte sie ebenfalls, doch entferten sie sich vom Salon. ~hmm.. dann halt später..~ dachte Jamila sich und las weiter in ihrem Buch. Charles würde schon noch kommen, wie immer und nach ihrem befinden fragen, ließ er sich heute Abend nur mehr Zeit. Charles hatte den beiden Männern einige Pferde gezeigt die ihren Vorstellungen entsprachen und hatte dann zwei Pferde für sie Reserviert. Er war in der Küche und holte sich noch was zu Essen, er hatte kein Abendessen gehabt. Es war noch genug übrig, denn die Dienstmädchen entsorgten das übrig gebliebene Essen nicht mehr, da die werdende Mutter Nachts oft nochmals hunger bekam und sich dann einfach was vom Abendessen nehmen konnte. Mit einem vollen Teller, Besteck, einem Glas und einer Flasche Wein ging er in den Salon, zu seiner Frau. Er trat in den Salon und schob mit dem Schuh die Tür wieder zu einem Spalt zu, hatte er beide Hände voll. Die Flasche Wein mit dem Glas über den Flaschenhals stellte er auf dem Tisch ab, ging um den Tisch herum zu einem der Sessel und nahm dort platz, stellte den Teller ebenfalls auf dem Tisch, das Besteck daneben. Musste er sich erstmal kurz ausruhen bevor er was essen wollte, lehnte sich in den Sessel zurück und streckte sich kurz. Erst dann nahm er wieder den Teller zur Hand. Jamila hatte ihn dabei mit einem Auge beobachtet, sah auf die Flasche Wein dann zu Charles. 'Hat sich ja noch lange hingezogen mit den beiden Herrn.' merkte sie kurz an, sah in ihr Buch, die Seite musste sie sich merken, hatte sie kein Lesezeichen und klappte das Buch zu und beobachtete Charles weiter der sich mit dem Teller in der einen Hand und in der anderen die Gabel in den Sessel zurück lehnte. War er sichtlich geschafft von den beiden Herrn die sich erst ganz zum Schluß einig wurden. 'Ja, die beiden Herrn konnten sich nicht entscheiden... ' seufzte er und aß die ersten Happen vom Teller. Hatte er richtig hunger. Jamila setzte sich normal auf die Couch, nahm die Flasche Wein, stellte das Glas daneben auf den Tisch, wollte sie ihm ein Glas einschenken, die Flasche hatte er in der Küche schon geöffnet. 'Und für welche haben sie sich dann entschieden?' füllte sie das Glas zur Hälte und stellte es zu Charles an die Tischkante. Er aß genüsslich, nicht so schlingend, wenn Jamila richtig hunger hatte. 'Sie wollten am liebsten ein Passgespannt, gefielen ihnen aber der Schimmelhengst und ein Fuchshengst am besten.' erzählte Charles von seinem Nachmittag. 'Am besten hättest du das Verkaufsgespräch geführt. Du weisst immer noch am besten über die Pferde bescheid.' sprach er weiter und Jamila grinste nur. 'Der Schimmelhengst ist ein guter und braver. Hätte ihn gern behalten und mit ihm noch 1-2 Stuten nächstes Jahr belegt um zu sehen ob er sein braven Character weiter gibt und als Deckhengst was taugt.' erzählte sie Charles von ihren plänen. Charles sah erstaunt auf, wusste er nichts über ihre Zuchtpläne. 'Wir haben doch noch einen Halbbruder mit dem selben Vater. Er ist zwar kein Schimmel, aber auch ein lieber.' sprach Charles, war sein Teller nun schon fast leer, aber hatte er noch kein Schluck Wein getrunken. 'Hättest den beiden Herrn am besten die beiden Füchse angedreht, die passen gut als Gespann vor der Kutsche, auch wenn sie sich nicht mögen. Geritten sind sie auch gut, habe sie ja selber weiter ausgebildet.' wollte Jamila den Schimmelhengst gegen einen weiteren Fuchshengst tauschen. 'Haben die beiden Herrn sich schon fest entschieden, oder kommen sie nochmal wieder um ihre endgültige Wahl zu treffen?' wollte sie wissen, denn dann könnte sie ihnen das Fuchshengstgespannt aufschwatzen und sie konnte den Schimmelhengst behalten und wenn sie noch mehrere Pferde wollten, gäbe es noch genügen andere. 'Sie kommen nochmal wieder mit ihren Kindern. Sie wollten noch je ein gut gerittenes Pferd für ihre Söhne. Einer der Herrn hatte auch Interesse an deinem Rapphengst und deiner Stute.' blickte Charles ohne den Kopf zu heben zu Jamila, ihre Reaktion abwartend. 'Ja mein kleines Stütchen.' grinste sie, lehnte sich zurück und legte ihre Hände auf ihren Bauch ab. 'Sie wäre das Ideale Kinderpferd, nicht zu groß und so lieb. Aber sie ist meine kleine.' schwärmte sie von ihrer Stute. 'Weisst du eigentlich was ich da für Arbeit an Ausbildung reingesteck habe in die Stute? Sie wäre dreimal soviel Wert wie der Schimmelhengst.' erzählte sie Charles den Wert ihrer Stute. 'Wenn unser Kinder groß genug sind, werden sie auf ihr Reiten lernen, oder dann auf einem Nachkommen aus ihr.' malte sich Jamila schon die Zukunft ihrer Kinder aus. Charles erfreute sich an ihrer Worten, wollte sie doch mehr als nur ein Kind und eine Mutter sein, die ihre Kinder auch was lehrte und diese Aufgabe nicht an Ammen und Lehrer abgab. Der Gedanke gefiel Charles immer mehr und er hielt inne, stellte er sich jetzt Jamila auf ihrer Stute vor mit ihrem Erstgeborenen, wie sie ihm das Reiten beibringen würde, wäre es da auch egal ob es ein Mädchen sein würde. Ein Mädchen würde genau so reiten, fechten und den Umgang mit Waffen lernen. Gehörte das für Jamila zur normalen Ausbildung, sollte ihre Tochter, wenn sie eine bekäme, nicht Hilflos sein in gefährlichen Situationen oder wenn Männer sie unsittlich bedrängen würden. Sie sollte stolz und selbstbewusst durch Leben schreiten und nicht wie die meisten Frauen unterdrückt von ihren Männern als brave Hausfrau. Charles stellte den Teller auf den Tisch ab und nahm das Glas Wein. Er trank meist immer erst nach dem Essen was. 'Das freut mich von dir zu hören. Du wirst eine ganz tolle Mutter sein.' klang Charles richtig stolz und er nahm einen kleinen Schluck Wein. Jamila sah zu ihm, hatte sie die ganze Zeit zur Decke gestarrt und sich ebenfalls alles vorgstellt. 'Und du? Meinst du, dass du ein guter Vater sein wirst?' fragte sie ihn überraschend, hatte er immer nur gesagt das SIE eine gute Mutter sein wird, aber nicht, das er auch ein guter Vater sein würde. Er räusperte sich, hätte er sich fast verschluckt am Wein. 'Natürlich, werde ich ein guter Vater sein.' sprach er wie selbstverständlich. 'Wenn du unseren Kindern das Reiten bei bringst, bringe ich ihnen lesen, schreiben und rechnen bei.' sprach er entschlossen weiter. 'Und wollen wir sie christlich erziehen?' sprach Charles ein heikles Thema an. Jamila warf ihm gleich einen bösen Blick zu, er wusste ja, das sie nichts davon hielt. 'Nein!' kam als prompte Antwort. 'Sie sollen frei von jeglichem Glauben aufwachsen! Wenn sie sich später für einen Glauben entscheiden, dann ist es so, aber ich will meinen Kindern nichts aufzwingen was nicht existiert.' regte Jamila dieses Thema immer wieder auf, hasste sie diese Dummheit der Menschen an geschriebene Geschichten aus einem Buch zu glauben. 'Ist schon gut. Ich hätte das Thema nicht anscheiden sollen.' entschuldigte sich Charles, hätte er es doch besser wissen müssen. Den Abend verbrachten sie noch im Salon und sprachen weiter über ihre Zukunftspläne, bis sich beide müde auf ihr Zimmer zurückzogen. Kapitel 14: Das Küken Schlüpft ------------------------------ Kapitel 14 (Das Küken schlüpft) Die nächsten Wochen vergingen ohne weitere Anzeichen das Jamilas Kind auf die Welt wollte, als müsste er sich noch schick machen. Und die beiden Herrn die Pferde kaufen wollten, hatten sich nachdem Jamila ihnen zu den beiden Fuchshengsten als Passgespann geraten hatte, für diese entschieden, dazu kam noch eine kleinere Stute, die nicht zur Zucht geeignet war, dafür gut ausgebildet und auch einspännig vor der Kutsche ging, für die Söhne, müssten sie sich dann abwechseln mit dem reiten. Jamila saß im Büro am Schreibtisch und blätterte in den Zuchtbüchern und den Papieren der Pferde. Überlegte sie jetzt welche Stuten sie von dem Schimmelhengst decken lassen sollte, müsste die Abstammung vom Hengst zur Stute passen und der Hengst sollte guten Eigenschaften der Stute ergänzen oder verbessern damit ein gutes Fohlen mit optimalen Eigenschaften geboren wird. Es passenden mehrere Stuten zu dem Schimmelhengst, wollte sie aber erst mal nur zwei decken lassen, nächstes Jahr würde sie dann sehen, ob der Hengst gute Fohlen macht. Sie schrieb sich die Namen der Stuten auf, wusste die zwar welche Stuten es sind und wie sie aussehen, notierte sie sich trotzdem die Namen. Sie räumte den ganzen Papierkram wieder ordentlich zusammen und zurück ins Regal und ging dann in den Stall zum Schimmelhengst. Charles war auch gerade dabei mit den Stallburschen Heu in den Boxen zu verteilen. 'Du sollst doch nicht mehr soviel raus.' ermahnte Charles sie, als er sie an der Box des Hengstes stehen sah. Sie betrachtete den schönen Hengst, war er doch recht groß, aber noch nicht ganz fertig mit seinen fünf Jahren, auch war er noch nicht ganz weiß, das wäre erst mit acht oder neun Jahren. 'Ich muss doch nach meinem nächsten Landbeschäler gucken.' grinste sie Charles an, hatte sie große Pläne mit dem Schimmel. 'Ob er es so weit schafft?' bezweifelte Charles die Qualität des Hengstes, lehnte er die Heugabel an eine Box und stand neben Jamila, begutachtete er auch den Hengst. 'Wenn er es zum Landbeschäler noch schaffen soll, müsstest du ihn noch auf der Hengstparade vorstellen. Vielleicht kann er dann ja auch zur Deckstation nach Warendorf, wenn er wirklich überzeugt.' sprach Charles weiter, für sein Gestüt bräuchte er jetzt keinen Top Hengst, nur einen der gute Eigenschaften hatte was Rittigkeit, Umgang, Gehorsamkeit und Ausdauer betrifft. Jamila guckte noch auf mehr. Wollte sie mehr auf Dressur- und Springeigenschaften züchten und der Schimmelhengst bewegte sich schon sehr gut, dafür das er erst eine Grundausbildung hatte, würde sie ihn nach dem ihr Kind aus dem gröbsten raus ist weiter dressurlich ausbilden, das hatte sie sich fest vorgenommen. 'Ich glaube die Tage ist es soweit.' schnitt Jamila jetzt ein anderes Thema an. Spürte sie letzten Tage eine Innere Unruhe, konnte sie immer nur kurz schlafen. 'Ich habe schon bemerkt das du keine Ruhe mehr findest. Die Nächste bist du wieder wach und kannst nicht schlafen. Darum solltest du im Haus bleiben, es soll doch nicht unerwartet hier im Stall auf die Welt kommen.' hatte Charles doch große bedenken, wenn seine Frau sich noch im Stall aufhielt. 'Du sagtest doch, das er vorher anklopft, dann kann ich doch noch in Haus, wenn es sich anmeldet.' verharmloste sie Charles Sorgen. Aber er blieb dabei, das sie ins Haus gehen sollte und redete weiter auf sie ein. Jamila gab nach, schmiss ihm aber noch einen Satz an den Kopf, das sie ja ein braves Huhn sein müsste und ihr Kind aus zu brüten hätte und ging wieder ins Haus. Charles erledigte noch mit den Stallburschen die weiteren Arbeiten und ging dann ins Haus, war es später Nachmittag, die Pferde waren versorgt bis morgen früh. Er ging in den Salon, hielt sich Jamila meistens da auf, doch war es heute nicht so, verwundert ging er hoch in den ersten Stock in ihr gemeinsames Zimmer, klopfte nicht an, trat einfach ein und da saß sie am Fenster mit einem Buch. 'Warum hast du dich hier hoch gequält? Treppen steigen kannst du doch gar nicht mehr so gut.' kam es von Charles, der sich viel zu viele Sorgen machte. 'Na ein Huhn muss doch im Käfig bleiben um ihr Küken weiter aus zu brüten.' antwortete Jamila leicht angesäuert, das ihr Charles verbat raus zu gehen. Er rollte mit den Augen, das sie immer alles so Ernst nehmen musste, hatte er doch nur Sorgen um sie und das Kind. 'Nimm doch nicht immer alles so Ernst, ich habe doch nur Sorgen um dich.' er ging zu ihr und sah sie dann doch wieder ganz verliebt an, so wie sie da saß und er bald ihr gemeinsames Kind in den Armen halten konnte. 'Die Hebamme war vorhin auch da gewesen und bestätigte meinen Verdacht. Wir werden die nächsten Tage Eltern.' mit dem letzten Satz sah sie zu Charles auf, der neben ihr stand. Er sah ihr in die Augen und erkannte wieder die Angst vor der Geburt, vor dem Ungewissen, vor den Schmerzen. Charles kniete sich zu ihr runter, nahm ihr Gesicht in eine Hand. 'Du brauchst wirklich keine Angst haben. Ich bin bei dir.' versicherte er ihr wieder, musste er es ihr immer wieder sagen. Zwei Nächte später wurde Jamila wach, sie war gleich hellwach, es war soweit, ihr Kind wollte auf die Welt. 'Charles! Wach auf!' erklang ihre Stimme laut und energisch. Spürte sie die erste Wehe und atmete den Schmerz weg. Charles war gleich wach, rieb sich den Schlaf aus den Augen. 'Ich hol die Hebamme.' und Charles eilte schnellen Schrittes auf den Flur zum Gästezimmer der Hebamme, trat ohne anklopfen ein und weckte sie unsanft, war es zu dringend das er sie sanft aus ihrem Schlaf wecken könnte. Sie zog sich einen Morgenmantel über und folgte Charles. Jamila hatte sich aufgesetzt im Bett, ihr Kissen im Rücken, liegen wollte sie nicht, drückte es zu sehr in ihrem Rücken, sitzend war es erträglicher, drückte jede Wehe ihr Kind weiter nach unten. Die Hebamme tastete ihren Bauch ab, entdeckte eine feuchte Stelle auf dem Laken, war die Fruchtblase geplatzt, hatte es Jamila wohl gar nicht gemerkt und war erst mit den ersten Wehen wach geworden. 'Es liegt mit dem Kopf schon fest im Becken. Lange dauert es nicht mehr, dann kommen die Wehen in kürzen Abständen.' stellte die Hebamme fest und da kam schon die nächste Wehe. Jamila schnaufte und krallte ihre Fäuste in die Laken. 'Ihr müsst versuchen ruhig ein und aus zu Atmen wenn eine Wehe kommt. Nicht die Luft anhalten.' sprach die Hebamme ruhig auf die werdende Mutter ein. Charles eilte in die Wäschekammer um Tücher zu holen. War er gedanklich etwas verstreut, überforderte die Situation ihn doch mehr als er gedacht hatte. Auf dem Weg zurück weckte er noch zwei Dienstmädchen, die Wasser heiß machen sollten und auf ihr Zimmer bringen sollten. Mit genügend Tüchern kam er wieder im Zimmer an. Hörte er Jamila bei einer erneuten Wehe laut aufstöhnen, wurden die Wehen jetzt kräftiger und bald würden die Presswehen einsetzen, dabei wollte er seine Frau halten und ihr kraft geben, hatte er es ihr ja versprochen sie nicht alleine zu lassen. Die Hebamme breitet ein Paar Tücher unter Jamila aus. Charles setzte sich zu Jamila und nahm ihre Hand. 'Ich bin bei dir. Wir machen das zusammen.' sollten seine Worte sie ermutigen und ihr Sicherheit geben. 'Ich hasse dich!! Das ist alles deine Schuld!!' schrie sie und eine nächste Wehe schob ihr Kind weiter. Es verging eine halbe Stunde bis die Presswehen einsetzten. 'Ich will nicht mehr.... ' schnaufte sie erschöpft. Charles hielt immer noch ihre Hand die seine bei jeder Wehe fest drückte. 'Noch ein paar mal pressen. Der Kopf ist schon zu sehen, danach ist es geschafft.' ermutigte die Hebamme Jamila. Mit den nächsten Wehen und pressen schrie Jamila das ganze Haus zusammen, waren diese am schmerzhaftesten, aber danach war es geschafft. Die Hebamme umfasste den Kopf des Neugeborenen und zog es mit einer letzten Wehe auf die Welt. Es ist der 23.4.1782. Sie trennte die Nabelschnur und versorgte das Baby. 'Es ist ein Junge.' verriet sie das Geschlecht und wickelte ihren Sohn frisch gewaschen in ein Tuch, reichte es dann der frisch gebackenen Mutter. Freudig nahm sie ihren Sohn in die Arme. 'Hallo Küken. Dürfen wir dich endlich sehen. Hast uns ganz schön warten lassen.' sprach Jamila waren alle Schmerzen vergessen beim Anblick ihres Sohnes. Charles konnte nicht stolzer sein, auf seine Frau und auf ihren gemeinsamen Sohn. 'Er hat genauso schwarze Haare wie du.' stellte die junge Mutter fest und sah Charles an, der gar keine Worte fand um seine Gefühle auszudrücken die er empfand in diesem Moment. Der Morgen graute und Jamila konnte schon aufstehen, fiel es ihr zwar schwer, da sie ihren Gehstock nicht benutzen konnte, wenn sie ihren Sohn in den Armen hielt. Charles nahm ihr das Küken ab, konnte er seinen Sohn jetzt auch mal richtig anschauen und auf der Welt begrüßen, wollte Jamila ihn erst nicht aus den Armen geben. Aber so konnte sie sich waschen neu anziehen, konnte sie auch in den nächsten Tagen endlich wieder Hosen tragen, aber jetzt zog sich sich nur eine neue Bluse an, band locker ein Tuch um den Kragen der Bluse, damit sie nicht ganz offen war, dann bürstete sie ihre Haare und fühlte sich wieder frisch. Die Dienstmädchen bezogen das Bett neu und entfernten jede Spur der Geburt. Jamila setzte sich in einen der Sessel, war sie immer noch erschöpft. 'Ich hab riesigen Hunger.' teilte sie Charles mit, als sie im Sessel saß. Er trat an sie und gab das Küken wieder in ihre Arme. 'Ich werde mal in der Küche nachsehen. Es sollten ja jetzt alle wach sein.' Nachdem Charles das Zimmer verlassen hatte, trat die Hebamme wieder ein, wollte sie der jungen Mutter noch zeigen wie sie ihr Kind richtig stillt. Noch schlief ihr Sohn, war er auch noch erschöpft von der Geburt, doch bald würde er sich bemerkbar machen, das er Hunger hat. Die Wochen vergingen, Charles und Jamila blühten in ihrer neuen Rolle als Eltern richtig auf. Ihr Sohn wurde mit allem versorgt was er brauchte. In den Sommermonaten waren sie viel draußen und oft am See. An Abend nach einem heißen Julitag ließen Charles und Jamila ihren Sohn in der Obhut der Dienstmädchen, brauchten sie mal eine paar Stunden für sich und sie gingen zum See, die Nacht war warm, der Himmel wolkenfrei und der Mond schien hell. Sie genossen ihre Zweisamkeit und ungestört zu sein. Am See, zog sich Jamila ihre Schuhe und Strümpfe aus, krempelte ihre Hosenbeine hoch und ging bis zu den Knöchel ins Wasser. 'Das Wasser ist noch ganz warm.' drehte sie sich zu Charles um der sie dabei beobachtet hatte. Jamila ging wieder an die Stelle wo sie ihre Schuhe ausgezogen hatte, zog sie nun ihr Hose aus. 'Was machst du? Warum ziehst du deine Sachen aus? Fragte Charles sie verdutzt. 'Na ich möchte ins Wasser.' war ihre kurze Antwort und ihre Bluse fiel ins Gras. Charles sah sie nur an, ihren schönen Körper. Hatte sie nur an den Hüften etwas zugelegt, was ihn aber nicht störte, die breiter erscheinende Hüfte ließ sie nur um so weiblicher aussehen. Kichernd wie ein junges Schulmädchen ging sie ohne ihren Gehstock ins Wasser. Ihr Bein konnte sie fast normal aufsetzen und im Wasser konnte sie es normal bewegen, ohne das es ihr weh tat. Schwimmen hatte ihr Vater ihr bei gebracht. Nun zog auch Charles seine Schuhe und seine restlichen Sachen aus. Nur gab es ein Problem, er konnte nicht schwimmen, war das auch der Grund warum er sich damals, als sie durch Eis brach, sich nicht aufs Eis traute, er wäre jämmerlich ertrunken. Aber jetzt war es ja nicht Winter und er ging erst mal nur bis zur Hüfte ins Wasser. 'Was ist los?' rief ihm Jamila zu die ihre Runden schwamm. 'Ich.. Ich kann nicht schwimmen..' antwortete Charles auf ihre Frage worauf sie zu ihm geschwommen kam und bis ihre Füße Boden fühlten und vor ihm im Wasser stand. 'Wie du kannst nicht schwimmen? Ich kann es dir ja bei bringen.' und sie nahm Charles bei der Hand. Er sah ihren Körper an, der Mond ließ die einzelnen Wassertropfen glitzern wie Diamanten auf ihre Brüste mit ihren schönen, harten Knospen. Er konnte nicht anders und musste sie anfassen, wie früher. Sein Körper verlangte nach ihrem um so länger er sie betrachtete. Es war ja nicht so, als würde ihr Körper nicht auch nach seinem verlangen, nur hatte sie ihre Bedürfnisse zurückgesetzt, war ihr Sohn wichtiger. Doch jetzt, hier am See war kein kleiner Jim der nach seiner Mutter schrie weil er Hunger hatte oder etwas anderes wollte. Hier waren nur sie alleine und er fasste mit seiner linken Hand an ihrer Brust, streichelte sie und immer wieder fuhr er kurz mit seinem Daumen über ihre Knospe, waren sie doch noch sehr empfindlich und gehörte ihr Busen zur Zeit nur ihrem Sohn. Jamila hatte mit so was nicht gerechnet, genoss aber seine Berührung und trat näher an ihn heran. Nahm aber seine Hand dann doch von ihrer Brust weg, war es ihr ein unangenehmes Gefühl, wenn er sie berührte. Dafür berührten sich nun ihre Körper und er legte einen Hand in ihren Rücken, drückte sie näher an sich. 'Ich habe ein großes Verlangen nach dir, nach deinem Körper.' flüsterte Charles und sah sie an. 'Das merke ich.' und ihre rechte Hand umschloss seine harte Männlichkeit, worauf ihm ein leises stöhnen entfuhr. Mit ihrer Hand um sein bestes Stück stieg sein Verlangen umso mehr. So packte er sie und nahm sie auf seine Arme und trug sie aus dem Wasser wieder auf die Wiese. Setzte sie wieder auf ihre Füße ab, sah ihr in die Augen und sie küssten sich, dabei fuhren seine Hände an ihrem Körper entlang, streichelten ihre Weiblichkeit bis sie bereit für ihn war und ihr Körper nach ihm Verlangte. Kam jetzt wieder eines ihrer liebsten Bedürfnisse in ihr hoch, welches sie die letzten Monate zurückgestellt hatte. 'Gott bin ich heiß...' stöhnte sie auf, als Charles Lippen ihren Hals Liebkoste. Ihren Worten folgend fuhren Charles Finger über ihre Perle und sie stöhnte laut auf. 'Ich kann nicht mehr.. ich will dich... nimm mich!! verlangten ihre Worte, als würde sie sich quälen. Langsam ließen sie sich in das Gras nieder. Ohne groß zu Zögern verschwand Charles Männlichkeit in ihr, dabei stöhnte sie laut auf, als wäre er eine Erlösung. Ihre Hände griffen in das Gras. Charles war ganz perplex über diese so extreme Reaktion, war sie zwar schon mal so gierig nach ihm gewesen, aber jetzt war es noch schlimmer. 'Was ist mit dir los?' stöhnte Charles wie er merkte wie heiß sie ist. 'Halt den Mund und nimm mich...' forderte sie nochmals von ihm und ihre Hände griffen an seine Arme die ihn zu ihr zogen. Sie wollten seinen Körper auf ihren spüren, seine rhythmischen Bewegungen, seinen Atmen auf ihrer Haut und sein stöhnen in ihren Ohren. Charles gab seiner Geliebten was sie von ihm verlangte, so unersättlich wie sie war blieb es nicht bei einem mal. Ein letztes mal stöhnte Charles auf, er konnte jetzt nicht mehr und hielt Jamila an der Hüfte fest, sie sollte sich nicht weiter bewegen. 'Es reicht... ich kann nicht mehr..' schnaufte er ganz außer Atem und sah auf ihren wunderschönen Körper, wie sich ihr Brust hob und senkte und ihre Haut noch blasser im Mondlicht schien. Ihre Blicke trafen sich, es reichte wirklich, Jamila war ebenfalls wie Charles außer Atem und ihr Verlangen nach ihm war mehr als gestillt. Sie stieg von Charles wie aus dem Sattel vom Pferd und ließ sich neben ihn auf den Rücken ins Gras fallen. Wollten ihre Beine ihr zudem auch noch nicht gehorchen. Sahen beide zum Himmel zu den Sternen und zum Mond. 'Jetzt hab ich Lust auf was Süßes...' sprach Jamila mit dem Blick auf Charles und ihre Hand suchte seine. Er runzelte nur die Stirn, griff automatisch ihre Hand, als ihre seine berührte. 'Jetzt was Süßes?? Wirklich?' fragte er sie und setzte sich auf und sah sie nur an, wie sie da lag im Gras. Kurz darauf stand er auf und suchte seine und Jamilas Sachen, brachte ihre Sachen zu ihr, damit sie sich anziehen konnte. Wollte er jetzt wieder nachhause. Wie spät es ist wussten beide nicht, aber es war Zeit wieder nachhause zu gehen, ihr Sohn bräuchte seine Mutter. Jamila zog sich langsam an, würde sie lieber noch was im Gras liegen bleiben mit Charles, aber das ginge einfach nicht, wegen Jim. 'Wir sollten wieder nachhause. Jim hat sicher Hunger und hat bestimmt schon das Personal zusammen geschrien.' machte sich Charles sorgen um seinen Sohn und half ihr noch aufzustehen. Fertig angezogen gingen beide wieder zurück zum Hof. Es brannte noch Licht im Salon und Jamila eilte in Haus zum Salon. Dort war Anne mit Jim im Arm die ihn gerade wieder beruhigte, hatte er zuvor geschrien. 'Oh ihr seit wieder da. Ein Glück.' war Anne sichtlich erleichtert das Jims Mutter wieder zuhause war. Jamila ging schnellen Schrittes zu Anne. 'Entschuldigt das wir länger weg waren.' sprach sie zu Anne und nahm ihren Sohn in ihre Arme. Er merkte das seine Mutter wieder da war und fing gleich wieder an zu quängeln. 'Ihr könnt euch zurück ziehen.' gab sie Anne zu verstehen, das sie alleine sein wollte, wenn sie Jim stillte. Sie nahm dafür in einem der Sessel platz, im Sommer trug Jamila nur selten ein Plastron, war es ohne auch einfacher, brauchte sie nur ihre Weste aufknöpfen, die Bluse war dann nur noch ein kleines Hindernis. Während Jamila den Hunger ihres Sohnes stillte, war Charles in der Küche auf der Suche nach etwas Süßes gegangen. Fand er ein paar Bonbons, versteckt hinter Tellern. Wer auch immer die da versteckt hatte, hatte jetzt Pech, denn Charles nahm alle. Mit den Bonbons ging er in den Salon. 'Ich habe was gefunden.' verriet er Jamila, trat an den Sessel und reichte ihr eines der gefunden Bonbons. 'Oh, wo hast du die denn jetzt her?' sprach sie entzückt über das Bonbon, hatte sie immer noch Lust auf was Süßes und nahm es aus seiner Hand gleich in den Mund. Mit einem 'Danke' bedankte sie sich bei Charles, das er noch daran gedacht hatte und sah dann wieder zu Jim, der großen Hunger hatte. Charles setzte sich auf die Couch, war er kaputt und müde und das nicht nur vom warmen Wetter am Tag. 'Ich werde schlafen wie ein Stein...' streckte er sich und dachte schon an das weiche Bett. Jamila sah zu ihm, hatte sie ihn vielleicht doch zu hart ran genommen, aber sie konnte ja nichts dafür, wenn ihr Körper soviel von ihm wollte. Sie grinste, wusste sie schließlich am besten, warum er so müde war. 'Du kannst ruhig schon hoch gehen. Küken ist noch nicht satt, das wird noch was dauern.' wollte sie nicht, das Charles ihretwegen auf bleiben müsste. 'Bist du sicher?' wollte Charles sicher sein, das sie alleine zurecht käme, wenn er sich schon zu Bett legen würde. 'Ja, ich komme klar. Ich mache auch alle Kerzen aus, wenn wir hier fertig sind.' versicherte sie Charles und drängelte ihn mit weiteren Worten regelrecht zu Bett zu gehen. Das tat Charles dann auch, ließ noch eine Kerze an der Zimmertür brennen, damit Jamila nicht im völlig dunklen ins Zimmer kommen müsste. Jim war ein braver Sohn, schlief er kurz nachdem er satt war ein und Jamila konnte ihn nach oben ins Bett bringen. Sie zog danach ihre Schlafsachen an und ging ins Bett. Es war Anfang August und Jamila fühlte sich an einem Morgen nicht gut. Ihr war schlecht, stand im Speisesaal und konnte nichts zu essen sehen ohne einen Würgereiz zu bekommen, den sie nicht einmal unterdrücken konnte. Sie hielt sich ihr Taschentuch vor dem Mund ließ den Gehstock fallen und rannte so schnell sie konnte aus dem Speisesaal durch die Eingangshalle auf den Hof, musste sie sich übergeben, aber es war ja gar nichts da was sie ausspucken konnte. ~Diesmal ein Mädchen... bitte~ erkannte sie diese Übelkeit wieder, hatte sie sie schon mal gehabt, aber nicht so schlimm, das sie sich übergeben musste. Freute sie sich innerlich darüber wieder schwanger zu sein, war ihr starkes Verlangen von vor ein paar Wochen wohl ihr innerer Wusch nach einem zweiten Kind gewesen und das sie dazu trieb mit Charles sooft den Beischlaf zu vollziehen. Charles war ihr nachgegangen und stand mit ihrem Sohn im Arm bei ihr. Besorgt sah er sie an, wusste er nicht warum sie sich übergeben musste, war doch alles wie immer. Jamila sah auf zu Charles, richtete sich wieder auf und atmete tief ein. 'Jetzt ein Mädchen, ja?' stellte sie Charles vor vollendete Tatsachen und sah ihn an. In ihren Augen konnte er ihre Freude sehen, das sie wieder schwanger war. Konnte Charles ihre Worte erst gar nicht realisieren, brauchte zwei Sekunden um zu verstehen. 'Du bist wieder schwanger? Bist du sicher?' fragte er gleich zwei Fragen auf einmal, wollte er es mit hundertprozentiger Sicherheit wissen. 'Ja, diese Übelkeit hatte ich auch bei Jim, nur nicht so schlimm wie jetzt. Aber es ist genau das gleiche Gefühl.' erklärte sie Charles trat an ihn ran und nahm ihn das Küken ab. 'Wir wollten doch ein zweites.' strich ihrem Sohn über den Rücken der nach ihren Haaren griff. Charles brauchte wieder einige Sekunden, war er nicht darauf vorbereitet ein zweites Kind zu haben, so schnell, war doch gerade mal ihr erstes da. 'Ja, wir wollten ein zweites, aber doch nicht so schnell. Ich dachte, wenn Jim ein Jahr alt ist oder so.' hatte Charles bedenken beiden Kindern dann nicht gerecht zu werden, eines würde er vernachlässigen. 'Jetzt ist es aber so. Ich kann es nicht ändern.' fuhr sie ihn leicht angesäuert an. 'Wenn du keine Kinder mehr willst, dürfen wir halt nicht mehr miteinander schlafen. Basta!' war Jamila ein geschnappt und wollte wieder rein gehen. 'Ich freue mich doch über ein zweites Kind. Sei nicht immer gleich so gemein. Ich würde mit dir auch einen ganzen Stall voll Kinder haben wollen, solange wir glücklich sind.' stoppte er ihr vorhaben reingehen zu wollen und sah sie an. Sie seufzte und erwiderte seinen Blick. 'Warum sagst du dann so was? Das klingt so als würdest du es nicht haben wollen.' klang ihre Stimme bedrückt. Charles nahm sie vorsichtig in die Arme. 'Es kommt halt einfach zu überraschend. Es tut mir Leid, was ich gesagt habe.' entschuldigte sich Charles für seine Worte, löste die Umarmung und gab ihr noch einen Kuss auf die Stirn. 'Ich liebe dich und wir werden das schaffen. Zu dritt und zu viert.' sprach er ruhig zu ihr. Sie gingen wieder rein, nur essen konnte Jamila nichts mehr auch nicht sehen oder riechen, sie ging in den Salon, stillte dort Jim und Charles aß im Speisesaal. Ihr zweites Kind würde dann etwas früher als ihr erstes zur Welt kommen. War es zwar Anfang August, als Jamila bemerkte das sie schwanger ist, gezeugt haben sie ihr zweites Kind aber Mitte Juli. Charles Vater war im September wieder mal von einer Geschäftsreise nachhause gekommen. War er nun Großvater und freute sich doch das sein Sohn Jamila geheiratet hatte, sie ihm sogar einen Erben schenkte und erneut schwanger war. Die Namenswahl fand er auch gut. Bei Namen für ein Mädchen hielt er sich raus, das sei Frauensache seiner Meinung nach. Er wäre gerne länger geblieben, aber die Geschäfte spannten ihn sehr ein. Mit acht Monaten, es war bereits wieder November, fing er kleine Jim fing an zu krabbeln und Jamila musste nun mehr aufpassen wohin die Neugier ihres Sohnes ihn führte, nahm sie ihn ab und zu mit in den Stall zu den Pferden, musste sie auch weiter arbeiten, zwar nicht mehr soviel wie früher, aber etwas musste sie tun, mochte sie es schließlich nicht die ganze Zeit im Haus zu bleiben. Ihr Bauch war auch schon wieder gut zu sehen. Ließen die Hormone sie viel anhänglicher werden, das war sie mit Jim nicht gewesen, so wollte sie öfters einfach nur in den Arm genommen werden und Nachts wollte sie viel Körperkontakt zu Charles. Es hatte schon wieder geschneit über Nacht. Jim schlief noch bei seinen Eltern im Zimmer in seinem Bett. Würde er aber bald in sein eigenes ziehen. Charles hatte Jamilas altes Zimmer für seinen Sohn eingerichtet. Das zweite Gästezimmer würde dann ihr zweites Kind kriegen. Jamila hoffte sehr auf ein Mädchen. Sie stand früh morgends am Fenster und beobachtet die Schneeflocken, das tat sie jeden Winter wenn es schneite, dann hörte sie das Jim wach wurde. Er schlief schon die Nächte durch, nur ab und zu wurde er noch Nachts wach. Jamila ging zu seinem Bett und ihr Sohn sah sie an. 'Na kleiner Mann, schon wach?' sprach sie ihn an und nahm ihn aus dem Bett auf den Arm. Stillen wollte sie ihn jetzt nicht mehr, nur noch ab und zu ließ sie ihn noch an die Brust, er war alt genug um entwöhnt zu werden. Sie setzte ihren Sohn auf ihre Bettseite, wollte sie sich jetzt anziehen und dann in Küche gehen für Jims Frühstück, was zu dieser Jahreszeit zu meist aus Frucht- und Gemüsebrei bestand. Während Jamila sich das Umstandskleid, Strümpfe und Hausschuhe anzog, krabbelte ihr Sohn auf dem Bett rum, entdeckte seinen Vater und weckte ihn unsanft indem er an seinen Haaren zog. Grummelnd drehte sich Charles um, blinzelte mit einem müden Auge auf seinen Sohn, der anscheint sehr gute Laune hatte, denn er lachte auf, als sein Vater ihn ansah. 'Schon so gute Laune am frühen Morgen?' sprach er müde zu seinem Sohn an der weiter auf dem Bett herumkrabbelte. 'Mal sehen wie der Tag so wird. Ich hoffe er behält seine gute Laune.' stand Jamila am Bett und richtete das Kleid, ging dann zum Spiegel und bürstete ihre Haare. 'Du kannst ja mit ihm was in den Schnee gehen.' schlug sie Charles vor, bürstete noch ein paar mal über ihr Haar und stand dann wieder am Bett. Charles hatte seinen Sohn gepackt und mit ihm rum herumgealbert, lachte Jim laut, als Charles ihn anfing zu kitzeln. 'Nach draußen in den Schnee? Ja könnten wir machen. Es ist ja sein erster Schnee.' gefiel Charles ihr Vorschlag. Sie konnte nicht mit raus, kam heute der Arzt um nach ihr zu sehen, reine Kontrolle ob es dem Kind gut ginge, war es fast so wie bei den Stuten die sie auch regelmäßig abhorchte ob es dem Fohlen gut ginge. 'So und wir lassen deinen Vater jetzt noch was schlafen.' mit dem Satz packte sie ihr Küken. 'Kommst du dann nachher, wenn der Arzt da ist?' fragte sie Charles der sich wieder zudeckte. 'Ja natürlich. Aber es ist ja noch Zeit. Der kommt doch erst am Vormittag.' murmelte er und war fast schon wieder eingeschlafen. Jamila traf in der Küche auf Anne, die schon alles bereitgestellt hatte für Jims Frühstück und jetzt das normale Frühstück vorbereitete. Bereitete sie auch schon heißes Wasser zu, für Jim morgendliches waschen. Jim hatte auch gut Hunger, aber nicht gequängelt und hatte immer noch gute Laune. Jamila fütterte ihn geduldig, fiel Jim das schlucken des Breis noch schwer und matschte eher damit rum als ihn zu essen. Sie ließ ihm Zeit beim essen, müsste er sich erst noch richtig dran gewöhnen und sie trank eine Tasse Tee nach der anderen dabei. Als Jim dann kein Interesse mehr am Brei hatte, beendete Jamila das Frühstück für ihn, säuberte sein Gesicht und ging wieder mit ihm auf ihr Zimmer um ihn zu waschen und für den Tag anzuziehen. Im Nebenraum ihres gemeinsamen Zimmers badete Jamila ihre Sohn. Jim fand baden toll was seine gute Laune nur steigerte. Frisch gewaschen und angezogen weckte Jim seinen Vater erneut, war es jetzt schon fast neun Uhr und das Frühstück würde bald aufgetischt. 'Steht auf Charles, es ist schon spät.' sprach Jamila ihren Mann an, der langsam wach wurde. Charles stand auf, zog sich an und ging mit Frau und Sohn in den Speisesaal. 'Überleg dir schonmal was du heute Nachmittag mit Jim machen möchtest. Ich werde mich dann was ausruhen.' gab Jamila Charles zu verstehen, war es nicht jeden Tag so, das sie sich Nachmittags was ausruhen musste. 'Ich werde schon was passendes finden was wir zwei unternehmen können.' sicherte Charles seiner Frau zu und nahm sich Brot. Jim durfte bei Tisch mit sitzen, interessierte er sich sehr für das was seine Eltern aßen, gab Jamila ihm schon mal etwas weiches Brot, welches er sich in den Mund steckte wie es seine Eltern taten, aber es schmeckte ihm noch nicht und spuckte es oft wieder aus. Später war der Arzt da und Charles mit Jim draußen im Schnee. Der Arzt horchte den Bauch ab, hörte die Herztöne des Babys, es ginge ihm wohl gut, auch Jamila ginge es gut, nur was übermüdet, aber das sei normal, sie würde sich dafür das sie immer so früh auf war Nachmittags was hinlegen. Durch die Tür ihres Zimmer kam Charles mit Jim auf dem Arm. 'Guten morgen Doktor.' begrüßte er den Arzt, der wohl gerade fertig war mit seiner Kontrolluntersuchung. 'War es ihm zu kalt?.' fragte der Arzt Charles und sah den kleinen Jim an. 'Ja ja, es ist ja der erste Schnee. Er fand es aber sehr toll, musste immer alles anfassen.' grinste Charles setzte Jim auf einen der Sessel und zog seinem Sohn die dicken Wintersachen aus. 'Er sieht sehr kräftig und gesund aus.' beurteilte der Arzt flüchtig den kleinen Jim, hatte er süße rote Wangen von der Kälte. 'Er ist ein guter Esser.' bestätigte Jamila die Worte des Arztes und saß wieder auf der Bettkante. Sie sprachen noch ein bisschen über Babys und Kinder, bis der Arzt weiter zu seinem nächsten Termin musste. Kapitel 15: Finger weg ---------------------- Kapitel 15 (Finger WEG!!) Die Monate vergingen wie im Flug. Jim fing langsam an zu laufen und die ersten Worte an zu sprechen. Im März 1783 war es soweit und ihr zweites Kind kam am 30.3.1783 zur Welt, hatte es sich etwas Zeit gelassen und es ist ein Mädchen, wie es sich Jamila gewünscht hatte. Die Geburt ging schnell und ohne Komplikationen. Jetzt waren sie zu viert eine Familie. Die Jahre vergingen, Charles Vater hatte sich jetzt zur Ruhe gesetzt, war er nun zu alt um weiter durch das Land zu reisen und erledigte jetzt mehr den Papierkram für seine Kunden, so fühlte er sich nicht gänzlich nutzlos. Nur war er jetzt wieder auf dem Hof und redete Jamila doch sehr in ihre Erziehung ein, so sollte Jim schon mit Degen und Pistole umgehen können, war er aber nach Jamilas Ansicht mit fünf Jahren noch zu jung dafür, zwar hatte sie ihrem Sohn diese Waffen schon gezeigt, auch wie man sie hält, aber trainiert hatten sie noch nicht. Es war Anfang Juli 1789, Jim war jetzt sieben Jahre alt und seine Schwester, Anna-Luisa sechs Jahre alt, spielten die Geschwister auf dem Hof, konnte Jamila die beiden unbeobachtet lassen, sie waren gehorsam und würden den Hof nicht einfach verlassen. Wenn Anna mit ihrem Bruder draußen spielte trug sie kein Kleid, das wäre nur von Nachteil, wenn ihr großer Bruder wieder mit ihr fechten üben wollte. Mit sechs durfte Jim anfangen mit einem Schwert zu üben und konnte es schon richtig gut, Anna fing gerade erst an und ihr Bruder brachte ihr die ersten Übungsschritte bei. 'Du sollst nicht so feste zuschlagen!!' beschwerte sich Annas zarte Mädchenstimme bei ihrem Bruder. 'Ein Feind nimmt auch keine Rücksicht!' rechtfertigte Jim sein Handeln. Und drängte seine Schwester mit weiteren Hieben in Richtung Stall. 'Hör auf es reicht....' fehlte Anna und blockte die Hiebe ihres Bruder ab und berührte mit ihrem Rücken die Mauer vom Stall. Um die Ecke der Stalltür kam die Mutter der beiden Kinder und sah noch wie ihr Sohn seine Schwester an die Mauer des Stall drängte. 'JIM!!' ertönte Jamilas Stimme, ging erbost auf ihren Sohn zu und riss ihm das Schwert aus der Hand. 'Du sollst nicht gegen deine Schwester kämpfen! Du sollst es ihr das Fechten beibringen!!' schimpfte sie mit ihrem Sohn. Dachte sie doch, das er auf sie hören würde. 'Es war doch gar nicht so ernst, Mama..' gab Jim kleinlaut von sich. Jamila seufzte und gab ihrem Sohn das Schwert wieder. 'Benehmt euch und ich will das nicht noch ein mal sehen! Hast du verstanden!!' ermahnte sie ihren Sohn. Jim nickte nur, entschuldigte sich noch bei seiner Schwester und sie übten jetzt verschiedene Hiebe und den richtigen Stand beim Fechten, anstatt gegeneinander zu fechten. Zufrieden sah Jamila ihren Kindern noch eine Weil zu, hatte Jim doch gut ihrem Unterricht zugesehen und brachte seiner Schwester alles genau so bei. Wenn man die beiden so sah könnte man sie auch für Brüder halten. Anna hatte eben so schöne schwarze Haare wie ihre Bruder und ihr Vater. Durch das Hoftor kam Charles geritten, war er in der Stadt gewesen. Wurde von seinen beiden Kindern freudig begrüßt die auch gleich fragten ob sie ihnen was mitgebracht hatte. Charles stieg ab und kramte in der Satteltasche, holte für jeden eine kleine Papiertüte mit Bonbons hervor, gab jedem eines in die Hand und sah beide nur noch freudig davon laufen. Führte er nun sein Pferd in das Stallgebäude. 'Hat dich was aufgehalten? Es ist schon spät' sprach Jamila ihn an. 'Ach ich habe noch einigen Tratsch zugehört.. Und Nachrichten aus Frankreich gab es auch.' erklärte er kurz seiner Frau die ihm in den Stall folgte. 'Nachrichten aus Frankreich? Was gibt es denn von dort neues?' wollte sie wissen und stand an der Box des Pferde, beobachtet sie Charles. 'Der Thronfolger Louis-Joseph ist gestorben. Und allgemein ist das französische Volk in Aufruhr seit Monaten.' erzählte Charles der sich Sorgen machte. Doch Jamila berührte es nur wenig, das ein Kind gestorben sei tat ihr Leid. 'Er war gerade mal sechs Monate älter als Jim...' stimmte diese Erkenntnis Charles traurig. Das so ein junges Kind sterben musste und kein Arzt der Welt was dagegen tun konnte. 'Marie Antoinette tut mir leid ein Kind verloren zu haben und gerade ihren ältesten Sohn, den Thronfolger.' wurde Jamila nun nachdenklich, dachte sie an Zeit in Frankreich, das sie diese Frau die sich Königin schimpfte gesehen hatte. Rief sie wieder die Erinnerung an ihre Stimme in den Kopf und wie sie das Urteil über sie und Kijani fällte. 'Es ist schon so lange her....' sprach sie in Gedanken. Dann kamen die Erinnerungen an Oscar und André wieder. ~Wie es den beiden wohl geht. Ach die Zeit vergeht viel zu schnell.~ Sie dachte noch weiter an die vergangen Jahre und bemerkte nicht, das Charles neben ihr Stand. Er fasst sie an der Schulter und riss sie aus ihren Gedanken. 'Du bist ja ganz tief in Gedanken.' sprach er zu ihr und sie schreckte aus ihren Gedanken auf. 'Aaah.. ja.. entschuldige... ich habe an früher gedacht....' War sie immer etwas bedrückt wenn sie an früher dachtet, lag es wohl daran, das die Zeit einfach zu schnell vergeht und sie Menschen vergessen hatte die sie nicht vergessen wollte. 'Lass die Vergangenheit, vergangen sein. Lebe das hier und jetzt.' mit den Worten nahm Charles seine Frau in den Arm. Recht hatte er, die Vergangenheit soll dahin gehen wo der Pfeffer wächst. Sie hatte keine Bedeutung mehr für sie und sie drückte sich feste an ihn. 'Wäääähhh.. Mama und Papa haben sich wieder dolle lieb.. Pass auf Anna, gleich knutschen sie noch.' stand Jim mit seiner kleinen Schwester im Stall und sahen ihre Eltern wie sie sich umarmten. Charles und Jamila grinsten und lachten kurz über Jims Worte. 'Wieso? Was ist Knutschen?' fragte Anna ihren großen Bruder. Wollte Jim seiner kleinen Schwester erklären was Knutschen ist, als Charles Stimme ihm den Mund verbat und er an seinen Sohn trat. Ermahnend blickte er zu seinem Sohn hinab. 'Du lässt das bleiben! Verstanden?!' Jim nickte, hatte er großen Respekt vor seinem Vater. 'Aber wieso...' versuchte Jim doch noch seinen Willen zu kriegen. Doch Charles schnitt ihm die Stimme ab. 'Schluss jetzt! Du setzt deiner Schwester schon genug Flausen in den Kopf.' War Charles wütend und enttäuscht zu gleich von seinem Sohn, hatte er gedacht, das er seiner Schwester nicht soviel Humbug über Erwachsene erzählen würde. Hatte Jim seine Eltern bei einem innigeren Kuss und beim Austausch von Zärtlickeiten gesehen, ungewollt und er hatte dann Fragen gestellt, die ihm seine Eltern versuchten verständlich genug für einen Jungen in seinem Alter zu erklären. Aber das sei noch nichts für so junge Mädchen, Jamila würde sich um dieses Thema kümmern, wenn es soweit ist. Wütend verließ Jim den Stall. Er wollte seiner Schwester doch nichts böses, sie hatte gefragt und er wollte es ihr erklären, war das denn so Falsch? 'Wo willst du denn hin Jim??' sah Anna ihrem Bruder nach, blieb aber im Stall vor ihrem Vater stehen. 'Warum darf er es mir nicht sagen, Papa?' fragte sie ihren Vater, verstand sie auch nicht, warum ihre Bruder es nicht erklären durfte was Knutschen ist. 'Jetzt fang du nicht auch noch an.' klang seine Stimme genervt. 'Du wirst das noch früh genug erfahren.' fasst er sich an die Stirn, wollte er nicht, das seine Kinder schon so etwas wüssten. Sie sollten Kinder sein, unbeschwert und unschuldig. 'Du bist gemein, Papa.' mit der Anschuldigung lief Anna ihrem Bruder nach, sah sie noch wie er durch das Hoftor rannte. Jamila hatte nicht eingegriffen, war es richtig gewesen das Charles es Jim verbat über so was vor seiner Schwester zu reden. 'Er wird sich schon wieder beruhigen.' stand Jamila neben Charles griff unter seinen Arm, lehnte sich leicht an ihn und sah schräg zu ihm auf. 'Warum musste er sich denn auch einfach ins Zimmer schleichen..'schüttelte Charles den Kopf noch immer mit der Hand an der Stirn. 'Es ist nun mal passiert. Sei doch lieber froh das er nicht später rein geschlichen kam.' grinste Jamila und Charles sah erschrocken auf, stellte er sich das bildlich vor und errötete. Wäre es ihm doch sehr unangenehm, wenn sein Sohn seine Eltern beim Beischlaf gesehen hätte, auch wenn Jim es noch gar nicht verstehen würde. 'Jetzt komm, es ist doch alles nicht so schlimm.' versuchte Jamila ihren Mann zu beruhigen und streichelte seinen Arm. 'Nein, sie sollen noch nichts vom Erwachsen sein wissen, sie sollen solange Kinder sein dürfen wie möglich. Erwachsen sein ist schwer genug.' seufzte Charles auf und sah zu seiner Frau. 'Du hast ja recht, aber jetzt halte dich nicht soviel daran auf.' schmiegte sich Jamila enger an Charles, wollte sie seine Nähe spüren und er legte seinen Arm um sie, brachte sie ihn auf andere Gedanken, wollte sie da weiter machen wo sie von ihrem Sohn gestört wurden. Jim lief einfach vom Hof, merkte nicht, das seine Schwester ihm folgte. Er kannte sich außerhalb des Hofes schon aus, er hatte ein Versteck zwischen Brombeersträuchern, dort fand ihn nie jemand, wunderte sich seine Mutter nur immer wieder warum seine Hemden so dreckig waren und Löcher hatten. So hatte er sich in sein Versteckt zurückgezogen und rupfte wütend das Gras aus der Erde und reagierte nicht auf die Rufe seiner Schwester, er wollte alleine sein. Anne suchte und rief noch eine Weile nach ihrem Bruder, merkte sie erst später das sie sich verlaufen hatte, ihre Rufe erreichten ihren Bruder schon lange nicht mehr, entfernte sie sich immer weiter von seinem Versteck. Sie sah sich verunsichert um, erkannte die Gegend in der sie war nicht wieder, hier war sie noch nie gewesen, sie fühlte sich verloren und Tränen füllten ihre Augen, wollte sie doch nur noch nach Hause, schluchzte auf und wischte sich die Tränen von den Wangen. 'Was macht denn so ein kleiner Junge so alleine hier, solltest du nicht lieber bei deiner Mama sein?' erklang die Stimme eines Jungen unweit neben ihr. Anna drehte ihren Kopf und sah einen Jungen mit blond gelockten Haaren, er hatte einen seltsamen Akzent in der Stimme. 'Das geht dich gar nichts an. Und ich bin nicht klein! Ich bin schon sechs!!' verteidigte sich Anna und der blonde Junge sah sie verdutzt an. 'So und was machst du dann hier so alleine?' wollte der Junge immer noch von Anna wissen und schritt an sie heran. Trug der blonde Junge ein schickes weißes Hemd, ein Halstusch, eine braune Hose und schwarze Stiefel, am Hosenbund hatte er eine Schärpe gebunden und locker einen Waffengürtel geschnallt woran ein Degen hing. 'Ich suche meinen Bruder, er ist einfach weggelaufen.' verriet Anna dem blonden Jungen, der sie musterte, trug sie eher einfache Sachen, eine weiße Bluse mit Weste, ohne Halstusch, einer Kniehose, dazu die Kniestrümpfe und Halbschuhe, ebenfalls trug sie eine Schärpe und in der Hand hielt sie immer noch ihren Degen von den Übungen mit ihrem Bruder auf dem Hof. 'Ich kann dir ja helfen beim suchen.' bat der blonde Junge seine Hilfe an. 'Und dann können wir, wenn wir deinen Bruder gefunden haben, gegeneinander fechten.' grinste der blonde Junge Anna an und griff an sein Schwert. 'Mir egal, ich will meinen Bruder finden.' nahm Anna die Worte des Jungen nicht ernst, wollte sie nur Jim finden, würden ihre Eltern böse auf ihn sein, wenn sie alleine nach hause käme, sollte Jim doch auf seine kleine Schwester aufpassen. 'Wir gehen besser wieder den Weg zurück wo ich hergekommen bin.. da müsste er sich irgendwo verstecken.' erklärte Anna dem Jungen ihren Plan und zeigte in die Richtung wo sie her kam. Zusammen machten sie sich auf die Suche nach Jim. Nach einer halben Stunde hatte Anna das Versteck von Jim gefunden, aber sah ihn nicht zwischen den Brombeersträuchern, war sie zu klein. 'Jim ? Bist du hier?' rief sie in die Sträucher, passte sie nicht auf wohin sie griff und stach sich an den Dornen. 'Aua.. blöde Brombeeren...!' fluchte sie und schüttelte ihre rechte Hand die sie sich an den Sträuchern stach. 'Du hörst dich ja an wie ein schwaches Mädchen.' lachte der blonde Junge auf, als er Annas fluchende Worte hörte. Sie warf ihm nur einen bösen Blick zu, das hatte sie von ihrer Mutter geerbt, auch das Temperament ihrer Mutter hatte sie, war sie schnell in Rage und handelte oft noch unüberlegt, so wie jetzt. 'Du wolltest doch fechten, oder? Also los!' und Anna stürmte mit ihrem Schwert auf den Jungen zu. Er zog in Windeseile sein Schwert und blockte ihren unüberlegten Angriff gekonnt. Immer noch im Versteck hatte Jim das Gespräch zwischen seiner Schwester und dem fremden Jungen mit angehört. Er hatte sich wieder beruhigt, verstand aber immer noch nicht, warum sein Vater so aufgebracht war. Nun klirrten die Klingen der beiden Schwerter immer wieder aufeinander. Jim hatte beobachtete die beiden durch eins der Gucklöcher die er in die Sträucher geschnitten hatte und sah wie der blonde Junge seiner Schwester zusetzte, wie er es noch vor ein paar Stunden getan hatte. 'So gut bist ja gar nicht!' verhöhnte der Junge Annas Können und hebelte gekonnt ihren letzte Hieb aus und ihr Degen glitt ihr aus der Hand und flog in die Luft. 'HAHA!! Ich hab gewonnen!!' triumphierte der Junge über Anna und lachte laut. Mit einem letzten Hieb wollte der Junge seinen Sieg andeuten, so als würde er seinen Gegner jetzt umbringen wollte mit einem Stich ins Herz. Anna hob erschrocken ihre Hände schützend vor ihr Gesicht und der Junge schnitt mit seinem Schwert ungewollt an Annas Hand entlang. Erschrocken ließ der Junge seine Schwert fallen als er das Blut sah. 'Das wollte ich nicht... Je suis désolé... es tut mir leid...' stammelte der Junge zusammen. Anna hielt sich die Hand, war vor Schreck und Schmerzen auf die Knie gefallen, weinte aber nicht. Der Junge nahm ihre Hand, wollte die Wunde verbinden mit seinem Taschentuch, war es Jim zu viel, es reichte, niemand fasst seine Schwester an und schon gar nicht so ein blonder Schönling. 'FINGER WEG! Wehe du fasst sie an!!' schrie Jim und stürmte aus seinem Versteck auf die beiden zu. 'Jim!!' rief Anna ihrem Bruder zu, als sie seine Stimme hörte und dann ihn selbst sah, wie er auf sie zu kam. 'Lass sie los!! SOFORT!!' brüllte Jim den blonden Jungen an und er packte seine Schwester am Arm, zog sie auf ihre Beine. 'Une Fille?.. du bist ein Mädchen ?' erschrocken sah der Junge auf, hatte er Anna nicht als Mädchen erkannt. 'Es tut weh...' hielt Anna immer noch ihre Hand und Jim nahm sein Taschentuch und band es um ihre blutende Hand. Dann sah er wütend auf den Jungen der seiner Schwester das angetan hatte. Er hob Annas Schwert auf und hielt es dem Jungen die Schwertspitze entgegen. 'Na los, mit mir hast du nicht so leichtes Spiel.' forderte er ihn auf. Hatte der blonde jetzt Blut geleckt und war heiß auf einen weiteren Kampf mit einem wohl eben würdigeren Gegner. Er stand auf, griff sein Schwert und ihre Klingen kreuzten sich. Laut klirrten die Klingen immer wieder aneinander, gab keiner der beiden nach und keiner ließ eine Schwäche zu. Flink wichen sie immer wieder den Hieben des anderen aus und blockten die schwereren gekonnt. „ETIENNE FRANCOIS!!! WAS UM ALLES IN DER WELT TUST DU DA!!!!“ brüllte eine Frauenstimme aus kurzer Entfernung. Erschrocken blickte der blonde in die Richtung aus der er angebrüllt wurde, das nutze Jim geschickt aus und stieß den Jungen einfach zu Boden, der unsanft zu Boden fiel. Jim hatte gewonnen, sah dann wie eine Gestalt auf sie zu kam, ziemlich schnell sogar und er wich zurück an die Seite seiner Schwester. Stand die Person, die wohl die Mutter des blonden Jungen war, vor ihm und sah zu ihm. Sie schimpfte ihn aus, verstand weder Jim noch Anna die Sprache mit der sie ihren Sohn ausschimpfte. Dann sah sie zu Jim und Anna, auf die verletzte Hand und das Taschentuch was die Blutung nicht gut stillte und sich rot färbte. Anna hielt sich die Hand und das Tuch fest. Hatte sie doch kleine Tränen in den Augen. Die Frau mit den ebenfalls blonden und lockigen Haaren trat zu Jim und Anna heran, kniete sich zu ihnen nieder. 'Zeig mal deine Hand.' sprach sie zu Anna und reichte ihr ihre Hand entgegen. Anna legte ihre verletzte Hand in die der blonden Frau, sah ihr kurz in die blauen Augen, dann auf ihre Hand. Verband die Frau ihre Hand neu, mit ihrem Taschentuch, knotete sie es etwas fester zusammen damit es auch hielt. 'Du bist ein tapferes Mädchen, dich mit meinem Sohn zu duellieren. Du musst aber noch viel lernen dann kannst du es mit jedem Gegner aufnehmen.' sprach die Frau ermutigend zu Anna, auch mit diesem komischen Akzent. Dann sah sie zu Jim, der wie erstarrt da stand, die blauen Augen der Frau musterten Jim und er musste schlucken, als ihre Augen auf ihm ruhten. Hatte ihr Blick aber nichts boshaftes an sich, eher was sanftes, was er auch von seiner Mutter kannte. Hinter der Frau ertönte empört die Stimme des blonden Jungen, schien er aufgebracht und sich zu beschweren, wieder in der Sprache die Jim und Anna nicht verstanden. Würde weder Jim noch Anna sich das bei ihren Eltern trauen, hatten sie genügen Respekt. 'Es reicht!! Du solltest dich bei dem Mädchen entschuldigen. Du hast sie an der Hand verletzt. Und der Junge hat dich Fair besiegt, weil du dich hast ablenken lassen.' schimpfte die Frau mit ihrem Sohn der nachgab, den Mund hielt und sich höflich bei Anna entschuldigte. Jim gefiel der blonde Junge nicht, er hatte seine Schwester verletzt. 'Dein Name ist Etienne, oder? Das ist ein schöner Name.' fragte Anna den blonden Jungen. 'Ja mein Name ist Etienne Francois de Jarjayes.' stellte sich der Junge stolz vor. 'Ein Franzmann... was treibt die denn hier her?' rümpfte Jim angewidert die Nase. Wusste er das seine Mutter früher Probleme mit Franzosen hatte, aber nicht welche und warum. Sie hatte nur mal erwähnt das sie Frankreich nicht mag. 'Hey junger Mann. Was sind das denn für Manieren?' mahnte die Frau Jim. Wusste ja sie nicht, das sie die Kinder von Jamila vor sich hatte, der jungen Frau die schon so viel erleiden musste in ihrem Leben. 'Meine Mama mag Frankreich nicht. Und die doofe Königin erst recht nicht. Die ist dumm und naiv, sagt sie immer.' sprach Jim lauter zu der blonden Frau und wollte schnellstens weg von den blöden Franzosen, packte Anna an der Hand und ging die ersten Schritte weg von der Frau und ihrem Sohn. 'Komm Anna, wir gehen besser nach Hause.' mit dem Satz drehte sich Jim um und zog seine kleine Schwester hinter sich her. 'Danke für den Verband.' rief Anna noch und konnte gerade den schnellen Schritten ihres Bruder folgen. ~Dumm und Naiv... ja.. Naiv schon.. und dumm... ja... mittlerweile auch dumm....~ dachte die Frau über die letzten Worte des Jungen nach. Tat die Wahrheit doch weh. Hatte Marie Antoinette Paris, nein ganze Frankreich in den Ruin getrieben mit ihrer Dummheit. Deswegen seien sie geflohen, hatten alles hinter sich gelassen, sollen doch die Bürger alles haben, ihr war es nur Recht, das Volk hatte es verdient. Nur ihren Kopf wollte sie nicht verlieren, weil sie noch ihren Adelstitel trug. Zuhause auf dem Hof suchten Jamila und Charles schon voller Sorge nach ihren Kindern. Dachten sie nicht, das Jim davon laufen würde, weil er sauer war und Anna ihm noch hinter her. Auf er Wiese vor den Hofmauern rief Jamila nach ihren Kindern, danach immer horchend auf eine Antwort. Dann hörte sie in der Ferne eine Stimme, die Mama rief. Schnell fixierte sie die Richtung wo die Stimme ihres Sohnes erklang. 'Jim!! Anna!!' rief sie ihren Kindern entgegen und sie kamen auf ihre Mutter zu gerannt. Froh darüber wieder zu Hause zu sein, bei Mama und Papa. Jamila schloss ihre beiden Kinder in die Arme, konnte sie Jim nicht mehr böse sein, das er weggelaufen ist. Nur Charles, der war böse auf seinen Sohn und schritt ernsten Blickes auf Jamila zu die kniend ihre Kinder in den Armen hielt. Sie sah zu Charles auf, blickte in sein ernstes Gesicht. 'Charles nicht.' bat Jamila ihren Mann, doch es musste sein und Charles packte seinen Sohn am Arm und zerrte ihn aus den Armen seiner Mutter weg. Sah Charles noch das seine Tochter ein Taschentuch um die Hand hatte, worauf ein kleiner Blutfleck zu sehen war. Jamila nahm ihre Tochter mit auf den Hof, hinein in Haus, sollte sie nichts von dem mitkriegen was ihrem Bruder jetzt blühte. Im Haus setze sich Jamila mit ihrer Tochter in den Salon, auf das Sofa, wollte sie nach der Hand von Anna gucken und wissen wie das passiert ist. 'Gib mir deine Hand.' forderte Jamila von ihrer Tochter, sie streckte ihre verbundene Hand ihrer Mutter entgegen. Vorsichtig öffnete Jamila den Knoten am Tuch von der Hand ihrer Tochter, legte es auf den Tisch und sah sich dann die Schnittwunde an. 'Kannst du alle Finger bewegen ohne das es dir weh tut?' fragte Jamila ihre Tochter und Anna bewegte ihre Finger. 'Es tut nichts mehr weh, Mama.' sprach Anna und ihre Mutter gab ihre kleine Hand frei. 'Du bleibst hier sitzen, ich hole was. Und dann erzählst du mir wie das passiert ist.' forderte sie ernster Stimme von ihrer Tochter die nur nickte. Jamila ging hoch in den ersten Stock in ihr Zimmer, hatte sie im Schrank eine Arzttasche mit Verbandszeug und allen nötigen Utensilien. Die Tasche im Stall war schließlich für Pferde, diese hier im Haus in ihrem Schrank hatte zwar auch die selben Verbände und Desinfektionsmittel wie die für die Pferde, aber was beim Pferd wirkt, war ja auch beim Menschen angewendet worden, nur eben dann in größeren Flaschen abgepackt worden. Mit der Tasche in der Hand ging sie wieder zum Salon, horchte kurz in der Eingangshalle auf, sie hörte Charles dumpfe Stimme die ihren Sohn ausschimpfte, war seine Stimme genau so laut wie damals beim Streit mit seinem Vater, Charles würde seinen Sohn aber nie schlagen, Worte taten länger weh, als eine Ohrfeige. Er wurde selten so laut und so sauer, war er eher ein Ruhepol und derjenige der mal was durchgehen ließ, aber heute war es anders. Im Salon wartete Anna darauf das ihre Mutter wieder zurück kam. 'Mama?' erklang die Stimme von Anna in Jamilas Ohren und riss sie aus ihren Gedanken, setzte sie ihren Weg fort zum Salon. Sie stellte ihre Tasche auf den Boden ab und suchte alles nötige raus, eine Schere, eine Verbandsrolle, einen Tupfer, eine Kompresse und natürlich das verhasste Jod, denn das würde brennen auf der Wunde. 'Nicht das Jod, Mama.. das tut immer weh.' flehte Anna ihre Mutter an, das Jod doch wegzulassen. Ihre Mutter antwortete nicht und holte noch eine Dose Melkfett hervor, eine flache Schale und einen Holzspachtel. 'Nun sei nicht so ängstlich und erzähl lieber wie das passiert ist.' forderte Jamila von Anna. Öffnete Sie die Dose Melkfett, nahm mit dem Spachtel etwas heraus und gab es in die Schüssel, dann goss sie Jod dazu und verrührte das alles zu einer zähen Paste, gab noch was Melkfett hinzu um die Konsistenz zu festigen. Anna sah ihrer Mutter dabei zu. 'Ich habe mich verlaufen und dann war da dieser Junge...' fing Anna an zu erzählen. '.. er sprach komisch und wollte mir helfen Jim zu suchen... und dann... dann wollte er fechten... er hat mich klein und schwach genannt, da.. da bin ich böse geworden.. Mama.... ich wollte nicht... aber er war gemein...' erzählte Anna weiter, als ihre Mutter die angerührte jodierte Paste auf die Wunde auftrug, es brannte nicht. 'Siehst du, so brennt es nicht und hilft der Wunde trotzdem zu heilen.' legte sie jetzt eine Kompresse auf die Paste, damit würde diese gut einziehen und nicht durch den Verband kommen. 'Wie er sprach komisch? Wie komisch denn??' fragte Jamila ihre Tochter neugierig, nahm sie jetzt die Verbandsrolle zur Hand. 'Ich bin doch noch gar nicht fertig, Mama.... ähm..' Anna überlegte kurz. 'Ja, dann haben der Junge und ich uns duelliert, aber ich bin noch nicht gut genug.. und ich habe verloren... und dann tat meine Hand weh und hat geblutet.' erinnerte sich Anna an der geschehen während ihre Mutter den Verband um ihre Hand wickelte und ihr Aufmerksam zuhörte. 'Und wie ging es weiter? Da ist doch noch mehr passiert.' sah Jamila ihre Tochter an, sie spürte, das da noch mehr war außer dem kurzen Duell zwischen ihr und dem fremden Jungen. 'Ja... der Junge wollte mir die Hand verbinden, er wollte mir nicht weh tun... dann kam Jim und schrie den Jungen an... dann haben sich Jim und der Junge duelliert und Jim war ganz toll, er hat den Jungen zu Boden geschubst als er abgelenkt war.' erzählte Anna weiter mit Stolz in der Stimme, denn ihr großer Bruder hatte sie beschützt und für die Wunde an ihrer Hand gerächt. 'Und dann.. dann kam eine Frau, die Mutter des Jungen.. sie trug Hosen wie du Mama.... und sie hat mir die Hand neu verbunden.' Anna sah auf das Taschentuch auf dem Tisch. Jamila schnitt den Verband ab und am Ende einmal längs ein damit sie einen Knoten binden konnte, damit war sie fertig mit dem verbinden von Annas Hand und nahm das Taschentuch in die Hand, breitete es aus und sah an einer Ecke des Tuches Initialen auf gestickt. ~O F... hmm...~ dachte Jamila nach, blickte ernster auf der Tuch. 'Wie sah die Frau denn aus?' fragte Jamila, legte das Tuch wieder auf den Tisch und sortierte ihre Utensilien wieder ordentlich in die Tasche. 'Sie hatte blonde lange Haare.. der Junge war genau so blond.. Jim nannte sie Franzmann. Was ist ein Franzmann?' die Frage ließ Jamila grinsen. Hatte Jamila ihr beigebracht immer zu Fragen, wenn sie was nicht wusste oder wissen wollte. Denn Wer nicht Fragt bleibt dumm. Hatte Jamila ihren Kindern beigebracht. 'Das sind Franzosen. Dein Bruder sollte nicht solche Wörter benutzen.' erklärte sie ihrer Tochter und schloss ihre Tasche. 'Dann haben die komisch gesprochen.. in einer anderen Sprache.. die Frau schimpfte mit dem Jungen.. aber er hat sich dann bei mir entschuldigt. Dann wollte Jim ganz schnell weg, er sagte das Franzosen doof sind... dann waren wir wieder hier.' sprach Anna weiter, fasste sie kurz an den Verband, er war nicht zu feste und auch nicht zu locker, ihre Mutter konnte am besten Verbände wickeln. Während Jamila ihrer Tochter die Hand versorgte und ihrer Erzählung zuhörte, spielte sich draußen vor den Mauern des Hofes ein anders Szenario ab. 'Was fällt dir ein einfach wegzulaufen!!'schrie Charles seinen Sohn an, der sich unter seinen lauten Worten klein machte. 'Ich bin mehr als Enttäuscht von dir! Zudem hast du deine Schwester in Gefahr gebracht! Ihr könntet auch tot sein!! Was wäre wenn euch irgendein Fremder einfach mitgenommen hätte??! Oder ihr wärt sonst wo, wo ihr nicht mehr weg kommt!!! schrie er weiter, wollte er sich die ganzen Möglichkeiten zum Verlust seiner Kinder gar nicht erst vorstellen, zu schmerzhaft war diese Vorstellung. War Charles aber auch voller Sorge gewesen um seine Kinder. 'Aber Papa.. ich kann doch nichts..' versuchte Jim sich zu Rechtfertigten und ballte seine Hände zu Fäusten. 'Versuch dich jetzt nicht raus zureden! Du hättest nicht weglaufen sollen! Weißt du eigentlich welche Angst wir um euch hatten!!' schnitt Charles seinem Sohn das Wort ab, wurde seine Stimme mit dem letzten Satz ruhiger, die erste war Wut abgeklungen. 'Versteh doch. Ich will dir nichts böses.' kniete sich Charles nun vor seinem Sohn dem schon Tränen in den Augen standen, wollte er nicht, das sein Vater weiter böse auf ihn ist. Wollte er doch ein guter Sohn sein und auf seine Eltern hören. Charles sah seinen Sohn jetzt nicht mehr böse und ernst an, die Tränen in den Augen seines Sohnes verrieten ihm, das Jim es Leid tat was er getan hat. Kurz nach Charles letzten Satz schmiss sich sein Sohn in seine Arme. 'Ich wollte doch nicht das so etwas passiert, Papa..' schluchzte er in den Stoff des Gehrocks seines Vaters. Schloss Charles seine Sohn in seine Arme und drückte ihn an fest an sich. 'Du wirst in Zukunft auf das hören was deine Mutter und ich dir sagen. Auch wenn du es jetzt noch nicht verstehen wirst, es blöd findest und du lieber deinen eigenen Kopf durchsetzen möchtest, du tust was wir dir sagen, wir wollen nur das beste für dich und deine Schwester.' sprach Charles mit sanfter Stimmer zu seinem Sohn, strich ihm dabei über den Rücken, sollte er sich wieder beruhigen. Jim schluchzte nochmals und nickte mit dem Kopf an der Schulter seines Vater. 'Jetzt wisch dir die Tränen aus dem Gesicht, dann gehen wir rein.' forderte Charles von seinem Sohn, löste seine Arme von dem kleinen Körper und richtete dich wieder auf. Im Haus ging Jamila mit ihrer Tochter im Schlepptau Richtung Küche, Anna hatte Durst und wollte etwas trinken. Die Dienstmädchen waren Wäsche am waschen und nicht anwesend in der Küche. Anna setze sich an den Tisch in der Küche, ihr Mutter holte ein Glas aus dem Schrank und schenkte ihr etwas Saft, welches in der früh gepresst wurde ein, mischte ihn mit Wasser und gab Anna das Glas in die Hände. Jamila nahm sich auch ein Glas, ging damit aber in der Keller und zapfte sich lieber ein Bier, das brauchte sie jetzt nach dieser Aufregung. Wieder zurück setzte sie sich ihrer Tochter gegenüber an den Tisch und nahm den ersten Schluck Bier. 'Ist Papa böse auf Jim?' fragte Anna neugierig, woher sie auch immer diese Neugier hatte, manchmal wollte sie einfach zu viel Wissen. 'Jetzt bestimmt nicht mehr. Aber dein Bruder war auch unvernünftig und du auch, weil du ihm einfach nachgelaufen bist.' erklärte sie ihrer Tochter. 'Euch hätte schlimmes passieren können. Was wäre wenn ihr einem Fremden begegnend wärt der nicht so freundlich war wie die Frau mit ihrem Sohn?' sah Jamila ihre Tochter ernster an. Anna starrte auf ihr Glas, ihr war nicht bewusst in was für eine Gefahr sie hätte sein können und einfach Glück gehabt hat. Von den Sorgen und Ängste ihrer Eltern ganz zu schweigen. 'Wir hatten große Angst das euch beiden etwas schlimmes passiert ist und dein Vater und ich euch nicht mehr wieder sehen werden. Anna, tu so etwas bitte nie wieder.' redete Jamila auf Anna ein. Anna nickte und sah ihre Mutter dann an. 'Aber Papa wird nicht mir mir schimpfen, oder?' hatte Anna doch Angst vor ihrem Vater, wenn dieser Wütend war, er schrie dann immer so schrecklich laut. 'Nein, er wird mit dir nicht schimpfen.' versicherte Jamila ihrer Tochter und nahm noch einen Schluck Bier, dann hörte sie die Tür in der Eingangshalle. Charles war mit Jim in Haus gekommen, hörte sie ihre Schritte der Küche nähernd. Sie sah zur Tür, das diese jeden Augenblick aufgehen würde und Charles eintrat. Einen kurzen Augenblick später öffnete sich die Küchentür und Jim trat als erstes in die Küche, sah zu seiner Mutter, ging sofort zu ihr. 'Mama, ich wollte nicht das Anna weh getan wird. Ich werde nie wieder weglaufen.' sprach er ernste Worte zu seiner Mutter. Jamila drehte sich auf den Stuhl ihrem Sohn zu, nahm sein Gesicht in ihre Hände, sah in seine Augen. 'Das weiß ich doch. Du bist ein braver Junge und wirst wieder auf das hören was wir dir sagen.' strich sie ihm noch über den Kopf und ordnete eine Strähnen zurück in seine gebunden Haare. 'Trink was. Du musst doch durstig sein.' wollte Jamila das ihr Sohn was trinkt, tat Jim das viel zu wenig ihrer Anschicht nach. Charles war still hinter seinem Sohn in die Küche gekommen, hörte den Worten seiner Frau zu und hatte zwei weitere Gläser aus dem Schrank geholt. 'Ich brauch nen Wein.' sprach Charles und schenkte sich Wein ein aus einer bereits offenen Flasche von Vorabend, die er nicht leer getrunken hatte. Seinem Sohn füllte er das Glas mit Wasser, ohne Saft. Jim hatte sich bereits neben seine Schwester gesetzt und trank gleich einen großen Schluck Wasser. Hatte seine Mutter recht gehabt, das er durstig sei. Charles blieb stehen, gelehnt an die Arbeitsfläche der Küche und trank sein Glas schnell leer, hatte er den Wein gar nicht genossen sondern so runter gespült. Beruhigte der Wein seine innere Unruhe wegen seinem Sohn. Anna und Jim leerten ihre Gläser, fragten ob sie wieder auf den Hof durften. Natürlich durften sie, sollten aber pünktlich zum Abendessen wieder drin sein. Jamila und Charles sprachen noch über das Geschehene und Jamila hatte schon eine Ahnung wen Jim und Anna begegnet sind. Das Taschentuch hatte sie in ihre kleine Tasche an der Weste gesteckt, sollte es eines der Dienstmädchen waschen. Sie nahm das Taschentuch in die Hand, sah auf die Initialen ~Was treibt euch hier her?~ war sie nachdenklich, dachte wieder an früher, an das Gespräch mit ihr im Gefängnis. Charles sah sie nur an, konnte er nur sehen, das sie in Gedanken war, wollte er sie nicht aus diesen reißen. Jamila leerte ihr Glas auf Ex, stand auf und ging Richtung Waschküche, wollte sie das Taschentuch abgeben um es waschen zu lassen. Kapitel 16: Freund oder Feind? ------------------------------ Kapitel 16 (Freund oder Feind) 'Mama warum darf Jim zu Schule gehen und ich nicht??' beschwerte sich Anna bei ihrer Mutter, als Jim am Morgen das Haus verließ um zur Schule zu gehen. 'Du kriegst demnächst Privatunterricht. Hier sind alle zu Konservativ... ' runzelte Jamila die Stirn, hatte sie das Glück gehabt auf eine Private Schule gehen zu können, wo keiner drauf geguckt hat ob sie ein Mädchen oder ein Junge ist, solange das Geld bezahlt wurde. Jim ging in eine öffentliche Schule, hatte sich doch was getan in der Entwicklung des Schulsystems und der Bildung für Kinder, nur für Mädchen, da gab es immer noch Probleme. Hatten nur Adelige Mädchen das Privileg Schulunterricht zu erhalten, auf dem Land, bei den Bauern blieb es den Kindern immer noch verwehrt. Aber die de Burgh's waren ja keine Bauern, sie waren Wohlhabend, aber auch nicht Adelig. Charles hatte schon früh angefangen seinen Kindern das Schreiben bei zu bringen, lesen ging noch nicht richtig und Mathe erst recht nicht, das würde Jim jetzt lernen und sein Vater würde mit ihm zuhause noch weiter lernen. 'Was ist denn Kon.. kon.. das was du gesagt hast, Mama?' Konnte Anna das für sie schwierige Wort nicht aussprechen. 'Konservativ, mein Schatz. Das heißt, das man zur sehr an alten Sachen festhält, wie hier mit der Schule. Denken die Christlichen immer noch, das es nur Jungen oder eben Männern gestattet ist Bildung zu erhalten und Mädchen und Frauen nicht.' erklärte Jamila ihrer Tochter, die aufmerksam zuhörte. 'Aber ich kann doch schon etwas schreiben und Papa wollte mir auch das Lesen beibringen. Also kann ich doch auch zur Schule, wie Jim.' drängte Anna weiter doch auch zur Schule gehen zu dürfen, sah ihre Mutter mit ernsten Blick an, denn sie meinte es auch so. 'Du bist auch zur Schule gegangen als du so alt warst wie ich, oder nicht?' fuhr Jamilas Tochter weiter, sie wollte auch so gebildet sein wie ihre Mutter. Jamila stockte kurz, dachte nach. Mit sieben Jahren war sie noch in Afrika, spielte mit den Kindern der Massai, lernte von ihrem Vater Lesen und Schreiben. Wussten Jim und Anna nichts über die Kindheit ihrer Mutter, hatte sie es ihnen noch nicht erzählen können. Vielleicht wäre es an der Zeit ihnen einfach mal was zu erzählen, war ihre Kindheit doch sehr spannend und aufregend gewesen. 'Als ich so alt war wie du, habe ich noch ganz woanders gelebt. Weit weg von hier.' fing Jamila an, nahm ihre Tochter an der Hand und ging mit ihr wieder ins Haus. Hatten sie auf dem Hof Jim zur Schule verabschiedet. 'Wie woanders? Wo denn??' fragte Anna neugierig, hatte ihre Mutter sie von den Gedanken unbedingt zur Schule gehen zu wollen abgebracht. Anna würde schon noch ihren Unterricht kriegen, richtigen Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Jamila ging mit Anna hoch in das Büro ihres Schwiegervaters, denn dort stand ein Globus. Sie stellte den Stuhl am Bürotisch an den kleinen Tisch auf dem der Globus stand. 'Hast du dir den schon mal genauer angesehen?' wollte Jamila ihrer Tochter etwas Erdkunde bei bringen, wenn sie schon aus ihrer Kindheit erzählt, sollte Anna auch wissen wo ihre Mutter ihre Kindheit verbracht hatte. Jamila drehte den Globus, hielt ihn fest und zeigte Europa. Anna sah und hörte genau hin, war sie doch sehr Wissbegierig. 'Sieht du hier ist Deutschland, da Belgien, die Niederlande und das kleine Luxemburg.' zeigte Jamila Anna die ersten Nachbarländer ihres Heimatlandes. 'Die sind ja gleich neben an.' stellte Anna fest. 'Und da ist das doofe Frankreich!' zeigte sie mit dem Finger auf den Landteil wo Frankreich drin geschrieben war, hatte sie sich doch schon mal den Globus angesehen und ihr Opa hatte ihr einige Länder gezeigt, hatte sie ihn auch gefragt wo Frankreich ist, daher wusste sie wo es auf der Karte zu finden ist. 'Wieso ist Frankreich denn doof?' fand Jamila die Äußerung ihrer Tochter verwirrend. 'Jim hat das gesagt, das du das gesagt hast. Frankreich ist doof und die Königin auch.' erklärte Anna warum sie Frankreich doof findet. Sie kniete auf dem Stuhl, sah den Globus genau an, versuchte die Schriften darauf zu lesen. 'Du warst doch noch gar nicht in Frankreich, warum solltest du es dann doof finden, nur weil dein Bruder das sagt? Aber es ist auch egal. Frankreich spielt in meiner Kindheit noch keine Rolle.' versuchte Jamila das Thema Frankreich auszublenden, es gehörte jetzt nicht hier her. 'Ja und wo warst du dann, als du so alt warst wie ich?' sah Anna ihre Mutter an, wartete nur darauf zu wissen wo ihre Mutter ihre Kindheit verbracht hatte. Jamila dreht den Globus ein bisschen weiter, das Spanien im Blickfeld lag. 'Sieh her. Das ist Spanien, da war ich auch, bin aber nur durchgereist auf den Weg nach Deutschland. Und hier unten.' sie zeigte mit den Finger auf Tansania. 'Da habe ich mit meinem Vater gelebt und da bin ich auch geboren.' zeigte Jamila ihrer Tochter ihre Geburtsland Tansania auf dem Globus. Anna weitet ihre Augen. 'So weit weg??? Wie kommt man denn dahin?' war Anna ganz fasziniert, das ihre Mutter mal so weit weg gelebt hat. 'Na ja, damals im Bauch meiner Mutter. Sie war schon schwanger mit mir, als sie mit meinem Vater nach Afrika reisten. So bin ich dann auch da geboren.' lächelte Jamila, dachte sie an ihre unbeschwerte Kindheit zurück. 'Aber erst reist man ganz normal mit einer Kutsche bis Spanien, oder genauer nach Andalusien an die Costa de Sol, von da kommt man mit einem Schiff nach Afrika und dann geht es weiter mit Kutsche oder auf wackligen Kamelen, die schaukeln ganz doll wenn die gehen.' grinste Jamila und zeigte Anna den ungefähren Weg nach Tansania. 'Wie lange ist man da denn Unterwegs? 2 Monate oder so? Und was spricht man da für eine Sprache?' fragte Anna wieder so neugierig, fand sie die Kindheitsgeschichte ihrer Mutter aber auch zu Interessant, das sie genauer Fragen musste. 'Wir sind aber gar nicht neugierig, oder??' grinste Jamila weiterhin, sie erzählte ihrer Tochter gerne was über Tansania, die Massai und wie sie dort gelebt hat. 'Man spricht dort Swahili. Und das Volk bei dem ich die meiste Zeit verbracht habe nennt sich Massai. Die haben mir auch meinen Namen gegeben.' erzählte sie Anna und rechnete schon mit weiteren Fragen, doch bevor Anna was fragen konnte fuhr Jamila mit ihrer Erzählung weiter. 'Du musst wissen, das meine Mutter bei meiner Geburt gestorben ist. Die Massai hatten meiner Mutter so gut es ging geholfen, aber nichts half und so brachten sie mich zu meinem Vater und er zog mich alleine groß, bis ich elf war.' stimmte diese Erinnerung Jamila nachdenklich. Sie hätte gerne ihre Mutter kennengelernt, aber ihr Vater sprach nie viel über sie, auch als Jamila gefragt hatte, bekam sie nur kurze Antworten. 'Kannst du die Sprache noch sprechen??' fand Anna das am spannendsten, zu wissen ob ihre Mutter sie Sprache noch konnte, nach so langer Zeit. 'Bila shaka mimi bado anaweza lugha' antwortete Jamila auf Swahili ihrer Tochter und zwinkerte ihr zu. Anna schreckte auf. 'WAAAHH!! MAMA!!' war sie ganz erstaunt, was ihre Mutter alles konnte, sie wollte auch so werden, so viel Wissen, so viel können. 'Was denn mein Kind?' lächelte sie Anna an. 'Es gibt auch ganz schöne Lieder. Ich könnte sie grob übersetzen. Dann könntest du sie auch singen.' schlug sie ihrer Tochter vor. 'Boah, das wäre toll. Kannst du das wirklich machen, Mama?!' platze es aus Anna raus, sie sang sehr gerne, hatte sie auch eine schöne Stimme. 'Natürlich. Das wäre auch mal was anderes als die üblichen Lieder die ja schon jeder kennt. Dann singen wir zusammen.' toppte sie noch ihren ersten Vorschlag, denn Jamila hatte früher auch gerne gesungen in Afrika, mit allen zusammen, fand sie daran aber keine Freude mehr als sie in Deutschland war, wollte keiner diese fremde Sprache und Gesang hören. Jamila erzählte ihrer Tochter noch mehr über ihre Kindheit, das sie bei den Massai auch Bogen schießen gelernt hat, auch das sie die Kleidung der Massai trug, zeigte sie Anna ungefähr wie diese aussah. Das Bogen schießen hatte Jamila in Deutschland ja weiter praktiziert und sich einen besseren Bogen und Pfeile gekauft. Wollte Jamila ihrer Tochter das auch noch bei bringen, aber erst mal sollte sie richtig fechten lernen bevor sie was neues lernen sollte, reiten konnte sie schon, war sie mit Anna schon einen Tag nach der Geburt im Stall gewesen und wenn Anna schlief machte sie ihre Arbeit. Jim konnte zum Zeitpunkt Annas Geburt schon gehen und war auch immer mit dabei im Stall. Am Nachmittag kam Jim aus der Schule nachhause. Er schien schlecht gelaunt zu sein, kickte er den Rest des Weges bis auf den Hof einen kleinen Stein vor sich her. Sein Vater sah seinen Sohn vom Stall aus ins Haus gehen. 'War das Jim?' fragte Jamila, die nur die Haustür zufielen hörte und dann neben Charles stand und zu ihm hoch sah. 'Ja, er schien verärgert. Es ist bestimmt was in der Schule passiert.' schloss Charles aus dem Verhalten seines Sohnes. Jamila setzte sich in Bewegung, ihrem Sohn hinterher. Als sie durch die Haustür trat sah sie Jim gerade noch die letzten Stufen die Treppe hoch gehen und wie er im Flur verschwand, er würde sich in sein Zimmer zurück ziehen. Jamila ging in die Küche, Jim würde hungrig sein, hatte er nichts zu essen mitgenommen zur Schule. Normalerweise hatte er immer was dabei und wenn nicht, fand man ihn am Nachmittag nach der Schule in der Küche, es war immer eine Kleinigkeit zu essen da, würde es ja zum Abendessen dann nicht mehr lange dauern. Aus dem Schrank nahm sie einen flachen Teller, schnitt zwei Scheiben Brot und und strich dünn Marmelade drauf, die gab es eigentlich nicht zum Abendessen, dazu stellte sie noch eine große Tasse Kakao. Mit dem Teller in der Hand ging sie hoch zu Jims Zimmer, klopfte kurz an, öffnete die Tür und trat ein, schloss die Tür hinter sich und blieb erst mal an der Tür stehen. Sah ihren Sohn an seinem Tisch sitzen und ging zu ihm, stellte den Teller vor ihm auf den Tisch ab. 'War es heute nicht gut in der Schule?' fragte sie ihren Sohn direkt, brachte es ja nichts um den heißen Brei zu reden. Jim sah auf den Teller und nahm eine der Brotscheiben, biss hungrig davon ab und trank gierig den Kakao. Seine Mutter setze sich zu ihm an den Tisch. 'Jetzt erzähl mal, was heute nicht so gut war in der Schule.' wollte Jamila jetzt von ihrem Sohn wissen was seine schlechte Laune verursachte. 'Wir haben zwei neue in der Klasse. Der eine...' Jim sprach mit vollen Mund, leerte die Tasse Kakao und spülte den letzten Bissen Brot runter. '… der eine ist nicht nett... der hat mich blöd angemacht... und der andere... das ist der Sohn von der Blonden Frau... mit dem ich duelliert hatte... ich mag ihn nicht... er hat Anna weh getan...' erzählte Jim weiter. Jamila sah verwundert auf. ~Der Sohn von Oscar in einer normalen öffentlichen Schule??? Sie könnte ihn doch auf eine Private schicken.~ Ihr Blick wurde nachdenklich. 'Wie heißen denn die beiden neuen? Sie müssen sich doch vor der Klasse vorgestellt haben.' musste sie Gewissheit haben, das es wirklich Oscars Sohn war, der jetzt in der Schule von Jim war. 'Der so gemein zu mir war heißt Rüdiger, das ist so ein Vollpfosten.... und der blonde heißt Etienne Francois, ein Franzm.. Franzose... die sind aus Frankreich geflüchtet wegen der Revolution, hat er zumindest erzählt.' beendete Jim seine Erzählung über das Geschehene vom Schultag und nahm die zweite Scheibe Brot. ~Etienne Francois... ja, das passt... Etienne.. gekrönt... Francois.. aus Frankreich...ein guter Name...er kann nur Oscars Sohn sein.~ sah Jamila nachdenklich zum Fenster raus. Beendete ihren Gedankengang aber schnell und sah ihren Sohn wieder an. 'Freunde dich doch mit Etienne an. Er hat sich doch bei Anna entschuldigt, er wollte ihr nicht weh tun und es tut ihm sicher immer noch leid, das so was passiert ist.' würde Jim und Etienne gute Spielkameraden sein, hatten sie sich ja schon duelliert, vielleicht würde es eine Freundschaft fürs Leben werden. Jim schluckte das letzte Stück Brot runter, war es trotz Marmelade recht trocken. 'Ich möchte noch was trinken, Mama.' mit dem Satz stand Jim vom Tisch auf und wollte in die Küche. Jamila nahm den Teller, stand ohne Hilfe ihres Gehstockes auf, war ihr Bein in letzter Zeit schmerzfrei und sie konnte ohne Gehstock fast normal gehen, würde sich das im Winter wieder ändern, bei der Kälte. Sie ging ihrem Sohn hinter her in die Küche, er wartete auf seine Mutter, denn an die oberen Schränke kam er nicht dran, wo die Gläser standen. Jamila stellte den Teller mit der Tasse ab und holte ein Glas aus dem oberen Schrank. 'Was möchtest du denn trinken, Wasser oder Saft? Fragte sie ihren Sohn, der sich an den Tisch setzte. Beide Getränke standen in der Küche. Der Saft wie immer frisch vom Morgen, hatte schon wer von getrunken. 'Wasser.' antwortete er seiner Mutter kurz und knapp und seine Mutter füllte das Glas fast voll, stellte es Jim auf den Tisch, die Karaffe ebenfalls, konnte er sich nach schenken, wenn er noch mehr Durst hat. 'Und meinst du nicht, das Etienne ein guter Freund wäre? Wie alt ist er denn?' schnitt sie wieder das Thema an und sah ihren Sohn an. 'Ich weiß nicht... aber er ist so alt wie Anna. Anna hat früher Geburtstag als er, also ist Anna älter als er.' nahm es Jim mit dem Alter wohl ganz genau. 'Ah ja.. also ist er ein Jahr jünger wie du, das ist doch gut.' ermutigte sie ihren Sohn sich doch mit Etienne anzufreunden. 'Lerne ihn doch erst mal richtig kennen. Ihr habt euch leider auf dem falschen Fuß kennengelernt.' sprach Jamila weiter auf ihren Sohn ein, der sein Glas geleert hatte und es nochmals füllte. 'Wie auf dem falschen Fuß? Ich bin ihm nicht auf die Füße getreten.' verstand Jim den Satz seiner Mutter nicht. Sie rollte mit den Augen und grinste. 'Ich meine damit, das ihr euch unter schlechten Bedingungen kennengelernt habt. Hättet ihr euch erst jetzt zum Beispiel kennengelernt, wärst du nicht so voreingenommen von ihm. Verstehst du?' erklärte Jamila ihrem Sohn was sie meinte und er verstand. 'Also soll ich vergessen was er Anna angetan hat?' sah er seine Mutter mit grimmiger Miene an, denn das würde er nicht vergessen und auch nicht verzeihen. 'Nein, vergessen sollst du es nicht. Es aber Etienne auch nicht ewig vorhalten. Es ist nun mal passiert, du kannst es nicht mehr Rückgängig machen. Und die Schnittwunde ist ohne Narbe und Folgeschäden sehr gut verheilt, das ist das wichtigste.' sprach sie ernster zu Jim, der den Worte seiner Mutter zuhörte und verstand was sie meinte. 'Versuch es einfach mal. Er ist bestimmt ein sehr netter Junge.' waren ihre letzten Worte an Jim, der nachdenklich auf sein Glas sah. Jamila stand auf und ging aus der Küche, sollte ihr Sohn in Ruhe über ihre Worte nachdenken. Der Abend verlief normal, Charles lernte mit Anna und Jim nach dem Abendessen noch etwas Schreiben und Lesen. Jamila war im Büro ihres Schwiegervaters und übersetzte aus ihren Gedanken dort zwei afrikanische Lieder, wie sie es Anna versprochen hatte. Am nächsten Morgen nahm Jim was zu essen mit in die Schule. 'Und denk an das was ich dir gesagt habe.' nahm Jamila ihren Sohn nochmal in den Arm bevor er los ging zur Schule. Er würde gerne hin reiten, dann könnte er morgens noch was länger liegen bleiben, aber das ging leider nicht. Anna stand neben ihrer Mutter, hatte sie noch ihr Nachthemd an und keine Schuhe als sie auf dem Hof mit ihrer Mutter Jim zu Schule verabschiedeten. 'Rein mit dir Fräulein und zieh dich an.' scheuchte sie ihre Tochter wieder ins Haus. Charles kam die Treppe hinunter, er war wahrlich kein Frühaufsteher. Seine Tochter huschte an ihm vorbei in ihr Zimmer um sich anzuziehen für den Tag. 'Guten Morgen Papa.' begrüßte Anna ihren Vater noch schnell und verschwand in ihr Zimmer. Charles sah ihr kurz nach. 'Sollte sie sich nicht sofort anziehen und nicht erst im Nachthemd hier herum laufen?' schritt Charles die letzten Stufen hinab und seine Frau stand bei ihm. 'Lass sie doch, später wird sie das schon von selbst machen.' verharmloste Jamila das auftreten ihrer Tochter und nahm Charles Hand. 'Guten Morgen erst mal. Hast du gut geschlafen?' sah sie ihren Charles an. Bemerkte er einen leichten Unterton in ihrer Stimme und er reagierte sofort darauf. 'Natürlich.. mit dir an der Seite schlafe ich immer gut.' und er wendete sich ganz ihr zu. Sie sah müde aus, hatte Ringe unter den Augen vom frühen aufstehen, aber ihre Augen waren immer noch so schön wie am Tag als sie die Arbeit auf dem Hof annahm. Die letzten Jahre sah man ihr kaum an, ihre Haut zeigte keine Grübchen oder Krähenfüße, nur die leichten Ringe unter den Augen. Das sie jetzt schon Fünfunddreißig war sah man ihr wirklich nicht an. Sie sahen sich tief in die Augen, hatten sie das schon länger nicht mehr und sie verloren sich gegenseitig in den Augen des anderen. 'Ich habe ganz vergessen wie schön deine Augen doch sind.' flüsterte Jamila und kurz darauf küssten sie sich, als wären sie frisch verliebt, waren es solche Momente die sie immer wieder daran erinnern ließen wie sehr sie sich liebten. Wurde Charles Zunge fordernder und er drückte seine Frau enger an sich, hatte er vergessen wo sie standen. Wurde Jamila wie Butter in seinen Armen, vergaß sie auch, das sie in der Eingangshalle standen, wo sie jeder sehen konnte, der aus der Küche oder Salon kam. 'Ist das Knutschen??' ertönte Anna zarte Stimme von ersten Stock aus. Jamila und Charles erschraken, lösten ihren Kuss und die Arme um einander. 'Du sollst dich doch anziehen.' sprach Jamila zu ihrer Tochter. Charles ging einfach ohne ein Wort in den Speisesaal, war es ihm zu unangenehm, das jetzt auch seine Tochter sie bei einem so innigen Kuss gesehen hatte. 'Du musst mir helfen Mama, ich weiß nicht was ich anziehen soll.' bat Anna ihre Mutter um Hilfe beim anziehen. 'Fängt das jetzt schon bei dir an?' mit den Worten ging sie die Treppe rauf zu ihrer Tochter. 'Zeig mal was du anziehen möchtest.' nahm sie ihre Tochter bei das Hand und ging mit ihr auf das Zimmer. Jamila setzte sich auf das Bett ihrer Tochter, sollte sie ihr zeigen was sie anziehen wollte und sich nicht entscheiden konnte. 'War das jetzt Knutschen?' fragte Anna erneut neugierig und kramte die Sachen raus wo sie sich nicht entscheiden konnte. 'Ja, das war Knutschen, wenn du es so nennen magst.' gab Jamila auf, ihrer Tochter es zu verheimlichen, sie würde sonst nur immer wieder nach fragen. 'Das macht man doch nur, wenn man sich ganz doll lieb hat, oder? Das sagte Jim.' stand Anna vor ihrer Mutter mit den Sachen in den Händen. 'Komm mal her.' sprach Jamila zu ihrer Tochter und Anna setzte sich neben ihre Mutter aufs Bett. Wartete Anna gespannt auf klärende Worte ihrer Mutter. 'Dein Vater und ich zeigen uns damit das wir uns lieben. Das tun auch andere Ehepaare. Und wenn dein Vater und ich uns nicht so lieben würden, wärst du und dein Bruder gar nicht auf der Welt. Verstehst du? Und es gehört mehr dazu als nur rum zu knutschen, wenn man jemanden liebt.' erklärte sie Anna und sah sie an, war sie doch noch so jung und unschuldig. 'Und woher weiß ich das ich jemanden liebe? Wie fühlt sich das an?' jetzt gingen die Fragen aber zu weit. 'Das merkst du schon, wenn du alt genug bist. Aber es reicht jetzt. Du sollst dich anziehen.' beendete Jamila das Thema. Sie wusste jetzt was Knutschen ist und warum ihre Eltern es taten. 'Ja, was soll ich denn jetzt anziehen? Das Kleid, oder Hosen? Stellte Anna ihrer Mutter vor die Wahl. 'Es wäre schön dich mal wieder in einem Kleid zu sehen. Aber wenn du dich wohler in Hosen fühlst, ziehst du die an.' erleichterten ihre Worte Annas Wahl nicht wirklich. Sie überlegte und entschied sich dann für das Kleid. Beim Anziehen half Jamila ihrer Tochter noch, auch die Haare entsprechend zu bürsten und zusammen zubinden. Anna sah richtig hübsch aus, eine richtige kleine Dame. Zusammen gingen sie in den Speisesaal wo Charles schon auf sie wartete, er hatte jetzt angefangen morgens Kaffee zu trinken, der machte ihn wach. Er sah erstaunt auf, als er seine Tochter im Kleid sah. 'Wo kommt denn diese kleine Lady auf einmal her?' erkannte man nicht das Anna auch eine wilde ungestüme Seite hatte, wenn sie ein Kleid träg, sie verhielt sich auch Damenhafter, als wenn sie Knabenkleider an hatte. 'Papaaa..' erklangt Annas Stimme, Charles lächelte nur, fand er es gut, seine Tochter mal wieder einem Kleid zu sehen. Bei Jim in der Schule lief zuerst noch alles normal. In einer Pause aß er das Brot, was seine Mutter ihm gemachte hatte. Mit Etienne hatte er noch nicht gesprochen, fiel es ihm schwer. Rüdiger hatte ihn heute in ruhe gelassen, hatte er ein anderes Opfer, Etienne nämlich. Jim stand mit den anderen Jungs zusammen, er teilte sein Brot mit einem der nichts dabei hatte. Das war für Jim selbstverständlich, hatte seine Mutter ihm auch beigebracht zu teilen. 'Wo ist eigentlich unser Franzose?' fragte einer der Jungs in die Runde. 'Ich glaube der Rüdiger knöpft sich den Blondschopf vor.' lachte einer anderer auf, hatte Etienne keine Sympathisanten unter den anderen Jungen. 'Lasst ihn doch in Ruhe, in seinem Land herrscht Mord und Totschlag. Da sind die Straßen rot vor Blut. Er ist froh hier sein zu dürfen.' verteidigte Jim Etienne. Und sah die beiden Jungen böse an, die über ihn lästerten. Wussten sie wohl nicht, wie es in Frankreich zur Zeit aussieht. 'Nimmst du ihn jetzt noch in Schutz? Diesen Schönling?' sprach einer der beiden Jungen. 'Würdet ihr nicht auch fliehen, wenn hier ein Krieg ausbrechen würde? Dann wärt ihr auch froh noch am Leben zu sein, egal in welchem Land.' wollte Jim, das die anderen Etiennes Situation verstehen. 'Er ist nicht freiwillig hier, sondern ein Flüchtling vor der Revolution.' sprach Jim weiter. Jetzt fingen die Köpfe der Jungs an nachzudenken und zu verstehen. 'Stimmt.. du hast recht.... wir sollten ihn nicht so behandeln. Er ist sicher nicht ganz freiwillig hier.' sprach ein anderer Junge. Der Lehrer kam auf den kleinen Hof, die Pause ist vorbei und alle gingen wieder in den Klassenraum. Der weitere Unterricht verlief normal. Etienne sah etwas verstört aus, als hätte er Angst, er sah sich immer wieder um während des Unterrichts. Jim sah immer wieder kurz zu Etienne, Rüdiger hat sicher Schuld an seinem Verhalten, hatte er beide in der Pause nicht gesehen. Die Schule war aus. Jim wartete vor der Tür auf Etienne. Verließ er als letzter den Klassenraum. 'Etienne?' sprach Jim ihn an und Etienne erschrak, als er angesprochen wurde. 'Wir kennen uns doch. Wir haben uns doch duelliert. Weißt du noch?' sprach er weiter. Etienne war nervös. 'Ja ja... ich weiß, ich habe deine Schwester an der Hand verletzt. Das tut mir immer noch Leid. Ist die Wunde gut verheilt?' beruhigte er sich in Gegenwart von Jim. 'Ja, da sieht man nichts mehr von. Ach und mein Name ist James Tiberius, aber Jim reicht vollkommen.' stellte sich Jim vor, hatte er es bei dem Duell nicht getan. 'Ah, ein toller Name.' lächelte Etienne vergaß er das auf dem Hof Rüdiger auf ihn wartete. Der Lehrer scheuchte die beiden Jungs nach draußen. Dort stand Rüdiger, der Vollpfosten, wie Jim ihn betitelte. Rüdiger war größer und kräftiger als Jim und Etienne. 'Was will der denn noch?' fragte sich Jim als er den Vollpfosten auf dem Hof sah, wollt er einfach an ihm vorbei gehen, ohne ihn zu beachten. Etienne folgte Jim, sah immer wieder zu Rüdiger, der mit geballten Fäusten da stand. 'Warte du Schnösel!! Ich hab noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen.' sprach Rüdiger Etienne an, fixierte ihn worauf er wie erstarrt stehen blieb und ging auf Etienne zu. Jim sah aus dem Augenwinkel noch wie Rüdiger auf Etienne zu ging, blickte über seine Schulter nach hinten, sah den erstarrten Etienne und wie Rüdiger seine Faust hob. 'Du Vollpfosten!!!' schrie Jim, hatte er sich blitzschnell umgedreht Anlauf genommen und rammte Rüdiger mit der Schulter um. Der kräftige Junge fiel zu Boden, war er aber jetzt erst recht sauer. 'Was mischst du dich da ein!!' brüllte Rüdiger auf dem Boden liegend Jim an, der sich die Schulter hielt. 'Traust dich nur an schwächere, was. Du bist so armselig!!' beschimpfte Jim Rüdiger. Dieser stand auf, wollte Jim jetzt seine Faust ins Gesicht verpassen, doch Jim wich dem ungeschickten Jungen aus und Rüdiger stolperte wieder, hatte er einfach zu viel Schwung in seinen Angriff auf Jim gelegt. Jim gab Rüdiger noch einen leichten Schubs und er verlor das Gleichgewicht, fiel wieder zu Boden. Diesmal ließ er Rüdiger keine Zeit wieder auf zu stehen. Jim packte Etienne am Handgelenk und sie rannten vom Hof. Denn schlagen wollte sich Jim auch nicht, seine Mutter würde das nicht gerne hören, zudem wäre es auch einfach niveaulos sich auf eine Schlägerei mit so einem Jungen einzulassen. Jim war schlauer und ließ Rüdiger mit seiner Wut und seinem Hass auf dem Hof alleine. Jim rannte mit Etienne ein ganzes Stück, bis ihnen die Puste aus ging. Sie waren am Stadtrand. 'Puh... ich hoffe er lässt uns jetzt in Ruhe.' sprach Jim außer Atem. Lehnte sich an einen Baum, sah hoch in die Baumkrone. Etienne stütze sich mit den Händen auf seine Knie, auch er hatte keine Puste mehr. 'Er wollte mich verprügeln... weil ich aus Frankreich bin und Adelig...' gab Etienne von sich und Jim sah ihn verwirrt an. 'Was ist das denn für ein Grund jemanden wegen seiner Herkunft und seinen Titel zu schlagen??' sah Jim zu Etienne. 'Mein Titel hat hier gar keine Bedeutung mehr, weißt du... wären wir noch in Frankreich... wären unsere Köpfe schon gerollt...' schnaufte Etienne. Innerlich erschrak Jim bei den Worten von Etienne, so schlimm hatte er es sich nicht vorgestellt mit der Revolution in Frankreich. 'Wo wohnt ihr zur Zeit eigentlich?' fragte Jim Etienne, beide waren wieder bei Atem und kein Rüdiger folgte den beiden. 'Wir haben in der Stadt eine kleine Wohnung. Es reicht für uns.' antwortete Etienne, so müsste er den Weg den sie gelaufen sind wieder zurück gehen. 'Wir haben einen Hof, außerhalb. Ich muss noch ein ganzen Stück gehen.' zeigte Jim in die Richtung und den Weg den er noch zu gehen hatte. Jim trat an Etienne und reichte ihm seine Hand entgegen. 'Freunde?' bat Jim Etienne seine Freundschaft an. Etienne sah verwundert auf Jims Hand, dann in sein Gesicht. So was kannte Etienne nicht, Freundschaft, hatte ihm in Frankreich die anderen Jungs schon wegen seiner Herkunft um ihn gescharrt, war der der Sohn des engsten Vertrauten der Königin. Doch das war alles Vergangenheit. Etienne überlegte nicht lange und nahm Jims Freundschaft an. 'Freunde!' Kapitel 17: Vertauschte Rollen ------------------------------ Kapitel 17 (Vertauschte Rollen) An einem Samstag ende Juli stand Jamila im Zimmer ihrer Tochter, vor ihrem Kleiderschrank. Anna sollte aussortieren was sie noch tragen wollte und was sie nicht mehr wollte oder nicht mehr passte. Ihre Mutter hatte ihr dafür angeboten neue Sachen kaufen zu gehen, nur sie mit ihrer Mutter in der großen Stadt, nicht hier in der Kleinstadt. Angespornt von dieser Belohnung sortierte Anna eifrig ihre Kleidungsstücke und Schuhe. Anna hielt eine Bluse in den Händen, sah sie an und überlegte. 'Ach die habe ich immer gemocht.... aber die passt mir leider nicht mehr.' sprach sie zu sich selbst und legte die Bluse auf den Stapel mit den Stücken die weg konnten. 'Was machst du mit meinen alten Sachen, Mama?' wollte Anna wissen was mit ihren Kleidern passiert. Wegschmeißen würde sie ihre Mutter bestimmt nicht, das wusste sie. 'Wir geben sie dem Waisenhaus. Die Kinder dort haben es schon schwer genug und wenig bis gar nichts was sie ihr Eigen nennen können.' erklärte sie ihrer Tochter, legte ihre aussortieren Kleidungsstücke ordentlich zusammen und schnürte eine Kordel um den Stapel Blusen. Anna sortierte fleißig weiter, dann stand Jim im Türrahmen. 'Warum kriegt Anna neue Kleider und ich nicht?' beschwerte er sich bei seiner Mutter und sah grimmig seine Schwester an. 'Guck mich nicht an. Das war Mamas Idee.' verteidigte sich Anna und schob die Schuld weiter auf ihre Mutter. Jamila sah ihren Sohn an und er sie. 'Jim, wir machen das auch noch. Nur musst du dafür auch, wie deine Schwester, deine alten Kleider aussortieren. Dann gehen wir auch neue für dich holen, versprochen.' sprach sie ruhig zu ihrem Sohn, denn Jim hatte wirklich keinen Grund eifersüchtig zu sein, weil seine kleine Schwester mal etwas zu erst bekam als er. 'Und wann?? Ich muss das wissen, weil ich mich dann nicht dann nicht mit Etienne treffen kann.' plante Jim seine Wochenenden schon durch, denn er unternahm viel mit Etienne, kannte sich der blonde Junge nicht gut in der fremden Stadt aus und Jim zeigte ihm ihre Stadt und alles drum herum, beim See waren sie auch schon gewesen. Nur zu Hause beim jeweils anderen waren sie noch nicht gewesen. Wussten aber Eitennes Eltern das er einen Freund aus der Schule hatte mit dem er seine Freizeit verbrachte, das sie wiederum gut fanden, sollte sich Etienne hier einleben, denn so schnell würden sie nicht nach Frankreich zurück kehren, solange dort noch Chaos herrschte. Am Vormittag des Mittwochs der darauf folgenden Woche fuhr Jamila mit Anna in die große Stadt, mit der Kutsche. Hatte sie Jim noch versprochen ihn auf dem Rückweg von der Schule abzuholen, dann bräuchte er nicht den ganzen Weg zu Fuß gehen. Das fand Jim toll und er freute sich darauf abgeholt zu werden, wäre es schön wenn es immer so wäre, aber seine Eltern wollten das nicht, es würde einen nur faul und bequem werden lassen. Jamila hatte sich schick angezogen und Anna hatte eins ihrer guten Kleider angezogen, sah sie wieder richtig elegant aus, wie eine richtige kleine Lady. 'Mama, warum trägst du kein Kleid?' fragte Anna neugierig, sah ihre Mutter in den edelen Männerkleidern auch aus wie einer, die Haare fest zu einem Zopf gebunden, wie ihr Vater sonst nur die Haare gebunden hatte. 'Ich fühle mich nicht so wohl in Frauenkleider.' hielt Jamila Annas Hand während sie in die Kutsche stieg und dann auch in die eintieg. Anna wollte in der Kutsche neben ihrer Mutter in Fahrtrichtung sitzen, andersrum würde ihr schlecht werden. Die Fahrt dauert eine gute Stunde bis sie die große Stadt erreichten. Anna war ja das erste mal in einer großen Stadt und bestaunte alles mit großen Augen. Sie verbrachten viel Zeit in Bekleidungsgeschäften. Gefielen Anna zu viele Kleider, Blusen und Hosen, aber alle konnte sie nicht haben. Jamila suchte ihrer Tochter was passendes zusammen, Bluse, Weste, Hose. 'Guck mal, das passt doch sehr gut zusammen, dazu noch diesen Gehrock und du siehst richtig schick aus.' legte sie die Kleidungsstücke nebeneinander, doch Anna runzelte sie Stirn, ihr gefiel es nicht so. 'Der Gehrock gefällt mir nicht. Die Hose und die Bluse sind toll.' nahm Anna die Bluse in die Hand, fühlte den seidigen Stoff. 'Ja, die ist richtig schön, die möchte ich haben Mama.' war Annas Wahl gefallen, die Bluse und die Hose. 'Gut, danach gucken wir noch woanders.' nahm Jamila die beiden Sachen, bezahlte, legte sie in die Kutsche und sie gingen weiter zu einem anderen Geschäft. Dort fand sogar Jamila Blusen die sie für sich kaufte, für Charles brauchte sie nichts holen, er ging immer selber einkaufen, wenn ihm danach ist. So verbrachte Jamila mit ihrer Tochter einige Stunden nur damit Klamotten zu gucken und zu kaufen. Im Herbst würde sie nochmal neue Winterkleidung kriegen, aber da würde genauer geschaut und gezielter gekauft. Zum Schluß durfte sich Anna noch Süßigkeiten aussuchen, aber nicht zuviel, nur ein paar Bonbons oder Schokolade. Sie entschied sich für fruchtige Bonbons, ihre Mutter für Whisky- und Anisbonbons. Durfte sie ihrem Bruder davon aber nichts erzählen, er würde nur wieder sauer werden. Jetzt saßen beide wieder in der Kutsche auf dem Weg zu Jims Schule. 'Haha!! Heute werde ich abgeholt mit der Kutsche!!' freute sich Jim und streckte die Arme in die Luft. Neben ihm stand Etienne der ihn etwas verwundert ansah. War es für ihn früher ganz normal gewesen mit der Kutsche gebracht und geholt zu werden. Für Jim war es was besonders. Das letzte Unterrichtsthema langweilte Jim, es war Rechnen, das lernte er viel lieber mit seinem Vater zusammen, er konnte es viel besser erklären. So sehnte Jim dem Ende der Stunde entgegen, sah immer ungeduldig auf die Uhr, die Zeit wollte einfach nicht vergehen. Er hörte eine Kutsche halten, sah wieder zur Uhr. ~Das kann doch nicht wahr sein....~ es war immer noch nicht volle Stunde. Aus der Kutsche stiegen Anna und ihre Mutter. 'Hier geht Jim zur Schule??' fragte Anna ihre Mutter neugierig und rannte auf den Hof der Schule. Jamila folgte ihrer Tochter, die sich scheinbar freute die Schule ihres Bruders zu sehen, würde sie auch gerne zur Schule gehen wie er. 'Lauf nicht so schnell, sonst fällst du noch hin.' rief Jamila ihrer Tochter zu, die lachend über den Hof lief. Sie blieb knapp in der Mitte des Hofes stehen, sah Anna zu wie sie herum rannte und lachte.~Jetzt bin ich aber echt gespannt... Etienne... ~ war Jamila in Gedanken über Etienne, ob er wirklich Oscars Sohn ist, wer sein Vater war fragte sie sich gar nicht, das ginge sie auch nichts an. Es öffnete sich die Tür des Schulgebäudes, heraus kamen lauter Jungs. 'Anna komm sofort her!!' rief sie Anna scharfen Tons zu sich, Anna gehorchte und stand prompt bei ihrer Mutter und griff nach ihrer Hand. 'Wo ist Jim? Ich sehe ihn nicht.' konnte Anna eh kam was sehen. Jamila ging mit ihr an der Hand wieder Richtung Kutsche. 'Er kommt sicher gleich.' sprach sie zu Anna und sie standen wieder an der Kutsche, übersehen konnte man diese schließlich nicht und Jim würde schon zu ihnen kommen. Fast als letzte betrat Jim mit Etienne den Hof durch die Tür des Gebäudes. Sie wollte nicht so drängeln wie die anderen, die so schnell wie möglich nach Hause wollten. Jim sah sofort die Kutsche, dann seine Mutter und seine Schwester. Etienne sah sie ebenfalls, guckte etwas verdutzt beim Anblick von Jims Mutter die er erst für einen Mann hielt, trug sie auch Hosen wie seine Mutter. 'Ist das deine Mutter bei Anna?' fragte er Jim sicherheitshalber, nicht das es doch sein Vater ist und er die falsche Anrede wählt. 'Ja, sie hat sich heute sehr schick gemacht. Sie waren Klamotten einkaufen.' rollte Jim die Augen, müsste er sich auch ordentlich anziehen, wenn er mit seiner Mutter einkaufen fahren würde. Etienne sah auch Anna in ihrem Kleid, wie schön sie darin aussah, aber in Knabenkleidern fand er sie auch beeindruckend, auch das sie fechten konnte, sah man ihr das sie so etwas konnte nicht an im Kleid. Jamila sah die beiden Jungs wie sie über den Hof auf sie zu gingen. Die blonden Haare Etiennes erkannte sie sofort.~Genauso blond... das passt ja schon mal.~ war Jamila wieder mal in Gedanken. 'Da ist ja Etienne!' riss Annas Stimme ihre Mutter aus ihren Gedanken. Jamila schwieg, hatte sie sich überlegt Etienne auf französisch anzusprechen, er müsste es ja verstehen, wenn er wirklich WIRKLICH der ist für den sie ihn hielt. Wenige Augenblicke stand Jim mit Etienne an der Kutsche bei Jamila und Anna. 'Und war die Schule gut?' stellte Jamila Jim gleich eine Frage und sah dann kurz zu Etienne, der Jims Mutter genauer ansah. Ja doch, man sah das sie eine Frau ist, wenn man genauer hinsah. „Et il fallait être Etienne? Jim a dit beaucoup de choses sur vous.“ sprach Jamila den blonden Jungen an, der nun wie starr da stand, denn damit hatte er nicht gerechnet. Jamila grinste, musste fast lachen, wegen Etiennes Reaktion. 'Du kannst ruhig französisch sprechen, ich verstehe dich schon.' waren Jamilas Worte ruhig und voller Verständnis, wenn Etienne lieber französisch sprechen wollte, könne er sich in seiner Muttersprache wahrscheinlich besser ausdrücken können als in deutsch. Musste Etienne oft noch nach Wörtern nachschlagen was sie bedeuten, wie man sie aussprach und schreibt. „Woher könnt ihr französisch, wenn ich das fragen darf?“ platze es aus Etienne und Jamila erzählte wie üblich ihre Geschichte nur in extremer Kurzfassung ohne Kijani zu erwähnen und das was am Ende ihres Aufenthalts in Frankreich passiert ist. Erzählte sie aber von der Audienz bei Marie Antionette und das sie den Brigade General der königlichen Leibwache kennengelernt hatte. Da stoppte Etienne Jamilas Worte. Jim war das ganze zu doof, er war mit Anna in die Kutsche gestiegen, warteten nur darauf, das ihre Mutter mit dem Gespräch fertig wird. „IHR habt... ihr habt wirklich DEN General der königlichen Leibwache kennen gelernt?? Wie sah er denn aus?" Wenn Jamila wirklich seine Mutter kennengelernt hat, wüsste sie ja wie sie aussah, das wollte Etienne jetzt wissen. „Na genauso wie du.“ zwinkerte sie ihm zu. „Genau die gleichen blond gelockten Haare, die gleichen blauen Augen. Nur.... war es eine Frau und somit deine Mutter. Oscar Francois de Jarjayes.“ sprach Jamila zu Etienne, der verdutzt da stand und keine Worte mehr über die Lippen bekam. Aus ihrer Tasche am Gehrock holte sie das Taschentuch hervor. Es war gewaschen und ordentlich zusammengelegt. „Hier. Das kannst du deiner Mutter wieder geben.“ reichte Jamila dem blonden Jungen das Taschentuch seiner Mutter. Etienne sah sich das Taschentuch kurz an. Es war das seiner Mutter mit dem sie Annas Wunde an der Hand verbunden hatte. Jamila konnte Etienne die ganze Zeit ansehen. Er sah ihr so ähnlich, als würde seine Mutter selber vor ihr stehen. In der Kutsche wurde Jim ungeduldig. Er öffnete die Tür, sah grimmig zu seiner Mutter und Etienne. 'Mama!!! Ich möchte nachhause!!' rief er seiner Mutter zu, die kurz zu ihrem Sohn sah. „Du kannst uns immer besuchen kommen. Und bestelle deiner Mutter schöne Grüße von Jamila. Sie wird es schon wissen.“ sah sie Etienne mit sanften Blick an. „Ja, das mach ich..... „ stand Etienne immer noch etwas Fassungslos da und sah die rothaarige Frau an, die wohl wirklich seine Mutter kannte. Sie gingen noch bis zur Tür der Kutsche. Etienne hatte es nicht so weit nach Hause wie Jim. 'Tschüss Etienne. Bis morgen.' verabschiedete sich Jim von seinem Freund und Jamila stieg in die Kutsche ein. Früher war Etienne auch immer Kutsche gefahren, jetzt musste er wie jeder Bürgerliche zu Fuß gehen. Als sich die Kutsche in Bewegung setzte winkte Jim aus dem Fenster seinem Freund noch zu, welches Etienne erwiderte. Mit einem kurzen Blick auf das Taschentuch in seinen Händen ging Etienne in Gedanken nach Hause. Zu Hause erzählte Etienne seinen Eltern von dem Geschehnis nach der Schule, gab seiner Mutter das Taschentuch wieder und stellte die Grüße von der rothaarigen Frau aus, von dem er es wieder bekommen hatte. Etienne war etwas bedrückt, wollte er am liebsten wieder alles so wie früher haben, als sie noch in Frankreich lebten. Er vermisste den Luxus, es fehlte ihm hier aber auch an nichts, er hatte immer genug zu essen und zu trinken, sein eigenes Bett und seine Kleidung hatte er ja auch noch, nur halt keine Personal welches das Essen zubereitete und seine Kleider säuberten, keine Pferde die er reiten konnte und keine Kutsche die ihn dahin fuhr wo er wollte. Mit dem Blick auf ihr Taschentuch in der Hand kamen Oscar die Bilder der beiden Kinder wieder in den Sinn, das Mädchen dem sie mit dem Taschentuch die Hand verband, dann der Junge, der wie erstarrt da stand als sie ihn angeguckt hatte. Oscar grinste kurz als sie diese Erinnerung hervor holte, wusste sie jetzt wessen Kinder das waren die sie da getroffen hatte. „Man sieht sich immer zwei mal im Leben.“ sprach sie leise zu sich selbst. „Die Frau sprach wirklich gut unsere Sprache.“ holte Etienne seine Mutter aus ihren Gedanken. „Und sie trug ähnliche Kleidung wie du, Mama, ich hatte sie erst für einen Mann gehalten.“ fuhr Etienne fort, setzte er sich an den Tisch „Wo ist Papa eigentlich?“ fragte er anschließend seine Mutter, die immer noch nachdenklich aussah. „Er macht Besorgungen. Kommt aber bald wieder.“ trat Oscar an ihren Sohn, strich ihm kurz durch die Haare. „Willst du deine Haare nicht lieber zusammen binden? Die werden immer länger.“ legte sie das Taschentuch auf dem Tisch ab und hielt mit beiden Händen Etiennes Haare nach hinten zu einem Zopf zusammen. „Mal sehen, wenn es zu warm ist, dann vielleicht.“ gab er seiner Mutter eine kurze Antwort. „Was gibt es denn heute Abend zu essen?“ wollte er noch wissen, hatte er Hunger. Jim hatte ihm zwar was von seinem Brot abgegeben in der Pause, weil er selbst nichts dabei hatte, aber es war ja schon Stunden her. „Wir kochen nachher schon noch was, wenn dein Vater wieder da ist.“ hatte sich Oscar daran gewöhnt zu kochen mit ihrem Mann zusammen, waren es oft einfache Gerichte, aber sie konnte sie wenigstens. „Darf ich denn zu Jim nach Hause? Seine Mutter hat mir gesagt, das ich sie immer besuchen darf.“ sah Etienne seine Mutter flehend an, denn er vermisste es unbeschwert spielen zu können. Oscars Miene wurde ernster, kannte sie Jamila zwar wie sie früher war, aber nicht wie sie jetzt ist. Andererseits wollte sie das sich ihr Sohn doch hier gut einlebt, Freunde findet und nicht mehr soviel an sein Heimatland denken musste. „Das überlege ich mir noch und spreche noch mit deinem Vater darüber.“ machte sie ihrem Sohn erst mal keine Hoffnung und ging dann ein Glas und eine Karaffe Wasser holen, stellte beides auf den Tisch ab. Heute war es wieder warm und Etienne sollte genug trinken. Später sprach Oscar noch mit ihrem Mann über das was ihr Sohn nach der Schule ihr erzählt hatte. Sie diskutierten eine weile sachlich, wogen Pro und Contra gegeneinander auf und kamen dann zu einem Entschluss. Etienne hörte am späten Abend das Gespräch seiner Eltern durch die dünne Wand. Er sollte eigentlich schon lange schlafen, konnte er es nur nicht, war es ihm zu warm und es gingen noch einige Gedanken durch den Kopf. - Währenddessen - Jamila war mit ihren beiden Kindern auch wieder zu Hause. Charles hatte in der Zeit die er alleine auf dem Hof war einiges erledigt bekommen, was im Stall und am Haus gemacht werden musste, es waren nur kleine Reparaturen. Er trat aus dem Stallgebäude als er die Kutsche hörte. Die Tür der Kutsche öffnete sich und eine ganz begeisterte Anna hüpfte heraus. 'Papa!! Es war soooo toll!! Ich habe ganz viele neue Sachen!' rief sie ihrem Vater zu und lief ihm entgegen. Charles kniete sich zu seiner Tochter runter und ließ sich erst mal umarmen. 'Dann musst du mir deine neuen Kleider nachher mal zeigen.' sprach er zu seiner Tochter und richtete sich wieder auf, denn seine Frau stand nun ebenfalls im Eingang des Stalls. 'Geh schon mal rein Anna, ich komme gleich nach.' befahl sie ihrer Tochter die auch gleich los rannte ins Haus, den zwei der Dienstmädchen trugen ihre neuen Kleider ins Haus auf ihr Zimmer. 'Wie schick du dich gemacht hast.' sprach Charles Jamila an, er sah sie ganz genau an. 'Hast du etwa Parfüm aufgelegt?' hatte Charles es bemerkt als er sich näher seiner Frau zu wand und sie musterte in ihren guten Kleidern. 'Ein bisschen. Das ist doch noch erlaubt.' brauchte sie sich doch nicht vor ihrem Mann rechtfertigen. 'Natürlich, nur tust du das so selten.' trat Charles näher an sie. 'Und du siehst adelig aus, wenn du dich so anziehst.' gab Charles seiner Frau einen Kuss auf dem Mund. Ihm gefiel seine Frau so. Sie sollte sich öfters mal so anziehen, vielleicht sollten sie auch mal wieder tanzen gehen, das hatten sie auch schon lange nicht mehr, dann bräuchte sie kein Kleid anziehen, nein, lieber so wie jetzt. Die Kleider ließen sie so stolz, autoritär erscheinen, das liebte Charles an ihr so, ihr selbstständiges Handeln und Denken, sie würde auch ohne ihn im Leben zurecht kommen, wäre es nur nicht so schön. 'So, ich sehe adelig aus, dann sollte ich mich schnell umziehen, sonst kippst du mir hier noch um.' scherzte sie und ging zum Haus, Charles folgte ihr. Kurz sah Jamila nach ihrer Tochter. 'Räumst du die Sachen auch ordentlich in den Schrank?' stand sie im Türrahmen Annas Zimmer. 'Ja Mama. Die sind alle so toll.' antwortete Anna ihrer Mutter und behandelte ihre neue Kleider mit Sorgfalt. Dann ging sie noch kurz zu Jim, der sich ebenfalls auf sein Zimmer zurück gezogen hatte. Er hatte sich ein Buch geholt und wollte selbstständig lesen. Jamila sah erstaunt auf ihren Sohn, wie er an seinem Tisch saß mit dem Buch. 'Was liest du denn?' fragte sie Jim und schritt an seinen Tisch und klappte kurz den Buchdeckel zu um zu lesen was sich ihr Sohn da geholt hatte. 'Oh, meinst du nicht, das es etwas zu schwierig ist? Ich hole dir nachher eins was einfacher zu lesen ist.' schlug sie ihrem Sohn vor und sah ihn an. Hatte sich Jim eines der Medizinbücher seines Vater genommen, verstand die Wörter überhaupt nicht und die Bilder die darin gezeichnet waren, fand auch nicht wirklich toll. 'Ich komme halt nicht an die oberen Bücher. Und dieses sah interessant aus... ist es aber gar nicht.' war Jim etwas grummelig, weil er noch so klein war. Seine Mutter grinste kurz. 'Das ist nur kein Buch, was Kinder lesen sollten.' schlug sie das dicke Buch zu und nahm es vom Tisch. 'Ich hole dir eins was besser ist.' drehte sich Jamila um verließ Jims Zimmer und ging in ihres wo Charles sich ein frisches Hemd anzog, als Jamila ins Zimmer kam. 'Dein Sohn wollte sich weiter bilden.' grinste sie und legte das Buch auf den Tisch ab. Sah dann zu ihrem Charles, wie er zu ihr kam in dem offenen Hemd. 'Oh, das ist aber doch gar nichts für Kinder.' schreckte Charles kurz auf, als er sein Buch auf dem Tisch liegen sah. Jamila ging zum Schrank, zog ihren Gehrock aus und hing ihn gleich in den Schrank, knöpfte dann die Weste auf und löste den Knoten des Plastrons. Charles trat hinter seine Frau, fasste ihre Schultern nachdem sie die Weste ausgezogen hatte. 'Du bist schon wieder sehr verspannt.' flüsterte er und strich ihr die Bluse von den Schulter. 'Was hast du jetzt vor?' sah Jamila über ihre Schulter in Charles Gesicht. Bei den Jarjayes war es eher der Vater von Etienne der die morgendlichen Pflichten erledigte und den Sohn für die Schule zu wecken. Mit müden Augen wurde Etienne von seinem Vater geweckt. „Ich habe nicht gut geschlafen, Papa.. ich will heute nicht zur Schule....“ grummelte Etienne seinen Vater an, doch der blieb eisern und kriegte seinen Sohn doch noch Motiviert auf zu stehen, denn seine Eltern erlaubten ihrem Sohn nach der Schule mit zu Jim gehen zu dürfen, wenn er es möchte. Freudig und voll motiviert ging Etienne dann doch zur Schule. Auf dem Hof der Schule war Jim schon zusammen mit anderen Jungs und sie unterhielten sich. Etienne ging gezielt auf die Gruppe zu und fasste Jim am Arm. Er drehte sich augenblicklich zu Etienne um. 'Guten Morgen.' begrüßte Jim Etienne. 'Du siehst aber noch müde aus.' bemerkte Jim die Müden Augen seines Freundes. 'Guten Morgen... ich habe nicht gut geschlafen.' erklärte er Jim. 'Ich habe meine Eltern gefragt, ob ich nach der Schule mit zu dir kommen darf.' sprach er weiter. 'Und darfst du??' fragte Jim ungeduldig und wandte sich Etienne zu. Standen sie jetzt etwas abseits von den anderen. 'Sie haben nichts dagegen, finden es sogar gut.' leuchteten die Augen den blonden Jungen auf, er freute sich. 'Das ist ja fantastisch!! Dann können wir viel mehr unternehmen.' feierte Jim diese tolle Nachricht. 'Kannst du schwimmen?' fragte er sofort Etienne, denn Jim wollte bei dem Wetter an den See. Er konnte schwimmen, seine Mutter hatte es ihm letztes Jahr beigebracht. 'Schwimmen???.. Ja so ein bisschen...sieht eher aus wie ein ertrinkender Hund...' fasste sich Etienne an den Kopf, es war ihm etwas peinlich. 'Das macht nichts. Ich bring es dir dann bei.' versicherte er Etienne. Dann kam der Lehrer und alle mussten rein. Am frühen Nachmittag des nächsten Tages auf dem Hof hatte sich Jamila komisch angezogen. Nur mit einer Kniehose bekleidet ohne Strümpfe, ohne Schuhe und einer Schärpe, die sie sich um die Brust mit einer kleinen Schleife im Rücken fest gebunden hatte, drüber trug sie locker eine Bluse, so stand sie in Annas Zimmer. 'Komm heute geht es zum See. Du sollst jetzt richtig schwimmen lernen.' sprach sie zu ihrer Tochter und reichte ihr eine Bluse. Anna zog sich um. Trug sie wie ihre Mutter nur die Kniehose, ohne Strümpfe und ohne Schuhe. 'Nimm noch eine Bluse und eine Hose mit, dann kannst du die nassen Sachen ausziehen und die trockenen anziehen.' fuhr Jamila fort und Anna packte alles zusammen. Sie hatten die Tage Anna gezeigt wie man schwimmt, sie lag dafür auf dem Boden und Jamila zeigte ihr welche Bewegungen man machen muss um zu schwimmen. Jetzt sollte sie die gelernte Theorie und die Praxis umsetzen. Charles wusste von dem Vorhaben und hatte eine kleine Stute, eine Tochter aus Jamilas Goldstütchen, nur getrenst, sie würden ohne Sattel zum See reiten, wusste Anna nicht mit welchem Trick ihre Mutter sie ins Wasser kriegen würde, Charles wusste es, fand diesen Trick zwar fies, aber es funktionierte und er grinste, wusste er ja was seiner Tochter passieren wird. Als sie Jim das schwimmen beibrachte, war er dabei gewesen. Er stand im Schatten auf dem Hof, mit der Stute und wartete. Es war heute wirklich sehr heiß. Die Haustür ging auf und seine beiden Frauen traten auf den Hof, eilig gingen sie in den Schatten wo Charles wartete. 'Ich sollte euch nicht so reiten lassen. Ihr werden nachher noch geklaut.' schmeichelte Charles seinen beiden Frauen. Sah Jamila doch sehr anzüglich aus, so würde sich keine andere Frau vor die Tür wagen. 'Ach hör auf. Uns passiert schon nichts.' sprach sie zu Charles, hatte Jamila dennoch keine Waffe dabei, wenn wirklich jemand Fremdes käme der nicht nett und freundlich wäre. So schwang sich Jamila gekonnt auf die Stute, rutschte ein Stück nach hinten und Charles hob seine Tochter auf den Rücken der Stute. Mit den Armen an ihrer Tochter griff Jamila die Zügel, so waren sie früher oft geritten, als sie Anna das reiten bei brachte. Anna griff in die Mähne der Stute. 'Dann viel Spaß am See.' verabschiedete sich Charles von seinen Frauen und sie ritten vom Hof Richtung See. Kurze Zeit später kam Jim mit Etienne auf den Hof an, sie waren durch, die Sonne hatte sie gebraten. Schnell ging Jim ins Haus, dicht gefolgt von Etienne, konnte er den Hof gar nicht betrachten. In der Eingangshalle war es angenehm kühl. Aus der Küche kam Charles auf die beiden Jungs zu. Wusste er das Jim seinen Schulfreund mitbringen würde. 'In der Küche steht was zu trinken.' sprach er seinen Sohn an. 'Und du musste Etienne sein.' Begrüßte Charles den blonden Jungen. Charles kannte Etiennes Mutter nicht, woher auch, so hatte er keine Meinung über den blonden Jungen. 'Guten Tag, Monsieur.' begrüßte Etienne Charles höflich und verbeugte sich kurz, wusste er jetzt woher Jim und Anna ihre schwarzen Haare hatten. 'Geht in die Küche und ruht euch was aus. Heute ist es wirklich nicht auszuhalten.' sprach er zu den beiden Jungs und sie gingen in die Küche. Charles trug selbst nur ein Hemd was er offen ließ. Er ging hinter das Wohnhaus, dort war der Brunnen und der alte Walnussbaum, der Schatten spendete auf das Stallgebäude der Stuten. Er füllte 2 Eimer voll mit kühlem Brunnenwasser, trug sie auf den Hof, stellte sie in den Schatten wo er Jamila und Anna verabschiedet hatte. Ging in den Stall und holte Jamilas alte Stute aus der Box, band sie an einem Ring an der Stallmauer fest und begann das kühle Wasser langsam über den Rücken der Stute zu kippen. Die Stute schnaubte kurz darauf, tat das kühle Wasser ihr auch gut bei der Hitze. In der Küche tranken die beiden Jungs gierig die Karaffe leer. Saßen am Tisch und ruhten sich aus. 'So ähnlich sah unsere Küche auch aus.' hatte Etienne sich in der Küche umgesehen und leerte sein Glas. Am See waren einige Kinder, die interessierten sich aber nicht für Jamila und Anna. Sie suchte sich eine geeignete Stelle, ließ Jamila vorher den Beutel mit den sauberen Sachen ins Gras Fallen, Anna bemerkte das nicht und wunderte sich, das ihre Mutter die Stute in den See lenkte und immer weiter rein trieb bis die Stute selbst fast schwimmen musste, dann hielt Jamila sie an. Ihre Beine waren schon bis zu Wade im Wasser, Annas Füße berührten das Wasser. Jamila schwang ihre Beine auf die Kruppe der Stute, dann ließ sie beide Beine auf der rechten Seite der Stute baumeln, saß jetzt fast wie im Damensattel auf dem Rücken der Stute und sah ihre Tochter an. 'So und jetzt ab ins Wasser!' forderte Jamila von Anna, doch Anna schüttelte den Kopf und hielt sich fester an der Mähne fest. Sie hatte doch Angst vor dem schwimmen. 'Nun komm schon, dafür sind wir hier.' und sie spritze Anna Wasser ins Gesicht, war das der Trick, wenn sie sich nicht trauen würde, denn jetzt hatte Anna die Mähne losgelassen um das Wasser abzuwehren, in der nächsten Sekunde hatte Jamila Anna gepackt und sie mit ins Wasser gezogen, ein fieser Trick, aber nützlich, hatte er auch bei Jim funktioniert. Panisch paddelte Anna mit den Armen und Beinen. 'Hilfe ich geh drunter...' rief sie panisch, sah ihre Mutter die ganz ruhig blieb. Und spürte ihre Hände an ihrem Bauch. 'Bleib ruhig, ich halte dich doch.' sprach Jamila auf ihre Tochter ein und stütze sie am Bauch, so konnte sie nicht unter gehen. Anna beruhigte sich, sah immer noch ihre Mutter an. 'Das war gemein Mama....' beschwerte Anna sich. Doch ihre Mutter ging nicht darauf ein 'Jetzt versuch mal die Bewegungen zu machen, die wir zuhause geübt haben.' forderte sie von Anna und sie versuchte es so gut es ging umzusetzen. 'Nicht so hektisch. Ruhiger. Eins nach dem anderen. Erst die Arme. Los.' korrigierte Jamila Anna und Anna tat wie ihre Mutter sagte. Es klappte, aber die Beine müssen sich auch noch bewegen. 'Jetzt die Beine, versuch es mal.' Jamila lockerte ihre haltenden Hände, doch Anna wurde gleich wieder panisch und ruderte unkoordiniert mit Armen und Beinen. 'MAMA!!' rief Anna panisch und Jamila hielt ihre Tochter gleich wieder fest. 'Werde doch nicht gleich so panisch. Los nochmal! Ruhiger, denk daran, Beine und Arme so zu bewegen wie wir es geübt haben. Ich bin bei dir, du kannst nicht unter gehen.' ermutigte sie Anna und sie war jetzt entschlossener es richtig zu machen. Und es klappte dann immer besser und Anna schwamm dann schon alleine, Jamila war aber die ganze Zeit bei ihr geblieben, korrigierte hier und da noch ihre Schwimmbewegungen. 'Wenn du tauchen möchtest machst du die gleichen Bewegungen und Luft anhalten nicht vergessen.' sprach sie zu Anna die ihr nach schwamm. Jamila schwamm auf dem Rücken und sah ihrer Tochter beim schwimmen zu. Jim war mit Etienne im Stall und zeigte ihm den Stall und die Pferde. Holte Jim sein kleines Pferd aus der Box, es war auch eines der Fohlen von Jamilas Stute. 'Das ist mein Pferd. Meine Mutter hat die extra gezüchtet für Anna und mich.' war Jim stolz darauf ein eigenes Pferd zu besitzen. 'Das ist aber klein.' musterte Etienne das kleine Pferd und ging einmal um es herum. 'Aber gut gebaut.' fuhr der blonde Junge fort. 'Natürlich ist das ein gutes Pferd. Es hat meine Mutter gezüchtet. Sie ist Tierärztin und leitet die Zucht und Ausbildung hier.' erklärte Jim Etienne. Er sah erstaunt auf, das hatte er nicht gedacht. 'Wir hatten früher auch einige Pferde. Meine Mutter ist mit mir immer auf ihrem weißen Hengst geritten.' erzählte Etienne und strich Jims Pferd den Hals. 'Einen weißen Hengst haben wir auch. Meine Mutter findet den richtig toll. Wir haben seit Jahren Fohlen von dem.' sprach Jim und sah Etiennes Augen aufleuchten als er sagte das sie einen weißen Hengst haben. 'Darf ich den mal sehen??' fragte Etienne Jim begeistert, denn er liebte weiße Pferde. Jim brachte sein Pferd wieder in die Box, schloss sie und ging mit Etienne zum Ende der Stallgasse, denn da stand der weiße Hengst. Etienne hatte noch nie so viele Pferde auf einmal gesehen, war der Stall doch sehr groß, oder er erschien ihm nur groß, weil er noch so klein war. 'Hier, das ist er.' und der Hengst kam zur Boxentür, streckte seinen Kopf den beiden Jungen entgegen. 'Der ist jetzt etwa 13 oder 14 Jahre alt. Und reiten durfte ich ihn auch schon mal, aber nur hier in der Halle und nicht alleine.' kraulte Jim dem Hengst die Stirn, das mochte er immer gerne. 'Boah der ist aber groß. Unserer war nicht so riesig.' staunte Etienne über den Schimmelhengst, hatte er doch etwas Respekt vor der Größe des Tieres. 'Meine Mutter hat ihn ganz toll ausgebildet. Sie lässt ihn tanzen, sagt sie immer und das sieht auch echt toll aus.' schwärmte Jim von dem Können seiner Mutter. 'Komm wir gucken uns die Fohlen von diesem Jahr an.' packte Jim Etienne und ging mit ihm um das Stallgebäude zum Stutenstall. Dort angekommen zeigte Jim sofort seinen Favorit von diesem Jahr. 'Hier guck Etienne. Das ist ein Sohn vom Schimmelhengst. Meine Mutter möchte den vielleicht behalten, wenn er sich gut entwickelt.' und die beiden Jungs blickten in die Box der Stute und sahen das Fohlen schlafend im Stroh. 'Das ist ja gar nicht weiß..' sprach Etienne verwundert, wusste er nicht, das weiße Pferde immer erst farbig zur Welt kommen und dann im laufe des Lebens weiß werden. 'Jetzt sag bloß du weist nicht, das Weiße Pferde immer erst als Brauner oder als Rappe zur Welt kommen und erst später langsam Weiß werden.' sah Jim Etienne verdutzt über seine Wissenslücke an. Etienne sah Jim an, war es ihm unangenehm so was nicht zu wissen. 'Nein das wusste ich nicht. Ich habe früher nicht viel draußen verbracht. War mehr auf Bällen und unter.. na ja... meinesgleichen...' klang Etiennes Stimme betrübt, dachte er wieder an früher, als seine Welt noch in Ordnung war. 'Denk nicht mehr an früher. Die Vergangenheit soll da bleiben wo der Pfeffer wächst.' versuchte Jim Etienne auf andere Gedanken zu bringen. 'Was ist das denn für ein blöder Spruch?' runzelte Etienne seine Stirn, verstand er den Spruch nicht. 'Keine Ahnung... Meine Mutter hat das mal gesagt, mir aber nicht erklärt wie das gemeint ist.' und Jim lachte über diesen Spruch. Etienne verstand nicht warum Jim jetzt lachte. War der Humor der Deutschen doch anders als der der Franzosen. Charles stand am Tor zum Hof. Sah gen Himmel auf dann zum Horizont, der Wind frischte auf, trug er den Geruch von Regen mit sich. Blickte er in die Richtung aus der der Wind blies, sah dort aber noch keine Wolken am Himmel. Seine Miene wurde nachdenklich. 'Was ist los Papa?' riss Jims Stimme seinen Vater aus den Gedanken und er sah hinter sich Jim und Etienne auf sich zukommen. Jim stand neben seinem Vater, als eine Windböe ihm durchs Gesicht wehte. 'Da regnet es wo Papa.' sah Jim jetzt auch in die Richtung woher der Wind blies. 'Ganz richtig, mein Sohn.. Das Problem ist nur, das man keine Wolken sieht.' Sah Charles seinen Sohn an. 'Was bedeutet das?' fragte Etienne neugierig, konnte seine Eltern das Wetter nicht so deuten. 'Entweder die Regenwolken ziehen hier vorbei, oder aber es wird in der Nacht dann ordentlich Regnen mit Blitz und Donner. Das Wetter kann aber auch ganz schnell umschlagen, ganz genau kann man das nie sagen, da auch keine Wolken am Himmel sind.' blickte Charles wieder gen Himmel. 'Was haben denn Wolken damit zu tun wann es wo regnet? Fragte Etienne erneut Jims Vater. 'Es kommt auf die Form der Wolken an. Du hast doch sicher schon beobachtet das Wolken nicht immer gleich aussehen, oder?' lehrte Charles dem blonden Jungen etwas über das Wetter und wie man es deutet. Erklärte Charles ihm das auch die Luft damit zu tun hat. Man merkt es an der Luft, am Wind und an den Wolken wenn sich in Gewitter nähert. Charles stand noch eine Weile mit den Jungs am Tor. Hoffte er, das seine Frau den Wetterumschwung auch bemerkten würde und sich rechtzeitig mit Anna auf den Heimweg macht. Dann scheuchte Charles die Jungs rein ins Haus. Er bemerkte das die Luft drückender wurde, also der Luftdruck fiel und der Wind kräftiger wehte, gefüllt mit dem Geruch von Regen. Noch ein mal warf er einen Blick auf den Weg der vom Hof weg führte, sah aber kein Pferd am Horizont. Charles war mehr als besorgt, aber er konnte nicht einfach weg und nach Jamila und Anna suchen, musste er auf Jim und Etienne aufpassen. Am See hatte Jamila den Wetterumschwung auch bemerkt. Stand auf der Wiese, sah gen Himmel, dann in die Richtung des Windes. Anna war noch im Wasser, planschte sie noch am seichten Ufer rum. Schwimmen konnte sie jetzt. 'Anna, zieh dich um.' rief sie ihrer Tochter zu. Jamilas Stimme klang ernst, also tat Anna was ihre Mutter ihr sagte. Und zog sich ihre trockenen Kleider an. Dann schreckte die kleine Stute auf, wieherte und sah auch nur in die Richtung woher der Wind blies, das war eindeutig genug für Jamila, ein Gewitter oder sogar ein Unwetter würde aufziehen. Eilig sammelte sie die nassen Kleider auf und stopfte sie einfach nur in den Beutel. 'Beeile dich, wir müssen schnell nachhause.' drängte Jamila, Anna verstand die Eile ihrer Mutter nicht, widersprach aber nicht und stellte keine Fragen. Der Himmel hatte sich schon zugezogen, als Jamila Anna aufs Pferd half und sie sich dann ebenfalls auf den Rücken der Stute schwang. 'Wo kommen denn die Wolken auf einmal her?' Fragte Anna verwundert, den vor ein paar Minuten schien noch die Sonne. Es fielen die ersten Regentropfen aus den Wolken und der Wind blies kräftig. Jamila trieb die kleine Stute gleich in den Galopp, sie wollte schnell nach Hause. Der Himmel war fast schwarz vor Wolken und Blitze zucken durch die dunkelgrauen Gewitterwolken. Anna hatte Angst, griff feste die Mähne der Stute, spürte den Körper ihrer Mutter in ihrem Rücken, sie hatte sich weiter vorgebeugt. Es regnete jetzt kräftig, wie aus Eimern und Jamila konnte nicht mehr sehen wohin die Stute lief. Dann knallte es unweit von ihnen laut. Ein Blitz schlug in einen einzelnen Baum auf dem Feld ein. Die Stute erschrak, Jamila und Anna ebenfalls, doch stieg die Stute, Anna konnte sich nicht festhalten und ihrer Mutter glitten die nassen Zügel aus den Händen, griff sie nur noch Reflexartig mit ihren Armen schützend um ihre Tochter und rutschten vom nassen Pferderücken. Anna schrie vor Angst und sie fielen auf den matschigen Feldweg. Der Beutel mit den nassen Kleidern drin dämpfte den Aufprall etwas, doch schrie Jamila auf vor Schmerzen im Arm. Rutschten sie noch vom Feldweg in die Büsche, dort riss sich Jamila noch die Hose und Bluse kaputt, holte sich noch schrammen und Schnittwunden. An einem Stein schnitt sie sich ihren eh schon kaputten Oberschenkel auf und stieß sich den Kopf noch an. Regungslos lag Jamila da mit ihrer Tochter schützend in den Armen, Anna war nicht passiert, bis auf den Schreck und die Angst die sie hatte. Anna befreite sich aus den Armen ihrer Mutter die sich nicht bewegte. Sie sah in das Gesicht ihrer Mutter. 'Mama?.. ' sprach Anna ihre Mutter an, doch sie reagierte nicht auf Annas Stimme. Tränen füllten Annas Augen. Rüttelte sie am Arm ihrer Mutter, das sie jetzt aufwachen würde. Das Unwetter tobte noch weiter und Anna blieb bei ihrer Mutter, nicht wissend ob sie überhaupt noch lebte und weinte Tränen der Angst. 'MAMA!! WACH AUF!!!' Kapitel 18: Glück im Unglück ---------------------------- Kapitel 18 (Glück im Unglück) Charles stand am Fenster im Salon, die beiden Jungs saßen auf dem Sofa. Kerzen brannten, der Tag war fast zur Nacht geworden durch das Unwetter. Das Hauspersonal und die Stallburschen hatten genug zu tun. 'Kommt Mama nach hause?' fragte Jim seinen Vater, der besorgt aus dem Fenster auf den Hof und das Eingangstor blickte. Er war sehr besorgt, weil seine Frau und Tochter noch nicht wieder da waren. Er sah kurz zu Jim und Etienne. 'Ich hoffe das sie noch kommen und ihnen nicht geschehen ist. Vielleicht haben sie auch wo Schutz gesucht und kommen, wenn das Unwetter vorüber ist.' sollte sein Sohn sich keine Sorgen machen. 'Wenn du willst, bringe ich dich später nachhause, Etienne.' sollte Etienne nach dem Unwetter nicht nachhause gehen müssen. 'Das wäre sehr nett, merci.' nahm Etienne das Angebot von Jims Vater dankend an. Es Regnete immer noch, hatte sich aber der Wind gelegt und Blitze zuckten nur noch weit entfernt am Horizont. Charles sah wieder zum Fenster raus und sah wie die kleine Stute auf den Hof gerannt kam, ohne Reiter. Er schreckte auf. 'Oh Nein!!' brachte er nur hervor, lief aus dem Salon, durch die Eingangshalle auf den Hof und in den Stall. Die Stute stand vor ihrer Box, wieherte Charles an, schnaubte. Er trat an das kleine Pferd, was durchnässt und außer Atem da stand, öffnete die Box und die Stute ging hinein, nahm ihr noch die nasse Trense vom Kopf, ließ sie achtlos vor der Box fallen. Dann griff er zur Trense von einem seiner Pferde, öffnete die Box, trenste eilig das Pferd auf, Sattel bräuchte er nicht. Charles blieb die Ruhe selbst, sollte jeder Handgriff überlegt sein, er verfiel nicht in Panik, beeilte sich aber trotzdem. In der Tür des Hauses stand Jim mit Etienne als Charles sein Pferd aus dem Stall führte. 'Was ist los Papa? Wo willst du hin?' fragte Jim ängstlich, denn irgendwas ist passiert, sonst hätte sein Vater nicht so gehandelt. 'Du bleibst hier! Wehe du folgst mir. Hast du verstanden!!' sprach Charles ruhig aber bestimmend zu seinem Sohn. Jim nickte, sah seinen Vater an, der sichtlich besorgt war. So schwang Charles sich auf den rücken seines Pferdes und ritt geschwind vom Hof. Gingen Charles schon die schlimmsten Gedanken durch den Kopf, wollte er sich nicht ausmalen seine Frau und Tochter gegeben falls nicht mehr lebend auffinden zu müssen. Nein daran wollte er nicht denken, schüttelte den Kopf. Anna lag wieder in den Armen, eng am Körper, ihrer Mutter, hatte sie gemerkt das sie noch lebte, spürte ihren Herzschlag ihrem flachen Atem und sah wie sich ihr Oberkörper flach hob und senkte. Trotzdem, sie wachte nicht auf und Anna weinte die ganze Zeit, sie hatte Angst das ihre Mutter nie wieder aufwachen würde. Sie sah hinauf zum Feldweg, das Unwetter war so gut wie vorbei, es regnete nur noch etwas, der Himmel war auch schon wieder mit weißen Wolken bedeckt, die dunklen grauen waren weiter gezogen um woanders weiter zu stürmen. Dann hörte sie Hufe eines Pferdes, näherten sie sich schnellen Galopps. Anna beeilte sich aus den Armen ihrer Mutter zu lösen und die Böschung hinauf zum Feldweg zu kommen. Sie rutschte auf dem schlammigen Erdreich aus, kroch dann eben auf allen Vieren auf den Feldweg, richtete sich auf und der Reiter konnte gerade noch sein Pferd stoppen. Erschrocken sah Charles das es seine Tochter war. 'ANNA!!' Charles stieg augenblicklich von seinem Pferd ab. Anna hatte den Reiter erst an der Stimme erkannt. 'PAPA!!' schmiss sie sich direkt in die Arme ihres Vater, das ihre Kleider nass und dreckig waren, war ihm völlig egal, seine Tochter war unversehrt. 'Mama.... Mama wacht nicht auf..' liefen Anna gleich wieder Tränen über die Wangen. Charles schossen gleich der schlimmste Gedanken in den Kopf. Löste seine Arme um seine Tochter, stand auf und ging die Böschung hinab, wo Anna hinauf gekrochen kam ~Bitte nicht..~ hoffte er gedanklich, das er seine Frau lebend auffindet, mit Tränen in den Augen. Ihren tot würde er nicht verkraften. Anna blieb beim Pferd ihres Vaters stehen, hielt es locker am Zügel fest, schluchzte und konnte ihre Tränen nicht stoppen. Charles kniete bei seiner Frau, musterte ihre Verletzungen. Die größte Wunde war am Oberschenkel, hatte diese stark geblutet, dann die am Kopf. Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und an seiner Hand war Blut. Dann war da ihr rechter Oberarm, der geschwollen und schon blaue Flecken hatte. Er schien gebrochen zu sein, vom Sturz vom Pferderücken. Einerseits war Charles erleichtert das seine Frau noch lebte, andererseits besorgt wegen der Verletzungen. Vorsichtig nahm Charles Jamila in seine Arme und trug sie zum Pferd. Anna stand immer noch da mit verweinten Augen, sah ihren Vater mit ihrer Mutter in den Armen auf sie zu kommen. Charles hob und setzte Jamila auf sein Pferd, ihr Oberkörper lag auf dem Hals des Pferdes, dann stieg er auf und half dann seiner Tochter hinauf, sie musste hinter ihrem Vater sitzen, sollte mit ihren Arme um seinen Bauch greifen und sich am seinem Hemd nochmals festhalten. Charles hielt seine Frau mit einem Arm fest an seinen Körper in der anderen Hand hielt er die Zügel. 'Halt dich gut fest Anna.' befahl er seiner Tochter und trieb sein Pferd an. Im leichten Galopp ging es nach Hause. Charles wäre gerne schneller geritten, doch würde seine Tochter sich dann nicht mehr fest genug halten können. Kurz wurde Jamila wach, öffnete ihre Augen nur kurz, sah Charles Hand die die Zügel fest hielt, die Mähne des Pferdes wie sie bei jedem Galoppsprung wehte und spürte Charles Arm, der sie fest hielt. Ihr Kopf schmerzte, schlimmer als wenn sie zu viel Wein getrunken hatte und ihr wurde wieder schwarz vor Augen. Sie erreichten den Hof. Jim hatte mit Etienne ungeduldig am Fenster im Salon gewartet. 'Da! Da kommen sie!' rief Etienne 'WO??' und Jim drückte sein Wange an die Fensterscheibe. 'Ah da!!' und Jim eilte zur Haustür. Etienne wusste nicht ob er ihm folgen sollte. Es waren Jims Eltern, nicht seine, er ging nur zur Tür des Salons. Jim lief auf den Hof. Charles ritt gleich ins Stallgebäude und hielt sein Pferd auf der Stallgasse an. Anna rutschte über die Kruppe des Pferdes nach hinten um abzusteigen, das war einfacher und schneller, als wenn sie ihr Bein über die Kruppe des Pferde schwingen müsste. Vorsichtig stieg Charles ab, hielt seine Frau noch fest und zog sie langsam vom Pferderücken in seine Arme. Jim sah wie sein Vater seine regungslose Mutter vom Pferd in seine Arme zog. Geschockt stand er da. 'Mama... ist Mama??' standen ihm auch gleich Tränen in den Augen, dachte er seine Mutter wäre tot. Anna sah ihren Bruder an und schüttelte nur den Kopf. Jim schluchzte, wischte sich die Tränen aus den Augen, schritt an das Pferd seines Vater und brachte es in seine Box. Charles sah seinen Sohn an. 'Keine Angst. Eurer Mutter geht es gut. Sie hat sich nur sehr weh getan und braucht Zeit um wieder wach zu werden.' erklärte Charles seinen Kindern, sie sollten keine Angst um ihre Mutter haben und er ging zum Wohnhaus, gefolgt von Jim und Anna. Etienne beobachtete Jims Vater wie er mit dessen Mutter in den Armen eintrat und die Treppen hinauf ging, erschrocken hatte er den leblosen Körper in den Armen von Jims Vater gesehen, den ernsten Blick, dann Annas verweinte Augen und Jim, der ihn kurz ansah dann seinem Vater nach oben folgte. Etienne ging zum Fuße der Treppe, fasste an das Geländer, sah den drei Personen nach und dachte an das Schlimmste. Dann eilten drei Dienstmädchen an Etienne vorbei die Treppen hinauf in das Zimmer des Hausherrn. 'Jim, Anna geht raus. Und Anna wasch dich und zieh dir sauber Kleider an.' befahl Charles seinen Kindern, doch sie wollten nicht gehorchen, sie wollten bei ihrer Mutter bleiben. Charles Worte wurden deutlicher und lauter und seine Kinder gaben nach. Jim ging wieder runter zu Etienne, der immer noch an der Treppe stand und Anna ging in ihr Zimmer wohin ihr eines der Dienstmädchen folgte. Charles hatte seine Frau ins Bett gelegt. Zog ihr die zerrissenen Kleider aus, säuberte ihre Schrammen, Schnittwunden am Körper und deckte sie dann zu, mit einem sauberen Tuch säuberte er ihr Gesicht und suchte die Verletzung am Kopf, fand die dicke Beule die gut geblutet hatte und kühlte sie noch. Den Arm musste sich ein Arzt angucken und behandeln, hatte Charles schon die Vermutung, das er gebrochen ist. 'Passt auf sie auf, ich werde einen Arzt holen.' sprach Charles zu den beiden Dienstmädchen die nickten und Charles zog sich noch einen Gehrock über und konnte dann das Zimmer ruhigen Gewissens verlassen, ging die Treppen hinunter, suchte Jim und Etienne, fand die beiden im Salon. 'Etienne komm, ich bring dich nachhause.' sprach er den blonden Jungen gleich an und richtete nochmal seinen Gehrock. Jim sagte nichts und Etienne folgte den Worten von Jims Vater und ging mit ihm in den Stall. Charles Pferd stand noch getrenst in der Box, holte er jetzt noch den Sattel und sattelte es, führte sein Pferd auf die Gasse, ließ Etienne aufsteigen, dann stieg Charles auf und fasste gleich die Zügel. Jim und Etienne verabschiedeten sich noch und Charles verbat seinem noch Sohn zu seiner Mutter zu gehen, sie bräuchte Ruhe. So ritt Charles mit Etienne vom Hof. Auf dem Weg traute sich Etienne nicht zu fragen was mit Jims Mutter passiert ist, er schwieg den halben Weg, war nachdenklich, bekam die Bilder des leblosen Körpers nicht aus dem Kopf. 'Du bist so still, hast du irgendwas?' sprach Charles Etienne an, der kurz zusammenzuckte, fand er es befremdlich von jemand anderem als von seinen Eltern nach seinem Befinden gefragt zu werden. 'Ich.. ich habe mich nur gefragt...' weiter kam er nicht, traute er sich nicht seine Frage auszusprechen, senkte seinen Blick auf die Mähne des Pferdes. 'Du meinst sicher Jims Mutter, was mit ihr passiert ist, oder?' schloss Charles aus der nicht beendeten Frage von Etienne, der nur nickte. 'Sie wird wieder gesund. Du brauchst dir da genau so wenig Gedanken machen.' sprach Charles ruhig auf den blonden Jungen ein. Nach einer guten dreiviertel Stunde hatten sie Etiennes Zuhause erreicht. Seine Eltern waren schon besorgt und sahen immer wieder zum Fenster hinaus. Hörten das Pferd, dann die Stimme ihres Sohnes, eilig öffnete Oscar die Hauseingangstür, hatte sie wegen dem Unwetter große Sorgen gehabt um ihren Sohn, nahm ihren Etienne in die Arme, sah dann zu dem Reiter der ihr ihren Sohn nach Hause gebracht hatte. 'Entschuldigt, das es so spät geworden ist. Aber das Unwetter hat uns alle überrascht.' wollte Charles nicht, das Etienne erst so spät wieder zu Hause ist, aber es ging leider nicht anders. 'Ihr braucht euch nicht entschuldigen. Ich wusste ja, das mein Sohn gut aufgehoben ist.' stand Oscar wieder aufrecht musterte Charles kurz, sah er dem Jungen mit dem ihr Sohn befreundet war zum verwechseln ähnlich. ~Ach dann ist das Jamilas Mann.... hoppla.. kein schlechter fang..~ dachte Oscar, riss sich zusammen, sie hatte doch ihren Mann, der sie über alles liebte. ~Naja, gucken kann man ja, aber gegessen wird zuhause.~ räusperte sich Oscar zur Vernunft. 'Ich Danke euch, das ihr meine Sohn nachhause gebracht habt.' verabschiedete sich Oscar bei Charles, der sein Pferd auch schon wieder wendete. 'Man sieht sich bestimmt wieder.' waren Charles letzten Worte und er ritt noch eilig in einen anderen Stadtteil, wo ihr Hausarzt seine Praxis hatte. Dort angekommen erzählte Charles ihm was passiert ist und der Arzt packte seine Tasche. Charles könne ruhig schon los reiten, er würde mit der Kutsche sofort nach kommen. So ritt Charles schnell wieder Heim, zu seiner Frau und Kindern. Sein Pferd versorgt wieder in der Box, eilte er zu seiner Frau. Die beiden Dienstmädchen waren die ganze Zeit bei ihr geblieben, verließen das Zimmern, als der Hausherr wieder eintrat. Er zog den Gehrock wieder aus, legte ihn einfach über die Stuhllehne und setzte sich wieder ans Bett. Stütze seine Ellenbogen auf die Oberschenkel, sein Gesicht in seine Hände. Er war verzweifelt und müde, rieb sich seine Müden Augen und sah Jamila an. Sie hatte wenigstens wieder etwas Farbe im Gesicht. Prüfend fühlte er ihre Stirn ob sie vielleicht Fieber hat. 'Papa?' stand Jim mit Anna in der Tür, gingen nicht ins Zimmer ihrer Eltern, hatte es ja ihr Vater verboten. Charles sah zu seinen beiden Kindern. 'Was ist denn Jim?' fragte er seinen Sohn. Eigentlich wollte er seine Kinder jetzt nicht sehen, er wollte bei seiner Frau sein, hoffen das sie bald aufwachen wird und der Arzt käme ja auch noch. 'Ich.. wir... naja.. es ist schon spät und wir haben Hunger, aber es ist kein Abendessen angerichtet.' klärte Jim ihr erscheinen am elterlichen Zimmer. 'Wir wollten nicht stören, Mama soll doch Ruhe haben.' sprach Anna und Charles sah seine beiden Kinder nur an. Nahmen sie es doch ernst und wollten ihrer Mutter die Ruhe geben die sie brauchte. War Charles stolz auf seine beiden Kinder, das sie auf das hörten was er ihnen gesagt hatte und auch verstanden warum ihre Mutter Ruhe brauchte um wach zu werden. Er stand auf, ging zu Jim und Anna. 'Ihr seit wirklich gehorsam und versteht warum eure Mutter jetzt viel Ruhe braucht. Der Arzt kommt auch gleich, dann sehen wir weiter.' sprach Charles zu seinen Kindern, er konnte nicht stolzer sein und ging mit beiden in die Küche, wo schon zwei Dienstmädchen schnell das Abendessen zubereiteten, hatten sie es vergessen durch den Zwischenfall mit der Herrin. 'Na seht ihr. Ihr bekommt noch was zu essen.' sah Charles die beiden Dienstmädchen aber mit scharfen Blick an, denn so etwas sollte eigentlich nicht vorkommen. 'Esst ruhig hier in der Küche, im Speisesaal muss so spät nicht mehr angerichtet werden, das ist zu viel Aufwand.' klärte er das mit den Dienstmädchen so ab, auch das noch zwei Teller für ihn und seine Frau bei Seite gestellt werden sollten. Hatte Charles jetzt keinen Hunger und hörte dann die Kutsche auf den Hof fahren und ging in die Eingangshalle um mit dem Arzt zu Jamila zu gehen. 'Danke das ihr so spät noch Zeit gefunden habt.' sprach Charles zum Arzt und sie gingen hinauf. Der Arzt untersuchte Jamila, erschrak über die Wunde am Oberschenkel. 'Die muss ich nähen, die ist viel zu tief das die von alleine heilen kann.' erklärte der Arzt, Charles hatte es auch schon vermutet, die Wunde nässte die ganze Zeit und blutete immer wieder etwas. Der Arzt holte alles nötige aus seiner Tasche. Eine Schale worin der etwas reinen Alkohol goss um darin die Nadel und den Faden zu entkeimen, seine Hände entkeimte er ebenfalls, nahm dann die Nadel mit eingefädeltem Faden aus der Schale und begann die große Wunde zu vernähen. Jamila zuckte immer wieder kurz, doch waren das nur die Nerven, sie selbst spürte nichts. Mit Jod reinigte der Arzt noch die genähte Wunde, legte Kompressen auf die lange Naht und wickelte einen Verband um den Oberschenkel. Dann war der rechte Arm dran. 'So geschwollen wie der schon ist... ' tastete der Arzt den Arm ab, es knirschte unter den Fingern des Arztes er konnte den Bruch ertasten. 'Ja, der ist gebrochen. Muss ja ein schwerer Sturz gewesen sein. Den Oberarm bricht man sich nicht so schnell, eher den Unterarm.' erklärte der Arzt, Charles sah ihm nur aufmerksam zu. Nun schiente er den Oberarm und Band ebenfalls einen Verband um den ganzen Arm um die Schiene zu fixieren und das der Arm in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird. (Gipsverbände gibt es erst ab 1851, sonst hätte ich natürlich den genommen) Die kleinen Wunden und Schrammen würden so verheilen, die waren nicht weiter schlimm. Nur die Kopfwunde, die verband er auch noch, waren Kopfverletzungen immer mit Vorsicht zu genießen und lieber ein Verband zu viel als zu wenig. 'Wann sie aufwachen wird, kann ich leider nicht sagen. Das müssen wir abwarten, aber es sollte nicht zu lange dauern. Ich werde dann in zwei Tagen nochmal vorbei kommen und nach der Naht sehen. Den Verband und die Kompresse wechsele ich dann auch noch.' packte der Arzt seine Sachen wieder in seine Tasche. Charles brachte den Arzt noch bis zur Kutsche, bedankte sich und wenn sich was verschlechtern würde, schickt er einen Boten. Aus der Küche lugten zwei schwarzhaarige Köpfe die ihren Vater ansahen. Charles bemerkte die neugierigen Gesichter, wollten seine Kinder wissen wie es ihrer Mutter geht nachdem der Arzt da war, war er schließlich sehr lange da gewesen. 'Solltet ihr nicht im Bett sein, es ist schon spät und du musst morgen wieder in die Schule Jim.' ermahnte er Jim und sah Anna auch ernster an. 'Wir wollten doch noch wissen wie es Mama geht. Der Arzt war lange da.' rechtfertigte Anna das sie noch auf waren. 'Eure Mutter ist jetzt versorgt und wird wieder Gesund, aber sie ist immer noch nicht wach.' erklärte Charles Jim und Anna. 'Dürfen wir denn zu Mama? Nur ganz kurz. Bitte.' bat Jim seinen Vater, wollten beide doch nur kurz ihre Mutter sehen. 'Na gut, aber wirklich nur ganz kurz.' gab Charles nach, denn vielleicht würden die Stimmen ihrer Kinder seine Frau aus dem Schlaf holen und sie gingen zusammen hoch in elterliche Gemach. 'Hier riecht nach Arzt.' verband Jim den Geruch von reinem Alkohol und Jod mit Arzt, er mochte diesen Geruch nicht, aber er wollte ja zu seiner Mutter. Anna und Jim sahen ihre Mutter im Bett liegen mit dem Verband am Kopf und Arm. Beide sprachen ruhig zu ihrer Mutter, das sie schnell wieder Gesund werden sollte. Charles beendete die Besuchszeit seiner Kinder und brachte beide noch zu Bett. Dann hatte er endlich die Ruhe um selbst was zu essen und über seine Frau zu wachen, in der Hoffnung das sie in der Nacht wach werden würde. Bei den Jarjayes erzählte Etienne beim Abendessen ganz begeistert vom Nachmittag bei Jim. Das sie einen großen weißen Hengst haben, viele süße Fohlen und das Jims Vater ihm was über das Wetter erzählte und wie man es deuten kann und dann das unschöne, das Jims Mutter bei dem Unwetter zu Schaden gekommen ist und nicht aufwachte. Etienne gefiel es bei den de Burgh's, war es dort fast so wie früher in Frankreich auf dem Anwesen der Jarjayes. 'Dann kannst du in nächster Zeit nicht zu Jim nachhause.' sprach sein Vater ihn an. 'Wenn seine Mutter so verletzt ist, das sie nicht aufwacht, braucht sie viel Ruhe.' erklärte er seinem Sohn. Etienne sah seinen Vater an, dann seine Mutter. 'Dann werden wir halt in die Stadt gehen und da was unternehmen.' beschloss Etienne, seine Eltern sagten nichts, wussten sie, das Jim die nächste Zeit dazu wahrscheinlich keine Lust hätte, wenn es seiner Mutter so schlecht ging. 'Warte erst mal ab ob Jim morgen überhaupt in der Schule ist.' sprach Oscar zu ihrem Sohn. Wollten sie nicht weiter über das Thema reden. Etienne verstand seine Eltern nicht und ging nach dem Abendessen ohne nochmal über den Nachmittag zu sprechen ins Bett. In der Nacht wachte Charles über seine Frau. Eigentlich war er müde und wäre gerne zu ihr ins Bett gestiegen und neben ihr eingeschlafen. Doch er saß im Sessel am Tisch, las ein Buch über Heilkunde. Er machte sich Gedanken wegen der Kopfverletzung, das diese zu schwer wäre und noch Folgeschäden verursachen könnte, nachdem sie aufwachen würde. Er horchte bei jeder kleinen Bewegung und jedem stärkeren Atemzug auf, sah zu ihr. Mit einem mal Bewegte sie sich, stöhnte auf vor Schmerzen als sie ihren rechten Arm bewegen wollte. Fasst sich mit der linken Hand an den Kopf, er schmerzte unendlich stark. 'AAAAHH... Wo... wo bin ich...' schnaufte sie schmerzerfüllt und wollte sich aufrichten, doch ihr tat alles weh und sackte wieder die Laken, hielt immer noch die Hand an den Kopf. Charles war so schnell bei ihr wie bei der Geburt von Jim. 'Du bist zuhause, Liebste. Du hattest einen schweren Sturz vom Pferd.' sprach Charles mit ruhiger Stimme zu ihr. Jamila kniff die Augen zusammen, erinnerte sich noch daran, das sie Anna fest hielt in ihren Armen und sie zusammen vom Pferd fielen, ihr Arm schmerzte und dann wurde es dunkel. 'Ja.... ANNA!! Was ist mit ihr??' schreckte Jamila auf, sie wollte aufstehen und nach ihrer Tochter sehen. Charles hielt sie davon ab auf zu stehen und lenkte sie wieder zurück ins Kissen. 'Anna geht es gut, ihr ist nicht passiert. Bitte beruhige dich, es geht allen gut nur dir nicht.' versuchte er seine Frau zu beruhigen. 'Mein Kopf... er schmerzt schlimmer als wenn ich zu viel Wein getrunken habe.' kniff sie wieder die Augen zusammen und rieb sie die Stirn. Charles sah zum Tisch, dort stand eine Flasche Laudanum welches der Arzt da gelassen hatte, für den Fall das sie zu starke Schmerzen hat. Er stand auf, holte die Flasche und eins der Gläser, füllte das Glas bis zur Hälfte, es roch ekelig nach Alkohol. 'Hier trink' reichte Charles Jamila das Glas. 'Wenn die Schmerzen nicht besser werden sag Bescheid.' wollte Charles ihr eigentlich kein Laudanum geben, es machte auch süchtig, aber sie hatte starke Schmerzen und sie sollte nicht zu sehr leiden. Jamila trank das Glas auf Ex leer, es schmeckte ekelig, mochte sie keinen Alkohol auch nicht so gemischt mit Wasser. Nach ein paar Minuten spürte sie eine Linderung der Schmerzen. 'Wie lange war ich denn weggetreten?' fragte sie Charles, der besorgt an ihrem Bett saß. 'Wir haben jetzt bald zwei Uhr Nachts, also fast neun Stunden.' antwortete er ihr und nahm ihre Hand. 'Du musst doch schrecklich müde sein. Komm ins Bett.' sah sie ihren Charles an, wollte sie ihn neben sich im Bett haben, es war ihr egal ob sie Schmerzen hatte oder nicht. Charles war wirklich sehr müde. So stand er auf, zog sein Hemd aus, seine Schuhe und die Hose, stieg auf der anderen Seite des Bettes zu seiner Frau, deckte sich zu und lag nah bei ihr. 'Ich bin so froh, das du aufgewacht bist. Wir hatten alle große Angst das du nicht aufwachst.' sah Charles in ihre Augen und beugte sich kurz über Jamila und küsste sie, schmeckte noch den Alkohol des Laudanums auf ihren Lippen. 'Ich hatte solche Angst.. ich dachte...ich dachte du hättest mich... uns verlassen, als ich dich im Graben liegen sah.' sprach Charles seine Ängste aus die er hatte, als er seine Tochter und sie fand nach dem Unwetter. Strich er mit einer Hand über ihren Körper, ganz vorsichtig und sanft. 'Du bist schon wieder schön warm. Dein Körper war ausgekühlt als ich dich Heim brachte.' flüsterte er zu ihr, merkte sie erst jetzt, das sie gar nichts an hatte und Charles auch ohne Schlafsachen ins Bett kam. Erneut küsste Charles seine Frau, diesmal aber nicht einfach so auf den Mund, es war einer ihrer innigen Küsse. Wollte er sie spüren, nah bei sich, er wollte sie nicht verführen, nur spüren das sie lebte und bei ihm war. ~Ich liebe dich so sehr. Ich möchte dich nie verlieren~ Kapitel 19: Schlimmer geht's immer ---------------------------------- Kapitel 19 (Schlimmer geht’s immer) 'Charles wach auf!' sprach Jamila ihren schlafenden Mann an und rüttelte an seinem Arm. Halb wach drehte sich Charles weg von seiner Frau. 'Du musst aufstehen und die Kinder wecken. Jim muss doch zur Schule, er braucht doch immer so lange zum anziehen.' redete sie weiter auf Charles ein, der nur langsam wach wurde. '...jaa... ich bin doch wach... ich steh gleich auf..' ertönten müde Worte von ihm und er streckte sich. Jamila saß schon an der Bettkante. Sie wollte eigentlich aufstehen, fiel es ihr aber schwer den Gehstock links zu benutzen um ihr rechtes Bein zu entlasten und ihr rechter Arme war ja zudem gebrochen. 'Jetzt komm, du kannst dich später ja wieder hinlegen.' drängte Jamila Charles endlich auf zu stehen und zog ihm, wie bei einem Kind, die Decke weg. Charles wurde grummelig, er mochte nicht so geweckt zu werden. 'JA DOCH!! ICH BIN WACH!!' sprach Charles lauter, das seine Frau ihn verstand. Jamila grinste nur. Sie weckte ihn ja wirklich nur ungern, wusste sie das er gerne lange schläft, aber es ginge nicht anders, bis der Bruch in ihrem Arm verheilt ist. In der Zeit musste Charles die Kinder morgens wecken. Am Wochenende durfte er ja solange schlafen wie er wollte. Charles stand leicht grummelig auf, ging ums Bett, auf einem Stuhl hing noch sein Hemd von Gestern. Er zog es sich über. 'Warum lassen wir nicht das Personal die Kinder wecken. Das wäre viel einfacher.' schlug Charles vor, richtete den Kragen des Hemdes und sah dann zu seiner Frau. Jamila sah ihn ernst an. 'Das machen nur Adelige. Diese Rabeneltern lassen ihre Kinder von Ammen aufziehen und diese Kindern haben keine Beziehung zu ihren Eltern. Willst du das?' regierte Jamila über den Vorschlag von Charles sehr überzogen, so hatte er es nicht gemeint. 'So meinte ich das nicht.' sah Charles nun verärgert aus und verließ das Zimmer um Jim zu wecken. Die Tür schloss er nicht. ~Ich weiß doch wie das gemeint hast.... ach verdammt....~ fasste sie sich an die Stirn. Jamila wurde dadurch das sie kaum ihr Zimmer verlassen konnte und mehr das Bett hüten musste sehr gereizt und reagierte oft aggressiv auf ganz normale Fragen oder Handlungen. Das hatte sie schon einmal, damals als ihr Bein kaputt geschossen wurde. Plötzlich stand eine kleine Gestalt in der Tür. 'Guten Morgen Mama.' begrüßte die zarte Stimme von Anna ihre Mutter und Jamila sah zu ihrer Tochter. 'Darf ich reinkommen?' fragte Anna vorsichtig, denn noch immer durften weder sie noch Jim lange zu ihrer kranken Mutter. 'Ja, komm rein.' sprach Jamila freudig, denn ihre Tochter ließ ihre gereizte Laune verschwinden. Anna setzte sich neben ihre Mutter auf das Bett. 'Hast du gut geschlafen?' strich Jamila ihrer Tochter das ihr noch ungekämmtes Haar zurecht. 'Ja, Papa hat mich ja zu Bett gebracht.' antwortete Anna gut gelaunt, denn sie durfte bei ihrer Mutter sein. 'Wann kommst du denn wieder mit in den Speisesaal? Ich sitze da immer alleine mit Papa, Jim ist ja dann schon weg.' fragte Anna, sie wollte wieder ihre Mutter so haben wie vor dem Unfall und sah ihre Mutter traurig an. 'Sei nicht bedrückt oder traurig, weil ich nicht mit euch zusammen sitzen kann. Es dauert noch eine Weile bis ich wieder richtig gesund bin.' erklärte sie Anna. Ihre Mutter ist ja nicht aus der Welt und sie könne immer zur ihr auf das Zimmer kommen, wenn ihr danach ist. Charles kümmerte sich die Wochen gut um seine Frau. Ihre Wunden heilten gut. Jim und Anna durfte auch zu ihrer Mutter und der Arzt kam regelmäßig um die Verbände zu wechseln und die Naht zu versorgen. Nach sechs Wochen nahm der Arzt den Verband und die Schiene vom Arm. Jamila müsste jetzt langsam wieder anfangen den Arm zu bewegen und zu benutzen, war er doch sehr versteift nach den sechs Wochen. Den Gehstock konnte sie aber immer noch nicht benutzen, mussten sich erst ihre Muskeln und Sehnen strecken und wieder trainiert werden. Charles half Jamila bei allem, damit sie schnell wieder nach draußen konnte, sie sehnte sich danach. Die Fäden an ihrem Oberschenkel konnte wenige Tage später auch gezogen werden, die Wunde war gut verheilt, blieb nur die lange Narbe zurück. Kritische sah sie die Narbe an, nachdem der Arzt die Fäden gezogen hatte und nochmal alles säuberte. 'Sieht wirklich gut aus. Ihr müsst nur die Narbe nur was pflegen, damit sie nicht spannt die ersten Tage, wenn ihr geht.' erklärte der Arzt und packte seine Tasche wieder zusammen. 'Das kriegen wir schon hin. Ist ja nicht das erste mal.' äußerte Jamila wissend wie sie frische Narben zu pflegen hat. Noch ein mal zur Sicherheit sah der Arzt auch noch mal nach der Kopfverletzung. Doch auch die war gut verheilt, tat es nur noch was weh, wenn man an der Stelle druck ausübte. Das käme von der Wunde, nicht vom Sturz, meinte der Arzt. Solange sie keine Schwindelgefühle oder ähnliches hat, ist alles in Ordnung. 'Gut, dann seit ihr aus meiner Sicht wieder Gesund und dürft das Bett verlassen.' waren es erleichternde Wortes des Arztes. Anna stand an der Tür, hatte heimlich reingeschaut und die Worte des Arztes gehört. Jim war nicht da, er war in der Schule. Hatte er aber Etienne jeden Tag darüber informiert wie es seiner Mutter geht, wollte Etienne es einfach wissen, er machte sich eigentlich unnötig Gedanken um Jims Mutter, es war ja nicht seine. Ein paar Tage später war Charles mit seiner Frau und seinen Kindern in die Stadt gefahren. Er wollte sich etwas kaufen und anschließend einen ruhigen Nachmittag mir seiner Familie verbringen zudem tat die Sonne seiner Frau gut, war sie doch sehr blass geworden. Sie saßen in einem Café, wo Jamila früher schon öfters mal mit Charles war. Sie hatte sich wieder recht fein Angezogen für die Stadt, trug die Haare auch wieder als Zopf, war das angenehmer bei dem warmen Wetter. Anna wollte heute kein Kleid tragen, so trug sie Hosen wie ihr Bruder und Jim ärgerte seine Schwester mal wieder und sie lief ihrem Bruder hinter her. 'Sag das nochmal!!! Ich kriege dich und dann...' rief Anna ihrem Bruder zu, der frech grinsend davon lief. Jamila trank geduldig ihren Tee, kannte sie dieses Spiel ihrer Kinder nur zu gut. 'Lauft nicht zu weit weg und wehe einer macht sich dreckig.' rief sie ihren Kinder noch nach und nippte an ihrem Tee. Charles hatte seinen mittlerweile lieb gewonnen Kaffee mit etwas Zucker und sah seine Frau nur an. 'Du bist heute ja sehr geduldig mit den beiden.' sprach er Jamila an, sonst war sie immer strenger mit ihren Kindern, wenn sie in der Stadt waren. 'Ach bei dem schönen Wetter.. zudem will ich hier was entspannen und Ruhe haben. Sie kennen sich hier ja aus und werden sich nicht verlaufen.' lehnte sich Jamila im Stuhl zurück mit der Tasse Tee in beiden Händen und schlug ein Bein über das andere. Sie genoss es im Café zu sitzen, auch wenn Leute umher gingen, sie hatte diese im Kopf ausgeblendet bis sie eine Stimme ansprach. 'Na wenn das nicht das gemeinste Pferdehändler der Welt ist...' sprach eine Stimme Jamila an. Sie erkannte diese sofort und sah auf. 'Und wenn das nicht der größte Halsabschneider der Welt ist..' begrüßte sie den Herrn dem die Stimme gehörte die sie ansprach und reichte ihm die Hand. Sie grinste, sie begrüßten sich immer so, seit Jamila ihn bei den de Burgh's kennengelernt hatte. 'Was treibt euch in die Stadt? Solltet ihr nicht eher unwissenden Leute die beste Pferde zum Spottpreis abkaufen?' fragte Jamila den Herrn und nippte nochmal kurz an ihrem Tee bevor sie die Tasse auf den Tisch abstellte. Der Mann lachte kurz auf. 'Nein meine Teuerste. Heute nicht. Ich bin wegen einem neuen Händler hier, er hat 2 schöne Hengste. Was neues, veredeltes soll es sein, die wollte ich mir anschauen.' erklärte der Herr ihr und Jamila horchte auf, hatte der Herr ihr Interesse geweckt. 'Was neues?? Wie meint ihr das mit veredelt?' fragte Jamila doch neugierig den Herrn. 'Der Züchter hat Araber ein gekreuzt in unsere Arbeitspferde. Die Kreuzung ist was kleiner, feiner, aber arbeitswillig, ausdauernd und gehorsam. Ihr solltet euch diese Hengste anschauen. Sie würden eure Zucht auch verbessern.' erklärte der Herr und Jamila war recht begeistert, sie wollte sich diese Hengste auch anschauen. Sie hatte auch kein Grund, das der Herr sie anlog oder ihr irgendwas aufschwatzen wollte. Ihre Fronten waren schon lange geklärt und der Herr akzeptierte Jamila wie jeden Händler- und Züchterkollegen. Ihr brauchte er nichts vormachen, sie war knallhart was den Verkauf oder Kauf von Pferden betraf. 'Charles! Ich gehe mir auch diese Hengste angucken.' beschloss sie spontan und stand auf, griff ihren Gehstock, den sie jetzt wieder brauchte wie früher. Charles konnte nur nachgeben, denn wenn sich seine Frau was in den Kopf gesetzt hatte und dazu noch so spontan, konnte er es ihr auch nicht mehr ausreden. So ging sie mit dem Herrn sich diese Hengste anschauen die der Züchter und Händler am Rande der Stadt auf einer Wiese stehen hatte und dort auch zum Verkauf anbot. Jim und Anna liefen durch die Straßen und Gassen der Stadt. Sie verliefen sich nicht, vergessen war die kleine Zankerei von Jim an seine kleine Schwester. Sie waren am Stadtbrunnen mit den Wasserspielen angekommen und ärgerten sich gegenseitig mit Wasser, hatten sie sich noch Stöcke gesucht und taten nun so als würden sie gegeneinander fechten. Vom lachen und den vergnügten rufen der Geschwister angelockt, stand Etienne unweit vom Brunnen entfernt, hatte er Jims Stimme erkannt. Freudig strahlten seine Augen auf als er Jim und Anna am Brunnen sah, er wollte mitspielen, seine Mutter stand noch am Laden und sah sich Bücher an, ihm war das zu langweilig. Er drehte sich kurz zu seiner Mutter um. „Mama ich geh zum Brunnen.“ gab er nur kurz von sich, damit seine Mutter wusste wo er war und rannte los ohne eine Antwort abzuwarten. Jim und Anna stoppten ihr Duell mit den Stöcken als sie Etiennes Stimme hörten und ihn auf sie zu rennen sahen. 'Etienne!!' rief Jim erfreut seinem Freund zu. Anna sah auf und freute sich ebenfalls Etienne zu sehen. Sahen sich die beiden ja noch weniger als ihr Bruder und Etienne. 'Was macht ihr denn in der Stadt?' fragte Etienne die Geschwister neugierig. Jim und Anna traten an Etienne. 'Unsere Mutter ist heute das erste mal wieder richtig draußen unter Leuten, seit dem Unfall.' erklärte Jim kurz, auch das ihnen es zu langweilig im Café war und lieber spielten. 'Und was machen wir jetzt zu dritt?' fragte Anna die zwei Jungs und sah Jim fragend an. 'Wir könnten ja dahin gehen, was uns unsere Eltern verboten haben.' grinste Jim frech. 'NEIN Jim, Mama und Papa haben es nicht umsonst verboten.' schritt Anna gleich ein, sie wollte keinen Ärger von ihren Eltern bekommen, weil sie nicht auf sie hörten. 'Ach Anna, jetzt komm, so schlimm wird es nicht sein.' war es Jim egal was seine Eltern sagten, er wollte was spannendes unternehmen, warf den Stock weg und nahm Etienne am Ärmel und ging in die Richtung in den Stadtteil wohin sie nicht gehen sollten. Anna folgte den beiden Jungs, wollte sie nicht alleine am Brunnen zurückbleiben. Sie gingen in den Stadtteil der ihnen von ihren Eltern verboten war. Etienne hatte keine Ahnung wohin sie gingen, Jim hatte ihm diesen bis jetzt nicht gezeigt. 'Jim, lass uns wieder gehen... mir ist es zu unheimlich... es ist gefährlich hier.' sprach Anna sah sich verängstigt um und packte die Hand ihres Bruders. Sie bogen ab in eine Gasse, hier roch es schrecklich, doch sie wollten ja was spannendes sehen und erleben. 'Gefahr.. HA.. hörst du mich Gefahr! Ich lache dir ins Gesicht! HA HA HA!' stand Jim in der Gasse vor Anna und Etienne und spottete über die Gefahr. 'Sieh mal einer an, wen haben wir denn da?' ertönte eine bekannte Stimme in Jims und Etiennes Ohren und ein Junge kam auf die drei zu. 'Ach hat der blonde Schnösel jetzt noch einen Speichellecker.' sprach die Stimme weiter. Es war Rüdiger, der Prügelknabe aus der Schule. Er war nicht mehr zur Schule gekommen nach dem Vorfall mit Jim und Etienne. 'Rüdiger... 'sprach Jim und sah ihn böse an. Anna war verwirrt, sie kannte Rüdiger nicht und er sah Anna an, musterte sie. 'Guck mich nicht so an!' schrie Anna Rüdiger an, sie mochte ihn jetzt schon nicht. 'Noch so klein und schon so frech.' trat Rüdiger näher an Anna doch Etienne trat schützend vor Anna. 'Ich bin nicht klein!' trat sie an Etienne vorbei, sie war gereizt von Rüdigers Satz und das er sie so angeguckt hatte. 'Nicht Anna...' sprach Etienne und Jim sah ebenfalls zu seiner Schwester. Rüdiger sah verwundert auf. 'Anna?? Du bist ein Mädchen?' und er lachte auf. 'Ein Mädchen und Knabenkleider wo gibt’s denn so was?!' und er lachte weiter. Jim wurde sauer, er lachte über seine kleine Schwester und seine Faust landete in Rüdigers Gesicht. 'Keiner lacht meine Schwester aus!! Verstanden!!' stand Jim wütend da. Rüdiger wankte nur leicht von Jims Schlag. 'Du willst wohl Prügel haben, was?' rieb sich Rüdiger die Wange. 'Lass uns einfach in Ruhe!' schrie Jim Rüdiger an, er wollte sich nicht prügeln. Anna erschrak über Jims Reaktion, sie hatte ihren großen Bruder noch nie so erlebt und fasste Etiennes Hand. Innerlich stockte Etienne als Anna seine Hand fasste. 'Jim lass uns gehen.' rief Anna ihrem Bruder zu. Sollten sie einfach gehen und Rüdiger stehen lassen. Sie wollte nicht, das Jim oder Etienne sich mit diesem ungepflegten, dicken Jungen prügeln, es würde nur Ärger mit ihren Eltern geben und wie Etiennes Mutter reagieren würde wollte sie gar nicht erst wissen und fasste Etiennes Hand fester. 'DU bleibst hier und der blonde Schnösel auch, wir haben noch eine Rechnung offen...' ließ Rüdiger die drei nicht einfach so abziehen und packte Jim am Kragen seines Gehrocks, wollte er ihm jetzt genau so eine Faust ins Gesicht verpassen wie Jim ihm vor ein paar Minuten, nur viel fester. Noch bevor Rüdiger zur Tat schreiten konnten, griff Etienne ein und half seinem Freund aus dieser misslichen Lage und fasste Rüdiger am Unterarm, presste seine Fingerspitzen in die Sehen des Armes von Rüdiger, sah böse in das Gesicht des dicken Jungen und seine Hand ließ Jim los, der rachsüchtige Junge schrie kurz auf, der Griff von Etienne tat weh und er hielt sich den Arm. Sah kurz Jim an, dann Etienne und unüberlegt holte Rüdiger mit seiner Faust aus, wollte Etienne schlagen, doch dieser wich geschickt aus und der unbeholfene Junge wankte auf Anna zu, worauf sie aufschrecke und noch ausweichen konnte, geschockt bleib Anna stehen, sah den dicken Jungen schon zu Boden fallen, durch seinen unüberlegtem Angriff. Doch Rüdiger fing sich auf, wieder bei Sinnen und im Gleichgewicht schnappte er sich dann halt das kleine schwache Mädchen, ihm war es egal das sie ein Mädchen war, sie trug Knabenkleider, also könne er sie auch wie einen behandeln. Am Stadtrand an der Wiese wo der Züchter zwei seiner neuen Pferde verkaufte stand Jamila mit ihrem Züchter- und Händlerkollegen zusammen und begutachteten die beiden Hengste. Sie diskutierten über die beiden Pferde. Preislich waren sie Jamila zu teuer, auch wenn ihr einer der beiden gut gefiel. Die Hengste waren noch jung, drei und vier Jahre alt, hatten noch keine Ausbildung oder gar Deckerfahrung, das alles müsste eigentlich den Preis drücken, aber der Züchter blieb bei seinem Preis, den Jamila nicht zahlen wollte. Sprachen sie nun darüber, Stuten von den Hengsten decken zu lassen, statt gleich zu kaufen, der Preis dafür war wesentlich günstiger. Sie würde auch Pferde aus ihrer Zucht gegen einen oder zwei Decksprünge vom Hengst der ihr gefiel eintauschen. Bräuchte sie schließlich freie Boxen, denn sie würde die Fohlen von diesen veredelten Hengst behalten. Plötzlich überkam sie ein ungutes Gefühl, als wäre irgendwas nicht in Ordnung und sah in die Stadt. Sie konnte es nicht genau zuordnen. Vielleicht ist was mit Jim und Anna, aber was sollte ihnen in der Stadt schon passieren, eigentlich nichts, außer sie wären wieder mal nicht gehorsam, aber daran dachte sie nicht und ließ sich nicht weiter von diesem Gefühl ablenken. Charles war ja auch noch da, wenn irgendwas sein sollte. Charles saß noch im Café, hatte sich eine Zeitung geholt und noch eine Tasse Kaffee mit Zucker bestellt. Er las das was ihn interessierte in der Zeitung und trank genüsslich seinen Kaffee, vergaß dabei die Zeit vollkommen und merkte nicht, das seine Kinder nun schon recht lange weg waren. Erst als ihn eine Frauenstimme ansprach, die ihn aus den lesenden Gedanken riss und er auf die Uhr sah merkte er wie spät es ist und seine Kinder schon viel zu lange weg waren. Die Stimme die ihn ansprach hatte er schon einmal gehört, vor ein paar Wochen, als er Etienne nachhause gebracht hatte. Es war Oscar, die nach ihrem Sohn suchte. Hatte sie Charles im Café sitzen sehen, alleine, schloss sie daraus, das seine Kinder wohl in der Stadt unterwegs seien, vielleicht ja mit Etienne zusammen. Mit Büchern unterm Arm stand Oscar an Charles Tisch, sie hatte ihn wieder erkannt, den gut aussehenden Mann von Jamila, fragte ob er Etienne gesehen hätte, er sei schon eine ganze Weile weg, er wollte zum Stadtbrunnen erzählte sie noch besorgt. 'Beim Brunnen gibt es eigentlich nicht besonders, das sie solange aufhalten könne.' murmelte und überlegte Charles, faltete die Zeitung zusammen, bezahlte die Getränke und ging mit Oscar im Schlepptau zum Stadtbrunnen, dort lagen noch die Stöcke mit denen Jim und Anna fechten gespielt hatten. Die Sonne ging nun langsam auch unter und Charles sah sich um. Sein Blick blieb an der Straße zum Armenviertel hängen. 'Oh nein... sie sind hoffentlich nicht dahin gegangen.' seufzte Charles, hatte er ihnen doch verboten dahin zu gehen. 'Etienne hat die beiden sicher am Brunnen gesehen und ist mit ihnen mitgegangen.' hatte Oscar aus dem eiligen Handeln ihres Sohnes geschlossen und stand neben Charles der nochmals seufzte. 'Dann gehen wir mal auf die Suche.' und Charles setzte sich in Bewegung, hoffte er seine Kinder schnell zu finden, denn das Armenviertel war nicht gerade das sicherste. Lange brauchten sie nicht suchen, Charles hörte Anna aufschreien und folgte eilig ihrer Stimme. In der Gasse sah er dann wie der dicke Rüdiger über seiner Tochter stand und sie auf den Boden drückte und am Kragen ihres Gehrocks fest hielt, in der anderen Hand hatte er ein Messer. Jim und Etienne standen hilflos da, denn Rüdiger hatte gedroht, das wenn einer der beiden ihr zu Hilfe kommen würde, würde er ihr weh tun, wie war egal, er hatte ein Messer. Anna packte mit ihren Händen die eine Hand von Rüdiger, die sie feste auf den dreckigen Kopfsteinpflaster hielt. 'Wenn du schon wie ein Junge herum läufst, sollst du dann nicht auch etwas kürzere Haare haben?' wollte er Anna die Haare einfach abschneiden. Sie hatte wieder einen Zopf mit zwei Haarbändern aufgeteilt, das stand ihr immer sehr gut. Erst schreckte Charles auf, als er sah in welcher Situation seine Tochter war, ordnete die Situation aber schnell zum Vorteil für Anna ein und wollte nicht einschreiten, sie würde das alleine schaffen, auch hielt er Oscar zurück. 'Aber wir müssen ihr helfen. Sie schafft das nicht.' sprach Oscar leicht wütend und sah Charles an. 'Pssst.. sie schafft das, seht hin.' sprach er ruhig, kannte Charles seine Tochter und das was seine Frau ihr beigebracht hatte um solche Situationen alleine zu meistern, zudem sollten die Kinder nicht merken, das ihre Eltern da waren, würde es das ganze Geschehen für Anna kaputt machen, sie bräuchte dieses Erlebnis, sich selbst verteidigen und wehren zu können. Es würde ihr Selbstvertrauen stärken. Rüdiger packte nun um Annas Hals, würgte sie.und als würde das ihren kleinen Körper nur noch stärker machen hatte ihre Hände von seiner Hand abgelassen, stütze sie sich mit den Ellenbogen seitlich ab, machte ein Hohlkreuz, holte mit ihren Beinen Schwung und trat Rüdiger zwischen seine Beine. Wie auf Kommando kniffen Jim, Etienne und Charles gleichzeitig die Augen zusammen und verzogen ihr Gesicht. 'Das hat gesessen!' triumphierte Oscar, sie hatte kein Mitleid mit dem Jungen der schmerzerfüllt zusammen sackte. Anna stand auf, keuchte und hustete kurz. 'Und jetzt sag das nochmal!!' schrie sie Rüdiger an, stand mit breiten Schultern vor dem am Boden liegenden Jungen, atmete tief ein und aus, war sie immer noch wütend und hätte den dicken Jungen am liebsten verprügelt, denn sie war nicht schwach und hilflos, das sollte dieser Junge ein für alle mal kapieren. Noch bevor Anna ihrer Wut kopflos freien lauf lassen konnte, schritt Charles ein. 'Anna! Es reicht!!' rief er in die Gasse und kam schnellen Schrittes auf sie zu, dicht gefolgt von Oscar. Jim erschrak sah seinen Vater und dessen ernstes Gesicht, hörte schon die laute Stimme seines Vaters in seinen Ohren, die ihn wieder ausschimpfte. Anna sah zu ihrem Vater. 'Papa?? Was machst du denn hier?' lief sie zu ihrem Vater, er nahm sie aber nicht in die Arme wie sonst, auch Jim sah er nur ermahnend an, er brauchte nichts sagen, Jim kam von alleine zu seinem Vater, auch kam kein weiteres Wort mehr zu Anna. Oscar war da anders, sie war froh das Etienne nicht passiert ist und nahm ihren Sohn in die Arme, folgte dann Charles zurück zum Brunnen. Und wieder hatte Charles das Vergnügen Oscar ein Stück weiter kennen zu lernen. Unterhielten sie sich noch kurz am Brunnen bevor Oscar sich mit Etienne verabschiedete. Etienne fragte seine Mutter auf dem Heimweg dann noch Fragen die sie ungern beantwortete. Fragte Etienne zum Beispiel warum es arme und reiche Menschen gab, warum nicht alle gleich sein könnten. Oscar fiel es schwer diese Fragen zu beantworten ohne den Hass auf Adelige in sich aufkommen zu lassen. Es waren ja nicht alle Adeligen schlecht und habgierig, doch waren sie nur so Wohlhabend wegen der Steuern vom dritten Stand und nahmen es noch als selbstverständlich. Jamila war zum Café zurück gekehrt, doch Charles war weg und ihre Kinder auch nirgends zu sehen. Stand sie da wie bestellt und nicht abgeholt. Sie überlegte, sorgen brauchte sie sich weniger zu machen, denn wenn Charles nicht da war, war er mit den Kindern irgendwo unterwegs. Etwas verwirrt über Charles ging sie zur Kutsche, ihr blieb nichts anderes übrig als dort zu warten, Charles würde schon mit den Kindern dahin kommen Lange musste sie nicht warten und sie sah Charles mit Jim und Anna zur Kutschen kommen. Stiegen Jim und Anna eilig in die Kutsche. Charles blieb noch bei seiner Frau stehen. An Charles Mimik erkannte sie schon das etwas passiert ist. Auf eine Frage an ihren Mann was denn passiert sei, bekam sie nur ein 'Zuviel' als Antwort. Charles sprach auf den ganzen Abend kein Wort mehr zu seinen Kindern, er war mehr als wütend. Jamila hatte sein Verhalten noch in der Stadt gedeutete. Es musste was wirklich schlimmes passiert sein, denn Annas Kleider waren dreckig und beide sprachen kein Wort, genau wie ihr Vater. Zuhause angekommen, versorgte Charles noch das Pferd, die Kutsche brachten die Stallburschen wieder an ihren Platz. Anna und Jim waren eilig ins Haus auf ihre Zimmer gelaufen. Sie ließ Charles alleine und ging ihren Kindern nach, wollte sie erst von ihnen wissen was passiert ist und erst dann mit ihrem Mann sprechen. Erst ging Jamila zu Anna, die sich gerade ihre dreckigen Kleider auszog. Eines der Dienstmädchen war bei ihr im Zimmer um die Kleider gleich mitzunehmen und zu waschen. Unbekleidet suchte sich Anna neue Kleider zum anziehen aus ihrem Schrank, merkte sie nicht, das ihre Mutter eintrat als der Dienstmädchen ihr Zimmer verließ. Jamila trat an den Schrank indem ihre Tochter wühlte. 'Willst du dich nicht waschen bevor du neue Kleider anziehst?' sprach sie ihre Tochter vorwitzig von der Seite an. Anna zuckte nur kurz zusammen sah dann zu ihrer Mutter auf. 'Das habe ich doch gemacht bevor wir in die Stadt gefahren sind.' wollte sich Anna nicht nochmal waschen, hatte sie aber Dreck von der Gasse im Gesicht an den Händen und in den Haaren. 'Doch doch, wir waschen dich noch.' beschloss Jamila, nahm ihre Tochter bei der Hand und ging mit ihr in den Nebenraum. 'Das Wasser ist kalt..' beschwerte sich Anna bei ihrer Mutter die sie mit einem feuchten gut eingeseiften Tuch säuberte. Jamila ging auf die Beschwerde ihrer Tochter nicht ein, war recht schnell fertig mit dem waschen von Anna, jetzt durfte sie sich saubere Kleider anziehen. 'Zieh dich an. Ich hol deinen Bruder.' forderte sie Anna auf und ging hinaus zu Jims Zimmer. Sie klopfte an Jims Tür und trat ein. Jim sah zur Tür, dachte er das sein Vater zu ihm kommen würde um ihn auszuschimpfen, doch es war seine Mutter. Auch er hatte sich umgezogen, die guten Kleider wieder in den Schrank gehangen, trug er jetzt nur noch ein einfaches Hemd, stand Jim noch an seinem Schrank als seine Mutter sein Zimmer betrat. 'Mama...' kam ihm nur über die Lippen und ging auf seine Mutter zu, wollte er einfach nur in den Arm genommen werden. 'Ach Jim...' flüsterte sie und strich ihrem Sohn über der Haare. 'Komm wir gehen zu deiner Schwester ins Zimmer und dann erzählt ihr mal was überhaupt passiert ist.' nahm sie Jim bei der Hand und ging mit ihm in Annas Zimmer. Auf dem Flur trafen sie auf Charles, der wortlos in der elterlicher Zimmer verschwand. Anna hatte sich entschieden schon ihr Nachthemd schon anzuziehen, es war je bald zeit fürs Bett und hatte nur auf ihre Mutter und Jim gewartet. Sie nahmen auf Annas Bett platz und erzählten ihrer Mutter was passiert ist. Am Ende der Erzählungen ihrer Kinder, ging auch sie schweigend aus Annas Zimmer. Ihre Kinder sahen ihr verängstigt nach, deuten sie das Schweigen ihrer Mutter, das auch sie bösen mit ihnen ist. Jamila trat in ihr Zimmer wo noch Charles am Tisch saß mit einer Flasche Wein. Entschlossen ging sie auf ihren Mann zu, nahm die halb leere Flasche Wein vom Tisch setzte sie an und trank sie fast leer. 'Musst du dir wieder Mut an trinken um mir was zu sagen, wozu du dich nicht traust?' verhöhnte er das Verhalten seiner Frau, sah sie nicht an, nahm sein Glas was noch halb voll war und leerte es auf ex. 'Nein, ich will nicht das mein Mann sich betrinkt und dann Dinge tut die er nie tun würde.' stellte sie die fast leere Flasche wieder auf den Tisch, hielt sie aber noch fest. 'Du bist wütend wegen Jims und Annas ungehorsam... sie haben wieder nicht auf uns gehört.' sprach sie zu ihrem Mann, sie verstand ja das er wütend war, wollte sie aber das schlimmste verhindern, nämlich das Charles sich betrinkt und dann seiner Wut über Jim und Anna ungehorsam freien lauf lassen und ihre Kinder schlagen würde, das ließe sie nicht zu. 'Dieses mal haben sie es zu weit getrieben. Der andere Junge hatte ein Messer.... Anna könnte schwer verletzt oder gar tot sein.' fasste sich Charles an die Stirn. 'Ich hätte sofort eingreifen und Anna sich nicht alleine wehren lassen sollen. Sie wird jetzt sich bestimmt immer wieder Gefahren suchen um ihr Können unter Beweis stellen zu können.' sah er seine Frau nun an. 'Das ist alles deine Schuld!! schrie er Jamila an, gab ihr die Schuld daran, das Jim und Anna ungehorsam waren. Sie sah ihren Mann erschrocken an, das er die Schuld in der Erziehung auf sie schob. Brachte aber kein Wort heraus. 'Du lässt Anna herum laufen wie einen Jungen! Bringst ihr Dinge bei die ein Mädchen nicht tun sollte!! ES IST DEINE SCHULD!!! stand Charles wütend auf und sein Stuhl kippte um. Mit geballten Fäusten stand er vor seiner Frau. 'LASS DEINE WUT RUHIG AN MIR AUS!! ABER WEHE DU BERÜHRST AUCH NUR EINS MEINER KINDER!!! schrie Jamila Charles an, sollte er sie schlagen, aber nicht Anna oder Jim. Kaum hatte Jamila ihren Satz beendet, hallte das Klatschen einer Ohrfeige durch den Raum. Kurz darauf packte Charles seine Frau, die gerade wieder zu ihm sah und sich die Wange hielt, am Kragen, sah ihr in die Augen. Sie gab Charles keine Schuld für sein Handeln, es war die Schuld seines Vater, das Charles so etwas tat. 'Das wars schon? Du hast doch mehr Wut in dir, als nur für diese eine Ohrfeige.' reizte Jamila ihren Mann, sollte er nur seine ganze Wut und seinen Frust an ihr auslassen. Es würde ihm danach besser gehen. Doch Charles beruhigte sich wieder. Er würde seine Frau nicht weiter als Ventil für seine Wut benutzen. Diese eine Ohrfeige war schon zu viel und er bereute schon sie geschlagen zu haben. 'DEINE Kinder? Es sind doch wohl auch meine, oder habe ich da irgendwas verpasst?' funkelte Charles seine Frau böse an, ließ ihren Kragen los. 'Natürlich sind es auch deine Kinder. Aber ich lasse nicht zu das du ihnen was antust. Sie sind doch erst sieben und acht Jahre alt. Sie machen noch Fehler und handeln ohne nach zu denken. Denk doch mal zurück wie du mit acht warst.' sprach sie mit noch lauter Stimme zu Charles, er sollte nachdenken bevor er etwas tut wofür er sich nachher nur Vorwürfe machen würde. 'Das ist es eben... Glaubst du ich war gehorsam und tat immer das was mein Vater mir sagte? Jim und Anna sind genau so.' sah Charles zum Fenster raus, sein Vater hatte ihn geschlagen wenn er ungehorsam war, aber er selbst wollte nicht so sein. Hatte er aber jetzt fast vergessen was er und Jamila sich geschworen hatten vor der Geburt von Jim. Das sie ihren Kindern gegenüber nie die Hand erheben würden. 'Sprich mit deinen Kinder über das was Geschehen ist. Schrei sie aber nicht an. Anna hat so schon Angst vor dir, wenn du wütend bist.' redete Jamila zu Charles ruhiger, er machte sich Vorwürfe, das seine Tochter Angst vor ihm hatte. War Anna doch sehr sensibel was ausschimpfen das anging. Charles war nur ein einziges mal laut gegenüber Anna geworden, das hatte wohl gereicht das sie es nicht vergessen konnte. Jim und Anna hatten die lauten Stimmen ihrer Eltern gehört. Saßen sie verängstigt noch auf Annas Bett. Ihre Eltern stritten sich wegen ihnen, weil sie nicht auf das gehört haben was sie ihnen gesagt und verboten hatten. Sie hatten ihre Eltern noch nie so laut streiten gehört, es gab wohl mal Abende an denen sie etwas lauter Diskutierten, aber das war anders, das war kein Emotionaler Streit. Doch nebenan spielten Gefühle mit eine Rolle, nämlich Wut und Verzweiflung. Im elterlichen Zimmer wurde es still. Charles nahm seine Frau in den Arm. 'Es tut mir leid... ich wollte dich nicht schlagen.. ich werde so was nie wieder tun.' entschuldigte sich Charles bei Jamila, konnte er sein Handeln selbst nicht verstehen, was ihn dazu getrieben hat das liebste auf der Welt was er hatte zu schlagen. 'Ich gebe dir nicht die Schuld dafür.' sprach Jamila und drückte sich enger an Charles. Kapitel 20: Wiedersehen ----------------------- Kapitel 20 (Wiedersehen) Es war November 1789, es schneite schon seit Tagen ohne Unterbrechung. Für die Kinder war der viele Schnee toll. Jim und Anna spielte zusammen mit Etienne auf dem Hof im Schnee, das Stallpersonal kam mit dem wegräumen des Schnees nicht so schnell hinter her, sie hatten ja auch noch andere Aufgaben zu erledigen. Jamila war an einem Nachmittag im Salon auf dem Sofa, lass wie sooft ein Buch. Mit Tee und etwas Gebäck hatte sie es sich gemütlich gemacht. Bei dem Wetter könne man eh nicht viel machen. Die Pferde hatten ihr dickes Winterfell mit denen konnte sie auch nicht großartig arbeiten, sie würden viel zu schnell schwitzen und danach nicht schnell genug trocken werden. Charles hatte den Kamin im Salon gut angefeuert und es war schön warm im Salon, trotzdem hatte Jamila sich eine Decke über die Beine gelegt, machte ihr kaputtes Bein doch wieder ärger bei der Kälte. Am frühen Abend brachte Charles Etienne nach Hause mit der Kutsche, er wollte nicht reiten, so schön der Schnee und die Landschaft auch war, es war ihm zu kalt auf dem Pferd und mit der Kutsche ging es einfach schneller. Als er wieder auf dem Hof eintraf war das Abendessen schon angerichtet und alle warteten nur noch auf ihn, denn keiner würde mit dem essen anfangen solange der Hausherr nicht anwesend ist. Charles beeilte sich, wollte er seine Familie nicht solange warten lassen, nur weil er länger bräuchte als sonst. Die Kutsche und das Pferd versorgten die Stallburschen, während Charles ins Haus eilte und in den Speisesaal. Erntete von seiner Frau einen bösen Blick, weil er sich so lange Zeit gelassen hatte und sie schon mit den Kindern eine ganze Weile am Tisch saß. Er entschuldigte sich für sein spätes erscheinen und dann aßen alle zusammen. Später brachte Charles die Kinder zu Bett, Jamila konnte es nicht, ihr Bein schmerzte zu sehr. Sie war am Vortag im Stall gewesen für ein paar Stunden, kontrollierte wie gewohnt alles, die Pferde, die Medikamente in den Schränken, die Sattelkammer und die Quittung bekam sie jetzt. Mit einen lauten Seufzer ließ sie sich aufs Bett fallen, umgezogen hatte sie sich noch nicht, es wäre noch zu früh um schon schlafen zu gehen. Ihr Oberschenkel schmerzte obwohl sie ihn kaum belastet hatte den Tag über, vielleicht müsste sie ihn wieder mehr trainieren und bewegen, auch wenn es zu Anfang mehr weh tun würde, nach ein paar Tagen wäre es vorbei und sie könne fast normal auftreten. Es kostet nur etwas Überwindung anzufangen, war der innere Schweinehund doch sehr präsent. Eine Weile lag sie auf dem Bett, starrte Löcher in die Luft, ihr Kopf war leer, sie dachte an nichts, das tat auch mal gut, nicht an Probleme oder Dinge zu denken die man noch zu erledigen hat. Sie hörte wie Charles die Tür von Annas Zimmer schloss, kurz darauf trat er ins gemeinsame Zimmer ein, sah nur Jamilas Beine am Bett und ging darauf zu. 'Du willst doch nicht etwa schon schlafen?' durchbrach seine Stimme die Stille im Zimmer, stand am Bett und sah seine Frau an, ihre Hände verschränkt unter ihre Kopf, starrte weiter Löcher in die Luft. 'Nein, es ist viel zu früh... ich fühle mich nur den ganzen Tag schon müde, liegt wohl an den monatlichen Beschwerden einer Frau...' gab sie Charles als Antwort, er hatte schon gemerkt, das sie heute nicht ganz fit ist und setzte sich neben sie. 'Dein Bein macht dir auch wieder ärger, hmm?' sah er auf ihren Oberschenkel und strich mit einer Hand ein paar mal über ihn. 'Ja, verdammt.. ich war gestern nur ein paar Stunden draußen.' schimpfte sie und richtete sich wieder auf, strich sich durchs Haar. 'Dann solltest du wieder anfangen mit den Übungen die wir sonst immer gemacht haben. Danach kannst du das Bein doch wieder mehr belasten.' riet Charles ihr, merkte das ihre Laune schlechter wurde, wenn es um die Übungen für ihre Bein ging. 'Da hab ich aber keine Lust zu. Es nervt mich einfach nur.... wo mit habe ich das eigentlich verdient?' schimpfte sie weiter und ihre Laune wurde nicht besser, denn sie war es Leid mit diesem Bein herum zu laufen, gerade im Winter, es schränkte sie nur ein, nur im Sommer war es gut, da tat es nicht weh und sie konnte ohne ihren Gehstock zu gebrauchen gehen. 'Jetzt hör auf. Es ist nun mal so wie es ist und du kannst es nicht ändern.' versuchte Charles sie zur Vernunft zu bringen, denn er wollte solche Worten nicht von ihr hören. 'Wir sollten mal wieder was unter Menschen. Auf einen Ball, das bringt dich auch auf anderen Gedanken und lässt dich deinen Ärger über dein Bein vergessen.' schlug Charles vor, er hätte wirklich Lust darauf, war es auch schon was her, das sie das letzte mal tanzen waren. 'Aber ein Kleid ziehe ich nicht mehr an, die letzten Male haben mir gereicht. Sah sie Charles nun an, legte ihre Hand auf seine die immer noch auf ihrem Oberschenkel ruhte. 'Dann musst du dein Bein aber Trainieren, damit du mit Frauen tanzen kannst.' grinste Charles, nahm ihre Hand die auf seiner lag in seine, sah seine Frau an. 'Ach so.. mit Frauen soll ich tanzen, nur weil ich kein Kleid anziehen möchte? Das würdest du wohl gerne sehen, was?' gab sie ihm zur Antwort mit einem frechen Grinsen auf den Lippen. 'Natürlich. Ich weiß auch schon auf welchen Ball wie gehen werden. Da kannst du deine feine Sachen anziehen, denn dort kennt man uns nicht.' hatte Charles schon alles durchgeplant mit dem Besuch auf einem Ball in einer anderen Stadt. Jamila sah Charles ernst und fragend zugleich an, hatte er wieder was geplant hinter ihrem Rücken, überraschte er sie öfters. 'Und wo findet dieser Ball statt? Ist es weit weg?' fragte Jamila gleich, gefiel ihr die Idee ihres Mannes, es würde ihr Spaß machen in ihren guten Kleidern auf einen Ball zu gehen und nicht als Frau erkannt zu werden, wäre sie zwar recht klein für einen Mann, aber das wäre ihr egal, auch wenn sie nicht mit Frauen tanzen würde, das reine Erscheinen und die Blicke würden ihr schon reichen. 'Da müssen wir schon ein gutes Stück fahren, aber es lohnt sich.' merkte Charles an, hatte er zudem Jamila von ihrer schlechten Laune befreit mit seinem Plan. Er ließ ihre Hand los und strich ihr wieder über den Oberschenkel 'Aber damit du tanzen kannst, musst du dein Bein trainieren. Du willst doch ohne Gehstock die Frauen übers Parkett führen, oder?' sah er auf ihren Oberschenkel, dann zu ihr. Jamilas Miene wurde wieder grimmiger, sie mochte die Übungen nicht. 'Nun werd nicht gleich wieder grimmig. Ich helfe dir doch und dann gehen wir zusammen auf den Ball und tanzen.' sprach Charles mit ruhiger Stimme auf sie ein und ihr fiel bei seinem Satz ein, das er ja dann auch mit anderen Frauen tanzen würde, wenn sie in ihrer Männerkleidung dort erscheinen würde, der Gedanke, das IHR Charles mit anderen Frauen tanzt stimmte sie wieder nachdenklich. Könnte sie das ertragen? Ihren Charles mit anderen Frauen zu sehen? 'Du wirst doch dann auch tanzen, oder? Mit mir kannst du ja dann nicht tanzen, das sähe komisch aus.' runzelte sie nun die Stirn und stellte es sich vor, sie in Männerkleidern und Charles zusammen beim tanzen, schüttelte dann kurz den Kopf. 'Natürlich möchte ich auch tanzen, mit anderen Frauen zwar, aber es ist nur ein Tanz der keine Bedeutung für mich hat, außer das Vergnügen daran selbst.' sollten seine Worte sie beruhigen, sah er seine Frau ernst an, das sie seine Worte auch so Verstand wie er sie gemeint hat. Trotz seiner Worte war sie nachdenklich, überlegte ob sie wirklich in ihren Männerkleidern auf einen Ball gehen sollte und ihren Mann beim Tanz mit anderen Frauen zusehen müsste. Er bemerkte das sie in Gedanken ist und nahm ihre Hände in seine und Jamila sah auf seine Hände die ihre hielten, sie konnte ihm doch vertrauen, er würde sie nicht betrügen, vielleicht nur flirten, das könnte sie noch verkraften und sie würde es ihm auch nicht verbieten können, er hat ja schließlich auch ein Recht darauf sich zu amüsieren, auch wenn es darin bestand anderen Frauen schöne Augen zu machen und Herzen dahin schmelzen zu lassen. War Charles doch immer noch ein ziemlicher Charmeur und sah immer noch gut aus, würden ihm immer noch Frauen hinter her rennen um mit ihm zu tanzen oder einfach nur zu reden. Dann sah Jamila ihren Charles an, nickte. 'Gut, dann machen wir es so. Und ich werde versuchen nicht eifersüchtig und zickig zu werden, wenn du mit anderen Frauen tanzt.' atmete sie tief ein, als müsste sie sich jetzt schon an den Anblick gewöhnen ihren Mann mit anderen Frauen zu sehen und fasste seine Hände fester. 'Du wirst bestimmt so viel tanzen, das du nicht darüber nachdenken kannst. Und ich bleibe dir doch treu, du bist doch meine Frau.' löste seine rechte Hand aus ihrer und strich er ihr über die Wange und sie schmiegte ihre Wange in seine Hand und seufzte, sah wieder Charles an und er küsste seine Frau, er gehörte doch nur ihr und sie nur ihm. Am nächsten Nachmittag kam Jim wie sooft nach der Schule wieder mit Etienne zusammen auf den Hof, verbrachten die beiden viel Zeit miteinander. Anna durfte auch immer mit spielen, wenn ihr das gefiel was die beiden Jungs spielten oder unternehmen wollten. Jamila war mit Anna im Salon, sie übte mit ihr weiter Lesen, sollte sie ihrem Bruder nicht hinter her hängen, wenn Jim in der Schule schneller lernte als Anna zuhause. Heute schneite es ausnahmsweise mal nicht. Jim und Etienne hatten gute Laune als sie in das Haus eintraten. '… ne Laaabertasche..!' lachte Jim der mit den Stiefeln aufstampfte um den Schnee los zu werden, zog er seine Handschuhe dabei noch aus. 'Sag ich doch.. und dann hat noch mehr so Blödsinn erzählt...' hörte Jamila Etiennes Stimme, auch Anna hörte die Stimme ihres Bruders und Etiennes, ahnte Jamila schon, das Anna aufspringen wollte um Etienne zu begrüßen, doch sie hielt ihre Tochter fest. 'Du bleibst schön hier, wir sind noch nicht fertig.' klang ihre Stimme ernst und Anna blieb sitzen. Die Tür von Salon war wie immer nur zu einem Spalt zugezogen. Jim öffnete sie und Etienne begrüßte die Hausherrin und Anna höflich, wie fast jeden Nachmittag den er bei den de Burghs verbrachte. 'Und was habt ihr heute vor?' fragte Jamila die beiden Jungs die sich nun vor dem Kamin im Salon aufwärmten. 'Erst mal muss ich was essen und dann.. naja ich dachte wie gehen an den See...' erläuterte Jim seinen Plan für den Nachmittag. Seine Mutter erschrak, als sie hörte, das er mit Etienne zum See wollten. 'AUF KEINEN FALL ZUM SEE!!' schrie sie in den Raum, Anna, Jim und Etienne zuckten zusammen bei der plötzlich lauten Stimme. Jim und Anna sahen ihre Mutter verschreckt an, wurde ihre Mutter doch nie laut ihnen gegenüber. 'Aber.. aber warum nicht?? Dort sind doch auch andere Kinder.' fragte Jim seine Mutter, hatte sich Jamila aber wieder beruhigt. 'Tut was ich euch sage. Geht einfach nicht zum See. Spielt im Wald oder auf den Feldern, aber nicht am See.' sprach sie nun ruhiger aber klarer Stimme und atmete einmal tief ein und aus. 'Darf ich denn mit nach draußen?' fragte Anna etwas kleinlaut ihre Mutter und sah zu ihr auf. 'Du darfst mit raus, wenn wir hier fertig sind.' sah sie ihre Tochter wieder mit den sanften Augen einer Mutter an. Anna brauchte keine Angst haben, das ihre Mutter nochmals laut werden würde. Jim nahm Etienne mit in die Küche, eines der Dienstmädchen hatte schon eine Kleinigkeit zu essen hingestellt für die beiden Jungs. Etienne würde dann erst wieder bei sich zuhause zu Abend essen, wenn er nachhause gebracht wurde. Im Salon wurde weiter fleißig Lesen geübt. Jamila hatte ein einfaches Buch zum lesen rausgesucht und Anna bräuchte ja nur noch die Seite zu ende laut vorlesen, dann durfte sie mit nach draußen. Anna bemühte sich sehr richtig zu lesen, half ihre Mutter ihr bei schwierigen Worten und bei der Aussprache. Auf Jims Zimmer zog sich Jim einen anderen Gehrock an mit dem er draußen spielen konnte. 'So, jetzt können wir raus gehen.' sprach er zu Etienne, der sich immer wieder neu im Zimmer von Jim umsah, war der Raum zwar nicht so groß wie sein früheres Zimmer, hatte es nur einen Nebenraum zum waschen und anziehen, wo sie gerade drin standen und sein Bett war nicht in einem extra Nebenzimmer, war es dennoch mehr Raum als er zur Zeit hatte in der kleinen Wohnung. Jim riss Etienne mit griff in den Stoff seines Gehrock aus seinen Gedanken. 'Komm schon!' zog er Etienne mit sich hinaus aus sein Zimmer auf den Flur. Am Fuß der Treppe wartete schon Anna auf ihren Bruder und Etienne, sie wollte mit raus, ihre Mutter stand bei ihr, wollte sie sicher gehen das sich Jim auch dick genug anzieht und nochmals daran erinnern nicht zum See zu gehen. Anna trug ihre Knabenkleider, nur mit dickeren Hosen und Stiefeln, für Kniehosen war es doch zu kalt, ganz warm hielt sie ein dicker Mantel, dazu Handschuhe und einen Schal. Sie freute sich richtig mit ihrem Bruder und Etienne was zu unternehmen. 'Hört bitte auf das was ich euch gesagt habe.' sah Jamila nochmals ihre beiden Kinder an die dann das Haus verließen und den Hof. Stark auf ihren Gehstock gestützt ging Jamila wieder in den Salon. Sie hatte mit Charles zusammen mit den Übungen begonnen, schmerzten ihre untrainierten Muskeln nun mehr als zuvor, aber es würde mit jedem Training besser werden und sie wollte doch auf den Ball. Sie ließ sich auf das Sofa nieder und räumte die Bücher und Papiere zusammen mit denen sie mit Anna gelernt hatte. Erschöpft von den Schmerzen legte sie sich aufs Sofa, winkelte ihr schmerzendes Bein an und rieb sich über den Oberschenkel, es tat gut und sie erhöhte den Druck von ihrer Hand auf den schmerzenden Muskel, Charles tat es ja genau so und würde es sicher auch wieder tun, nur war er nicht im Haus. Er war in der Stadt, nutze er den Tag an dem es nicht schneite aus und machte Besorgungen unter anderem ließ er auch neue Kleider beim Schneider für sich anfertigen für den Ball, für seine Frau gab es auch neue Kleider, ebenfalls vom Schneider angefertigt, hatte Jamila Charles einen Zettel mitgegeben mit ihren Maßen, Farb- und Muster Wünschen, sie konnte ja selber nicht mit, wegen der Kinder und wegen ihrem Bein. Zwei Stunden später kamen die drei wieder auf den Hof mit teilweise nassen Haaren, sie musste sehr um Schnee gespielt haben. Jamila war im Stall bewegte den Schimmelhengst leicht in der Halle, er sollte sich nur was die Beine vertreten. Im Haus wurde die drei Kinder über den Aufenthalt der Hausherrin informiert und sie gingen in den Stall. An der Halle lugten dann drei neugierige Köpfe über die Tür der Halle, der Schimmelhengst blieb an der Tür stehen, war er zu neugierig was da denn nun auf einmal neues ist. Schnupperte interessiert an den Haaren der drei Kindern die lachten und die drei fassten sich an ihre Haare, das der Hengst sie nicht noch anknabbert, Jamila beobachtete das alles mit einem Grinsen war der Schimmel doch immer wieder wie ein Fohlen, aber sie scheuchte den Hengst weiter und ging auf die Tür der Halle zu und öffnete sie und trat zu den Kindern. 'Und habt ihr euch gut ausgetobt?' fragte sie die drei und sah die nassen Wuschelhaare. Sie müsste auch Etienne nach Hause bringen, denn Charles war immer noch nicht zurück. Die drei nickten und grinsten nur. Sie hatten toll im Schnee gespielt mit anderen Kindern. Sie waren auch gehorsam gewesen und nicht zum See gegangen, vielleicht würde sie es Jim und Anna noch erklären warum sie im Winter nicht alleine zum See sollten. Auch wenn sie ohne den Sturz in den See damals nie erfahren hätte das sie schwanger war, ihre Kinder sollten nicht auf den gefroren See. 'Etienne, ich bringe dich dann gleich nach Hause. Unser Transportmittel läuft sich schon warm.' und sie deutete in die Halle auf den Schimmelhengst, Etienne Augen leuchteten auf, er würde auf den Schimmel reiten dürfen, zwar nicht alleine, aber das war egal, es war der große Schimmelhengst. Aber zuerst gingen sie nochmal ins Haus, der Schimmel blieb in der Halle. Die drei gingen sich im Salon aufwärmen und Jamila ging nach oben sich umziehen. Im Stall sattelte einer der Stallburschen den Schimmelhengst, trensen sollte er ihn nicht, nur das dünne Halfter anziehen mit einem Strick dran. Jamila hatte sich eine der dickeren Kniehosen angezogen, zudem den dickeren Gehrock und darüber ihren Wintermantel, ansonsten ganz normal ihre Bluse und Weste, unter den Reitstiefeln trug sie zudem dicke Kniestrümpfe, der Schal und die Handschuhe durften auch nicht fehlen, ihre Haare ließ sie offen, hatte sie aber wie sooft mehrmals gebürstet, zudem nahm sie zur Sicherheit ihren Degen mit, man weiß ja nie was einem für Gestalten am Abend über den Weg laufen. Fertig umgezogen ging sie in den Salon um Etienne mit in den Stall zu nehmen. 'Etienne komm wir müssen los, es ist schon spät.' sprach sie in der Tür stehend den blonden Jungen an. Etienne sah erstaunt auf die rothaarige Frau, sie sah so gepflegt und edel aus in den Kleidern die sie angezogen hatte, könnte man sie auch für eine Adelige halten. Jim und Anna kannte ihre Mutter ja so. Etienne verabschiedete sich von den Geschwistern, Jim würde er ja morgen wieder in der Schule sehen, zog sich seinen Mantel, Handschuhe und Schal wieder an und folgte Jamila in den Stall. Einer der Stallburschen stand auf der Gasse mit dem Hengst und wartete nur auf Jamila. Vor dem Aufsteigen öffnete sie den letzten Knopf ihres Mantels und riet dies auch Etienne, sonst würde der Knopf abreißen beim aufsitzen, er tat wie ihm geraten wurde, denn er wollte seine Kleider nicht kaputt machen. Zuerst durfte er aufsitzen und hinter ihm stieg Jamila in den Sattel, ihren Gehstock und eine eingerollte Decke fürs Pferd reichte der Stallbursche ihr noch, bedankte sich kurz bei ihm und dann ritten sie auch schon los. Auf dem Weg sprachen sie auf französisch, es war für Etienne einfacher. „Gibt es eigentlich etwas was sie aus Paris vermissen?“ fragte Etienne neugierig, hatte sie sich über Paris und Frankreich an sich unterhalten. „Ich habe ja nicht in Paris gewohnt in meiner Zeit in Frankreich, sondern in der Normandie, auf einem Gutshof, war aber ein paar mal in Paris gewesen.“ klärte sie Etienne auf. „Aber ja, es gibt das ein und andere was ich vermisse.“ sprach sie weiter und Etienne hörte zu. Erzählte sie noch etwas aus ihrer Zeit in der Normandie und wie sie seine Mutter kennengelernt hatte. „Also habt ihr das Pferd meiner Mutter versorgt und gesund gepflegt?“ stellte er erneut eine Frage, aber er durfte Fragen, warum auch nicht. „Ja, das habe ich. Damals konnte ich auch noch nicht so gut französisch sprechen wie jetzt. Ach das ist alles schon so lange her.“ schwelgte Jamila in Erinnerungen sah kurz gen Himmel und bemerkte das es wieder anfing zu schneien. Bogen sie jetzt in das kurze Waldstück vor der Stadt ein, jetzt war es nicht mehr weit. Es war still in der Stadt, aus den Gaststätten hörte man grölen und Gelächter von gut gelaunten Männern, irgendwo ist bestimmt auch Charles, er hat sicher wieder alte Bekannte getroffen, war mit ihnen auf “nur ein Bier“ mitgegangen und hat dann die Zeit vergessen und aus “nur ein Bier“ wurden dann zwei, drei vier. Aber er durfte das auch mal, sollte er nur nicht stockbesoffen und erst in den Morgenstunden nachhause kommen. Jamila ritt mit Etienne durch die Straßen und Gassen, führte der Junge sie zum Haus in dem sie im zweiten Stock wohnten. Sie hielten am Haus, zuerst stieg Jamila ab und half dann Etienne beim absitzen, band den Hengst fest und warf ihm noch die Decke über, nahm dann ihren Gehstock und folgte Etienne. „Ihr müsst nicht mit kommen.“ wunderte sich Etienne, das Jims Mutter ihm folgte. „Doch doch.. ich muss mit deiner Mutter sprechen.“ gab sie kurz zur Antwort und ihr Herz schlug ihr zum Hals, sie war nervös, folgte dem Jungen hinauf in den zweiten Stock mit etwas Abstand, Etienne wartete aber vor der Wohnungstür bevor er anklopfte, bis Jamila etwas außer Atem neben ihm stand, tat ihr Bein weh vom Treppen steigen. Er klopfte zwei mal an die Tür. Etiennes Mutter wusste das es ihr Sohn war der anklopfte und öffnete die Tür. Kurz sah sie auf ihren Sohn, bemerkte dann die zweite Person die vor der Tür stand und stockte als Oscar Jamila sah. Ihr war bewusst, das der Tag kommen würde an dem sie sich wieder sehen, wo doch ihre Söhne zusammen zur Schule gingen und befreundet waren. Sie starrten sich erst nur gegenseitig in die Augen, wie zwei Katzen und keine der beiden gab nach. „Es ist lange her.“ brach Jamila die Stille aber nicht ihren festen Blick auf Oscar. Etienne wurde das zu unheimlich und schlich sich an seiner Mutter vorbei in die Wohnung und verschwand in sein Zimmer. „Allerdings und ihr habt euch wenig verändert.“ klang Oscar eher wenig erfreut darüber sie vor ihrer Tür anzutreffen. 'Dito. Darf ich reinkommen? Ich wollte mit euch sprechen und das nicht unbedingt zwischen Tür und Angel.' sprach Jamila auf deutsch, die Redewendung 'Zwischen Tür und Angel' verstand Oscar nicht, war ihr die deutsche Sprache zu schwierig, doch verstand sie, das Jamila mit ihr reden wollte und bat sie hinein. Jamila zog ihre Handschuhe aus, stopfte sie in eine der Taschen am Mantel und knöpfte diesen dann auf, weitete den Schal, den Gehstock lehnte sie an einen Stuhl und zog den dicken Mantel aus und warf ihn einfach über die Stuhllehne, den Schal legte sie darüber und nahm wieder ihren Gehstock zur Hand. „Man habt ihr es warm hier.“ stellte Jamila schnell fest nach dem betreten der Wohnung, würde sie fast noch ihren dicken Gehrock ausziehen. „Ihr braucht immer noch die Gehhilfe?“ sah Oscar als Jamila durch den Raum ging auf den großen Tisch zu und sich auf einen der Stühle setzte. „Ja, einmal ein Krüppel immer ein Krüppel....“ gab sie knapp zur Antwort, denn darüber wollte sie nicht sprechen. Oscar war Gastfreundlich und stellte eine Flasche Wein und zwei Weingläser auf den Tisch und füllte beide Gläser zur Hälfte. „Das immer und zu jeden Anlass Wein getrunken wird. Das habe ich nie verstanden.“ nahm Jamila mit dem Worten das Glas in die Hand, roch an dem Wein, es war kein zu trockener, sein Duft war blumig-süß mit dem typischen Weingeruch halt und nahm einen kleinen Schluck und war erstaunt wie gut ihr dieser schmeckte. „So einen leichten mag ich, aber zu viel sollte ich nicht trinken.“ wusste sie ja, das die nicht viel Wein verträgt, wusste es aber Oscar nicht. Oscar setzte sich ebenfalls an den Tisch, nahm ihr Glas zur Hand. Sah erst auf das Glas, schwenkte kurz das Glas. „Und worüber wolltet ihr mit mir sprechen?“ wollte Oscar nun wissen warum Jamila sie aufgesucht hatte und worüber sie sprechen wollte. „Nun... es ist eigentlich nur eine Idee, ein Vorschlag..“ fing sie an und sah das Oscar hellhörig wurde. „Es ist so, das mein Mann und ich demnächst auf einen Ball gehen. In einer anderen Stadt... und da dachte ich... „Dachtet ihr, das wir mitkommen wollen?“ schnitt Oscar Jamilas Wort ab und beendete den Satz. „Genau. Es ist halt in einer anderen Stadt, dort kennt man weder uns noch euch. Es wäre mal eine Abwechslung als immer hier in der Stadt zu sein.“ erklärte Jamila weiter ihren Gedanken und nahm noch einen Schluck Wein. „Werdet ihr ein Kleid tragen?“ fragte Oscar ganz direkt und Jamila verschluckte sich fast am Wein. Hustete kurz und räusperte sich. „Nein, ich werde kein Kleid tragen. Das habe ich schon zu oft in den letzten Jahre.“ stellte sie das Glas wieder auf den Tisch ab und Oscar sah den Ehering an Jamilas rechter Hand. Erinnerte sich Oscar daran, das Jamila doch gar nicht christlichen Glaubens ist, wie konnte sie dann heiraten. „Dann kann ich ja gar nicht mit euch tanzen.“ sah Oscar Jamila neckisch an und sie erschrak bei dem Satz von Oscar, mit so etwas hatte sie nicht gerechnet und gar nicht daran gedacht, dass sie auch mit Frauen tanzen würde, wenn sie mit zum Ball kommen würde. „Wie... Wie bitte?? Ihr... ihr zieht kein Kleid an?“ stockten Jamilas Worte und sie musste schlucken, brachte Oscar sie in Verlegenheit und errötete. „Ihr werdet ja ganz rot im Gesicht. Ihr braucht euch nicht zu schämen, denn ihr seit nicht die erste Frau, der ich das Herz gebrochen habe.“ grinste Oscar vorwitzig und lachte. „Das ist nicht witzig. Hört auf zu lachen.“ fasste Jamila grimmig an ihre roten Wangen und rieb sie kurz. Auf der Straße vor dem Haus fielen zwei Schüsse. Jamila erschrak sich fast zu Tode, sie hasste laute und knallende Geräusche, auch wenn zum Beispiel eine Tür zu laut in schloss fiel. Und seit dem Unfall bei dem Unwetter, war sie noch schreckhafter geworden. 'HIMMEL HERR GOTT.... Ich bin doch nicht Schussfest.....' fasste sich Jamila ans Herz das schneller schlug und atmete auch schneller. Stand aber kurz darauf auf und ging zum Fenster, ihr Schimmel stand ja noch unten am Haus. Sah sie nur das er kurz auf der Stelle tänzelte. Es schneite immer noch. „Ihr seit aber sehr schreckhaft.“ stand Oscar neben ihr am Fenster, war sie zwar auch aufgeschreckt, aber bei weitem nicht so wie Jamila. Oscar sah auch nichts, die Straßen waren zu dunkel. „Ich hasse plötzliche laute Geräusche, das war schon immer so. Konnte mich nie daran gewöhnen.“ beruhigte sich ihre Herz und Plus wieder, die Röte von ihren Wangen war auch verschwunden. „Und was ist nun? Nehmt ihr meinen Vorschlag an mit zum Ball zu kommen?“ sah Jamila Oscar wieder an. „Da muss ich mit meinem Mann noch drüber sprechen, aber generell bin ich nicht abgeneigt.“ gab Oscar Jamila zur Antwort, ging wieder an den Tisch, setzte sich nicht, nahm aber ihr Glas und leerte es und füllte es erneut. Eigentlich wollte Jamila jetzt wieder gehen, sie hatte ihr Anliegen mit Oscar besprochen, doch füllte sie auch ihr Glas wieder, sie sollte bleiben. So zog Jamila ihre dicken Gehrock aus, es war einfach zu warm in der Wohnung und setzte sich wieder auf den Stuhl. Oscar stellte ihr Fragen und Jamila erzählte aus den vergangenen Jahren, nachdem sie Frankreich verlassen hatte. Auch das sie Girodel auf einen Ball getroffen hatte. Die Grüße die er ausstellen sollte hatte Oscar damals erhalten. „Es geht mich zwar nichts an.. aber ich frage mich.. wer ist Etiennes Vater?“ fragte Jamila Oscar etwas zögerlich, denn es ginge sie eigentlich nichts an mit welchen Männern Oscar verkehrte. Oscar nahm ein Schluck Wein auf diese Fragte, sah auf ihr Glas. „Ist das nicht offensichtlich?“ grinste Oscar und ließ Jamila eins und eins zusammen zählen und Jamila überlegte, holte gedanklich wieder die Bilder von damals in den Kopf. „Doch nicht André? So Offensichtlich finde ich das jetzt nicht. Er ist nicht von euren Stand. Wie habt ihr das denn gemacht?“ fragte Jamila erstaunt, sie hatte die Bilder von damals im Kopf. Schon da gaben die beiden ein schönes Paar ab, wusste sie nicht, das Oscar und André damals schon ein Paar waren und eigentlich auch schon verheiratet, nur noch nicht offiziell. „Damals schon...“ dachte Oscar jetzt auch an früher, als noch alles in Ordnung war, sah auf ihr Glas, schwenkte den Wein. „Das müsst ihr ja wirklich geschickt vor euren Vater versteckt haben. Die Gefühle für einen Mann den man liebt zu verstecken.“ schien Jamila bedrückt. „Ich habe das nur zwei Jahre ausgehalten. Zum Schluss konnte ich nicht mehr. Ich war so dumm...“ schüttelte Jamila kurz den Kopf. „Charles und ich kennen uns seit ich Zwölf war und das ich ihn liebe wurde mir klar als mich mein Vater mit dem Herzog verheiratet hatte und ich Charles dann gar nicht mehr sah.“ erzählte sie weiter und atmete tief ein und aus. „Besser spät als nie.“ sprach Oscar die ihr Glas leerte. „Ich wurde so erzogen, das ich meine Gefühle nicht zeigen durfte oder das sie mein Handeln beeinflussen. Zu Anfang ist das noch alles leicht, doch es wird mit der Zeit immer schwieriger. Das Verlangen mit seinem Geliebten zusammen sein zu wollen und immer mit der Angst im Rücken, ob es nicht doch wer gemerkt hat an einer kleinen Geste, an Worten oder am Verhalten.“ erzählte Oscar wie es für sie war ihre Gefühle zu verstecken. „Mein Vater wollte mich dann auch noch verheiraten. Er hat einen Ball veranstaltet für alle heiratsfähigen Männer die um meine Hand anhalten wollten. Eigentlich stand für meinen Vater schon fest, das ich Graf Girodel heiraten sollte. Aber den Ball hab ich meinem Vater ordentlich versaut.“ erzählte Oscar noch weiter wie sie den Ball ihres Vaters zum eigenen Vergnügen machte indem sie mit Frauen tanzte und Girodel unbeachtet stehen ließ und lachte kurz bei der Erinnerung daran. „Ganz schön fies, armer Graf Girodel.“ grinste Jamila tat ihr der Graf aber leid. Oscar lachte weiter. „Wieso denn armer Graf? Er hatte die Frechheit einfach um meine Hand an zu halten bei meinem Vater. Ich hätte sicher erst am Tag der Hochzeit erfahren wen ich heiraten soll. Aber nicht mit mir.“ war Oscars Blick ernst. Jamila dachte nach, war es bei ihr und dem Herzog fast nicht anders gewesen. „Stimmt schon... es war bei mir und dem Herzog kaum anders. Eine Woche vorher lernte ich ihn erst kennen, geplant war die Hochzeit schon seit Monaten.“ verstand Jamila Oscar handeln nun doch, wünschte sie doch auch so gehandelt zu haben damals, aber es war Vergangenheit und nicht mehr zu ändern. „Und ihr seit jetzt doch christlichen Glaubens?“ schnitt Oscar ein neues Thema an und deutete auf den Ehering an Jamilas rechten Ringfinger. Jamila sah auf ihren Ehering. „Nein. Und ich werde es auch nie.“ wollte sie nicht über so ein Thema sprechen, es würde ihre Laune nur verderben. „Und wenn ihr wissen wollt wie Charles und ich dann heiraten konnten... Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg...Unser Hochzeitstag war auch ohne das ich christlich bin einer meiner Glücklichsten. Und der Ring bedeutet mir trotzdem sehr viel. Ich könnte nicht mehr ohne ihn.“ sprach sie weiter mit einem Unterton der Oscar vermittelte das ihr Gast nicht darüber weiter reden wollte. Fasste Jamila an ihren Ehering. Charles hatte die Eheringe ausgesucht und gekauft und auf ihrer Hochzeit hatte sie trotz all der Vorbereitungen weiche Knie und zitterte als Charles ihr den Ring an den Finger steckte und sie ihm seinen. War es einer der Glücklichsten Momente in ihrem Leben. Sie erzählten noch lange aus den vergangen Jahren. Spät verließ Jamila die Wohnung von Oscar. Ihr Schimmelhengst hatte brav gewartet. Die Decke war nur leicht eingeschneit, strich sie dem Hengst kurz über die Kopf, lobte ihn mit Worten, ließ die Decke auf dem Rücken des Tieres und stieg in den Sattel. Sie ritt ja Nachts wirklich nicht gerne auch hatte sie drei Gläser des leckeren milden Weins getrunken, aber sie musste nach Hause. Die Kinder waren schon lange im Bett, hatte das eines der Dienstmädchen erledigt. Sie ritt durch die Straßen an einem Gasthof vorbei an dem mehrere Pferde standen. Der Hengst stoppte wieherte eines der Pferde an, müde sah Jamila auf, das Pferd am Gasthof blickte zum Hengst, es war eine von den Stuten die Charles gehörten und mit der er in die Stadt geritten war. Erstaunt blickte Jamila auf und blinzelte mehrmals, als ob sie ihren Augen nicht trauen wollte, war Charles wohl in diesem Gasthof zu so einer Stunde noch. Sie überlegte ob sie Charles da raus holen und mit nach Hause nehmen sollte, oder ob sie ihm mal einen richtigen Suffkopp kriegen lassen sollte und er dann den ganzen Tag nicht aus dem Bett käme dank des Katers. Sie grinste, sie war Schadenfroh und ließ ihren Charles im Gasthof, sollte er sich nur die Birne zu kippen, die Quittung bekäme er dann schon zu spüren. Jamila ritt weiter, kam heile auf dem Hof an. Versorgte den Hengst noch und ging dann eilig ins Haus und ins Bett, sie war müde. Das Gespräch mit Oscar tat gut, musste aber erst noch alles verarbeiten, was sie von ihr erzählt bekommen hat. Sie ließ ihre Kleider einfach auf dem Boden liegen und schlüpfte nackig ins kalte Bett. Charles warmer Körper fehlte ihr, dennoch schlief sie auch ohne ihn schnell ein. Kapitel 21: Tot geglaubte leben länger -------------------------------------- Kapitel 21 (Tot geglaubte leben länger) Es sind nun drei Wochen vergangen seit dem Gespräch zwischen Jamila und Oscar. Oscar hatte fest zugesagt mit auf den Ball zu gehen, natürlich mit ihrem Mann. Die Daten, Wann und Wo der Ball statt fand bekam sie als Zettel den Jamila Etienne mit gab, stand ebenfalls dabei, das sie abgeholt werden und Etienne die Nacht bei ihnen auf dem Hof verbringen sollte, da nicht gewiss sei wann sie zurück kämen. Er wäre ja bestens versorgt und nicht alleine. Die neuen Kleider, die vom Schneider angefertigt wurden, hatte Charles auch schon abgeholt. Jamila war ganz begeistert von den neuen, feinen Kleidungsstücken. Musste sie sie gleich anprobieren als Charles damit nach Hause kam. Hatte sie sich auch schon alles zurecht gelegt um ihre Weiblichen Züge zu verstecken. So band sie eine Schärpe feste um ihre Brust und nochmals eine um die Taille, damit diese verschwand und man nicht sieht das sie weibliche Hüften hat. Es sollte alles gerade und flach sein, keine weibliche Kurve sollte man sehen. Sie stand vorm Spiegel, gekleidet in den neuen Sachen und musterte sich selbst kritisch im Spiegel das man auch bloß nichts weibliches sieht. Charles war natürlich auch dabei und sah seine Frau an, die sich als Mann ausgeben wollte. 'Das du deine Brust so feste zu bindest. Die armen Dinger.' grinste Charles. 'Kannst du überhaupt noch atmen?' fragte er anschließend und sah weiter seine Frau an. 'Natürlich kann ich noch atmen, besser als wenn ich ein Korsett trage.' gab sie ihm zur Antwort und sah sich wieder von der Seite an. 'Sieht wirklich gut aus. Nur muss ich mir was mit den Haaren noch einfallen lassen, so offen möchte ich sie nicht tragen.' sah sie nun kritisch ihre Haare an und hielt sie unterschiedlich fest zum Zopf zusammen, sie würde sich da noch was überlegen. Aber im allgemeinen gefiel sie sich in den neuen Kleidern. Sie drehte sich zu Charles um, der sie ja die ganze Zeit mit betrachtet hatte. 'Jetzt muss ich nur noch üben wie man eine Dame zum Tanz auffordert. Führen kann ich ja, aber hmm der Rest..' knibbelte sie unsicher an ihren Fingernägeln, war es für sie doch so ungewohnt, die Vorstellung mit Frauen zu tanzen, wenn diese ihre Aufforderung zum Tanz denn annehmen würden, ein Ablehnung wäre sehr niederschlagend. Charles stand auf trat an seine Frau, verbeugte sich kurz vor ihr. 'Darf ich um diesen Tanz bitten?' sah zu ihr auf und reichte ihr die rechte Hand. 'Siehst du, ganz einfach.' grinste er sie an. 'Aber du musst aufpassen und genau gucken ob die Frau einen Ehering trägt oder nicht, dementsprechend musst du mit dem Handkuss geben, wenn dir danach ist.' 'Ja ja, ich weiß, es ist zwar schon lange her, aber ich weiß die Regeln noch.' dachte Jamila noch kurz nach um sich an diese Regeln zu erinnern. 'Na ja und tanzen kannst du ja und führen auch. Dann steht dir nichts mehr im Weg, auf dem Ball Frauen zum Tanz aufzufordern.' würde sich Charles das auf keinen Fall entgehen lassen seine Jamila beim Tanz mit einer Frau zu zusehen. 'Wir sollten trotzdem nochmal üben. Ich will nichts Falsch machen.' forderte sie von Charles, es müsste nicht sofort sein, aber die nächsten Tage in ihren Alltags Kleidern. Charles nickte und Jamila zog ihre neuen Kleider wieder aus und hing sie ordentlich in ihren Schrank Die nächsten Tage übte Charles mit Jamila im Salon tanzen. Führen konnte sie dann doch nicht so gut und Charles tat sich auch schwer sie führen zu lassen, war er es als Mann gewohnt beim Tanz die Frau zu führen. Jim und Anna sahen ihren Eltern dabei zu, Anna wollte am liebsten auch tanzen, Jim war das alles zu blöd 'Mit Mädchen tanzen, pfff, wer will das schon. Die treten einem doch nur auf die Füße.' beschwerte er sich und sah eher grimmig aus. Lachten seine Eltern bei den Worten ihres Sohnes, er würde später, wenn er alt genug ist, mit Mädchen tanzen wollen. Seine Eltern würden es ihm schon noch bei bringen, gehörte es mit zur Erziehung. 'Du wirst es noch lernen, Jim, versprochen.' versicherte ihm seine Mutter und er rümpfte die Nase, er wollte nicht lernen wie man tanzt. Nach ein paar versuchen konnte Jamila Charles durch den Salon im Tanz führen, ohne das er dagegen hielt. 'Na es klappt ja doch, das du dich führen lässt.' grinste sie neckisch Charles an und beide schwebten durch den Salon. Anna gefiel es sehr ihre Eltern beim Tanz zu zusehen, sahen sie wie ein frisch verliebtes Paar aus bei ihrem ersten gemeinsamen Tanz. 'Ich möchte schon groß sein um mit Jungs tanzen zu können in einem schönen Kleid.' schwärmte Anna vom tanzen und stellte sich selbst in einem schönen Kleid vor beim Tanz mit einem Jungen Mann. Charles und Jamila beendeten ihre Tanzübung für heute, es war schon spät. Jim und Anna sollten ins Bett. Nachdem Jim und Anna im Bett waren, ließ sich Jamila im Salon noch ein Glas Bier schmecken und sah den Flammen im Kamin zu. Sie war in Gedanken schon beim Ball, der in ein paar Wochen statt fand. Sie würden zu viert in der Kutsche sitzen und das fast zwei Stunden, wenn sie gut durch den Schnee kämen. Wusste sie ja nun das André der Vater von Etienne ist, sie würde sich gerne mit ihm Unterhalten war er bei ihrem Besuch nicht da gewesen, er war sicher wie Charles in einem der Gasthöfe um einen, zwei oder drei über den Durst zu trinken. In den Salon kam Charles mit einer Flasche Wein und einem Glas in den Händen. Er setze sich zu seiner Frau auf das Sofa und füllte das Glas. 'Willst du noch die ganze Flasche trinken?' sah Jamila etwas entsetzt zu ihrem Mann der schon den ersten Schluck Wein genoss. 'Vielleicht.. aber du könntest mir ja helfen sie zu leeren.' grinste Charles tippte mit dem Zeigefinger ans Glas und nahm noch einen Schluck. Misstrauisch sah Jamila weiter Charles an, nahm dann die Flasche, sah aufs Etikett und roch kurz am Wein. 'Wieso hast du so einen leichten genommen? Du magst doch die kräftigeren viel lieber.' mit den Worten stellte sie die Flasche wieder ab, ließ sich lieber ihr Bier schmecken und lehnte sich nach hinten. 'Probiere ihn doch einfach mal. Ich habe nur mal ein Flasche zum probieren mitgenommen, da du ja die kräftigeren Sorten nicht magst.' hielt Charles Jamila sein Glas hin, sie sah ihn wieder misstrauisch an, als ob er was vor hätte und zögerte bis sie ihm sein Glas aus der Hand nahm. Schwenkte sie kurz das Glas, roch nochmals am Wein und nahm dann einen kleinen Schluck. Verwundert sah sie auf als sie den Wein schmeckte. 'Der schmeckt ja fast nach nichts.. also schon nach Wein, aber nicht so wie ich es gewohnt bin.' runzelte sie die Stirn. 'Haben die den mit was gestreckt?' sah sie Charles an, er müsste ja wissen was er da gekauft hat. 'Nein, es ist schon ein Wein, aber guck mal auf die Farbe des Weins.' erklärte Charles seiner Frau, ihr war die Farbe des Weins schon aufgefallen, darum dachte sie ja, das er gestreckt ist. 'Das habe ich schon bemerkt.' sah sie den Wein in ihrem Glas genauer an und leerte dann das Glas, ihr schmeckte dieser leichte, süße Wein und stellte das leere Glas zu Charles auf den Tisch, worauf er es wieder füllte. 'Und? Möchtest du die Flasche nun mit mir leeren?' fragte Charles und sah sie neckisch an. Jamila räusperte sich, leerte ihr Glas und hielt es Charles hin, das er ihr leeres Glas füllen sollte, ohne ein Wort zu verlieren. 'Der steigt mir sicher auch in den Kopf... dann schlafe ich noch hier ein.' wusste sie schon wo sie die restlich Nacht verbringen würde, schmeckte ihr dieser Wein Rosé doch zu gut und sie leerten die Flasche zu Zweit, wo Charles weniger von der eine Flasche ab bekam als Jamila, die die Flasche in Beschlag genommen hatte. Gut angeheitert schaffte sie es doch noch gestützt von Charles die Treppe hinauf in ihr gemeinsames Zimmer und ins Bett. Doch zu oft sollte sie nicht so viel auf einmal trinken, gegen ein-zwei Gläser am Abend ist nicht zu sagen, Charles trank ja auch gerne Abends noch ein-zwei Gläser seines Lieblingsweins. Mit einem schmerzhaften stöhnen wurde Jamila wach am nächsten Morgen. Sie hatte länger geschlafen als sonst, denn Charles war auch noch nicht aufgestanden, er schlief ja bekanntlich immer länger, doch war er schon vor ihr wach und wartete eigentlich nur darauf das sie wach wird. 'Guten Morgen.. haben wir gut geschlafen?' fasste er an ihren Arm und strich kurz darüber. Jamila drehte sich grummelig auf den Bauch und ließ ihren Kopf unter ihrem Kissen verschwinden. 'Wie ein Stein... aber mein Kopf.....' antwortete dumpf ihre Stimme unter dem Kissen. Beugte sich Charles halb über sie und fasste ihre Schulter, strich er ihr von der Schulter abwärts über den Rücken. 'Und was lernen wir daraus?' grinste Charles nur. 'Das ich nie nie nie wieder Wein trinken werde.... egal welche Farbe er hat, rot, weiß oder rosa....' sprach sie klar und deutlich unter dem Kissen. Charles lachte, war er schadenfroh. 'Das hast du absichtlich gemacht, gib's zu!!' sah sie jetzt unter dem Kissen hervor und ihren Mann böse an. 'Nein, ich wollte dir eigentlich nur was gutes tun mit dem Rosé, das er dir so gut schmeckt und die Flasche dann doch fast ganz alleine leer getrunken hast, konnte ich nicht ahnen.' verteidigte sich Charles, denn warum sollte er wollen, das seine Frau einen Kater bekommt. 'Bleib ruhig liegen mit deinem dicken Kopf.' sollte Jamila liegen bleiben den Tag bis sie keine Kopfschmerzen mehr hat und sich fitter fühlte. Es war Samstag, Jim musste auch nicht zur Schule, waren aber er und Anna schon wach, kümmerte sich eines der Dienstmädchen darum, das sich die beiden waschen und auch frische Kleider anzogen. Charles war aufgestanden, stand am Kleiderschrank und hörte durch die Zimmertür auf dem Flur Jim und Anna vorbei laufen, sie sollten im Haus eigentlich nicht rennen, Charles seufzte und schüttelte leicht den Kopf, zog sich dann fertig an und ging in die Küche, informierte das Personal, das es der Hausherrin heute nicht so gut ginge und sie solle einen Tee auf ihr Zimmer gebracht kriegen, aber kein Essen. Am Tisch im Speisesaal beim Frühstück, fragten Jim und Anna nach ihrer Mutter, erklärte Charles ihnen, das es ihrer Mutter heute früh nicht gut ginge. Den Vormittag verbrachte Charles mit seinen Kinder im Stall, versorgten die Pferde, Jim und Anna ritten ihre Pferde heute mal wieder, das ginge, denn sie ritten ihre Pferde ja nicht so wie ihre Mutter. Der Hunger trieb Jamila aus dem Bett, den Tee hatte sie getrunken, die ganze Kanne. Sie zog sich an, wie gewohnt, war ihr Kreislauf aber noch nicht ganz da wie er sollte, fasste sich doch wieder an den Kopf und suchte die Wand um nicht wankend zur Tür zu schreiten. Trotz des Tees hatte sie einen trockenen Mund und Durst, wollte sie in die Küche wo schon das Mittagessen zubereitet wurde, um dort etwas zu trinken. Sie schaffte es heile zur Küche, begrüßte das Personal setzte sich an den kleinen Tisch und bat um Wasser. Eines der Dienstmädchen stellte ihr Glas und Wasser auf den Tisch, es roch gut in der Küche. Mit jedem Schritt den sie zur Küche gegangen war, wurde ihr Kopf klarer. Saß nun am Tisch in der Küche und trank Wasser, viel Wasser, als wollte sie den Alkohol aus ihren Körper spülen. Charles kam mit Jim und Anna wieder ins Haus, er hatte alles im Stall erledigt mit dem Stallpersonal und seine Kinder waren geritten und gut gelaunt, sie sollten auf ihre Zimmer und sich zum Essen umziehen, es würde bald angerichtet, beiden verschwanden auf ihre Zimmer. Aus der Küche hörte Charles seine Frau, die sich etwas mit Anne unterhielt. War Anne doch ihre vertrauteste unter den Angestellten. Langsam ging Charles Richtung Küche, es roch schon im ganzen Haus nach lecker gekochtem Essen. Er öffnete auf dem Weg seinen Mantel, zog seine Handschuhe und den Schal aus, öffnete die nur angelehnte Küchentür und trat einen Schritt in die Küche. Sein Blick fiel sofort auf Jamila, die ihn mit ihren müden Augen ansah. 'Geht es dir schon besser?' fragte er leicht besorgt, blieb aber stehen wo er war. Jamila stand auf, wollte sie nicht in der Küche darüber sprechen. Sie schritt an Charles und fasste seine Hand feste, sie wollte das er sie stützt, fühlte sie sich immer noch nicht ganz sicher auf den Beinen wegen ihres Kreislaufs. Sie gingen hinauf in ihr Zimmer, Jamila setzte sich aufs Bett, eigentlich würde sie sich wieder hinlegen, aber sie hatte sich ja schon umgezogen. 'Mir ist noch was schwindelig.. der Wein geht einem ganz schön in den Kopf. Vielleicht sollte ich was an die frische Luft.' sprach sie und Charles hörte ihr zu. 'Ich weiß nicht ob das so gut wäre, wenn du raus gehst, wenn dir noch so schwindelig ist.' sorgte sich Charles um das Wohlbefinden seiner Frau. 'Dann mach bitte das Fenster auf.' bat sie Charles und stand vom Bett auf, wollte sie dann am offenen Fenster etwas frische Luft genießen. Der Himmel war strahlend blau, die Luft klar und kalt, atmete sie diese wohltuende klare Luft tief ein, tat sie ihr gut. Nebenbei erzählte Charles was Jim und Anna den Vormittag gemacht hatten, Jamila lächelte, empfand sie eine tiefe Zufriedenheit. Sie saß noch eine Weile auf dem Fenstersims an diesem sonnigen Samstag Mittag. Charles hatte das Zimmer kurz verlassen und seine Kinder schon einmal in den Speisesaal geschickt, er würde sofort nach kommen. Wieder zurück in seinem Zimmer trat er langsam an seine Frau, die wohl gedanklich in einer anderen Welt zu sein schien, bemerkte sie nicht das Charles neben ihr stand. Ungern holte er seine Frau aus ihrer Gedankenwelt zurück in die richtige. 'Möchtest du mit in den Speisesaal und was essen?' sprach er leise zu ihr und fasst sie vorsichtig an der Schulter. Sie blinzelte zweimal kurz hintereinander, als wäre sie aus ihrer Gedankenwelt zurück gekehrt, atmete nochmal tief die frische Luft ein und sah dann Charles an. 'Ja, ich habe Hunger.' kam nur eine kurze Antwort von ihr und stand vom Fenstersims auf. 'Du nimmst mich nie mit in deine Welt.' sprach Charles ruhig zu ihr, sie standen sich gegenüber und er sah in ihre Augen. 'Irgendwann werde ich dich mitnehmen und dir alles zeigen.' waren ihre Worte wie ein versprechen und sie legte ihre rechte Hand auf seine Wange, worauf er ihre Hand fasste, denn sie war ganz kalt. Ohne weitere Worten gingen sie hinunter in den Speisesaal wo Jim und Anna schon ungeduldig warteten. Sie freuten sich, das ihre Mutter mit am Tisch saß und es ihr scheinbar besser ging. Am Nachmittag fühlte sich Jamila auch schon viel besser, legte sich aber nochmal hin, ihre Augen waren trotz das sie frische Luft geschnappt und gut gegessen hatte schwer. Sie träumte unruhig, schwitzte, atmete schwer und ihr Herz schlug schnell. Das Fenster war immer noch einen Spalt offen, wollte sie frische Luft im Zimmer haben, wenn sie sich was hinlegt. Eine Windböe schlug das Fenster auf und Jamila schreckte aus ihrem leichten Traumschlaf schweißgebadet auf und atmete noch schwer. Verwirrt sah sich um, als ob sie erst noch begreifen musste, das sie wach war. Eine erneute Windböe wehte ihr dieses mal ins Gesicht, trug der Wind einen seltsamen Geruch mit sich. Jamila zog die Augenbrauen zusammen, als sie den Geruch des Windes wahr nahm, stieg aus dem Bett ans Fenster, sah hinaus, atmete die Luft prüfend tief ein, aber es roch nach Kälte, Schnee, Winter halt und sonst wehte auch kein Wind. Hatte sie sich das jetzt alles nur eingebildet? Etwas in ihr drängte sie nach draußen, sie musste raus, wissen woher dieser Geruch kam, sie kannte ihn, diesen Geruch. Aus ihrem Schrank holte sie ihren Schal und Mantel, zog beides an und ihre Stiefel, den Gehrock ließ sie weg, ihr war warm genug. Am Fuße der Treppe hörte sie Charles wie er mit Jim und Anna im Salon lernte. Jamila ging zur Küche und nahm den Dienstboten Ausgang, dann müsste sie auch nicht um das ganze Haus gehen und Charles würde nicht merken das sie nicht mehr da war, er würde sie nur davon abhalten nach draußen zu gehen oder noch mit ihr gehen und das wollte sie nicht, sie wollte alleine gehen. Die Spuren die sie hinterließ auf der Wiese hinter dem Haus würde sie verraten, aber bis Charles merkt das sie nicht mehr im Bett liegt, wäre sie sicher wieder zurück und so ging sie weiter in das kleine Waldstück. Hier roch es plötzlich ganz penetrant nach diesem Geruch, Jamila hielt sich den Arm vors Gesicht. 'Bah wie ungepflegt... ' sprach sie zu sich selbst und folgte dem Geruch weiter. Der Abend dämmerte, Jamila sah sich um, es roch so penetrant, das sie es schon sehen müsste. Pferde wiehern durchbrach die Stille und sie sah und ging in die Richtung des wiehern. Dann sah sie es, ein Zirkus hatte sich hier wohl für eine mehrtägige Pause am den Rand des Wäldchen sein Lager aufgeschlagen, denn ein Zirkuszelt sah man nicht. Normalerweise würde ein Zirkus zu dieser Jahreszeit im Winterquartier sein, die Tiere hätten eine Auszeit oder lernten neue Kunststücke bis die Saison wieder anfing. Es roch nach Tieren und Mist, aber sie hatte einen ganz bestimmten Geruch wahrgenommen, den konnte man jetzt nicht mehr riechen, der Mist übertönte jeden anderen. Menschen waren nicht zu sehen, die würden sicher gerade essen und sich die Birne mit Alkohol zu kippen. Prüfend sah sie sich um und suchte nach demjenigen dem dieser Geruch gehörte, den der Wind ihr ins Gesicht blies. An den Käfigen der Tiere hingen Laternen die schon brannten, es wurde schon dunkel. Ihr taten die Tiere Leid die in diesen Käfigen dahin vegetieren mussten zur Belustigung der Menschen. Aus einem der Wohnwagen hörte sie die Stimmen von mehreren Männern, scheinbar gut gelaunt und angeheitert. Sie beachtete das Gelächter der Männer nicht weiter und folgte weiterhin diesem Geruch, dem sich eine ungepflegte, stinkende Note beimischte. Und dann sah sie den Käfig, als letzter von allen, wohl nicht ohne Grund, bei dem Gestank, doch sie ging trotzdem darauf zu, sah erst mal gar nichts, trotz der Laterne, zu nah wollte sie an den Käfig auch nicht ran gehen. Ein Augenpaar funkelt sie dann an und kamen näher, bis an die Gitterstäbe ins Licht der Laterne. Sie erschrak, konnte nicht glauben was sie da sah in diesem Käfig, ungepflegt und stinkend. Ein Löwenmännchen, es schien heller vom Fell als andere Löwen, vielleicht war er deswegen im Zirkus gelandet. Ihr stiegen die Tränen in die Augen, hielt sich die Hand vor dem Mund vor entsetzen über den Zustand des Tieres. So ein kräftiges und stolzes Tier zu sehen in so einem miserablen und geschundenen Zustand brach ihr fast das Herz. Sie würde ihn am liebsten aus dem Käfig lassen, das er sich frei bewegen konnte, sich die Krallen an einem Baum wetzen konnte, aber diese Macht hatte sie nicht. Auch zeigten die Augen des Löwen kaum noch Lebensmut, er hatte sich aufgegeben, vegetierte nur noch vor sich hin in diesem kleinen Käfig auf Rädern. Jamila trat näher an die Gitterstäbe und streckte ihre Hände zwischen die Eisenstäbe worauf der Löwe gleich seine Gesicht an ihren Händen rieb. Ihre Finger kraulten den Kopf des geschunden Tieres, seine Haut war trocken und schuppig, aber es tat ihm sichtlich gut berührt zu werden, wusste Jamila schließlich wo es Löwen am liebsten haben gekrault zu werden, denn aggressiv war er schon lange nicht mehr, nur froh darüber Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie streichelte und kraulte den Löwe solange bis sie hörte das Männer aus dem Wohnwagen stiegen und einer wohl einen Kontrollgang machte. Schnell versteckte sich Jamila hinter dem Käfig. Der Löwe drehte sich um, da wo Jamila sich hinter dem Wagen versteckt hatte und legte sich ans Gitter, so als würde der Löwe sie verstecken wollen. Der Mann beendete seinen Rundgang, war er eh zu sehr angeheitert, das er Jamila auch ohne das der Löwe vor dem hinteren Gitter lag, nicht gesehen hätte. Kurz streichelte sie nochmal den Löwen, musste sich dann aber von ihm verabschieden, denn sie musste wieder nach Hause. Ihr tat es in der Seele weh ihn dort zurück zu lassen, hörte noch wie er nach ihr rief und in seinem Käfig scheinbar randalierte, er wollte raus, ihr nach, dem Zweibeiner, der ihm seit langem Aufmerksamkeit schenkte und das geschundene Tier verstand. In der Dunkelheit lief Jamila nach Hause, ihr Bein tat nicht weh, gab aber bei zu hoher Belastung nach, was sie aber ignorierte, denn sie dachte weiter an den armen Löwen, er erinnerte sie so sehr an Kijani. Der Mond schien am klaren Himmel und zeigte ihr den Weg nach Hause. Erst als sie wieder durch den Dienstboteneingang in der Küche stand sah sie das ihre Hände ganz dreckig waren vom Fell des Löwen und sie roch auch genau so wie er. ~Oh weh....~ Sie zog den Mantel in der Küche aus und brachte ihn gleich in die Waschküche. Schnell eilte sie die Treppe hinauf. Hörte keine Stimmen, Charles musste schon im Bett sein, oder nochmal im Stall. Jim und Anna waren schon im Bett. Vorsichtig öffnete sie die Tür ihres Zimmer, es brannten keine Kerzen, also war wohl auch keiner seit ihrem heimlichen verschwinden im Zimmer gewesen. Erleichtert atmete sie auf und trat ein. 'Und von wo kommen wir wieder Heim?' sprach Charles stimme sie aus der Dunkelheit im Zimmer an, worauf Jamila erschrak und zusammen zuckte. 'Ach.. du bist noch auf?' sah sie Charles Silhouette nun in einem der Sessel am Tisch sitzen. Er stand auf und ging auf sie zu. 'Warum hast du dich davon geschlichen wie ein Kind?' fragte er ernster, aber er war nicht böse, nur besorgt, wie so oft. 'Du hättest mich ja nicht gelassen, wenn ich etwas gesagt hätte.' sah sie ihn vorwurfsvoll an. Hatte er es ja auch Mittags gesagt gehabt, als sie am Fenster saß. Charles stand vor seiner Frau, musterte sie und blickte verwundert auf sie. 'Wo ist denn dein Mantel, oder hattest du keinen an bei der Kälte?' wollte Charles ihre Hände fassen und fühlen ob sie kalt sind. 'Nein, fass mich nicht an.. ich bin dreckig. Der Mantel ist in der Waschküche.' versteckte sie ihre Hände hinter ihrem Rücken und ging an Charles vorbei in den Nebenraum um sich die Hände zu waschen. 'Wie hast du es geschafft dich so dreckig zu machen? Du bist doch kein Kind mehr was im Dreck spielt.' sah er Jamila erst noch nach und folgte ihr dann in den Nebenraum. Dort zündete er ein paar Kerzen an und Jamila wusch sich mit viel Seife die Hände. 'Das spielt keine Rolle.. es ist auch nicht wichtig...' nahm sie nun ein Tuch um ihre Hände zu trocknen, ging zum Schrank und zog ihre Weste und Bluse aus, diese sollten am besten auch gewaschen werden. Charles sah sie immer noch verwundert an. Sie wollte eigentlich eine frische Bluse anziehen, hielt aber inne. 'Vielleicht sollte ich besser ein Bad nehmen.' hatte sie sich überlegt. Charles konnte die Worte seiner Frau kaum glauben. 'Wie willst du jetzt noch ein Bad nehmen?' trat er an Jamila die eine saubere Bluse in der Hand hielt und nachdenklich aussah. 'Du bist ja ganz verwirrt. Was ist überhaupt passiert?' wollte Charles von ihr jetzt wissen und fasste sie an die Schulter. Ihre Gedanken waren wieder bei dem armen Löwen, der in diesem kleinen Käfig sein Dasein fristete. Sie dachte wieder an früher, an Kijani, wie die Massai Krieger ihr das kleine Löwenjunge gaben und wie er heranwuchs. Es war eine schöne Zeit gewesen. Kijani wäre noch am Leben wenn sie nicht zurückgekehrt wäre nachdem sie den Brief ihres Onkels erhalten hatte und wenn sie nicht nach Versailles gegangen wäre. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. 'Ich wollte doch immer für dich da sein... ich hätte bei dir bleiben sollen.... Es ist alles meine Schuld. Ich bin an allem Schuld.' mit den Worten sank Jamila auf ihre Knie und Tränen fielen von ihren Wangen. Charles kniete sich zu ihr, nahm die Bluse die sie nur noch locker fest hielt und legte sie ihr um die Schultern. Er hatte ihre Worte gehört, doch waren sie nicht zu ihm gesprochen. Von Kijani hatte Jamila Charles all die Jahre noch nichts erzählt gehabt. Er würde es wahrscheinlich eh nicht verstehen. Sie wischte sich die Tränen von den Wangen und aus den Augen, zog die Bluse an die Charles ihr um die Schultern gelegt hatte und sah ihn mit ihren verweinten Augen an. Sie brauchte ihm nichts zu erzählen, er sah es ihr auch so an, das es etwas aus ihrer Vergangenheit war, was sie diese Worten sprechen und Tränen fließen ließ. Ohne Worte nahm schloss er sie in seine Arme und drückte sie feste an sich. 'Was auch immer passiert ist. Bitte vergesse es. Ich möchte dich nicht so traurig sehen.' flüsterte er ihr ins Ohr. 'Wie.. wie kann ich vergessen, wenn mich die Vergangenheit einholt? Schmiegte sie ihre Wange an Charles Schulter. 'Du wolltest sie aber vergessen, weißt du noch? -Die Vergangenheit soll da bleiben wo der Pfeffer wächst, sie hat keine Bedeutung mehr für mich.- Das waren deine Worte.' erinnerte Charles sie an die Worte die sie ihm gesagt hatte vor nicht allzu langer Zeit. Jamila sprach kein Wort, schmiegte sich nur enger an Charles Körper. 'Ich hatte doch vergessen...Charles.. ich will ja auch keinen Gedanken mehr an mein altes Leben verschwenden... aber heute... ich bin nicht ohne Grund nach draußen gegangen.' fing Jamila an zu erzählen warum sie nach draußen gegangen war und warum sie so dreckige Hände hätte. Charles hörte ihr aufmerksam zu, war geschockt und zum Schluss besorgt, das seine Frau sich einfach einem so gefährlichen Tier näherte und auch noch anfasste. Hatte sie wieder Tränen in den Augen, als sie Charles alles erzählte, es ging ihr alles so nahe. 'Wenn es dir so wichtig ist, dann mach wie du es für richtig hältst.' löste Charles seine Arme um Jamila, hielt sie an den Schultern fest und sah ihr in die Augen. Er musste ihr in der Sache einfach vertrauen, nahm ihre Hände in seine und stand wieder auf und zog sie mit auf die Beine. 'Bitte sei Vorsichtig, wenn du wieder dahin gehst.' sprach er besorgt zu ihr, er wollte seine Frau nicht verlieren, Jamila nickte, sie war dankbar für Charles Verständnis. Gemeinsam gingen sie zum Bett, Jamila zog ihre Stiefel, Strümpfe und die Hose aus, stellte die Stiefel an die Tür, die Bluse ließ sie an und stieg ins Bett, es war spät und sie schlief in den Armen, am warmen Körper von Charles ein. Am nächsten Morgen war wieder alles wie immer. Jamila stand früh auf, wie sie es gewohnt ist seit Jim auf der Welt war, konnte sie sich das frühe aufstehen immer noch nicht abgewöhnen. Sie wollte nach dem Frühstück wieder zum Zirkus, sich dort vorstellen und ihre Hilfe als Tierärztin anbieten. Dann käme sie auch näher an den Löwen heran und konnte ihn hoffentlich aus dem Käfig lassen. Noch vor dem Frühstück war sie im Stall und holte aus dem Schrank alles nötige was sie bräuchte und packte ihre Arzttasche zusammen. Sie nahm auch einen Striegel mit, sie würde den Löwen bürsten wollen, wegen seiner trockenen Haut. Das Pferd mit dem sie zum Zirkus reiten wollte, hatte sie auch schon fertig gemacht und wartete in der Box. Beim Frühstück erzählte sie ihren Kindern, das sie den Tag weg sein wird und wohl erst am späten Nachmittag wieder da sein wird. 'Warum können wir denn nicht mit?' fragte Anna, sie würde gerne mal ihre Mutter bei der Arbeit sehen, hier auf dem Hof war ja selten ein Pferd krank, dank ihrer Mutter. 'Nein Anna, das ist kein schöner Ort, den Tieren geht es dort schlecht und ich weiß noch gar nicht ob ich jedem helfen kann.' erklärte Jamila ihrer Tochter, sie sollten nicht sehen wie es den Tieren dort geht und gegebenenfalls sehen müssen wie welche von ihrem Leid erlöst werden. Nach dem Frühstück zog sich Jamila um, ihr Mantel war gewaschen, aber noch nicht trocken, das würde noch dauern bis er trocken ist. 'Ist dir das sicher nicht kalt?' sprach Charles als Jamila über ihre Weste nur den dicken Gehrock anzog. 'Ich habe doch auch noch den Schal und die Handschuhe.' sah sie Charles an und wickelte den Schal um ihren Hals. Charles trat an Jamila, nahm sie in den Arm. 'Ich liebe dich über alles. Bitte passe auf dich auf und komm Gesund wieder nach Hause.' machte sich Charles doch wieder mehr Sorgen als nötig, denn Jamila wusste doch was sie tat und würde nicht blind irgendwas anstellen ohne nachzudenken. 'Ach Charles. Ich passe schon auf mich auf. Ich weiß doch was ich tue. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen.' sah sie in seine Augen in der sie seine Sorgen um sie erkannte. 'Unternehme was mit den Kindern und ehe du dich versiehst bin ich wieder da. Versprochen.' sie löste sich aus Charles Armen, zog ihre Handschuhe an und nahm ihre Arzttasche, wollte sie jetzt los zum Zirkus. Ihr Mann folgte ihr hinunter bis in den Stall, Jim und Anna sollten im Haus bleiben. Jamila führte ihr Pferd auf den Innenhof und stieg in den Sattel, Charles verstaute ihr die Tasche, wiederholte seine Worte von vor ein paar Minuten, das sie auf sich aufpassen solle und nochmals versicherte Jamila ihm, das sie vorsichtig sein wird und so schnell es ginge wieder nach Hause kommen wird. Dann ritt sie vom Hof zum Zirkus. Sie ritt gemütlich zum Zirkus, der penetrante Geruch stieg ihr schon früh in die Nase, erst ganz leicht, dann immer stärker werdend. Kurz darauf sah sie auch schon die Wagen des Zirkus, gezielt ritt sie drauf zu. Einige Männer vom Zirkus sah man hier und da was tun. Schnell wurde Jamila bemerkt als sie an den Wohnwagen der Männer vorbei ritt und wurde prompt von einem zum stehen bleiben empört angeschrien. 'Wer seit ihr und was wollt ihr hier!!' schrie der Mann und versperrte Jamila den Weg. Griff in die Zügel ihres Pferdes. 'Lasst los!! Ich will den Chef sprechen und mit niemanden sonst! Verstanden!!' zog Jamila an den Zügeln und war durch diese Begrüßung schon angesäuert. 'Bleibt hier stehen und rührt euch nicht.' sprach der Mann sauer und verschwand zwischen den Wohnwagen. Jamila stieg ab, hielt ihr Pferd fest und sah sich um. Ein Mann mit Schnauzbart und pummeliger Figur, aber recht ordentlich gekleidet trat vor Jamila. 'Wer seit ihr und was wollt ihr hier?' stellte er die selben Fragen wie der Mann der sie angehalten hatte. 'Mein Name ist Victoria de Burgh, ich bin Tierärztin und mir wurde zugetragen, das es hier Missstände in der Tierhaltung gäbe, das wollte ich persönlich anschauen und eure kranken Tiere behandeln.' stellte sich Jamila vor und ihr Anliegen. Der pummelige Mann sah misstrauisch auf Jamila, musterte sie. 'Ihr seit eine Frau und tragt Männerkleider?' sah der Mann verwirrt drein. Wusste nicht ob er dieser Person glauben sollte. 'Was ich trage beeinflusst nicht meine Qualifikation als Tierarzt und auch nicht mein können.' versicherte Jamila dem Mann, das sie wirklich Tierärztin ist und er ihr vertrauen konnte. 'Nun gut, wir haben wirklich ein paar kranke Pferde, die behandelt werden müssten. Wir sind mit unserem Wissen am Ende.' war der Chef des Zirkus doch froh darüber das ein Tierarzt zu ihm gekommen ist, denn ohne Gesunde Tiere die ihre Kunststücke aufführten, könne er bald seinen Zirkus aufgeben. Jamila band ihr Pferd an einem Pfosten am Wohnwagen fest, nahm ihre Arzttasche und folgte dem Mann zu den Zirkuspferden die in einem Zelt standen. Erstaunt blickte sie auf die Pferde, denn darunter standen auch zwei Steppenzebras. 'Oh, ihr habt sogar Zebras.' sprach sie im vorbeigehen an den Pferden. Sie brauchte nicht lange suchen und sah schnell die kranken Tiere. 'Die haben alle Rotz an der Nase. Haben sich sicher gegenseitig angesteckt. Aber das ist nicht so schlimm.' sprach sie ihre erste Diagnose aus. 'Ja, das haben wir schon versucht zu behandeln, aber es halft nur kurz.' berichtete der Chef und stand mit Jamila vor den Pferden. Sah von weiten auf die Beine und Hufe der Pferde. 'Ihr braucht einen Schmied. Die Hufe müssen bei allen gemacht werden.' sah sie sich einen Schimmel genauer an und trat vor das Tier. 'Ein Lipizzaner, oder?' fragte sie den Mann. 'Ja, den haben wir noch nicht so lange, er ist aus Frankreich.' erzählte er und Jamila erkannte den Schimmel wieder, sah kurz an die Beine und sah die kleine Narbe am Hinterbein. Es war Oscars Schimmel. 'Das du noch lebst, bist doch schon ein Opa.' sprach sie zu dem Schimmel und streichelte seinen Kopf. 'Wie alt soll der sein?' fragte Jamila, das Alter konnte sie an den Zähnen schätzen und könne dem Mann dann das ungefähre wahre Alter des Tieres verraten. 'Er soll so Zwölf-Dreizehn sein, wurde mir gesagt, als ich ihn kaufte.' Jamila lachte kurz bei den Worten des Mannes. 'Dann lass und mal sehen wie alt du wirklich bist.' und Jamila stellte ihre Tasche ab, zog ihre Handschuhe aus öffnete das Maul, packte seine Zunge, das er das Maul nicht so einfach wieder schließt und musterte die Zähne. Ließ kurze Zeit später die Zunge des Pferdes los und sah sich nochmal die vorderen Zähne an. 'Ja, kein Zweifel. Also Zwölf-Dreizehn ist der nicht mehr, eher um die Zwanzig. Da habt ihr euch aber schön reinlegen lassen.' stand Jamila wieder bei Zirkuschef, der Schichtbar missgelaunt kein Wort sagte. 'Ich gebe euch was gegen die Rotznasen und werde mir noch die restlichen Pferde anschauen. Und... den Löwen will ich mir angucken.' sah Jamila ernst den pummeligen Mann an, der sie erschrocken ansah, als er ihre Worte hörte. 'Den Löwen?? Aber warum denn gerade den?' wollte der Mann wohl nicht, das jemand den Löwen untersuchte oder anderes. 'Ich habe ihn kurz gesehen und er sieht schrecklich aus, zudem stinkt er abartig. Er muss irgendwo entzündete Wunden haben.' vermutete sie und der Mann gab nach und erlaubte ihr, nachdem sie die Pferde untersucht hatte zum Löwen zu gehen. Doch es war soviel bei den Pferden zu tun, bräuchten die Pferde mehr Raufutter, sie waren alle zu dünn das zum Schluss keine Zeit mehr für eine Untersuchung beim Löwen blieb. Schaute sich Jamila trotzdem den Löwen an, wenn auch nur von außen durch die Gitterstäbe. 'Er müsste gewaschen und seine Wunden versorgt werden.' sah sie die Wunden, die vom ständigen liegen kamen erst jetzt im Tageslicht. 'Und er braucht mehr zu fressen. Seine Zähne sehen auch nicht mehr gut aus.' sprach sie ernst weiter, ihr gefiel der Zustand des Löwen überhaupt nicht. 'Wenn er noch länger in dem Zustand bleibt, erlebt er den Frühling nicht mehr.' sah sie den Chef ernst an. Gab am Ende dem Zirkuschef noch Medikamente und Jodlösung zum säubern der Wunden des Löwen, sie sollten das aber noch nicht machen. Bezahlen bräuchte der Chef nichts, verlangte Jamila aber für ihre Dienste den Lipizzanerhengst und sie würde am Nächsten Tag wieder kommen und den Löwen zu verarzten, dafür ließ sie die Jodlösung schon mal dort. Der Zirkuschef war einverstanden, den Schimmelhengst gab er ihr gerne, denn er könne mit so einem alten Pferd nichts mehr anfangen. So nahm sie den Lipizzaner mit nach Hause. Es war später Nachmittag als Jamila mit dem Lipizzaner wieder auf dem Hof eintraf. Sie stieg auf dem Innenhof ab, brachte den Lipizzaner zum Unterstand von Gastpferden, band ihn dort fest, er sollte nicht die eigenen Pferde mit Rotz anstecken. Dann brachte sie ihr Pferd wieder in seine Box und versorgte es, brachte dem Lipizzaner dann auch noch eine große Menge Heu und einen Eimer Wasser, legte ihm noch zwei Decken auf den Rücken und ging dann ins Haus. Sie dachte weiter an den Löwen, er war so dreckig ~Wenn er gewaschen und sauber wäre.. dann.. dann wäre er wohl weiß.. dann...~ Sie wollte nicht weiter daran denken, schüttelte den Kopf. 'Mama du bist wieder da!!' begrüßte Anna ihre Mutter stürmisch und rannte auf ihre Mutter zu. 'Natürlich bin ich wieder da. Das habe ich doch versprochen.' strich sie Anna übers Haar. Aus dem Salon kam auch Jim und Charles. Jim lief auch zu seiner Mutter, freute sich das sie wieder da war. 'Kinder, ich war doch nur ein paar Stunden weg und nicht Wochen lang.' wunderte sich Jamila über diese freudige Begrüßung ihrer Kinder. 'Es gibt bald Abendessen. Jim, Anna, geht euch sauber machen.' scheuchte Charles seine Kinder weg von ihrer Mutter und auf ihre Zimmer und Jamila ging zu Charles der in der Tür des Salons stand. Er packte seine Frau, drückte sie mit einem Arm fest an sich, mit der anderen hielt er ihren Nacken fest und er küsste seine Frau innig, sie erwiderte seinen Kuss, wusste sie ja, das sich Charles große Sorgen gemacht hatte und froh ist, das sie heile wieder zuhause ankam. Nach schier endlosen Minuten löste Charles sich vom Kuss und sah seine Frau an, strich ihr über die gerötete Wange und durchs Haar. 'Hast du dir wirklich so große Sorgen gemacht? Es wird mich schon kein Löwe auffressen.' sprach sie neckisch, doch für Charles war das alles nicht lustig und sah sie ernst an. 'Schon gut, schon gut. Aber es war gar nicht so dramatisch. Der Löwe ist schon über 10 Jahre alt und ein Lämmchen.' sprach sie zu Charles, zog ihren dicken Gehrock, den Schal und die Handschuhe aus und setzte sich aufs Sofa, da war es immer schön warm vom Kamin. Er ging ihr nach, setzte sich neben sie, fasste ihre Hände. 'Hmm.. so kalt sind deine Hände nicht.' stellte er fest und sah auf ihre Hände. 'Ich sagte doch, das mir nicht kalt wird.' sah Jamila auf ihre Hände, dann in seine Augen. 'Ich hoffe Etienne kommt morgen, denn ich habe eine Überraschung für ihn.' erzählte sie um auf ein anderes Thema zu wechseln. Jamila erzählte weiter, was sie beim Zirkus alles gemacht hat und das sie eins der Pferde mitgenommen hatte. Charles fand es etwas unvernünftig, aber nahm es eher gelassen hin. Das sie morgen nochmal hin reiten würde, erzählte sie erst mal nicht, sie würde es heimlich tun, es würde ja auch nicht lange dauern. 'Ich muss mir auch noch die Hände waschen und meine Sachen zurück bringen.' stand Jamila vom Sofa auf, sie hatte auch Hunger, hatte sie kein Mittagessen gehabt. Charles ging nach Oben mit Jamilas Gehrock, Schal und Handschuhe, während sie mit ihrer Arzttasche in den Stall ging um dort die Sachen die sie von dort nahm auch wieder zurück zu räumen. Auf dem Rückweg sah sie noch mal nach dem Lipizzaner, er hatte schon gut zugelangt beim Heu, er hatte sicher schon lange nicht mehr so viel davon. Zufrieden ging sie wieder ins Haus hinauf in ihr Zimmer. Im Nebenraum brannten schon Kerzen und sie zog ihre Weste und Bluse aus und säuberte ihren Oberkörper, nahm sie ihre Seife die sie schon seit Jahren benutze, sie mochte diesen Duft sehr. Sie hörte die Zimmertür, es war Charles der hinein kam, sie erkannte ihn an seinen Schritten und sie trocknete ihre Arme und ihr Dekolleté. 'Und was ist mit der anderen Hälfte?' sah Charles seine Frau im Kerzenlicht an, sie sah schön aus so wie das Licht der Kerzen auf ihrer Haut flackerte und ihre Augen glänzten. 'Nach dem Abendessen.. ich wollte doch ein Bad nehmen.' sah sie Charles an, der sich ihr näherte. Er nahm ihr das kleine Handtuch aus der Hand, legte es neben die Waschschüssel, trat hinter seine Frau und umarmte sie, Liebkoste ihre Hals, was ihr immer gefiel, würden ihre Knie weich werden von seinen zarten Küssen an ihrem Hals. Es sollte nur ein kleines Vorspiel sein. Beendete seine verführerischen Küsse an ihrem Hals, seine linke Hand umfasste ihre linke Brust, nicht zu feste, aber wissend was sie tut und ihr gefällt. Jamila atmete schwer und stöhnte kurz auf bei dem was seine Hand an ihrer Brust tat. 'Aaahh.. Charles... warum tust du das.. jetzt?' war Jamila noch klaren Verstandes, was sich aber ändern würde, denn kurz darauf fuhr seine rechte Hand unter ihren Hosenbund an ihre Scham und ihre Weiblichkeit. Kurz erschrak sie als sie seine Hand an ihr fühlte und sein linker Arm umschloss ihren Brustkorb, denn er müsste sie festhalten, bei dem was er jetzt tat. 'Sssscchh.. genieße es.' und seine Finger begannen ihre Weiblichkeit zu streicheln und zu stimulieren um sie zum Höhepunkt zu bringen. Ihre Beine zitterten und sie atmete schnell, stöhnte immer wieder kurz auf wenn er über ihre Perle strich, wusste er das dort das Zentrum ihrer Lust lag, doch Charles wollte es herauszögern, ihm gefiel es nämlich seine Frau in diesem Intimen Moment in den Armen halten zu können, ihre Lust und ihr Verlangen nach mehr zu spüren. 'Du quälst mich... Bitte...' schnaufte sie fehlend darum das Charles nun zu ende bringen sollte was er angefangen hatte. Hatte er sie jetzt auch lange genug verwöhnt und mit zwei Fingern rieb er an ihrer Perle und es dauerte nicht lange bis sie ihrem Höhepunkt sich näherte, denn er tat es gut und genau richtig. Ihre Hände krallten sich fest in seinen haltenden Arm, ihre Beine zittertend und ihre Atemzuge wurden kürzer, das alles waren für Charles eindeutige Signale das er es richtig machte und sich seine Frau einem der schönsten Gefühle näherte. Sie stöhnte laut auf, bäumte ihren Oberkörper mit dem Kopf im Nacken und ihre Beine versagten ihren Dienst, fest und zitternd hielten ihre Hände am Stoff seines Hemdes und sein Arm, nun um ihrem Bauch, drückte sie an seinen Körper. Es war intensiver, dieses Gefühl des Höhepunkts, als der, wenn sie miteinander schliefen. Ließ sie dieser so intensive, zitternd zusammen sacken, die Kontrolle über ihre Beine verlieren, er war zwar kürzer, aber sehr intensiv, das sie alles um sich herum nicht mehr wahr nahm. Charles gefiel es sehr sie so in den Arm zu halten, ihren Körper zu so einem schönen Gefühl zu bringen und es zu spüren und zu sehen wie sie regelrecht abhängig von ihm wurde mit dem was er tat um sie zu diesen schönen Gefühl kommen zu lassen. Die Spannung ihres Körpers ließ nach, ihr Atmen wurde ruhiger und Charles hielt seine Liebste immer noch fest. 'Geht’s wieder?' fragte Charles ruhiger Stimme, sah auf ihren Busen mit den schönen harten Knospen und strich sanft über sie. 'Du bist so Schön. Ich würde mich immer wieder in dich verlieben.' säuselte er beim Blick auf ihren Körper. Jamila sortierte ihre Beine und trat wieder auf. 'Aah...' schnaufte sie als ihre Beine wieder fest standen, ihre Hände hielten sich noch an Charles Hemd fest. 'Du Mistkerl...' schimpfte sie ohne es ernst zu meinen und sah ihren Charles an. Seine rechte Hand zog er aus ihrer Hose. 'Dabei liebst du diesen Mistkerl der dich so verwöhnt.' sah er sie weiter an 'Und der will noch nicht mal einen Gegenleistung für dieses Verwöhnprogramm.' grinste sie frech und trat wieder an die Waschschüssel, nahm ihre Seife und ein neues Tuch, legte es kurz ins Wasser, drückte es leicht aus und reichte beides Charles und sah ihn wieder an. 'Meinen Rücken kann ich nicht alleine waschen und wo du gerade mal da bist.' nutze sie es aus, das Charles da war. Er nahm das Tuch und die Seife, grinste und Jamila fasste ihre Haare zusammen auf eine Schulter nach vorne. Ihre Haare waren lang geworden. 'Wir sollten die Kinder nicht solange warten lassen.' und Charles rieb Jamilas Rücken mit dem leicht eingeseiften Tuch. 'Das ist nicht meine Schuld, das wir hier noch stehen. Ich wäre schon längst fertig gewesen' reichte sie Charles ein trockenes Handtuch und griff dann zu ihrer Bluse. Wieder angezogen und sauber gingen sie zusammen in den Speisesaal, wo Jim und Anna es nicht mehr aushielten und schon aßen. Beide entschuldigten sich und erklärten das sie so großen Hunger hatten und nicht mehr warten konnten. Ihre Eltern waren nicht böse und es kam auch kein ermahnendes Wort oder Blick, denn sie hatten ja daran Schuld, das ihre Kinder solange warten mussten. 'Ist schon gut. Es war ja unsere Schuld. Esst ruhig weiter.' sprach Charles auf dem Weg zu seinem Platz am Tisch. Heute lernte Charles mit seinen Kinder mal nicht, sie durften selbst entscheiden was sie am Abend machen noch wollten. Morgen müsste Jim auch wieder zur Schule. Jamila hatte wie gewohnt ihr Glas Bier, was sie Abends immer trank, nur ging sie dieses mal auf den Innenhof sah kurz zum Lipizzaner und dann gen Nachthimmel. Es war Sternen klar und kalt, sie seufzte tief auf, waren ihre Gedanken wieder bei dem Löwen und trank von ihrem Bier. Hinter ihr stand ihr Mann in der Tür, beobachtete seine Frau kurz. 'Komm wieder rein, es ist kalt.' bat er Jamila, denn ihm war selbst kalt und würde mit ihr lieber in den warmen Salon aufs Sofa vor den Kamin gehen mit einer Decke und den Abend mit einem Wein ausklingen lassen. Jim und Anna spielten mit ihren Spielsachen im Salon. Sie drehte sich zu Charles um und ging zu ihm wieder ins Haus und in den warmen Salon zu Jim und Anna, die bald ins Bett sollten, Jim würde sonst morgen früh nicht aufstehen wollen. Nach einer halben Stunde brachte ihre Mutter sie ins Bett. Charles hatte sich eine Flasche Wein geholt mit einem Glas und saß wieder im Salon. Sie setzte sich zu ihm und sprach gleich eine Bitte aus. 'Morgen bringe ich Jim zur Schule, ich möchte danach noch in die Stadt. Du hast doch nichts dagegen, oder?' sah sie ihn an. Charles war etwas verwirrt, das sie ihn um Erlaubnis fragte. 'Warum sollte ich was dagegen haben? Dann kann ich ausschlafen.' dachte er das er einen ruhigen Vormittag haben würde. 'Du hast wohl unsere Tochter vergessen. Mein Herr.' mahnte sie ihren Mann, der errötete bei ihren Worten, wie konnte er sie nur vergessen. 'Achso.. du nimmst sie nicht mit?' versuchte sich Charles raus zureden und trank von seinem Wein. 'Nein. Also ist auch nichts mit ausschlafen. Ich versuche schnell wieder zuhause zu sein.' sprach sie und leerte ihr Glas. Was Jamila in der Stadt wollte fragte Charles nicht, er würde es ja erfahren, wenn sie ihm davon erzählen würde nachdem sie wieder zu Hause wäre. Charles leerte ebenfalls sein Glas, die Flasche würde er nie alleine trinken. 'Ich muss mich noch bei dir revanchieren.' stand Jamila vom Sofa auf, ließ ihr Glas stehen, drehte sich um und ging zur Tür des Salon, sah nochmal zu Charles der verwirrt am Sofa stand. 'Was ist? Komm schon. Oder willst du nicht?' grinste sie ihn frech an und ging weiter zur Treppe, ihr Mann verstand und folgte ihr. 'Das mit dem Bad hat sich ja auch erledigt, hm?' holte er sie auf der Treppe ein, packte sie am Handgelenk und zog sie eiligen Schrittes die restlichen Stufen mit sich. 'Jetzt hast du es aber eilig.' stolperte Jamila fast bei der letzten Stufe, hielt sich aber am Geländer fest. In ihrem Zimmer brannten nur ein paar Kerzen, sie reichten um sich zurecht zu finden in dem großen Raum. Anders wie bei ihr, küssten sie sich innig und ließen ihre Hände über die Körper des Partner gleiten. Jamila führte Charles zum Bett, hatte sie ihm schon das Hemd ausgezogen und ihre Bluse war auch schon aus ihrer Hose gezogen und er fasste wieder ihren schönen Busen an, doch sie nahm seine Hand von sich und zog ihre Bluse aus, dann ihre Schuhe und die Hose, Charles tat es ihr gleich und sie standen sich wie Gott sie schuf gegenüber, Jamila mit dem Rücken zum Fenster sah Charles an, sie trat auf ihren Mann zu der vom Mondlicht angestrahlt wurde. Sie schmiegte sich an seinen warmen Körper, nahm seine Hände und ging mit ihm zum Bett, sah ihn dabei immer wieder an. Er konnte sich wohl sehr gut beherrschen, denn sie sah nicht die kleinste Erregung. Vom kalten Bett bekam Jamila eine Gänsehaut, doch ließ sie sich davon nicht ablenken und ihr Blick blieb auf Charles der auf allen Vieren über ihr stand und sie ebenfalls ansah. Ihre rechte Hand strich an seinem Körper hinab zu seiner Männlichkeit und fing an sie zu streicheln und massieren. Charles stöhnte kurz auf, als ihre Hand ihn berührte und wenig später wollte er seine Frau, er wusste sich zu beherrschen, wenn sie miteinander schliefen und sie nicht ihre Blutung hatte. Charles stieß feste und tief, so wie sie es beide mochten. Er beherrschte sich, wartete und machte weiter bis seine Frau ihren Höhepunkte genossen hatte, erst kurz danach mit ein paar Stößen zog er seine Männlichkeit aus ihr und ergoss seinen Höhepunkt mit stöhnen und schnaufen auf ihren Bauch. Sie mochte es so eigentlich nicht gerne, bangte sie dann immer die Wochen bis zur ihrer Blutung und war mehr als erleichtert, wenn sie einsetzte. Charles erhob sich, stieg aus dem Bett und holte eins der Handtücher um seine Sauerei auf Jamilas Bauch zu entfernen und schmiss das Tuch dann einfach vom Bett, denn erst jetzt würde sie kuscheln und schmusen wollen, ohne seinen Zeugungssaft auf ihr. Eng aneinander liegend, Haut an Haut, schliefen beiden ein. Am nächsten Morgen stand Jamila wie gewohnt früh auf, zog sich an und weckte ihren Sohn. Er sollte sich alleine anziehen und nicht trödeln. Sie eilte dann in den Stall, trenste und sattelte schnell Jims Pferd, ging wieder ins Haus, sah nach Jim, ob er schon fertig sei und zog dann noch ihre Kleidung an für die Stadt beziehungsweise für den Zirkus. In der Küche war Jims Pausenbrot auch schon gemacht worden. Müde holte es Jim aus der Küche, sah dann verwundert auf, als er seine Mutter an der Haustür stehen sah. 'Komm schon Jim, ich bring dich heute zur Schule.' sprach sie ihren Sohn an, der sich beeilte und seiner Mutter folgte. Er wartete vor dem Stall und stieg auf sein kleines Pferd und seine Mutter hinter ihm. 'Wieso bringst du mich zur Schule, Mama?' gähnte Jim noch müde und musste sich doch nochmal strecken, er war genau so eine Schlafmütze wie sein Vater. 'Weil ich danach noch in die Stadt muss, was erledigen. Abholen kann ich dich also nicht. Da wirst du normal zu Fuß gehen und das ist jetzt auch nur eine Ausnahme, klar? Gewöhne dich daran.' sprach sie deutliche Worte zu ihrem Sohn. Jim seufzte und nahm es so hin wie es war. Vor dem Eingang zum Hof der Schule trafen sie auf Etienne, der heute auch sehr früh dran war. Als Jamila ihn sah, fiel ihr ein, das sie ja eine Überraschung für ihn zuhause auf dem Hof hatte. 'Ach Etienne, komm heute Nachmittag mit Jim zu uns.' bat sie den blonden Jungen und er nickte. Eigentlich bräuchte man ihn nicht gesondert einladen, er wäre so oder so mit zu Jim nach Hause gegangen. Jamila wünschte den beiden noch einen guten Schultag und ritt dann weiter in die Stadt. Sie suchte die Apotheke auf, sie bräuchte noch bestimmte Sachen um dem Löwen die Wunden zu reinigen und zu verbinden, sie bekam auch alles und packte es in die Satteltasche, sie machte sich dann auf den Weg zum Zirkus. Dort angekommen, waren die Männer des Zirkus sich noch am waschen und anziehen. Sie band ihr Pferd wieder an einem Pfosten an, nahm ihre Arzttasche aus der zweiten Satteltasche und ging gleich zum Löwen. Stand vor seinem Käfig, stellte ihre Tasche ab und trat ans Gitter. Der Löwe kam zum Gitter, sah den Zweibeiner vor seinem Käfig genau so an wie er ihn. Es war noch gar nicht richtig hell, doch sie sah seine Wunden die ihn schmerzten und das schon über einen längeren Zeitraum. Jamila wartete bis der Zirkuschef kam, er solle nämlich den Käfig aufschließen, sie musste zu ihm in den Käfig um seine Wunden zu begutachten und zu behandeln. Nach einigen Minuten kam er dann samt der Jodlösung die sie ja am Vortag da gelassen hatte. 'Guten Morgen.' begrüßte Jamila den Mann freundlich und reichte ihm die Hand. Der Herr wünschte ihr auch einen guten Morgen und sie schüttelten sich die Hände. 'Wann wird er denn immer gefüttert und was bekommt er?' fragte sie den Chef und sah wieder kritisch den Ernährungszustand des Löwen an. 'Wenn es möglich ist kriegt er alle zwei Tage Schlacht- oder Fischabfälle.' antwortete er ihr und Jamila sah ihn etwas entsetzt an. Kijani hatte zwar auch mal Schlachtabfälle gekriegt, aber die waren frisch vom Schlachthof. 'Dann schließt mal die Tür auf, damit ich ihn mir genauer anschauen kann.' bat sie ihn selbstsicher, das sie genau wusste worauf sie sich da einließ. Der Mann sortierte seinen Schlüsselbund und suchte den passenden für den Löwenkäfig. Das Schloss war rostig und quietschte als der Schlüssel sich darin drehte. Die Gittertür ging nach innen auf, quietschte genauso wie das Schloss. Jamila stellte ihre Tasche kurz hinter der Tür ab, nachdem sie eintrat und die Gittertür hinter sich zu einem kleinen Spalt schloss. 'Na du hübscher.' sprach sie den Löwen an, der alles beobachtet hatte und Jamila anraunte, als sie in den Käfig trat. Sie ging in die Hocke und setzte ein Knie auf den Boden des Käfigs ab, ließ den Löwe seine Zeit, er solle von selbst zu ihr kommen. Er schien verwirrt, das der Zweibeiner der seinen Kopf so toll gekrault hatte nun in seinem Käfig war. 'Na komm schon her. Ich will dir doch nur helfen.' sprach sie weiter das Tier an. Vorsichtig näherte er sich ihr, schnupperte in der Luft und ihren Geruch ein, schüttelte kurz seinen Kopf und raunte erneut, schien er immer noch unsicher zu sein. Jamila griff nach ihrer Tasche und holte den Striegel hervor und schmiss ihn dem Löwen vor die Pfoten. Neugierig schnupperte er am Striegel der nach Pferd roch, er hatte sicher schon lange nicht anderes mehr gerochen. Fing er an mit dem Striegel zu spielen wie ein Kätzchen. Jamila rollte mit den Augen, wagte sie sich aber jetzt näher an ihn heran, wenn er schon nicht zu ihr kommt, kommt sie halt zu ihm. Der Kater war ganz verspielt und merkte nicht, das sich der Zweibeiner sich näherte und ihn berührte. Er erschreckte sich kurz und fauchte. 'Hör auf, du hast doch nur erschrocken.' und Jamila fing an den Kater den Rücken zu kraulen worauf er zu Schnurren begann und anfing sich zu entspannen, jetzt konnte Jamila langsam anfangen sich zu seinen Wunden heran zu tasten um schon einmal einen Überblick zu bekommen. Ließ er Löwe sich drehen und bewegen ohne sich zu wehren, er war wie weggetreten bei den streichelnden und kraulenden Händen. Jamila fand viele Wunden, einige heilten von alleine, andere waren schon lange auf und entzündet. Sie müsste ihn schlafen legen um alle Wunden auf zu machen, zu säubern und zu nähen, damit sie endlich heilen konnten. Hatte sie aber nicht die Mittel dazu, darum versuchte sie es so. Mit einem Skalpell schabte sie das Fell um die Wunden weg und kratze die Krusten der Wunden ab, drückte dann vorsichtig den Eiter aus den Wunden, wenn diese entzündet waren. Spülen müsste sie die Wunden auch, am besten mit einer Kochsalzlösung, die würde nicht brennen, als wie mit Jod. Sie bat den Zirkuschef darum ihr einen Eimer Wasser zu bringen. Sie verbrauchte viele Tupfer um die ganzen Wunden zu säubern. Nähen ging nicht, das würde der Kater nicht mit machen. So konnte sie die Wunden nur so gut versorgen mit dem was sie dabei hatte. Schmierte sie die kleineren Wunden mit Jod und Melkfett ein, eine große Wunde hätte sie am liebsten genäht, band aber dann nur einen Verband mit einer Jod getränkten Kompresse um die Wunde. Nachdem sie mit allem fertig war und der Löwe so brav war, striegelte sie ihn noch fleißig. Es würde seiner Haut gut tun und entfernte auch die lästigen Schuppen. Beim bürsten des Löwenkörpers entdeckte Jamila etliche Narben, doch Zwei Narben kamen ihr bekannt vor, die an seiner Schulter und die an der Bauchseite. Mit geweiteten Augen starrte sie auf die Narben und ihre Augen füllten sich mit Tränen. 'Es kann nicht sein.... Nein....' sie fasste sich an die Stirn, sie hatte doch damit abgeschlossen, es akzeptiert das er tot ist, doch er am leben, sie knieten vor ihm auf dem Boden des kleinen Käfigs. Was sollte sie jetzt tun? Es gab keinen Zweifel mehr, das es ihr Sohn Kijani war, der hier im Käfig vom Zirkus lebte. ~Wie lange schon? Und wer oder was ist dann damals auf dem Schafott hingerichtet worden? Oscar war doch Zeuge gewesen. Aaaaahhh Oscar.. ja.. sie.. sie war doch dabei gewesen. Sie hat es gesehen.~ 'Sie weiß die Antwort...' sprach sie leise zu sich selbst. Sah in die Augen des Löwen, dort war keine Bestie zu erkennen, kein blutrünstiges Raubtier. Es waren die sanften hellblauen Augen von Kijani, die sie doch so gut kannte und doch hatte sie ihn nicht sofort wieder erkannt. Doch was jetzt? Sollte sie ihn weiter in den Händen der Zirkuswelt lassen, wo er wahrscheinlich bald zu Grunde gehen wird, oder sollte sie ihn mit nehmen, mit auf den Hof? Charles würde ausflippen, Jim und Anna hätten wahrscheinlich panische Angst, aber dort wäre er sicher, gut versorgt und durfte seinen Lebensabend auf dem Hof verbringen. Und der Zirkuschef würde ihn sicher nicht einfach so hergeben, er würde sicher Geld sehen wollen, viel Geld. Sie musste sich was einfallen lassen um Kijani aus dem Käfig zu bekommen, damit er einfach wegläuft, wenn er die Kommandos noch beherrschte, die sie ihm beigebracht hatte. Passend wäre das Kommando -Jagd- dann würde er davon ausgehen, das er mit seiner Menschenmutter zusammen auf Jagd gehen würde und er liefe voraus, eine Beute suchen, so wie früher. Sie packte ihre Tasche zusammen, ging zur Käfigtüre und stellte ihre Tasche außen ab und verließ dann selbst den Käfig. Der pummelige Zirkuschef war kurz weg, da nutze Jamila. 'Komm wir gehen auf -Jagd-.' sprach sie zu Kijani, der ihr sofort folgte aus dem Käfig. Doch dann kam der Mann panisch angerannt, als er den Löwen außerhalb des Käfig sah. 'WAS MACHT IHR DA!!! SEIT IHR VON SINNEN!!!!' schrie er und blieb auf respektvollen Abstand stehen. Jamila sah den Mann nur an. 'Er muss sich was bewegen. Seine Muskeln sind ganz verkümmert und seine Krallen muss er sich wetzen.' argumentiere sie ihr Handeln und ging mit dem Löwen an einen Baum wo sie mit ihren Finger an der Ringe kratze um Kijani dazu zu animieren seine Krallen an der Rinde zu wetzen. Was er auch nach kurzem zögern tat, er streckte sich schnaufte, grunzte und gähnte, es tat ihm gut, dann strich er mit seinem Körper an Büschen entlang, verteilte seinen Geruch und wälzte sich im Schnee. Jamila sah das alles mit Freude und lächelte. Sie ging zurück zum Käfig, holte ihre Tasche. Der Zirkuschef sah entsetzt zu ihr. ''ER WIRD WEGLAUFEN!! SEIT IHR WAHNSINNIG??!!' schrie er Jamila zu. 'Er wird nicht weglaufen, er weiß wo sein Zuhause ist. Ihr habt wirklich keine Ahnung von Löwen, oder?' warf sie dem Mann einen ernsten Blick zu und Kijani stand neben seiner Ziehmutter. Er würde ihr überall hin folgen, wie früher. Sie nahm ihre Tasche und ging auf den Mann zu mit Kijani im Schlepptau. Der verängstigte Mann wich zurück, hatte Kijani einen seiner Mitarbeiter schon angegriffen, als er ein Kunststück lernen sollte. 'Löwen sind Rudeltiere, folgen und gehorchen nur einem höherem oder gleichrangigen Tier. Und das bin ich.' sprach Jamila wütend zum Zirkuschef, der sich hinter einem der Wohnwagen zu verstecken versuchte vor dem Löwen. Sie ging weiter und keiner der anderen Zirkusmitarbeitern traute sich in die Nähe von Jamila und ihrem Ziehsohn. Ihr Pferd scheute, als es den Löwen roch, sie band es los, beruhigte es und führte es das Stück bis zum Weg, verstaute ihre Tasche und stieg erst dann auf, das Pferd war aber immer noch nervös, aber Kijani würde es nicht angreifen, wenn sie jetzt im Galopp nachhause reiten würden, was sie nicht tat, denn Kijani konnte gar nicht rennen, so verkümmert wie seine Muskulatur war. Um mit Kijani zu trainieren bräuchte sie ein anderes Pferd, was keine Angst vor dem Löwen hatte, ihre kleine alte Stute. Ohne weiter an den Zirkus zu denken ritt Jamila davon und Kijani folgte dem Pferd auf dem sie saß. Er lief ganz brav wie ein Hund dem Pferd hinter her, musst Jamila oft das Pferd zum stehen bringen, weil Kijani stehen blieb um etwas genauer zu schnuppern oder weil er einfach eine kurze Pause brauchte. ~Bitte Charles, sei mir nicht böse.~ Sie dachte schon an Charles wie er ausrasten würde, wenn er Kijani sieht. Auch überlegte sie, wo sie ihn unter bringen kann, gleich ins Haus wollte sie ihn nicht nehmen, auch wenn es wohl möglich das beste wäre, aber dann könnte Charles sicher ein Auge mehr zu tun Nachts. 'Ach mir fällt schon was ein.' sprach sie zu sich selbst und sah Kijani an und musterte ihn, er ist jetzt 13 Jahre alt, ausgewachsen, seine Zottelmähne von damals ist lang und dick geworden und bis unter seinen Bauch gewachsen, so wie es sein soll. Er sah schon beeindruckend aus mit dieser Mähnenpracht, fehlte ihm nur der richtige Körper dazu, die Muskeln. Das würde Jamila schon hinkriegen. Leider konnte er ihr nicht erzählen was alles passiert ist in den letzten 10 Jahren, sie wüsste es nur zu gerne. Und Oscar? Sie müsste ihr da noch was erklären. Blickte Jamila ernst in Gedanken in die Ferne. Vom knirschenden Schnee unter Kijanis Pfoten aus den Gedanken gerissen, trieb sie das kleine Pferd wieder an. Sie kamen kurz nach Mittag auf dem Hof an. Sie ritt gleich ins Stallgebäude, hoffte das Charles nicht dort sein würde mit Anna. Sie hörte keine Stimmen, also war keiner außer ihr im Stall. Die Box des kleinen Hengstes stand offen und war frisch eingestreut. Noch bevor Jamila was sagen konnte war Kijani in der Box des Pferdes verschwunden, sie war noch nicht mal abgestiegen und hörte nur das rascheln des Strohs. Eilig stieg sie ab, hielt den kleinen Hengst locker am Zügel fest und trat und sah die offene Box. Er hatte es sich schon gemütlich gemacht und lag im Stroh. Verdutzt stand sie an der Box und überlegte kurz. Den kleinen Hengst müsste sie dann wohl woanders unterbringen, denn Kijani würde sich aus der Box nicht mehr bewegen wollen. Sie schloss die Tür der Box. ~Dann halt so..~ gab Jamila nach, sattelte und trenste Jims Pferd ab, zog ihm ein Halfter an, legte ihm 2 Decken über und führte ihn nach draußen zu den Unterständen für Gastpferde und band ihn neben dem Lipizzaner fest. Versorgte ihn noch mit Heu und Wasser, eilig ging sie dann ins Haus in ihr Zimmer um sich um zuziehen. Es roch im Haus nach Essen und Jamilas Magen meldete sich mit einem grummeln. Eigentlich müsste sie zusehen, das Kijani morgen was zu futtern hat, aber das könne sie auch noch nach dem Mittagessen tun, beim Schlachter gab es immer was. Sie zog sich eine frische Bluse an, ohne Weste darüber, eine Kniehose mit Kniestrümpfen und ihre Hausschuhe. Die Haare wie gewohnt mehrmals gebürstet, ging sie in den Speisesaal, vermutete sie, das Charles mit Anna schon dort wären für das Mittagessen. Sie saßen beide schon am gedeckten Tisch, als hätten sie nur auf sie gewartet. Etwas überrascht über ihre pünktliche Heimkehr zum Mittagessen, begrüßte Charles seine Frau. Anna wollte auch ihre Mutter begrüßen, doch hatte sie den Mund voll und bevor sie es wagte mit vollen Mund zu sprechen lagen zwei ernste Blicke auf ihr, starr wechselte ihr Blick zwischen den Augen ihrer Mutter und ihres Vater kurz hin und her, sie hielt den Mund, schluckte und begrüßte dann ihre Mutter. Jamila setzte sich an ihren Platz und sie aßen zu dritt zu Mittag. Als Jim mit Etienne nach der Schule den Innenhof betraten, sah Jim verwundert auf, denn im Unterstand standen ja zwei Pferde. Er erkannte seinen kleinen Hengst, wunderte sich doch sehr, warum er draußen stand, das andere kannte er nicht, es war ein Schimmel und auch nicht sonderlich groß, er wollte seine Mutter einfach fragen. Sie gingen die beiden Jungs erst mal ins Haus, sich aufwärmen und eine Kleinigkeit essen. Jamila war nach dem Mittagessen nochmal kurz in die Stadt geritten, zum Schlachter. Sie hatte ein paar Innereien mitgenommen, die nicht brauchbar waren. Sie waren nicht mehr blutig, rochen aber streng. Kijani würde alles auffressen und sich vielleicht noch drin wälzen. Sie ritt gleich ins Stallgebäude, stieg vom Pferd. Charles lernte mit Anna, sie wusste immer noch nicht wie sie es ihm erklären oder zu erste einmal beichten sollte. Sie stand an der Box wo es sich Kijani gemütlich gemacht hatte, öffnete sie und warf ihm den Jutesack mit den Innereien rein, er sollte sich damit beschäftigen sein Futter aus dem Sack zu bekommen. Sie sah ihm noch eine Weile dabei zu, ob er es verstand, das in dem Sack leckere Innereien sind. Danach brachte sie ihr Pferd wieder in seine Box, versorgte es und ging dann ins Haus. Im Salon war Charles mit Anna und aus der Küche hörte sie Jim und Etienne, dort führte ihr Weg zuerst hin, Etienne sollte den Lipizzaner sehen. Die beiden Jungs aßen noch als Jamila in die Küche trat. 'Ach ihr seit noch am essen.' stellte Jamila fest und sah gleich auf Etienne. 'Warum steht mein Pferd draußen?!' erklang die erboste Stimme Jims an seine Mutter die ihn dann ansah. Etienne sah verwundert zu Jim. 'Das hat schon seinen Grund, reg dich nicht auf.' sollte sich Jim wieder beruhigen. 'Etienne komm mal mit, du kannst ja gleich weiter essen.' sprach sie nun Etienne an, der vom Tisch aufstand und Jims Mutter nach draußen zu den Unterständen folgte. Sie standen beim Lipizzaner. 'Und kommt er dir bekannt vor?' hatte Jamila den Lipizzaner aus dem Unterstand geholt und Etienne konnte sich das weiße Pferd genauer anschauen. Er ging einmal um das Pferd herum, schien es so als würde er es nicht wieder erkennen. Mit kritischem Blick stand er neben Jamila vor dem Lipizzaner. 'Na komm schon, so ein Dickschädel vergisst man doch nicht.' sah sie Etienne an der immer noch kritisch das Pferd betrachtete. 'Guck mal hinten rechts, da hat er eine kleine Narbe am Bein. Die Wunde habe ich ihm vor gut 10 Jahren versorgt.' sprach sie weiter und Etienne sah zu Jamila auf mit geweiteten Augen. „Ist das unser Pferd? Also das meiner Mutter?“ war sein Blick noch fest auf Jamila gerichtet, die ihn auch wieder ansah. 'Ja, das ist euer Lipizzanerhengst. Ich habe ihn per Zufall entdeckt und wieder erkannt, auch wenn sein Zustand so schlecht ist.' erzählte Jamila und Etienne strich dem Pferd über die Nüstern. 'Er ist jetzt um die 20 Jahre alt, er war euch immer ein treues und verlässliches Pferd. Das merkt man.' stand der Hengst ganz gelassen da und ließ sich begutachten. Etienne konnte es kaum fassen, das der Schimmelhengst seiner Mutter hier stand, noch lebte. „Das muss ich meiner Mutter unbedingt erzählen. Sie wird bestimmt herkommen wollen.“ war der blonde Junge noch immer erstaunt. „Das kann sie ruhig. Ich werde euren Hengst versorgen, dann könntest du ihn wieder reiten, auf kleinen Ausritten mit Jim zusammen.' schlug sie Etienne vor. Sie brachte den Lipizzaner wieder in den Unterstand und band ihn fest. 'Es wird was dauern bis er wieder so ist wie früher, aber er wird wieder fit.' versicherte Jamila Etienne und sie gingen wieder ins Haus wo Jim noch in der Küche saß und auf die Rückkehr von Etienne wartete. Jamila ging Richtung Salon, öffnete die Tür bleib im Türrahmen stehen, sah zu Charles. Sammelte ihren ganzen Mut, atmete tief ein und aus, denn sie wollte mit ihm unter vier Augen sprechen. 'Charles. Ich muss mit dir reden.' sprach sie ihren Mann gleich an, sie musste es ihm beichten, erklären, das hatte sie sich jetzt vorgenommen. Charles sah sie etwas verwirrt an, denn es war selten, das seine Frau ein Gespräch mit ihm forderte. 'Lese die Seite noch zu ende, dann ist gut für heute.' gab er seiner Tochter noch zur Aufgabe, stand dann auf und ging zu Jamila. Sie gingen nach draußen, nicht in den Stall, sondern durch das Hoftor, sie wollte es alles erzählen von früher und dann in den Stall gehen, an die Box mit ihrem Kijani darin. Es vergingen zwei Stunden, Jamila erzählte Charles alles, liefen ihr Tränen der Trauer und der Freude über die Wangen, als sie sich alles vergangene wieder in Erinnerung holen musste, sie wollte es doch vergessen. Charles hörte sich alles an, blieb die Ruhe selbst. Einerseits verstand er sie, war sie damals noch so jung gewesen. Dann standen sie im Stall an der Box von Kijani. 'Ich konnte nicht anders Charles... versteh mich bitte...' sie sah Charles an, der die ganze Zeit kein Wort gesprochen hatte. Charles sah sich den Löwen in der Box an, seufze, wendete seinen Blick dann auf seine Frau. 'Wenn er auch nur einem Pferd, oder auch nur einen von unserem Personal etwas antut, ist es sein Tot, verstanden? Von Jim und Anna brauche ich ja nicht zu sprechen.' sah er seine Frau ernst an, doch sie nickte. War das nun Charles Deal den er mit seiner Frau vereinbarte. Kapitel 22: Der Ball 2.0 ------------------------ Kapitel 22 Der Ball 2.0 In den nächsten Wochen gewöhnte sich Kijani an seine neue Umgebung. Jim und Anna hatten zu Anfang große Angst vor ihm, doch das legte sich immer mehr um so mehr sie sich mit ihm beschäftigten, unter Aufsicht ihrer Mutter. Im Haus durfte er sich nur Tagsüber aufhalten, Nachts musste er zurück in den Stall. Jims Pferd und Kijani hatten wieder ihre Plätze gewechselt, auch der Lipizzanerhengst hat eine Box bekommen, nachdem seine Rotznase auskuriert war. Jamila fing nun langsam an mit dem Lipizzaner zu trainieren, das er wieder zu seiner alten Form kommt, es waren nur kurze Arbeitseinheiten, war es immer noch sehr kalt und der Lipizzaner sollte nicht so schnell ins schwitzen kommen. Es war ende November, in einer Woche findet der Ball statt. Charles hatte weiter mit Jamila Tanzen geübt und auch ihr Bein belastbar und beweglich trainiert, man sah jetzt kaum noch das sie mit ihrem kaputten Bein etwas kürzer auftrat als mit dem gesunden. Sie waren gerade auf dem Sofa im Salon und Charles streckte ihr kaputtes Bein, hielt er dafür eine Hand auf ihr Knie und mit der anderen an ihrem Fuß, so das die Sehnen belastet sind, so als würde sie normal stehen. 'Aua, das zieht...' beschwerte sich Jamila mit einem zugekniffenen Auge, aber sie wusste ja das es sein muss, nur sollte sie auch sagen, wenn es ihr weh tut, dann wusste Charles das er an einem neuen Punkt angekommen ist. 'Gut, das sieht sehr gut aus.' hielt er diese Stellung des Beines bis das Ziehen verschwunden ist. Erleichtert atmete Jamila auf, als das Ziehen nach ließ, doch Charles hielt ihr Bein noch ein paar Minuten weiter in dieser Position. 'So, das reicht dann fürs erste.' und er nahm seine Hände von ihrem Bein und Fuß. 'Steh mal auf und geh ein paar Schritte. Es müsste jetzt viel besser sein.' forderte Charles von seiner Frau. Jamila stand auf und ging, wie als wäre ihr Bein nie kaputt gewesen, nur ganz leicht spürte sie ein Ziehen im Oberschenkel, das kommt aber vom Knochen, beziehungsweise vom dem Gewebe was sich um die Kugel die noch im Knochen steckte gebildet hat. Hatte der Arzt damals die Kugel nicht entfernen können und hat die tiefe Wunde nur gesäubert und so gut es ging vernäht. 'Das fühlt sich wirklich gut an.' strahlten Jamilas Augen regelrecht auf, als sie merkte wie gut sie ihr Bein aufsetzen konnte, fühlte es sich fast so an wie vor dem verhängnisvollen Unfall in der Normandie. 'Kannst du jetzt ohne deinen Stock gehen, Mama?' fragte Anna neugierig, die in einem der Sessel zugesehen hatte, sie hatte kein Wort gesagt die ganze Zeit wie ihre Eltern mit dem Training beschäftigt waren. 'Für eine Weile bestimmt, mein Schatz, aber es wird sicher nicht für immer so bleiben.' erklärte sie Anna die dann vom Sessel aufstand und zu ihrer Mutter ging. 'Dann können wir zusammen raus gehen, ja?' stand Anna vor ihrer Mutter mit dieser Bitte. Jamila setzte sich wieder aufs Sofa, wollte ihren Strumpf und ihren Schuh wieder anziehen. 'Natürlich können wir was zusammen raus gehen, Anna. Kijani nehmen wir dann auch mit.' versprach ihr Jamila, das Kijani mitkommen sollte störte Anna nicht, sie mochte die große weiße Katze. Nach dem Mittagessen gingen sie zu dritt spazieren, diesmal nicht zum See, mehr in Richtung Jims Schule, in das kleine Waldstück vor der Stadt. Dort tobte sich Kijani aus, trotz seines Alters lief er neugierig in die Bäume und Büsche. Nach einer halben Stunde gingen sie wieder zurück, Jamila wollte nicht all zu lange mit Kijani draußen bleiben. Am Nachmittag, kurz nachdem Jamila mit Anna und Kijani von ihrem Spaziergang zurück kamen, trafen auf Jim und Etienne ein. Etienne hatte auch erst Angst vor Kijani, doch nur zu Anfang war der weiße Kater neugierig gewesen, doch jetzt gehörte Etienne zum Mitglied im Haus der de Burghs und Kijani verbrachte seine Zeit mehr mit schlafen. Jim, Anna und Etienne waren im Stall, denn Jamila trainierte den Lipizzaner. 'Oh man, ich bin gespannt wann er wieder so ist wie früher. Ich möchte ihn reiten.' sprach Etienne, der es kaum erwarten konnte. 'Wollte deine Mutter nicht herkommen, oder hast ihr noch nichts erzählt?' fragte Jim Etienne und sah weiter seiner Mutter zu, er kannte ja ihr hartes Trainingsprogramm für die Pferde. Etienne sah Jim an. 'Doch, ich habe es meiner Mutter erzählt. Sie wollte am Wochenende herkommen. Sagte sie zumindest.' erklärte er seinem Freund und sah weiter in die Halle. Jamila ließ den Hengst weiter in der Halle frei laufen, er durfte sich jetzt wälzen und frei bewegen, sie war fertig mit dem Training für heute und ging zu den drei an die Hallentür. 'Wollt ihr heute nicht was unternehmen?' wunderte sie sich das die drei Kinder lieber im Stall waren, statt draußen im Schnee zu spielen. 'Etienne hängt zu sehr an dem Pferd.' ertönte Annas Stimme, sie konnte am wenigsten sehen in der Halle, sie war zu klein, nahm sie sich dann oft eine Kiste um in die Halle sehen zu können, war dies aber gerade nicht so. Jamila sah sich die drei Kinder an, lächelte, sie passten alle drei so gut zusammen als Spielkameraden. 'Kommt lasst uns rein gehen.' sprach Jamila zu den dreien und sie gingen zusammen wieder ins Haus. In der Küche hatte man heiße Schokolade zubereitet für die Kinder, Jamila trank lieber einen Tee. Sie gingen in den Salon und ein Dienstmädchen brachte die heiße Schokolade und den Tee. Ihre dicke Kleidung konnten sie dort ausziehen und auf einen der Sessel ablegen und nahmen auf dem Sofa und den anderen Sessel platz. Anna kuschelte sich an ihre Mutter, worauf Jamila einen Arm um ihre Tochter legte. Etienne erzählte das seine Eltern am Wochenende vorbeikommen wollten um unter anderem den Lipizzaner zu sehen. Jim ging, nachdem er seine Tasse leerte, an die Kiste mit ihren Spielsachen, er wollte nicht nur rum sitzen, sondern mit Etienne spielen, Anna blieb bei ihrer Mutter, war sie in letzter Zeit wieder anhänglicher geworden, eine Weile duldete Jamila dieses Verhalten, doch sollte Anna kein Mamakind werden. Jamila würde das Verhalten ihrer Tochter abblocken, wenn es die Tage weiter so geht. Jim und Etienne kramte in der Kiste, hatte Etienne nicht viel von seinen Spielsachen mitnehmen können und freute sich mit Jim zusammen spielen zu können. Den Lipizzaner brachte einer der Stallburschen wieder in seine Box. Charles brachte Etienne später nach Hause, wieder mit der Kutsche und im Speisesaal wurde das Abendessen angerichtet. Der Abend verlief wie gewohnt, Jim und Anna lernten mit ihrem Vater nach dem Abendessen. Es ist Samstag und Oscar kam mit ihrem Mann und Sohn auf den Hof der de Burghs. Sie kamen mit einer Kutsche, denn gehen wollten sie den ganzen Weg nicht. War noch anderer Besuch da, Züchter-und Händler Besuch mit dem Jamila diskutierte. Charles hielt sich da raus, auch wenn die Zucht und die Papiere der Pferde seinen Namen trug, War es doch seine Frau die die Zucht leitete. Charles war dann derjenige der Oscar, Anrdrè und Etienne auf dem Hof begrüßte ins Haus geleitete und im Salon Platz nahmen. Jim und Anna holten Etienne aus dem Salon, Erwachsenen Gespräche seien langweilig und die drei verschwanden in Jims Zimmer, die Holztruhe mit dem Spielsachen stand nun in Jims Zimmer, sein Vater hatte sie dort hingebracht. Leicht verärgert kam Jamila ins Haus, die Kollegen waren weg, sie waren sich nicht einig geworden, was man aus ihrer schlechten Laune deuten konnte. Aber sie wollte sich jetzt beruhigen, atmete einmal tief ein und aus und ging dann in den Salon. 'Entschuldigt das ich erst jetzt erscheine. Ich hatte noch was zu erledigen.' sprach Jamila und zog ihren Mantel aus. Sie hatte sich schon fein angezogen, bevor der etwas unerwartete Besuch der Händlerkollegen auf den Hof kamen. Sie begrüßte Oscar und André höflich und setzte sich dann zu Charles aufs Sofa. André hatte sie ja jetzt länger nicht mehr gesehen, sah er aber fast unverändert aus, wie damals, seine Haare waren ein Stück länger, seine Gesichtszüge waren erwachsener, aber sonst, nein, er sah so aus wie damals. 'Ihr benutzt eure Gehhilfe ja gar nicht.' sah Oscar verwundert auf, als Jamila zum Sofa ging ganz normal, wie jeder normale gesunde Mensch und sich setzte. 'Ich will doch tanzen und ohne diesen Stock.' deute Jamila mit einem kurzen Blick auf ihren Gehstock, der an der Seite des Sofas lehnte, doch immer Griffbereit, wenn sie ihn doch brauchte. Jamila schenkte sich Tee ein, ohne Zucker oder Milch. „Etienne hat uns erzählt, das unser Hengst in euren Besitz ist, stimmt das?'“ fragte André Jamila direkt, denn er hatte sich ja am meisten um ihn gekümmert, damals. „Ja, ich habe ihn zufällig entdeckt. Glaubte meinen Augen kaum, er ist ja jetzt um die zwanzig Jahre alt. Ich bin ihn gerade am trainieren, dann kann Etienne ihn reiten, aber Erwachsene sollte er nicht mehr tragen.“ erklärte Jamila ihm auf seiner Muttersprache, Charles konnte da nicht mitreden, er verstand und sprach kein französisch, englisch konnte er, fließend. „Ich habe auch noch jemand anderen gefunden, den ich für tot geglaubt hatte.“ sah Jamila Oscar nun ernster an. „Denn ihr habt mich angelogen damals im Gefängnis.“ stieg in Jamila Wut auf, wollte sie wissen warum Oscar ihr damals nicht die Wahrheit gesagt hatte. Oscar starrte Jamila an. Mit der Anschuldigung eine Lügnerin zu sein ballte sie ihre Hände zu Fäuste. „Ich weiß nicht wovon ihr sprecht.“ sprach Oscar noch ruhig, denn vielleicht war es nur ein Missverständnis, was sich ganz einfach auflösen ließe. 'Ihr habt gesagt er wurde hingerichtet. Ein Tag vor meiner Strafe. Doch das war gelogen!!' stand Jamila erbost vom Sofa auf und sprach lauter. 'All die Jahre habe ich mir Vorwürfe gemacht. An allem mir die Schuld gegeben.' atmete Jamila schwerer, denn sie erinnerte sich wieder an damals. Oscar versuchte sich zu erinnern, es war doch so viel passiert, wieso sollte sie sich dann an das eine Gespräch mit ihr im Gefängnis so genau erinnern müssen. Doch sie erinnerte sich, es dauerte etwas, aber dann kam es ihr wieder in den Sinn, das kurze Gespräch im Gefängnis, sie hatte wirklich nicht die Wahrheit gesagt gehabt, damals. „Ich erinnere mich.. es tut mir Leid, das ich euch nicht die Wahrheit gesagt hatte. Aber es hatte seinen Grund. Bitte beruhigt euch und lasst mich erklären.“ sprach Oscar wieder ruhiger, denn das sie gelogen hatte, da konnte sie sich nicht ausreden. „Da bin ich jetzt aber mal gespannt, wie ihr das erklären wollt.“ setzte sich Jamila wieder, Charles sah sie etwas besorgt an, denn sie sollte sich nicht so aufregen, wegen etwas was schon so viele Jahre zurück liegt. Oscar erzählte und erklärte warum sie Jamila damals nicht die Wahrheit gesagt hatte und Jamila verstand, doch wurde sie auch wütend, denn es war auf Befehl der Königin so geschehen, das Kijani an den meist bietenden verkauft wurde, denn das Königshaus hatte ja schon lange finanzielle Probleme, die Marie Antoinette mit dem Geld für das seltene Weißen Tier mit zu lösen versuchte. Was dann auf dem Schafott an Stelle von Kijani hingerichtet wurde wusste Oscar selbst auch nicht, aber es sah wohl echt genug dass das Volk jubelte als die vermeintliche Bestie hingerichtet wurde. „Ihr habt recht und ich kann es nachvollziehen. Einerseits bin ich euch dafür auch dankbar... ich hätte überall nach ihm gesucht und keine Ruhe gefunden. Trotzdem.... die ganzen Jahre mit diesen Schuldgefühlen zu leben...“ Jamila konnte nicht weiter sprechen, es war auch nicht mehr wichtig, denn sie hatten ihn wieder, ihren Ziehsohn. „Ich wollte euch damit wirklich nur helfen. Es war besser so. Ihr konntet abschließen und ein neues Leben beginnen.“ erklang Oscar Stimme sachlich, denn für sie war es nur noch ein kleines Ereignis in ihrer Vergangenheit, was keine große Bedeutung hat. „Ist er hier? Hier in Haus?“ fragte André neugierig, er erinnerte sich noch an das zottelige Tier von damals in der Normandie und sein Blick sah sich im Salon um. Jamila sah Andrés suchenden Blick. „Ja er ist hier im Haus, irgendwo und schläft sicher. Er ist ja auch schon dreizehn Jahre alt.“ antwortete Jamila André und nahm ihre Tasse Tee wieder zu Hand und nahm einen Schluck, die Gemüter hatten sich wieder beruhigt. Später gingen sie in den Stall, den Lipizzaner angucken. Oscar und André konnten ihren Augen kaum Glaube wie sie ihren Lipizzaner sahen. Sie hatten ihn auf der Flucht aus Frankreich im Trubel der Menschenmengen regelrecht verloren. Andrés Brauner war an einer Kolik eingegangen und das Kutschenpferd samt Kutsche hatten sie dann verkauft um in Deutschland sich überhaupt etwas kaufen zu können, denn Lire waren hier nicht viel Wert. „Er sah wirklich schlimm aus und war krank, als ich ihn her geholt habe, ist aber wieder gesund und hat schon etwas zugenommen. Aber es dauert noch was, bis er wieder so schön ist wie damals.“ erklärte Jamila die an gegenüberliegenden Box stand. „Darf ich?“ fragte André und deutete auf die Boxentür. Er wollte sich den Lipizzaner genau anschauen, war er doch immer noch ein Pferdemensch, wenn vielleicht auch nicht so professionell wie Jamila, aber er wusste dennoch was er tat. „Nur zu, schau ihn dir an. Er ist wirklich eurer.“ versicherte Jamila André und gab ihm die Box des Hengsten mit einer beiläufigen Handbewegung frei. Jamila sah André kurz zu wie er den Hengst musterte, sah dann nach links und nach rechts an die Boxentüren, überlgte kurz,nahm dann ein Halfter samt Strick, hatte der Lipizzaner kein eigenes und trat an die Box des Hengstes. „André, du kannst ihn auch in die Halle schmeißen, dann kannst du ihn auch in Bewegung sehen.“ trat sie an die Box mit einem Halfter und Strick und sah André wie er um den Hengst herum ging und ihn genau musterte. André sah zu Jamila, dann auf das Halfter und den Strick was sie ihm hin hielt, er nahm ihr beides aus der Hand, hatte André schon lange nicht mehr mit Pferden gearbeitet und freute sich, es wieder tun zu können. Wie früher zog er dem Hengst das Halfter auf den Kopf und führte ihn aus der Box, Oscar folgte ihm. Penibel schob Jamila das aus der Box getragene Stroh wieder mit dem Schuh zurück in die Box und folgte dann dem Hengst. „Warte!“ rief Jamila André zu und sie eilte schnellen Schrittes herbei. „Bevor er in die Halle darf. Hufe auskratzen. Ich will kein Stroh im Hallenboden haben.“ mit den Worten griff Jamila nach einem einfachen gebogenen dünnen Eisenstück was am gebogenen Ende abgerundet ist, gekonnte reinigte sie die Hufe noch mit einer groben Bürste und dann durfte der Lipizzaner in die Halle, laufen. Jamila ging mit André zusammen in die Halle, Oscar sah sich das alles lieber von außen an. Sie fachsimpelten über Pferdehaltung -,Zucht und reiten während sie dem Hengst zusahen. „Ach, wollt ihr vielleicht reiten? Nicht nur hier in der Halle, sondern ausreiten? Gerittene Pferde haben wir genug.“ fragte sie André und sah ihn dabei von der Seite an. „Wenn es euch keine Umstände bereitet. Ich würde gerne wieder mal reiten.“ gab André eher vorsichtig zur Antwort, er wollte Jamila keine Umstände bereiten, doch war seine Sorge unbegründet, denn das Stallpersonal würde die von Jamila ausgewählten Pferde zu einem Ausritt fertig machen, während sie sich noch einen Tee gönnen konnten. „Dann ist es gebongt. Auf geht’s!“ war Jamila voller Tatendrang und schritt zur Hallentür, sie war auch schon länger nicht mehr nur zum Vergnügen ausgeritten, meist musste sie immer was erledigen. Den Lipizzaner würde später vom Stallpersonal wieder in seine Box bringen, da brauchte sich keiner Gedanken drum machen. „Los, kommt, ich zeige euch das Pferd was ihr reiten werdet.“ sprach Jamila Oscar an, die sie verdutzt ansah. „Wie? Reiten?“ sah sie Jamila kurz nach und dann zu André der ein paar Schritte hinter Jamila die Halle verließ. „Ja, wir reiten jetzt aus. Das haben wir gerade spontan beschlossen. Ich möchte es gerne wieder und du doch sicher auch.“ sah er seine Oscar an, er wusste doch wie gerne sie um die Wette geritten sind früher und sie das Reiten auch vermisst. Oscar senkte ihren Kopf und grinste. „Du kennst mich einfach zu gut.“ gab sie von sich. „Natürlich möchte ich auch wieder reiten. Es fehlt mir.“ sprach sie weiter, denn für André war sie doch schon fast wie ein offenes Buch in dem er lesen konnte. Jamila huschte durch den Stall, pfiff das Stallpersonal zusammen und gab diesen Anweisungen. Die ausgesuchten Pferde wurden fertig gesattelt und getrenst. Im Haus war Charles nachdem Jamila mit Oscar und André in den Stall gegangen waren, nach oben gegangen um nach den Kindern zu sehen. Er sah den dreien beim spielen etwas zu, bis sein Name gerufen wurde von seiner Frau. Als er aus Jim Zimmer trat, eilte Jamila die Treppen hinauf in das elterliche Zimmer. Sie holte ihren Mantel, Handschuhe und Schal. 'Was ist denn los, das du es so eilig hast, ist was passiert?' stand Charles in der Tür ihres Zimmers und sah wie Jamila ihre Sachen zusammen suchte. 'Nein, nein.. wir gehen nur ein Runde ausreiten.' antwortete Jamila kurz und hatte ihre Sachen über ihren Arm gelegt. Charles sah etwas verwirrt aus, als er ihre Antwort hörte, Jamila sah seinen Gesichtsausdruck. 'Ja, jetzt guck nicht so. Wir bleiben nicht lange weg, wirklich. Es wird ja auch bald dunkel.'sprach sie weiter und Charles blieb wieder nichts anderes übrig als es so hin zu nehmen, wie so oft. Er würde dann halt in der Zeit auf die Kinder aufpassen. Jamila hatte für Oscar und André je eine gut gerittene Stute ausgesucht, sie wollten ja schließlich gemütlich ausreiten und nicht um die Wette über die Felder galoppieren, dann hätte Jamila ihnen junge Hengste gegeben, die Hummeln im Hintern haben und nur laufen, laufen, laufen wollen. Sie ritten etwa eine Stunde, Jamila erzählte ihnen einiges über die Stadt und zeigte ihnen die Umgebung rund um den Hof, nur bis zum See haben sie es nicht mehr geschafft. Es wurde schon dunkel, als sie wieder auf dem Hof eintrafen. Jamila hatte Oscar und André noch überredet gekriegt zum Abendessen zu bleiben und eine Kutsche würde sie dann nach Hause fahren. Charles hatte die Kindern mit nach unten in den Salon genommen, sie spielten dort weiter, es war wärmer und sie hatten mehr Platz. Jamila, Oscar und André saßen ebenfalls im Salon bei einem guten Wein und Bier während der Hausherr sich darum kümmerte, das genug zum Abendessen angerichtet wird, da die Gäste mit essen. Es wurde später als gedacht. Jim und Anna hatte Jamila schon lange zu Bett gebracht und Etienne schlief auf dem Sofa im Salon. Sie erzählten viel von damals und erst nach zwei Uhr verließen Oscar und André mit Etienne in den Armen den Hof der de Burghs. Jamila und Charles sprachen noch kurz über den Tag und Charles wusste jetzt wieder etwas mehr über das Leben seiner Frau in der Normandie, worüber sie nie viel erzählt hat. Aber es war ihr jetzt auch egal, sie war müde und wollte nur noch ins Bett, zudem hatte sie Bier und Wein durcheinander getrunken, das gäbe sicher wieder einen dicken Kopf. Die Woche zum Ball verging wie im Flug und Jamila war mehr als nervös. Sie hatte sich nach dem Mittagessen nochmal hingelegt, sie wusste ja, das es eine lange Nacht werden würde und sie wollte nicht schon um Null Uhr müde sein. Charles weckte sie zeitig, damit sie sich fertig machen konnte, dauerte es etwas länger bis alles angezogen und die Haare auch gemacht waren. Jamila wusch sich gründlicher als sonst, sie hatte am Vortag auch gebadet, Charles war schon fast fertig, half er Jamila dabei ihre weiblichen Kurven zu verstecken und sie zog dann ihre neuen Kleider an. Fertig angezogen kam dann Anne, das Dienstmädchen um die Haare der Hausherrin zurecht zu machen, danach begutachtete sie sich im Spiegel, hatte der Gehrock auch keine Falten, war die Weste nicht zu eng. Sie sah sich wieder seitlich im Spiegel an, es sah alles perfekt aus. 'Ihr seht wirklich gut aus, Herrin.' sprach Anne leicht verlegen, als sich Jamila im Spiegel betrachtete und sah wie Anne verlegen den Kopf senkte, sie war mit mehr als Zehn Jahre Jamilas vertrauteste, loyalste unter den Bediensteten. Jamila ging nicht auf Annes Verlegenheit ein, es würde dem Dienstmädchen nicht gut tun. 'Bitte passt gut auf die Kinder auf, während wir weg sind. Etienne kommt ja auch noch.'' sprach Jamila weiter ganz normal mit Anne und sie nickte. Jamila putze sich noch die Zähne und spülte ihrem Mund gründlich mit Wasser, nahm dann eins von Charles Parfüms und sprühte sich damit dezent ein, nur zwei, drei Spritzer, es war doch sehr stark vom Geruch und sie stank ja auch nicht, das sie mit dem Parfüm etwas überdecken müsste. Charles trat in den Nebenraum, er sah gut aus in seinen Kleidern. 'Gib mir deine rechte Hand.' forderte er von seiner Frau, die ihn erst skeptisch ansah, aber dann ihre rechte Hand ihm reichte. Er nahm ihr den Ehering ab. 'Was.. Wieso?' starrte Jamila Charles an. Er nahm dann auch seinen Ehering ab und legte beide auf den kleinen Tisch im Nebenraum, wo sie standen, ab. 'So haben wir keine Einschränkungen diesen Abend. Wir wollten uns doch amüsieren und das geht am besten, wenn man nicht sieht, das man verheiratet ist.' erklärte Charles seiner Frau. Jamila bräuchte sich keine Sorgen machen, das ihr Mann sie betrügen würde oder sich eine neue, jüngere Frau sucht. Sie hatten ja schon darüber gesprochen, nur das er jetzt noch die Idee hatte, das sie keine Eheringe tragen sollten, war neu. Jamila verstand, sie würde ohne Ehering wohl mehr die jüngeren Damen zum Tanz bekommen. Zudem war es auch nur für diesen eine Abend so. 'Komm her.' zog Charles Jamila an sich. 'Ich liebe nur dich, hörst du! Nur dich und keine andere Frau könnte jemals deine Platz einnehmen.' sprach er ernst zu Jamila, sie sollte sich keine Gedanken machen, wenn ihr Mann mit anderen Frauen tanzt und diese mit ihm flirtetet oder andersrum. 'Und außerdem müsste ich eher aufpassen, das ich dich nicht an eine junge Dame verliere. Denn du sieht wirklich gut aus.' schmeichelte er seiner Frau und nahm ihre Hände. 'Ach ich glaube das passiert nicht. Ich kann so etwas gar nicht... Frauen schöne Augen machen und so...' redete sie sich ein und sah etwas verlegen auf ihre Hände. Charles ließ sie nicht weiter darüber nachdenken und ging mit ihr aus dem Nebenraum. Ihre Mäntel und Handschuhe lagen schon bereit, den Schal wickelte sie sich zu erst um den Hals. Fertig angezogen für die etwas längere Fahrt in der Kutsche gingen sie zusammen die Treppe hinunter, sie warteten auf die Kutsche die Oscar, André und Etienne abgeholt hatte. Die Handschuhe zogen beide erst zum Schluss an, auch der Mantel wurde erst zugeknöpft wenn sie das Haus verließen. Jim und Anna erkannten ihre Mutter kaum wieder, so wie sie gekleidet war und die Haare gelegt hatte. Die beiden Kinder freuten sich aber, das Etienne bei ihnen schlafen würde und das ganze Haus für sich hatten, wenn die doofen Dienstmädchen nicht ständig und überall da wären wo sie auch waren. Sie warteten im Salon bis die Kutsche auf den Hof fuhr. Die Kutsche kam pünktlich mit dem jungen Übernachtungsgast und dessen Eltern. Charles und Jamila begrüßten Oscar und André, staunten beide nicht schlecht, als sie Jamila sahen und wie ernst sie es genommen hatte, als Frau nicht erkannt zu werden. Sie selbst hatten auch recht edle Kleider an. Oscar mal nicht in Uniform zu sehen, wie es Jamila von damals noch in Erinnerung hatte, war auch etwas ungewohnt, aber sie sah gut aus. Sie würde sich nicht als Mann ausgeben, wenn jemand nach ihrem Geschlecht fragen würde, würde sie ihm ehrlich antworten. Etienne lief gleich ins Haus, er kannte sich ja aus, zu Jim und Anna. Etienne hatte noch ein paar Kleider dabei für die Übernachtung. Im Salon wärmten sich Oscar und André noch kurz auf, verabschiedeten sich noch von ihrem Sohn und sagten ihm bestimmt zum dritten mal, das er sich benehmen soll und auf das hören soll was ihm gesagt wird. Jamila und Charles hatten das schon vor Tagen und noch bevor die Kutsche eintraf getan, sie wussten ja wie eigensinnig ihre Kinder manchmal waren, besonders Jim. Es war zwar erst sechs Uhr, wollten sie aber früh genug los, falls was unerwartetes auf dem Weg passieren würde, es lag ja immer noch Schnee. Anne stand in der Tür mit den drei Kindern, sie sollte ja hauptsächlich auf sie aufpassen, hatte Jamila nur ihr diese Aufgabe aufgetragen. Sie stiegen alle vier in die Kutsche, es lagen für jeden Decken bereit, die Oscar und André schon auf der Fahrt zum Hof zu nutzen wussten. 'Gib her!!' griff Jamila gleich zu einer Decke, die Charles in den Händen hielt und sie legte die Decke gleich über ihre Beine, ihr Körper wurde ja warm genug gehalten, aber ihre Beine waren doch eher dünn bekleidet. Die Kutsche setzte sich in Bewegung. Anne brachte ihre drei Schützlinge in die Küche, fragte ob Etienne noch was essen wollte, es wäre noch was vom Abendessen übrig. Jim und Anna hatten gut zu Abend gegessen und keinen Hunger, aber Etienne nahm es gerne an und aß in der Küche. Während dessen holte Jim schon sein Spielzeug aus seiner Truhe, er wollte noch was spielen bevor Anne sie ins Bett scheuchen würde. Anna wollte nicht spielen, sie nahm eins der Bücher wo sie immer lesen übte, jeden Tag ein-zwei Seiten und da sie heute nicht mit ihrem Vater üben konnte tat sie es von sich aus, sie ging mit dem Buch in den Speisesaal, dort hatte sie Ruhe vor dem Krach von ihrem Bruder und Etienne, sie las nicht laut, sonder leise für sich. Die Kutsche kam gut voran, trotz des Schnees. Die vier unterhielten sich ausgelassen über Gott und die Welt. Erklärte Jamila noch, das wenn sie angesprochen würde von einen von ihnen, sie mit Victor Joseph oder nur Victor anzusprechen, sie würde versuchen darauf zu reagieren. Kurz nach acht erreichte die Kutsche ihr Ziel. Jamila stieg zu Letzt aus, ihr Oberschenkel schmerzte von den zwei Stunden sitzen und sie musste ihr Bein erst wieder strecken bevor sie es belastet. Mantel, Schal und Handschuhe ließen sie ebenfalls in der Kutsche. Oscar und André hatten nur Umhänge an gehabt, ließen diese auch in der Kutsche. Mit einen kurzen schnaufen stieg Jamila aus der Kutsche, mit jedem Schritt schmerzte es weniger und sie streckte nochmals ihr Bein. 'Zwei Stunden in dieser kleinen Kutsche, nie wieder.' beschwerte sie sich beiläufig und die vier gingen zum Eingang, angekündigt werden wollten sie nicht, auch wenn man den Namen de Burgh vielleicht kennen würde, waren die Pferde aus der Zucht die diesen Namen trugen doch verbreitet. Zuerst holte sich Jamila was zu trinken, ein Whisky, auch wenn sie den nicht so gerne mochte, Bier gab es nicht und Wein wollte sie nicht, also blieb ihr nicht anderes übrig. Charles und André holte sich erst mal nichts, Oscar nahm ein Brandy. Am Rand der Tanzfläche beobachteten sie erst mal alles. 'Viele junge Damen anwesend.' merkte Oscar an und ihr Blick ging durch die Menschenmengen. 'Das ist doch super, genug 'Opfer' denen man schöne Augen machen kann.' sprach Jamila hinterlistig, leerte ihr Glas und suchte in der Masse ihr erstes Tanzopfer. Schnell fand sie eine junge Dame die etwas schüchtern am Rande stand. ~BINGO!!!~ Mit einem fiesen Grinsen ging sie auf die Dame zu. 'Darf ich um diesen Tanz bitten?' reichte sie der jungen Dame die Hand. Sie zuckte kurz, sah dann schüchtern auf Jamilas Hand und legte ihre Hand in Jamilas. 'Ist dies euer erster Ball? Ihr seit so zurückhaltend?' fragte Jamila als sie die junge Dame über die Tanzfläche führte und versuchte in ihre Augen zu sehen, doch die junge Dame war zu schüchtern um in ihr Gesicht zu sehen. Die junge Dame hatte schöne lockige Haare die sie nicht zu einer Frisur gesteckt hatte, dafür waren die kleinen Locken wohl zu widerspenstig. 'Ja, es ist mein erster Ball. Entschuldigt, wenn ich nicht gut tanze.' sprach sie verlegen und sah Jamila nun doch kurz ins Gesicht, wäre es unhöflich seinem gegenüber nicht anzusehen, wenn man mit diesem spricht und sie verlor sich in Jamilas sanften Augen die sie die ganze Zeit schon angesehen hatten. Ihre Wangen röteten sich und in ihr kribbelte alles, ihr wurde warm, konnte sie auch ihre Augen nicht mehr von Jamilas lassen. Doch als das Lied zu ende gespielt war, löste Jamila ihre Hände von der Dame und wollte sie noch von der Tanzfläche führen, doch die Dame riss sich los aus Jamilas Hand und eilte in eine andere Richtung davon. ~Oh weh...~ sah Jamila der jungen Dame nach, ging dann zurück an den Rand der Tanzfläche. Charles hatte den ersten Tanz seiner Frau verpasst, er hatte sich unterhalten und nicht mitgekriegt, das seine Frau schon ihren ersten Tanz tanzte. 'Wie du hast schon getanzt?' bemerkte Charles als Jamila sich wieder zu ihm gesellte. 'Ja, und du hast es nicht gesehen. HAHA.' lachte Jamila kurz, aber sie würde ja noch mit anderen Damen tanzen, müsste Charles dann nur aufpassen um es nicht zu VERpassen. Der weitere Abend verlief vergnügt, alle tanzten und hatten ihren Spaß, auch Charles flirtete mit ein paar Frauen, es war ein befreiendes Gefühl, ohne Ehering mit anderen Frauen zu tanzen und zu flirten. Wusste Charles damit umzugehen und wie weit er gehen konnte um nicht verliebte Frauenherzen zu brechen. Jamila hatte das Pech gleich bei ihren ersten Tanz eine junge Dame erwischt zu haben, die auf ihren ersten Ball eigentlich einen Mann finden sollte. Jamila sah die Dame den Abend nicht mehr, was sie schon seltsam fand. Stunde um Stunde verging und Jamila brauchte nun mal eine Auszeit vom ganzen tanzen und stand auf dem Balkon mit einem Glas Wein und strich sich kurz über ihren Oberschenkel, er war ganz heiß, tat aber nicht weh. Dann sah sie aus dem Augenwinkel die junge Dame von ihrem ersten Tanz auf den Balkon gehen. Jamila sah zu ihr rüber, überlegte ob sie zu ihr gehen sollte, sie schien immer noch sehr verunsichert, als ob sie fehl am Platz wäre. Die Neugier trieb Jamila voran und sie ging zu ihr. 'Die Nacht ist viel zu schön um so betrübt zu sein.' sprach Jamila die junge Dame an, die erst gar nicht bemerkte das Jamila neben ihr stand. Die Dame zuckte wie vor ein paar Stunden wieder kurz und sah dann Jamila an und freute sich wohl sie zu sehen. 'Oh, ihr seit es.' lächelte sie erfreut. 'Ja, ich kann mich nicht erfreuen hier zu sein.' sprach sie bedrückt weiter. 'Aber es ist doch so ein schöner Ball, ihr könnt doch mit jedem tanzen der euch auffordert, ihr seit jung und hübsch. Die Männer sollten Schlange stehen.' versuchte Jamila sie aufzumuntern und schmeichelte ihr gleichzeitig. Die junge Dame lächelte verlegen bei Jamilas Worten. 'Wie alt seit ihr, wenn ich fragen darf?' fragte Jamila neugierig, denn sie sah noch so zart und unschuldig aus, wunderte sich das sie noch keinen Mann an ihrer Seite hatte. 'Sechzehn.' gab sie kurz zur Antwort und Jamila stockte, ihr gefiel die junge Dame, oder besser das junge Fräulein und packte sie am Arm, drehte sie zu sich und sah ihr in die Augen. 'Werft euer Leben nicht weg und verschenkt euer Herz nicht an den erst besten Mann der euch über den Weg läuft und Dinge versprecht die er dann doch nicht einhält.' sprach Jamila ernst zu ihr, denn sie ahnte schon, das sie auf dem Ball war um einen Mann zu finden, mit Sechzehn war sie schon fast zu alt. 'Ihr habt doch gar keine Ahnung wie schwer es sein kann den richtigen Mann zu finden!! Glaubt ihr ich bin so dumm wie die anderen Mädchen in meinem Alter?' platze es aus dem Fräulein heraus und Jamila erschrak über diese Reaktion. 'Also seit ihr für die meisten Männer zu gebildet, wenn ich das aus euren Worten deute, das ihr nicht dumm seit.' sprach Jamila ruhig zu dem aufgebrachten Fräulein und nahm ihre Hand von ihrem Arm, doch bevor sie sich versah, hatte das Fräulein ihre Hand gefasst und trat zwei kleine schritte an sie heran, führte Jamilas Hand an ihr Dekoltee. Jamila wurde das ganz doch sehr unangenehm, wusste sie nicht wie man in solchen Situationen als Mann reagieren sollte, sollte sie sich drauf einlassen oder abblocken. 'Ihr... ihr seit so ein Mann, dem es egal ist ob seine Frau gebildet ist, lesen und schreiben kann.' sah das Fräulein Jamila ernst an und sie konnte diesen Augen kaum widerstehen, Jamila war wie hypnotisiert durch den schnellen Herzschlag den sie unter ihrer Hand am Dekoltee des Fräuleins spürte, merkte sie erst als sich ihre Nasensitzen seitlich berührten, das sich ihre Gesichter wohl wie von alleine zueinander bewegt hatten. Jamila wich zurück, räusperte sich kurz, sah dann die heißen roten Wangen des Fräuleins. Sie konnte... sie durfte doch nicht einem noch so unschuldigen Mädchen den ersten Kuss stehlen, das sollte der richtige Mann tun, der zu ihr passt und sie glücklich machen sollte. 'Ich versteh schon.. hier draußen sieht uns ja jeder...' sprach das Fräulein und nahm Jamilas Hand von ihrem Dekoltee in ihre, fasste sie feste und Jamila fand keine Worte und ließ sich mitziehen. Allen Anschein nach kannte sich das Fräulein in dem großen Haus aus und eilte gezielt auf ein Zimmer, zog Jamila mit hinein, drehte sich um schloss die Tür und drehte den Schlüssel um. Jamila hatte auf dem Weg begriffen was das Fräulein wollte, doch konnte sie ihr das nicht geben, ihr fehlte dazu eindeutig das richtige Körperteil. 'Ich will euch nicht das geben was ihr allen Anschein nach verlangt.' sah Jamila das Fräulein ernst an, als diese wieder auf sie zu ging. 'Den ersten Kuss will ich euch auch nicht ste...' 'Den hat mir schon jemand gestohlen.. es spielt keine Rolle mehr..' schnitt das Fräulein Jamila das Wort ab und hatte wieder ihre Hände gefasst und dieses mal an ihren Busen geführt, Jamila erschrak innerlich, wusste sie nicht wie sie darauf reagieren sollte, war das doch wieder etwas wo sie sich wünschte Charles gefragt zu haben, wie ein Mann sich in solch einer Situation verhält. Zu erst lagen ihre Hände einfach nur stur auf dem Busens des Fräuleins, traute sich Jamila nicht sie auch nur einen Zentimeter zu bewegen. 'Was ist? Gefalle ich euch denn nicht?' sah das Fräulein in Jamilas Gesicht, hielt immer noch ihre Hände fest. Jamila zuckte kurz zusammen bei den Worten. Sah sie dann auch wieder an. 'Doch... ihr.. ihr seit sehr hübsch und... eure Ausstrahlung hat mir für kurze Zeit die Sinne benebelt...' trat Jamila näher an das Fräulein, strich nun über das Korsett welches ihren Busen fest und groß erscheinen ließ, hatte sie sich überlegt auf die deutliche und fordernde Körpersprache des jungen Fräulein einzugehen und spielte weiter ihre Rolle als Mann und ging auch weiter als sie es sich je als Frau gewagt hätte. Jamila strich weiter runter um ihre Taille an ihren Rücken und zog die Schnüre auf, die das Korsett zusammen hielten, langsam lockerte sie die Schüre und sah dem Fräulein dabei in die Augen, wie erstarrt ließ sie Jamila gewähren. Das Fräulein atmete tief ein als sich das Korsett um sie lockerte und platz machte um tiefer einatmen zu können. Die Schüre hatte Jamila ganz aus den Ösen gezogen, so war das Korsett viel einfacher ausziehen und gab ihre schönen Busen frei der so wohlgeformt und straff war. Vorsichtig berührte Jamila den Busen, passte eine Brust genau in ihre Hand, sie drückte ihre Brust leicht, sie war so weich und doch fest, was Jamila dazu animierte weiter ihre Brust zu kneten, tat sie es schon wie von alleine ohne nach zudenken was sie da eigentlich tat und man hörte von dem Fräulein nur ein leises stöhnen. Jamilas andere Hand im Rücken des Fräuleins, drückte sie nun enger an ihren Körper, die rechte Hand verließ ihre Brust und fuhr hinauf in ihren Nacken. Jamila sah sie die ganze Zeit an, ihren schönen Busen, ihre roten Wangen und ihre vorwitzigen Locken die wohl taten was sie wollten. Mit Jamilas Hand im Nacken, sah das Fräulein ihr nun auch wieder in die Augen. 'Was auch immer in diesen vier Wänden passiert, bleibt in diesen vier Wänden. Das müsst ihr mir versprechen.' bat das Fräulein um diese eine Bitte, Jamila nickte, denn auch sie würde keinem davon erzählen, es bliebe ihr kleines sündhaftes Geheimnis, denn das was sie taten war nicht im Sinne Gottes, auch wenn das Fräulein nicht wusste das sie sich in eine Frau Hals über Kopf verliebt hatte. ~Warum nicht.. es ist doch nichts dabei... ich muss nur aufpassen, aber warum nicht... sie ist unschuldig~ dachte Jamila kurz und sah auf die Lippen des Fräuleins die schon geküsst wurden. Sie riss sich zusammen und küsste das Fräulein auf die Wange und folgend weiter zu ihren Hals und liebkoste ihn sanft, das Fräulein stöhnte bei den zarten Küssen, tat Jamila es so wie Charles es bei ihr immer tat. ~Was tue ich da... ich verführe ein junges unschuldiges Mädchen.. will ich das?.. Will ich dir die Unschuld nehmen..? Willst du das ich es dir zeige..?~ Mit den Gedanken löste sich Jamila von ihr, sah ihr ihn die Augen. 'Ich werde dir nicht deine Unschuld nehmen, aber etwas anderes schenken, wenn du es wirklich willst.' fasste Jamila das Fräulein fester an den Handgelenken, denn wenn sie es nicht wollte, wollte sie auch keine weiteren Berührungen mit ihr austauschen. Das Fräulein nickte ohne zu wissen was sie erwartet, es war ihr wohl völlig egal und sie ließ sich einfach darauf ein. Wenig später hörte man leises stöhnen, was immer lauter wurde. 'Sssccchht. Uns soll doch keiner hören.' mahnte Jamila das Mädchen, die durch ihre Hand so stöhnte und sich in den Laken des Bettes räkelte vor Leidenschaft. 'Ich kann nicht anders...macht weiter.. ich will mehr...' war das Fräulein außer Atem, ihre Wangen voll errötet und ihre Finger krallten sich in das Hemd von Jamila. ~Oh Charles, jetzt weiß ich wie du dich fühlst..~ grinste Jamila kurz und verwöhnte das Mädchen weiter bis in ihr ein ganz neues Gefühl erwachte welches sie noch nicht kannte und sie stöhnte laut als sie das Ziel erreichte, ihre Muskeln zitterten und ihre Arme zogen Jamila eng an ihren Körper. 'Pssssssccchht... aahh...nicht so laut...' mahnte Jamila nochmals, doch das Fräulein hört nicht worauf Jamila den Mund des Fräuleins mit ihrem versiegelte, erst mit einem normalen Kuss bei dem Jamilas Wangen sich ebenfalls röteten, sie wollte das doch gar nicht. Das Fräulein legte eine Hand auf Jamilas Wange, das sie sich nicht so schnell dem Kuss entziehen konnte und das Fräulein spaltete mit ihrer Zunge Jamilas Lippen, sie erschrak, riss ihre Augen weit auf, doch die Hand auf ihrer Wange war in ihren Nacken gewandert und hielt sie fest. Jamila wollte raus aus dieser für sie sehr unangenehmen Lage, schaffte es ihren Kopf zur Seite zu drehen und den Kuss zu beenden. Jamilas Hand zwischen den Beinen des Fräuleins zog sich zurück, sie hatte ihr eines der schönsten Gefühle gezeigt die es ihrer Meinung nach gibt, für eine Frau. Sie sahen sich gegenseitig in die Augen und ihre Gesichter näherten sich wieder bis sich ihre Lippen wieder berührten, dieses mal aber wollte es Jamila auch wirklich und ihre Zungen umspielten sich und es erregte Jamila, das wollte sie eigentlich gar nicht, wäre sie wirklich ein Mann, hätte sie nun ein ziemliches Problem, aber als Frau, naja irgendwie auch, nur nicht äußerlich sichtbar. ~Charles... warum bist du jetzt nicht hier.... warum erregt mich das.. warum wird mir so heiß.. stehe ich etwa auch auf Frauen.. auf junge Mädchen, das ist doch nicht normal..~ und ihr Kuss wurde fordernder, ihre freie Hand strich und stimuliert ihre harten Knospen, die Hand an ihrer Weiblichkeit streichelte sie weiter während des Kusses. Jamila wollte jetzt mehr, am liebsten hätte sie jetzt Charles hier, der sie über das ganze Bett in jeder möglichen Stellung mehrmals zum Höhepunkt bringt, der Gedanke daran ließ sie zur Vernunft kommen, sie wollte Charles, kein junges Mädchen dem sie nicht das geben konnte, was nur ein Mann einer Frau geben kann und sie löste den Kuss abrupt. 'Nein.. ich kann das nicht... ich hätte das nie tun dürfen..' stand Jamila vom Bett auf, fasste sich an die Stirn. 'Wie konnte ich nur... es war nicht Richtig... Es tut mir Leid, das ich euch angefasst habe, ich hätte es nicht tun dürfen.' entschuldigte sich Jamila bei dem Fräulein, die noch nackt auf dem Bett lag und nicht verstand was jetzt mit dem hübschen Mann los war. 'Bitte zieht euch wieder an. Alles was passiert ist bleibt in diesem Raum.' sprach Jamila ernst zu ihr und suchte dann die Waschschüssel um sich die Hände gründlich zu waschen, zog dann ihren Gehrock wieder über und wollte das Zimmer wieder verlassen, stand aber das Fräulein mit dem Korsett in den Händen vor ihr, als sie ihren Gehrock angezogen hatte. ~Ach ja... das geht gar nicht alleine...~ sah Jamila sie erst etwas verdutzt an, verstand aber schnell und half ihr noch das Korsett wieder zu schnüren, war sie es ja auch Schuld, das es jetzt ganz neu geschnürt werden musste. Gekonnt fädelte Jamila die Schnüre durch die Ösen und zog sie feste zusammen. Als Mann eher selten, das einer so etwas konnte, fragte das Fräulein aber nicht und schwieg die ganze Zeit, als wüsste sie, das ihre erste Liebe wohl nicht mehr wieder sehen würden, wenn er das Zimmer verlässt. Fertig geschnürt drehte sich sie sich zu Jamila um, sah ihr wieder in ihre so sanften Augen, hatte sie Tränen in den Augen. 'Weine nicht... du wirst einen anderen Mann finden, ihn Lieben und ihr werdet glücklich zusammen sein...Mit mir würdet ihr nicht Glücklich werden... ich würde nur euer Herz brechen...' sprach Jamila klare Worte zu ihr. 'Ein Kuss... bitte noch einen Kuss.. ' bat sie Jamila, die verstand, wusste aber erst nicht welchen Kuss sie ihr geben sollte, einen einfachen auf den Mund, einen auf die Wange oder auf die Stirn. Nein. Es sollte ein inniger Kuss sein, den dieses Junge Mädchen nicht mehr vergessen sollte. Und sie küssten sich, das letzte mal. Es fühlte sich noch nicht mal Falsch an. Schnaufend beendete Jamila den Kuss, der gefühlt einige Minuten dauerte, erregte dieser letzte Kuss sie auch wieder sehr, wäre Charles da, könnte er mit seiner Frau anstellen was er wollte, so stark war das Verlangen nach Beischlaf durch den Kuss geworden. Doch sie wendete sich schnell von ihr ab und verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort, während das Fräulein sich wieder anzog. Jamila wusste sie würde das Herz des Mädchen brechen und Liebeskummer ist eines der schlimmsten Gefühle die sie kannte, es habe schon so manchen in den Tod getrieben, aber die Wahrheit konnte sie ihr auch nicht sagen, es wäre das Gleiche nur in grün. Ein schlechtes Gewissen plagte sie nun und ganz in Gedanken suchte sie den Weg zurück in den Ballsaal. Wie lange sie nun weg war wusste sie nicht, aber Charles würde nicht ohne sie nach Hause fahren und sicher schon nach ihr suchen. Jamila horchte der Musik und folgte deren Töne und fand den Ballsaal dann doch schnell wieder. Mit weiten Blick in die tanzenden Paare suchte sie Charles, Oscar und André, einen der drei reichte ja. Nach ein paar Minuten entdeckte sie André und sie ging schnellen Schrittes auf ihn zu. Er hatte gerade einen Tanz beendet und führte die Dame noch von der Tanzfläche und sah Jamila schon am wie sie auf ihn wartete. André bedankte sich bei der Dame für den Tanz und ging dann zu Jamila. „Wo wart ihr? Wir haben uns schon Gedanken gemacht wo ihr seit.“ stand er bei ihr und erkannte das sie aufgewühlt und verwirrt ist. 'Ich hatte eine Unterhaltung mit einer Dame... hat leider etwas länger gedauert als gedacht..' sah sie zu André auf. 'Wo ist Charles?' wollte sie noch wissen und blickte leicht hektisch auf die Tanzfläche. „Er muss hier auch irgendwo sein. Aber sagt erst einmal was passiert ist. Ihr scheint etwas verwirrt zu sein.“ nahm André Jamila am Arm und ging mit ihr auf den Balkon. 'Nein Nein... ich kann nicht darüber sprechen. Es ist schon in Ordnung, mir geht es gut. Wie spät haben wir es eigentlich?' wimmelte sie Andrés Frage ab und wollte gerne nach Hause, wenn es schon sehr spät wäre. „Es müsste jetzt so etwa halb drei sein.“ schätze André die Uhrzeit und sah sich kurz um, auf dem Balkon waren noch ein andere die sich vom Tanz kurz erholten und sich unterhielten. 'Ach, erst, hmm... ' ~Und noch zwei Stunden heimfahrt...~ 'Ich glaub wir sollten abfahren, schließlich haben wir noch zwei Stunden heimfahrt vor uns, wenn sich mein Kutscher nicht verfährt. Dann wären wir so um halb fünf oder um fünf zuhause, das ist spät genug, oder was mein ihr?' stellte Jamila André zu Frage. Er überlegte, nickte noch in Gedanken zustimmend. Etienne würden sie dann erst im laufe des Tages abholen oder er würde gebracht, je nachdem wie fit man sich fühlte nach so einer langen Nacht. Sie gingen wieder nach drinnen und warteten bis Charles und Oscar ihren jeweiligen Tanz beendete hatten. Charles trat als Letzter zu den dreien und bemerkte sofort, das was nicht stimmte mit seiner Frau, auch wenn sie es gut verbergen konnte. Sie besprachen kurz Jamilas Vorschlag schon nach Hause zufahren, wegen der langen Heimfahrt, Oscar und Charles stimmten zu. Charles gab einem vom Hauspersonal Bescheid, das ihre Kutsche vorfahren sollte. Die Kutsche stand bereit mit einem müden Kutscher, er hatte geschlafen und wurde unsanft geweckt. Sie stiegen alle vier ein, Jamila nahm trotz ihres Mantels die Decke und zog sie bis über die Schultern zu, sie war müde und durch das schaukeln der Kutsche schlief sie auf schnell an Charles Schulter ein. André erzählte Charles das Jamila verwirrt und aufgewühlt war, als sie, wie aus dem Nichts, wieder im Ballsaal auftauchte und sie ein längeres Gespräch geführt hatte, mit wem und über was hatte sie nicht erzählt. Charles war daraufhin etwas nachdenklich, ahnte er schon, das Jamila was getan hat, nur was? Oscar hatte viel getanzt besonders mit Frauen die schöne Augen hatten und nicht zu jung waren. An Charles und Andrés Rockzipfel hatten sich einige der jüngeren Frauen geklammert die sie nur mühselig wieder los wurden. Aber jetzt waren alle recht müde und freuten sich auf ihr Bett. Jamila wurde von Charles geweckt, kurz vor der Stadt. An der Straße zu Oscars und Andrés Wohnhaus hielt die Kutsche, sie verabschiedeten sich von einander, bedankten sich für alles und stiegen aus, dann ging die Fahrt weiter nach Hause auf den Hof. Als sie durch die Haustür traten war es still im Haus, es brannten noch vereinzelnd Kerzen die aber auch schon so weit runter gebrannt waren, das sie auch bald aus gehen würden. Was Charles sofort auffiel war, das die Tür zum Salon zu war, sie war nie zu, immer einen Spalt offen. Jamila folgte Charles müden Schrittes, als er zur Tür des Salon ging. Er öffnete sie und was er sah verschlug ihm die Sprache. Drei besoffene Kinder die auf der Couch und auf dem Boden lagen. Jamilas müde Augen waren verschwunden als sie das Elend sah und trat an den Tisch, nahm die Flasche die dort stand. 'Das ist eine Flasche von dem Rosé. Ich dachte du hast nur eine gehabt. Und wie kommen die überhaupt da dran?' warf Jamila Charles einen bösen Blick zu und wollte Antworten. 'Ich hatte noch eine geholt, nachdem wir die erste zusammen getrunken hatten. Sie stand in der Küche ganz oben im Schrank, ich schwöre es.' erklärte Charles und Jamila glaubte ihm, denn wenn er es etwas schwor, dann stimmte es zu hundert Prozent. Jamila seufzte und kniete sich runter zu Anna, die zwischen Couch und Tisch lag und hob sie auf ihre Arme. Anna wurde davon wach. 'Isch bin di Köniin vom Frankreisch...' lallte sie und hob ihren rechten Arm. 'Ja ja, wir sind eher die Königin der Schnaps-drosseln.' strich Jamila ihrer Tochter über den Rücken und ging Richtung Tür. 'Di binsch au. Isch bin von allllln di Köniin.' lallte Anna weiter, doch schlief sie wieder in den Armen ihrer Mutter ein. Charles nahm erst Etienne und brachte ihn in das Gästebett in Jims Zimmer, dann holte er Jim. Jamila zog ihrer Tochter die Kleider aus und zog ihr das Nachthemd über, tat das gleiche bei Jim und Etienne. 'Dann schlaft mal schön euren Rausch aus.' und sie schloss die Tür von Jims Zimmer. Dann fiel ihr ein, das doch Anne auf alle drei aufpassen sollte. Wo war sie und warum hat sie so etwas zu gelassen? 'Anne!! WO ist Anne?' mit den Worten ging sie auf die Suche durchs Haus nach Anne. Im Keller war sie nicht, in der Wäschekammer oder in der Waschküche auch nicht. Jamila überlegte, eine kleine Abstellkammer hatte sie vergessen und eilte dort hin, prüfte die Tür, sie war abgeschlossen, Jamila drehte den Schlüssel und öffnete die Tür und da lag Anne, schlafend zwischen den Eimern und Lappen, schüttelte nur den Kopf, kniete sich dann hinunter um Anne zu wecken. Müde stand sie auf, konnte noch nichts erklären, das war jetzt auch egal, sie sollte ins Bett, sich ausschlafen und es würde erst später ein klärendes Gespräch geben, denn Jamila und Charles waren auch müde und wollten nur noch ins Bett. Im Bett fragte Charles nochmal was denn passiert sei, als sie so lange weg war, doch Jamila wollte nicht darüber reden, schmiegte sich nur an seinen warmen Körper und schlief in seinen Armen ein. Kapitel 23: Lieben und geliebt werden ------------------------------------- Kapitel 23 (Lieben und geliebt werden) Am folgenden Tag nach dem Ball gab es das klärende Gespräch mit Anne, dem Dienstmädchen, wie der Abend mit den drei Kindern war, wie sie in die Abstellkammer gekommen ist und von außen verschlossen war. Sie erzählte das der Abend an sich erst mal ganz ruhig verlief, Jim und Etienne spielten im Salon und Anna las ihr Buch im Speisesaal. Erst als sie die Kinder zu Bett bringen wollte, fingen sie an im Haus rum zu rennen und Anne auszutricksen. Sie versteckten sich immer wieder und lockten das völlig überforderte Dienstmädchen in die Abstellkammer und sperrten sie darin ein. Dann wusste Anne nicht mehr was passiert ist, denn auf rufen und bitten reagierten die drei frechen Kinder nicht, das ganze Haus gehörte ihnen, die anderen Angestellten hatten den Abend frei und waren nicht im Haus gewesen, bis auf drei weitere Dienstmädchen, die für die morgendlichen Pflichten verantwortlich waren, aber auch diese waren schon lange im Bett, wenn man ja früh aufstehen muss. Wie die drei dann an die Flasche Rosé gekommen sind mussten sie dann erzählen, beziehungsweise Jim und Anna, denn um Etiennes strafe sollten sich seine Eltern kümmern. Jamila brachte nach dem Mittagessen Etienne nach Hause. Sie hatten alle länger geschlafen. Charles und Jamila fühlten sich noch etwas gerädert. Jim, Anna und Etienne sah man ihr abendliches Saufgelage auch an, die schliefen auch lange. Jim und Anna hatten Kopfschmerzen, vertrugen sie wohl wie ihre Mutter nicht viel Alkohol, Etienne hingegen ging es besser, woher er diese Alkoholverträglichkeit wohl hat? Hoffte Jamila, das bei Etienne Zuhause auch schon wer wach ist. Sie rieb sich immer wieder die Stirn und die Schläfen, wegen den Kopfschmerzen. Zwei mal klopfte Jamila an die Wohnungstüre und wartete. 'Hoffentlich sind deine Eltern schon wach.' sprach sie mit der Hand an der Stirn und zugekniffenen Augen. Dann öffnete sich die Tür, André hatte sie geöffnet. War er wohl wie gewohnt immer was früher wach als seine Frau. 'Mahlzeit, oder guten Morgen, wie man es nehmen will...' begrüßte Jamila André mit einem leichten grinsen. 'Guten Morgen.. ja.. so kann man es nennen.' begrüßte André Jamila und sah kurz auf seinen Sohn, der sich in die Wohnung schlich als wüsste er, dass er ärger kriegen würde. André bat Jamila herein, trug sie noch die Sachen von Etienne die er mit hatte für die eine Übernachtung. 'Ist Oscar noch nicht wach?' fragte Jamila neugierig, denn sie wollte beiden von dem alkoholischen Ereignis berichten. 'Nein, noch nicht.' gab André kurz zu Antwort. 'Darf ich euch einen Kaffee anbieten?' hatte André gerade frischen Kaffee, doch Jamila verneinte, sie mochte diese bittere Brühe ja überhaupt nicht. 'ähmm.. wäre es möglich Oscar vielleicht zu wecken? Ich weiß, es ist unhöflich, aber es ist bei uns was vorgefallen, was ich euch beiden besser berichte, als nur dir.' bat sie André um diese ungewöhnliche Bitte, sie war Jamila sehr unangenehm. André sah sie verwundert an. 'War es so schlimm?' fragte er etwas erschrocken und ging langsam Richtung Schlafzimmer. 'Ich werde mal schauen was sich machen lässt.' und mit dem Satz verschwand André im kleinen Flur und im ihrem Schlafzimmer. Etienne kam wieder aus seinem Zimmer, was gegenüber dem seiner Eltern lag und sah eingeschüchtert um die Ecke des Flurs zu Jamila. „Ihr.. ihr werdet meinen Eltern doch nicht von gestern erzählen, oder??“ sprach er leise Jamila an. Sie sah zu dem blonden Jungen mit festen Blick. „Doch, ich muss es ihnen sagen Etienne. Du weißt selbst das es nicht richtig war was ihr meinem Dienstmädchen angetan habt und was ihr danach angestellt habt.“ erklärte Jamila dem Jungen sachlich. „Das.. das tut mir auch leid... ich würde so etwas gar nicht machen.... Jim...“ weiter kam Etienne nicht, denn die Tür von Schlafzimmer seiner Eltern öffnete sich und sein Vater trat heraus, sah seinen Sohn kurz an, der sich dann wieder in sein Zimmer zurück zog. „Sie ist wach und zieht sich gerade noch an, dann könnt ihr berichten.“ informierte er Jamila, ging zur Kochnische, nahm sich seine Tasse Kaffee und setzte sich zu Jamila an den Tisch. Sie warteten schweigend, brannten Jamila die Worte aber auf der Zunge, sie musste es unbedingt los werden. Unruhig tippte sie mit den rechten Zeigefinger auf dem Holz des Tisches, bis sich erneut die Tür des Schlafzimmer öffnete und Oscar müde heraus trat. Sie schloss die Tür hinter sich und ging weiter in den Wohnraum, wo André und Jamila am Tisch saßen und nur auf sie gewartet haben. „Guten Morgen. Ich hoffe ihr habt euch gut ausgeruht.“ begrüßte Jamila die noch müde Oscar, die zur Kochnische sah, wo noch eine Tasse Kaffee stand. Ohne ein Wort holte sie sich die Tasse und setzte sich dann auch an den Tisch, nahm den ersten Schluck Kaffee. „Guten Morgen. Ich hoffe es hat einen guten Grund, das ich geweckt wurde.“ grummelte Oscar müde, nicht wissend, das ihre Müdigkeit in den nächsten Minuten verschwinden würde, wenn Jamila erzählt was bei ihnen Zuhause auf dem Hof am vorherigen Abend passiert ist. „Das hat es Liebste, also sei bitte nicht so schlecht gelaunt.“ sprach André auf seine Frau ein. „Dann bin ich mal gespannt...“ gab Oscar gleichgültig von sich und nahm noch einen Schluck der dunklen Bitterbrühe. Jamila fing dann an zu erzählen. „Wer dann auf die Idee kam die Flasche Rosé zu trinken weiß ich nicht, ich habe meine Kinder noch nicht zur Rede gestellt, das wollte ich nicht, wenn Etienne dabei ist.“ beendete sie ihren Bericht von dem Gesehenen. Oscar zog die Augenbrauen zusammen, blieb aber ruhig. „Danke, das ihr Etienne her gebracht habt.“ sprach Oscar Jamila an und unterschwellig verstand sie, das es nun an der Zeit ist Wohnung zu verlassen. So stand Jamila auf und André bracht sie noch zur Tür. Sie sprachen kein Wort mehr, es herrschte eine Spannung in der Luft und alle drei wussten was passieren wird, wenn sich hinter ihrem Gast die Wohnungstür schloss. Ein bisschen tat Jamila Etienne leid, aber mit gehangen mit gefangen, so ist das nun mal. Sie wusste ja auch nicht wie Oscar und André ihren Sohn bestrafen würden und ob überhaupt oder ob es nur eine Standpauke gäbe. Sie wollte keinen weiteren Gedanken daran verschwenden, musste sie sich schon mal darauf gefasst machen, was sie von ihren Kindern zu hören bekommt. In Gedanken daran schritt sie die Stufen hinab in dem vierstöckigen Wohnhaus. Draußen wartete ihr Schimmelhengst, Jamila stieg in den Sattel und ritt doch eilig im Trab-Galopp Wechsel nachhause. Als sie im Stall den Hengst noch versorgte kam Charles zu ihr an die Box des Pferdes. 'Und? Hat alles geklappt?' fragte er seine Frau, die die Box schloss. 'Ja... sie haben es mit Fassung aufgenommen.... Etienne tut mir schon etwas leid.. ich hoffe er wird nicht geschlagen..' sprach Jamila etwas bedrückt, denn wenn er geschlagen würde, gäbe sie sich die Schuld dafür, denn sie hätte es ja nicht seinen Eltern erzählen müssen. Charles hielt seine Frau an der Schulter fest, die an ihm vorbei gehen wollte um Sattel und Trense in die Sattelkammer zu bringen. 'Mach dir doch darüber keine Gedanken.' fing Charles an. 'Ich glaube nicht, das er geschlagen wird, dafür ist er viel zu selbstbewusst und fröhlich.' sprach Charles weiter, er kannte es ja geschlagen zu werden und das hatte sein Selbstbewusstsein in der Kindheit einen ziemlichen Knacks gegeben, erst in der Pubertät fing er an seinem Vater die Stirn zu bieten und sich gegen die körperliche Züchtigung zu wehren. 'Wenn du meinst... ' ging Jamila weiter Richtung Sattelkammer, er folgte ihr. Jamila war immer noch nachdenklich. In der Sattelkammer blieb Charles in der Tür stehen, sah Jamila zu und wartete auf sie. 'Ich.. ich könnte das nie... ein Kind schlagen.. egal ob es mein eigenes oder ein fremdes ist.... Bin ich zu weich geworden Charles?' drehte sie sich mit der Frage zu ihm um. Nun ging er auf sie zu, bleib vor ihr stehen und sah ihr in die Augen. 'Nein, du warst schon immer so, nur wusstest du nichts davon bevor du eine richtige Mutter wurdest.' fasste Charles Jamila wieder an die Schultern und sie sah ihm genau so in die Augen. 'Ich habe doch vor Jims Geburt immer gesagt, das du eine gute Mutter sein wirst. Und das bist du auch, zudem habe ich dir noch gar nicht gesagt wie stolz ich auf dich bin, das du unseren beiden Kindern das Leben geschenkt hast.' wurde Charles Stimme ganz ruhig und er strich ihr über die linke Wange. 'Ach jetzt hör auf.... du wirst ja richtig melancholisch..' wollte Jamila nicht in Erinnerungen schwelgen. 'Wir sollten jetzt lieber mal unsere beiden Schnaps Drosseln zu Rede stellen.' wechselte Jamila das Thema denn sie wollte nun endlich wissen was passiert ist. Charles hielt sie noch weiter an den Schultern fest und sah sie auch weiter an. 'Was ist denn noch? Wir wollten Jim und Anna doch noch zu Rede stellen.' sah Jamila auch weiter Charles an. 'Ich darf doch meine Frau noch angucken.' rechtfertigte Charles seinen Blick auf ihr. Jamila verstand sein Verhalten nicht so ganz und seufzte nur tief, dachte Charles wohl wieder an Jamilas Schwangerschaft, wie schön die erste Zeit war nach Jims Geburt. Jamila befreite sich von Charles Händen und nahm seine rechte Hand in ihre linke. 'Jetzt komm.' forderte sie von ihrem Mann und zog ihn mit sich aus dem Stallgebäude. Im Haus ging Jamila hoch und holte Jim und Anna jeweils aus ihren Zimmern runter in den Salon wo Charles wartete. Jamila befahl ihren Kindern sich auf das Sofa zu setzten. Sie selbst und Charles blieben stehen mit festen Blick auf ihren Kindern. Jim und Anna wussten schon warum sie in den Salon zitiert wurden. Jamila erhob ihre Stimme. 'So, nun erzählt mal was ihr euch dabei Gedacht habt?' sah sie zwischen Jim und Anna hin und her, die mit gesenktem Blick ihre Eltern nicht trauten anzusehen. Sie warteten noch geduldig auf eine Antwort. 'Nun kommt schon. Es wird nicht besser, um so länger ihr schweigt um so länger bleibt ihr hier sitzen.' sprach Charles nun klaren Tons, aber nicht laut, er wusste ja, das Anna es nicht erträgt, wenn ihr Vater schreit. 'Wir... wir wollten doch nur etwas Spaß haben... und noch nicht ins Bett...' fing Anna an stockend zu erklären, ihr Blick war aber immer noch gesenkt. 'Und.. das.. mit dem Wein....das war Etiennes Idee.... er sagte das in Frankreich auch Kinder schon Wein trinken... da.. da haben wir die Flasche in der Küche gesehen...' fuhr Jim fort und er sah seine Eltern dabei an. Charles und Jamila sahen erschrocken auf, als sie hörten, das es Etiennes Idee war den Wein zu trinken. 'Und Anne habt ihr deswegen eingesperrt, damit sie euch den Wein nicht wegnehmen kann. Stimmt doch oder?' sah Jamila Jim mit ersten Blick an, worauf Jim seinen Blick wieder senkte, was ihr zu verstehen gab, das sie mit ihrer Vermutung Recht hatte. Sie seufzte, atmete einmal tief sein. Charles hingegen war sehr verstimmt über Jim und Annas verhalten. 'Ihr solltet auf Anne hören, das tun was sie sagt!' wurde seine Stimme lauter und Anna zuckte leicht zusammen. 'Ich hoffe doch sehr, das ihr was daraus gelernt habt, mit der Flasche Rosé.' sprach Jamila ruhig zu den beiden, denn morgens hatten Jim und Anna ja dolle Kopfschmerzen gehabt, die waren jetzt schon fast weg, nachdem sie genug Wasser getrunken und was gegessen hatten. Ihre Kinder nickten leicht mit den Köpfen. 'Über eine Strafe für euer Verhalten werden wir noch nachdenken, solange bleibt ihr auf euren Zimmern und kommt nur wenn wir euch rufen und zum Essen in den Speisesaal. Habt ihr verstanden?' sprach Charles immer noch was lauter Stimme zu seinen Kindern, die erneut nickten. 'Also ab mit euch wieder auf eure Zimmer.' befreite Jamilas Stimme die beiden aus der unangenehmen Situation worauf Jim und Anna den Salon verließen und in den ersten Stock in ihren Zimmer verschwanden. Charles seufzte nachdem seine Kinder den Salon verlassen hatten. 'Hausarrest?' fragte Jamila und sah Charles an. 'Hmm... vielleicht... mal sehen...' zog Charles die Augenbrauen zusammen, sah seine Frau nicht an, überlegte über eine Strafe. Der restliche Tag verlief ruhig, da sich Jim und Anna für den restlichen Tag in ihren Zimmer bleiben mussten, hatten Charles und Jamila Zeit für sich. Sie ritten am Nachmittag aus, sie sprachen und überlegten immer noch über eine Strafe. 'Vielleicht sollten sie zur Strafe Stallarbeit erledigen oder dafür das sie Anne eingesperrt haben den Dienstmädchen bei ihren täglichen Aufgaben helfen. Hausarrest ist ja auch keine wirksame Strafe, wenn sie in ihren Zimmer hocken.' sprach Jamila als sie weiter auf Feldweg ritten an der Weggabelung und am See vorbei. 'hmm... ' grummelte Charles und überlegte. Die Vorschläge seiner Frau waren nicht schlecht. 'Nicht schlecht... jaa.. Jim könnte den Stallburschen morgens noch vor der Schule im Stall helfen und Anna den Dienstmädchen in der Küche. Früh aufstehen müssen sie dafür, ja.. das ist wirklich keine schlechte Idee.' gefiel Charles der Gedanke der Strafen für seine Kinder immer mehr. 'Gut und für wie lange soll die Strafe gehen? Eine Woche? Zwei?' fragte sie und sah Charles an. Er überlegte wieder, sah in die Ferne. 'Ich glaube zwei Wochen sollten reichen. Zu Weihnachten sollen sie ja mit uns feiern.' beschloss Charles jetzt. Er würde seinen Kindern dann heute Abend die Entscheidung mitteilen. 'Ach, was mir da gerade einfällt wegen Weihnachten.' sprach er gut Gelaunt weiter. 'Es findet ein Weihnachtsball hier statt und wollte da gerne mit dir dahin.' beendete Charles seinen Satz mit einem Grinsen. 'Ein Weihnachtsball? Aha... und ich soll ein Kleid anziehen, oder?' ahnte Jamila es schon. Aber sie zog für Charles immer gerne ein Kleid an. Sieh fühlte sich in einem Kleid und mit ihm an der Seite sehr weiblich und damenhaft. Sie konnte ja jetzt auch ohne das ihr Bein weh tat tanzen, wenn sie wollte die ganze Nacht. 'Es wäre schön wenn du ein Kleid anziehen würdest und ich mit dir tanzen kann. Ich konnte es ja gestern nicht und es fehlte mir.' sah er nun zu ihr rüber. Er wusste schon, das sie seine Bitte nicht abschlagen würde und für ihn ein Kleid anzieht. 'Wann ist denn dieser Weihnachtsball?' wollte sie nun von ihm wissen. 'Dann kann ich vielleicht noch ein Kleid anfertigen lassen für den Ball.' hatte sie sich spontan überlegt. 'Am 22.12. und geht natürlich die ganze Nacht. Also noch was Zeit, dann kannst du dir ein Kleid schneidern lassen.' grinste Charles wieder, freute er sich darüber, das seine Frau sich extra für diesen Ball ein Kleid anfertigen lassen möchte. 'Gut gut, dann passt das. Ich werde dann morgen zu unserem Schneider reiten, hoffentlich hat er nicht all zu viel zu tun.' grinste Jamila nun auch, denn irgendwie freute sie sich darauf mit Charles wieder zu tanzen. Noch vor dem Abendessen waren sie wieder zuhause, holten ihre Kinder aus den Zimmern, Jamila ging mit Anna zu den Dienstmädchen und erklärte ihnen die Strafe für Anna, das Gleiche tat Charles mit Jim im Stall bei den Stallburschen. Jim und Anna protestierten nicht über die Strafe, nahmen diese resigniert auf und fügten sich. Nun war es Anfang Dezember 1789. Der Ball von vor ein paar Wochen schwirrte Jamila immer noch im Kopf, besonders das junge Fräulein und was sie getan hatten. Immer wenn sie daran dachte, kribbelte es in ihr, es war so was von verboten gewesen und verbotenes hatte ja immer seinen besonderen Reiz. Wusste sie auch nicht ob sie Charles davon erzählen sollte, er als Christ würde ausflippen, es war eine Sünde, nicht im Sinne Gottes das sich zwei Frauen so nahe kommen. Aber vielleicht war es auch anders und Charles würde es ebenfalls erregend finden, zwei Frauen beim Austausch von Zärtlichkeiten zu zusehen. Jamila stand im Stall, putze bei den verruchten Gedanken und Vorstellungen nur noch flüchtig ihren Schimmelhengst, ruhte ihre Hand mit der Bürste am Hals des Hengstes und bewegte sich im Moment gar nicht, war Jamila tief in Gedanken, stellte sie sich vor mit dem jungen Fräulein auf ihrem Bett zu sein und das zu tun was sie vor ein paar Wochen auf dem Ball getan haben, nur das Charles dabei war und ihnen zusah. Ihr wurde heiß bei dem Gedanken und ihre Wangen wurden rosa. Stupste sie der Hengst mit den Nüstern an und sie schüttelte ihren Kopf, wollte sie nicht weiter daran denken, es war eine einmalige Sache, sie würde sich nicht wiederholen. 'Eigentlich zu Schade.' sprach sie leise zu sich selbst und strich weiter mit der Bürste den Hals des Hengstes, sie wollte schließlich was ausreiten, alleine, um nachzudenken. Eifrig sattelte und trenste sie den Hengst, legte ihm noch eine Decke über die Kruppe und stieg dann in den Sattel, zog die Decke noch in den Sitz des Sattels und um ihre Beine, das die Decke nicht so schnell verrutschte, es war heute richtig knackig kalt, unter Null Grad und sie ritt aus dem Stallgebäude, über den Hof und durch das Tor Sie hatte Charles gesagt das die was alleine sein muss um über was nachzudenken. Er fragte nicht nach über was sie nachdenken musste. So verbrachte Charles den Vormittag mit seinen Kindern, es war Samstag. Kijani durfte die letzten Nächte im Haus schlafen, aber nur in der Eingangshalle, hatte er sich aber die Nacht die Treppe hoch gewagt, was er eigentlich auch nicht durfte und sich vor die Tür von Charles und Jamilas Zimmer gelegt und dort etwas geschlafen. Lange ritt Jamila in Gedanken da her ohne auf die Umgebung richtig zu achten, es wäre auch egal, sie würde den Weg nachhause finden. ~Sie war so süß und unschuldig. Ein ungeschliffener Diamant.~ dachte sie wieder an sie, hatte sie sich etwa in dieses junge Mädchen verguckt, verliebt? Oder war in ihr nur ein Gefühl das sie sich so zu ihr hingezogen fühlt, weil sie so jung war, weil sie so unschuldig war, weil sie gebildet war...weil... weil sie so hübsch war, ihr lockiges Haar, ihre großen Augen, die noch kein Leid gesehen haben und voller Naivität waren, nein sie hatte noch keine Lebenserfahrung, sie würde wohl alles Glauben was man ihr Erzählte und wenn es das blaue vom Himmel wäre. War es das? Wollte Jamila sie vor den Lügen der Welt beschützen? Sie zog ihren Schal höher, über ihren Mund und ihre Nase, den Kragen ihres Mantel schlug sie nach oben, ihr wurde kalt. Es war still, der Himmel bewölkt, sah sie gen Himmel ~Es schneit heute sicher wieder... später..~ Sie horchte auf, aus den Gedanken gerissen hörte sie das knirschen von Schnee was von einer Kutsche verursachte wurde, sie kam ihr entgegen, ein Zweiergespann. ~Bei der Kälte ist jemand mit einer Kutsche unterwegs?~ schüttelte sich Jamila bei dem Gedanken, das es in der Kutsche doch so kalt ist, da ist es auf einem Pferderücken angenehmer. Sie trieb den Hengst wieder an, der stehen geblieben war, als auch er die Kutsche mit gespitzten Ohren hörte, war er wohl nur neugierig wegen der Pferde die die Kutsche zogen, Hengst halt, es könnten ja Stuten sein, aber er ist gehorsam und Jamila kannte ihren Schimmelhengst ja genau. Jamila beachtete die Kutsche nicht weiter, auch wenn es ungewöhnlich war, das wer unterwegs war. Als die Kutsche im Trab an ihr vorbei fuhr, lienste sie ohne den Kopf zu drehen aus dem Augenwinkel durch das Fenster der Kutsche, erkannte sie nur Zwei Personen die sich gegenüber saßen. ~Na ja, ist auch egal...~ dachte sie sich nur und ritt weiter. Dachte sie noch weiter nach ob sie Charles von ihrer sündigen Erfahrung erzählen sollte, das schlechte Gewissen, das Fräulein quasi benutzt und dann noch einen Korb gegeben zu haben, belastete sie doch mehr als sie gedacht hatte. Vielleicht sollte sie auch einfach nicht mehr daran denken, aber das fiel ihr so schwer, da ihr es sehr gefallen hat mit ihr auf dem Bett zu liegen, sie gänzlich nackt gesehen zu haben, sie angefasst zu haben, sie geküsst zu haben, aber sie würde nicht glücklich mit ihr werden, das Fräulein sollte einen Mann finden. Wieder schüttelte sie ihren Kopf, kam sie einfach nicht von dem Ereignis los. Es war nach Mittag als Jamila wieder auf dem Hof eintraf. Sah sie verwundert auf, denn es stand eine Kutsche auf dem Hof. Sie runzelte die Stirn. ~Das ist doch die von heute Vormittag...~ blieb kurz neben der Kutsche stehen und sah sie sich genauer an. 'Ja, das ist sie.. hmmm...' sprach sie zu sich selbst und ritt dann ins Stallgebäude. Charles hatte den Gang des Hengstes gehört. 'Ah, das ist meine Frau ja wieder. Sie kann euch dann genaueres zu den Pferden erzählen.' sprach er zu den Besuchern, die von der guten Zucht der de Burgh's gehört hatten und nun auf der Suche nach neuen Pferden waren, sollte eins auch ein Weihnachtsgeschenk für die Tochter sein. Jamila versorgten den Hengst noch Ordnungsgemäß und trat dann durch die Haustür in die Eingangshalle. Charles stand an der Tür vom Salon und winkte Jamila nur zu, das sie zu ihm in den Salon kommen sollte. Sie hatte sich noch nicht mal den Mantel ausgezogen, so eilig hatte es Charles wohl und Jamila ging zum Salon, öffnete auf dem kurzen Weg ihren Mantel und zog die Handschuhe aus. 'Was ist denn so wichtig?' flüsterte sie etwas angesäuert, weil es Charles so eilig hatte. 'Käuferbesuch. Du musst ihnen ein paar Pferde zeigen.' flüsterte Charles ebenfalls und Jamila trat in den Salon, begrüßte die Gäste, war es ein Mann mit seiner Tochter, die sie erst gar nicht wahr nahm. 'Darf ich sie bitten mir zu Folgen?' bat Jamila den Mann mit seiner Tochter und sie gingen in den Hauptstall, zu den Kutsch- und Reitpferden. Jamila zog ihren Schal auch wieder von ihrer Nase, es ist nicht höflich einem Gast gegenüber und im Stall war es auch nicht so kalt wie draußen auf dem Feld. 'Sucht ihr denn was bestimmtes? Farbe, Alter, Kutsche oder zum reiten, oder beides?' sah sie den Mann an, der neben ihr ging. 'Also für meine Tochter ein nicht zu großes Pferd zum reiten.' fing er an, fasste sich nachdenklich ans Kinn. 'Und noch vier Kutschpferde, am besten farblich passend, die können aber auch geritten sein.' sprach der Mann weiter. 'hm hm hm..' nickte Jamila und überlegte, was denn gut passen könnte, hatte sie die Tochter des Mannes immer noch nicht wirklich wahr genommen, denn Geschäftliches ist nun mal Erwachsenenkram, da haben Kinder nicht mitzureden und Jamila war jetzt schließlich in ihrem Element. Sie überlegte noch kurz. 'Stute oder Hengst ist egal?' fragte sie, hatte sie schon ein paar Pferde im Kopf ausgesucht. 'Also Hengst und Stute gehen nie zusammen vor die Kutsche, das ist schon mal klar.' ergänzte sie noch, sah sie wieder den Mann an. 'Ja, das war mir auch schon bewusst. Es ist egal, sie sollen nur farblich und von der Größe zusammen passen.' erklärte der Mann. 'Gut gut.. dann folgt mir mal in den Stutenstall.' winkte Jamila dem Mann zu ihr zu folgen. 'Aimeé komm wir gehen weiter!' rief der Mann seiner Tochter zu, die sich die Pferde in den Boxen ansah. Jamila drehte sich um, als der Mann nach seiner Tochter rief und sah dann das Mädchen was sie jetzt zum ersten mal richtig beachtete. 'Aimeé?? Ein französischer Name.' sah Jamila das Mädchen durch die Gasse hüpfen, scheinbar fröhlich und gut gelaunt. 'Ja, meine Frau ist Französin und hat unserer Tochter den Namen gegeben.' erklärte der Mann Jamila, sie standen am Ende der Gasse, beim Schimmelhengst um dort den Stall durch die hintere Tür zu verlassen um dann zum Stutenstall zu gehen. 'Ein schöner Name mit einer sehr schönen Bedeutung.' sprach Jamila leicht in Gedanken mit dem Blick auf Aimeé, die immer näher kam und mit jedem Schritt den sie sich näherte, erkannte Jamila mehr und mehr, das sie das Junge Mädchen doch kannte, nur war sie anders angezogen, schlichter und die Haare hatte sie nicht offen. ~Das... das kann... nein...~ schnell wandte Jamila ihren Blick von ihr ab, drehte sich zu Tür um sie zu öffnen und nach draußen trat, der Mann folgte ihr und Aimeé kam wenige Schritte hinter ihnen nach. 'Vater, wann darf ich mir ein Pferd aussuchen?' fragte das Mädchen ihren Vater und hatte ihn und Jamila eingeholt. 'Später, die Kutschpferde sind erst mal wichtiger.' erklärte er seiner Tochter strengen Tons und sie fragte nicht noch einmal nach. Im Stutenstall standen noch Junghengste in Blickdichten Boxen neben den Stuten. 'Also hier vorne haben wir Junghengste die gerade in der Ausbildung sind. Sie können sie nur nicht gleich mitnehmen. Bis sie fertig sind brauchen sie noch ihre Ausbildung bis etwa Februar-März, aber sind dann geritten und Ein- und Zweispännig gefahren.' unterbreitete Jamila dem Herrn ihr erstes Angebot. 'hmm' überlegte der Mann wieder mit der Hand am Kinn. 'Nein.. die sind mir doch was zu jung. Die Pferde sollten doch schon erfahrener sein und ruhiger.' lehnte er Jamilas erstes Angebot ab, was auch verständlich war. Standen sie noch bei den Junghengste, nebeneinander und Jamila lehnte sich kurz etwas nach hinten um am Rücken des Mannes vorbei zu gucken, denn Aimeé lief wieder durch die Gasse und guckte in jede Box. Beobachtete sie das Mädchen kurz. Ging Aimeé an eine Box, die sie besser meiden sollte. Jamila erschrak, handelte sofort. 'HALT!! GEH DA NICHT RAN!!' schrie sie durch die Gasse, doch es war schon zu spät. Die bissige und sehr zickige Stute stürmte mit angelegten Ohren an die Boxentür und hatte Aimeé in den Arm gebissen den sie reflexartig hob. Hielt die Stute den Stoff des Mantel noch mit den Zähnen fest, giftete mit angelegten Ohren den Zweibeiner an und riss den Mantelärmel kaputt. Aimeés Vater und Jamila rannte zu ihr. Aimeé sackte erschrocken und vor Schmerz im Arm auf die Knie. 'AAAUUUAA.... PAPA!!! ' schrie sie und hielt sich den Arm und hatte kleine Tränen in den Augenwinkel. Jamila wollte sich zu Aimeé knien um ihren Arm zu sehen, doch der Vater stieß Jamila weg. Wütend sah sie zu der Stute die den Stofffetzen immer noch im Maul hatte und immer noch zickig am giften war. Hatte die Stute es ausgenutzt, denn bei Jamila würde sie sich das nie wieder trauen. 'Du blödes Mistvieh!! DU KOMMST NOCH IN DIE WURST!!' schrie sie die Stute an. Die Stute wusste genau was sie getan hatte und ließ den Stofffetzen nicht los, als wäre es ihre Trophäe. Am liebsten hätte Jamila die Stute verprügelt, wie sie es schon einmal tat, als die Stute sie gebissen hatte, das war dann auch nur das eine mal gewesen, danach hatte die Stute es nie wieder gewagt. Schnaufend vor Wut stand Jamila da, war sie aber auch um Sorge wegen Aimeés Arm. Ihr Vater half ihr wieder aufzustehen. 'Darf ich mal sehen, bitte?' bat Jamila um Sicht auf Aimeés Arm und der Mann gab den Arm frei, hatte sich der erste Schock gelegt. Jamila nahm Aimeés Arm in eine Hand. 'Das gibt einen blauen Fleck.' sprach sie und ließ den Arm los, ging nach draußen, holte etwas Schnee. 'Hier, das wird den Schmerz was lindern und der blaue Fleck wird nicht so groß.' legte sie den Schnee vorsichtig auf die rötliche Stelle wo die Stute zugeschnappt hatte und sah Aimeé an, unbewusst. Aimeé zuckte zusammen, erkannte sie diese sanften Augen wieder, die sie jetzt wieder so ansahen wie vor ein paar Wochen. Sie erschrak, zitterte, ihre Wangen röteten sich und verwirrt riss sie ihren Arm aus Jamila Händen und stürmte nach draußen auf den Innenhof. Jamila versuchte die Ruhe selbst zu bleiben. Aimeé wusste es jetzt, wusste mit wem sie diese schönen Momente hatte im Zimmer auf dem Ball. 'AIMEÈ!! Wo willst du denn hin??' rief der Mann seiner Tochter hinter her der nicht verstand, was plötzlich in seine Tochter gefahren ist. 'Lasst sie doch, sie wird sich sicher wieder beruhigen.' sprach Jamila leicht bedrückt, sie wollte es nicht so, eigentlich sollte Aimeé es nie erfahren, ihr sollte die schöne Erinnerung, von dem was auf dem Ball passiert ist, bleiben, doch konnte Jamila es jetzt auch nicht wieder rückgängig machen, sie konnte nur versuchen das Gespräch mit Aimeé zu suchen und ihr alles erklären. Aimeés Vater widmete sich nach kurzen Blick auf den Innenhof und auf ihre Kutsche, in der Aimeé sich zurückgezogen hatte, wieder dem Geschäftlichen. Nachdem sich der Mann und Jamila einig wurden, sollte Aimeé sich nun ein Pferd aussuchen dürfen, doch sie war nicht mehr in der Kutsche. Erschrocken und leicht panisch standen ihr Vater und Jamila an der leeren Kutsche. Im dünnen Schnee entdeckte Jamila Schuhabdrücke die wohl von Aimeés Stiefeln sind. 'Seht hier, sie ist vom Hof gelaufen.' sprach Jamila und zeigte auf die Spuren im Schnee. Der besorgte Mann und Jamila folgten den Spuren bis zu einer Weggabelung, es war die, wo ein Weg zum See führte und der andere weiter den Feldern entlang. 'Ja, jetzt wo lang...?' sprach der Mann und sah Jamila vorwurfsvoll an. 'Also da geht es zum See. Und dort weiter an den Feldern. Findet ihr den Weg zurück zum Hof? Ihr könntet mit der Kutsche herkommen, das wäre dann einfacher, als dann noch zurück zu gehen. Ach und meinen Mann könntet ihr auch noch herschicken mit einem Pferd? Erklärte und bat sie den besorgten Vater, der nur nickte und sich wieder zurück auf den Weg zum Hof machte. Jamila ging instinktiv schon Richtung See, ohne ein weiteres Wort an den Mann. ~Ich bin mir sicher.. du bist hier lang gegangen.. es tut mir so Leid... du solltest es doch nie erfahren...~ hatte Jamila wieder ein schlechtes Gewissen. Ging aber eiligen Schrittes weiter, entdeckte dann wieder Abdrücke neben dem Weg die über die Wiese führte. Sie folgte ihnen bis zu einem kleinen Waldstück was nur aus jungen Bäumen bestand. Kurze Zeit später sah Jamila sie, auf einem Baumstamm sitzen, ihr stiegen Tränen in die Augen, ihr tat alles so Leid, beobachtete sie Aimeé erst noch mit weitem Abstand, wischte sich dann die Tränen aus den Augen und ging auf sie zu. Unter Jamilas Stiefeln knackten trockene Äste, welche die Aufmerksamkeit Aimeés auf sie zog. Sie drehte ihren Oberkörper nach hinten und erblickte Jamila die langsam auf sie zu kam. 'VERSCHWINDET!!! ICH WILL EUCH NICHT SEHEN!!!' schrie sie Jamila an. Ihre Worte taten weh in Jamilas Herz, trotz ihrer Worte ging sie weiter. 'Bitte, lasst mich erklären.... Es tut mir alles so Leid. Bitte.' hatte sie jetzt den Baumstamm erreicht, doch Aimeé stand auf, wollte wegrennen, doch ihr Kleid hinderte sie an ihre abrupten Fluch und fiel in den Schnee. Mit schnellen Schritten war Jamila auf Knien bei ihr, wollte ihr helfen wieder aufzustehen. 'FASST MICH NICHT AN!!! Geht weg!!' schrie sie abermals Jamila an, aber sie blieb, griff nach den Armen von Aimeé. 'Bitte.. lass mich doch erklären.' drückte Jamila Aimeé nun mit den Rücken in den Schnee und hielt sie an den Armgelenken fest. 'Lasst mich los!! Ich schreie!!' drohte das Mädchen Jamila, die nicht lang fackelte und Aimeé in die Augen sah, so wie vor ein paar Wochen. Wieder erschrak Aimeé bei dem Blick dieser sanften blaugrünen Augen und errötete. 'War es nicht wundervoll? Das was ich euch gegeben habe? Ich wollte nichts böses, auf dem Ball. Das müsst ihr mir Glauben.' sprach Jamila ganz ruhig auf das Mädchen ein. 'Es... es war für mich das erste mal, das ich mich als Mann ausgab und das was wir taten.' sprach sie weiter, schnürte es ihr die Kehle zu, konnte sie ihr nicht sagen, das sie sich zu ihr hingezogen fühlte und immer noch fühlt, das sie an sie dachte, jeden Tag, das... das sie Liebeskummer hatte, wegen ihr. Jamila riss sich zusammen, ließ die Arme von Aimeé frei und setzte sich auf ihre Knie in den Schnee, neben sie und sah sie an. 'W.. Warum...?? Warum habt ihr das gemacht?' stotterte Aimeé, die sich etwas beruhigt hatte und setzte sich auf. Jamila fühlte sich wie ein junges frisch verliebtes Mädchen in der Gegenwart von Aimeé. War es wohl das, warum sie sich so zu ihr hingezogen fühlt, sie ließ Jamila unbeschwert sein, die Sorgen und Pflichten einer erwachsenen Frau, einer Mutter vergessen und sie fühlte sich wie ein junges Mädchen. 'Das ich Männerkleidung trage hat schon seinen Grund... aber auf einen Ball bin ich sonst.. ja sonst immer in einem Kleid gegangen.' fing Jamila an zu erklären. 'Nur das eine mal vor ein paar Wochen nicht.... und warum wollt ihr wissen.. ja, um einfach diese Erfahrung zu machen. Ich wollte wissen wie es ist...' sah Jamila Aimeé nun an die ihren Worten horchte. 'Und das... das was zwischen uns passierte.... so was wollte ich nicht, aber....' sie stockte, wieder hing ihr ein Kloß im Hals der es ihr erschwerte weiteren Worte auszusprechen. Dann erhob Aimeé ihre Stimme. 'Als... als wir getanzt haben... da... da habe ich mich schon in euch... verliebt.... ihr.. ' sie kam ebenfalls ins stocken, konnte weitere Worte ihrer Liebeserklärung nicht aussprechen. Jamila handelte, statt weiter im Schnee zu sitzen und zu warten das sie und Aimeé nur Stückweise die richtigen Worte über die Lippen kamen. So stand sie auf, reichte Aimeé die Hand um ihr beim aufstehen zu helfen. Jamila zog das Mädchen auf die Beine und gleich an ihren Körper, sah ihr wieder in die Augen, eine vorwitzige Locke fiel Aimeé ins Gesicht, hatte sich ihr Haarband gelockert. Das junge Mädchen verlor sich wie vor Wochen wieder in Jamilas Blick. Aimeé fasst mit beiden Händen die Haare von Jamila, griff sie zusammen nach hinten zu einem Zopf zusammen. 'Ja, so ist es viel besser.' hielt sie die roten Haare mit einer Hand zusammen und ihre frei Hand strich über Jamilas Wange. Stieg ihr wieder die Hitze innerlich empor und es kribbelte wieder im Bauch, wie sie Jamila sah mit den zusammengehaltenen Haaren. 'Ich.. ich will euch gehören... nur euch... bitte.. lasst mich bei euch bleiben.' flehte Aimeé und küsste Jamilas Lippen. Jamila erschrak kurz, erwiderte aber ihren Kuss, drückte sie noch etwas enger an ihren Körper. Nach Minuten löste Jamila sich aus dem Kuss und umarmte das verliebte Mädchen. 'Wenn... wenn es dich glücklich macht... sollst du mein sein...sei meine Geliebte..' säuselte sie dem Mädchen mit kleinen Tränen in den Augen ins Ohr. Was sie nicht bemerkten war, das Charles sie gefunden hatte und sie beobachtet hatte, von da an, als Jamila Aimeé beim aufstehen geholfen hatte. Er glaubte seinen Augen kaum als er sah was seine Frau da tat mit dem jungen Mädchen. Fühlte er sich ein wenig abgeschoben, nicht mehr gebraucht, seine Frau hatte eine neue Liebe, liebte sie ihn dann überhaupt noch, wenn sie empfänglich für neue Liebe war? Bedrückt und nachdenklich verließ er den Ort des Gesehen, ging wieder zurück auf den Weg, tat so als würde er immer noch nach Jamila und Aimeé suchen, rief halb laut nach ihnen ohne es ernst zu meinen. Kurze Zeit später kam Jamila mit Aimeé über die Wiese auf den Weg eher langsamen Schrittes und sahen Charles. Jamilas Augen leuchteten auf, als sie ihren Mann sah, wohl froh ihn zu sehen. 'Eurer Vater wartet mit der Kutsche an der Gabelung. Er fährt mit euch gleich nach Hause.' sah Charles seine Frau gar nicht erst an und hatte Aimeé sofort angesprochen. War er jetzt derjenige der sauer, aufgebracht, ja sogar eifersüchtig war und er war es jetzt der dieses junge Mädchen weg haben wollte, denn sie stahl ihm seine Frau vor seinen Augen. Die Worte die Aimeé sprach und die Jamila dem Mädchen antwortete hatte Charles nicht gehört. Der Kuss zwischen den beiden und die Umarmung reichten ihm völlig. Er ist schließlich nicht dumm, sah seine Frau immer noch nicht an, kehrte ihnen den Rücken und ging weiten Schrittes zurück zur Weggabelung wo auch sein Pferd stand. Jamila ging mit Aimeé langsamer, sie schlenderten mehr als wollten sie die letzten Minuten noch genießen. 'Euer Mann ist wirklich höflich und nett' sprach Aimeé und Jamila nickte erst kurz. 'Ja und ich werde ihn immer lieben. Denn das zwischen uns ist anders... ich weiß nicht was es ist.. nicht genau, aber es ist anders als die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau.' stoppte sie ihre Schritte und sah ihre junge Geliebte an. 'Hör zu...' fing sie an und fasste Aimeé an den Händen. 'Ich möchte nicht das du dich benachteiligt fühlst und auch nicht, das du eifersüchtig wirst, wenn ich mehr Zeit mit meinem Mann und meinen Kindern verbringe. Sie sind und bleiben das wichtigste in meinem Leben. Verstanden?' sprach sie die erste klare Regel, die das junge Mädchen wohl nur schwer einhalten könnte. Doch sie nickte. Jamila würde noch mehr Regeln aufstellen, wenn Aimeé wirklich bei den de Burgh's einziehen würde, als angestellte, als Dienstmädchen. Das schwerste steht Jamila aber noch bevor, das Gespräch mit ihrem Mann. Wenn er dagegen ist, wäre alles aus und wenn sich seine Frau heimlich mit ihr treffen würde, würde ihre Ehe darunter leiden, sie würde ihren Mann vernachlässigen, ihre Kinder samt ihrer Arbeit und Pflichten nur um dieses junge Mädchen zu sehen, mit ihre zu reden, ihren Lippen zu küssen und ihren Körper zu spüren. Sie strich Aimeé noch über ihre Wange und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. 'Ich werde an dich denken.' flüsterte Jamila mit den Lippen an der Stirn des Mädchens. 'Wann... wann sehen wir uns wieder?' flüsterte Aimeé leicht verlegen, denn nicht sie würde das nächste Treffen organisieren, Jamila würde es einrichten so wie es ihre Zeit zu ließe. 'Bald... bald meine Süße und dann haben wir auch mehr Zeit, denn du hast dir noch kein Pferd ausgesucht.' nahm sie Aimeé nochmal in den Arm und drückte sie eng an ihren Körper. 'Stimmt... ach...' schmiegte sie sich eng an Jamila, spürte sie nun auch ihren Busen durch den Mantel. Sie liebte eine Frau, eine liebende Mutter, keinen Mann, das wurde ihr wieder klar, doch es fühlte sich für sie auch nicht Falsch an. Sie wollte die Geliebte sein von dieser Frau. Nachdem sie ihre Umarmung gelöst hatten gingen sie zur Weggabelung und dann ging alles recht schnell. Aimeé stieg in die Kutsche die sich dann sofort in Bewegung setzte. Sie würde sich wohl die ganze Fahrt eine Standpauke von ihrem Vater anhören müssen, hoffte Jamila, das sie nicht geschlagen wird. Dann stand sie da, mit Charles, alleine auf dem Feldweg. Er hielt das Pferd fest, wartete auf eine Reaktion seiner Frau und sah sie nur an. 'Kommst du?' sprach er sie an, klang seine Stimme eher gleichgültig. Sie sprach kein Wort, sah ihn auch nicht an, ihr Blick war gen Boden gerichtet, als ob sie Charles nicht ansehen könnte, denn er würde es ihr sofort ansehen. 'Sieh mich an!' befahl Charles seiner Frau, die ums Pferd gegangen war und vor ihm stand, doch Jamila traute sich nicht, drehte ihren Kopf weg und kniff die Augen zu. 'Bist du jetzt auch noch zu feige um es mir zu sagen?! schrie Charles seine Frau an, sie zuckte zusammen, wo sie doch seine laute Stimme kannte. 'Ich habe euch gesehen... und das was ihr getan habt!! schrie er weiter, ihm stiegen Tränen in die Augen, er hatte Angst seine Frau an dieses junge Mädchen zu verlieren, das wollte er mit allen Mitteln versuchen zu verhindern. Erschrocken riss Jamila die Augen auf bei Charles letzten Worten und sah ihn nun an. 'Du liebst sie. Liebst du mich dann noch?' sprach er nun ruhiger, aber klar und fordernd, wollte er jetzt wissen woran er ist bei seiner Frau, war er jetzt abgeschoben, ersetzt durch dieses junge Mädchen. 'Charles... ich .. ich werde dich immer Lieben, du bist und bleibst die Liebe meines Lebens, nichts auf der Welt könnte dich je ersetzen. Ich wäre nichts ohne dich an meiner Seite. Hörst du!!!' stand Jamila mit geballten Fäusten vor Charles. Er sollte sich nicht ersetzt, abgeschoben, ungeliebt, entliebt fühlen. Ihre Worten taten gut sie zu hören, seine Frau meinte es ernst und ihre Worte waren wahr gesprochen. 'Warum... warum dann? Was.. was hat dich dazu gebracht eine... ' er konnte es nicht aussprechen, war es gegen die Natur, gegen seinen Glauben. Er müsste eigentlich angewidert sein von seiner Frau, ekel empfinden und seine Frau nicht mehr anfassen oder gar küssen können, denn ihre Lippen küssten die Lippen einer anderen Frau. 'Es.. es ist einfach passiert... auf dem Ball....' senkte Jamila ihren Kopf. 'Ich dachte nicht das ich sie je wieder sehe. Aber als ich sie sah.... Charles.. ich.. sie.. sie ' fand Jamila nicht die richtigen Worte und kam in stocken, wie erklärt man die Gefühle die sie für das Mädchen empfand ohne das sich Charles vor den Kopf gestoßen fühlte und er sich wieder entliebt fühlt. Er wartete auf weitere klärende Worte, sah sie mit festen Blick an. 'Es ist anders... ich empfinde eine tiefe Sympathie für sie, fühle mich zu ihr hingezogen.. es ist wie Liebe, aber anders.. es ist nicht die selbe Liebe die ich für dich empfinde. Unsere Liebe ist viel tiefer, vertrauter, inniger als das was ich für das Mädchen empfinde. Es ist wohl nur eine Liebelei.. sie ist meine Geliebte, sie könnte dich nie ersetzen, niemand könnte das, kein anderer Mann oder Frau.' hatte sie jetzt versucht ihren Standpunkt, ihre Gefühle zu beschreiben und hoffte das Charles es verstand. 'Deine Geliebte? So weit seit ihr schon??' sah Charles erschrocken auf. 'Das heißt doch nicht das wir nur im Bett landen wenn wir zusammen sind... Charles, du weißt das es nicht nur DAS ist was eine Geliebte ausmacht. Allein das zusammen sein, etwas Zeit zusammen zu verbringen, eine gewisse Vertrautheit zueinander... ja auch der Austausch von Zärtlichkeiten gehört dazu. Und wer weiß schon wie lange das gut geht. Sie.. sie sollte eigentlich einen Mann finden mit dem sie Glücklich werden soll... vielleicht ist sie sich selbst noch gar nicht sicher was sie im Leben eigentlich will und das Ganze ist schnell wieder vorbei.' stand Jamila bedrückt vor ihrem Mann, als sie ihm alles erklärte. Charles schwieg und hörte wie so oft ihren Worten aufmerksam zu. 'Ich möchte nicht, das du mich nun verachtest, ekel empfindest nur weil ich eine neue Art der Liebe, die zu einer Frau, gefunden habe. Aber wenn doch dann... dann sollten wir nicht mehr zusammen in einem Bett schlafen, dann.. dann musst du keine Sorge haben mich zu berühren.' taten ihr die letzten Worte im Herzen weh, sie wollte es nicht, getrennt von ihrem Mann schlafen. Charles schritt an seine Frau, fasste an ihre Oberarme. 'Ich verabscheue doch nicht meine Frau. Wieso sollte ich? Ich weiß das es nicht im Sinne Gottes ist, es gegen meinen Glauben als Christ ist, das was ihr getan habt. Aber du bist meine Frau, die Mutter unserer Kinder, du stehst über allem. Du bist das wichtigste in meinem Leben, ohne dich bin ich nichts.' waren seine Worte wie ein Schwur, er hielt kurz inne, sortierte seine Worte im Kopf und sprach dann weiter, sah Jamila dabei in die Augen. 'Und wenn sie nun deine Geliebte ist, möchte ich sie kennen lernen. Ich muss doch wissen mit wem sich meine Frau vergnügt.' war er doch neugierig auf dieses Mädchen, was er ja nur kurz gesehen hatte, konnte er sie gar nicht richtig ansehen, aber wenn seine Frau sie schon so anziehend findet, würde er sie sicher auch so empfinden. 'Sie wird dir gefallen. Sie ist so ein unschuldiges Mädchen.' leuchteten Jamilas Augen auf bei Charles Worten, das er sie nicht abstoßen würde und auch keinen ekel bei Berührungen empfand. Das sie über seinen Glauben als Christ stand, ließ in ihr einen gewissen Stolz und eine unglaubliche Freude empor steigen. Sie wusste bis jetzt nicht wie wichtig sie ihm doch war. Charles nahm seine Frau in die Arme, drückte sie fest an sich und flüstere ihr noch etwas ins Ohr. Jamila riss die Augen auf und ihre Wangen röteten sich, als sie Charles Worte wahr nahm. 'CHARLES!!!!' kam ihr nur über die Lippen. Kapitel 24: Alltag ------------------ Kapitel 24 (Alltag) Eine Woche später kam Aimeé und ihr Vater wieder auf den Hof der de Burgh's, hatte Aimeés Vater es so mit Charles abgesprochen. Die Kutschpferde wollte er dann jetzt auch mitnehmen und seine Tochter sollte sich eins von Jamila vorher ausgewählten Pferden aussuchen. Schon am Vortag hatte Jamila die Auserwählten Pferde die zu Aimeé passen könnten geputzt und ausgiebig in der Halle laufen lassen damit sie ausgeglichen sind, wenn das junge Mädchen Probereiten möchte. Jetzt am Tag an dem sie sich wieder sehen werden, war Jamila wieder früh im Stall, putzte wieder die Pferde, schnitt noch was die Mähne und den Schweif zurecht, bei Zweien war die Mähne lang genug, das man sie zu einem Zopf am Mähnenkamm entlang flechten konnte. Schön sahen die Pferde nun aus, trotz des kuscheligen Winterfells. Die Zweiwöchige Strafe von Jim und Anna war nun auch vorbei, Jim war trotzdem früh wach gewesen, Anna hingegen blieb liegen und schlief lange, hatte sie wohl auch das Langschläfergen von ihrem Vater. Jim war bei seiner Mutter im Stall, hatte ihr dabei zugesehen wie sie die Pferde zurecht machte für den Besuch. 'Annas und mein Pferd verkaufst du aber nicht Mama, ja?' stand Jim neben seiner Mutter als sie einem Pferd noch die Augen säuberte. 'Jim, natürlich nicht. Das sind eure Pferde. Oder siehst du das ich Deines oder Annas schick gemacht habe?' sah sie zu ihrem Sohn. Wegen ihrem ungehorsam und das sie die Flasche Rosé getrunken hatten, war sie nicht mehr böse. Sie hatten ihre Strafe erhalten und daraus gelernt. Sie würden so etwas oder ähnliches nicht mehr machen. Wein und andere alkoholische Getränke dürften sie trinken, wenn sie alt genug sind und bis dahin sind es noch ein paar Jahre Zeit. Jamila führte das geputzte und schick gemacht Pferd wieder in seine Box. Es war noch dunkel draußen, man sah nur leicht das es am Horizont schon heller wurde. 'Komm, wir gehen wieder rein. Du hast dich doch sicher noch nicht gewaschen, hab ich Recht?' reichte sie ihrem Sohn die Hand die Jim gleich griff und feste hielt. 'hmm nein.. ich hab mich gleich angezogen...' gab Jim kleinlaut von sich und hielt den Schritt seiner Mutter mit. 'Dann weißt du ja, was du noch bis zum Frühstück zu tun hast, oder muss ich dir etwa dabei noch helfen?' sah sie neckisch ihren Sohn an. Jim erschrak kurz und schüttelte eifrig den Kopf, er war doch schon ein großer Junge und konnte das alleine, wusste er ja auch wie sehr seine Mutter auf Reinlichkeit achtete. Sie gingen noch zusammen nach oben. Jim verschwand in sein Zimmer und Jamila ging in Annas um sie zu wecken, sie sollte nicht solange schlafen. Nachdem sie Anna mühselig geweckt hatte ging sie zu Charles, der auch noch schlafend im Bett lag. Sie zog ihren Mantel, Schal, Handschuhe und Gehrock aus und noch die Stiefel. Charles lag seitlich nach außen und Jamila stieg auf ihre Bettseite aufs Bett und schmiegte sich von hinten an ihren Charles, griff mit der linken Hand unter die dicke Winterdecke, weiter unter sein Hemd an seinen Bauch, strich nach oben über seine Brust, dann wieder runter über seinen Bauch und ein Stück tiefer. Seinen Hals zierte sie mit Küssen. So kriegte Jamila ihren Mann immer schnell wach. Charles grummelte kurz, öffnete seine Augen nicht. 'Du bist kalt.' sprach er müde und fasste ihre Hand die an seiner Männlichkeit zu schaffen gemacht hatte. 'Nicht... ich mag nicht....' grummelte er weiter und sie nahm ihre Hand von seinem besten Stück, strich wieder über seinen schlanken Bauch. 'Stehst du denn jetzt auf? Deine Kinder sind auch schon wach.' küsste sie weiter seinen Hals. Charles drehte sich um auf den Rücken, streckte sich, öffnete dann seine Augen kurz, sah das es noch gar nicht hell draußen ist. Wieder grummelte er müde. 'Muss ich denn? Es ist noch gar nicht hell...' schloss er seine Augen wieder und zog die Decke hoch bis unters Kinn. 'Nein, du musst nicht. Aber vergiss nicht, das heute die Pferde abgeholt werden.. und Aimeé ist ja auch wieder da um sich ein Pferd auszusuchen.' sprach sie und Charles blinzelte doch langsam wach werdend mit den Augen. 'Ach ja, stimmt, ich hatte es ganz vergessen.' sah er seine Frau müde an. Er hatte ihr ja etwas ins Ohr geflüstert vor einer Woche, nachdem sie ihm ihre Gefühle für das junge Mädchen gebeichtet hatte. Jamila setzte sich auf die Bettkante und stellte ihre Stiefel ordentlich ans ende des Bettes und zog ihre Hausschuhe an, ging in den Nebenraum an den Schrank und nahm sich einen dünneren Gehrock raus, zog ihn an, sah dann nochmal in den Spiegel, bürstete ihr Haar und band es zu einem Zopf zusammen. 'Machst du das für sie?' hatte er seine Frau beobachtet und saß auf der Bettkante ihrer Seite. 'Ja.' gab sie ihm kurz und trocken zur Antwort. Schlimm fand er es nicht, es würde dem jungen Mädchen gefallen sie so zu sehen. Er stand auf, ging zu ihr an fasste sie an der Hüfte von hinten und drückte sein Becken an sie. Spürte sie seine harte Männlichkeit, schreckte kurz auf. 'Eh, vorhin wolltest du nicht und jetzt auf einmal?' sprach sie empört über sein Verhalten und sah ihn über die Schulter an. 'Na ja.. ich habe mir halt etwas vorgestellt... du mit Aimeé auf dem Bett...' flüsterte Charles und drückte Jamila enger an sich. 'Und wir spielen Karten..' lachte Jamila, versaute sie damit Charles erotisches Bild vor Augen. 'Ich geh besser wieder ins Bett... du kannst einem auch echt alles versauen...' ging Charles wieder grummelig zum Bett. 'Soll ich dann mit Aimeé zu dir ins Bett kommen?' sah sie ihm mit einem Grinsen nach. 'Mach doch was du willst... ' war Charles wohl ein geschnappt, das wollte Jamila nicht, ließ Charles alleine, sollte er nur schmollen, sie wusste schon wie sie ihn wieder friedlich stimmen konnte. Noch einmal sah sie nach Anna. Ihre Tochter hatte sich doch tatsächlich wieder ins Bett gelegt und ist wieder eingeschlafen. ~Hmm.. na gut... das eine mal junge Dame..~ dachte Jamila als sie in der Tür von Annas Zimmer stand und sie wieder im Bett liegen sah. Sie ging dann zu Jim, er sollte sich ja waschen und saubere Kleider anziehen. Sie klopfte nicht an Jims Zimmertür, trat einfach ein. 'Jim? Bist du fertig?' schritt sie an den Nebenraum. 'MAAAMAAA!!!' schreckte Jim auf, als er seine Mutter sah, denn er stand nackig da. Jamila stockte kurz. 'Ach Jim.. du brauchst dich nicht zu schämen. Ich kenne doch meinen Sohn.' sprach sie ruhig zu ihrem Sohn. Jim wurde aber rot im Gesicht, schämte sich. 'Geh weg Mama...' bat er seine Mutter und hielt sich sein Hemd vor dem Körper. Jamila rollte nur mit den Augen und seufzte. 'Schon gut. Du bist ja schon ein großer Junge und kannst das alleine.' drehte sie sich um ging aus Jims Blickfeld. 'Aber wenn du doch Hilfe..' 'MAAAAMAA ICH KANN DAS ALLEINE!!! schrie Jim aus dem Nebenraum seine Mutter an. Sie kicherte nur und verließ Jims Zimmer. Ging sie eben schon mal runter in den Speisesaal. Dort war noch nichts angerichtet Kijani lag unter dem Tisch und schlief auch noch. Sie wollte mit Anna und Charles zusammen Frühstücken. Zeitig kam Jim hinunter in die Küche, dort aß Jim zwei Scheiben Brot und er konnte dort auch sein Pausenbrot schmieren. Jim hatte noch Zeit um zur Schule los zu gehen, er war ja früher als sonst aufgestanden. Hat alles geklappt?' fragte Jamila ihren Sohn neugierig mit einem leichten Grinsen. Jims Wangen wurden rosa. 'Natürlich Mama... wenn nicht, wäre ich nicht hier, oder?' sah er seine Mutter frech an. 'Na hör mal. Was ist das denn für ein Ton?' stockte sie, denn so einen frechen Ton hatte Jim seiner Mutter gegenüber noch nie hervorgebracht. Sie sah Jim ernst an. 'Entschuldige Mama... ich.. ich war nur eben böse.. weil ich bin doch schon alt genug.. ich kann das alleine.' kam es von Jim ruhiger. 'Wenn du wüsstest wobei du noch alles Hilfe brauchen wirst. Aber ist schon gut. Ich verstehe dich ja.' wollte sie das Thema beenden und nahm sie sich nun was vom geschnittenen Brot. Jim aß eilig, denn er musste bald los zur Schule. Sein Pausenbrot machte er sich nun auch selber. An der Eingangstür verabschiedete er sich noch von seiner Mutter, sie kniete bei ihm und er umarmte seine Mutter noch einmal feste. Er war doch ein guter Junge und Jamila stolz auf ihn, das er doch schon einiges selbstständig tat, hatte die Strafe ihm wohl dazu gebracht, denn oft war er in den zwei Woche alleine morgens gewesen, seine Eltern schliefen und Anna war in der Küche bei den Dienstmädchen. Sie ging wieder in Küche, trank noch ihren Tee leer und aß ihr restliches Brot auf in aller Ruhe, denn es war noch früh und sie hatte noch alle Zeit der Welt bis Aimeé kam. Als sie fertig war ging sie wieder nach oben. Hatte Jamila eine Kanne heißes Wasser aus der Küche mitgenommen. Heißes Wasser wurde gleichzeitig gemacht, wenn morgens Brot gebacken wurde. Mit dem heißen Wasser ging sie nach oben. Und nochmal weckte sie sanft ihre Tochter. Anna hatte wirklich nochmal tief und fest geschlafen. Sie rieb sich ihre müden Augen, sie wollte noch nicht aufstehen, sie wollte weiter schlafen. 'Ich will noch nicht Mama... ' beschwerte sie sich bei ihrer Mutter, doch Jamila blieb hartnäckig diesmal. 'Komm wasch dich solange das Wasser noch warm ist.' stand sie schon im Nebenraum, hatte für ihre Tochter schon alles bereit gelegt, genügend Tücher, die Seife und saubere Kleider. Anna stand auf, ging zum Nebenraum, blieb bei ihrer Mutter stehen, streckte die Arme hoch. Jamila grinste, fasste die Ärmel des Nachthemdes und zog es an den Ärmel ihrer Tochter über den Kopf aus. 'Den Rest kriegst du alleine hin?' sah sie Anna nach. 'Ja, ich denke schon.' sprach Anna immer noch müde und nahm ein Tuch was sie in die Schüssel mit dem warmen Wasser legte. Zufrieden ging Jamila wieder runter, wieder in die Küche, füllte ihre Tasse erneut mit Tee und ging in den Salon, der Kamin brannte schon und wärmte den Raum auf. Anna hatte sich kein Kleid angezogen, denn dafür bräuchte sie wieder Hilfe, so zog sie eine Kniehose an, dazu wie immer die Kniestrümpfe und die Bluse, zu Letzt die Hausschuhe. Die Haare ließ sie offen, bürstete ihre Haare aber mindestens genau so sorgsam und oft wie ihre Mutter. Fertig mit allem ging Anna runter, sie hatte schon gerochen, das frisches Brot gebacken wurde. Jamila hörte die Schritte ihrer Tochter und holte Anna in den Salon. Jamila wollte ja mit ihr und Charles zusammen Frühstücken, im Speisesaal. Sie setzte sich mit Anna auf das Sofa und leerte ihre Tasse Tee. 'Heute werden wieder Pferde verkauft, oder? Jim sagte es.' fragte Anna neugierig. 'Ja, aber erst später. Ich denke heute Nachmittag. Wieso fragst du? Hast du angst das ich dein Pferd verkaufe?' antwortete Jamila ihrer Tochter, ahnte sie, das Anna die selben bedenken hatte wie Jim. 'Ja, Jim sagte das vier Pferde schon fest sind und eins.. eins soll doch heute noch ausgesucht werden. Aber nicht meine Stute!! Bitte nicht.' flehte Anna und sah ihre Mutter ernst an, denn sie liebte ihre kleine Stute. 'Beruhige dich doch mein Schatz. Weder deines noch Jims Pferd wird verkauft, das verspreche ich dir.' sollte Anna sich nicht aufregen so früh am Morgen. 'Ich kann dir was vorlesen, bis dein Vater wach ist und wir zusammen Frühstücken.' schlug sie ihrer Tochter vor und stand auf. Annas Augen leuchteten auf, denn sie mochte es sehr, wenn ihre Mutter etwas vorlas. Sie saßen auf dem Sofa, Jamila las ihrer Tochter etwas vor und Anna wurde bei der Erzählung wieder müde und schlief im Arm, am warmen Körper ihrer Mutter wieder ein. Auch Jamilas Augen wurden wieder müde, war sie doch zu früh wach gewesen und es war jetzt bald halb Zehn, Charles würde jetzt wach sein und sich anziehen. Sie lehnte sich mit Anna in eine der Ecken des Sofas, wollte nur kurz die Augen was zu machen, etwas dösen, doch sie schlief ein. Charles war pünktlich wie immer um Zehn Uhr im Speisesaal. Er hatte noch mal gut geschlafen und er war auch nicht mehr grummelig wegen dem Scherz seiner Frau. Im Speisesaal stand schon alles auf dem Tisch, es gab natürlich frischen, heißen Kaffee und frisches Brot. Das er alleine war verwunderte ihn und er ging in den Salon. Dort sah er seine Frau mit Anna im Arm schlafend auf dem Sofa, er grinste, es sah schön aus sie so zu sehen. Sie war doch eine so gute Mutter. Er ging zu ihr, versuchte keine lauten Geräusche zu machen, hob das Buch auf, was auf den Boden gefallen war, legte es auf den Tisch ab, sah nochmal in den Kamin, es müsste Holz nachgelegt werden. Es war aber schon schön angenehm warm im Salon. Zwei Holzscheite legte Charles noch in den Kamin, von dem Geräuschen wurde Jamila wach, hatte sie wohl nicht tief geschlafen, im Gegensatz zu ihrer Tochter die sich richtig an ihre Mutter gekuschelt hat. 'Ist der Herr jetzt auch wach?' sprach Jamila Charles müde an, er stand noch am Kamin, sah den Flammen zu die sich über das neue Holz her machen. 'Und hat die Dame noch gut geschlafen?' antwortete Charles ihr mit einer Gegenfrage, beide grinsten, sie kannten die Antworten. 'Soll ich Anna nicht lieber in ihr Bett bringen, wenn sie doch noch schlafen will?' trat Charles zu beiden ans Sofa. 'Nein, lass sie ruhig hier was schlafen.' fing sie an. 'Ich war heute einfach zu früh wach. Vielleicht weil Aimeé heute herkommt. In aller frühe habe ich die Pferde nochmal geputzt, dabei ist noch genug Zeit.' sprach sie leise weiter, strich Anna dabei über den Arm. Dachte Jamila schon daran Aimeé wieder in den Armen halten zu können, es war jetzt nur eine Woche, das sie sich nicht sahen, kam es ihr aber vor wie ein ganzer Monat. Sehnte sie sich sehr nach dem jungen Mädchen. 'Vielleicht finden wir ja etwas Zeit für uns.. für uns drei.' sah sie Charles an, denn er wollte die Geliebte seiner Frau schließlich auch etwas genauer kennenlernen. 'Ja, vielleicht finden wir etwas Zeit.' war Charles gedanklich wieder bei dem was er sich in der Früh vorgestellt hatte. Würde er es nur zu gerne sehen, seine Frau und das junge Mädchen, zusammen, nackt, auf ihrem Bett. Er wüsste selbst gar nicht was er machen sollte, einfach nur zu sehen wäre doch eine Qual für ihn. Jamila merkte das ihr Mann wieder diesen Gedanken von heute früh hatte, man sah es zwischen seinen Beinen. 'Hey du Hengst.' fasste Jamila Charles an seine Männlichkeit, die sich durch seine Hose abzeichnete. Mit einen leisen stöhnen war er aus seinen Gedanken, seiner Vorstellung mit der jungen Aimeé, wieder bei seiner Frau. 'Wo bist du wieder mit deinen Gedanken?' sah sie zu Charles auf, rieb durch den Stoff über seine harte Männlichkeit, worauf Charles wieder stöhnte, beugte er sich nun vor, stützte sich mit einem Arm an der Rückenlehne des Sofas ab mit der anderen hielt er Jamilas Hand an seiner Mitte fest. 'Na, da wo ich heute früh auch schon war.' stöhnte er erneut und sah seine Frau an. 'Vielleicht geht deine Vorstellung ja in Erfüllung.' machte sie Charles Hoffnung darauf ihnen zu zusehen. 'Ja, mach mir noch Hoffnung...' drückte er seine Männlichkeit feste in die Hand seiner Frau und stöhnte dabei wieder auf. 'Du armer, hast du so druck? Man könnte meinen du hast nicht erst vor ein paar Tagen und durftest es ohne aufzupassen.' neckte Jamila Charles und grinste frech darüber, das ihr Mann es wohl dringend bräuchte. 'Wenn Anna nicht hier wäre würde ich nicht zögern und dich nehmen.' drückte Charles erneut seine Männlichkeit in ihre Hand und stöhnte. 'Jetzt ist aber Schluss. Unsere Tochter liegt hier.' brachte sich Jamila wieder zur Vernunft. Auch Charles sollte nicht mehr an seine erotischen Vorstellungen mit Aimeé denken. Sie befreite ihre Hand von seiner die sie fest hielt. 'Du hast ja Recht.. nur lässt mich der Gedanken nicht los.. dich mit ihr zu sehen.' sprach Charles seinen Gedanken aus der ihn seit heute früh durch den Kopf ging. Er richtete sich wieder auf, wollte sich wieder beruhigen, nicht mehr an zwei Frauen die Zärtlichkeiten miteinander austauschten denken, nur sein bestes Stück war da anderer Meinung und pulsierte weiter gegen den Stoff der Hose. Jamila konnte sich das Elend nicht weiter mit ansehen. Ihr Mann kam nicht zur Ruhe, war innerlich wohl zu aufgeregt und erregt. Sie löste sich von Anna, legte sie behutsam auf die Couch, sie merkte nichts davon, das sich ihre Mutter von ihr entfernte. 'Na komm du armer armer Hengst.' eilte Jamila mit Charles an der Hand nach oben in ihr Zimmer. Dort angekommen zog er seine Sachen schnell aus die er doch erst vor einer halben Stunde angezogen hatte, konnte er es nicht erwarten in ihre warme, enge und feuchte Weiblichkeit einzudringen und mit festen Stößen tief in ihr zu sein, würde er wohl am liebsten auch seinen Höhepunkt in ihr ergießen, doch das durfte er jetzt nicht mehr, vor ein paar Tagen durfte er es, da hatte sie ihre Blutung gehabt und war nicht empfänglich für seinen Samen gewesen. Jamila ließ sich Zeit mit dem ausziehen, wollte sie Charles damit wohl nur ärgern. Als er sah wie langsam sich seine Frau auszog, hielt er es nicht mehr aus, sein Verlangen nach ihr war zu groß. Sie ließ gerade ihre Bluse zu Boden fallen, als Charles sie packte, recht grob und ungeduldig. Jamila grinste nur, wollte sie ihren Mann wohl so ärgern und reizen das er fast explodiert vor Verlangen. Jamila landete auf dem Rücken in den Laken des Bettes. Charles stürzte sich gleich auf sie, küsste sie nur kurz, fuhr schnell herab zu ihren Busen, hielt sich ebenfalls nur kurz an ihnen auf, denn er hatte ein bestimmtes Ziel, das zwischen ihren Beinen. Schnaufend küsste er ihren Bauch hinab zum Hosenbund. Zog ihr die Hose bis zu den Knie runter, sah auf ihre Weiblichkeit, sie war voll erregt, glänzten vor Feuchtigkeit, er bräuchte sie nicht mehr stimulieren, sie war bereit für ihn. Nur wollte er sie nicht so, sondern so wie der Hengst die Stute nimmt. Er zog ihr die Hose weiter runter, ein Hosenbein reichte ja auszuziehen. 'Auf alle Viere... wenn du mich schon Hengst nennst, bist du jetzt meine Stute.' forderte Charles seine Frau auf und sie tat wie gewünscht. Sie hatten sich noch nicht oft so geliebt, war es immer etwas neues. So nahm Charles seine Frau, wie der Hengst die Stute. Nur leider war alles viel zu schnell vorbei, er konnte sich nicht lange beherrschen. Es dauerte nicht lange als sich Charles mit rhythmischen Stößen seinem Höhepunkt näherte, schneller als er wollte. 'Aahh Liebste... ich kann gleich nicht mehr...' stöhnte Charles und stieß weiter feste. Seine Hände fassten fester ihre Hüfte, er schnaufte, wollte noch gar nicht so schnell zum Ende kommen, wollte sie noch länger genießen. Jamilas stöhnte bei jedem Stoß leise, auf ihren Wangen zeichnete sich eine röte ab. Charles Stöße fühlten sich gut an, befriedigten ihre Weiblichkeit, doch zum Höhepunkt brachten sie sie nicht. Vielleicht bräuchte sie nur länger, es war eine andere Stellung, sie wurde anders stimuliert. Doch er konnte nicht mehr. Mit einem Stöhnen zog er seine Männlichkeit aus ihr und ergoss sich schnaufend auf dem Laken. Jamila sah nach hinten zu ihrem Mann und kurz auf sein bestes Stück, wie sein restlicher Samen aufs Laken tropfte. 'Das ging viel zu schnell.' drehte sich Jamila nun auf den Rücken, zog ihre Hose aus, sie würde sich jetzt eh waschen und sah dann Charles an. Er stand noch auf Knien da, sein bestes Stück zuckte noch immer, verlor aber langsam an Festigkeit. 'Aber Hauptsache du hattest deinen Spaß.' ergänzte sie mit einer leichten Empörung und Blick auf seine Mitte, sah dann aufs Laken, den Fleck den Charles hinterlassen hatte. 'Ich hätte am liebsten weiter gemacht. Du fühlst dich immer so gut an.' gab Charles von sich, als er sich zu ihr hinunter beugte. 'Es wäre auch komisch wenn es nicht so wäre.' gab sie ihm zur Antwort und Charles stand nun auf allen Vieren über seiner Frau. 'Dann kannst du dich heute ja vielleicht noch mit deiner Geliebten vergnügen und ich.. ich sehe euch dabei zu.' war dies Charles Vorstellung die ihn so erregt hatte. Doch waren es noch einige Stunden bis Aimeé mit ihrem Vater auf dem Hof eintraf, auch müssten sie erst einmal Zeit dafür finden, so was ginge nicht so schnell wie der Akt den sie gerade vollzogen hatten. Aimeé bräuchte Zeit, für sie war doch alles noch neu. 'So so, also doch. Du wirst dich eh nicht beherrschen können.' fing Jamila an. 'Aber eins sage ich dir! Aimeé wirst du nicht die Unschuld nehmen! Wehe du versuchst es auch nur! Sie soll Unberührt bleiben bis sie ihre Liebe zu einem Mann gefunden hat.' mahnte Jamila Charles strengen Tons. Hatte Charles doch gehofft Aimeés erster Mann zu sein, er hatte ja keine Jungfrau zur Frau genommen, denn Jamilas Unschuld wurde ihr vom Herzog genommen im Alter von Siebzehn, es war keine so schöne Erinnerung. 'Ach und wenn ihr euch vergnügt, ist das nicht das Selbe?' versuchte Charles doch noch zu seiner Chance zu kommen. 'Nein das ist es nicht. Ich kann sie nicht schwängern!' streckte Jamila frech die Zunge raus. Ihre Worte waren ein Argument dem Charles nicht entgegen zu setzen hatte, den wenn er Aimeé die Unschuld nehmen würde, könnte er sich sicher nicht beherrschen bei einer noch unberührten Weiblichkeit, die enger war als die seiner Frau, sich bestimmt anders anfühlte und ihm die Sinne benebelten, auf das er nicht mehr darauf achtet und in ihr seinen Samen verteilen würde. Nein das sollte nicht geschehen, es würde Aimeés Leben kaputt machen. Charles müsste sich zusammenreißen, den beiden Frauen wirklich nur zu sehen, vielleicht danach seine Frau nochmals lieben, wenn es ihn wirklich so erregt, dann könnte Aimeé ihnen zu sehen. 'hmm...' hatte sich Charles einen neuen Gedanken vorgestellt, das er der Hahn im Korb wäre und seine Frau mit Aimeé würden ihn körperlich verwöhnen. 'Auch nicht schlecht...' sprach er leise zu sich selbst bei dem Gedanken. 'Was stellst du dir jetzt wieder vor?' sah Jamila es schon an seinem Blick, das er sich wieder irgendwas vorstellte. Aus seinen Vorstellungen gerissen sah er sie an, küsste sie kurz, sah ihr in die Augen. 'Ach es sind nur Gedanken...' redete er sich raus, küsste sie nochmal und strich mit einer Hand über ihren Körper. 'Na wenn es weiter nichts ist. Komm lass mich aufstehen, ich muss mich waschen.' bat sie Charles, der sich von seiner Frau bewegte damit sie aufstehen konnte. Das Laken ginge gleich in die Waschküche nachdem sie sich gewaschen und angezogen hatte. Auch nach Anna sah sie, die noch immer auf dem Sofa lag. Aus der Wäschekammer holte Jamila eine Decke für ihre Tochter, die zwei Wochen des frühen aufstehen hatten ihr wohl doch zu schaffen gemacht. Charles und Jamila aßen im Speisesaal, als dann eine müde Anna in der Zwischentür stand. Sie rieb sich die Augen, hatte süße rote Schlafbäckchen und sah zu ihren Eltern. 'Mama warum hast du mich solange schlafen lassen?' kam es leise von Anna. Jamila grinste und ging auf ihre Tochter zu, kniete sich zu ihr.. 'Na weil du so schreeeecklich müde warst. Und jetzt bist hoffentlich ausgeschlafen, mein Schatz.' ordnete sie ihre Haare. 'Ja und ich hab Hunger.' antwortete Anna, wollte in den Arm genommen werden und drückte sich an ihrer Mutter, Jamila nahm ihre Tochter in den Arm. 'Na doch noch nicht ganz wach?' strich sie Anna über den Rücken und fasste ihr schwarzes Haar zusammen. 'Doch, aber ich möchte bei dir sein, Mama.' wollte Anna am liebsten wieder aufs Sofa mit ihrer Mutter, sich wieder an sie kuscheln und ihrer Stimme lauschen die eine Geschichte erzählte. 'Na jetzt komm. Genug gekuschelt.' löste Jamila die Umarmung und gab ihrer Tochter noch einen Kuss auf die Stirn. 'Dann komm. Später mach ich deine Haare. Ich komme dann nochmal zu dir aufs Zimmer.' sah Jamila ihre Tochter an, stand wieder auf. Anna nickte und ging mit in den Tisch. Von seinem Platz am Tisch hatte Charles das alles mit einer inneren Zufriedenheit beobachtet. Ja, sie ist eine gute Mutter, was sie selbst bei Jims Schwangerschaft ja nicht glauben wollte. 'Es macht mich immer Stolz dich so zu sehen wie eben.' sprach Charles sie an und trank noch seine Tasse Kaffee leer, in aller Ruhe. 'Du bist eine gute Mutter, es könnte keine bessere geben.' fuhr er fort und sah seine Frau an. Jamila hatte Charles angesehen bei seinen Worten, antwortete nicht. Nach dem alle fertig gegessen hatte, war Jamila im Salon, faltete die Decke zusammen, die sie Anna geholt hatte. 'Dabei hätte ich es nie von mir selbst gedacht, das ich so sein kann.' schnitt sie das Thema wieder an, was Charles am Tisch angefangen hatte, sah auf die Decke dann zu Charles, er stand neben ihr, nahm ihr die Decke von den Armen und legte sie aufs Sofa. Sah ihr in die Augen, hielt ihre Hände. 'Manchmal wünschte ich wir könnten mehr Kinder haben, vielleicht noch ein drittes und viertes. Du hast soviel Liebe zu vergeben das Jim und Anna daran ersticken könnten.' sprach er mit Gefühl in seiner Stimme. Sie sah es ihm schon an, den Wunsch nach mehr Kindern, doch sie wollte kein drittes oder gar ein viertes. Sie war zufrieden und fühlte ihre Aufgabe als Frau erfüllt, sie hatte zwei Kindern das Leben geschenkt. 'Charles, wir haben Jim und Anna und wir lieben sie über alles, das weißt du doch. Ich möchte kein drittes, auch wenn du es dir wünschst, zudem fühle ich mich jetzt zu alt um noch einmal schwanger zu werden.' musste sie Charles innerlichen Wunsch zerstören und er musste es so akzeptieren, denn sie war wirklich schon zu alt um nochmal ein Kind auszutragen, auch wenn andere Frauen in dem Alter vielleicht noch Kinder bekamen, dann war es aber meist so, das sie ein Kind nach dem anderen kriegten und keine fast neun Jahre Pause dazwischen hatten. Er verlor kein Wort mehr darüber, nahm seine Frau in den Arm und Küsste sie. Er sollte doch Glücklich und zufrieden mit seinem Leben sein, er hatte eine tolle und liebevolle Frau und Mutter, zwei wundervolle Kinder die weder ihrer Mutter noch ihren Vater leugnen konnten. Sie beendete den Kuss nach einer Weile. 'Anna wartet auf mich, ich wollte ihr die Haare zurecht machen. Dann können wir in den Stall.' sah sie Charles an und strich ihm noch über die Wange, sie würde sich doch immer wieder in diesen Mann verlieben. 'Dann geh schnell, bevor sie nicht doch wieder im Bett liegt und schläft.' scherzte Charles und löste seine Arme um sie. Zusammen gingen sie nach oben, Charles in ihr gemeinsames Zimmer um sich umzuziehen und sie ging zu Anna. Anna war in ihrem Zimmer dabei ihre Haare zu bürsten, genau so sorgsam wie es ihre Mutter auch immer tat. Jamila legte verschiedene Haarbänder zurecht und fing an Annas Haare zu flechten. 'Deine Haare müssten wir aber auch mal ein Stück schneiden, meine Dame.' sprach sie und band ein kleines Haarband um das ende des Zopfes. 'Aber nicht zu viel, sie sollen doch lang werden.' wollte Anna ganz lange Haare haben. Fertig stand sie auf und sah in den Spiegel. 'Sieht schön aus, danke Mama.' bedankte sich Anna bei ihrer Mutter die sie ebenfalls im Spiegel ansah. Charles hatte sich seine dicken Wintersachen angezogen. Sie verbrachte den restlichen Vormittag im Stall. Stellten die Pferde um. Sollten die zum Verkauf stehenden Pferde alle vorne am Stallgebäude stehen und die eigenen im hinteren Teil, so bräuchte man mit Kunden nicht durch den ganzen Stall gehen und man könne sich schneller die Pferde merken. 'Ich glaub wir müssen anbauen.' sprach Jamila zu Charles nachdem sie fertig waren. Und sie Überblickte die Stallgasse. 'Wir haben keine einzige Box frei.' verschränkte sie die Arme vor der Brust und runzelte die Stirn. 'Aber heute gehen doch fünf Pferde, dann hast du doch wieder etwas Platz.' kam vom Charles, der das ganze nicht so kritisch sah. 'Ja schon, aber die Boxen sind ja schon wieder verplant. Ich habe von diesem Jahr ein Hengstfohlen was ich behalten möchte und drei Stutfohlen die bleiben sollen. Das jetzt Fünf Pferde verkauft werden ist ja gut, dieses Jahr war nicht so gut, einige Fohlen sind noch nicht verkauft und die älteren gehen erst im Frühjahr weg, wenn sie fertig ausgebildet sind, angezahlt sind sie ja schon. Ach da habe ich noch ne Menge Arbeit.' seufzte Jamila mit den letzten Satz. 'Hmm.. du Planst aber ganz gut mit der Kapazität der Boxen. Vielleicht solltest du mal auf den Pferdemarkt nächsten Herbst und dort ein paar unserer Pferde zum Verkauf anbieten.' schlug Charles vor, der seine Frau doch bewunderte mit ihrem Organisationssinn, doch Jamila riss die Augen auf bei Charles Vorschlag mit dem Pferdemarkt. 'WAS!!! ZUM PFERDEMARKT??? Da kannst du sie ja gleich zum Schlachter bringen und kriegst noch mehr dafür. NEIN!! Für den Markt sind meine Pferde viel zu gut!!' schimpfte sie empört und schüttelte den Kopf. 'Ach jetzt komm, so schlimm ist es nicht. Ich war vor Jahren mal dort und habe da ein gutes Pferd gekauft und der Preis war damals auch angemessen.' versuchte Charles seine Frau wenigstens dazu zu überreden mal zum Pferdemarkt zu gehen, ohne ein Pferd dort zu kaufen oder zu verkaufen, nämlich nur zum gucken ist der Markt wirklich interessant und man trifft alte Bekannte Händler. 'Ja vor Jahren, warst du jetzt mal dort? Die Umstände wie die Pferde dort stehen und in welchen Zustände die sind, pff... niemals, da habe ich nachher mehr Arbeit das Pferd gesund zu kriegen als Freude daran.' schimpfte sie weiter über den Pferdemarkt, sie wollte kein Pferd von dort kaufen. 'Nun schimpfe doch nicht so viel. Man kann dort auch hin ohne was zu kaufen. Es ist ja noch Zeit, ich erinnere dich nochmal daran, wenn es soweit ist.' grinste Charles und er legte einen Arm um ihre Schultern. Sie war doch so schnell in Rage wenn ihr was nicht in den Kram passte und Charles war es der sie wieder zur Ruhe brachte mit seiner ruhigen Art. 'Du vergisst es sowieso wieder. Es ist noch so viel Zeit bis zum nächsten Markt.' sah sie zu Charles der sie enger an seine Seite drückte, sie aber ihre Arme immer noch verschränkt hatte, ihr passte diese Idee einfach nicht. 'Jetzt beruhige dich doch wieder, du regst dich immer so schnell auf und das völlig unnötig.' sprach er mit ruhiger Stimme, merkte er das sich Jamila immer noch nicht beruhigt hatte, innerlich brodelte es in ihr. Sie atmete tief ein und aus bei seinem Satz, er hatte ja Recht, es bringt nichts sich jetzt über so etwas aufzuregen. 'Gut ja.. du hast ja Recht..' entspannten sich ihre Schultern wieder und ihre verschränkten Arme lockerten sich. 'Dann lass uns wieder rein gehen.' nahm Charles Jamilas Hand und sie gingen wieder ins Haus. Sie gingen dann in den Salon. Charles hatte sich neuen Kaffee zubereiten lassen und Jamila etwas heiße Schokolade. Sie sprachen noch über ihren Vorschlag anzubauen und dann kamen sie wieder auf das Thema Aimeé. Die Stunden zum Nachmittag vergingen dann ganz schnell und um halb drei, genau nach dem Mittagessen trafen Aimeé und ihr Vater auf dem Hof ein. Kapitel 25: Aus Zwei mach Drei ------------------------------ Kapitel 25 (Aus Zwei mach Drei) Jamila musste sich beherrschen, als sie ihre Aimeé aus der Kutsche aussteigen sah. Doch Aimeé konnte ihre Freude über das Wiedersehen nicht unterdrücken, voller Freude schmiss sie sich in Jamilas Arme. 'Aimeé..' brachte Jamila nur hervor, fasste das Mädchen an den Schulter und drückte sie von sich weg um Abstand zwischen ihnen zu schaffe. 'Nicht... du darfst es nicht so offen zeigen.' flüsterte Jamila ihr zu, wo sie sich doch auch freute ihre Geliebte zu sehen, sie hätte sie am liebsten eng umarmt, Leidenschaftlich geküsst und verführt, doch das ginge nicht, noch nicht. 'Zeig mir gleich mal deinen Arm.' bat sie Aimeé normalen Tons, als ihr Vater neben sie trat. Er begrüßten sie und Jamila bat beide hinein ins Haus und in den warmen Salon. Dort war Charles mit Anna, wie immer zu der Zeit um mit ihr Lesen und Schreiben zu lernen. Er begrüßte ebenfalls die Gäste, Jamila stellte ihre Tochter vor, die die Gäste auch höflich Willkommen hieß auf den Hof. Aimeé und ihr Vater wärmten sich im Salon bei einer Tasse Tee auf und Aimeé zeigte Jamila auch ihren Arm wo sie die Stute vor gut einer Woche gebissen hatte. Sie hielt wie schon einmal ihren Arm in einer Hand und strich sanft über den Blauen Fleck. 'Ist noch was geschwollen, aber das geht die Tage weg. Tut sicher noch weh, wenn man drauf drückt, oder?' sah sie Aimeé in die Augen und mit leichten roten Wangen nickte sie nur. 'Nicht so schüchtern Aimeé.' sprach ihr Vater, als er die roten Wangen seiner Tochter sah. Charles hatte das alles ganz genau Beobachtet, musterte er Aimeé nun gründlich. Sie gefiel ihm, vielleicht gerade weil sie so zurückhalten und schüchtern war, vielleicht würde sich das im laufe des Nachmittages noch legen und er könne ein paar Worte mit ihr wechseln, aber erst mal blieb er im Salon mit Anna und überließ seiner Frau das Geschäftliche. 'Gut, dann sollten wir mal in den Stall. Ich habe ein paar Pferde für dich ausgesucht, wo du dir eins von aussuchen darfst. Reiten kannst du doch sicher.' sah Jamila Aimeé an und wieder nickte sie nur. Sie wurde nicht schlau aus dem Mädchen, oder versuchte sie so nur ihre Freude, ihre Gefühle der rothaarigen Frau gegenüber zu verstecken? Sie gingen in den Stall und die Hausherrin zeigte die Pferde die sie ja in aller Frühe zurecht gemacht hatte. Nach gefühlten Stunden hatte Aimeé die Wahl zwischen zwei Pferden die ihr gefielen, geritten war sie beide auch und beide gefielen ihr zu gut, doch sie durfte nur eines haben. Eines der Pferde war eine zierliche Rappstute Stute ohne Abzeichen. Jamila hatte ihr erklärt, das diese Stute im Sommer eher Schokobraun ist und im Winter Schwarz. 'Das nennt man Winterrappe. Kommt nicht sooft vor und so gern gesehen ist das auch nicht, viele wollen auch im Sommer Pechschwarze Pferde haben und keine Schokobraunen.' erklärte Jamila weiter. Das zweite Pferd war ebenfalls eine Stute, aber eine etwas größere, Fuchsfarbend mit Blesse und weißen Fesseln. 'Ach Papa, kann ich nicht beide haben?' sah Aimeé ihren Vater an, doch er schüttelte nur den Kopf. Dann kam Jamila eine Idee wie Aimeé beide Pferde haben könnte, verschenken würde sie keine der beiden. Sie unterbreitete dem Mann ihren Vorschlag, er sah sie skeptisch an, doch es würde seiner Tochter vielleicht gut tun, war Aimeé doch recht verwöhnt und mit Sechzehn könnte sie auch schon leichte Arbeiten verrichten. Unter vier Augen stellte der Vater seine Tochter vor vollendeten Tatsachen. Erst war sie empört und sauer über diese Entscheidung die über ihren Kopf hinweg beschlossen wurde, dafür das sie dann doch beide Pferde haben durfte. Hatte sie den Sinn hinter diesem Plan noch nicht verstanden und war mehr als wütend auf ihren Vater, auf ihre Geliebte. Stampfenden Schrittes ging Aimeé zur Sattelkammer, sie hatte Jamila dort hin gehen gesehen, als sie mit ihrem Vater sprach. Die Hausherrin war dabei Trensen zu ordnen und Sachen zusammen zu suchen von den beiden Stuten, sie würde diese mitgeben, nur die Sättel nicht. Wütend stand Aimeé in der Tür des Raumes und Jamila sah erschrocken in ihr erbostes Gesicht. 'Was.. Was fällt euch eigentlich ein!!' schrie sie Jamila an und ging selbstbewusst auf sie zu und blieb nah bei ihr stehen, sah ihr in die Augen mit bösem Blick. 'Ach du dummes Ding. Hast du nicht verstanden was ich damit bezwecke?' hing Jamila die Trense die sie in der Hand hielt wieder an ihren Platz, blieb ganz ruhig und unbeeindruckt von Aimeés Verhalten, fasste sie an einem Handgelenk und zog sie in eine der hinteren Ecken, versteckt hinter Sätteln, drückte Aimeé an die kalte Wand. 'Ich habe das für uns getan, meine Süße, denn so kannst du bei mir sein, jeden Tag. Verstehst du jetzt?' erklärte Jamila ihren Hintergedanken und Aimeés Augen weiteten sich, sie verstand und zwar ganz gut. Jamila knöpfte den Mantel von dem Mädchen auf, strich mit der Hand über ihr Korsett, sie hatte Handschuhe an, doch das störte weder sie noch Aimeé. Das junge verliebte Mädchen tat es ihr Gleich und knöpfte den Mantel von Jamila auf, doch war da ja noch der Gehrock, den knöpfte sie ebenfalls auf, sie trug keine Weste und auch mal kein Plastron welches ihre Bluse zusammen hielt. Mutig und ohne Scham griff Aimeé unter die Bluse ihrer Geliebten. Jamila atmete schwer, ihr Herz schlug wild, es war etwas neues und es fühlte sich gut an. Sie hatte schon Aimeés Busen gefasst, drückte ihn durch das Korsett und das Mädchen stöhnte leise. Aimeés Hand war kalt, sie trug keine Handschuhe. 'Aaah.. hast du kalte Hände.' zuckte Jamila kurz, als Aimeés Hand ihre Brust berührte, ihre Haut zog sich bei der kalten Hand zusammen und ihre Knospe wurde hart. Sie sahen sich bei ihrer Fummelei die ganze Zeit in die Augen, erst jetzt als Aimeé anfing die harte Knospe ihrer Geliebten zu umspielen und zu stimulieren, küsste Jamila ihr süßes Mädchen, denn sie würde lauter stöhnen als sie, wenn sie so weiter machen würde. Leidenschaftlich küssten sie sich und schnell vergaß die Hand von Aimeé was sie tat, denn Jamila liebkoste ihren Hals, knetete ihre Brust fester und drückte ihren Körper nun an Aimeés gegen die Wand der Sattelkammer. 'Oh meine Süße.. ich würde dich hier und jetzt verwöhnen, mehr und mehr.' stöhnte Jamila vor Lust. War in ihr immer noch das Verlangen nach einem Höhepunkt, hatte Charles es ihr nicht gegeben nach dem schnellen Liebesakt am Vormittag. Bei den Worten drückte Aimeés Hand die Brust ihrer älteren Geliebten feste, fasste ihre Knospe zwischen Daumen und Zeigefinger, drückte sie und zog leicht an ihr. Jamila zog die Luft scharf ein, stöhnte leise, hatte Aimeé eine der erogensten Zonen ihrer Geliebten gefunden, die andere war ja ihr Hals, doch da traute sich das Mädchen nicht es zu tun, sie wusste nicht wie man es macht, jemanden zu verführen. Aber es war jetzt auch nicht wichtig, sie hatten diese paar Minuten für sich gehabt. Charles war nun im Stall, holte die Kutschpferde die ja schon ausgesucht waren um sie an der Kutsche festzubinden. Als er an der Sattelkammer vorbei ging hörte der die Stimme seiner Frau, zwar nur leise, denn sie flüsterte ja, dann hörte er das rascheln von Stoff und die Geräusche des Wechselsspiels zweier Zungen in einem innigeren Kuss, wie sie es ja auch oft taten. Sofort weiteten sich seine Augen, seine Wangen röteten sich, denn seine Frau war dort drin mit ihrer Geliebten und sie taten etwas mit einander. Wie angewurzelt blieb er stehen, horchte dem stöhnen, dem rascheln des Stoffes, wo er vermutete das sie sich gegenseitig berührten, streichelten, stimulierten. Er würde es zu gerne sehen, doch würde Aimeé sich erschrecken, sich schämen und dem Hausherrn später nicht mehr unter die Augen treten können. Er schüttelte den Kopf, er durfte jetzt nicht daran denken, es sich vorstellen. Seine Beine setzten sich wieder in Bewegung, wusste er noch nichts von Jamilas Plan wie sie Aimeé bei sich behalten konnte, er würde es noch früh genug erfahren. Das sich sein bestes Stück aufgerichtet hatte, als er an der Sattelkammer stand und den liebenden Geräuschen gelauscht hatte, sah man zum Glück nicht unter seinem Mantel, doch drückte es sehr und es störte ihn, nur was sollte er machen, er hatte sie gehört und seine Phantasie ließ in seinem Kopf Bilder erscheinen die ihn sehr erregten. Dabei wollte er es doch gar nicht, wieder schüttelte er den Kopf. Die Vier Pferde waren an der Kutsche gut festgebunden. Wunderte sich Charles, warum dann noch zwei Stuten da standen, sollte doch nur ein Pferd noch mitgehen. Aimeés Vater klärte Charles auf. 'Ach so, ja dann. Soll denn eine hier bleiben und eine geht mit?' fragte er den Mann der nickte. 'Nur Aimeé muss sich noch entscheiden welche sie hier behalten möchte und welche mit zu uns nach Hause geht. Wo ist sie überhaupt?' sah sich der Mann auf dem Hof um, er sollte nicht in die Sattelkammer gehen. 'Ich glaub meine Frau ist in der Sattelkammer und sucht Sachen zusammen von den Stuten. Ich werde sie mal holen.' ging Charles eiligen Schrittes wieder zur Sattelkammer, kündigte sein erscheinen mit Worten an, denn Aimeé sollte sich nicht erschrecken. Jamila und Aimeé standen in der Sattelkammer, als wäre nichts gewesen, erklärte sie dem Mädchen die verschiedenen Trensen und Gebisse. Musste Charles auch so tun als hätte er sie nicht gehört, belauscht bei ihrem heimlichen intimen Austausch von Zärtlichkeiten. 'Dein Vater möchte wissen welches Pferd hier bleiben soll. Er sucht dich schon überall.' stand Charles in der Tür und sah die beiden an. Erschreckt hatte sie sich nicht, auch wenn sie ihn gar nicht gehört hatte. 'Oh, dann werde ich mal schnell zu ihm gehen.' eilte Aimeé schnellen Schrittes aus der Kammer, ließ ihre Geliebte bei den Trensen stehen, huschte an Charles vorbei auf die Stallgasse. Er trat in die Kammer an seine Frau die die Trensen wieder ordnete. 'Und? Hattet ihr Spaß?' sprach er sie direkt an. Sie zog die Augenbrauen zusammen, sah weiter auf die Trensen. 'Wie Spaß? Was meinst du?' versucht sie so tun als wäre wirklich nichts passiert zwischen ihr und Aimeé. 'Jetzt hör auf dich zu versuchen raus zureden. Ich habe euch gehört, dein stöhnen als sie wohl eine deiner empfindlichsten Stellen berührt hat oder sogar noch mehr.' sprach Charles nun mit lüsterne Stimme. Jamilas Wangen röteten sich, er hatte sie wirklich gehört bei ihrer Fummelei. Sie räusperte sich, wandte sich von ihm ab, sie wusste ja wie sehr er sie und Aimeé zusammen sehen würde bei so was. 'Jaa... ähm.. ' war es ihr doch etwas unangenehm das er sie gehört hatte, dreht Charles den Rücken zu, doch er trat an sie und fasste ihre Schultern. 'Es ist doch nicht schlimm und du brauchst dich doch dafür nicht zu schämen.' sprach er ganz ruhig. 'Doch.. ich ich.. ach es sollte keiner hören und du erst recht nicht. Jetzt willst du es unbedingt, uns zugucken, oder etwa nicht?' drehte sie mit dem letzten Satz zu Charles um. Er konnte es nicht leugnen, das was er gehört hatte, hatte sein Verlangen danach noch gesteigert. Er schwieg und sein Schweigen bestätigte was Jamila schon geahnt hatte. 'Sie wird bei uns einziehen und als Dienstmädchen ihr zweites Pferd abarbeiten.' schnitt sie ein anderes Thema an. 'Dann hast du sie jetzt bei dir, deine süße Geliebte.' legte Charles beiden Armen um seine Frau und sah sie nur an. 'Ja, ich habe sie bei mir. Sie ist mein ganz allein.' konnte sie noch gar nicht richtig glauben das sie nun bei ihr war, sie sich jeden Tag sehen konnten, jede Nacht miteinander verbringen konnten wenn sie wollten. Auf dem Innenhof fiel es Aimeé schwer sich zu entscheiden. 'Also ich würde die dunkle hier behalten, mit ihr kamst du besser zu recht.' erklang Jamilas Stimme aus dem Stallgebäude, Charles ging neben ihr. 'Wenn du mal ausreiten möchtest ist die dunklere wirklich die bessere Wahl.' stand sie nun neben Aimeé und ihrem Vater. 'hmm.. wenn ihr meint, dann geht die Fuchsstute zu uns nach Hause.' entschied Aimeé sich nun endlich. Charles nahm dann die dunkle Stute und brachte sie wieder in ihre Box zurück. Jamila ging mit Aimeés Vater ins Haus, nach oben ins Büro, sie hatte schon die Papiere der Pferde rausgesucht, nur die der beiden Stuten musste sie noch raus suchen, fand sie schnell und legte diese zu denen der anderen Pferde, dann kamen die Zahlen auf den Tisch, der Preis für die fünf Pferde. Der Mann zahlte den Preis, war mehr als zufrieden, denn die Pferde waren jedes Geldstück Wert. 'Morgen wird eine Kutsche Aimeé her bringen, sie wird ihre Sachen heute Abend noch packen.' klang es fast schon so, als wäre er froh Aimeé los zu werden, doch glauben wollte Jamila das nicht. Sie gingen nachdem der ganze Papierkram über den Tisch war wieder nach unten. Charles hatte sich etwas mit Aimeé unterhalten, wollte er sie ja auch näher kennenlernen und später noch näher, intimer. An der Kutsche verabschiedeten sich die vier noch von einander. Aimeé würde sie ja morgen wieder sehen. Vor dem Abendessen pfiff Jamila noch alle Dienstmädchen zusammen. Sie informierte sie darüber, das ab morgen ein junges Mädchen als Dienstmädchen anfängt. Sie sollte erst die Pflichten in der Küche lernen, dann die in der Waschküche, später dann die den Hausputz angehörten und erst ganz zum Schluss bekäme sie einen festen Platz mit festen Aufgaben die sie jeden Tag zu erledigen hatte. 'Sie ist noch jung und hat vorher noch nie als Angestellte gearbeitet. Also wenn ich auch nur einmal höre das sie ungerecht behandelt wird, gibt es Konsequenzen. Und es ist mir dann egal WER es war, alle werden die Konsequenzen für ein Fehlverhalten ihr gegenüber zu spüren bekommen. Ist das bei jedem angekommen?' sprach Jamila klar und ernst zu ihren Dienstmädchen, denn sie wusste das es unter ihren Dienstmädchen so einige hinterlistige Zicken gab, die nur auf ein neues Opfer zum schikanieren und rum kommandieren warteten. Die Frauen nickten mit den Köpfen. 'Gut. Ich hoffe das es auch wirklich so ist. Ihr könnt jetzt eurer Arbeit wieder nach gehen.' mit dem letzten Satz verließ sie die Küche in der sie alle versammelt hatte. Im Eingangsbereich traf sie wieder auf Charles. 'Sag mal wo bleibt Jim eigentlich? Er müsste doch schon längst zuhause sein.' sah Jamila auf die große Uhr. Es war schon halb sechs, es war schon dunkel draußen. Er sollte doch nach der Schule gleich nach Hause kommen, da es so früh dunkel wurde. Vielleicht hatte sie seine Heimkehr auch gar nicht mitgekriegt, da ja Aimeé und ihr Vater da waren, sie waren doch sehr Beschäftigt im Stall. Anna war auf ihrem Zimmer, hatte sich noch Bücher zum Lesen üben mit auf ihr Zimmer genommen, denn den ganzen Verkaufskram wollte sie nicht mit anhören. Am späten Nachmittag war sie auf ihrem Bett über den Büchern eingeschlafen. Jamila ging nach oben, sah nach Anna, sie schlief immer noch, dann ging sie zu Jims Zimmer, hoffte er wäre da und sie bräuchte sich nicht weiter Sorgen machen. Langsam öffnete sie die Tür, es war dunkel im Zimmer. Sie zündete ein Streichholz an und damit ein paar Kerzen, mit einer ging sie an Jims Tisch und zündete dort die Kerze auf dem Tisch an. Dann sah sie auf sein Bett, da lag er, atmete ruhig und gleichmäßig, schlief tief und fest. Er war wohl sehr müde gewesen, war er ja auch sehr früh aufgestanden. Sanft weckte sie ihren Sohn. 'Jim? Komm werde mal wach mein Junge.' strich sie ihm über sein Haar und seine Schulter. Grummelig drehte sich Jim auf den Rücken. 'Mama?' erklang seine Stimme, er kniff die Augen zusammen, rieb sie sich kurz, drehte seinen Kopf und sah seine Mutter an. 'Na, hast du gut geschlafen? Es gibt bald Abendessen. Du hast doch sicher Hunger.' kniete Jamila an seinem Bett, nahm seine Hand und ihre. 'Ich ich fühle mich nicht gut... ich glaube ich werde Krank.' sprach Jim leise zu seiner Mutter, sie fühlte gleich seine Stirn, aber sie war nicht wärmer als normal und er habe ja jetzt geschlafen, da hatte er sowieso rote Wange, fühlte sie aber noch an seinen Hals. 'hmm...' kam nur von ihr. 'In der Schule sind viele Krank, haben Schnupfen und Husten... Mama... ich glaube ich habe mich angesteckt... Etienne ist auch krank und war schon zwei Tage nicht mehr in der Schule.' erzählte Jim seiner Mutter. 'Warum bist du nicht gleich zu mir gekommen als du aus der Schule Heim kamst? Du weißt doch, das ihr sofort zu mir kommen sollt, wenn ihr euch nicht wohl fühlt.' sprach sie besorgt zu ihrem Sohn. 'Du.. du warst doch Beschäftigt.. und ich wollte nicht stören.' sprach er bedrückt, dabei hätte er nicht gestört, seine Mutter würde jedes Verkaufsgespräch für ihre Kinder unterbrechen, sie waren doch das wichtigste auf der Welt für sie. 'Ach Jim... Bleib mal liegen. Ich mache dir einen Tee und bringe dir etwas Brot.' sollte Jim seinen bevorstehenden Schnupfen es erschweren auszubrechen indem er schwitzte, er sollte viel viel trinken und im Bett liegen bleiben, nur für seine Notdurft durfte er aufstehen, wenn er überhaupt musste. Sie verließ sein Zimmer und kam eine gute halbe Stunde später mit einem bestimmten Tee und zwei Scheiben Brot mit Butter wieder in sein Zimmer. 'Hier, der Tee wird dir gut tun, aber trink langsam er ist noch heiß. Die Kanne und noch eine solltest du heute Abend noch trinken, ja?' sprach sie zu Jim, bleib noch bei ihm, erhellte sein Zimmer indem sie mehr Kerzen anzündete. Sie würde sich liebevoll um ihren Sohn kümmern. Zum Abendessen ging Jamila wieder zu Anna um sie zu wecken. Irgendwie waren ihre Kinder im Winter träger als im Frühjahr und Sommer. Die Nacht schlief Jim noch relativ gut, ab und zu wurde er wach, weil seine Nase ihn nervte. Anne das Dienstmädchen wacht die Nacht über seinen Schlaf, seine Halsschmerzen kamen dann auch noch dazu. Jamila hatte Charles auch darüber informiert, das ihr Sohn krank wird, Schnupfen kriegt und er sich ihm nicht nähern sollte, wenn er nicht auch krank werden möchte. Am nächsten Morgen war Jamilas erster Gang zu Jim. Er war schon lange wach, wegen seiner dauern laufenden Nase. Anne war auf einem Stuhl eingeschlafen. Vorsichtig weckte Jamila das langjährige Dienstmädchen. Sie gab ihr noch zur Aufgabe den Tee für Jim zu zubereiten, danach dürfte sie sich zurückziehen für den Vormittag. Nach Jims befinden brauchte sie gar nicht zu fragen, man sah ihm an, das er nicht gut geschlafen hatte und jetzt fand er es ganz gut das seine Mutter da war, ihm beim morgendlichen waschen half und ihm ein neues Schlafhemd anzog. 'Wenn du keine Luft mehr durch die Nase kriegst, sag es mir, dann mache ich dir etwas was dir hilft.' bat sie ihren Sohn, der wieder in sein Bett stieg, vielleicht könne er ja doch noch etwas Schlaf finden. Später brachte Anne den Tee und Jim sollte gleich etwas davon trinken. Hunger hatte er keinen. Heute kam ja auch Aimeé. 'Ach nee.. immer alles auf einmal.' schimpfte Jamila leise zu sich selbst. Sie müsste sich ja auch um sie kümmern, ~ja.. kümmern.. ganz besonders um sie kümmern. ~ grinste sie hinterlistig. Eine Kutsche bracht sie auf den Hof der de Burgh's, ihr Vater war nicht dabei. Zwei Koffer voller Anziehsachen und Kram hatte sie dabei, staunte Jamila nicht schlecht als sie ihr süßes Mädchen mit den Koffern sah, das sie so viel Zeug hatte, hätte sie nicht gedacht. Charles half ihr dabei die Koffer ins Haus und in ihr Zimmer zu bringen. Das teilte sie sich mit zwei anderen Angestellten. Nachdem sie alles in ihrer neuen Unterkunft gebracht hatte gab es die große Vorstellungsrunde, auch die Stallburschen mussten antreten. Vor allen Angestellten wurde Aimeé als neues Dienstmädchen vorgestellt. Dann ging Jamila noch mit ihr zu ihrem Sohn und dann suchten sie die große weiße Katze. Im Speisesaal lag er unter dem Tisch und schlief. Jamila erklärte ihr, das ihre erste feste Aufgabe es sei, alle zwei Tage zum Schlachter zu fahren, mit der kleinen Kutsche um Fleisch für den weißen Löwen zu holen. Sie würde nicht alleine Fahren, einer der Stallburschen käme immer mit. Nach den ersten Kennenlernen unter den Angestellten, zeigte Jamila ihr das restliche Haus, den Stall kannte sie ja schon, doch ging sie mit ihr trotzdem nochmal in den Stall, zeigte ihr wo ihre Stute steht und in der Sattelkammer wo der Platz ist von Sattel und Trense der Stute ist. Beflügelt von der Erinnerung von Vortag, was sie hier getan hatten hielt es Jamila nicht mehr aus, sie hatte sich die ganze Zeit versucht autoritär und bestimmend Aimeé gegenüber zu verhalten, doch jetzt wieder in der Sattelkammer konnte sie sich nicht mehr zurückhalten. Auch an Aimeé merkte sie eine innerliche Spannung, eine Zurückhaltung, sie wich den Blicken Jamilas immer aus, sah auf den Boden. Ohne Vorwarnung fasste Jamila Aimeé am Handgelenk, zog sie eiligen Schrittes wieder ins Haus, hinauf auf ihr Zimmer. Es war jetzt schon später Nachmittag und es war schon dunkel draußen, sie sah keiner, den die Angestellten waren damit beschäftigt das Abendessen zu zubereiten und den Speisesaal herzurichten. Anna war in ihrem Zimmer, sie las jetzt schon gut alleine Bücher. Charles war kurz bei seinem Sohn gewesen, hörte die eiligen Schritte und das die Tür ihres Schlafzimmer etwas unsanft ins Schloss fiel. Im Zimmer machte sich Jamila gleich über ihre Geliebte her. 'Ich hab es nicht mehr ausgehalten...' schnaufte Jamila bei einer kurzen Unterbrechung ihres Kusses und ihre Hände befreiten Aimeé vom schweren Mantel, zogen ihr den Schal vom Hals. Sie entledigte sich ebenfalls schnell von ihren Handschuhen und vom Mantel. Griff um Aimeés Taille an ihren Rücken und drückte sie eng an sich. ~Jetzt gehörst du mir, mir allein.~ und ihr Kuss wurde fordernder, sie wollte Aimeés Körper, jetzt sofort. 'Ich will euch.. gebt mir eure Liebe...' säuselte das junge Mädchen, atmete schwer und sah Jamila mit heißen roten Wangen und voller Erregung in die Augen. Jamilas Hände zögerten nicht lange nach Aimeés Worten und zogen die Schnüre ihres Korsetts auf und Aimeés Finger knöpfen eilig den Gehrock ihrer älteren Geliebten auf, streiften ihn über ihre Schultern und er fiel zu Boden. Hatte Jamila aber heute ein Plastron um den Hals, da hatte Aimeé doch Schwierigkeiten und Jamila half die Ziernadel und den Knoten zu lösen. 'En.. Entschuldigt...' entriss sie sich verlegen Jamilas Blick, worauf sich Jamila sich von ihr abwandte, denn das Tuch und die Ziernadel sollten nicht einfach zu Boden fallen und sie legte es auf den kleinen Nachttisch am Bett ab. 'Du brauchst dich doch nicht entschuldigen. Zieh lieber dein Kleid aus.' forderte sie vom Lockenkopf, sie sah etwas erschrocken aus bei der Forderung, sah starr auf Jamila die ihre Bluse aus der Hose zog, ihren Oberkörper entblößte und die Bluse von ihren Schultern zu Boden fallen ließ. Aimeé war starr beim Anblick Jamilas Oberkörper, fiel ihr Blick auf das Tattoo was Jamila über der linken Brust trug, starrte es regelrecht an. Jamilas Figur war immer noch Schlank, trotz zwei Schwangerschaften. 'Muss ich dir doch helfen, hm?' stand Jamila vor dem angewurzelten Mädchen, hatte sie jetzt doch Angst davor sich mit ihr zu vergnügen, denn vereinen konnte man es ja nicht nennen. Jamila fasste das Korsett, die Schnüre hatte sie gelockert, zog sie diese wie auf dem Ball nun auch wieder aus den Ösen und befreite den schlanken Mädchenkörper davon, schmiss das elende Ding einfach bei Seite und drückte ihre Körper gegen den von Aimeé und wieder vereinten sich ihre Lippen zu einem Kuss. Bräuchte Aimeé doch mehr Zeit um in Stimmung zu kommen, es war doch für sie alles Neu. Jamila hingegen wusste ja wie es ist, jemanden zu verführen, Zeit zu geben bis man sich aufeinander einlassen konnte. Der Herzog war damals genau so zu ihr gewesen bei ihrer ersten gemeinsamen Nacht. Sie müsste genau so zu Aimeé sein, dann würde es schon klappen und wenn doch nicht, wäre es nicht schlimm. Nach Minuten fing Aimeé an ihre Röcke nach und nach auszuziehen, unterbrachen dafür immer wieder ihren Kuss bis sie gänzlich nackt vor ihrer Liebe stand, doch etwas unangenehm war es ihr schon, so im Raum zu stehen. Jamila nahm ihre Hände, führte sie zum Bett, hatte sie ja noch ihre Stiefel und die Hose an. Aimeé saß auf der Bettkante, sah ihr zu wie sie sich die letzten Kleidungsstücke auszog und zu ihr ans Bett trat. Drückte Jamila Aimeés Körper in die Laken, sah ihr dabei in die Augen, stand auf allen Vieren über ihr und legte ihren Körper vorsichtig auf den ihres Mädchen ab, sie sollte ihn einfach nur spüren, sie sollten ihren Körper erkunden. Mutig strichen Aimeés Hände über Jamilas Körper, fassten ihren Busen feste, stimulierten die harten rosa Knospen wieder und nur zögerlich strich ihre rechte Hand immer wieder kurz an Jamilas Scham vorbei. ~Es ist doch nichts dabei.. sie sie tat es doch auch bei mir, ohne zu zögern.~ dachte sich Aimeé, versucht sich selber gedanklich Mut zu machen. Dann fasste Jamila ihre rechte Hand und führte sie zu ihrer Weiblichkeit, ganz vorsichtig sollte Aimeé sie erkunden. Küssten sie sich wieder und Aimeé wurde mutiger als Jamila immer wieder in den Kuss stöhnte und ihre Weiblichkeit immer wieder die Hand drückte, hatte sie Jamilas empfindlichste Stelle gefunden und rieb die instinktiv, als täte sie es nicht zum ersten Mal. Einige Minuten lagen sie so da, Jamila genoss es von ihrer Süßen verwöhnt zu werden. Streichelte sie immer wieder über ihren kleinen Busen und Liebkoste ihren Hals, sie müsste sie nicht die ganze Zeit so verwöhnen, sie hatten Zeit und Jamila wollte doch auch was von ihr haben und eigentlich sie verwöhnen und nicht so einseitig wie jetzt. Jamilas Weiblichkeit war feucht und erregt, sie könnte jetzt Charles gebrauchen, sie hatte Verlangen nach seinen harten, tiefen Stößen. Doch sie wollte nicht daran denken, sie wollte ihr Mädchen verwöhnen. Sie fing wieder an ihren Hals zu Liebkosen, fuhr aber weiter hinab an ihren Busen, hielt sich an ihnen solange auf bis ihre Knospen hart wurden, drückte sie genau so wie sie es bei ihr getan hatte und ihre Lippen umschlossen sie und fing an mit ihrer Zunge sie zu umspielen, Aimeé stöhnte etwas lauter auf bei dem was ihre Geliebte tat. Charles lauscht an der Tür, hörte eine Zeit lang nichts, es war doch eine verräterische Stille, bis Aimeé lauter aufstöhnte, dann war ihm alles klar. Er schluckte, er wollte es doch, beide zusammen sehen, ihnen zu sehen, doch jetzt, wo er seinem Ziel so nahe war ergriff ihn die Angst. Doch er bräuchte doch gar keine Angst haben, er würde doch nur zu sehen, sich am Anblick zweier Frauen die sich liebten ergötzen, er hatte es sich doch schon die Tage immer wieder vorgestellt. Bei einem weiteren stöhnen von Aimeé konnte er sich doch nicht mehr zurück halten, er würde noch alles verpassen und so öffnete er langsam die Tür, versuchte keine lauten Geräusche zu machen. Es war nicht ganz dunkel im Raum, es brannten zwei Kerzen. Als er an ihrem Bett trat sah er nur schemenhaft ihre beiden Körper auf dem Bett, den die eine Kerze auf dem kleinen Tisch schenkte nur wenig Licht und sie flackerte immer wieder, aber das war er sah reichte Charles, die Geräuschkulisse dazu ließ seine Männlichkeit erhärten, ohne das er bewusst wollte. Er sah wie seine Frau den Körper des Mädchen mit Küssen verwöhnte und ihre Hand zwischen den Beinen ihre Weiblichkeit streichelte. Sie hatte Charles bemerkt, sie kannten sich doch viel zu gut, als das sie seine Anwesenheit nicht bemerken würde. Sie schenkte ihm einen kurzen Blick, er stand wie vor kurzem Aimeé angewurzelt da, nicht in der Lage sich zu bewegen bei dem was er sah. Jamila ärgerte ihren Charles, reizte ihn, denn sie ließ ihn auf Aimeés Weiblichkeit blicken, wie sie sie streichelte, stimulierte und das Mädchen leise stöhnte, doch das Fass zum überlaufen brachte Jamila damit das sie diese unberührte Weiblichkeit küsste und ihre Zunge über sie gleiten ließ, an ihre Perle, diese küsste und mit ihrer Zunge umspielte, wie als würden sie sich innig küssen. Sie wusste ja wo es ihr am besten gefällt, wo sie am schnellsten zu ihrem Ziel kam. 'Oh Gott.. was macht ihr da...' griffen Aimeés Hände ins Laken, zuckte, wollte mehr und zog die Luft tief ein bei dem was Jamila an ihr tat, es war besser als das was sie auf dem Ball getan hatte und sie hörte damit nicht auf, Aimeé sollte zu ihrem Höhepunkt kommen, das wollte sie schließlich. Zeigte Jamila Charles damit, das sie ihr gehörte und nicht ihm. Er durfte dieses jungfräuliche Mädchen nicht haben, sie gehörte nur ihr. Noch mal sah sie zu ihm und er schüttelt leicht den Kopf und grinste fies. Er würde es nicht akzeptieren, er wollte sie auch, wenn auch nicht ihre Unschuld, aber er wollte auch diesen jungen Körper anfassen und sich mit ihr etwas vergnügen. Aimeé atmete schwer, bemerkte nicht ihren Beobachter, ihre Sinne waren benebelt. 'AAAHHH... macht weiter.... das ist so gut... ' stöhnte das Mädchen und Jamila merkte schon das sich ihrem Ziel näherte, denn sie wurde immer feuchter, drückte ihr Becken ihr immer wieder entgegen, hielt Jamila mit einer Hand dagegen, sie hätte sonst große Mühe es zu ende zu bringen. Charles konnte sich nicht mehr zurückhalten und nur zusehen. Seine harte Männlichkeit wollte in eine der beiden eintauchen und mit tiefen Stößen in ihr ergießen, auch wenn er es nicht durfte. Er schritt langsam ans Bett, befreite sein bestes Stück von der Hose, zog sie aber nicht aus. Als Jamila seine pralle Männlichkeit sah änderte sie ihre Position, war wieder auf allen Vieren, verwöhnte Aimeé weiter, es dauerte nicht mehr lange. Charles rieb sein hartes Stück schon an Jamila, sie war feucht und heiß, doch er wartete bis das junge Mädchen ihren Höhepunkt genossen hatte. Laut und kurz stöhnte Aimeé auf als Jamilas Zunge sie zum Ziel gebracht hatte. Griff feste in das Laken, atmete schwer und schnaufte, war es doch sehr intensiv gewesen. Beruhigte sich ihre Atmung schnell wieder und Jamila stand wieder über ihr, sah ihr in die Augen, auf die roten Wangen. Aimeés Muskeln zuckten noch immer. 'Wir haben einen Voyeur.' sprach sie leise zu Aimeé und stöhnte auf, denn Charles war hinter ihr aufs Bett gestiegen und nahm seine Frau, er konnte nicht mehr warten. Aimeé verstand erst nicht, erst als sich Jamilas Körper rhythmisch bewegte begriff sie, das ihr Mann, der Hausherr, hier war, bei ihnen im Bett. 'Aahh Charles nicht gleich so feste.' schnaufte sie, war Charles ungestüm und grob bei dem was er tat, doch war er nicht taub und seine Stöße wurden langsamer aber tief, wo Jamila bei jedem leise stöhnte. Aimeé beobachtete den Akt, unter ihrer Geliebten liegend, sah wie sie jeden seiner tiefen Stößen genoss, leise stöhnte, ihre Wange sich röteten. Dann stütze sich Aimeé auf ihre Ellenbogen und küsste ihre Geliebte, fasste an ihre Brüste, knetete sie, dann kam das Mädchen auf die Idee ihre Liebe wieder an ihre empfindlichste Stelle zu fassen, sie war ganz hart, als würde sie nur darauf warten angefasst, gerieben zu werden. 'Aaahh.. meine Süße... ' schnaufte Jamila, denn Aimeé tat es richtig und sie küssten sich wieder. Charles stöhnte, merkte er das es um seine Männlichkeit enger wurde als das junge Mädchen anfing an der Perle seiner Frau zu reiben. 'Was macht ihr Zwei da bloß.... ich kann gleich nicht mehr...' beschwerte er sich schnaufend, denn schon wieder ging es viel zu schnell, er wollte doch länger diese schöne Enge genießen. 'Nimm ihn in die Hand ihn reibe ihn kurz.' flüsterte sie Aimeé ins Ohr, denn kurz darauf war sie an ihrem Höhepunkt angekommen, stöhnte in Aimeé Halsbeuge und Charles zog seine Männlichkeit aus ihr, er hätte sich am liebsten in ihr ergossen. Dann spürte Aimeé was ihre Geliebte ihr eben in Ohr geflüstert hatte und griff nach Charles bestem Stück und rieb ihn, er wusste nicht wie ihm geschah, stöhnte laut, sackte nach vorne musste sich mit den Händen auf Jamila abstützen und seine Männlichkeit spritze pulsierend und zuckend seinen Samen auf Aimeés Arm und Hand. Sie erschrak kurz, bei dem was sie in der Hand fühlte und was in ihre Hand und auf ihrem Arm hinunter lief und tropfte. Aimeé blieb noch im Zimmer bei ihrer Geliebten und ihrem Mann. Aber zu einem weiteren Liebesakt kam es nicht, sie lagen eher zusammen. Charles hatte den Körper von Aimeé und sie seinen mit streichelnden Händen erkundet. War es Aimeé aber dann nach einer Weile zu unangenehm, es war schließlich der Hausherr. Er nahm es ihr nicht übel, konnte sie verstehen, sie war noch so jung und unerfahren. Schmiegte sich Aimeé an ihre Geliebte unter die Decke, an ihren weichen Busen und warmen Körper. Jamila hatte sich ihre Bluse wieder übergezogen, denn warm war es im Zimmer nicht mehr und ihre harten Knospen zeichneten sich durch den Stoff der Bluse ab. Später trieb der Hunger alle drei aus dem Bett, sie hatten die Zeit ganz vergessen und es war ja schon spät, fast schon zu spät um noch zu Abend zu essen. Aimeé würde wie die anderen Dienstmädchen in der Küche essen. Ihre erste Nacht schlief Aimeé ganz gut in ihrem neuen Zuhause. Wäre sie nur viel lieber an der Seite ihrer Geliebten eingeschlafen. Jim kurierte den Schnupfen aus, hatte der Tee und die Bettruhe ihm geholfen und war mehr als froh wieder richtig Atmen zu können und Essen wieder zu schmecken. Angesteckt hatte sich zum Glück keiner bei ihm. Sein Vater und seine Schwester mieden weitestgehend den Kontakt mit ihm, nur ab und zu waren sie zum ihm gekommen und Jamila achtete darauf sich immer die Hände zu waschen, wenn sie sein Zimmer verließ, wollte sie das Haus nicht voller Schnupfenkranker haben.. Kam sich Jim dabei wie ein schwer Kranker Mensch vor. Doch jetzt war alles vorbei und Weihnachten stand ja auch vor der Tür. Auf den Weihnachtsball würden sie ja auch noch gehen. War Jamila mit Aimeé zum Schneider gefahren um das Kleid abzuholen für den Ball. Zeigte sie dem Mädchen noch was die Stadt, wo sie was findet, wenn sie einkaufen musste. 'Was soll es jetzt eigentlich zu essen geben an Heiligabend?' war Jamila mit Charles am Nachmittag im Salon, tranken Tee mit etwas Gebäck. Jim war mit Anna und dem ebenfalls wieder gesunden Etienne draußen spielen. 'Hmm.. letztes Jahr hatten wir Gans, oder? Dann wäre Reh wieder dran.' überlegte Charles kurz. Sie hatten sich geeinigt, im Jahreswechsel Reh und Gans Heiligabend zu essen. 'Ja, stimmt.. Reh.. hmm das müsste ich ja dann noch schießen gehen. Es wird Zeitlich alles was eng, aber es kam ja auch was dazwischen.' grinste sie, denn es war Aimeé die ihren Zeitplan durch ihren Einzug durcheinander brachte. Aber sie würde sich einen Tag nehmen um im Wald auf Jagd zu gehen. Einkäufe müssten auch noch gemacht werden, denn jeder Angestellte im Haus bekam was vom Reh, müsste Jamila wohl zwei erlegen, damit es für alle reicht, vielleicht würde sie ja noch was anderes aufspüren. Kijani würde sie nicht mitnehmen, dem Kater war die Jahreszeit einfach zu kalt, er ging nur raus wenn er sein Geschäft erledigen musste, zum Fressen und wenn er seine Runde ums Haus machte, alles mal kontrollierte in seinem Revier, war dann schnell wieder drinnen im Salon oder Speisesaal und schlief. Jamila stand auf, ging eilig nach oben in ihr Zimmer, in den Nebenraum zum Kleiderschrank, denn sie hatte ihren Bogen samt Pfeilen in einer Holzkiste auf dem Schrank verstaut. Sie holte die Kiste vom Schrank, ging damit wieder runter in den Salon. Charles kannte ihre altmodische Waffe und auch warum sie diese immer noch den moderneren Schusswaffen mit Schießpulver bevorzugte. Es ist ein Lautloser Tot, er erschreckte nicht jedes andere Tier im Wald durch ein lautes knallen. Sie legte die Kiste auf dem Sofa ab öffnete sie, nahm ihren Bogen raus, prüfte die Sehne, stellte sich in Position und spannte den Bogen, hielt kurz inne und entspannte den Bogen wieder. 'Die sehne muss ich noch neu wachsen, sie ist was zu trocken, nachher reißt sie mir noch.' strich sie über das Holz des Bogens, dann nahm sie die Pfeile, prüfte sie, die Metallspitzen durften nicht gerostet sein und scharf sein. Sie hatte Verschiedene Pfeile mit Verschiedene Spitzen, je nachdem was sie jagen wollte. 'Ob ich es noch vor dem Ball schaffe?? Oder soll ich ein Tag vorher?' überlegte sie und sah Charles an. 'Also vor dem Ball fände ich es was unpassend, du weißt ja auch nicht wie lange du im Wald unterwegs bist.' sprach Charles gut überlegt zu ihr. 'Ja, nur am 21. fände ich es zu früh, es hängt dann drei Tage, finde ich dann nicht mehr so appetitlich und am 23. ist es recht kurzfristig, wenn ich dann nichts finde stehen wir ohne Reh da.' hatte Jamila bedenken wegen dem Richtigen Zeitpunkt zur Jagd, sonst war sie immer zwei oder drei Tage hintereinander im Wald gewesen, da hatte sie genug Zeit und war immer erfolgreich gewesen, doch dieses mal kam der Ball dazwischen. 'Wir können den Ball auch fallen lassen, dann hast du deine Zeit für die Jagd. Das Essen ist mir wichtiger als der Ball.' schlug Charles vor, sah sie an, wie sie da stand mit dem Bogen und den Pfeilen in den Händen. 'Fragst du denn noch die Angestellten, wer über Weihnachten zu seinen Familien möchte? Dann kann ich anfangen das Essen zu planen.' bat sie Charles und legte ihren Bogen mit den Pfeilen wieder zurück in die Holzkiste. 'Ach und Frag auch, wer Geld braucht um nach Hause fahren zu können, dann mache ich das auch fertig. Es sind ja nicht alle sparsam mit ihrem Geld.' sah sie Charles an, er nickte. Als Charles Vater noch im Haus und Hof das Sagen hatte gab es so etwas nicht für die Angestellten. Erst als er das Haus seinem Sohn, also auch Jamila, übergab änderte sich das. Sie wusste ja das nicht alle etwas von ihrem Geld sparen konnten und einige es doch ihren Familien schickten, aber mehr zahlen konnten sie auch nicht, sie mussten ja auch von was Leben und die Tiere versorgt werden. Essen und Unterkunft hatten ja Angestellten auf dem Hof umsonst. Durch die Zwischentür von Speisesaal und Salon kam Kijani geschlichen, er hatte das klicken der Verschlüsse des Holzkoffers gehört, kannte er dieses Geräusch gut und wusste was es bedeutet. Schnuffend und mit einem leichten raunen begrüßte er seine Ziehmutter und Charles. 'Na du Grummeltier, sieht man dich auch mal wieder.' strich sie über Kijanis Rücken, als er sich an ihre Beine schmiegte. Er Antwortete motzig, als würde er sich beschweren. 'Ich werde mich wohl nie ganz an ihn gewöhnen.' sah Charles auf Kijani und ließ ihn nicht aus den Augen. Seine Frau grinste nur und kraulte den weißen Kater ausgiebig. Am 21.12. machte sich Jamila früh auf in den Wald, sie hatte alles dabei was sie braucht, wie früher. Den Köcher voller Pfeile, ihren Bogen, ihre Jagdmesser, ein Seil und kürzere Kordeln. Die Haare zu einem Zopf zusammen, den Schal über Mund und Nase gewickelt, verließ sie das Haus und aller Herrgotts Frühe. Ohne Pferd ging sie in den Wald, es war ihr Wald, er gehörte mit zum den Ländereien der de Burghs, das wusste jeder im Dorf. Doch merkte Jamila nach einer Weile wie sie durch den Wald streifte das etwas nicht stimmte, es war zu still, es wurde schon hell am Horizont und man hörte keinen Vogel zwitschern, normalerweise waren sie doch die ersten die den Tag begrüßten, selbst im Winter. Misstrauisch ging sie weiter, weiter zur Futterstelle für das Wild. Sie hatte die Heuraufe die Tage immer wieder gefüllt um die Rehe anzulocken, sie nahmen es dankend an, so kamen die Rehe auch gut über den Winter und würden dann auch kräftige, gesunde Kitze Anfang Sommer zur Welt bringen. Sie würde auch nur einen Bock schießen, keine Ricke, die wären jetzt alle tragend. Die Heuraufe war nicht leer gefressen. Mit runzelnder Stirn ging sie zur Futterstelle. Sah die Spuren im Schnee. ~hmm.. will mir hier wer meine Jagd versauen?~ kniete sie sich nieder um die Spuren besser zu deuten. Dann entdeckte sie Blutflecken im Schnee. Jetzt zog sie wütend die Augenbrauen zusammen. Jemand war hier im Wald gewesen und machte Jagd auf ihr Wild. Mit weiten Schritten folgte sie der Blutspur, der Übeltäter war wohl kein guter Schütze, denn das Reh schleppte sich blutend noch weit in den Wald. ~Du armes Ding...~ Hoffte Jamila das es wenigstens nicht mehr lange leiden musste, wenn der Verursacher es gefunden hat. Sie fand das Reh an einem Baum gelehnt, es war wohl dort gestorben und der Mörder hatte sich wohl nicht die Mühe gemacht seinem Opfer zu folgen. Sah sie auch erst jetzt das es neben ihrer Spur keine andere gab die dem verletzen Reh gefolgt ist.~So ein Mistkerl!!~ ballte sie ihre Fäuste, seufzte dann einmal mit tiefen Atem, kniete sich zum verendeten Reh. Der Schütze hatte es im Bauch getroffen wovon es wohl dann innerlich verblutet ist. 'Was für ein Anfänger...'grummelte sie zu sich selbst und zog den Pfeil aus dem toten Tier. Sehr lange lag es noch nicht hier, der Körper war noch nicht steif. Sie nahm das tote Reh mit, auch wenn es eine Ricke war. Mit dem Fremden Pfeil konnte sie noch nichts anfangen, es dämmerte erst der Morgen. An der kleinen Jagdhütte hing sie das Reh kopfüber auf. Sie wollte keine Ricke sondern einen Bock und vielleicht würde sie noch Kleinwild finden, Kaninchen oder Fasane und vielleicht würde sie den Fremden in ihrem Wald ja auch finden. Ein Gewehrschuss durchdrang die Stille im Wald. Jamila zuckte leicht zusammen, wendete ihrem Blick in die Richtung in der sie den Schuss wahr nahm, zog wieder die Augenbrauen zusammen, knurrte in den Schal vor Wut. 'Jetzt reicht es!' und sie rannte los. Schnell nahm sie den Geruch von Schießpulver wahr und er wurde immer penetranter, sie musste den Ort des Gesehen bald erreicht haben. Im Lauf zog sie ihrem Bogen von ihrer Schulter und einen Pfeil aus dem Köcher, legte den Pfeil an den Bogen, verlangsamte ihre Schritte, denn sie hörte Stimmen. 'Hab ich überhaupt getroffen?' standen zwei halbstarke Jungs an einer kleinen Lichtung und sahen in den Wald. 'Ich weiß nicht. Sie sind alle durcheinander gerannt.' sprach der andere der beiden. Jamila kannte die Stimmen, es waren die Söhne des Schlachter und Metzgers aus dem Dorf. Die Namen fielen ihr nur nicht ein. Sie kniff die Augen zusammen und versuchte sich an ihre Namen zu erinnern. ~Verflixt nochmal... Robert.. ja und... ach jetzt komm schon... Robert und.... Karl... ja.. Mensch.. ich vergessliche Nuss..~ erinnerte sie sich wieder und zog den Schal von der Nase, hatte sich ihr Atmen von der Rennerei wieder erholt, stand sie versteckt hinter einem Baum, lauschte noch den Worten der beiden Jungs. Bis sie ihr Stimme laut erhob. 'ICH GLAUBE EUER VATER WÄRE NICHT ERFREUT, WENN ICH IHM SAGE DAS IHR GEWILDERT HABT!!!' schrie Jamila noch hinter dem Baum versteckt. Die beiden Jungs schreckten auf. 'Wer.. WER IST DA??' rief Robert, der ältere von beiden und sah in die Richtung von Jamilas Versteck. 'Komm lass und abhauen.' sprach Karl verängstigt. Doch noch bevor beide auch nur einen Schritt der Flucht tätigen konnten, trat Jamila mit einem Schritt sich drehend hinter dem Baum hervor, spannte ihren Bogen, zielte kurz und der Pfeil traf zwischen den beiden Jungs in den Schnee. 'IHR BLEIBT SCHÖN HIER!!' schrie sie wieder. Die Brüder blieben wie erstarrt stehen. 'Oh nein.. sie ist es.. wie hat sie uns nur gefunden...' erkannte Robert wer da stand. Jamila hatte einen weiteren Pfeil an den Bogen gelegt. 'Was fällt euch eigentlich ein!! Das hier ist nicht euer Wald!' sprach sie wütend zu den Brüdern und ging zu ihnen, erkannte den Köcher auf Karls Rücken, nahm sie den Pfeil den sie aus dem toten Reh zog. 'Hier das ist wohl deiner.' warf sie den Pfeil dem jüngeren vor die Füße in den Schnee. Karl jetzt noch auszuschimpfen würde das Leben des Rehs auch nicht mehr zurück bringen. Doch sie hielt den beiden eine Standpauke, das sie dem Vater der Brüder erzählen würde was seine Söhne getan haben, sagte sie ihnen nicht. 'Und auf was hast du eben geschossen?' fragte sie Robert, sah ihn böse dabei an. Der Junge sah zu Boden, Jamila kannte die beiden schließlich von klein an. 'Nur ein Kaninchen, da waren mehrere. Aber ich habe sicher nicht getroffen, die sind einfach zu klein.' erzählte der Junge. 'Ich hoffe das stimmt auch. Das Reh was dein Bruder angeschossen hat ist elendig eingegangen, bei so einem Anfänger Schuss. Ihr sollte mal etwas mehr darüber nachdenken ob es richtig oder falsch ist was ihr macht.' hielt sie weiter ihre Predigt an die beiden. 'Es tut uns auch Leid. Das Reh wollte Karl nicht so anschießen, es war ein versehen.' sprach Robert, denn Karl bekam kein Wort ausgesprochen. 'Und warum kommt ihr in meinen Wald? Ihr wisst doch wo die Grenzen sind.' fragte sie ruhiger die beiden, sie hatten die Markierungen sicher nicht gesehen und sind einfach ohne Plan in den Wald gegangen. Jamilas Vermutung bestätigte sich. 'Macht das ihr nach Hause kommt. Um das tote Reh kümmere ich mich schon.' befahl sie den Brüdern, die sich dann langsam auf den Heimweg machten. ~Hoffentlich kriege ich jetzt noch was.~ gedanklich ging sie weiter durch den Wald, sah auch später nochmal nach der Futterstelle, doch da waren nur einige Kaninchen, die etwas Heu knabberten. Die interessierten sie noch nicht, sie wollte erst den Rehbock haben, dann könnte sie noch nach Kleinwild Ausschau halten. Erst nach Stunden Fährten lesen fand sie die Rehe wieder im Wald. Traf sie auch auf Wildschweine, wo sich eilig versteckte, bevor diese sie bemerkten, sie hatte schon immer Pech mit Schweinen gehabt, egal ob es in Afrika die Warzenschweine waren, oder hier die Hausschweine oder Wildschweine. Aber jetzt hatte sie einen schönen kräftigen Rehbock im Visier. Zwischen die Bäume zu schießen war schon schwierig genug, bewegte sich der Bock auch noch auf Büsche zu um dort wohl was trockenes Gras zu fressen. Mit gespannten Bogen ließ sie den Bock nicht aus den Augen. ~Jetzt komm schon..~ sie hielt die Luft an, denn der Bock tat seinen letzten Schritt, dann traf der Pfeil ihn hinter der Schulter ins Herz, ein Blattschuss und der Bock sank zu Boden. Er war sofort tot. Die restlichen Rehe waren geflüchtet, als Jamila zum toten Bock kam, sie hatten erst gar nicht bemerkt das ein Kamerad tot am Boden lag. Sie kniete sich zum toten Bock, entfernte den Pfeil, bedankte sich bei dem Tier, das es ihr seinen Körper als Nahrung gibt und versprach ihm das es wiedergeboren wird, wie sie es gelernt hatte bei ihrem Volk in Afrika. Aus der kleinen Jagdhütte nahm sie auch die tote Ricke mit, sie hatte nur ein Seil dabei. Mühselig zog sie beide Rehe hinter sich her aus den Wald, am Waldrand wartete brav ihr Pferd, angebunden an einem jungen Baum. Strich dem Pferd die Stirn, entschuldigte sich bei ihm, das es solange gedauert hat. Sie hatte Jims kleinen Hengst genommen, da war es nicht so schwer die toten Rehe über den Rücken des Hengstes zu legen. Sie führte ihn dann nach Hause. Die Rehe brachte sie hinters Haus, nahe dem Dienstbotenausgang an der Küche, sie wollte beide Rehe draußen schnell ausnehmen und zerlegen, und das Fleisch dann aufhängen. Kijani kam neugierig als er den Geruch von Blut wahr nahm. Jamila musste ihn immer ermahnen, das er sich nicht einfach bedient an den Rehen, er bekäme ja etwas, nur nicht sofort. Nachdem sie alles fertig hatte, wollte sie ein Bad nehmen, sie war durch gefroren, obwohl sie sich genug bewegt hatte, lag es wohl eher daran, das sie noch nichts gegessen hatte und kein isolierendes Fett hatte, wie so manche andere Frau. Sie gab den Dienstmädchen Bescheid für heißes Wasser, das sie ein Bad nehmen wollte. Aimeé bekam es auch mit, die ihre Arbeit mit einer anderen in der Küche nach ging. Es gäbe bald Mittagsessen, somit könne man auch schnell heißes Wasser machen. Ihren Ledermantel hing sie in die Waschküche, er müsste vorsichtig gereinigt werde. Ihr Zimmer fand sie leer vor, Charles war nicht da, Jim war noch in der Schule und Anna war auch nicht da, hatte Charles sie wohl mitgenommen. Sie stand im Nebenraum und säuberte ihre Hände als Aimeé mit einem Eimer heißen Wasser eintrat. Eine Badewanne hatte nur dieses Zimmer, Jims und Annas Zimmer hatten nur den kleinen Nebenraum zum Waschen. Eilig brachte sie den Eimer zur Badewanne, Aimeé folgten zwei weitere Dienstmädchen mit Eimern und kippten diese ebenfalls in die Wanne. Aimeés und Jamilas Blicke trafen sich kurz. Es dauert nicht lange und die Wanne war voll genug, wenn noch heißes Wasser nach gekippt werden musste, sollte ein Dienstmädchen im Hauptzimmer bleiben, es war natürlich Aimeé die bleiben musste, während die anderen weiter in der Küche das Mittagessen kochten. Etwas verunsichert stand Aimeé im Raum, wartete auf Worte der Hausherrin. 'Warum muss ich hier warten.. das ist nicht Fair...' sprach sie leise zu sich selbst. 'Wenn.. wenn sie mich ruft.. und sie.. sie.. ' verlegen sah Aimeé zu Boden, mit Schamroten Wangen, sie sah gedanklich Jamila nackt vor sich und dann in der Wanne.~Oh Gott... ich darf mir das gar nicht vorstellen...~ Atmete sie einmal tief ein und aus um ihr schnell schlagendes Herz wieder zu beruhigen. Nach gefühlten unendlich Minuten erlöste Jamilas Stimme das junge Mädchen. 'Aimeé, komm her.' erklang ihre Stimme klar und bestimmend. Aimeé gehorchte und ging zu ihr mit gesenktem Blick, denn sie hatte ja noch kein Dienstfrei und dürfte ihre Herrin nicht so entblößt angucken. 'Braucht ihr noch heißes Wasser?' fragte Aimeé gleich, denn dafür war sie ja da geblieben. Jamila schüttelte leicht den Kopf und trat an ihr süßes Mädchen, trug sie nur noch ihre Bluse. Fasste an Aimeés Kinn und hob ihren Kopf, das sie sich ansahen. 'Du brauchst jetzt nicht so förmlich sein, wir sind alleine.' und ihre Lippen trafen auf die des Mädchens. Sofort hatte Aimeé ihre Aufgabe vergessen. Fordernd küsste sie Jamila und ihre Hände griffen an Jamilas Körper. Sie hatten die letzten Tage keine Zeit für sich gefunden, umso mehr sehnten sie sich nach dem anderen. Als Jamila den Kuss beendete drehte sie sich um, ließ die Bluse zu Boden fallen und stieg in die Wanne. Aimeé blieb erst noch wie starr stehen, sah das Tattoo und die Narben die es entstellten. 'Wo ist Charles eigentlich? Im Stall war er nicht und hier ist er auch nicht.' stellte sie Aimeé zur Frage und riss sie damit aus ihrer Starre. 'Oh, ja, das hatte ich fast vergessen. Ich soll euch sagen, das er in die Stadt geritten ist und Anna mitgenommen hat. Er habe was zu erledigen.' platze es aus Aimeé. 'Mehr hat er nicht gesagt.' kam es anschließend. 'Ach so, na gut. Wird schon wichtig sein.' nahm Jamila ihre Seife, sie genoss das warme Wasser. Nach einer Weile bat Jamila Aimeé noch einen Eimer heißes Wasser zu holen, sie wollte sich nun die Haare waschen und bräuchte dafür sauberes Wasser. Schnell brachte das Mädchen einen neuen Eimer Wasser und Jamila war nach dem Haare waschen nun fertig, sie fühlte sich frisch und ihr war mehr als warm. Aimeé blieb bei ihr, reichte ihrer Herrin Tücher zum abtrocknen und die sauberen Kleider zum anziehen, doch anstatt sich Jamila anzog, zog sie Aimeé verführerisch nach und nach aus, wobei sie sich nicht mal wehrte, denn sie wollte es. Schnell landeten sie im Bett unter der Decke, das war gemütlicher. Sie küssten sich lange und leidenschaftlich, ihre Hände glitten über den Körper des anderen und sie lagen eng aneinander. Dieses mal ging Jamila ein Schritt weiter als nur Aimeés Weiblich zu streicheln, fuhr sie an ihre feuchte Öffnung und ließ gleich zwei Finger in ihr verschwinden. Aimeé stöhnte auf, zuckte zusammen, hielt kurz die Luft an und sah ihre Geliebte verunsichert an. 'Keine Angst, du wirst deine Unschuld behalten. So schnell geht das nicht.' und sie ließ ihre Finger in ihrer Weiblichkeit rein und raus gleiten, küsste sie dabei. Es tat nicht weh, ganz im Gegenteil, es fühlte sich gut an. Doch zum Ziel brachte Jamila ihr Mädchen so wie bei den vorherigen Male auch. Sie lagen noch ein Weile zusammen im Bett, genossen das zusammen sein, doch musste Aimeé bald wieder zurück in die Küche. Sie stieg nur ungern aus dem Bett, zog sich wieder an und verließ mit einem letzten Blick zu Jamila das Zimmer. Jamila blieb im Bett liegen, es war gerade so schön gemütlich warm und sie schlief dann noch ein, sie war ja auch früh auf gewesen und hatte schon einiges getan, sie hatte sich den Schlaf verdient. Kapitel 26: Die Liebe liebt den sie liebt ----------------------------------------- Kapitel 26 (Die Liebe liebt den sie liebt) Nun war es ende Januar, die Wochen vergingen schnell. Heiligabend und den Jahreswechsel hatten alle gut überstanden. Auf den Weihnachtsball waren Charles und Jamila dann noch gegangen und hatten einen sehr schönen Abend gehabt, Jim und Anna hatten sich auch benommen während ihre Eltern auf dem Ball waren. Aimeé ging wie immer ihrer Pflicht nach alle Zwei Tage mit einem der Stallburschen in die Stadt zum Schlachter zu fahren. Jamila gab nur den Dienstmädchen Geld, denn den Stallburschen konnte man nicht trauen, was Geld angeht, ihrer Meinung nach. So war Aimeé wieder unterwegs zu Schlachter. Begleitet wurde sie von David, der Sohn eines Züchterkollegen, er wollte bei Jamila lernen, denn sein Vater züchtete nur Kaltblüter für Wald- und Feldarbeit. David wollte auch mit anderen Pferden arbeiten und von Jamila lernen. Er ist Anfang 20, hat dunkelblondes Haar und ist etwa 1,75 m groß, er ist ein sehr gut erzogener Junger Mann und gelehrig. Jamila war mit ihm zufrieden, wenn sie ihm was erklärte hörte er aufmerksam zu und stellte auch Fragen. Nun war er mit Aimeé auf dem Weg zum Schlachter. Ihre Unterhaltung fing immer mit der Frage an wie es denn dem anderen so geht, dann fanden sie immer irgendein Thema worüber sie sich unterhielten. 'Darf ich dich was persönliches Fragen?' sah David auf seine Hände die die Zügel hielten. Aimeé sah ihn etwas verwundert an. 'Ja, wenn es nicht zu Persönlich ist.' kicherte sie und sah David weiter an, wartend auf seine Frage. Er musste schlucken, es war ihm doch unangenehm so eine Frage zu stellen. 'Wa.. Warum hast du noch keinen... Keinen Mann?' stotterte David mutig, traute sich aber immer noch nicht Aimeé anzusehen. Aimeé senkte ihren Blick. Sie sah nachdenklich aus. 'Du musst nicht... drauf Antworten, wenn es dir unangenehm ist.' hoffte David das sie die Frage nicht beantwortete, denn es schien Aimeé schwer zu fallen zu Antworten. 'Nein.. es ist schon in Ordnung.' fing sie nach einigen Minuten der Überlegung an. 'Ich.. ich bin den meisten Männern zu gebildet.. die wollen doch nur ein dummes Frauchen haben was ein Kind nach dem anderen kriegt.' fuhr sie fort. 'Aber mir ist es egal. Irgendwann kommt schon der richtige, der mich so nimmt wie ich bin und solange vergnüge ich mich anderweitig.' hielt sie sich die Hand vor dem Mund, denn bei den letzten Worten hatte sie nicht überlegt und es einfach ausgesprochen. David sah sie verwundert und fragend an. 'Wie anderweitig vergnügen? Mit was?' fragte er neugierig und rutschte ein Stück näher an Aimeé. 'Ach.. mit verschiedenen Dingen... du weißt schon.. Frauenkram halt..' versuchte sie Davids Neugier abzuwimmeln, wich verlegen seinem Blick aus und ihre Wangen röteten sich ein wenig, sie fühlte sich ertappt, aber er gab sich damit zufrieden, vorerst und brachte wieder Abstand zwischen ihm und dem jungen Mädchen. 'Möchtest du noch was in der Stadt gucken? Ich warte dann solange beim Schlachter.' fragte David höflich und Aimeé nickte kurz. Beim Schlachter ging alles wie gewohnt. Die beiden Söhne des Schlachters, Robert und Karl, waren wie immer da um mit Aimeé zu reden und bei ihr Eindruck zu schinden, sie waren in ihrem Alter, nur hatte Aimeé kein Interesse an Jungs in ihrem Alter und sie sprach mit den beiden ganz normal, ignorierte die Sprüche und unterschwelligen Botschaften der Annäherung der beiden Jungs. 'Ich warte hier auf dich, aber mach nicht zu lange.' bat David Aimeé die gerade den Schlachter bezahlte und David die Ware abdeckte. 'Danke, ich werde mich beeilen.' sprach sie kurz und ging dann Richtung Innenstadt, sie wusste ja was sie brauchte, neue Handschuhe. Den passenden Laden fand sie schnell, nur jetzt hatte sie die Qual der Wahl. Beim Schlachter- und Metzgermeister unterhielt sich der Meister noch mit David. 'Du wärst ein guter Mann für sie.' lachte der Meister und klopfte David auf die Schulter. David schwieg und lächelte flüchtig über den Satz des Mannes. 'Komm gib's zu, du hast dich doch in die kleine verguckt. Ich kenne dich doch auch schon von klein an.' sprach der Mann weiter. David behandelte er wie einen seiner eigenen Söhne. 'Ich weiß nicht... Wenn ihr meint.' stammelte David nur, sah gen Boden, ihm war das Gespräch unangenehm. Er mochte Aimeé, aber ob da noch mehr war und ob man es Liebe nennen konnte wusste David nicht. 'HALLO DAVID!!! Sieht man dich auch mal wieder!!' rief eine Mädchenstimme und das Mädchen winkte dem jungen Mann zu. Das Mädchen war nicht alleine. 'OH! DAVID! HALLO!' rief das zweite Mädchen. Er sah zu den beiden Mädchen, sie kannten sich auch schon von klein an. 'Na los geh schon zu ihnen.' schubste der Meister David an und er ging zu den beiden Mädchen. 'Hallo Marie. Hallo Anja. Euch habe ich aber auch schon lange nicht mehr gesehen.' begrüßte er die beiden jungen Damen. 'Ich habe gehört das du jetzt bei den de Burghs wohnst und lernst. Stimmt das?' platze es aus Marie als David bei ihnen stand und die beiden Mädchen sahen sich entschlossen an. 'Oh... ähm... Ja, ich lerne dort. Es ist sehr schön bei den de Burghs.' stammelte David Nichts ahnend welche Frage folgen würde. 'Und stimmt es, das die Hausherrin eine Geliebte hat? Es soll eine der Dienstmädchen sein.' fragte Anja mit etwas gedämpfter Stimme, denn man fragte nicht nach bei solchen Gerüchten ob sie stimmten. David riss die Augen auf. 'Wie... Wie.. Wie Bitte? Die Hausherrin soll eine Geliebte haben? Von so was weiß ich nichts. Sie ist glücklich mit ihrem Mann... das weiß ich.' war David doch sehr geschockt von diesem Gerücht. Aimeé war fertig mit ihrem Einkauf, sie hatte sich ein neues schönes paar Handschuhe gekauft. Sie ging wieder zurück zur Kutsche und sah David mit den beiden jungen Damen reden, sie waren alle älter als sie. Aus dem Augenwinkel sah David Aimeé auf sie zu kommen. 'Ich muss jetzt wieder los... man sieht sich bestimmt wieder.' beendete David das Gespräch zwischen ihm und den beiden neugierigen Mädchen. Marie und Anja sahen Aimeé, musterten sie mit abwertenden Blicken und lästerten noch mit halblauter Stimme, das es Aimeé noch hören konnte, über ihre lockigen Haare, als sie auf dem Kutschbock platz nahm. Sie ignorierte die Worte von Marie und Anja. Vergaßen sie wohl, das auch David ihre Worte hörte, wenn Aimeé sie hören konnte. Schnell hatte David neben Aimeé platz genommen, griff die Zügel, wendete die Kutsche, trieb das Pferd in den Trab und sie fuhren aus der Stadt. Beide schwiegen, Aimeé blickte teilnahmslos in die Ferne, David hatte sie kurz beobachtet und überlegte, er hatte die gemeinen Wörter gehört über Aimeés Haare. 'Ich.. Ich finde deine Haare nicht grausig und ungepflegt..' sprach er einfach so, ob sie es nun hören wollte oder nicht war ihm egal, es war seine Meinung die er aussprach. Doch sie antwortete nicht, sprach kein Wort bis sie wieder auf dem Hof waren. 'Bis übermorgen.' kam es nur von Aimeé als sie vom Kutschbock stieg und ins Haus ging, sie musste Jamila ja das restliche Geld wieder geben. Das Fleisch musste David noch in die kleine Hütte bringen hinter dem Haus, nahe dem Ausgang an der Küche, wo auch die Rehe gehangen haben. Die Kutsche und das Pferd wurde von anderen Stallburschen entgegen genommen. Im Salon fand Aimeé die Hausherrin, sie hatte höflich angeklopft und berichtete das alles wie immer war, trat dann an das Sofa und reichte Jamila das restliche Geld, sie zählte es kurz nach, runzelte die Stirn. 'Ist das Fleisch teurer geworden?' fragte sie Aimeé, die nur mit dem Kopf schüttelte. 'Nein.. ich ich.. ich war noch in der Innenstadt.. und habe mir neue Handschuhe gekauft.. mir fehlte etwas, da .. da hab ich was von eurem Geld genommen...' beichtete Aimeé Jamila mit gesenktem Haupt. Charles war ebenfalls anwesend und hörte aufmerksam zu, bei ihm gäbe es für so eine Tat ein Strafe, doch Jamila war nicht so. 'Na gut.. aber sag es mir beim nächsten mal vorher, wenn du noch was für dich kaufen möchtest, dann gebe ich dir mehr mit.' sprach sie sachlich zu Aimeé, denn sie bekam ja kein Geld bezahlt für ihre Arbeit, das was sie bei sich hatte, war noch aus ihrem Elternhaus. Sie erhob ihren Blick nicht. 'Ja, das werde ich machen. Habt Dank.' nickte sie kurz und verließ dann den Salon. Charles sah seine Frau ernst an. 'Du bist zu nachgiebig mit ihr, wie soll sie da lernen mit Geld richtig umzugehen?' sprach er leicht angesäuert. 'Sie wird es schon noch lernen. Wenn sie jetzt irgendwelchen Mumpitz gekauft hätte, wäre ich sicher genau so sauer wie du jetzt, aber wenn sie was neues zum anziehen braucht, ist es in Ordnung. Hier soll keiner in zerrissenen Kleidern herum laufen.' erklärte sie Charles und er verstand seine Frau ja auch, nur war es für ihn was falsches, Geld auszugeben was einem nicht gehörte. 'hmmpf... aber wenn das noch mal vorkommt, wird sie bestraft.'stellte Charles klar und Jamila nickte, sie wusste das Aimeé so was nicht noch einmal machen würde und nippte an ihrem Tee. Der restliche Tag verlief ruhig, bis nach dem Abendessen, denn Aimeé kam spät noch zu Jamila ins Zimmer, sie zog sich gerade um, Charles war Jim und Anna zu Bett bringen. Aimeé klopfte und die Hausherrin bat sie herein, sie wusste das es Aimeé ist, es würde sonst selten jemand anderes noch so spät zu ihr kommen. 'Kann ich mit dir sprechen?' fragte Aimeé ganz offen als sie durch die Tür trat, ohne Jamila zu siezen. Sie zog sich ihre Bluse an die sie immer zum schlafen anzog, Nachthemden fand sie umständlich. 'Was gibt es denn?' und sie bat ihr Mädchen mit einer einladenden Handbewegung näher zu kommen, sie bräuchte nicht an der Tür stehen zu bleiben. Mit gesenkten Kopf Richtung Boden ging sie auf Jamila zu, blieb kurz vor ihr stehen. 'Ist irgendwas passiert?' fragte Jamila als sie Aimeé immer noch gesenkten Blick sah. Die Worte von Marie und Anja hallten immer noch in ihren Ohren, sie hatte den restlichen Tag immer wieder die Worte in den Ohren, dachte darüber nach, über ihr Aussehen, ihr Auftreten anderen gegenüber. 'Bin ich ungepflegt oder hässlich?' platze es aus Aimeé und sah zu Jamila auf. Sie verstand sie nicht, runzelte die Stirn, fasste Aimeé an den Oberarmen. 'Wer hat denn so etwas gesagt?' sah sie ihr Mädchen ernst an. 'Zwei.. Zwei junge Damen.. als ich mit David heute Vormittag in der Stadt war.... ' stotterte Aimeé und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Jamila riss die Augen auf, sie hatte vergessen wie naiv Aimeé doch ist und seufzte. 'Du bist nicht hässlich und ungepflegt erst recht nicht.' fing Jamila an auf Aimeé einzureden. 'Und warum hörst du auf so dumme Wörter von Zwei Mädchen die dich gar nicht kennen.' fuhr sie fort und trat näher an ihr eingeschüchtertes Mädchen. 'Du bist mein süßes Mädchen, du bist hübsch und gebildet, aber leider noch etwas dumm und naiv. Hör nicht auf das was andere sagen und erst recht nicht, wenn du sie nicht kennst. Es sind nur dumme Wörter. Sie sind vielleicht nur neidisch, weil du so tolle Haare hast, so schöne Augen und ….so schöne Lippen.' so küsste Jamila Aimeé, der die Tränen aus ihren Augen über die Wangen liefen, als sie ihre Augen schloss. 'Denk nicht mehr daran. Geh und schlafe gut.' hatte Jamila den Kuss beendet und strich Aimeé noch über die Wange, eine Träne weg. 'Danke. Ich fühle mich schon besser.' lächelte Aimeé flüchtig und atmete erleichtert auf. 'Schlaft ebenfalls gut.' drehte sie sich um und verließ das Zimmer. Mit einem seufzen setzte sich Jamila auf die Bettkante, sie strich sich nochmal durch die Haare und legte sich dann ins Bett, dachte noch kurz darüber nach, was Aimeé passiert ist in der Stadt und das sie sich von solchen Wörtern hat einschüchtern lassen. Nochmals seufzte sie tief. 'Ach mein kleines dummes Ding...du musst noch soviel lernen...' sprach sie leise zu sich selbst und schloss müde die Augen. Kurze Zeit später kam Charles ins Zimmer, sah kurz zu seiner Frau, die wohl schon schlief, denn sie öffnete nicht ihre Augen. Dann zog auch er sich fürs Bett um, löschte die zwei Kerzen und schlüpfte dann eilig unter die Decke, rutschte nah an Jamila, die seitlich mit dem Rücken zu ihm lag, denn sie hatte es schon warm unter der dicken Winterdecke, wo Charles doch so eine Frostbeule war. Er kuschelte sich an seine Frau. 'Buh, du bist ja richtig kalt.' zog sich Jamilas Haut zusammen als Charles seinen Arm um sie legte. 'Dafür bist du ja da, um mich wieder aufzuwärmen.' scherzte er, küsste ihren Hals und drückte seine Mitte gegen ihren Po und merkte das sie eine Kniehose trug, das tat sie nur, wenn sie ihre Monatsblutung hatte. 'Ja, da bist du nie kalt...' grinste Jamila mit geschlossenen Augen, sie wollte doch schlafen, doch Charles Hand ließ sie nicht dazu kommen, denn seine Hand glitt an ihre Hüfte und fasste sie feste, kurz darauf drückte Charles erneut gegen ihre Gesäß, nur diesmal mit mehr Gefühl und mit deutlicher Botschaft was er wollte, dabei küssten seine Lippen weiter ihren Hals und legte ihre Schulter frei. Jamila genoss seine zarten Lippen an ihrem Hals und das er sich immer fordernder an sie drückte. Sie hatte ihn seit dem Weihnachtsball nicht mehr an sich ran gelassen, er akzeptierte es, das sie keinen Beischlaf wollte, es gibt ja immer mal solche Phasen. Doch jetzt wollte Charles seine Frau, er hatte lange genug geduldig gewartet. 'Willst du das ich verhungere?' flüsterte er ihr ins Ohr und seine Hand hatte sich auf den Weg an ihren Busen gemacht, er wusste ja was seine Liebste mag und was in ihr das selbe Verlangen wie in ihm, entfachen würde. 'Du verhungerst schon nicht. Eher explodierst du.' grinste sie, legte ihre Hand auf seine die ihren Busen knetete und drehte ihren Kopf zu ihm und leicht ihre Schultern, blieb aber seitlich liegen. Sie sahen sich an, es war nicht wirklich dunkel im Zimmer, der Mond schien am klaren Nachthimmel durch das Fenster und den dünnen Vorhang. Ganz sanft und zärtlich küssten Charles Lippen die von Jamila. So mochte sie ihren Charles sehr, wenn er sie so sanft und leicht bestimmend verführte um an sein Ziel zu kommen. Sie ließ Charles noch eine Weile zappeln, bevor sie ihre Mitte ihm frei gab. Als er dann endlich das bekam was er wollte, worauf er Wochen gewartet hatte, ließ er sich Zeit, genoss jeden Stoß in sie mit einem leisen stöhnen und einer kurzen Pause, als wäre es das erste mal das sie miteinander schliefen. Charles hielt es nicht lange aus und seine Stöße wurde nach kurzer Zeit schneller. Ganz von Sinnen hatte Jamila alles um sich herum vergessen, denn Charles durfte ohne bedenken in ihr zum Ende kommen. 'Charles....' stöhnte sie, genoss sie seine rhythmischen Stöße, fasste in seinen Nacken und seine Haare. 'Es tut mir leid... aber... ich kann gleich nicht... mehr.' schnaufte er und stieß noch ein paar mal bis er nicht mehr inne halten konnte und mit einem letzten tiefen Stoß, stöhnend und schnaufend in ihr zum Ende kam. Sie spürte sein Glied in ihr pulsieren und zucken. Er kostete jede Sekunde in ihr aus, sie war so heiß und eng. Außer Atem sah er sie an, küsste sie mit kleinen Küssen immer wieder. 'Ich liebe dich... über alles...' flüsterte er zwischen den einzelnen Küssen. Jamila sagte nichts, sah nur ihren Charles an, die Liebe ihres Lebens. Sie braucht auch nichts sagen, denn ihr Blick in seine Augen sagte ihm das Gleiche. Am nächsten Nachmittag gab Jamila Aimeé Reitunterricht, sie hatte dafür schon Dienstfrei. Für diesen Unterricht hatte Aimeé eine ihrer Stuten bei den de Burghs gelassen. Jamila war noch müde, denn Charles hatte sie die Nacht nicht viel schlafen lassen. Sie stand müde in der Halle, ihr war eigentlich zu kalt, aber sie hatte es Aimeé versprochen. 'Die Hände ruhiger, Aimeé.' befahl sie ihr als Aimeé durch die Halle im Trab ritt. 'Und jetzt versuch mal auszusitzen und die Hände ruhiger zu halten.' sprach Jamila weiter und sah Aimeé nach und sie versuchte alles richtig zu machen. Aimeé war nicht kalt, auch wenn sie nicht soviel an hatte wie ihre Lehrerin, denn Jamilas Unterricht war fordernd und anstrengend, das hatte auch Jim und Anna früh gelernt. Nach einer weiteren halben Stunde war der Unterricht für Aimeé vorbei, die Stute sollte sich auch nicht überanstrengen um nicht ins schwitzen zu kommen. 'Noch ein paar Runden Schritt, ich hole dir deine Decke.' ging Jamila zur Hallentür und verließ die Halle. Aus der Sattelkammer holte sie eine Decke. Aimeé ahnte nicht, das Jamila schon vor dem Unterricht ihren Schimmel fertig gemacht hatte. Er wartete in seiner Box darauf, das was passierte. Mit der Decke für die Stute über den Arm ging sie zur Box des Hengstes, öffnete sie und ging mit ihm zur Hallentür, sie bräuchte ihn nicht fest halten, im Winter war er folgsamer als im Sommer, wenn er wieder seine Stuten beglücken durfte. 'Aimeé! Komm wir gehen noch was raus bevor es dunkel wird.' rief sie in die Halle und warf die Decke über die Hallentür. Aimeé hielt ihre Stute an der Hallentür an, sah Jamila mit ihrem Hengst stehen. Griff nach der Decke und warf sie gekonnt über die Kruppe der Stute. Aimeé war nicht ungeübt im Umgang mit Pferden und wie man sich auf und mit einem Pferd verhält. Zum reiten trug sie auch Hosen, fühlte sich aber nie richtig wohl darin und ihr reichte es diese zum reiten anzuziehen, denn das reiten im Damensattel, somit im Kleid, konnte und wollte sie nicht. 'Ich bin im Innenhof und warte da auf dich.' sprach sie zu Aimeé, öffnete noch die Hallentür und ging dann mit dem Hengst aus dem Stallgebäude, stieg dort in den Sattel und zog nochmal die Decke zurecht, der Schimmel trug natürlich auch eine. Sie brauchte nicht lange zu warten da kam Aimeé schon aus dem Gebäude geritten. 'Ist irgendetwas? Du bist so still.' sprach Jamila Aimeé etwas besorgt an. Während des Unterrichts schien sie auch immer wieder gedanklich abwesend zu sein. Aimeé sah auf aus ihrem gesenktem Blick. 'Ich.. ich denke nur zur Zeit viel nach.' gab sie zur Antwort und stoppte ihre Stute neben Jamilas Hengst, sah sie dabei weiter an. 'Magst du mir denn erzählen worüber du soviel nachdenkst? Es scheint dich sehr zu beschäftigen und du siehst traurig aus.' sprach Jamila besorgt zu Aimeé, sie seufzte einmal und nickte leicht. Sie ritten gemeinsam zum See, dort erzählte Jamila Aimeé wie sie durch das Eis gebrochen ist vor fast neun Jahren, das Charles sie gerettet hat, das sie danach Krank war und vom Arzt dann erst erfahren hat das sie schwanger war, mit Jim. 'Das ist auch der Hauptgrund warum ich Jim und Anna nicht zum See gehen lasse im Winter. Wäre ich damals alleine gewesen... wäre ich gestorben.' erzählte sie weiter und sah Aimeé kurz an. 'Woher.. Woher wusstet ihr, das ihr Charles liebt? Also so das ihr geheiratet habt.. ach ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll..' stammelte Aimeé zusammen und schnitt ein ganz anderes Thema an. Sie wusste nicht wie sich das fühlt einen Mann zu lieben, so zu lieben, das man keine Augen mehr für einen anderen hat. Jamila guckte etwas verdutzt über Aimeés frage, aber lange überlegen musste sie nicht für eine Antwort. 'Weißt du, als ich ihn das erste mal sah, da war ich Zwölf, da wusste ich schon, das er was besonderes ist. Er war zu der Zeit Vierzehn, glaub ich und er war noch ziemlich gemein zu Mädchen und mehr als ärgern hatte er nicht im Kopf.' fing sie an zu erzählen. 'Er hat mich auch oft geärgert, wegen meiner roten Haare und weil ich nicht so war wie die anderen Mädchen.' erzählte sie weiter, grinste dabei. 'Aber es heißt ja; Was sich Neckt das Liebt sich.' zwinkerte sie Aimeé zu. 'Später, so mit Fünfzehn hatten wir uns angefreundet, er war damals ein guter Freund mit dem ich viel Zeit verbrachte. Ich dachte damals auch nicht an Männer, Heirat und so ein Zeug... Bis.. bis mein Vater mich einem Mann, einem Herzog, versprochen hatte. Mein Leben krempelte sich von jetzt auf gleich um. Ich musste erwachsen sein, eine Frau sein, dabei war ich erst Siebzehn.' erzählte sie mit bedrückter Stimme weiter, denn sie mochte sich nicht gerne an diese Zeit zurück erinnern. Aimeé hörte ihr aufmerksam zu, es war spannend und interessant. 'Erst als ich dann bei dem Herzog einzog.. da wurde mir klar das mir was fehlte. Erst wusste ich nicht was, bis ich dann einmal hier her kam, mit dem Herzog natürlich und ich Charles kurz sah in der Stadt. Mir wurde heiß, es kribbelte im Bauch und mir hing ein Kloß im Hals, ich hätte sicher kein Wort heraus gebracht, wenn er mich angesprochen hätte. Da wurde mir klar was mir fehlte.' erzählte sie zu Ende. 'Konnte ich dir deine Frage beantworten?' sah sie Aimeé an. Sie wich ihrem Blick aus. 'Ja.... ich denke schon.' antwortete sie nachdenklich. 'Bist du.. etwa verliebt?' hatte es Jamila irgendwie geahnt und musste ihr Mädchen nun fragen. Sie wäre nicht böse mit ihr, wenn sie sich in einen Mann verliebt hätte, sie sollte ja die Liebe zu einem Mann finden mit dem sie glücklich werden sollte. Aimeé erschrak und zuckte zusammen bei der direkten Frage. Eine leichte Röte zeichnete sich auf ihren Wangen ab, sie sah auf ihre Hände. 'Ich weiß nicht... darum habe ich ja gefragt woran man merkt das.. das man jemanden liebt, so richtig liebt, so wie du Charles liebst.' ihr war das ganze etwas unangenehm. 'Aimeé!! Wenn du dich in einen Mann verliebt hast, werde ich dir nicht böse sein, hörst du? Ich werde mich für dich freuen. Es ist richtig so.' sprach Jamila etwas lauter und ernst zu ihr. 'Aber was ist.. WAS IST WENN ER MICH NICHT WILL!!! Wenn ich ihm mein Herz ausschütte und er tritt es mit Füßen?' Aimeé schrie Jamila an, fasste die Zügel feste in ihren Fäusten. Jetzt zuckte Jamila kurz zusammen. Aimeé konnte doch auch so aufbrausend sein. 'Wenn der Mann zu blind ist und dich nicht sieht, dann bleibst du bei mir, bleibst meine Geliebte. Und wenn du doch deinen Mann des Herzen findest...werde ich immer für dich da sein, du kannst immer zu mir kommen.' versprach Jamila ihr und sie sahen sich an, wie verliebt sie doch sind auf ihre Art und Weise. 'Darf ich denn wissen für welchen Mann dein Herz schwärmt?' fragte Jamila nun neugierig und grinste frech. 'hmm... ' überlegte Aimeé kurz. 'Du musst mir aber versprechen ihm nichts zu sagen und nicht zwischen uns zu kommen oder versuchen uns auf Teufel komm raus zusammen zu bringen. Ich werde es ihm schon selber sagen, wenn ich es für richtig halte.' Aimeé stellte diese Bedingungen an ihre Geliebte, Jamila nickte. 'Versprochen!' sie hob beide Hände, das Aimeé sehen konnte das sie nicht die Finger kreuzte bei ihrem Versprechen. 'Also gut... es ist David.' verriet sie und Jamilas Augen weiteten sich. ~Oh er wäre ein guter Mann für dich meine Süße.~ Sie sprach ihren Gedanken nicht aus. 'Nicht schlecht. Er ist doch..ähm.. gerade Einundzwanzig geworden, ist er dir nicht zu alt?' Fragte sie und Aimeé schüttelte nur den Kopf. 'Nein, alle Jungs in meinem Alter sind doch totale Hohlköpfe, wenn ich da Robert und Karl sehe. Nein Danke.' sprach Aimeé selbstsicher worauf Jamila nur die Augen rollte und leicht den Kopf schüttelte ~Robert und Karl... die sind doch auch nichts für dich. Sie sind wirklich noch Kindsköpfe, wollen nicht erwachsen werden.~ 'Na ja, die beiden sind auch kein gutes Beispiel. Sie sind noch genau so dumm und naiv wie du, aber Mädchen haben sie schon im Kopf.' kicherte Jamila, Aimeé fand das nicht so lustig, sie wurde jedes mal von beiden bequatscht wenn sie Fleisch holte. 'Die beiden haben es auf dich abgesehen, weißt du das? Ich würde mir da ein Riesen Spaß draus machen.' lachte sie laut auf, dachte sie sich gemeine Dinge aus die sie mit den Brüdern anstellen würde, wenn sie an Aimeés Stelle wäre. 'Lach nicht!! Ich habe das schon bemerkt, aber ich ignoriere sie und spreche nicht mehr als es sein muss mit ihnen, aber die!!! Die quatschen einfach weiter... ' seufzte Aimeé. 'Weißt du was dagegen hilft? Wenn du David als deinen Freund, also liebenden Freund verkaufst, auch wenn es nicht so ist. Das habe ich auch einmal gemacht mit Charles, habe gesagt das wir verlobt sind, damit er seine Ruhe hat vor anderen jungen Frauen und es hat natürlich geklappt.' grinste Jamila wieder und holte sich die Erinnerung an den Abend ihren ersten gemeinsamen Ball zurück. 'Soll ich das wirklich machen?? Nachher ist er mir noch böse und spricht kein Wort mehr mit mir.' sah sie Jamila an. 'Ah, Mist.. daran habe ich nicht gedacht, tut mir leid.' entschuldigte sie sich. 'Aber weißt du.. Die Liebe liebt den sie liebt, dagegen kann man nichts tun. Wenn David dir in die Augen sieht und du deinen Blick nicht von seinen abwenden kannst, dann liebt er dich und du ihn. Ob Robert und Karl schon wissen wie es ist richtig zu lieben glaube ich nicht, sie finden dich nur hübsch und sind wohl nur verknallt, aber nicht tief verliebt. Vielleicht solltest du das mit ihnen klären.' gab sie ihrem Mädchen einen gut gemeinten Rat. Aimeé schwieg und ließ die Worte auf sich wirken, dachte wieder nach. Sie ritten noch weiter um die Felder. Als es am Horizont noch leicht hell war kamen sie wieder auf den Hof an. Im Stall waren schon Laternen angezündet, Charles hatte sie sicher angezündet. Beide brachten ihre Pferde in die Boxen und in der Sattelkammer trafen sie sich wieder. 'Wie soll ich es den beiden denn sagen, das ich nicht an ihnen interessiert bin?' sprach Aimeé aus der Stille. Jamila sah sie an. 'Lass uns das nach dem Abendessen besprechen. Ich habe nämlich riesigen Hunger.' grummelte Jamilas Magen und Aimeé lachte kurz, das hatte sie seit Tagen nicht mehr. 'In Ordnung. Ich komme dann zu dir.' hatte Aimeé immer noch ein Lächeln im Gesicht. Sie gingen zusammen ins Haus, ihre Wege trennten sich in der Eingangshalle, Jamila ging nach oben und Aimeé zu ihrem Zimmer der Angestellten um sich umzuziehen. Die anderen Dienstmädchen, es wären ja alles keine Mädchen mehr, viele hatten selbst Kinder und Familie die sie abwechselnd am Wochenende besuchen durften, fragten nicht wo Aimeé war und was sie mit der Hausherrin unternommen hatte, es ginge sie nichts an, es war schließlich ihre Freizeit. Aimeé fuhr an ihren freien Wochenenden nicht zu ihren Eltern, sie blieb viel lieber auf dem Hof. Im Speisesaal war schon alles angerichtet. Jamila hatte sich umgezogen und ging zusammen mit Jim und Anna zum Speisesaal, Charles war schon dort, er hatte eine Flasche Wein aus dem Keller geholt und in der Küche geöffnet. Am Tisch, als Charles sein Weinglas füllte hielt ihm Jamila ihr Bierglas hin, sie hatte es schon geleert. Verwundert sah er auf ihr Glas, dann in ihr Gesicht und füllte ihr Glas, ohne ein Wort zu verlieren. Es müsste was passiert sein, das sie jetzt Wein trinken wollte, auf Bier. Jamila leerte ihr Glas langsam, sie hatte ja auch noch Wasser. Später in ihrem Zimmer fragte Charles ob etwas passiert ist, da sie Wein getrunken hat. 'Aimeé hat sich verliebt... in einen Mann..' hatte sie nachgedacht und ihr wurde mehr und mehr bewusst, das sie ihr süßes Mädchen an einen Mann verlieren wird. Doch es war richtig so, sie hatte es selbst gesagt, zu Aimeé, zu Charles, es fiel ihr jetzt schwer es zu akzeptieren. Zudem würde sie Aimeé doch nicht verlieren, sie könnte immer auf den Hof kommen, wenn sie Hilfe braucht, oder wenn sie ihre Geliebte einfach nur wieder sehen wollte. 'Und das bedrückt dich? Sie sollte sich verlieben, in einen Mann der sie hoffentlich auch genau so liebt.' sprach Charles ganz normal, für ihn war es jetzt nichts was ihn traurig Stimmte, er mochte Aimeé, fühlte er sich auch etwas zu ihr hingezogen. Sie hatten ja schon zu dritt im Bett gelegen, doch danach war zwischen Charles und Aimeé nichts mehr passiert. 'Wer ist denn der Glückliche?' wollte Charles noch wissen, als er im Nebenraum am Schrank stand und sich umzog. 'Es ist David, der Sohn von Stefan und Klara.' gab Jamila den Namen des jungen Mannes preis. 'WAS!!! ER???' erklang Charles Stimme überrascht aus dem Nebenzimmer. 'Oh, er wäre aber ein guter Mann für sie. Er ist so gut erzogen.' trat er aus dem Nebenraum. 'Das habe ich auch sofort gedacht, als sie es mir sagte.' seufzte sie und sah auf die Kerze auf ihrem Nachttisch. 'Sie wollte gleich nochmal her kommen. Ich muss mit ihr noch was besprechen. Vielleicht kannst du uns ja dabei helfen, du bist schließlich ein Mann.' grinste sie kurz, blieb auf dem Bett sitzen, sie hatte noch keine Lust sich umzuziehen und zu waschen zudem hatte sie immer noch ihre Blutung. Sie wartete lieber damit bis Aimeé wieder gegangen ist. Charles hingegen legte sich schon ins Bett, er schlief ja nicht sofort. Wartete er auch gespannt auf Aimeé, er wollte wissen worüber sie noch sprechen wollten und wobei er ihnen helfen konnte. Kapitel 27: Aimeé ----------------- Kapitel 27 (Aimeé) Woche um Woche verging und Aimeé traute sich immer noch nicht David zu sagen was sie für ihn empfindet, sie war sich ihrer Gefühle zu ihm im klaren, doch hatte sie Angst das er ihre Gefühle nicht erwidert und er ihr das Herz bricht. David selbst dachte auch darüber nach, was Aimeé für ihn war, eine Freundin? Bekannte? Oder doch nur eine Arbeitskollegin? Er wusste es nicht und keiner konnte ihm dabei helfen außer er selbst, er müsste sich nur sicher sein. Ende Februar war David für ein paar Tage nach Hause gefahren, seiner Mutter ginge es nicht gut und er wollte bei ihr sein. Aimeé fuhr heute mit einem der älteren Stallburschen zum Schlachter. Sie mochte ihn nicht, er sah sie immer so komisch an, von Anfang an und sie fühlte sich mehr als unwohl, wenn sie alleine im Stall war, bei ihrer Stute, als würde sie beobachtet werden. Erzählt hatte sie es Jamila nicht, sie sollte sich keine Gedanken machen über so eine Kleinigkeit. Auf dem Weg zum Schlachter sprachen sie kein Wort miteinander und Aimeé sah den kräftigen Mann mittleren Alters auch nicht an. Sie fand ihn hässlich und ungepflegt. Beim Schlachter war alles wie immer. 'Oh, ist David immer noch nicht wieder zurück?' sprach der Meister, als Aimeé ihn bezahlte wie immer. 'Nein. Er ist jetzt schon über eine Woche weg.' sprach Aimeé mit bedrückter Stimme und sah den Meister nur flüchtig an, denn Robert und Karl waren auch wieder da. Aimeé hatte ihnen auch noch nicht gesagt, das sie kein Interesse an ihnen hat. Sie seufzte kurz als sie die beiden Jungs auf sie zu kommen sah. Sie erinnerte sich das Gespräch mit Jamila, ihr und Charles, wie sie den beiden Jungs es sagen soll, das sie kein Interesse hat. 'Ich gehe noch was Besorgen, bleib du bei der Kutsche.' rief der Stallbursche Aimeé zu, sie blickte kurz zu ihm und nickte, der Mann verschwand in der Innenstadt. 'Der geht sicher ein Bier trinken.' lachte der Meister, Aimeé sah ihn erschrocken an. 'Was? Wir haben noch nicht mal Mittag? Wie kann man da schon Bier trinken. Ist ja widerlich.' ekelte sie sich noch mehr vor ihrem Begleiter. Der Meister lachte weiter. 'Ach so junge Mädchen wie du verstehen das noch nicht. Deine Herrin ist da nicht anders. Sie trink auch mal ein Bier am Vormittag, glaub mir, trinken kann deine Herrin gut, nur verträgt sie gar nicht so viel.' erzählte der Mann aus dem Nähkästchen, denn das wusste Aimeé nicht, zwar das Jamila gerne Bier trank, aber nicht, das sie auch schon mal einen über den Durst trinkt. Etwas geschockt stand Aimeé da. 'Keine Angst, sie ist dann ganz harmlos und spricht nur dummes Zeug, wenn sie dicht ist.' lachte der Meister erneut, er kannte Jamila auch schon einige Jahre und hatten schon zusammen getrunken. Robert und Karl hatten ihren Vater nicht unterbrochen, standen die ganze Zeit bei ihrem Vater und Aimeé, die die beiden erst nicht beachtete. Mit Engelsgeduld ertrug sie den Redeschwall der beiden Jungs, hörte ihnen gar nicht richtig zu, war gedanklich bei David. ~Ich hoffe dir geht es gut und kommst bald wieder.~ Sie traute sich nicht den beiden einen Korb zu geben, stand weiter da, Robert und Karl erzählten von ihren ach so mutigen Taten draußen im Wald oder am See. '..Und dann sind wir noch auf den zugefrorenen See gegangen..' hörte Aimeé Karls Stimme sagen. Sie schreckte auf. 'SEID IHR TOTAL BESCHEUERT!!' schrie sie die beiden Jungs an. Der Meister hörte Aimeé lauten Worte und kam gleich wieder zu den dreien. 'Was ist denn hier los? Was habt ihr wieder angestellt?' sprach er ernst zu seinen Söhnen und sah sie dementsprechend auch an. 'Nichts Vater... wir.. wir haben nur erzählt das wie am See waren.' stammelte Robert zusammen. 'DAS STIMMT NICHT!! Sie sind auf den zugefroren See gegangen.' klärte Aimeé den Meister auf. 'Ihr wisst gar nicht wie gefährlich das ist. Meine Herrin ist selbst in den See durch das Eis gebrochen und.. und wäre Charles nicht da gewesen.. dann.. dann wäre sie in dem kalten Wasser gestorben!! Sie verbietet jedem im Haus im Winter zum See zu gehen und jeder hält sich daran!' zitterten Aimeés geballten Fäuste als sie Robert und Karl aufklärte wie gefährlich es ist auf das Eis zu gehen. Der Meister und seine Söhnen sahen Aimeé mit geweiteten Augen an. Hatte der Vater der Söhne aber schnell wieder seine Fassung gefunden. 'Da seht ihr es. Sie ist doch viel zu Klug für euch. Hört auf das was ihre Herrin ihr sagt. Und ihr beide stellt nur Blödsinn an.' sah der Mann seine Söhne an. 'Es tut mir leid Robert, Karl.. ich ich.. ich bin nicht an euch interessiert... mein Herz gehört schon jemand anderem.' sprach sie endlich aus was sie schon Wochen mit sich herum trug. Es erleichterte ihr Herz ungemein. 'WAS!! NEIN!! WER.. WER IST ES!! LOS SAG UNS WENIGSTENS WEM DU DEIN HERZ GESCHENKT HAST!!!' forderte Robert lauthals, doch sein Vater ging dazwischen. 'Halt deine Mund Robert!! Das geht euch beide gar nichts an!! tadelte der Mann seinen Sohn und schickte beide wieder ins Haus. Er seufzte, ahnte er schon länger das nicht nur David verliebt war, auch Aimeé war es. 'Es ist David nicht wahr?' sprach der Mann ganz unverblümt aber ruhiger Stimme. Mit einer Röte auf den Wangen und den Blick gen Boden nickte Aimeé leicht. 'HA HA!! Ich habe es doch gewusst.' lachte der Mann und schlug sich mit der flachen Hand auf den Oberschenkel. 'Wie.. Wie meint ihr das?' sah Aimeé schüchtern auf. 'Na er ist auch sehr verliebt... in dich mein kleine.' offenbarte der Mann ihr und rieb sich die Nase. 'Ihr wärt ein schönes Paar, wirklich. Ihr müsstest nur noch zueinander finden.' zwinkerte der Mann und wünschte ihr und David noch viel Glück dabei, wer auch immer den ersten Schritt wagt. Der Stallbursche kam nach eine guten halben Stunde aus der Innenstadt wieder zurück. Er roch nach Bier, hatte der Meister wohl recht gehabt. Aimeé stieg wirklich nur widerwillig auf den Kutschbock zu ihrem angeheiterten Begleiter. Wie viel Bier er in der kurzen Zeit in sich rein gekippt hat wollte sie gar nicht erst wissen, es waren aber wohl genug. Er nahm die Zügel und trieb das Pferd an, sie fuhren durch die Stadt, wohl einen anderen Weg nach Hause. Aimeé wunderte sich nur kurz, aber er müsste ja wissen wo sie lang fahren. Sie sprachen kein Wort, wie auch auf der Hinfahrt. Die Kutsche führte der gut angeheiterte Mann am anderen Ende der Stadt raus, Aimeé wurde das ganze nun doch sehr unbehaglich. 'Das ist nicht der Weg nach Hause!!' sprach sie laut ihren Begleiter an, er schwieg. 'Halt an! Wir müssen in die andere Richtung!!' schrie sie erneut, doch wieder reagierte das Mann nicht, trieb das Pferd weiter an. Aimeé sah sich leicht panisch um, das Pferd galoppierte, sie konnte nicht einfach vom Kutschbock springen. 'Halt endlich an!! WAS soll das??' schrie sie erneut und ihr wurde Angst und Bange, sie wusste nicht wohin er fuhr, was er vor hat, denn sie kannte sich hier nicht aus, Jamila hatte ihr nur den Weg vom Hof zur Stadt gezeigt und eben die Stadt, aber nicht wie es am anderen Ende der Stadt dahinter aussieht und wohin der Weg führte. Aimeé stand auf, wollte nach hinten, auf die Ladefläche der Kutsche. Ihr Begleiter sah es aus seinem Augenwinkel, hatte er die ganze Zeit starr nach vorne geblickt, auf den Weg. 'Du bleibst schön hier! Verstanden!!' schrie er und packte Aimeés Arm, zog sie wieder auf ihren Platz. Aus dem Galopp zog er die Zügel straff an, das Pferd riss den Kopf hoch mit offenen Maul um dem Druck des Gebisses nach zu geben und stoppte. Die Kutsche stand an einer alten Scheune. 'Wo sind wir hier?? Wir müssen nach Hause!' redete sie wieder auf den Mann ein, der wieder nichts sagte, er stieg vom Kutschbock, ging hinten um die Kutsche zu Aimeé , packte wieder ihren Arm und zog sie von ihrem Platz. Vor schreckt wehrte sie sich erst als sie auf dem Boden stand. 'Lasst mich los!! schrie sie, zappelte herum, doch sein Griff war zu fest, er hatte leichtes Spiel mit ihr. 'Sei still!' zog er sie hinter sich her. Sie versuchte sich gegen seine Zugkraft zu stemmen, wie ein bockiges Pferd was nicht vorwärts gehen will. 'Nun hör endlich auf..disch zu wehren..' zog er weiter Aimeé zur alten Scheune. Das Scheunentor öffnete er nur so weit, das sie durch gehen konnten. Es war recht dunkel und sie erkannte nicht viel. 'Hier. Ist sie das?' sprach der Mann ins Dunkle. Sie erkannte niemanden in der dunklen Scheune, hörte aber Schritte die sich näherten, es waren mehrere Personen. 'Ja, das ist sie.. die kleine Lesbe.. so Jung.. sie sollte besser mal kennenlernen was ein richtiger Mann ihr alles bietet..' lachte eine Männerstimme. Aimeé kannte die Stimme nicht und sah sich nur ängstlich um, wieder stieg in ihr Panik auf, sie wollte weg. Plötzlich packte ihr Begleiter ihre Arme fest auf ihren Rücken, band sie mit einer Kordel fest. Sie war wie erstarrt, wusste nicht wie ihr geschieht. Aus dem Dunkel traten vier Männer auf Aimeé zu, sie kannte alle vier nicht. 'Lasst mich los... Bitte.' flehte sie nun, doch außer grinsende und lüsterne Gesichter bekam sie keine Antwort. 'Dann wollen wir dir mal zeigen, was richtig ist.' sprach der Mann der vor ihr stand und öffnete ihren Mantel. 'Versuch nicht dich zu wehren, es wird dir gefallen.' kam es von einem anderen der sie ebenfalls schon anfasste, da wo eigentlich nur Jamila sie anfassen durfte, öffnete die Knöpfe ihres Arbeitskleides und fasste unter den Stoff. 'Hört auf.. Ich will das nicht!! Ich schreie!' zappelte Aimeé wieder um die Hände der Männer von ihrem Körper zu bekommen. Sie durften sie nicht anfassen, kein Mann durfte das, nur ihre Geliebte durfte sie so berühren. 'Schrei nur. Hier draußen hört dich keiner.' und die Hand des Mannes zog ihr das Kleid von den Schultern. Auf dem Hof der de Burghs sah Jamila auf die Uhr in der Eingangshalle, es war schon halb Eins, solange brauchte Aimeé sonst nie. 'Vielleicht ist sie noch in der Stadt und hat die Zeit vergessen.' sprach Charles hinter ihr, er hatte ihren besorgten Blick auf die Uhr gesehen. 'Wahrscheinlich hast du Recht. Ich mache mir trotzdem langsam Sorgen.' sprach sie wie zu sich selbst, sah nochmal auf die Uhr während Charles hinter ihr stand und ihre Schultern fasste. 'Sie sind sicher schon auf dem Heimweg, aber wenn du willst reite ich ihnen entgegen.' bat er seiner Frau an. Nun drehte sie sich zu Charles um und er sah ihren besorgten Blick. 'Das würdest du wirklich tun?' kam es überrascht von ihr, denn es war noch immer sehr kalt und Charles ritt bei so einer Kälte nicht gerne. Er nahm ihre Hände ins seine. 'Natürlich würde ich das machen. Du bist sehr besorgt um Aimeé und wenn ihr etwas zugestoßen ist, weiß ich, das du dir dafür die Schuld geben würdest und das soll nicht geschehen.' sprach Charles mit ganz ruhiger Stimme, löste seinen Griff um ihre Hände. 'Ich werde mich dann mal anziehen.' gab er Jamila noch einen Kuss auf die Stirn und ließ sie in der Eingangshalle stehen. Er zog seinen Schal, die Stiefel, den dicken Mantel und die Handschuhe an. So hoffte er das er nicht all zu schnell frieren würde auf seinem Pferd. Jamila wartete an der Treppe auf ihn, es war jetzt fast Ein Uhr, Charles hatte sich beeilt sich für die Kälte anzuziehen. 'Ich hoffe es ist wirklich nichts passiert und sie bummelt nur in der Stadt.' hoffte Jamila und sah Charles nochmals besorgt an. 'Wir werden schon nach Hause kommen. Du brauchst dir wirklich keine Sorgen machen. Lerne was mit den Kindern und ehe du dich versiehst sind wir wieder da.' versuchte Charles Jamila ihre Sorgen zu nehmen. Küsste ihre Lippen noch einmal und ging dann zur Tür, sie sah ihm nach wie er durch die Tür nach draußen verschwand und seufzte. 'Was ist passiert Mama?' fragte Jim. Er und seine Schwester hatten ihre Eltern aus dem Salon beobachtet. 'Nichts besonderes.' schritt sie auf die Tür des Salons zu und scheuchte ihre beiden Kinder wieder hinein. 'Lernt weiter. Nun macht schon.' befahl sie und setzte sich mit aufs Sofa, hörte noch wie Charles den Hof verließ. 'Wo ist Papa hin?' fragte Anna nun ihre Mutter. Sie kniete sich zu Anna an den niedrigen Tisch wo sie mit Papier, Schreibfeder und Tinte schreiben übte. Jim hatte ein Buch und las für sich alleine, wenn er Hilfe bräuchte würde er sich schon melden. Jamila kniete links neben Anna, sah auf das Papier, seufzte kurz, denn Annas Schrift war noch sehr krakelig. 'Nimm die Feder in die Hand.' antwortete sie nicht auf Annas Frage, fasste um Anna ihre Rechte Hand die die Feder hielt. 'Schau, so führst du die Feder richtig.' sprach sie zu ihrer Tochter, die auf das Papier sah wie ihre Mutter ihre kleine Hand umschloss und schwungvoll und geschmeidig die Feder über das Papier führte. Jamila konnte mittlerweile schön schreiben, mit viel Schnörkel an den Buchstaben. Als Kind fiel ihr es schwer schön zu schreiben und leserlich war es meist auch nicht, aus der Sicht von anderen, ihr war es damals egal, reichte es ihr selbst die eigene Schrift lesen zu können. Es änderte sich aber, als sie anfing zu studieren und der Dozent sich mehr als einmal beschwerte über ihre Schrift. Jim und Anna sollte es nicht so ergehen, sie sollten gleich lernen wie man leserlich und schön schreibt. 'Jetzt versuch es alleine.' gab Jamila Anna Hand frei und sah ihr noch dabei zu alleine zu schreiben. Sie schrieb das Wort Pferd und versuchte es genau so geschmeidig und schwungvoll zu schreiben wie ihre Mutter es ihr gezeigt hat. Es sah so einfach aus, als Jamila Annas Hand führte bei dem Wort Pferd. 'Ich kann das nicht.. ' war Anna frustriert, weil es ihr nicht sofort gelang so zu schreiben wie ihre Mutter. 'Dann versuch erst die einzelnen Buchstaben und dann das Wort.' riet sie Anna und sah ihr weiter zu. Charles war mittlerweile in der Stadt angekommen. Er ritt gleich zum Schlachter, fragte ihn nach Aimeé und den Stallburschen. 'Sie sind nicht hier aus der Stadt gefahren, das fand ich schon seltsam. Er fuhr mit der Kutsche in die Stadt, er ist sicher am anderen Ende aus der Stadt gefahren.' erzählte der Meister Charles, der nur die Stirn runzelte. 'Seltsam.' murmelte Charles kurz, bedankte sich noch beim Meister und ritt weiter, ebenfalls durch die Stadt zum am anderen Ende. Kurz hielt er an, als er die Stadt verließ, denn der mit Kopfstein gepflasterte Weg endete und im weichen Boden des Weges sah er die Radspuren einer Kutsche. Er wurde sauer, mehr als sauer, denn der Mann, der schon Jahre bei ihm als Stallbursche arbeitete, tat nicht das wofür er beauftragt wurde, dazu noch mit Aimeé. Charles ahnte nichts gutes und sah bösen Blicks den Weg entlang in die Ferne. 'Herr de Burgh.' riss eine Stimme Charles aus seinen Gedanken. Er blinzelte kurz und sah hinter sich, wendete sein Pferd und erblickte David. 'David! Was machst du hier?' schien Charles etwas verwirrt über Davids erscheinen. 'Ich habe in der Stadt Besorgungen gemacht. Mein Vater ist Zuhause geblieben, bei meiner Mutter. ' gab er zur Antwort. Charles war wieder bei Sinnen. ~Ach stimmt, seine Mutter ist ja krank... ~ erinnerte er sich daran, warum David nach Hause gefahren war. 'Wie geht es deiner Mutter?' fragte er den jungen der auf seinem Kaltblüter saß mit vollen Satteltaschen. David hatte wohl keine Lust gehabt eine Kutsche anzuspannen. 'Ihr geht es schon viel besser. In ein paar Tagen bin ich auch wieder bei euch auf den Hof.' versicherte er Charles. 'Das hoffe ich doch wohl sehr. Und es ist schön zu hören das es deiner Mutter wieder besser geht.' erfreute es Charles gute Neuigkeiten zu hören. 'Und was macht ihr hier? Euer Hof liegt doch in der anderen Richtung.' fragte David Charles neugierig und Charles Miene wurde wieder ernster. 'Aimeé ist heute mit einem Stallburschen nicht nach Hause gekommen und da sich meine Frau sehr um Aimeé sorgt bin ich los geritten in der Hoffnung, Aimeé würde nur in der Stadt sich umsehen und hat dabei dir Zeit vergessen...' fing Charles an zu erzählen. ' Doch leider war es nicht so... Beim Schlachter habe ich erfahren, das sie durch die Stadt gefahren sind. Und nun steh ich hier und sehe die Radspuren im Boden.' weihte er David in das Geschehene ein. 'Ihr meint, er hat mit der Kutsche hier die Stadt verlassen? Wer hat sie denn heute begleitet?? Ist es Herbert? Wenn ja, ahne ich nichts gutes, wenn Aimeé noch bei ihm ist.' sah David erschrocken Charles an. ~Na nu.. warum ist er denn so besorgt? Nein... oder etwa doch?~ 'Ja, Herbert.. der war heute mit ihr losgefahren. Warum? Was stimmt denn nicht mit ihm?' fragte Charles nun mehr als besorgt. 'Er... ach er meint... nein besser, er glaubt, das Aimeé... naja... ' fing David an, fand nicht die richtigen Worte, es war ihm unangenehm. 'Ja nun sag schon.' forderte Charles ungeduldig und drängte David weiter zu sprechen. 'Er glaubt das Aimeé lesbisch ist.. und mit... mit den anderen Dienstmädchen verkehrt.. also ihr wisst schon.. ' stammelte David mit erröteten Wangen, es war ihm wirklich sehr unangenehm. 'Und.. wenn er hier die Stadt verlassen hat, dem Weg immer gerade aus gefahren ist... da ist eine alte Scheune..denn ich habe mal ein Gespräch ungewollt mitgehört... da hatte er was erwähnt, das er dem kleinen Lockenkopf noch zeigen wird was ein Mann einer Frau bieten kann... ach ich konnte da gar nicht weiter zu hören...' schüttelte David den Kopf, kniff die Augen zusammen. Charles war wütend, einerseits auf David, weil er nichts davon weder ihm noch Jamila erzählt hatte und andererseits auf seinen doch langjährigen und loyal geglaubten Stallburschen. 'Warum hast du mir oder meiner Frau nichts davon erzählt?' platze es wütend aus Charles. David zuckte kurz zusammen, er hatte Charles bisher in der Zeit wo er auf dem Hof war, nur einmal wütend erlebt gehabt, bis jetzt, das zweite mal. 'Es tut mir leid.. ich ich habe es nicht ernst genommen...' gab der junge Mann kleinlaut von sich. Hörbar schnaufte Charles einmal ein und aus, versuchte sich wieder zu beruhigen, denn es würde die jetzige Situation nicht besser machen, passiert ist passiert und er könnte Davids Hilfe gebrauchen, wenn Aimeé wirklich mit ihrem perversen Begleiter in der alten Scheune ist. 'Ist schon in Ordnung. Es ist jetzt auch nicht mehr zu ändern, denn ich werde wohl deine Hilfe brauchen, wenn Aimeé wirklich in der Scheune ist mit diesem... diesem Perversling.' ballte Charles feste seine Hände. 'Wir sollten keine weitere Zeit verlieren.' sprach David und trieb sein kräftiges Kaltblut in den Trab an Charles vorbei, worauf er sein Pferd wendete und David folgte. Kapitel 28: Verzwickt --------------------- Kapitel 28 (Verzwickt) Charles musste sein Pferd im Galopp zügeln, denn Davids Kaltblüter war nicht so schnell wie das von Charles. 'Es ist nicht mehr weit. Seht ihr, da vorne.' zeigte David in die Ferne, auf die Scheune. Charles sah gleich ihre Kutsche stehen, er zügelt sein Pferd erneut, diesmal in den Trab und saß im leichten Sitz im Sattel, sah nach hinten zu David, der ebenfalls sein Pferd durch parierte. 'Halt an!' rief Charles zu David, hob die Hand und ließ sein Pferd zum stehen kommen. 'Wir steigen besser ab und binden die Pferde an der Kutsche nur leicht an.' flüsterte Charles schon fast und stieg vom Pferd. 'Kommst du überhaupt wieder auf dein Pferd, ohne Hilfe?' sah Charles etwas belustigt zu David und seinem großen Kaltblüter. 'Natürlich.' gab David nur von sich und sie horchten auf, hörten aber nichts, führten ihre Pferde zur Kutsche. Erst als David einen Zügel locker um einen Metallring wickelte durchschnitt ein Kreischen die Stille hier draußen auf den Feldern. David schreckte gleich auf und lief zur Scheune, ohne Plan und Verstand. 'Halt David nicht so schnell.' rief Charles ihm noch nach. ~Ach du dummer verliebter Junge~ schimpfte er gedanklich und lief David dann nach. An der Wand der Scheune lehnten Mistgabeln, Charles nahm sich Zwei und folgte David weiter zum Scheunentor, packte den Jungen und zog ihn wieder zurück. 'Pscht.. hier nimm.. hast du was gesehen?' fragte Charles und David nahm die Mistgabel aus Charles Hand und er sah David ernst an. 'Aimeé ist da drin und Vier oder Fünf Männer... sie.. sie...' konnte David nicht beschreiben was er durch einen Schlitz zwischen den Holzbrettern gesehen hat. 'Schon gut.. ich kann es mir schon denken..' murmelte Charles wütend. ~Es tut mir so leid Liebste was deiner süßen hier widerfährt.~ seufzte Charles bei seinen Gedanken. Wieder durchdrang Aimeés Schrei die Stille. 'Lasst mich los.. fasst mich nicht an!!' hatte sie sich aus dem Griff ihres Begleiters befreien können und lief durch die Scheune, immer noch mit verbundenen Händen. Doch weit kam sie nicht, schnell hatten die Männer sie eingekreist. 'Ich glaube wir haben es hier mit einer ganz wilden Stute zu tun, die nicht gezähmt werden will.' lechzte einer der Männer. ~Stute??? STUTE!!~ dachte David, er hielt es nicht mehr aus. 'Wir müssen da rein! Sofort!!' forderte er von Charles, sah ihn wütend an, denn die Männer spielten ihr Spielchen mit Aimeé, nannten sie Stute, wollten sie zähmen auf eine ganz bestimmte Weise. 'Beruhige dich. Wenn du da ohne Plan hineinläufst. Was dann? Sie verprügeln dich und ich will nicht wissen was noch. Sei vernünftig.' mahnte Charles den hitzköpfigen Jungen. Er verstand ihn ja und er wollte Aimeé auch am liebsten sofort da raus holen, aber es ginge nicht so einfach, Vier oder Fünf Männer gegen ihn und David. 'Komm mit.' packte Charles David und sie liefen leisen Schrittes um die Scheune. 'Hier komme ich auf den Heuboden. Und wenn ich Glück habe, müsste da ein Flaschenzug hängen. So kann ich mich langsam hinunter fallen lassen, Aimeé packen und wir verschwinden von hier. Ich will mich nicht mit denen Schlagen.' hatte Charles nun einen Plan ohne Schlägerei Aimeé aus ihrer Lage zu befreien. 'Und was soll ich machen?' fragte David und nahm die Mistgabel die ihm Charles hin hielt. 'Du lenkst sie ab, hier auf der anderen Seite müsste eine Tür sein, geh rein, beleidige sie oder sonst was und lockst sie raus, weg von Aimeé, rennst zum Scheunentor und öffnest es so weit, das ich mit Aimeé raus komme und rennst dann zur Kutsche, setzt dich auf den Bock und Fährst los, egal in welche Richtung. Sie werden dir zu Folgen.' erklärte Charles dem Jungen was er zu tun hat. 'Aber euer Pferd.. wie wollt ihr mit Aimeé nach Hause kommen?' war David besorgt um Charles und Aimeés Sicherheit, wenn er mit der Kutsche und den Pferden davon fahren würde. 'Mach dir keine Gedanken darum. Mir fällt schon was ein.' schob er David nun von sich, er sollte jetzt tun wie ihm Charles gesagt hatte. Die einzelnen Stufen knarrten unter Charles Gewicht, aber allen Anschein nach hörten die Männer es nicht, waren sie zu sehr mit Aimeé beschäftigt. Aimeé wehrte sich immer noch so gut es ging gegen die Männer, biss ihnen in die Arme und Hände, fing sich davon nur leider Schläge ein. Bissige Stute nannten die Männer sie nun und knebelten kurzerhand ihren Mund mit einem Tuch. Es stank nach Schweiß und war sicher schon Wochen nicht mehr gewaschen worden. Aimeé würgte, sie ekelte sich und konnte ihren ekel nicht zurückhalten. Charles wartet auf dem Heuboden, sah wie die Männer mit Aimeé weiter ihr Spiel spielten. Sie würden sich Zeit lassen bis sie das taten wozu sie das Mädchen eigentlich hier her bringen ließen. Er ballte seine Hände zu festen Fäusten das seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Er konnte auch nicht weiter hinsehen, als ein Mann nach dem anderen Aimeé immer wieder anfasste. Lange musste Charles nicht mehr warten als David seine Aufgabe ausführte. Wie aus dem Nichts, dabei erschreckte sich sogar Charles, platze David durch die Tür in die Scheune, wie es Charles ihm gesagt hatte. 'Hey ist Hohlköpfe!! Darf ich bei eurer geselligen Runde mit machen?' rief David den Männern zu, die auch erst erschrocken zu ihm sahen. 'Verschwinde Bursche!! Das hat dich nicht zu interessieren, was wir hier machen!' sprach einer der Männer und wandte sich David zu. 'Ach nein? Wie ich das sehe seit ihr nicht mal in der Lage ein schwaches Mädchen im Zaum zu halten. Ich müsst ja richtig doof sein!' beschimpfte David die Männer, die sich nun alle dem Jungen zu wandten. 'Kommt schon, das ist doch nur ein kleines Mädchen und ihr seit zu Viert, kriegt es nicht gebacken sie gefügig zu kriegen. Da sollte man sich als Mann ja schon Schämen.' reizte David weiter die Männer. Charles schüttelte nur den Kopf bei dem was David da von sich gab, aber es funktionierte. Die Vier Männer näherten sich immer mehr David und er wich Schritt für Schritt weiter zurück zur Tür. 'Verschwinde Bürschen. Oder sollen wir dich raus Prügeln?' rief wieder der selbe Mann wie zu Anfang. 'Versucht es doch, wenn ihr mich kriegt!' streckte David noch die Zunge raus, drehte sich um und lief durch die Tür hinaus. Die Männer waren wirklich nicht sehr helle im Kopf und rannten David hinterher. Schaffte es David nur den Riegel vom Scheunentor zu öffnen und Charles hörte noch wie David gekonnt dem Kutschpferd zu pfiff, das kannten alle Pferde die Jamila aufzog und behielt, so kannte es auch David, denn er hatte schon fleißig gelernt bei Jamila. So ging das Pferd schon los im Schritt als David kurz neben der Kutsche lief und dann auf den Kutschbock sprang. Schnell löste er die festgebunden Zügel und trieb das Pferd weiter an. Sein Kaltblut hatte mühe schritt zu halten. 'Komm schon Dicker, bewegt dich mal!' rief er seinem Kaltblut zu, Charles Pferd hatte keine mühe dem Tempo der Kutsche mitzuhalten. ~Sehr gut gemacht~ hatte Charles alles genau beobachtet und gewartet. Einen Flaschenzug fand er nicht, aber die Treppe die innen auf den Heuboden führte und schritt diese eilig hinunter. 'Aimeé!' sprach er das Mädchen an, sie lag auf den Boden, ihr Kleid schon zerrissen und ihr Oberkörper entblößt. Sie drehte ihren Körper zu der Stimme die sie kannte. Er befreite Aimeés Mund von dem ekligen Tuch und ihre Hände von den Fesseln. Befreit und mehr als froh Charles zu sehen warf sie sich in seine Arme. 'Charles.. ich bin so froh... ich ich hatte solche Angst..' schluchzte sie und ihr liefen die Tränen über die Wangen ohne das sie es wollte, locker griffen seine Arme um Aimeés Körper. 'Bist du unverletzt?' flüsterte Charles in Aimeés Ohr, strich ihr kurz über den Rücken. 'Mir fehlt nichts, mir ist nur kalt und ich.. ich will nach Hause.' antwortete sie auf seine Frage. Charles zog seinen Mantel aus und legte ihn Aimeé um die Schultern. 'Komm lass uns hier schnell verschwinden.' fasste er Aimeés Hand und zog sie mit auf die Füße. Wollten sie jetzt schnellstens die Scheune verlassen. Hoffte Charles das David die Kutsche wendete und sie an der Scheune abholte. 'Nein wie süß, der Hausherr und das Dienstmädchen... wie ein Liebespaar.... 'säuselte Herberts Stimme. 'Ihr geht nirgendwo hin.' schlug Herberts Stimme in einen knurrenden Ton um, hatte Charles ihn wohl vergessen, Herbert. Er stand vor dem Scheunentor und versperrte ihnen den Weg. 'Herbert!!' schrie Charles als er ihn vor sich stehen sah. 'Was fällt dir eigentlich ein so etwas zu tun?!' schrie Charles weiter mit geballten Fäusten, in ihm stieg erneut die Wut auf. Er antwortete nicht. Durch die kleine Hintertür kamen die Vier Männer wieder in die Scheune, hatten sie sich doch nicht so lange verarschen lassen von David. Die Männer stockten, als sie Charles sahen. 'Herbert!! Was soll das? Du hast nicht gesagt das die Kleine eine von Hof der de Burghs ist!' rief einer der Männer, denn sie kannten Charles, seine Frau und seine Kinder, jeder in der Stadt kannte den Namen de Burgh, den Hof und das sie überall gern gesehen sind. 'Bist du denn total bescheuert!! Wenn seine Frau das raus kriegt was wir mit einer ihrer Angestellten getan haben.. die verprügelt uns alle ohne mit der Wimper zu zucken! Ist dir das eigentlich klar?!' rief ein anderer hinter Charles Herbert zu. Die Vier Männer bekamen es mit der Angst zu tun, oder sie hatten einfach nur sehr großen Respekt vor Jamila, denn sie würde es erfahren. Charles kannte die beiden Stimmen die gesprochen hatten, er drehte sich nicht um, ließ Herbert nicht aus den Augen, fixierte seinen Blick auf ihn. Aimeé hielt die Hand von Charles zitternden fest. 'Ihr seit doch alles Weicheier. Sie ist auch nur eine schwache Frau..Sie sollte lieber brav hinterm Herd stehen, anstatt Männerkleider zu tragen, zu fechten und mit ihrem albernen Bogen Pfeile durch die Gegend zu schießen... ich lasse mich nicht von einer Frau herum schubsen oder gar verprügeln!' schrie Herbert den Vier Männern zu. Das war zu viel für Charles. Seine Frau war nicht schwach, ganz im Gegenteil. 'HALT DEIN FRECHES MAAAUUL!!' schrie Charles, nun war er es der Kopflos auf Herbert zu rannte mit festen Fäusten. So war Charles eigentlich nicht, kein Mann der sich gerne prügelte, doch jetzt war das Fass über gelaufen. 'Was..' kam nur noch von Herbert, dann verpasste Charles ihm seine Faust auf die linke Gesichtshälfte. Leicht wankte Herbert zur Seite von Charles Schlag, fing sich aber schnell wieder rieb sich die Wange und zückte ein Messer was er am Gürtel trug, das hatte Charles nicht gesehen, konnte nicht so schnell reagieren wie Herbert sein Messer gezückt hatte und sich an Charles schmiss. Das glänzende Metall rammte Herbert Charles in den Bauch. Charles stöhnte kurz auf vor Schmerz, bohrte sich der kalte Stahl in seinen Bauch. Sein Glück war es, dass das Messer recht Kurz war und nicht tief schnitt. Mit schmerzverzerrten Gesicht griffen Charles Hände an Herberts Hals und würgen ihn. 'Glaubst du etwa.. das bringt jetzt noch... was..' schnaufte Herbert nach Luft ringend und drückte sein Messer nochmal tiefer in Charles Körper. 'Wenn ich hier sterbe...stirbst du mit mir.' drückten Charles Hände fester zu. Blut tropfte von Charles Kleidung auf den Boden der Scheune. Nach Minuten erschlaffte der Griff von Herberts Hand die das Messer fest hielt und aus seinem Körper schwand immer mehr das Leben. 'CHARLES!!' rief Aimeé geschockt, als sie sah das Blut. Charles reagierte nicht, war wie in Trance ganz fixiert auf Herbert, nahm keine Stimmen oder Bewegungen um sich herum wahr. Nach weiteren Minuten ließ Charles den leblosen Körper von Herbert los und wie Herberts Körper fiel auch Charles auf die Knie, er atmete schwer, kalter Schweiß stand auf seiner Stirn. Aimeé eilte zu ihm, kniete neben ihm, sah sofort das Messer und das Blut. 'OH nein.. Charles...' Aimeé wusste nicht was sie machen sollte, wie sie ihm helfen konnte. Sie wollte das Messer entfernen, ihre Hände zitterten. 'Nicht... lass es.. so...' schnaufte Charles. 'Geh nach .. draußen.. Da.. David.. sieh nach...' stütze sich Charles mit einer Hand nun am Boden ab, die andere hielt das Messer fest. Die Vier Männer waren davon gelaufen, als sie sahen wie Charles Herbert zu Tode würgte. Aimeé öffnete das Scheunentor, rannte nach draußen, doch da war kein David, keine Kutsche, kein Pferd. Sie stand auf dem Weg, sah in beide Richtungen, hielt Charles Mantel fest, denn der kalte Wind fegte über die kahlen Felder. 'DAAAAAAAVIIIIIID!!!' sie rief mehrmals nach ihm, er konnte doch nicht so weit gefahren sein. Ein kalter Schauer lief Jamila über den Rücken, ihre Haut zog sich zusammen zur Gänsehaut. Sie war immer noch im Salon bei Anna und Jim, saß auf dem Sofa, trank etwas Tee, als ihr der Schauer durch den Körper fuhr. Ihre Augen weiteten sich, ein unbehaglichen Gefühl überkam sie. Wie von Blitz getroffen stand sie auf, ließ die Tasse samt Inhalt fallen und stürmte aus dem Salon, durch die Eingangshalle hinaus auf den Hof. Jim und Anna erschraken, als ihre Mutter so plötzlich aus dem Salon stürmte. 'Charles??' flüsterten ihren Lippen leise, sie stand am Tor mit Blick zum Horizont. Kapitel 29: Gib niemals auf --------------------------- Kapitel 29 (Gib niemals auf) 'VERDAMMT NOCHMAAAAL!!!!! ZIIIIEEEEHHH!!!' schrie David dem Pferd vor der Kutsche zu. Er wollte schon längst wieder bei der Scheune sein, doch als er wenden wollte blieb ein Hinterrad der Kutsche in einem Schlammloch stecken. David saß noch auf dem Kutschbock, schrie das Pferd immer wieder laut an und schlug die Zügel auf die Kruppe des Pferdes. Es half nichts. Wütend und in Eile sprang er vom Bock hinter die Kutsche in den Schlamm, schrie erneut und schob mit aller Kraft die Kutsche an. Hoffte er das Rad so frei zu bekommen und dann schnellstens zur Scheue zurück zu fahren. Er horchte auf. ~Da hat doch wer gerufen?~ Kurz hielt er inne, horchte in die Stille, nur der Wind blies über die Felder. 'Daaaaviiiiid' hörte er in der Ferne wie sein Name gerufen wurde. Es war Aimeé die nach ihm rief. Angetrieben von ihren Rufen befahl er wieder dem Kutschpferd anzuziehen und er schob von hinten mit, doch wieder brachte es nicht den erhofften Erfolg. 'MAAAAAAAANN!! DAS GIBT ES DOCH NICHT!!!!' fluchte er wieder und suchte jetzt mit Blick gen Boden nach einen größeren Ast. 'Hier gibt es aber auch GAR NICHTS!!!' fluchte er erneut, denn er fand keinen Ast den er gebrauchen könnte um das Rad aus dem Schlamm zu hebeln. 'Dann eben anders!!' er dachte nicht lange nach, sondern handelte, denn er hörte immer noch in der Ferne Aimeés Stimme nach ihm rufen. Eilig löste er die Zügel seines Kaltbluts und führte es nach vorne zum Kutschpferd. Er entfernte die Zügel vom Gebiss des Kutschpferdes und zog sie durch die Ringe am Geschirr. Eilig aber ohne Panik band er ein Ende der Zügel am Sattel seines Pferdes fest und das andere Ende an die Deichsel der Kutsche, sein Kaltblut sollte mit die Kutsche aus dem Schlammloch ziehen, erneut hoffte er das es klappt und die Zügel der Zugkraft des kräftigen Pferdes stand hielten. Wieder schrie David den Pferden zu, hielt die Zügel seines Pferdes fest, denn es sollte nicht zu ruckartig anziehen. Und es klappte, die Kutsche war frei, es dauerte zwar etwas, aber es war geschafft. Wieder beeilte sich David, löste den Knoten der Zügel an der Deichsel und am Sattel seines Pferdes, aber anstatt dem Kutschpferd wieder die Zügel auf zuschnallen, was wieder Zeit kosten würde, warf er sie einfach um den Hals des Pferdes was die Kutsche zog, stieg auf sein Kaltblut und trieb es in den Galopp, das Kutschpferd folgte dem Tempo des Kaltbluts Richtung Scheune. Aimeé stand nicht mehr auf dem Weg, sie hatte aufgegeben weiter nach David zu rufen, zudem war es kalt und Charles.... Charles.. war er dabei sich aufzugeben, dem Tod die Hand zu reichen und mit ihm zu gehen? Er konnte doch nicht seine Frau und seine Kinder zurück lassen. Seitlich lag er nun auf dem Boden der Scheune, unter ihm sein Blut. Mit zitternder Hand hielt er immer noch das Messer fest. Er wusste das es besser ist das Messer nicht zu entfernen, doch jede noch so kleine Bewegung schmerzte. 'Charles.. Bitte nicht.. Bleib wach...' kniete Aimeé bei ihm, wollte ihm helfen sich wieder aufzusetzen, denn er sollte hier nicht liegen, hier nicht einfach aufgeben und sterben. 'Bleib wach!! Hörst du! Jamila braucht dich.. Jim braucht dich und Anna!! Was soll aus ihnen werden, wenn du nicht mehr bei ihnen bist!!' sie traute sich nicht Charles nochmals anzufassen, denn er stöhnte schmerzverzerrt, als sie versucht hatte ihn wieder in sitzende Position zu bringen. 'Ich bin noch... da..Aimeé...' schnaufte Charles, sah sie an. Sein Blick war verschwommen, erkannte aber noch wen er vor sich hatte. Von draußen hörte Aimeé eine Kutsche. Es war David. 'Da ist David. Bitte halte durch. Wir bringen dich zu einem Arzt.' sprach sie zu Charles und sah in seine in die Leeren blickenden Augen. Aimeé stand auf, eilte zum Scheunentor. 'David!! Schnell.. Du musst mir helfen!!' rief sie ihm nur zu und verschwand wieder in der Scheune. Verwundert sah David Aimeé nach, stieg dann geschwind von seinem Pferd und ging weiten Schrittes in die Scheune. Wieder kniete Aimeé bei Charles. David verstand erst nicht was los sei. 'Komm her.. hilf mir... wir müssen ihn zu einem Arzt bringen.' sah Aimeé David über die Schulter an. Er kam zu Sinnen, ging zu ihr, sah Charles blutend am Boden liegen, erschrak innerlich, behielt äußerlich die Fassung. Er schluckt, als er das Messer sah und das Blut. 'Was.. Wie.. ist das passiert?' fragte er Aimeé, sie antwortete nicht auf seine Frage. 'Komm steh nicht rum, hilf mir, aber sei vorsichtig.' befahl sie David und griff einen Arm von Charles. Zusammen brachten sie Charles zur Kutsche, setzten ihn nicht auf den Kutschbock, sondern legten ihn auf die Ladefläche, auf das zugedeckte Fleisch vom Schlachter. Bequem war es nicht, aber liegend war es für Charles erträglicher, als wenn er sitzen müsste auf dem Kutschbock. Aimeé hielt Charles Kopf auf ihren Schoß, redete die ganze Fahrt über mit ihm, stellte ihm Fragen, so das er nachdenken, reden und Antworten müsste, denn er sollte wach bleiben. Auf dem Hof stand Jamila immer noch am Tor. In ihr quälte sie nun eine Unruhe, sie wusste nicht was sie tun sollte, etwas war passiert, nur was und mit wem? ~Charles?... Aimeé? Ist euch was zugestoßen?~ war sie ganz in Gedanken mit dem Blick weiter auf den Horizont gerichtet. Auch hier wehte der eisige Wind, aber nicht so scharf wie auf den kahlen Feldern. 'Mama??' standen Jim und Anna kurz hinter ihrer Mutter, Jim hatte seine Mutter angesprochen. Jamila drehte sich nur halb zu ihren Kindern um. 'Geht wieder rein. Es ist kalt.' befahl sie Jim und Anna, sie sahen ihre Mutter an, sahen die Tränen in ihren Augen, ob sie nur vom kalten Wind waren die ihre Augen reizte oder ob sie traurig war, konnten sie nicht einschätzen. 'Nein! Mama.. was ist passiert? Wo ist Papa?' blieb Jim hartnäckig, schritt auf seine Mutter zu, denn er wollte wissen was los ist. 'Ihr sollt reingehen hab ich gesagt!' schrie Jamila fast, denn sie hatte jetzt keine Nerven für solche Frage, denn ihre Sorge um Aimeé und Charles war größer. Jim erstarrte bei den lauten Worten seiner Mutter, denn so war sie nur sehr selten zu ihren Kindern. Sie verstanden ihre Mutter nicht, fragten aber auch nicht erneut nach ihrem Vater und was passiert ist, das er weg geritten ist. Enttäuscht sah Jim zu seiner Schwester, drehte seiner Mutter den Rücken zu, griff nach dem Arm von Anna, die ihrem Bruder wieder ins Haus folgte. Kurz sah Jamila ihren Kindern noch nach, sah dann wieder nach vorne, zum Horizont. Kurz schloss sie die Augen, atmete tief ein und aus, sie versuchte sich zu beruhigen. Nach einer guten viertel Stunde erreichten David, Aimeé und der verletzte Charles ihren Hausarzt. David sprang gleich von Kutschbock als er die Kutsche anhielt. Klopfte mehrmals an die Tür, es war immer noch Mittagszeit und der Arzt zu der Tageszeit nicht zu sprechen, aber es war ein Notfall. Wieder klopfte David. Eine Frau öffnete die Tür, es war die Ehefrau des Arztes. 'Was in Gottes Namen ist denn?' sprach die Frau verärgert. 'Es ist Mittagsruhe und mein Mann ist nicht zu sprechen!' gab sie anschließend von sich. 'Aber.. es ist ein Notfall.. ihr müsst uns helfen.. sonst stirbt er!' erklärte David der Frau und redete noch weiter auf sie ein bis sie nach gab und ihren Mann holte. Als ihr Mann dann endlich an der Tür stand erzählte David nochmal das gleiche, erwähnte aber dieses mal Charles Namen und das er ein Messer im Bauch stecken hatte. Ohne weiter zu Fragen schob er David bei Seite und eilte zur Kutsche, David folgte dem Arzt. Nur kurz sah er sich Charles an. 'Komm hilf mir ihn rein zu tragen.' stieg der Arzt auf die Ladefläche, sah Aimeé kurz an und griff unter Charles Arm. Er stöhnte wieder vor Schmerzen, was einerseits ein gutes Zeichen war, denn er war noch bei Bewusstsein. Zu Zweit trugen sie Charles ins Haus und weiter in die Behandlungsräume des Hauses. 'Hier.. auf den Tisch...' schnaufte der Mann kurz und hob mit David zusammen Charles auf den Tisch. 'Weiß seine Frau schon Bescheid?' fragte er David, während er Charles Oberkörper frei legte und sich das Messer und die Wunde genauer ansah. David schüttelte nur mit dem Kopf. 'Dann fahr zu ihr. Sag ihr was passiert ist. Ich kann ihre Hilfe hierbei gebrauchen.' befahl er dem Jungen. 'Das Mädchen soll hier bleiben. Sie soll mir solange helfen bis deine Herrin eingetroffen ist.' sprach er anschließend noch, als David schon fast aus dem Raum gegangen war. 'In Ordnung.' antwortete David kurz und beeilte sich. Kurze Zeit später trat Aimeé in den Behandlungsraum ein und wieder nur kurz sah der Arzt Aimeé an. 'Zieh den Mantel aus und hilf mir hier.' sprach er zu Aimeé die den Mantel nicht auszog, denn sie war ja halb nackt darunter. 'Ich.. ich kann den Mantel nicht ausziehen... ' stotterte sie und trat an den Tisch, sah auf Charles, wie er da lag, immer noch schwer atmend, aber bei Bewusstsein. 'Dann.. krempel die Ärmel hoch, du versaust sonst den ganzen Mantel.' sah der Arzt Aimeé nicht an als er sprach. 'Wasch dir die Hände und stell dich dort hin.' zeigte er kurz auf die Waschschüssel und dann auf die Stelle wo sie sich hinstellen sollte. Aimeé tat wie der Mann ihr sagte und versuchte stark zu bleiben bei dem was sie sah. Der Arzt hatte alles bereit gelegt um die Blutung zu stoppen, wenn er das Messer zieht. Während der Arzt mit Aimeé versuchten Charles Leben zu retten, fuhr David zum Hof. Er trieb das Pferd immer wieder an, es tat ihm schon leid das Pferd so anzutreiben, es ist heute schon so viel gelaufen und hatte kaum noch Ausdauer. Doch bis zum Hof müsste es noch durchhalten. Jamila stand immer noch am Tor. Sie hatte nur ihre Bluse mit der Weste an, eine Kniehose, Kniestrümpfe und ihre Hausschuhe und der Wind hatte auch nicht nachgelassen durch ihr Haar zu wehen. In der Ferne hörte sie die schnellen Hufe des Pferde, das knarren des Holzes von der Kutsche und David, wie er nach ihr rief. Wieder stieg Panik auf in Jamila, denn sie erkannte natürlich Davids Stimme. Was machte er mit der Kutsche? Wo sind Aimeé und Charles? David zügelte das Pferd kurz vor dem Tor zum Hof, sah kurz in Jamila Gesicht und ihren besorgten Blick. 'WAS IST PASSIERT!!!' schrie sie David an, denn sie sah Charles Pferd, angebunden an der Kutsche, sein Kaltblut hatte er auch wieder hinten angebunden und die Zügel wieder dem Kutschpferd zugeordnet. Er antwortete erst nicht, fuhr auf den Innenhof, wohin Jamila ihm folgte. 'JETZT SAG MIR SOFORT WAS PASSIERT IST!! WO SIND AIMEÉ UND CHARLES!!' schrie sie weiter und so laut, das die Stallburschen und einige der Dienstmädchen herbei kamen. David stieg von der Kutsche, sah Jamila nicht an, denn es fiel ihm schwer die richtigen Worte zu finden. Er überlegte noch kurz und hatte sich dazu entschlossen es ihr unverblümt zu sagen. Er stand vor ihr, sah ihr mit ernstem Blick in die Augen. 'Charles... ' fing er an, holte nochmal tief Luft. Jamila packte ihn an seinen Oberarmen. 'Was ist mit Charles??' schüttelte sie David. Sie war voller Panik und Angst, Angst um Charles. 'Er... er ist schwer verletzt.... wir haben ihn zu eurem Arzt gebracht...' stammelte David, der nun alleine an der Kutsche stand, denn Jamila reichten seine Worte. Sie drehte ihm den Rücken zu, band Charles Pferd von der Kutsche los, stieg in den Sattel, die Steigbügel waren viel zu lang und trieb das Pferd sofort in den Galopp und verließ den Hof Richtung Stadt. David stand nun alleine an der Kutsche, sah seiner Lehrmeisterin nur nach. Er seufzte tief, denn es tat ihm alles so leid. In Gedanken und Teilnahmslos versorgte er das Kutschpferd und brachte das Fleisch in die kleine Hütte. Auf der alten Decke die auf dem Fleisch lag, sah er Charles Blut. ~Aimeé..~ kam sie ihm wieder in den Sinn, er hatte sie ganz vergessen, sie war ja noch beim Arzt um ihm zu helfen. Starr blieb er an der Kutsche stehen mit der Decke in der Hand. Sein Kaltblut stand im Unterstand für die Gastpferde, kaute etwas Heu. Wieder überlegte er nicht lange und er ging zu seinem Pferd, schnallte die Taschen vom Sattel, die immer noch voll mit den Einkäufen waren, löste das Seil mit dem es fest gebunden war, stieg in den Sattel und ritt ebenfalls wie Jamila im Galopp vom Hof. Jamila ritt schnell und traf dementsprechend auch schnell beim Arzt ein. Sie klopfte nicht, die Tür war nicht verriegelt und so stürmte sie in das Haus und weiter in den Behandlungsraum. Außer Atem und starr sah sie ihren Charles auf dem Tisch liegen und das ganze Blut, erst dann nahm sie den Arzt wahr der sie ansah. 'Du kommst gerade zur rechten Zeit.' sprach er Jamila an. Sie versuchte die Fassung zu behalten, schritt an den Tisch ans andere Ende, zu Charles. Sie strich ihm kurz durchs Haar. 'Ich bin bei dir Liebster. Hörst du? Es wird alles wieder gut.' flüsterte sie ihm zu, sah in seine Augen. Ein flüchtiges lächeln brachte Charles nur zustande, das reichte ihr auch als Antwort. Charles war froh das sie hier war bei ihm. 'Wir sollten anfangen, jede Minute zählt.' sprach der Arzt zu Jamila, worauf sie nur nickte. Sie wusste was er meinte und sie kannte sich hier aus. Sie würde an Aimeés Stelle gehen, denn sie kennt sich besser mit den Instrumenten aus und mit dem was zu tun ist, als das Junge Mädchen, auch wenn sie nur Tierärztin ist. Mit gewaschenen Händen und hochgekrempelten Ärmeln erlöste sie Aimeé von ihrer Pflicht. 'Wasch deine Hände und geh.' sprach Jamila gleichgültig zu ihr. Aimeé nickte nur und tat das was Jamila ihr sagte, sie hatte ihr Mädchen dabei nicht angesehen, sondern sah auf das Messer in Charles Bauch. Der Arzt reichte Jamila ein gefaltetes Tuch. Charles sollte es in den Mund nehmen wenn sie das Messer entfernen, es würde schmerzen. Jamila zeigte Charles das Tuch und legte es in seinen Mund. 'Bitte halte still, auch wenn es sehr weh tut.' seufzte Jamila kurz und sah nur das Charles leicht nickte. Dann bereiteten sie alles vor. Jamila hatte genug Tücher griffbereit liegen um diese sofort auf die Wunde zu drücken sobald das Messer entfernt wurde. Der Arzt zögerte nicht lange. Er und Jamila sahen sich kurz an, nickten sich zu und dann zog er das Messer aus Charles Bauch. Charles schnaufte, ein brennender Schmerz durchzog seinen Körper. Er biss feste auf das Tuch, stöhnte vor Schmerz und seine Muskeln spannten sich kurz an, denn der brennende Schmerz war nur kurz, das Jamila auf die Wunde drückte schmerzte viel mehr, aber nicht so brennend wie das Messer. 'Es tut mir Leid... aber es muss sein..' kniff sie ihre Augen kurz zusammen und drückte nochmals fester auf die Wunde, denn sie spürte sein warmes Blut was durch den Stoff drang. Während Jamila die Blutung in Schacht hielt, bereitete der Arzt alles zum vernähen der Wunde vor. Erst nach Minuten und mehreren Wechsel der Tücher, stoppte die Blutung. Nun konnte er die Wunde genauer begutachten. 'Das Messer ist nicht lang und somit nicht so tief eingedrungen. Es hat den Darm und keine Arterie verletzt.' beurteilte er und nahm Nadel und Faden zur Hand. 'Ich hoffe das wirklich nicht mehr verletzt ist.' sah sie dem Arzt dabei zu wie er die Wunde vernähte. Charles war nicht mehr ansprechbar, er war in Ohnmacht gefallen, vor Schmerzen, hielt sein Körper all dem nicht mehr stand. Jamila hatte ihm das Tuch wieder aus dem Mund genommen, sah ihn noch kurz an. ~Was ist nur passiert..~ Ihr kam dann wieder Aimeé in den Sinn, sie hatte ihr Mädchen kaum Beachtung geschenkt, doch meinte sie sich zu erinnern, das sie Charles Mantel trug. Sie schüttelte leicht den Kopf, denn sie könne Aimeé auch später noch Fragen. Als wäre es Routine legte Jamila nun Verbandsmaterial zurecht, säuberte die frische Naht und seinen Bauch bevor sie den Verband anlegte. Es war mühselig, da Charles nicht gerade leicht war und der Arzt ihn anheben musste, damit Jamila die Verbandsrolle um ihn wickeln konnte. Der Verband saß feste und nun hatte Jamila Charles Oberkörper von seinen Kleidern befreit, das Hemd war eh hinüber und sein Gehrock müsste gewaschen werden. Er blieb erst noch auf dem Tisch liegen, falls die Naht aufgehen würde oder es zu unerwarteten Blutungen kommt. Eine Decke und ein kleines Kissen brachte die Frau des Arztes. Jamila wich nicht von seiner Seite. Dann stand Aimeé im Türrahmen. 'Jamila?' kam es leise von ihr und betrat den Raum zögernd. 'Komm ruhig her.' sprach sie ganz ruhig zu Aimeé, sie stand nicht auf, bleib auf dem Stuhl sitzen bei Charles am Tisch. Er atmete ganz ruhig und gleichmäßig. Aimeé blieb bei Jamila stehen, ihr stiegen Tränen in die Augen, wie sie Charles liegen sah und dann konnte sie sich nicht mehr beherrschen. 'Es tut mir so leid... es ist alles meine Schuld.' ihr liefen die Träne ohne halt über die Wangen und fiel vor Jamila auf die Knie. 'Bitte verzeih mir... ' schluchzte sie und ihre Tränen fielen auf den Holzboden. Mit geweiteten Augen sah Jamila auf Aimeé, sie wusste ja immer noch nicht was überhaupt passiert ist. 'Was redest du da? Erzähl mir lieber erst einmal wie es dazu kam?' forderte sie von Aimeé, stand auf, schob den Stuhl bei Seite und kniete sich zu Aimeé. 'Steh auf und erzähl mir was passiert ist.' fasste sie Aimeés Hände, sah in ihre verweinten Augen. Aimeé nickte und stand mit ihrer Geliebten auf. Sie trocknete Aimeé noch die Wangen von den Tränen mit ihrem Taschentuch. Dann fing Aimeé an zu erzählen und wieder füllten sich ihre Augen mit Tränen als sie an die Stelle kam, an der Charles blutend zu Boden sackte und sie nicht wusste was sie tun sollte. Jamila hörte ihr zu, dann zitterten ihre Hände, wandte sich dann von Aimeé ab, denn sie konnte die Tränen auch nicht mehr zurück halten. 'Du Dummkopf... wieso bist du nur darauf reingefallen...' flüsterte sie zu sich selbst, fasste sich an die Stirn. 'Was.. was wäre wenn du es nicht.. überlebt hättest.. du Idiot..' sprach sie weiter zu sich selbst mit dem Rücken zu Aimeé, die auf Jamila zu ging und sie umarmte von hinten. 'Bitte.. bitte verzeih mir.. es ist meine Schuld... wäre ich nicht...' drückte sich Aimeé an Jamila, sie legte eine Hand auf Aimeés 'Es ist nicht deine Schuld. Bitte gib nicht dir die Schuld daran.' drehte sich Jamila zu Aimeé um, sah in ihre Augen. 'Gib nicht dir die Schuld.' nahm sie Aimeé in den Arm und drückte sie eng an sich. Es tat gut sie zu spüren, ihren warmen Körper. Nun stand David in der Tür des Raumes und sah Jamila und Aimeé eng umarmt. Jamila lockerte ihre Arme um ihr Mädchen, sah sie wieder an und gab ihr einen leichten Kuss auf den Mund. 'Er wird es überstehen und wieder ganz Gesund werden.' sprach sie leise zu Aimeé, denn sie sollte sich nicht weiter die Schuld geben. David war wie erstarrt, denn es stimmte was gelästert wurde, das Jamila eine Geliebte hatte. Das es Aimeé ist, die die Geliebte seiner Lehrmeisterin ist, schockte ihn doch sehr. Hatte er jetzt gar keine Chance mehr bei Aimeé, wenn sie Frauen den Männern vorzog? Er zog sich in den kurzen Flur zurück und klopfte dann kurz an den Türrahmen, so als wäre er gerade erst angekommen. 'Entschuldigt.. ich ich wollte nur... wissen wie es Charles nun geht.. und Aimeé.. nach Hause bringen.' stammelte David zusammen, er hatte noch die Bilder von vor ein paar Minuten im Kopf. Aimeé und Jamila lösten ihre Umarmung auf, als David klopfte und Jamila wendete sich David zu. 'Es geht ihm schon besser. Ich stehe tief in deiner Schuld David. Wärst du nicht da gewesen...' sprach sie zu dem Jungen, der gar nichts sagen konnte, denn es war für ihn selbstverständlich gewesen zu Helfen. 'Das.. das war doch selbstverständlich..' kam es von David und sah schüchtern zu Boden. 'Bringst du Aimeé auf den Hof? Sie braucht nicht hier bleiben und sie muss sich auch umziehen.' trat sie an Aimeé, legte eine Hand in Aimeés Rücken und schob sie zu David. Er sah auf aus seinem Blick gleich in Aimeés Gesicht. 'Ähm.. ja.. natürlich..' stammelte David mit roten Wangen. 'Ich weiß noch nicht wann ich wieder nach Hause komme.' fing Jamila an. 'Aimeé, zu keinem ein Wort, nur Anne erzählst du was passiert ist, damit sie sich um Jim und Anna kümmert, sonst sagst du keinem ein Wort, hast du verstanden!' sprach sie Aimeé an mit ernsten Blick. Dann wechselte ihre Blick von Aimeé zu David. 'David, ich stehe tief in deiner Schuld und es wäre jetzt vielleicht zu viel verlangt, wenn du jetzt schon zurück kommst auf den Hof und meine Stelle einnimmst bis ich wieder da bin.' sprach sie zu David der erschrocken aufsah, als seine Lehrmeisterin ihm um eine so Verantwortungsvolle Aufgabe bat. David fühlte sich noch nicht erfahren genug das er schon Jamilas Arbeit und Aufgaben genau so wie sie erledigen konnte. Doch er fasste sich ans Herz, es war seine Prüfung, seine Chance sich zu beweisen unter den älteren Stallburschen, die ihn nicht immer ernst nahmen. 'Ich... ich werde euch vertreten.' versprach er ihr mit ernsten Blick und nahm Aimeés Hand. Jamila sah die beiden an. ~Ein süßes Pärchen...~ sie lächelte leicht, wendete sich dann aber wieder Charles zu, schob den Stuhl wieder an den Tisch und setzte sich. David verließ das Haus des Arztes mit Aimeé. Er half Aimeé auf sein Kaltblut und stieg dann hinter ihr in den Sattel, griff um Aimeé die Zügel und rutschte noch etwas näher an sie, berührte ihren Rücken. Schüchtern und mit rötlichen Wangen ritten sie langsam zum Hof. Es war nun schon Nachmittag und die Sonne verabschiedete den Tag langsam. Im Behandlungsraum blieb Jamila noch den ganzen Abend bei Charles sitzen, ohne was zu essen oder zu trinken. Die Frau des Arztes kam in den Raum. 'Ihr solltet was essen. Ich habe mehr zubereitet, kommt, ihr müsst was essen.' sprach sie Jamila an die müde zu der Frau sah, nur kurz nickte, dann aufstand und der Frau folgte. Jamila bedankte sich beim Arzt und seiner Frau für die Gastfreundlichkeit. Sie aß nur wenig, aber trank dafür umso mehr. 'Ich werde morgen kurz nach Hause reiten und hole frische Sachen für Charles.' hatte sich Jamila überlegt und gab dem Arzt und seiner Frau Bescheid. Sie hoffte das er schnell wieder aufwachen würde, die Wunde ebenfalls schnell heilte und sie wieder zurück auf den Hof konnten. 'Solltet ihr nicht besser auf dem Hof bleiben? Eure Kinder brauchen euch auch.' kam es vom Arzt und sah Jamila an. Sie sah nur auf das Brot was sie nur langsam aß. 'Nein, ich lasse Charles nicht alleine. Ich bleibe bei ihm bis er aufwacht.' antwortete sie ernst. 'Wenn ich euch Mehrkosten verursache, komme ich dafür auf. Das bin ich euch mindestens Schuldig.' fügte sie noch hinzu und dagegen konnten der Arzt und seine Frau nichts mehr sagen. Sie verstanden Jamila sehr gut, doch hatte sie auch noch andere Pflichten. Die Frau des Arztes hatte ein Gästebett hergerichtet für Jamila, doch an schlafen konnte sie noch nicht denken, sie saß bei Charles und wachte über seinen Schlaf. 'Gib nicht auf, hörst du!! Niemals! Ich brauche dich doch.' flüsterte sie Charles zu und schlief später doch bei ihm ein. Kapitel 30: Erlösung - Teil 1 ----------------------------- Kapitel 30 (Erlösung Teil 1) Jamila wurde von der Frau des Arztes früh geweckt. Sie hatte schon was zu Essen zubereitet, Jamila wollte ja nach Hause reiten um neue Kleider für Charles zu holen, aber auch sie selbst müsste sich saubere Kleider anziehen und sich waschen. Als erstes, nachdem sie geweckt wurde, sah sie auf Charles. Er sah schon viel besser aus, hatte wieder etwas Farbe im Gesicht und atmete immer noch ruhig und gleichmäßig. 'Ich werde solange ihr weg seit auf ihn aufpassen.' versprach die Frau des Arztes Jamila, denn sie sah immer wieder zu ihm. Mit einen stöhnen streckte sich Jamila, ihr Rücken schmerzte von dem schlafen im sitzen und abgestützt auf dem Tisch. 'In der Küche habe ich was zu essen für euch zubereitet. Und euer Pferd steht im Stall hinter dem Haus.' sprach die Frau weiter. 'Danke, ich danke euch für alles, auch was noch kommen wird.' sah Jamila die Frau an und ordnete ihre Haare kurz. Sie müsste sich wirklich waschen, sie roch nach Schweiß. Hungrig aß Jamila das Brot in der Küche und trank etwas Tee. Sie war noch müde, ihr Schlaf war nicht erholsam gewesen und ihr Rücken schmerzte immer noch, er sehnte sich nach dem weichen Bett. An der Eingangstür stand die nette Frau mit einem Mantel und einem Schal. Verwundert sah Jamila auf die Frau. 'Hier, es ist heute sehr kalt. Ihr erkältet euch sonst noch.' reichte die Frau Jamila den Mantel und den Schal. 'Ich hoffe er passt euch.' fügte sie noch hinzu und sah Jamila dabei zu wie sie den Mantel anzog und den Schal um ihren Hals wickelte. 'Es wird schon gehen. Danke.' bedankte sich Jamila wieder bei der Frau, denn sie wusste sonst nicht wie sie für alles danken sollte. Geld wiegt das Leben von Charles nicht auf, es ist unbezahlbar. In Gedanken ging sie hinter das Haus, zum kleinen Stall wo die paar Pferde des Arztes standen und das von Charles. 'Na komm, es geht nach Hause.' sprach sie das Pferd an. Sie hatte es nicht ausgebildet, es war das was sie damals als Problempferd vorgestellt bekommen hatte. ~Wie die Jahre vergangen sind..~ 'Alt sind wir beide geworden, mein Hübscher.' strich sie dem Pferd über die Stirn, ging um es herum, holte Sattel und Trense. Mit einem Seufzer stieg sie in den Sattel, die Steigbügel hatte sie nun auf ihre Körpergröße eingestellt, sie konnte auch ohne reiten, käme aber nicht aufs Pferd. An der Tür stand noch immer die Frau und wartete wohl das Jamila los ritt. 'Lasst euch Zeit, ihr müsst etwas zu Ruhe kommen.' sprach die Frau Jamila an. Sie antwortete nicht, nickte nur leicht, denn sie würde sich nicht lange auf dem Hof aufhalten wollen, nur Kleider für Charles holen, das war das wichtigste für sie, sich selbst stellte sie hinten an. Charles Genesung stand für sie an erster Stelle. Dann trieb sie das Pferd wieder an, gleich in den Trab durch die noch schlafende Stadt, nur ein paar Menschen waren schon wach, wie der Bäcker der schon sein Brot backte. Diese Stille in der Stadt war angenehm und doch unheimlich, denn sie fühlte sich innerlich leer, sie dachte wieder daran wie es wäre, wenn Charles nicht mehr aufwacht, doch auf dem Tisch stirbt und sie mit den Kindern alleine zurück lässt. 'Nein... nein nein NEIN!!! Du verlässt mich nicht!' sprach sie zu sich selbst, kniff die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, denn sie wollte nicht daran denken ohne Charles zu sein. Sie rief sich viel lieber die schönen und glücklichen Momente mit Charles in Gedanken, wie ihr Herz pochte bei ihrer ersten Begegnung, nach Jahren, auf dem Hof, wie er sie einfach geküsst hatte, ihre erste Nacht zusammen, als Liebespaar. 'Du nimmst ihn mir nicht!! HÖRST DU!!' sah sie auf in den bewölkten Himmel. Auch wenn sie nicht an Gott glaubte, schimpfte sie in Gedanken weiter über ihn. 'So ein Blödsinn.' flüsterte sie und trieb ihr Pferd in den Galopp. Auf dem Hof war David mit den Stallburschen schon fleißig ihre Arbeit am verrichten und im Haus brannte auch schon Licht. Anne hatte Jim schon geweckt, er muss ja zur Schule. Aimeé war auch schon auf und in der Küche, sie hatte wie Jamila ihr sagte nur Anne in das was Geschehen war eingeweiht. Aimeé sah sofort auf, als sie die Schritte des Pferdes hörte, musste sich aber beherrschen nicht gleich zur Tür zu rennen. Anne ging zur Tür, öffnete sie und sah ihre Herrin ins Stallgebäude reiten. Sie wartete bis Jamila das Pferd versorgt hatte und zum Haus kam. 'Es tut mir so unendlich Leid was passiert ist.' flüsterte Anne, denn es sollte ja keiner sonst hören. Jamila sah Anne nur kurz an. 'Waren Jim und Anna artig?' fragte Jamila ihr langjähriges Dienstmädchen und schritt die Zwei Stufen hoch zu Haustür, blieb neben Anne stehen. 'Ja, aber sie haben natürlich gefragt und wollten erst keine Ruhe geben. Ich musste ihnen versprechen, das ihre Mutter schnell wieder nach Hause kommt.' sprach Anne etwas bedrückt, denn sie wusste ja nicht, das Jamila nach Hause kommen würde, sie hatte Jim und Anna belogen mit einer Notlüge, wusste sie sich sonst nicht zu Helfen um die beiden zu beruhigen. 'Ich bin ja jetzt da... aber.. ich hole nur ein paar Sachen... dann bin ich wieder beim Arzt.. bei Charles....' sprach Jamila doch leicht bedrückt, denn Anna würde nicht wollen das ihre Mutter wieder geht. Keine Fünf Schritte hatte Jamila in die Eingangshalle getätigt kamen auch schon Anna und Jim aus den Salon gestürmt. 'MAAAMAAA!! schrien beide im Chor und rannten auf ihre Mutter zu. Anna hatte sich noch nicht angezogen im Gegensatz zu Jim, der ja bald zur Schule los musste. Beide griffen feste in den Mantel und zogen dran. Jamila gab dem Ziehen nach und kniete sich zu ihren Kindern. 'Mama... wo.. wo ist Papa?' fragte Jim seine Mutter als er seine Arme um ihren Hals legte und sich an sie schmiss, er ließ Anna gar keinen Platz. 'Jim.. jetzt ist aber gut.. ich.. ich war doch nur eine Nacht weg.' löste sie Jims Arme von ihren Hals und sah ihre Kinder an, sie hatte sich schon etwas überlegt die Abwesenheit von Charles zu erklären. 'Euer Vater ist verhindert, Geschäftlich.' fing sie an zu erklären, es war zwar nicht richtig, aber notwendig, damit ihre Kinder sich keine Sorgen machen mussten. 'Und ich muss wieder zu ihm und helfen, dann sind wir ganz schnell wieder zu Hause, versprochen.' sprach sie weiter und ihr fiel es sehr schwer ihre Kinder so anzulügen, denn was wäre, wenn Charles nicht mehr aufwacht, nicht mit ihr nach Hause kommt? Sie könnte es sich nie verzeihen. Schwermütig stand sie wieder auf, sah noch Jim und Anna an. 'Ich hole nur ein paar Sachen, dann muss ich wieder los. Seit solange artig und hört auf das was euch gesagt wird. Aimeé wird mit euch lernen.' sprach sie noch zu ihren Kindern, sah dann kurz zur Küche, die Tür war nur einen Spalt offen, Aimeé stand dort, hatte sie beobachtet, schloss die Tür als Jamila zu ihr sah. Aimeé gab sich immer noch die Schuld an allem. 'Wann kommst du mit Papa wieder nach Hause, Mama?' fragte Jim und zog wieder am Mantel. 'Das.. das weiß ich nicht.. ich hoffe so schnell wie möglich. Seit solange brav und geh zur Schule Jim, auch wenn dein Vater und ich nicht da sind und Anna, lerne fleißig mit Aimeé.' sah sie zwischen ihren Kinder hin und her. Beide nickten mit ernsten Blick, denn sie wollten gehorsam sein und ihre Mutter sollte schnell wieder zu ihrem Vater, damit sie ihm helfen kann und dann ganz schnell wieder zu Hause sind. Mit eiligen Schritten stieg Jamila die Stufen hinauf in ihr Zimmer und gleich weiter in den Nebenraum an den Schrank. Sie suchte ein paar Hemden und Zwei Hosen raus, einen Gehrock, ein paar Strümpfe und ein Halstuch. Sie selbst zog den geliehen Mantel und Schal aus, zog ihre Kleider aus, suchte sich saubere Kleider aus ihren Schrank und wollte sie einfach anziehen ohne sich zu waschen. Sie merkte nicht, so ganz in Gedanken Kleider zusammen zu Suchen, das Aimeé ins Zimmer trat und an den Nebenraum, sie hatte ein Kanne heißes Wasser mitgebracht. 'Ihr.. Du stinkst...' kam es von Aimeé und Jamila erschrak sich und zuckte merklich. 'Hast du mich erschreckt.' sah Jamila Aimeé etwas böse an. 'Ja und? Das interessiert mich jetzt nicht.' sprach sie trotzig weiter. Aimeé schritt an den Tisch mit der Waschschüssel und füllte diese mit dem heißen Wasser, legte zwei Tücher in die Schüssel und nahm die Seife zur Hand. Das es Jamila egal ist, das sie nicht gut roch ignorierte sie, sie würde ihre Geliebte waschen, ob sie es will oder nicht. Jamila beobachtete Aimeés tun grimmig. 'Lass es sein, ich habe keine Zeit dafür..' grummelt Jamila Aimeé zu, doch das Mädchen ignorierte weiter die Laune von Jamila. Mit einem eingeseiften Tuch griff Aimeé Jamilas Arm. 'Schluss jetzt! Ich will keine stinkende Geliebte haben!' sah Aimeé Jamila ernst an, denn sie meinte es auch so. Oft war sie nicht so, nur wenn ihr etwas gegen den Strich ging. Aimeés Blick konnte sich Jamila nicht entziehen, denn ihr süßes Mädchen war mutiger, selbstbewusster geworden. Mit einem schnaufen gab Jamila nach. 'Bitte... wenn du es so möchtest.' zog Jamila die saubere Bluse wieder aus und ließ Aimeé tun was sie tun wollte. Aimeés gleitende Hand mit dem warmen Tuch und der gut duftende Seife beruhigten Jamilas innere Unruhe und sie atmete öfters tief ein und aus. 'Er ist immer noch nicht wach..' brach Jamila die Stille und seufzte. Aimeé hatte gerade ein neues Tuch eingeseift und wollte jetzt die untere Hälfte von Jamila säubern, doch bevor Aimeé das tun konnte fasste Jamila Aimeés Handgelenk. 'Ich... ich habe Angst Aimeé... große Angst.' ihre Stimme zitterte und ihr Blick traf auf Aimeés. Das Mädchen sah die Angst und die Sorgen in den Augen ihrer Geliebten. 'Ich fühle mich so schwach und hilflos... was ist wenn...' sie kam nicht weiter, denn Aimeé löste ihren Arm aus Jamilas Griff, ließ das Tuch zu Boden fallen und sie umarmte die rothaarige Frau, drückte sie eng an sich. 'Er wird wieder Gesund und nach Hause kommen. Das hast du selbst noch gesagt. Also glaube daran, dann geschieht es auch.' schluchzte Aimeé, denn auch sie wollte nicht daran denken, wenn Charles doch nicht mehr aufwachen würde, sie könnte mit der Schuld nicht weiter leben. 'Ich wünsche es mir noch mehr...ich.. ich weiß nicht was ich ohne ihn machen soll... wie es weiter gehen soll...' legte Jamila nun ihre Arme um Aimeé und erwiderte den engen Körperkontakt. Aimeé gab Jamila den nötigen Halt den sie brauchte in so schwerer Stunde. So hilflos war sie noch nie gewesen und diese Hilflosigkeit verunsicherte sie, zusätzlich hinzu kam noch die Angst und die Sorgen um Charles. Das sie keinen Nervenzusammenbruch erlitt bei all den Gefühlsausbrüchen, grenzte schon an ein Wunder. Noch eine ganze Weile verharrten die beiden in enger Umarmung, es tat Jamila einfach gut Halt bei Aimeé gefunden zu haben. 'Jetzt wird mir aber kalt.. ' sprach Jamila leise in Aimeés Ohr und eine Gänsehaut zierte ihren Körper. Nur zögerlich löste Aimeé ihre Arme um Jamila, denn es war ein so schönes Gefühl Jamilas Körper an ihren zu spüren. Aimeé hob das fallen gelassene Tuch wieder auf und Jamila zog sich langsam wieder an. Dieses mal zog sie mehr an. Sie richtete gerade den dickeren Gehrock und sah sich noch im Spiegel an, als Aimeé neben sie trat mit Haarbürste und Haarband in den Händen. 'Bitte, darf ich?' fragte Aimeé darum Jamilas Haare zu bürsten und einen Zopf zu binden. 'Natürlich.' und Jamila setzte sich an den kleinen Tisch, kurz darauf fing Aimeé an vorsichtig das rote Haar zu bürsten. 'Danke Aimeé.. danke das du für mich da bist...' sah Jamila über den Spiegel in Aimeés Gesicht. Denn Jamila hatte sich beruhigt, ihre innere Unruhe hatte sich beruhigt und sie würde optimistischer wieder zu Charles reiten, mit voller Überzeugung das er aufwachen wird, gesund wird und sie dann zusammen wieder auf den Hof kommen. Aimeé schwieg, sie wusste nicht was sie darauf sagen sollte und bürstete weiter Jamilas Haar, flocht es dann zu einem Zopf und band ein dünneres Haarband um das Ende des Zopfes. Mit dem Oberkörper drehte sich Jamila zu Aimeé um, sie sahen sich wieder einfach nur an. Dann trat Aimeé näher zu Jamila legte ihre Hände auf Jamilas Wangen. 'Ich werde so für dich da sein, so wie du für da bist.' sprach sie leise und küsste ihre Geliebte. ~Würdest du bei mir bleiben? David aufgeben und bei mir bleiben.. wenn Charles.. nicht mehr aufwacht? Meine süße Aimeé..~ Jamila wusste nicht, ob sie so etwas von Aimeé verlangen konnte, sie hat sich in David verliebt, es ihm aber immer noch nicht gesagt und er ihr eben so wenig. Ihr Kuss hielt noch an, Jamila ließ ihre Aimeé nicht gehen, sie wollte sie bei sich haben. Mit festen Griff hielt Jamila Aimeés Handgelenk und ihre andre Hand im Nacken des Mädchen. Aimeé wurde es jetzt zu viel, Jamila wurde fordernder, sie wollte ihr Mädchen nicht mehr los lassen, sie sollte bei ihr bleiben, aber Aimeé musste wieder ihrer Arbeit nach gehen. 'Lasst mich los.' hatte sich Aimeé aus den Kuss gelöst und sah mit traurigen Blick in Jamilas Augen, sie kam zu Sinnen, denn was hatte sie getan? Ihr süßes Mädchen grob festgehalten, fordernd geküsst, ohne darauf zu achten ob sie es überhaupt will. Erschrocken sah sie Aimeés Blick. 'Es.. es tut mir leid.. bitte verzeih mir. Ich habe nicht nachgedacht.' wandte sie ihren Blick von Aimeé und stand von Stuhl auf. Noch bevor Jamila gehen konnte griff Aimeé Jamilas Hand. 'Natürlich verzeihe ich dir.. ich.. kann dich doch verstehen, wenn vielleicht nicht genau so.. aber ich habe auch Sorge um Charles.' sprach das Mädchen und schritt näher an Jamila, hielt ihre Hand weiter fest, mit beiden Händen. 'Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn... wenn er nicht mehr Heim kehrt.' fuhr Aimeé fort mit nun zitternder Stimme, liefen Aimeé Tränen über die Wangen, sie konnte die Schuld nicht von sich abschütteln, auch wenn es Jamila ihr mehrmals gesagt hatte, das sie keine Schuld trifft. Hörbar atmete Jamila ein und aus, sah ihr Mädchen an. Etwas verzweifelt war sie, denn sie könnte es ihr Tausend mal sagen, das sie keine Schuld trifft, doch Aimeé würde sich auch dann noch schuldig fühlen. 'Hör damit auf Aimeé.' sprach Jamila fast flüsternd und zog ihre Hand aus Aimeés. 'Ich werde jetzt wieder gehen und.. ich weiß nicht wann ich wieder komme, vielleicht zum Wochenende. Lerne Abends mit Jim und Anna, die anderen Bediensteten können es nicht.' kam es eher trocken von Jamila und Aimeé nickte nur mit gesenktem Kopf. Jamila ging nochmal zum Schrank, griff nach ihrem Schal und den Mantel, zog beides an, nahm dann den Stoffbeutel mit Charles Kleidern und blieb bei Aimeé stehen, die sich nicht traute sich zu bewegen. 'Komm.' befahl sie Aimeé und ging weiter zur Zimmertür, Aimeé folgte ihr mit etwas Abstand. Aimeé ging dann wieder in die Küche, ihrer Arbeit nach und Jamila ging in den Salon, zu ihren Kindern. Nochmals redete sie auf Jim und Anna ein, das sie artig sein sollten und auf das hören und tun sollten was man ihnen sagt. Sie versprach ihnen das sie zum Wochenende nochmal nach Hause kommt, aber wieder ohne ihren Vater. Jim und Anna waren traurig darüber, aber es war nicht zu ändern. Im Stall stand schon ihr Schimmel fertig mit Sattel und Trense. David hatte ihn fertig gemacht für seine Lehrmeisterin. Er stand noch beim Schimmel und führte ihn auf die Stallgasse. Jamila legte den Stoffbeutel ab und prüfte ob David auch alles richtig gemacht hatte. 'Sehr gut.' lobte sie den jungen Mann, zog den Sattelgurt nochmal nach und stieg dann in den Sattel, griff mit einer Hand die Zügel, mit der anderen den Stoffbeutel den ihr David reichte. 'Danke David..' sah sie den Jungen an. 'Kümmere dich etwas um Aimeé, ihr geht es nicht so gut.' bat sie David, der nur nickte. Dann trieb Jamila ihren Schimmel an und ritt aus dem Stallgebäude und vom Hof zurück in die Stadt, zu Charles. Kapitel 31: Erlösung - Teil 2 ----------------------------- Kapitel 31 (Erlösung2/2) Beim Arzt angekommen brachte Jamila ihren Schimmel gleich in den Stall, versorgte ihn dort und ging dann ins Haus. Ihr Schritte waren ruhig, die Panik und Hektik hatte sie abgelegt, sie dachte nur noch Positiv an Charles Genesung. Sie hörte Stimmen aus dem Behandlungsraum, sie wäre eh gleich dorthin gegangen, zu Charles. Als sie im Türrahmen stand, erschrak sie sofort, denn ihr Charles war nicht mehr da, lag nicht mehr auf dem Tisch. Wie gelähmt ließ sie den Stoffbeutel fallen und stand weiter in der Tür. 'Wo.. wo ist er?' ihre Stimme zitterte und Schritt langsam in den Raum, auf den Arzt zu, der sich mit jemanden unterhielt den Jamila nicht kannte. Der Arzt ging gleich auf sie zu um sie davon abzuhalten seine Praxis auseinander zu nehmen. 'Beruhige dich! Es geht ihm gut.' sprach er zu Jamila und fasste ihre Hände, denn er kannte sie ja gut genug um zu wissen, das sie ausrasten würde. 'Ich muss zu ihm!!' schrie Jamila und befreite ihre Hände von denen des Arztes. Doch es brachte nur einen kurzen Erfolg, denn nun kam der fremde Mann noch dazu, schnitt Jamila den Weg durch den Behandlungsraum ab, etwas erschrocken stoppte Jamila vor dem Fremden, sah zu ihm auf, worauf er ihr Gesicht in seine Hände nahm, das sie ihn weiter anschauen musste. 'Eurem Mann geht es gut. Aber ihr müsst euch beruhigen, sonst können wir euch nicht zu ihm lassen. Habt ihr das verstanden?' redete der Mann auf sie ein. Jamila schüttelte nur ihren Kopf, wollte diese Worte nicht hören und sich aus dem Griff befreien. Die Hände des Mannes ließen sie los. 'ICH WILL SOFORT ZU IHM!' schrie sie nun lauter, stieß den fremden Mann leicht zur Seite und entwich deren Hände, die sie festhalten wollten. Ohne zu überlegen eilte Jamila durch den Raum, durch die zweite Tür des Behandlungsraumes, in das große Zimmer in dem Betten standen für Patienten die länger beim Arzt bleiben mussten, wie Charles es musste. Sie stolperte Zwei Schritte in den Ruheraum, fing sich aber schnell wieder. Verwirrt aber suchend nach ihren Charles, sah sich Jamila um in dem großen, hellen Zimmer mit den vielen Fenstern. Erst beim Zweiten suchenden Blick durch das Zimmer sah sie Charles, er lag vorne in einem der Betten. 'Charles...' flüsterten ihre Lippen und sie ging zu ihm. Gut zugedeckt und auf einem schönes großes Kissen lag er da, seine Stiefel am ende des Bettes und sein Gehrock lag gesäubert und gefaltet auf einem Stuhl. Sie war ganz ruhig und vorsichtig, als sie sich auf einen Zweiten Stuhl an sein Bett setzte. Er sah so friedlich aus, als würde er nur schlafen und jeden Moment aufwachen um sich zum Frühstück anzuziehen, so wie immer. Vorsichtig fasste Jamila unter die Decke, suchend nach seiner Hand. Sofort merkte sie wie schön warm er es hat, denn ihre Hände waren kalt, er hatte auch wirklich eine sehr dicke Decke auf sich liegen. Ein leichtes schütteln durchfuhr ihren Körper und ihre hellen Härchen auf den Armen stellen sich auf. ~Wie schön warm du bist..~ und mit ihren beiden Händen umschloss sie Charles Hand unter der Decke. Nach einigen Minuten kam der fremde Mann zu Jamila, er hatte den Stoffbeutel bei sich. Kurz schwieg er neben ihr stehend. 'Es ist gut, das ihr saubere Kleider für euren Mann geholt habt.' sah er kurz auf Charles dann auf Jamila, die dem fremden keine Sekunde eines Blickes schenkte, sie hatte jetzt keine Lust ihn kennen zu lernen, es war ihr egal wer er war. Ohne ein weiteres Wort legte er den Beutel neben ihr am Stuhl ab. 'Danke.' flüsterte sie gerade hörbar, schenkte dem Fremden aber immer noch keinen Blick. Eine Zeit lang saß Jamila noch bei Charles, hielt seine Hand fest. Ihr Kopf war leer, sie dachte an nichts, starrte nur auf die Bettdecke, ab und zu mal aus dem Fenster. Der Arzt war mit dem fremden Mann unterwegs und machte Hausbesuche. Seine Frau kam zu Jamila als es draußen dunkel wurde. Sorgfältig hatte Jamila Charles Kleider aus dem Beutel genommen und zurecht gelegt. 'Er sieht schon viel besser aus. Morgen wird mein Mann den Verband wechseln und nach der Naht sehen.' sprach die Frau etwas leiser zu Jamila. Jamila sah die Frau an und nickte. 'Ich werde ihm dabei helfen.' sicherte sie der Frau zu, sah dann wieder auf Charles. 'Oh, das braucht ihr nicht. Unser Sohn ist doch wieder da, er hilft.' erklärte sie Jamila, worauf sie etwas verwirrt drein Blickte. 'Euer Sohn?' entkam es ihr nur und sie überlegte kurz. 'Ludwig.. Das war Ludwig?' stockte Jamila, denn sie kannte auch den Sohn des Arztes und hatte ihn nicht wieder erkannt. Die Frau lächelte, musste fast lachen. 'Ja, er hat in England studiert und ist jetzt zurück gekommen. Er wird auch Arzt.' erklärte sie Jamila. 'Ihr habt ihn nicht wieder erkannt?' fragte sie anschließend und musste nun doch leicht kichern, bei Jamilas verwirrten Gesichtsausdruck. 'Nein, er.. er ist ein sehr .. ' Jamila kam in stocken, ihr fielen nicht die richtigen Worte ein um Ludwig zu beschreiben. 'Ein sehr stattlicher junger Mann.' beendete die Frau Jamilas Satz. 'Die jungen Frauen stehen hier schon Schlange, aber Ludwig ist an keiner interessiert.' seufzte sie bedrückt. Jamila dachte kurz nach. 'Wie alt ist er jetzt? Vierundzwanzig? Fünfundzwanzig? fragte sie neugierig. 'Fünfundzwanzig.' gab die Frau von sich und wieder überlegte Jamila, runzelte die Stirn. 'Dann will er sicher erst zu ende studieren um ein richtiger Arzt zu sein und dann erst eine Frau heiraten. Er will sich und seine zukünftige Familie absichern.' kam Jamila zu dem Ergebnis ihrer Überlegung, denn sie selbst hatte lange studiert und gelernt um zu dem zu werden was sie heute ist. 'Das ist wirklich sinnvoll, als jetzt eine Frau zu heiraten und eine Familie zu Gründen, was ihn vom Studium nur ablenken würde, wenn er noch gar kein Arzt ist.' sprach Jamila weiter und sah die Mutter von Ludwig etwas ernster an. 'Ihr habt sicher Recht, denn erklärt warum er kein Interesse an Frauen hat, hat er nicht.' sprach sie immer noch bedrückt, denn sie hatte Angst, das ihr Ludwig später, wenn er ein richtiger Arzt ist, keine Frau mehr finden würde oder eben keine mehr interessiert wäre an ihm, weil er schon zu alt wäre. Das Gespräch lenkte Jamila gut ab und ihr Magen meldete sich, sie hatte Hunger. Zusammen gingen die Frau des Arztes und sie in die Küche, es war schon etwas bereit gelegt um das Abendessen zu zubereiten. Jamila half ihr noch bei den restlichen Dingen und deckte auch den Tisch für Vier Personen. Sie sprachen unterdessen über Kinder, Männer und Frauenkram, es tat gut und Jamilas Sorgen um ihren Charles schienen für den Abend vergessen. Nach dem Abendessen suchte Jamila Ludwig auf für ein kurzes Gespräch unter Vier Augen, sie entschuldigte sich für ihr Verhalten und erklärte ihm das sie ihn nicht wiedererkannt hatte. Er hatte sie wiedererkannt, auch wenn er noch jung war, als er sie das letzte Mal gesehen hatte. '...Die Frau die Männerkleider trägt vergisst man nicht.' lachte er kurz und Jamila lächelte. Sie unterhielten sich auch noch kurz, bis Ludwigs Vater sie zu einem Glas Wein in den kleinen Salon bat. Er hatte nach dem Abendessen und während sich sein Sohn mit Jamila unterhielt nach Charles gesehen, fühlte seine Stirn und kontrollierte den Verband. Es war alles soweit in Ordnung, er hatte kein Fieber. Das Weinglas leerte Jamila nur langsam, es war ein kräftiger Wein, einer der eher Charles schmecken würde. Sie wurde still und sah auf das Glas, stand dann kurz darauf auf und ging zu Charles. Ihr folgte keiner, sie brauchte jetzt wohl wieder was Ruhe. Auf einem kleinen Tisch an Charles Bett stand eine Kerze mit Streichhölzern, sie stellte das noch halb volle Weinglas auf dem Tisch ab und zündete die Kerze an. 'Der Wein ist eher was für dich.' sprach sie leise und suchte wieder seine Hand unter der Decke. Es wurde spät, als die Frau des Arztes zu Jamila kam, sie schlief einen leichten Schlaf, zurück gelehnt mit verschränkten Armen im Stuhl, als die Frau sie an der Schulter fasste und leise weckte. Kurz zuckte Jamila. 'Ihr solltet lieber ins Bett gehen.' sprach sie leise. Das Gästebett war immer noch für sie hergerichtet und wartete nur auf sie. Die Kerze war fast abgebrannt, als Jamila auf sie sah. Sie streckte ihre Beine und Arme, sah dann auf die Kerze. 'Wie spät ihr es?' wollte sie wissen und sah dann auf Charles, er sah unverändert aus. 'Es ist gleich halb Zwei. Ihr solltet wirklich besser ins Bett.' antwortete die Frau ihr und Jamila stand langsam auf, ihr Rücken tat wieder weh, vom langen sitzen auf diesen harten Stuhl. Nur zögerlich löschte Jamila die Kerze und folgte der Frau mit steifen Schritten, ließ Charles alleine. Im Gästezimmer brannten auch schon Zwei Kerzen, das Bett verlockte einem nur so dazu hinein zu springen. Es lagen mehrere Kissen zusammen, dann die dicke Daunendecke die sich weich und wärmend an ihren Körper schmiegen würde. Jamila seufzte beim Anblick des Bettes, sie würde schlafen wie ein Stein und ihr Rücken würde es ihr Danken, wenn sie sich endlich ins Bett legen würde. Sie setzte sich auf die Bettkante, zog ihre Stiefel, Strümpfe aus, dann den Gehrock, die Weste und ihr Halstuch, die Bluse und die Hose behielt sie an. 'Oh mein Gott..' flüsterte sie leise zu sich selbst, als sie sich hinlegte, die Decke bis unters Kinn zog und ihr Kopf in den weichen Kissen versank, es tat so gut zu liegen und sie schlief dann auch schnell ein, es war ein erholsamer, tiefer Schlaf, sie träumte nichts. Am nächsten morgen weckte sie keiner, sie konnte ausschlafen und das tat Jamila auch, sie schlief fast bis Mittag und der lange Schlaf und das schöne weiche Bett hatten ihr gut getan. Die Frau des Arztes hatte ihr, als sie noch schlief, schon Wasser und Seife zurecht gelegt, das sie sich waschen konnte, wenn sie wach werden würde. Gewaschen und angezogen kam Jamila in die Küche, es roch schon nach Mittagessen und sie hatte merklichen Hunger. Der Arzt hatte schon Zweimal nach Charles gesehen und mit seinem Sohn auch schon den Verband gewechselt, er trat in die Küche, als er Jamilas Stimme hörte. 'Guten Morgen. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen.' begrüßte er Jamila, sie nickte nur und fragte dann nach Charles befinden, worauf der Arzt sie auf den neusten Stand der Dinge brachte, kurz darauf ging Jamila zu ihren Charles, der Arzt folgte ihr. 'Die Naht sah wirklich gut aus, nichts hat sich entzündet.' sprach er zu ihr als sie an Charles Bett standen. 'Das ist gut.. sehr gut... Dann wird er hoffentlich bald aufwachen.' seufzte Jamila kurz und strich Charles die Strähnen aus dem Gesicht. 'Das sollte er jetzt wirklich bald, denn sein Körper braucht Flüssigkeit.' erklärte er noch, aber das wusste Jamila selbst auch. Erleichtert über die gute Wundheilung ging sie mit dem Arzt wieder in die Küche, sie hatte schließlich Hunger und zum Mittagessen war noch etwas Zeit, so aß sie um den ersten Hunger zu stillen 2 Scheiben Brot und trank Tee dazu. 'Morgen werde ich wieder kurz nach Hause reiten. Ich muss nach den Kindern sehen.' sprach sie zum Arzt und seiner Frau. 'Gut, vielleicht ist er ja bis dahin schon wieder wach.' hoffte der Arzt und auch Jamila hoffte es, denn dann konnte sie ihren Kindern eine gute Nachricht erzählen und sie würden sich sehr darüber freuen. Nach dem Mittagessen beim Arzt ging Jamila was in die Stadt, wenn sie schon mal hier war, konnte sie auch was bummeln gehen, es brachte sie auch auf andere Gedanken. Sie traf alte Bekannte und ging auch zum Schlachter um mit ihm zu Quatschen und zu Tratschen, es war immer erheiternd, zudem bekam sie bei ihm auch immer ein-zwei-drei Glas Bier. Den Nachmittag verbrachte sie dann wieder bei Charles am Bett, ließ sich etwas Gebäck und Tee schmecken und las ein Buch, was sie neu gekauft hatte, als sie in der Stadt war. Charles regte sich nur wenig im Bett, ab und zu zuckten seine Beine und seine Arme, wobei Jamila jedes mal aufschreckte, sie deute es als gutes Zeichen auf das er bald aufwachen würde. Nach dem Abendessen und dem späteren Glas Wein, war Jamila wie auch den Abend davor bei Charles, ging aber dieses mal nicht zu Bett, denn Charles bewegte sich immer mehr unruhig im Bett, auch atmete er schneller, als würde er schlecht träumen. 'Charles?? Charles wach auf!' stand Jamila gebeugt über ihn und hielt seine Hände, sah ihn ins Gesicht und wiederholte ihre Worte immer wieder. 'Wach auf Charles. Hörst du mich?' Sie hielt weiter seine Hände, versuchte auch seinen Körper ruhiger zu halten, damit die Naht der Wunde nicht aufgeht. 'Charles.. bitte wach auf!' ihr Stimme wurde lauter und als hätte er ihre Bitte gehört öffneten sich seine Augen, starr blickte er in die Dunkelheit, atmete immer noch hektisch, aber er lag nun ruhig da, nach und nach sah er sich um, merkte das er seine Hände nicht bewegen konnte, da Jamila sie noch immer fest hielt. 'Wo.. wo bin ich?' flüsterten seine trocken Lippen und sah sich wieder um. Jamila stiegen die Tränen vor Freude in die Augen, ihre Hände hielten weiter seine und zitterten. 'Du bist beim Arzt.. Charles.. ich bin so froh...' schluchzte sie und ihre Knie gaben nach das sie gerade noch auf den Stuhl setzen konnte. Charles schnaufte als er sich endlich anders hinlegen konnte, seitlich, ihm tat der Rücken weh, auch die Naht zwickte etwas, als er sich bewegte. Jamila liefen die Tränen ohne halt über die Wangen. Charles sah sie an. 'Ich habe Durst.... und Hunger.' sprach er leise, sah seine Frau an. 'Weine doch nicht.. ich bin doch hier.' gab er weiter von sich und streckte seine Hand nach ihr aus, sie griff nach seiner Hand, kniete sich zu ihm. 'Du Idiot.. warum hast du das nur getan? Ich hatte solche Angst um dich.. ich.. ich wüsste nicht was..' Charles stoppte weitere Worte von ihr, denn er wollte das nicht hören, legte seine Hand auf ihre heiße rote Wange und strich die Tränen weg. 'So schnell wirst du mich nicht los. Kriege ich was zu trinken?' bat er seine Frau, sah in ihre verweinten Augen. 'Natürlich.' nickte sie, stand auf, nahm die Kerze vom kleinen Tisch und ging in die Küche, suchte ein Glas, die Karaffe Wasser zusammen und eine zweite Kerze. Sie kam nach einigen Minuten wieder zu Charles ans Bett, er hatte derweil versucht sich aufzusetzen um besser trinken zu können. Als Jamila sein vorhaben sah, schreckte sie kurz auf, stellte eilig die Karaffe, das Glas und die beiden Kerzen auf den Tisch ab. 'Warte ich helfe dir, du bist doch noch nicht bei Kräften.' mahnte sie Charles und legte das Kissen in seinen Rücken, so konnte er besser sitzen. Er atmete tief ein und aus, es tat gut zu sitzen nur wurde ihm leicht schummerig vor Augen, denn sein Kreislauf brauchte eine Weile um sich an die aufrechte Sitzposition zu gewöhnen. 'Mach langsam.' sprach Jamila zu ihm und füllte das Glas mit Wasser und reichte es Charles. 'Hier, du darfst soviel trinken wie du willst, aber langsam.' sprach sie weiter, ihre Tränen hatte sie weggewischt, nur an ihren Augen sah man noch, das sie geweint hatte. Charles grinste, sie sprach mit ihm, als hätte sie eins ihrer Kinder vor sich. Als er das Glas halb geleert hatte kam ihm wieder alles ins Gedächtnis was passiert war. 'Wie geht es Aimeé? sah er auf das Glas was er mit beiden Händen fest hielt, dann Jamila an. 'Ihr geht es gut. Sie war ganz tapfer und ist nicht von deiner Seite gewichen.... Nur.. gibt sie sich die Schuld an dem was dir passiert ist.' senkte Jamila ihren Blick beim letzten Satz. 'Nein.. sie hat keine Schuld... ich alleine bin daran Schuld...' sprach Charles klar und leerte das Glas. 'Du bist auch manchmal einfach ein Idiot, Charles.' sah sie ihn böse an, denn hätte er die Worte von Herbert einfach ignoriert, wäre es nicht soweit gekommen. 'Er hat schlecht über dich geredet, das.. das konnte ich nicht einfach ignorieren, denn es war somit auch gegen mich. So was kann ich nicht einfach im Raum stehen lassen.' runzelte Charles die Stirn, er bereute sein Handeln Herbert gegenüber im nach hinein. 'Ich.. ich habe ihn umgebracht für seine Worte...' erinnerte sich Charles wieder. Jamila zuckte zusammen und sah mit weiten Augen Charles an, Aimeé hatte das nicht erzählt gehabt, umso mehr war sie geschockt über Charles Tat. 'Du hast was?? Wegen so blöden Worten...' schrie sie fast wieder, stand wütend vom Stuhl auf. 'Ich wusste selbst nicht mehr was ich tat.. ich war Blind vor Wut... Du weißt selbst das ich nicht so bin.. ich bereue auch was ich getan habe.' plagte ihn das schlechte Gewissen, ein gutes hatte es, Herbert hatte keine Frau und Familie. Hörbar schnaufte Jamila wütend über das was Charles getan hatte, so kannte sie ihn nicht, verstehen konnte sie seine Wut, aber das er wen deswegen umbringen würde, nein, das hätte sie nie von Charles gedacht und das sie nun wütend auf ihn ist würde alles auch nicht wieder ungeschehen machen, sie setzte sich wieder auf den Stuhl, fand keine Worte mehr, beide schwiegen. Nach Minuten reichte Charles Jamila das leere Glas entgegen, sah sie dabei an. Jamila sah auf aus ihren gesenkten Blick auf das Glas, dann in Charles Augen, nahm ihm dann das Glas aus der Hand. 'Möchtest du noch was?' fragte sie leise und sah wieder auf der Glas. 'Bitte, sei nicht weiter wütend... es ist nun mal passiert und ich fühle mich schlecht genug.' sprach er auf Jamila ein, die das Glas füllte und es ihm reichte. 'Das weiß ich doch.... Nur.. ich muss mich erst noch an den Gedanken gewöhnen... vielleicht sollte ich es auch einfach vergessen.' sah sie Charles ebenfalls an, als sie das Glas reichte, er nahm es aus ihrer Hand, sprach kein Worte und trank es leer. 'Du solltest schlafen gehen. Morgen sieht die Welt schon wieder ganz anders aus.' sprach er gut gemeint zu ihr, hielt das leere Glas in den Händen fest. Er merkte immer wieder ein leichtes Zwicken am Bauch, von der Naht. 'Hast du mich wieder zusammen genäht?' wollte er wissen und legte eine Hand leicht auf die Stelle wo es ihn immer Zwickte. Leicht grinste Jamila, senkte ihren Blick, schüttelte aber leicht den Kopf. 'Nein, aber ich habe die starke Blutung in Schach gehalten. Das hast du wahrscheinlich gar nicht mehr richtig mitgekriegt.' sahen ihre Augen Charles an, hob aber nicht ihren Kopf. 'Ich habe aber zugeguckt.. und.. er hat dich sehr gut wieder zusammengeflickt. Eine Narbe bleibt aber trotzdem.' sprach sie leise weiter und ihr Blick ging wieder gen Boden. 'Das ist es mir Wert. Niemand darf so über dich reden.' mit dem Satz zog Charles seine Augenbrauen zusammen zu einem ernsten, gar bösen Blick und Jamila erschrak bei seinen Worten, ballte ihre Hände zu Fäusten.~Du Idiot... mir ist es doch egal was die Leute über mich denken...~ Wieder atmete sie tief ein und aus um sich zu beruhigen, sah dann Charles an, stand vom Stuhl auf, nahm ihm das Glas aus den Händen, stellte es auf den kleinen Tisch, sah wieder in seine Augen, stieg mit einem Knie zu ihm aufs Bett, legte eine Hand auf seine Wange und näherte sich weiter seinem Gesicht ohne ihren Blick in seine Augen abzuwenden. Charles wusste was jetzt kommt, er hatte das selbe Verlangen danach. Beide konnte sich nicht mehr zurück halten. 'Komm her meine Liebste.' hauchte er noch leise, kurz bevor sich ihre Lippen vereinten. Die Freude und Erleichterung das ihr Charles, ihr Mann, ihr Seelen verwandter zu dem sie so eine enge Verbindung spürte wie zu keinem anderen Menschen, wach war und wieder Gesund werden würde über wiegte ihren Unmut. Mit beiden Händen hielt Charles seine Jamila feste bei sich, wollte sie nicht mehr los lassen. 'Bitte... Bitte tu mir so etwas nie wieder an...ich hatte solche Angst.' schmiegte sie ihre Wange an seine, kurz darauf trafen sich wieder ihre Blicke. 'Nein, das werde ich nicht... wir sind Quitt.' versuchte er zu scherzen, denn sie hatte ihn auch schon Sorgen und Ängste bereitet, der Sturz in den gefrorenen See und dann der Sturz vom Pferd mit Anna als das Unwetter tobte. Flüchtig grinste sie, denn ihr kam schnell in den Sinn was er meinte. Sie waren Quitt und es sollte keiner von beiden den jeweils anderen wieder in so eine Situation bringen. Kapitel 32: Nur Mut ------------------- Kapitel 32 (Nur Mut) In der Nacht als Charles erwachte, wich Jamila ihm nicht von der Seite, erst als Charles sie mehrmals auffordern musste besser ins Bett zu gehen, denn auch er wollte Ruhe und schlafen, erholsam schlafen. Nur widerwillig ging Jamila dann ins Gästezimmer zu Bett und obwohl sie aufgewühlt war über Charles erwachen übermannte sie die Müdigkeit und schlief dann doch schnell ein. Am nächsten Morgen war Charles früh wach und wollte aufstehen, es zumindest versuchen, denn er müsste mal dringend wohin, aber es klappte nicht mit dem aufstehen, sein Kreislauf spielte nicht mit und ihm wurde schwindelig als er sich aufsetzte, so musste er warten bis jemand wach wurde und bis dahin versuchte er noch was zu schlafen, er drehte sich auf die Seite, die Naht zwickte wieder, er würde am liebsten dran kratzen, doch das wäre nicht gut. Er zog die Decke über die Schulter, knüllte das Kissen zusammen, das er angenehm lag und schloss die Augen. Jamila schlief wieder lange und bekam nicht mit, das der Arzt schon zeitig aufgestanden und beim wachen Charles war der dem Arzt kurz erzählte das er die Nacht aufwachte, das seine Frau bei ihm war als er erwachte und wie er sich fühlte. Der Arzt war sehr erleichtert und erfreut darüber, das Charles nun wach war, er erklärte ihm noch, das seine Frau und Jamila sich um alles weitere kümmern, denn er müsste jetzt seine Hausbesuche machen in Begleitung seines Sohnes. Der Arzt informierte seine Frau noch über alles und verließ dann mit seinem Sohn das Haus. Die Frau des Arztes ging dann kurze Zeit später zu Charles. Er lag wach im Bett, starrte nur auf die Zimmerdecke. 'Guten Morgen.' begrüßte sie Charles, der sie gleich ansah und ihr auch einen guten Morgen wünschte. 'Schön das ihr nun wach seit. Habt ihr Hunger?' fragte sie direkt mit einem Lächeln und trat an das Bett. 'Ja, ich habe Hunger, aber ich möchte warten bis meine Frau ausgeschlafen hat. Ich möchte mit ihr essen.' gab er zur Antwort, es machte ihm nichts aus zu warten, zudem war es für ihn komisch alleine zu speisen, ohne seine Frau und Kinder. 'Wenn ihr wollt, wecke ich eure Frau.' schlug die Frau vor, aber Charles schüttelte prompt den Kopf und verneinte ihr Angebot, Jamila sollte ausschlafen. Sie verstand Charles und half ihm dann noch sich auf die Bettkante zu setzen, ganz langsam denn ihm wurde gleich wieder schwindelig, nun hielt die Frau Charles fest, er sollte sitzen bleiben, damit sich sein Kreislauf wieder daran gewöhnt. Charles hielt sich eine Weile die Stirn, kniff die Augen zusammen, er atmete etwas schwer ein und aus bis es immer besser wurde. Als Charles dann sitzen bleiben konnte ohne seitlich weg zu kippen, holte sie eine Waschschüssel, heißes Wasser, Tücher und Seife. Die Waschschüssel stellte sie auf den Stuhl vor Charles ab, füllte sie mit dem heißen Wasser, legte die Tücher über die Rückenlehne des Stuhls und die Seife neben die Schüssel. 'Passt auf, das der Verband nicht zu nass wird. Und wenn ihr Hilfe braucht, ruft einfach nach mir, ich bin gleich in der Küche, also nicht weit weg.' sprach sie zu Charles und blieb noch kurz bei ihm um zu sehen ob er zurecht kommt, ging dann in die Küche um das Frühstück weiter vorzubereiten, denn ihr Mann und ihr Sohn kämen von den morgendlichen Hausbesuchen auch bald wieder nach Hause. Sein dringendes Bedürfnis verdrängte Charles immer noch, auch wenn es langsam kritisch wurde. Er wusch sich in aller Ruhe, die Seife roch gut und er genoss das warme Wasser, die duftende Seife und er fühlte sich sauber. Als er meinte endlich fertig zu sein, rief er nach der Frau des Arztes, sie kam eiligen Schrittes herbei und reichte ihm noch eins der Hemden die Jamila mitgebracht hatte. Leicht schmerzte die Naht als er das Hemd anzog und blieb noch etwas an der Bettkante sitzen, die Bettdecke legte er sich über die Beine, sah aus dem Fenster, es war schon hell und Jamila schlief immer noch. Erst kurz vor Mittag wurde Jamila wach, sie hatte gut geschlafen, trotz der Aufregung am späten Abend. Dieses mal hatte sie nur ihre Bluse angelassen zum schlafen, ohne Hose war es doch viel bequemer. Sie rieb sich den Schlaf aus den Augen und zog sich dann langsam an, bürstete ihre Haare so wie sie es auch Zuhause immer tat, denn heute wollte sie nach Hause, nach den Kindern sehen, nach Aimeé und sich auch neue Kleider anziehen. ~Ach Charles~ kam ihr wieder in den Sinn, das er ja wach war. Ohne das es ihr bewusst war lächelte sie vor Freude und ihre Beine schritten schnell aus dem Gästezimmer, durch den Flur an der Küche vorbei, sie begrüßte die Frau des Arztes kurz die in der Küche stand, wartete nicht auf weitere Worte sondern ging eilig weiter. Trat dann immer noch mit einem Lächeln im Gesicht in den Patientenraum, sah sofort zu Charles, er lag wieder im Bett, döste etwas. Die Sonne schien an diesem Vormittags, ein Fenster war leicht geöffnet und lies frische Luft hinein, diese genoss Charles wohl gerade, denn er bemerkte nicht Jamilas langsamen Schritte auf sein Bett zu. 'Charles? Bist du wach?' flüsterte sie und griff nach seiner Hand die auf der Decke ruhte. Er war wohl weg genickt, den er zuckte kurz, als Jamila seine Hand berührte, öffnete seine Augen, blinzelte kurz und sein Blick erfasste dann Jamila. 'Guten Morgen...' brachte Charles hervor. 'Ist die Dame jetzt ausgeschlafen?' versuchte er zu scherzen und grinste leicht. Auf Jamilas Gesicht stahl sich ebenfalls ein Lächeln. 'Ja, der Herr, ich habe gut geruht.' antwortete sie Charles und rückte den Stuhl wieder an Bett worauf sie sich setzte. 'Und hat der Herr auch noch gut geschlafen und einen guten Morgen gehabt?' fragte sie nun Charles und sie spielten ihr altes Spielchen wieder. 'Natürlich die Dame. Ich wurde früh wach, mir wurde heißes Wasser und Seife gebracht und während ihr, meine Dame, noch friedlich in eurem Bette lagt, habe auf euch gewartet um in euer Gesellschaft zu speisen.' erzählte er von seinem Morgen. Sie sahen sich bei ihrem alten Spiel die ganze Zeit an, grinsten über ihre übertrieben höflichen Worte. 'So, der Herr hat also die ganze Zeit gewartet. Dann möchte ich den werten Herrn nicht länger warten lassen, wobei es schon fast Mittagszeit ist.' grinste Jamila, denn sie könnten auch schon zu Mittag essen, so spät war es schon. 'Heute reite ich nach Hause, Berichte Anne das es dir nun besser geht.. Den Kindern musste ich eine Notlüge auftischen...sie sollen sich keine Sorgen um ihren Vater machen.' sprach Jamila jetzt wieder ganz normal, ihr Lächeln ist verschwunden. Während der Zwei Tage und einer Nacht, war auf dem Hof auch was passiert. David versuchte so gut es geht die Pflichten und Aufgaben von seiner Lehrmeisterin zu erfüllen, obwohl die Stallburschen ihn immer noch nicht so recht ernst nahmen erledigten sie ihre Arbeiten wie immer und David kontrollierte diese wie Jamila es auch immer tat. Aimeé ging auch der Bitte ihrer Herrin nach, lernte mit Jim und Anna im Salon Lesen und Schreiben. Die beiden Kinder mochten Aimeé, sie war nicht so alt wie die anderen Dienstmädchen und mit ihr konnte man auch noch herumalbern und besser spielen. Anne holte die beiden dann immer aus dem Salon und brachte sie zu Bett, wenn sie Abends lernten, oder wie heute am Vormittag, den Jim fühlte sich nicht gut und wollte nicht zur Schule. Anne hatte Jim durchschaut, das er sein unwohl sein nur vorspielt, sie ließ ihn zu Hause bleiben, es war so schon schwer genug für beide Kinder ohne ihre Eltern zu sein. Aimeé brachte wieder alles an seinen Platz, die Bücher ins Regal, das Papier, die Federn und die Tinte nach oben ins Büro. Im Flur kam ihr Anne entgegen, als Aimeé gerade die Tür vom Büro schloss. 'In der Waschküche ist noch saubere Wäsche, bring sie noch weg.' befahl Anne Aimeé die nur nickte und zur Waschküche ging. Dort lagen saubere Kleider. ~Ach Kleider von Jamila... oh ihr schönster Gehrock.. wann hatte sie den denn an?~ überlegte Aimeé kurz in Gedanken, nahm dann die sauberen Kleidungsstücke und ging nach oben zum Gemach von Jamila und Charles. Vorsichtig öffnete sie die Tür, als wollte sie sich hinein schleichen, dabei war keiner in dem Zimmer. ~Ich hohle Nuss... hier ist doch keiner...~ schüttelte sie den Kopf über ihr tun. Es war dunkel im Zimmer, so ging sie zu erst ans Bett, legte die Kleider auf dem Bett ab und zündete Kerzen an, mit einer Kerze ging sie in den Nebenraum und erhellte diesen ebenso. Was Aimeé nicht ahnte, war das David in Haus gekommen war. Er suchte nach Aimeé, er wollte es ihr jetzt sagen, das er sich in sie verliebt hat. David war sich nun seiner Gefühle für Aimeé im klaren, als er sie mit Jamila zusammen gesehen hatte beim Arzt in ihrer engen Umarmung und den zarten Kuss. Es war wie ein Stich in sein Herz gewesen. Eifersucht und Wut auf seine Lehrmeisterin überkam ihn, er konnte es ja nicht ändern, wenn Aimeé das gleiche Geschlecht als Partner bevorzugte. Dem jungen Mann ging Aimeé aber nicht aus dem Kopf, immer und immer wieder sah er sie vor sich, wenn er die Augen schloss, träumte Nachts gelegentlich sogar von ihr. Sein Herz schmerzte vor Liebeskummer. Wie nur sollte er es ihr sagen, würde sie ihn überhaupt wollen oder würde sie ihn dann nur auslachen wenn er ihr seine Gefühle für sie gesteht. Nächte lag er wach und überlegte und war nun zu dem Entschluss gekommen es ihr zu sagen. Kurz sah er in den Salon, doch dort war keiner mehr. Er hörte die Stimmen der anderen Angestellten in der Küche, sie tratschten, nein, da ist Aimeé sicher auch nicht, sie hatte nichts übrig für Tratsch und Lästereien. Etwas ratlos stand er vor der Treppe. Sah sich etwas um, denn gut kannte er sich in dem Haus nicht aus, er wusste wo das Büro ist, die Küche, der Speisesaal und natürlich der Salon, aber wo die Zimmer der Dienstmädchen sind oder gar das von Jamila und Charles wusste er nicht, oben im ersten Stock, das wusste er, aber nicht hinter welcher Tür es lag. Entschlossen blickte er die Treppe hinauf und kurz darauf stieg er Stufe um Stufe nach oben. Oben angekommen sah er nach Rechts, dort war das Büro und eine kleine Abstellkammer, dann nach Links, da waren die ehemaligen Gästezimmer und das Zimmer von Jamila und Charles. Er sah den leichten Lichtschein unter der Tür, wunderte sich, ging dann doch neugierig zu der Zimmertür und öffnete sie leicht, vielleicht hatte ja einfach jemand vergessen Kerzen zu löschen. Neugierig sah er durch die leicht geöffnete Tür ohne das Zimmer zu betreten. Er hörte nur wie jemand eine Melodie vor sich her summte und kurze Schritte die hin und her gingen. Dreister Weise sprach er kein Wort, fragte nicht nach wer denn da sei, sondern trat immer noch von Neugier getrieben in das Gemach von Charles und Jamila. Mit staunen sah er sich um. Das Zimmer hatte hohe Decken und alles zierte aufwendiger Stuck. An den Wänden hingen Gemälde von Charles Familie, auch von ihm mit Jamila und eins wo auch Jim und Anna mit drauf waren. Mit scharfen Blick sah er sich die Gemälde genau an., murmelte leise was vor sich hin, ganz in Gedanken mit Blick auf die Gemälde. 'Ist da wer??' erklang Aimeés Stimme fragend aus dem Nebenraum und prompt war David wieder Geistesgegenwärtig und stand wie erstarrt vor dem Bild, er hatte Aimeés Stimme natürlich erkannt. Seine Lippen klebten aufeinander, bekam kein Wort gesprochen. Aimeé schritt an den Türrahmen des Nebenraums, sah sich um und erblickte David wie er Stocksteif im Raum stand. 'David... was.. was machst du denn hier?' stotterte Aimeé verwundert, denn ihn hatte sie am aller wenigsten erwartet. 'Ich.. ich.. ähm... ' hatte David bei Aimeés Anblick völlig vergessen wofür er in Haus gegangen war und das er ihr doch seine Gefühle zu ihr gestehen wollte. '..Naja.. ich dachte halt... wenn ich schon .. ähm.. die Herrin ver.. vertrete.. dann kann ich mich auch..auch im Haus um gucken....' versuchte David sich zu erklären. 'Du darfst hier aber nicht rein! Nur die Bediensteten dürfen hier rein. Also mach das du wieder raus kommst!' schimpfte Aimeé mit David und sah ihn böse an, obwohl er nicht wusste, das in die Zimmer nur die Dienstmädchen rein durften. 'Oh.. ach.. das wusste ich nicht... dann gehe ich besser wieder..' war David etwas eingeschüchtert von Aimeés selbstbewussten Auftreten und er war so unsicher hier im Haus, das er ihr eilig den Rücken kehrte und das Zimmer verließ. David schloss die Tür hinter sich, blieb noch kurz vor der geschlossenen Tür stehen. ~Ach verdammt... ich will dir doch sagen was ich für dich empfinde.. warum traue ich mich das nicht.. ~ bedrückt sah er auf die Tür, dahinter war das Mädchen in das er verliebt zu sein schien, so glaubte er es, denn wie eben als Aimeé ihn ansprach, überkam ihn ein Kribbeln, ihm wurde heiß und sein sonst so klar denkender Kopf versagte seinen Dienst. Mit schwerem Herzen auf dem immer noch ein schwerer Stein lag, ging er wieder zurück in den Stall, er hatte noch einiges zu tun. Aimeé dachte nur kurz noch über Davids erscheinen im Gemach nach, sie versuchte sich mehr darauf zu konzentrieren Jamilas Kleider ordentlich in den Schrank zu räumen. 'Und was mache ich jetzt? Ich habe alle meine Arbeiten für den Vormittag schon erledigt.' murmelte die in Gedanken zu sich selbst, sah kurz auf das große Bett und ihr kamen die schönen Erinnerungen wieder in den Sinn welche in ihr eine Lust aufsteigen ließ. Sie konnte dann nicht anders und ging zum Bett, setzte sich auf Jamilas Bettseite und legte ihren Oberkörper darauf ab, drückte ihr Gesicht in das weiche Kissen. ~Es duftet nach dir meine Geliebte... wie sehr ich dich vermisse..~ Mit den Worten im Kopf fiel ihr gleich ein was sie mit ihrer freien Zeit anfangen könnte. Aimeé verlor keine weitere Zeit, richtete nicht einmal die Tagesdecke und das Kissen, eilte die Stufen hinunter zu ihrem Zimmer, dort zog sie ihre Reitersachen an, den dicken Mantel, die schönen neuen Handschuhe, die Stiefel und den Schal durfte sie auch nicht vergessen. Im Stall brauchte und wollte sie keine Hilfe ihre Stute fertig zu machen, das konnte sie alleine. 'Wo willst du denn hin?` fragte David sie, als Aimeé den Sattelgurt fest zog. 'Ich reite aus, ganz normal und alleine.' antwortete sie David trocken und gleichgültig, sie wollte zu ihrer Geliebten, auch wenn Jamila erst vor Zwei Tagen da gewesen war, Aimeé vermisste sie, zudem konnte sie auch nach weiteren Rat fragen wegen David, er war Aimeé zur Zeit gleichgültig, vor ein paar Wochen war das noch anders und sie wusste nicht warum das auf einmal so war. David fragte nicht weiter nach, ließ Aimeé tun was sie tun wollte. Stumm hielt er noch die Zügel der Stute fest als Aimeé aufstieg und ließ sie sofort los, als sie im Sattel saß. 'Wann kommst du denn wieder?' rief David ihr noch nach. 'Weiß ich noch nicht!' kam es wieder gleichgültig von ihr. David seufzte nur, er wusste nicht was er machen sollte. Nun hatte er Angst, das sie seine Gefühle nicht erwidern würde, wenn er ihr sagt das er sie liebt. Schnell hatte Aimeé ihre Stute in den Galopp getrieben, sie hatte es eilig, denn viel Zeit hatte sie nicht, denn auch sie ritt im dunklen nicht gerne und alleine erst recht nicht. Vor der Stadt zügelte sie ihre Stute und ritt im langsamen Trab weiter in die Stadt, zum Arzt. Bei Arzt angekommen band sie ihre Stute vor dem Haus fest, ging zur Tür und klopfte, es war fast Mittag und die Frau des Arztes war mit Jamila dabei das Mittagessen vorzubereiten, ihr Mann und ihr Sohn kämen auch bald wieder Heim und hatten dann erst mal Mittagsruhe. 'Na nu? Wer könnte das denn zu dieser Zeit sein?' fragte sich die Frau eher selbst, als Jamila und ging zur Tür, öffnete sie und sah auf Aimeé die mit leichten roten Wangen da stand. 'Ach du bist es.' erinnerte sich die Frau an das Mädchen. 'Ist.. Ist meine Herrin da?' fragte Aimeé ohne Begrüßung. Der Frau war es egal, sie hatte oft genug Leute mit Gebrechen vor der Tür die in der Not keine Zeit hatten Guten Morgen, Guten Tag oder Guten Abend zu sagen. 'Ja natürlich.' antwortete sie auf Aimeés Frage und machte den Weg frei, so das sie in Haus eintreten konnte. Jamila hatte gelauscht wer denn an der Tür sei und hatte Aimeés Stimme erkannt. Sie kam ihrem Mädchen entgegen. 'Aimeé.. was machst du hier? Ich wäre doch heute Nachmittag Heim gekommen.' sprach Jamila Aimeé gleich an und faste ihre Hände, als sie vor ihr stand. 'Ich.. ich musste euch sehen.. und ich muss euch etwas fragen was nicht warten kann.' fiel es Aimeé schwer die Fassade des Dienstmädchens zu wahren, denn sie war hier jetzt keine Bedienstete mehr, sie hatte ihre Aufgaben alle erledigt und hatte bis zum Abend Dienstfrei. 'Dann komm mal mit.' nahm Jamila eine Hand von Aimeé in ihre und zog sie leicht hinter sich her. Sie führte ihr Mädchen in den Patientenraum, zu Charles, sollte sie die erste sein die von Charles guter Genesung erfahren sollte. 'Komm schon, lass dich nicht so ziehen.' drängelte Jamila Aimeé, kurz darauf traten sie in den großen hellen Raum mit den vielen Betten. 'Guck mal wer dich besuchen möchte, Liebster.' sprach Jamila Charles an und zog an Aimeés Arm. Er saß im Bett, hatte sich das Buch genommen welches sich Jamila kürzlich in der Stadt gekauft hatte, sah dann zu seiner Frau die im Türrahmen stand und dann auf Aimeé die Jamila zu sich heran zog. 'Aimeé.' sprach Charles verwundert und klappte das Buch zu. Erschrocken über die ihr so bekannte Stimme die ihren Namen aussprach, hielt sich Aimeé die Hand vor dem Mund, zitterte leicht und Tränen liefen ihr über die Wangen, so schnell hatte sie gar nicht gemerkt wie sie ihre Augen füllten. 'Charles.. Oh Charles...' brachten ihre Lippen zitternd hervor und sie ging schnellen Schrittes zu Charles ans Bett. Ein schwerer Stein fiel ihr vom Herzen und die Last der Schuld an seiner Verletzung fiel von ihren Schultern, denn er lebte, er war wach, er hatte ihren Namen ausgesprochen. 'Charles.. es .. es tut mir alles so Leid... Ich wollte nicht.. das so etwas passiert...' kniete Aimeé vor seinem Bett, schluchzte und ihre Tränen benetzten die Dielen. Charles kam nicht zu Wort. 'Du bist wach.. ich bin so froh das du wach bist... Ich danke Gott dafür..' Jamila trat neben ihr Mädchen, kniete sich zu ihr, holte ein Taschentuch aus ihre Taschen am Gehrock. 'Jetzt wird alles wieder gut.' sah sie ihr Mädchen mit einem Lächeln an und Aimeé sah auf aus ihrem gesenkten Blick auf den Holzboden. 'Ja, jetzt wird wieder alles gut.' sah sie ihre Geliebte mit verweinten Augen an. 'Du bist schon eine richtige Heulsuse.' scherzte Jamila und trocknete Aimeés Wangen von den Tränen, sah sie nochmal tief in die Augen und stand dann auf, Aimeé tat es ihr gleich und stand ebenfalls wieder an Charles Bett. Aimeé hielt noch das Taschentuch von Jamila in den Händen und trocknete die Tränen um ihre Augen. 'Warum weinst du nur so viel...' neckte Charles das junge Mädchen und grinste leicht. 'Es sind Tränen der Freude über deine gute Genesung.' rechtfertigte Aimeé ihren Gefühlsausbruch samt Tränen. Aimeé siezte weder Jamila noch Charles in ihrer Freizeit, denn in der Zeit war sie ihre Geliebte, Jamilas süßes Mädchen und sie durfte in der Zeit ihre Zuneigung zu ihr zeigen, zwar nicht so in der Öffentlichkeit, aber daheim, wenn sie alleine unter sich waren. 'Und was musst du mich Fragen, was nicht warten kann?' fragte Jamila ihr Mädchen und setzte sich auf Charles Bett, an seine Beine und bat Aimeé mit einer Handgeste sich auf den Stuhl zu setzen. 'Nun...' fing Aimeé an, sammelte ihre Gedanken damit sie auch nichts falsches sagt. Zwei Augenpaare, warteten gespannt darauf was Aimeé fragen wollte, sahen sie an. 'Es.. es ist wegen David... ich.. ich weiß nicht ob ich ihn noch liebe... Ich habe gewartet.. gewartet darauf das er mir sagt das er mich liebt.. aber er hat es nicht, bei keiner Gelegenheit der wir mal für kurze Zeit alleine waren... und ich.. ich habe mich auch nicht getraut..' erzählte Aimeé zu Ende, Charles verdrehte gleich die Augen. ~Weiberkram...~ dachte er nur und wollte sich gleich ausklinken aus diesem Gespräch, doch Jamila stupste ihn mit ihren Ellenbogen gegen das Bein, sie hatte seine Reaktion gesehen und schenkte ihm einen ernsten Blick. Aimeé sah betrübt auf ihre Hände, als Jamila ihre Stimme erhob. 'Hast du mal darüber nachgedacht, das er sich vielleicht genau so wenig traut wie du?' fing sie an, sah Aimeé bei ihren Worten an. 'hmm.. er benimmt sich schon anders als sonst, wenn... wenn wir zusammen sind, also auf der Kutsche oder wie.. wie vorhin, bevor ich her kam... da kam er nämlich einfach in euer Zimmer, wo ich gerade Wäsche am wegräumen war...' erzählte Aimeé von der Begegnung in Charles und Jamilas Gemach. Etwas verwundert sah Jamila auf, Charles gefiel das wiederum nicht, das David einfach in ihr Gemach gegangen ist. 'Und was wollte er in unserem Zimmer?' fragte Charles nun, bevor Jamila reagieren konnte. Aimeé wusste nicht ob sie es erzählen sollte, oder ob sie einfach die unwissende spielen sollte. 'Das.. das weiß ich nicht.. ich habe ihn gleich wieder raus geschickt... vielleicht war ich da etwas zu barsch zu ihm..' erzählte sie nicht warum David in das Zimmer der Hausherren gegangen war, David wusste es ja selber nicht einmal. 'Oh.. wenn du so direkt und bestimmend zu ihm warst, ha ha.. dann hast du ihn sicher eingeschüchtert. Weißt du, seine Mutter ist ziemlich streng gewesen in seiner Erziehung und ist es heute noch, auch wenn ihr Sohn schon alt genug ist um auf eigenen Beinen zu stehen.' lachte Jamila kurz, sie kannte die Eltern von David und seine Mutter, Klara, ganz besonders gut, denn sie hatten sich oft schon hitzige Diskussionen geliefert, weil Jamila Hosen und Männerkleidung trug und wegen der Kindererziehung. Aber letzten Endes blieb jeder bei seiner Meinung und Klara musste Jamila akzeptieren und respektieren wie sie war, denn ihr Mann, Stefan, braucht die Dienste eines Tierarztes doch öfters als ihr Lieb war. Klara hasste Jamila nicht, nur war sie mit ihrer Kleidung nicht einverstanden. 'David hat noch mehr Anstand Frauen gegenüber als Charles und er ist so manches mal schon schlimm.' neckte Jamila ihren Mann etwas und grinste. 'Also meint ihr... er liebt mich und traut es sich einfach nicht es mir zu sagen? Denn er war schon seltsam.. er stammelte Sätze zusammen, wo er doch sonst immer so direkt und genau ist.. wie du, wenn er im Stall ist.. ' dachte Aimeé nun nach, ob sie nicht doch den ersten Schritt wagen sollte, wenn David soviel Anstand hat und vielleicht auch nur auf den richtigen Moment wartet, wo er da gewesen war, im Zimmer der Hausherren, aber da hatte sie die perfekte Situation kaputt gemacht mit ihrem barschen Auftreten und ihren direkten Worten. 'Du hast es erkannt.' zwinkerte Jamila ihr zu. 'Angst brauchst du auch keine haben, das er dich auslacht und deine Gefühle mit Füßen tritt, denn er liebt dich, das weißt du schließlich.' redete sie noch weiter auf Aimeé ein.~Ach der Schlachter..Markus.. du Schlitzohr.. hast natürlich wieder alles durchschaut.~ lächelte Jamila bei ihren Gedanken. 'Bitte ihn ruhig auf unser Zimmer und sage es ihm, dort seit ihr ungestört und wenn es euch dann überkommt, benutzt ruhig unser Bett, aber versaut nicht alles...' platze es aus Charles, wollte er schließlich auch, das die beiden nun endlich zusammen kommen und das ganze vor sich her schieben ein Ende hat. 'CHARLES!!!' mahnte Jamila ihren Mann und sah ihn böse an. 'Was denn? Sie haben auf unserem Zimmer die Ruhe die sie brauchen und ein großes Bett. Warum denn nicht?!' rechtfertigte sich Charles für seine Idee. Jamila grummelte, überlegte kurz und fand den Vorschlag ihres Mannes dann doch nicht so schlecht. Aimeé sah ganz verlegen mit roten Wagen wieder auf ihre Hände, als sie Charles Vorschlag hörte. 'Ach... ich.. ich weiß gar nicht....' stammelte das Mädchen und Jamila lachte wieder. 'Du weißt doch wie das geht. Habe ich es dir nicht gezeigt? Oder muss ich es dir etwa nochmal zeigen?' sah sie ihr Mädchen leicht verführerisch an, sie würde es ihr sehr gerne noch öfters zeigen wie es geht, jemanden zu verführen und Zeit zu geben für die erste Nacht zusammen als ein Liebespaar. 'Hallo!! Aber nicht ohne mich!!' schritten Charles Worte dazwischen, wenn sie es hier machen wollten, dann nur wenn er zusehen durfte. 'Mund zu auf den billigen Plätzen!' verbat Jamila ihrem Mann den Mund und nahm Aimeés Hände. Ihr armes Mädchen hatte ein hochrotes Gesicht, ihr war das alles unangenehm, in einem Fremden Haus über so etwas zu reden, ihr wurde heiß und war wie erstarrt auf dem Stuhl. 'Komm mit!' hatte Jamila Aimeés Hände feste gepackt, stand auf und zog ihr Mädchen wie vorhin mit hinter sich her. Sie gingen durch die Haustür, holten Aimeés Stute und brachten sie hinter das Haus, in den kleinen Stall. Und dort zeigte Jamila Aimeé es nochmal, wie es geht, jemanden zärtlich und leicht bestimmend zu verführen. Mit zarten Küssen und streichelnden Händen die den jeweiligen Körper des anderen erforschten, als wäre es das erste mal. 'Pass nur auf, das er dann nicht plötzlich zu stürmisch wird und dich überrumpelt.' hielt sie Aimeé eng an sich. 'Sonst ist es schnell passiert und du bist schwanger und das wollen wir doch nicht.. noch nicht, oder?' sprach sie weiter. 'Nein.. noch nicht.. ich muss die Kontrolle behalten.. er und ich.. wir müssen ja nicht sofort miteinander schlafen...' bestätigte Aimeé die Worte von Jamila. 'Richtig so. Ihr seit noch so jung.. ihr habt noch was Zeit. Und wenn ihr beide eurer Gefühle zueinander sicher seit, könnt ihr Heiraten und Kinder kriegen. Dann.. dann trennen sich unsere Wege.' klang ihre Stimme bedrückt bei ihrem letzten Satz. Doch bis es soweit kommt verginge sicher noch Zeit, außer David und Aimeé ließen sich keine Zeit und wären sich ihrer Gefühle so sicher, das sie nicht warten wollten mit Hochzeit und Kindern. Aimeé bekam kein Wort heraus, denn an die Trennung von ihrer Geliebten hatte sie noch gar nicht nachgedacht, wenn sie mit David zusammenfinden würde. Sie wollte auch nicht weiter daran denken und zog Jamilas Gesicht wieder zu ihrem und ihre Lippen vereinten sich. ~Noch will ich nicht daran denken meine Liebste..noch will ich dich.. nur dich...~ Es verging etwas Zeit bis sich Jamilas Magen meldete, sie hatte noch gar nichts gegessen, nur was Tee getrunken, als sie mit der Frau des Arztes in der Küche war. Beide gingen dann wieder ins Haus, in die Küche, bereiteten Zweite Tabletts zu für alle drei, Jamila trug das Tablett mit den Tellern für sich und Aimeé und das Mädchen trug das Tablett für Charles. Sie aßen zusammen an Charles Bett zu Mittag, unterhielten sich dann noch weiter über Davids Eltern, wie streng sie doch sind und das Aimeé auf keinen Fall jemals so streng zu ihren Kinder sein sollte. Am Nachmittag ritt Jamila mit Aimeé zusammen zum Hof zurück. Kapitel 33: Fragen und Antworten -------------------------------- Kapitel 33 (Fragen und Antworten) Zeitig kamen Jamila und Aimeé auf dem Hof an, sie hatten noch etwas Zeit bis zum Abendessen wobei Aimeé wieder in der Küchen arbeiten musste. In der Eingangshalle trennten sich ihre Wege sofort, es sollte nicht unbedingt jemand sehen, das sie Hausherrin zusammen mit Aimeé nach Hause kam und wenn doch jemand fragen würde, hatten beide schon eine Ausrede parat. Kaum hatte Aimeé ihr Zimmer erreicht hörte sie auch schon die freudigen Rufe von Jim und Anna die ihre Mutter begrüßten und sich einfach freuten das sie wieder da war, auch darüber das ihre Mutter zum Abendessen bliebe, vielleicht ja auch die Nacht und sie würde erst am nächsten Vormittag wieder zurück in die Stadt zum Arzt fahren. Jamila erzählte ihren Kindern auch, das ihr Vater bald wieder nach Hause käme, in Zwei bis Drei Tagen, waren ihre Worte und ihre Kinder freuten sich abermals über so einte tolle Nachricht. Aimeé zog sich um, wieder ihr Arbeitskleid und verschwand dann in der Küche, sie hatte jetzt wieder was zu tun. Jim und Anna folgten ihrer Mutter nach oben mit in ihr Zimmer. Jamila sah das ihr Kissen etwas zerknüllt war und die Tagesdecke auch nicht glatt lag.~Aimeeeeééé....~ runzelte Jamila die Stirn, beachtete dann nicht weiter das Bett, sie wollte sich schließlich waschen und neue Kleider anziehen. Im Nebenraum tat sie dann das wozu sie Heim gekommen war. Jim und Anna tobten derweil auf dem großen Bett herum. 'Wehe einer von euch fällt vom Bett und tut sich weh!!' rief Jamila ihren Kindern aus dem Nebenraum zu und kurz darauf hörte sie nicht mehr das quietschen des Holzes. 'Mama??' stand Anna im Türrahmen zum Nebenraum. 'Werde ich auch mal so wie du?' fragte Anna neugierig und sah ihre Mutter an. Etwas überrascht über diese Frage von ihrer Tochter musste Jamila erst mal ihre Gedanken sammeln. 'Wie meinst du das? Wie ich?' sah sie Anna nun an, zog sich eine saubere Bluse über und ihre Tochter kam näher. 'Na das da.... Papa hat die nicht...' zeigte Anna auf die Brüste ihrer Mutter. Nun war Jamila ganz aus der Fassung. Schüttelte etwas verwirrt den Kopf denn mit solchen Fragen hatte sie erst in ein paar Jahren gerechnet, wenn Anna selbst zur Frau werden würde. 'Wo hast du denn schon wieder so was her?' fragte Jamila eher nach woher ihre Tochter denn so etwas schon wusste, als auf ihre Frage zu antworten. 'Jim hat mir das gesagt und er hat es von den älteren Jungs aus der Schule. Er sagte das alle Frauen schöne, große Brüste kriegen.' die beiden Worte schöne und große betonte Anna und machte die Geste die Jim dabei tat, beide Hände da wo Frauen ihre Brüste hatten und Formte in der Luft einen schönen großen Busen, als er es seiner Schwester erzählte. Jamila riss die Augen auf, kniff sie dann zusammen und atmete tief ein und aus. Sie konnte Jim nicht hart bestrafen für etwas was er noch gar nicht verstehen würde. 'Jim....' grummelte sie leise, doch ihr Sohn hatte schon das Weite gesucht. Nochmal atmete sie tief ein und aus. Wieder musste sie nachgeben und erklärte dann Anna warum Frauen Brüste haben und Männer nicht. 'Und wo kam ich auf die Welt?' wollte Anna jetzt wissen. Ihre Mutter seufzte, war Anna doch so neugierig und wollte am liebsten gleich alles Wissen. 'Du hast uns genauso lange warten lassen wie dein Bruder und hattest es dann ganz eilig, hast mich aus meinem Schlaf gerissen und kamst dann in Salon zur Welt. Du hast mich geweckt und wolltest ganz schnell auf die Welt, dabei hast du deinen Vater ganz schön auf Trab gehalten, die Hebamme kam erst als alles schon vorbei war. Als ich nach deinem Vater rief warst du schon fast da er wich mir nicht von der Seite und war auch der erste der dich in den Armen hielt.' lächelte Jamila, als sie zurück an Annas Geburt dachte. Anna fragte immer weiter nach, wenn sie was genau wissen wollte. Bis zum Abendessen zog sich das Gespräch zwischen Mutter und Tochter, als dann Anne ins Zimmer kam um Bescheid zu geben, das dass Abendessen fertig sei. 'Siehst du.. jetzt haben wir die ganze Zeit nur geredet und ich bin noch nicht fertig.' setzte Jamila Anna wieder auf den Boden ab, sie hatte auf dem Schoß ihrer Mutter gesessen als sie ihr die Unterschiede zwischen Mann und Frau erklärte und warum es so ist. Wie Babies dann in den Bauch der Frau kommen erklärte sie ihrer Tochter nicht, dafür sei sie doch noch zu jung. Jamila zog sich dann schnell fertig an und ging mit Anna zusammen in den Speisesaal, mit Jim würde sie auch noch ein Wörtchen reden, aber das hatte Zeit bis nach dem Abendessen. Als dann Anne die Kinder zu Bett bringen wollte, schlich sich Jamila dazu, gab Anne ohne Worte zu verstehen, das sie selbst Jim zu Bett bringt und sie Anne. Jamila tat so als wäre sie Anne, klopfte an die Tür, wartete auf eine Antwort das sie herein kommen dürfte. Jim war diesbezüglich gut erzogen und seine Mutter trat in sein Zimmer, er sah sie nicht, denn er zog sich noch im kleinen Nebenraum fürs Bett um. Jim stand nackt da, das war die Chance und Jamilas Augen funkelten rachsüchtig und grinste hinterhältig. 'Frauen sollen also schöne große Brüste haben, ja?!' sprach sie ihren Sohn überraschend an, schritt schnell auf ihn zu und packte ihn mit einer Hand am Arm fest und mit der anderen griff sie die Kanne mit dem inzwischen kalten Wasser und kippte es über Jim aus. Er konnte gar nicht so schnell reagieren wie seine Mutter ihm das Wasser über den Kopf schüttete. Es schüttelte ihn sofort vor Kälte. 'MAAAMAA... ' schrie er und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. 'Nichts Mama!!! Was fällt dir ein deiner Schwester so etwas zu erzählen!!' schrie sie nun Jim an, sie musste es tun, denn Charles war nicht da um seinen Sohn für so ein Verhalten zu bestrafen und zog ihn näher an sich, das er seine Mutter ansehen sollte. Sie sah ihren Sohn böse an, denn ihr gefiel es nie, wenn Jim seiner Schwester solchen Humbug über Erwachsene erzählte, zudem war dieser Mist auch noch von älteren Jungs aus der Schule, die schon an Mädchen dachten und sich wohl vorstellen wie diese Nackt aussehen. Mit solchen Jungs sollte Jim nicht verkehren, die Frauen nur als Lustobjekte sahen und nach ihrem Äußeren beurteilten, denn er sollte nicht so werden. 'Warum tust du das immer wieder Jim?' sah sie ihren Sohn nur besorgt an, ließ seinen Arm los und griff nach einem großen Handtuch, kniete sich zu ihrem frierenden Sohn und fing an ihn abzutrocknen. Jim schwieg, denn er wusste selbst nicht genau warum er Anna immer wieder solche Flausen in den Kopf setzte. 'Ich.. ich möchte doch nur dazu gehören... bei den Jungs in der Schule..' brachte er leise hervor. 'Seit wann willst du das denn? Du bist doch mit Etienne befreundet und ihr macht doch genug zusammen nach der Schule. Reicht dir das nicht?' redete Jamila auf Jim ein und trocknete sein Haar. 'Doch.. schon, Etienne und ich werden immer Freunde bleiben.. aber die älteren Jungs.. sie wissen schon so viel über das Erwachsen sein...' erklärte Jim nun endlich und seine Mutter seufzte nur. 'Meinst du nicht, das dein Vater und ich schon viel erwachsener sind als die Jungs in deiner Schule?' fing Jamila an. 'Wenn du etwas über das Erwachsen sein wissen möchtest, warum fragst du dann nicht einfach deinen Vater oder mich?' strich sie Jim das Haar aus seinem Gesicht und hielt es mit der anderen Hand an seiner Wange fest. 'Es ist mir unangenehm...' löste er sich von den Händen seiner Mutter und suchte sein Nachthemd. 'Deine Schwester hat keine Probleme damit zu fragen wenn sie etwas wissen möchte. Das hatten wir dir eigentlich auch beigebracht. Ihr könnt immer zu uns kommen wenn ihr Fragen habt oder wenn ihr etwas wissen wollt, egal um was es sich Handelt, denn es gibt keine dummen Fragen. Verstehst du was ich dir sagen möchte?' sprach Jamila ganz ruhig zu ihren Sohn der sich das Nachthemd über den Kopf zog. 'Ja Mama.' nickte Jim noch zusätzlich. 'Putz dir noch die Zähne.' stand Jamila wieder auf und ging zu Jims Bett. 'Das geht nicht. Ich habe kein Wasser mehr.' sah Jim auf die leere Kanne die noch am Boden stand wo Jamila sie abgestellt hatte. 'Dann morgen früh, noch vor dem Frühstück UND danach, einverstanden?' schlug sie ihrem Sohn den Deal vor, das er jetzt ohne Zähne zu putzen ins Bett durfte. Jim nickte wieder und folgte seiner Mutter zu seinem Bett. Behutsam deckte Jamila Jim zu, wünschte ihm eine Gute Nacht mit einem Kuss auf die Stirn. 'Danke das du meine Mama bist.' flüsterte Jim noch müde und ihm fielen dann seine Augen zu. Mit einer brennenden Kerze verließ sie Jims Zimmer, schloss die Tür leise und ging dann in ihr Zimmer. Sie war auch müde und wollte sich schlafen legen. Sie schloss die Tür ihres Zimmers, lehnte sich noch gegen die Tür, sie war erschöpft von dem Tag sie seufzte tief und sah an die Decke. 'Ich habe auf dich gewartet.' erklang Aimeés Stimme aus der Stille. Das Mädchen stand am Bett nur mit einer Bluse von Jamila gekleidet. 'hmm.. Aimeé?' suchten Jamilas Augen im dunklen Zimmer nach ihrem Mädchen, sie hörte Aimeé Schritte von ihrem Füßen auf dem Teppich, sah dann ihr Mädchen schemenhaft, denn ihre Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt, auch das sie nur eine Bluse trug, sah Jamila nicht. 'Was machst du hier? Solltest du nicht im Bett sein? Es ist schon spät.' fragte Jamila und spürte dann wie Aimeé ihre Hand nahm. Erkannte sie nun ihr süßes Mädchen vor sich und das sie nur eine Bluse trug. 'Aimeé.. was..' weiter kamen Jamilas Worte nicht, denn Aimeé legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen. 'Sssccchhh' kam nur von Aimeé und zog Jamila mit sich, zum Bett. Aimeé überrumpelte ihre Geliebte mit dem was sie tat, denn sonst war es Jamila immer die Aimeé verführte. Nun war es ihr süßes, junges Mädchen die die Initiative ergriff und ihre Geliebte zu verführen versuchte. Wollte sie wohl testen ob sie es kann um es dann bei David genau so zu machen, oder so ähnlich, denn Jamila wusste wie sie zu reagieren und zu agieren hatte auf kleine Gesten und bestimmte Blicke. Sie sprachen kein Wort mehr, das brauchten sie auch nicht, denn beide wussten was der andere wollte und Jamila versuchte sich so gut es ging unbeholfen und unerfahren zu verhalten, so wie David es schließlich auch ist. Lange standen sie nur da, Aimeé entkleidete ihre Geliebte langsam und sie küssten sich dabei immer wieder ausgiebig, bis Jamila wie Aimeé nur noch in ihrer Bluse da stand. Erst jetzt fing Aimeé an weiter zu gehen und eine Hand glitt über ihren Körper an ihre Scham und mit zarten Küssen verwöhnte sie Jamilas Hals und führten weiter zu ihren Busen wo ihre Zunge ihre Knospen nacheinander umspielte bis sie hart hervorstanden. Jamila atmete schwer, schnaufte schon fast bei dem was Aimeé tat. Sanft und mit Vorsicht streichelte Aimeés Hand Jamilas Weiblichkeit, als würde sie sich noch Zeit lassen, denn diese hatten sie noch zu genüge. Dann kam der richtige Moment wo Jamila in Davids Rolle schlüpfte. Es war der Moment wo Aimeé die Kontrolle behalten sollte, wenn David sie auf Bett schmeißen würde um sich mit ihr zu vereinen. Feste packte Jamila wie aus dem Nichts Aimeé. 'Aaah.. was machst du..' erschrak Aimeé, denn das hatte sie nicht geplant, sie wollte doch Jamila verführen. Sie konnte nicht dagegen halten und landete mit dem Rücken auf dem Bett und Jamila stieg gleich auf allen Vieren über ihr Mädchen. 'So.. und wie willst du jetzt verhindern, das ich mir nehme was ich begehre?' sprach sie neckisch, packte Aimeés Handgelenke und hielt sie fest, das sie sich nicht wehren konnte dann spreizte sie Aimeés Schenkel mit ihren Beinen und legte ihre Mitte an die ihres Mädchen. Aimeé erschrak erneut als Jamila ihre Beine mit Leichtigkeit auseinander bekam und dann ihre Weiblichkeit an die ihre presste. 'Siehst du.. wäre ich jetzt David, würde ich dich jetzt nehmen mit tiefen Stößen.' drückte Jamila erneut gegen Aimeés Weiblichkeit und gegen ihre Perle, worauf Aimeé leise stöhnte mit rosa Wangen. 'Das gefällt dir also.' rieb Jamila ihre Weiblichkeit erneut an Aimeés, als würde sie Aimeé wie ein Mann nehmen. Sie sahen sich in die Augen, bei dem was sie taten, nur befriedigte es Jamila nicht, es erregte sie nur um so mehr ihr Mädchen unter sich liegen zu sehen mit den rosa Wagen und leise stöhnend. Aimeés Handgelenke hatte sie schon wieder los gelassen und umschlossen Jamilas Rücken, drückten sie an den zarten Mädchenkörper. Leicht außer Atem stoppten die Rhythmischen Bewegungen von Jamila. 'Wäre ich ein Mann.. ich würde dich jeden Abend verführen mit all meiner Liebe die ich für dich empfinde.' säuselte Jamila in Aimeés Ohr und küsste sanft ihren Hals. Es bedrückte sie etwas, das sie nicht das sein konnte was sie am liebsten wäre für Aimeé, ein Mann. 'Es spielt keine Rolle ob du eine Frau oder ein Mann seit.. ich Liebe dich als das was du bist, eine Frau.' flüsterte Aimeés Stimme und Jamila stoppte ihre Küsse entlang von Aimeés Hals zum Dekoltee, erhob ihren Blick und sie sahen sich an. 'Meine Süße..' hauchten Jamilas Lippen kurz bevor sie auf Aimeés trafen und in einen innigen Kuss versanken. Sachte streichelten Jamilas Hände an Aimeés Körper entlang zu ihrer erregten Mitte. Ihr Mädchen war heiß und brauchte die flinken Finger oder die zarten Lippen ihrer Geliebten. Jamila gab ihrem Mädchen das wonach sie verlangte. Sie lagen noch eine Weile so da nachdem Jamila ihr Mädchen verwöhnt hatte, genossen ihre Körper aufeinander liegend, bis es ihnen dann zu kalt wurde. Gemütlich hatten sie es sich unter der Decke gemacht und Aimeé machte auch keine Anstalten aufstehen und in ihr Zimmer zurück gehen zu wollen, sie wollte bei ihrer Geliebten bleiben diese Nacht. Jamila hatte auch nichts dagegen, ganz im Gegenteil, es war angenehm einen Körper neben sich im Bett zu haben mit dem Gefühl nicht alleine in dem großen Bett schlafen zu müssen, auch wenn sie es schon öfters tat über die Jahre, wenn Charles mal länger weg blieb in der Stadt. Arm in Arm lagen sie aneinander gekuschelt, Aimeés Kopf ruhte auf Jamilas Oberkörper und sie hielt ihr Mädchen in den Armen. Wie spät es mittlerweile war wussten sie nicht und das verlangen nach einem weiteren Liebesakt war auch verflogen, denn Jamila hatte ja nur ihr Mädchen verwöhnt, ihnen reichte es den Liebsten bei sich zu haben, das andere können sie auch noch später machen. 'Was habe ich denn vorhin falsch gemacht, als du mich gepackt hattest?' hatte Aimeé die ganze Zeit darüber nachgedacht, während sie in den Armen ihrer Geliebten lag. Jamila döste nur, grinste bei Aimeés Frage und öffnete ihre Augen nur leicht. 'Du bist direkt zum Bett gegangen und standest auch noch mit dem Rücken zum Bett, meine Süße.' strich Jamila ihr über den Rücken, sie runzelte die Stirn. 'Hmpf.. wie dumm von mir.' 'Ja, etwas unbedacht. Wenn du mit David in unser Zimmer gehst, dann fang schon an der Tür an, wie du es bei mir gemacht hast und geh nicht gleich zum Bett. Ihr habt den ganzen Vorraum, da stehen schließlich auch die Sessel und der kleine Tisch. Verstanden?' erklärte Jamila Aimeé, hatte sie wieder ihre Augen geschlossen, sie wollte schlafen. 'Verstanden.' runzelte Aimeé wieder die Stirn und überlegte, dachte nach. 'Können wir das auch mal üben?' platze es aus ihr, erhob sich und sah ihre Geliebte an. Jamila traute ihren Ohren nicht, schlug ihre Augen auf und sah in Aimeés Gesicht, setzte sich dann auf, eigentlich hatte sie jetzt keine Nerven mehr für so was, sie war müde. 'Hör mal Aimeé.. wir können hier nicht proben wie für eine Rolle in einem Opernstück. Ich kann dir nur meine Ratschläge an Herz legen und du kannst auch alles Fragen, wenn du unsicher bist, aber wir können hier nicht jedes Szenario, was wäre wenn durchgehen.' stellte Jamila jetzt klare Grenzen, sie liebte ihr Mädchen ja und verstand auch ihre Unsicherheit, aber wenn sie mit David hier alleine ist, liegt alles in ihrer Hand nicht in Jamilas. 'Ich verstehe ja deine Bedenken und das du unsicher bist, aber mehr als das was ich dir gesagt habe kann ich nicht für dich tun. Was passieren wird liegt dann in deinem Handeln. Du bestimmst was passiert und wie schnell es passiert.' fuhr Jamila fort und sah ihr Mädchen dabei die ganze Zeit tief in die Augen. Aimeé war etwas geknickt, aber sie verstand schnell Jamilas Worte, sie müsste lernen sich auf ihr Handeln zu verlassen, genau zu wissen was sie tut, wann sie es tut und zu wissen was darauf passieren wird. 'Und jetzt lass uns schlafen. Es ist sicher schon sehr spät.' strich sie über Aimeés Wange, rutschte wieder unter die Decke, legte sich seitlich und Aimeé schmiegte sich an den warmen Körper von Jamila. Am nächsten Morgen schlich sich Aimeé aus dem Zimmer zurück in ihr Zimmer und legte sich noch kurz in ihr Bett. Jamila merkte davon nichts, sie schlief wie ein Stein. Aimeé hätte am liebsten auch so lange geschlafen wie ihre Geliebte, aber sie musste kurze Zeit später, als sie sich nochmal in ihr Bett gelegt hatte, aufstehen und in der Küche mithelfen beim Brot backen und alles andere vorzubereiten, danach musste sie in die Waschküche und die Wäsche einweichen die Abends und heute Früh aus den Zimmer eingesammelt wurden, Jamilas Kleider waren auch dabei die Aimeé am Vorabend ja Stück für Stück von Jamilas Körper entfernt hatte. Nachdem sie die Wäsche sortiert und jeweils eingeweicht hatte ging sie in den Salon, den Kamin anfeuern. Zuerst musste sie die Feuerstelle auskehren und die Asche nach draußen bringen, erst dann legte sie Holz und Reisig zurecht zum anzünden. Aimeé hatte schon viel gelernt und verrichtete ihre Arbeiten schon selbstständig, ohne das man ihr sagen musste was sie zu tun hatte, nur wenn noch etwas unerledigt war, von wem auch immer, wurde ihr gesagt was noch zu tun ist. Sie beobachtete das Feuer im Kamin, legte noch was Reisig nach und dann die ersten kleineren Holzstücke und wartete bis diese gut brannten, erst dann legte sie die dickeren Holzscheite nach, erst wenn diese brannten konnte sie den Salon wieder verlassen. Mit einem Schürhaken legte sie noch das Holz so zurecht, das es gut brannte aber nicht zu schnell abbrannte, dann ging sie wieder in die Küche, säuberte ihre Hände um dann im Salon mit zwei anderen den Tisch zu decken und herzurichten. Sie hörte von der Eingangshalle Jim und Anna, sie waren auch schon wach und Jim angezogen, er müsste ja zur Schule. Etwas stürmisch kamen sie in den Speisesaal, sie freuten sich einfach, weil ihre Mutter über Nacht geblieben war und mit ihren Kindern zusammen Speisen würde. 'Wo ist Mama??' protestierte Jim, hatte er gedacht seine Mutter wäre ebenfalls schon auf und würde hier schon warten. 'Mama schläft sicher noch.. sonst hätte sie uns doch geweckt.' antwortet seine Schwester bevor Anne antworten konnte. 'Richtig, eure Mutter ist sicher ganz erschöpft von den vorherigen Tagen, es ist sehr anstrengend dort wo euer Vater ist.' versuchte Anne zu erklären und führte Jim zu seinem Platz. Aimeé richtete gerade noch die Servietten und hatte alles still beobachtet, verließ den Speisesaal dann und ging nach oben, zu Jamila. Sie lag wirklich noch im Bett und schlief. Auf leisen Sohlen schritt Aimeé zu ihr ans Bett, hörte Jamilas gleichmäßig und hörbar Atmen. Kurz sah sie aus dem Fenster, von hier aus konnte man gut über die Felder auf den Horizont sehen und es wurde auch schon hell. 'Jamila.. Liebste..' fasste Aimeé an Jamilas Schulter und die hörbare Atmung hörte auf. 'Was ist denn?' grummelte sie ohne sich umzudrehen. 'Deine Kinder warten auf dich.' sprach Aimeé leise weiter und setzte sich auf die Bettkante, strich Jamila über die Schulter und Arm. 'Sie wollen beide ihre Mutter beim Frühstück dabei haben. Jim muss doch auch bald zur Schule und sieht dich dann nicht mehr.' redete Aimeé weiter auf ihre Geliebte ein die sich jetzt doch etwas grummelig umdrehte und müde die Augen öffnete. 'Na gut...' blinzelte sie und wurde langsam wach. Aimeé stand auf und holte sauber Kleider aus Jamilas Schrank, nur die Hose und den Gehrock sollte sie sich selber raus nehmen, aber den Rest hatte Aimeé schon zurecht gelegt. 'Warte kurz.' stoppte Jamila Aimeés Schritte, sie wollte wieder runter in die Küche, denn sie hatte auch Hunger und wollte essen. Jamila nahm ihr Mädchen in den Arm, drückte sie an sich und gab ihr noch einen Kuss, zog dann die Bluse aus, die sie eigentlich nicht zum Schlafen anzog. 'Hier nimm die noch mit.' grinste Jamila frech und ging in den Nebenraum. Aimeé grummelte, hatte Jamila sie nur wegen der Bluse angehalten um sie ihr noch mitzugeben. Aber sie nahm es so hin, brachte die Bluse noch in die Waschküche und ging dann in die Küche. Nach dem Frühstück verabschiedete sie noch Jim an der Haustür, wie sie es sonst auch immer tat. Ihre Kinder waren den ganzen Morgen nur am strahlen, weil ihre Mutter da war und der Morgen so verlief wie sie es gewohnt waren, ihr Vater war ja sonst auch nie so früh auf. Jamila ging dann mit Anna noch in den Salon, dort war es mittlerweile schön warm. Sie setzten sich aufs Sofa und Anna kuschelte dich wie sooft an ihre Mutter. Ein Dienstmädchen brachte noch heiße Schokolade für die Herrin und deren Tochter. 'Was macht Papa eigentlich was so lange dauert?' fragte Anna ihre Mutter. Jamila musste etwas überlegen, sie wollte Anna auch nicht weiter mit Notlügen abwimmeln. 'Es ist Geschäftlich. Es geht um viel Geld und Ländereien. Das ist alles sehr kompliziert.' erklärte sie Anna, gelogen war das nicht, Charles hatte schon vor Monaten Jamilas altes Gestüt im Auge. Der Mann der es damals von ihr kaufte war gestorben, hatte keinen Erben oder Verwandten, somit wurde das Gestüt mit seinen Ländereien von der Stadt zum Verkauf angeboten. Einige hatten ein Augen darauf geworfen und der Preis war mehr als ein Schnäppchen. Da es mehrere haben wollten traf man sich um darüber zu diskutieren, auch Davids Vater war dabei, für ihn lag das ehemalige Gestüt von Jamila zwar sehr abseits, aber würde es seinem Sohn überlassen, das er dort Leben und eine Familie gründen konnte. Charles hatte aber ebenfalls einen Sohn, zwar noch nicht in Davids alter, dafür hatte er mehr Geld zur Verfügung um das Gestüt in Stand zu halten und auch zu bewirtschaften. Charles hatte sich überlegt, statt anzubauen, warum dann nicht gleich einen Hof kaufen, es wäre auf lange Sicht günstiger. Es war ein hin und her zwischen den beiden Parteien, beide hatten ihre Vorteile und auch Nachteile. Anna schwieg, stellte keine Fragen mehr, denn von Geschäftlichen hatten sie schließlich noch keine Ahnung. 'Ich muss bald wieder los, mein Schatz. Sei wie immer artig, wenn ich nicht da bin und ihr ärgert nicht die Angestellten.' sprach sie zu ihrer Tochter und sah sie an. 'Nein Mama! Bleib noch was!' flehte Anna lauthals. Jamila erklärte ihr, das um so eher sie wieder bei ihrem Vater ist, um so schneller wären sie auch wieder zuhause. Noch vor dem Mittagessen ritt Jamila wieder zu Charles. Kapitel 34: Erinnerungen ------------------------ Kapitel 34 (Erinnerungen) Nach Drei Tagen, wie es ihre Mutter gesagt hatte, kam Jamila mit Charles Nachmittags wieder nach Hause, auf den Hof. Jim und Anna freuten sich wie zu Weihnachten über die Heimkehr ihres Vaters. Stürmisch begrüßten sie ihn, wollten von ihm auf den Arm genommen werden, nur konnte Charles es nicht, er hätte beide gerne eng an sich gedrückt, denn auch ihm wurde in den letzten Tagen bewusst, das er sie vielleicht gar nicht mehr wieder gesehen hätte, wenn alles zum Schlechten geendet hätte. Jamila musste ihre freudigen Kinder zügeln, damit Charles in Ruhe zuhause ankommen konnte. Eigentlich hätte der Arzt einen Patienten wie Charles noch mindestens eine Woche bei sich behalten, doch machte er eine Ausnahme, wegen seiner Frau, er wäre bei ihr bestens aufgehoben und sie hat ja auch alles nötige im Haus um den Verband zu wechseln und den Faden der Naht zu entfernen. Bis zum Abendessen ruhte sich Charles noch was aus, er war erschöpft und Müde, denn sie waren nicht mit einer Kutsche heim gefahren, sondern geritten, auf Jamilas Schimmel. Eilig hatten sie es nicht gehabt und ritten ganz gemütlich im Schritt nach Hause, auch ritten sie nicht durch die Stadt, sondern um die Stadt herum, sie wollten alleine unter sich sein. Jamila erzählte ihrem Mann mit welchen Ausreden sie seine Abwesenheit begründete. So war Charles auch im bilde und konnte auf Fragen seiner Kinder dementsprechend Antworten. Vielleicht würden sie mal die Wahrheit erfahren, wenn sie größer sind und das Handeln ihres Vater nachvollziehen können. Aber jetzt musste die kleine Geschichte her halten um das Wohle ihrer Kinder. Die Strafe an Jim und weswegen erzählte sie auch, Charles musste grinsen und lachen, Jamila fand das nicht so witzig und natürlich fand es Charles auch nicht gut, das sein Sohn schon so etwas wusste. Er entschloss sich mit seinem Sohn auch nochmal ein ernstes Wörtchen wegen dieser Sache zu reden, aber ganz in Ruhe. Leise schritt Jamila ans Bett. Charles schlief noch, er hatte den Vorhang am Bett zugezogen, so war es angenehmer. 'Charles? Liebster, bist du wach?' mit den Worten schob sie den dunklen, schweren Vorhang auf, sah ihren Liebsten mit der Decke bis unters Kinn gezogen, wie immer, auf ihrer Bettseite schlafend liegen. 'Ach.. sieh mal einer an...' flüsterte sie zu sich selbst und grinste. Sie band den Vorhang wieder mit dem Band am Pfeiler am Kopfende des Bettes fest und ging einmal um das Bett herum, zu Charles Seite und stieg einfach aufs Bett mit Schuhen. Auf allen Vieren tapste Jamila zu Charles, der sich einfach auf ihre Bettseite gelegt hatte. 'Chaaaahhaaarles... waaach aaaauuuf...' flüsterte sie in sein Ohr und küsste seine Wange mit kleinen Küssen bis zu seinen Lippen. Er müsste sich auch dringend rasieren, seinen Kindern war der Fünf-Tage-Bart wohl egal, aber ihr nicht. Langsam wurde Charles wach, tief geschlafen hatte er nicht und spürte Jamilas Küsse auf seiner Wange und erwiderte ihre Kuss auf seine Lippen, einer seiner Arme griff an ihren Rücken und eine Hand in ihren Nacken. Beide genossen diesen Moment und erst als sie den Kuss beendeten, öffnete Charles seine Augen. 'So möchte bitte ab sofort immer geweckt werden.' sah er seine Liebste an und strich ihre über die Wange. 'Und wovon träumst du dann Nachts?' scherzte Jamila. Sie würde Charles liebend gerne immer so wecken, nur ginge es nicht, nicht immer. 'Das Abendessen ist bald fertig. Du hast doch Hunger oder?' sprach sie weiter und sah in seine müden Augen. Charles nickte leicht, sah weiter in ihre Augen, für ihn könnte dieser Moment noch weiter anhalten, nur wurden sie gestört, von ihren Kindern, denn sie warteten auch schon ungeduldig auf ihre Eltern. Jim klopfte an die Tür des Zimmer seiner Eltern, öffnete sie nicht sondern rief laut nach seinen Eltern. 'Siehst du, unsere Kinder warten auch schon auf uns.' stupste Jamila Charles seitlich an und entfernte sich von ihm, rutschte auf seine Bettseite und ging dann wieder um das Bett herum, stand wieder an ihrer Bettseite bei Charles. 'Muss ich dir etwa helfen?' grinste sie wieder, denn Charles hatte sich noch nicht die Mühe gemacht aufstehen zu wollen. 'Nein nein.. ich komm ja schon.' versuchte sich Charles nun doch etwas zu beeilen, als er auf der Bettkante saß und sich strecken wollte, zuckte er zusammen, die Naht spannte und zwickte immer noch und fasste leicht mit einer Hand auf die Naht. 'Sie tut immer noch weh.' zog er seine Augenbrauen zusammen, er mochte es nicht in seinen gewohnten Bewegungen eingeschränkt zu sein. 'Lass mich nachher mal drauf gucken. Vielleicht cremen wir die Naht etwas ein, dann spannt es nicht so. Die Fäden müssen aber noch bleiben, bis nächste Woche, mindestens.' erklärte sie Charles wieder, denn der Arzt hatte es auch gesagt gehabt, bevor sie sein Haus verließen. Charles zog sich an und ging mit Jamila dann zur Tür, wo ja noch Jim und Anna warteten, die beiden Kinder wollten wohl jede freie Minute mit ihrem Vater zusammen verbringen seitdem er am Nachmittag wieder nach Hause gekommen war. Am Tisch fragte Charles seine Kinder ob sie während seiner Abwesenheit auch fleißig gelernt haben. Beide fingen dann an zu erzählen, das sie Abends immer mit Aimeé gelernt haben und das sie Aimeé toll finden, sie konnte auch alles so gut erklären wie ihr Vater, vielleicht sogar noch etwas besser und genauer. Zu Bett musste Charles seine Kinder bringen, sie hatten so sehr gebettelt, das er nachgegeben hatte. Danach war er dran, er musste sich ins Bett legen und sein Hemd öffnen. Jamila hatte genügend Kerzen angezündet, das sie gut den Zustand der Naht und wie gut diese heilt, sehen konnte. Sie hatte etwas Melkfett und Jod zurecht gelegt, eine Schüssel und einige Tücher. 'Und Frau Doktor, wie sieht es aus?' grinste Charles neckisch als er Jamilas Hände auf seinem Bauch spürte. 'Sie ist etwas gerötet, aber trocken. Du solltest dich nicht soviel bewegen und nicht auf dem Bauch schlafen, sonst muss ich doch wieder einen Verband drum machen.' tastete sie weiter um die Naht herum, ob sie geschwollen ist und ob Charles reagierte. 'Merkst du was, wenn ich hier drücke?' fragte sie Charles, der ganz entspannt da lag. 'Es zieht etwas und zwickt, aber es tut nichts weh, wenn du das wissen wolltest.' antwortete er seiner Frau, die nichts weiter sagte und stumm zum kleinen Tisch ging um das Jod und ein Tuch zu holen. Vorsichtig rieb sie die Naht und die Haut drum herum mit dem Jod getränkten Tuch ein und erst als es etwas getrocknet war nahm sie etwas Melkfett und schmierte etwas dünn ebenfalls auf die Naht und drum herum. Charles lies alles ohne ein Wort über sich ergehen, sie wusste schließlich was sie tut. 'So, eigentlich würde ich da doch noch was drum machen, aber nur damit du nicht das Hemd und das Bett versaust.' sprach sie nachdem sie fertig war, stand vor dem Bett und sah kritisch auf die Naht. 'Dann mach das doch, wenn es besser ist für die Nacht.' gab ihr Charles zur Antwort der mit verschränkten Armen unter seinem Kopf da lag. Jamila schnaufte kurz, ging dann um ihre Arzttasche zu holen, denn da hatte sie Verbandsmaterial drin. Mit einer Rolle und einem sauberen Tuch stand sie wieder am Bett. 'Dann mal hoch mit dir.' befahl sie Charles, denn er sollte aufstehen. 'Sehr wohl Madam.' stand Charles vom Bett auf und Jamila legte das gefaltete, saubere Tuch auf die Naht und Charles sollte es fest halten während sie die Verbandsrolle um ihn herum wickelte. Gekonnte wickelte sie den Verband, er war nicht zu feste und nicht zu locker. 'Du wärst auch eine sehr gute Ärztin geworden, wenn ich das mal so sagen darf.' schmeichelte Charles seiner Frau, als er ihr so zugesehen hat beim Verband wickeln und wie sie seine Naht versorgt hat. 'Da bist du nicht der erste der mir das sagt, mein Lieber.' grinste Jamila und packte ihre Sachen wieder in die Arzttasche, brachte sie wieder in den Nebenraum zum Schrank, während Charles sich ins Bett legte. Ihm fiel etwas ein, was er seiner Frau noch gar nicht erzählt hatte, er wollte es ihr eigentlich erst zum Geburtstag sagen, aber er entschied sich jetzt spontan dazu es ihr jetzt zu sagen. Jamila zog sich im Nebenraum gleich aus und schlüpfte dann eilig ins Bett unter die dicke Decke. Kurz schüttelte sie sich noch vor Kälte dann spürte sie auch schon Charles Hand die um ihren Körper griff, dann seinen warmen Körper. 'Ich hab eine Überraschung für dich, die ich dir morgen gerne zeigen möchte.' flüsterte er worauf Jamila nur die Stirn runzelte. 'Wie eine Überraschung? Was hast du wieder gemacht wovon ich nichts weiß?' fragte sie gespielt mürrisch, denn eigentlich freute sie sich immer, wenn Charles sie mit etwas Überrascht. 'Wenn ich es dir sage, wäre es ja keine Überraschung mehr. Wir müssen dafür mit der Kutsche etwas fahren und die Kinder können auch mit, es wird sie auch interessieren.' sprach Charles weiter und Jamila überlegte was es denn sein könnte. 'Jetzt hast du mich aber wirklich neugierig gemacht.' schnaufte sie etwas empört, denn jetzt konnte sie nicht schlafen, sie überlegte weiter. Charles grinste schadenfroh. 'Schlaf lieber, als nachzudenken. Du wirst es morgen sehen, versprochen.' gab er Jamila einen Kuss auf die Wange und strich mit einer Hand an ihren Körper hinab, es war zu verführerisch wenn sie nackt im Bett lag. 'Für DAS ist der Herr nie krank genug.' sah Jamila ihn neckisch an. 'Du provoziert mich ja regelrecht, wenn du so zu Bett gehst.' rechtfertigte sich Charles, denn er konnte ja gar nicht anders, so wie sie neben ihm lag. Sie genossen es noch einfach zusammen zu liegen. Charles Erregung spürte Jamila, als sie sich eng an ihn kuschelte und war etwas verwundert, warum er sich zurück hielt, fragte aber nicht nach, er wollte sicher nur, das sie beide genug Schlaf kriegen. Sie genoss seinen ruhigen Atem und seinen schönen warmen Körper. Charles war schnell eingeschlafen und hielt sie trotzdem noch in seinen Armen an seinem Körper. Kurz dachte Jamila wieder nach, mit was Charles sie überraschen könnte. Am nächsten Vormittag, nach dem Frühstück und nachdem sich Jim und Anna entsprechend warm angezogen hatten fuhr die Vierköpfige Familie los. Jamila war ganz gespannt darauf mit was Charles sie überraschen würde. 'Wo fahren wir denn hin Mama?' fragte Jim seine Mutter als er aus dem Fenster der Kutsche guckte. 'Das weiß ich auch nicht. Wir werden es sehen, wenn wir da sind. Es ist eine Überraschung von eurem Vater.' antwortete Jamila ihrem Sohn und sah auch kurz aus dem Fenster, sie kannte die Gegend, war nur lange nicht mehr dort gewesen, sie runzelte die Stirn und überlegte wieder, sie hatte eine verdacht, sprach ihn aber nicht aus, wartete lieber ab ob ihre Vermutung stimmte. Kurze Zeit später trafen sie am Zielort ein. Charles stoppte die Kutsche vor dem eigentlichen Ziel und führte Jamila mit verbunden Augen zum Ort der Überraschung. Seinen Kinder verbat er mit einer Geste den Mund, sie hatten schon mitgekriegt, das es eine Überraschung für ihre Mutter ist und waren still als sie sahen was die Überraschung war. 'Komm, noch ein paar Schritte.' führte Charles Jamila weiter, die nur vorsichtig vorwärts ging. 'Nun halt mich doch nicht so lange hin...' drängelte Jamila und hielt sich am Stoff von Charles Mantel fest. 'Gleich.. wir sind gleich da.' hielt Charles sie noch etwas hin. 'OH Mein...' entfuhr es Jim, der sich aber schnell die Hände vor den Mund hielt, als er die Überraschung sah. 'Ssssccchhht.' sah Anna ihren Bruder mahnend an. Anna trug heute ein Kleid, sie spielte ja nicht mit ihrem Bruder und Etienne. 'So, warte...' sprach Charles und stellte sich hinter seine Frau, fasste den Schal mit dem er ihre Augen verbunden hatte. 'Bist du bereit?' 'Ja, nun lass mich endlich sehen' griff Jamila auch an den Schal. 'Hände weg!' befahl Charles ihr und sie nahm ihre Hände runter. 'Also gut. Auf Drei... Eins.... Zwei.................' Charles hielt Jamila noch spielerisch hin mit der Zahl Drei. '…........ Drei' und er zog den Schal nach unten von Jamilas Augen. Jamila stockte der Atem, denn sie waren auf ihrem alten Hof. Sie hatte nie gedacht hier jemals wieder einen Fuß auf dieses Grundstück zu setzen. Charles holte die Besitz- und Grundstücksurkunde aus der Innentasche seines Mantels während Jamila sich weiter Fassungslos umsah, es hatte sich hier und da was verändert, aber das war ja nicht schlimm, die Stallungen und das Haupthaus waren immer noch so wie früher. 'Mama, was ist das denn für ein Hof hier?' stand Anna bei ihrer Mutter und sah zu ihr auf. 'Hier bin ich groß geworden mein Schatz. Hier habe ich als Kind gewohnt.' sah Jamila ihre Tochter an und reichte ihr die Hand. 'Komm ich zeige dir wo mein Zimmer war.' und sie ging mit Anna an der Hand zum Haupthaus. Jim war neugierig in die Stallung gegangen wohin ihm Charles folgte. Jim bemerkte seinen Vater der am Tor stehen blieb. 'Hier sieht es aber unordentlich aus... ' merkte Jim an. 'Es muss einiges gemacht werden, aber es ist alles noch in guten Zustand.' schritt Charles nun auch in das Gebäude. 'Der Vorbesitzer hat nicht alles genutzt, darum ist es hier so unordentlich und ungepflegt, aber das kriegen wir alles hin und dann sieht es hier fast so aus wie Zuhause.' versprach Charles seinem Sohn. 'Und wer soll hier wohnen?' fragte Jim als er in einer der leeren Boxen stand die nicht zugestellt mit Kisten und Krempel war. 'Das darf deine Mutter entscheiden, es ist schließlich ihr Hof.' 'Aber du hast den Hof doch gekauft.' entgegnete Jim seinem Vater. 'Das ist richtig, aber ich überlasse es trotzdem deiner Mutter. Und später... später gehört alles dir.' sah Charles seinen Sohn an. 'Mir?? Wieso denn Mir?' sah man Jim an der er sichtlich erschrocken war. 'Na weil der Sohn einer Familie immer alles erbt. Dir gehören dann beide Höfe.' stellte Charles Jim vor vollendete Tatsachen. 'Und.. und wenn... wenn ich jetzt ein Mädchen wäre..was dann??' stand Jim mit geballten Fäusten da, ihm war das zu viel, zu viel Verantwortung. Charles lachte laut über die Worte seines Sohnes. 'Ach Jim. Dann hätten deine Mutter solange Kinder gekriegt bis sie einen Sohn das Leben schenkt.' scherzte Charles und Jim war sichtlich geschockt. Das stimmte natürlich nicht, wenn sie nun Zwei Töchter bekommen hätten, hätten sie genau so geerbt wie Jim. 'Jim komm her, sei nicht verängstigt, bis du beide Höfe erbst dauert es noch und bis dahin hast du alles gelernt um richtig zu wirtschaften und die Höfe gewinnbringend zu betreiben.' sprach Charles auf seinen Sohn ein, der etwas starr an seiner Seite nun stand, verstand er die Worte seines Vaters nicht ganz, fragte aber jetzt auch nicht mehr nach was er genau meinte. Im Haupthaus ging Jamila mit Anna rund und zeigte ihr alles. Auch hier war einiges unordentlich und staubig. Der Vorbesitzer hatte keine Familie und lebte hier von einen auf den anderen Tag, nutze das ganze Haus nicht. 'Komm hier Anna.' rief Jamila ihre Tochter und sie gingen zu Jamilas alten Zimmer. Die Tür quietschte als Jamila sie öffnete und wieder stockte ihr der Atem, denn ihr Zimmer war unbenutzt und sah so aus wie sie es verlassen hatte, zwar mit leeren Wänden, aber die Möbel waren auch noch da, abgedeckt mit Laken. 'Er hat das Zimmer ja gar nicht benutzt...' schritt Jamila langsam in ihr altes Zimmer. 'Mama.. hier ist es muffig drin...' ging Anna zum Fenster und öffnete es leicht. 'Ist das dein Bett?' zeigte Anna auf den Schlafraum. 'Hmm?' sah Jamila in den abgedunkelten Raum wo sie früher geschlafen hatte. 'Ja..ach du meine Güte...' stockte Jamila, Anna hingegen lief in den dunklen Raum und zog die Vorhänge auf, das Licht hinein kam. 'Das Bett ist ja größer als meines.' ging Anna einmal um das Bett herum. Auch ihr alter Kleiderschrank war noch da. Ihr Bett hatte andere Wäsche drauf, aber sah sonst noch so aus wie früher. 'Hat hier keiner drin geschlafen?' fragte Anna und sah ihre Mutter an, die sich in ihrem Schlafraum umsah. 'Das weiß ich nicht, kann schon sein. Aber denk jetzt bloß nicht, das ist meine Bettwäsche, meine war viel schöner.' grinste Jamila neckisch, denn die Wäsche auf dem Bett war nicht ihr Geschmack und fand sie mehr als hässlich. 'Die Farben sind auch nicht schön. Zuhause haben wir viel schönere Wäsche.' stimmte Anna ihrer Mutter zu was die Farbe der Bettwäsche betraf. 'Lass uns mal weiter gucken. Hier oben sind ja noch mehr Zimmer.' wollte Jamila raus aus ihrem alten Zimmer, es weckte zu viele Erinnerungen an früher, schöne so wie schlechte. Mutter und Tochter sahen sich weiter in den anderen Zimmern um und gingen dann auch in die Stallung wo noch Charles mit Jim war. 'Wooaahh hier sieht es ja unordentlich aus!!!' rief Anna und rannte zu Ihrem Vater. 'Komm mit Anna!' forderte Jim gleich seine Schwester auf ihm zu Folgen und beide rannten aus dem hinteren Tor. Jamila sah sich hier ebenfalls um und stand dann neben Charles. 'Das ist die schönste Überraschung die du mir je machen konntest.' sah sie ihren Mann an und Charles drehte sich zu seiner Frau um. 'Ich wollte es dir eigentlich erst zu deinem Geburtstag schenken.. aber ich fand es jetzt passender, nach dem vergangen Ereignis.' hatte Charles nachgedacht, wenn er gestorben wäre, hätte Jamila wahrscheinlich erst gar nicht erfahren, das ihr altes Zuhause nun wieder in ihrem Besitz befände. 'Halt den Mund!! schmiss sich Jamila an Charles' Brust. 'Ich will das nicht hören!!' Charles schwieg und drückte seine Frau an sich. 'Das ist alles zu viel... ich freue mich so sehr.. und doch.. bin ich traurig..' 'Warum bist du denn traurig? Ich wollte dir eine große Freude machen.' sprach Charles ganz ruhig. Ich freue mich doch auch.. nur hängen hier auch einige nicht so schöne Erinnerungen fest. Aber... warte...' erinnerte sich Jamila eine sehr schöne Erinnerung hier im Stall. 'Komm mit.' packte Jamila Charles Hand und zog ihn hinter sich her. Sie führte Charles zum Strohlager. 'Weißt du noch?' Jamila schritt an eine bestimmte Stelle. Charles überlegte und es schien als würde er sich erinnern, denn er sah leicht erschrocken auf. 'Oh... das ist aber schon lange her..' und er schritt an Jamila. 'Hier... genau hier... du hättest mich beinahe geküsst... weißt du noch?' sah Jamila ihren Charles neckisch an. 'Ja.. beinahe... hätte ich dich doch nur geküsst.. du wärst dann sicher nicht zu diesem Herzog gegangen...' näherte sich Charles Stück für Stück. 'Hättest du nur.... es … es wäre einiges anders verlaufen...' flüsterte Jamila nur noch und kurz darauf küsste Charles seine Jamila. Beide durchfuhr ein kribbeln, dieser Ort hier war etwas besonderes gewesen für beide und ihr Leben wäre anders verlaufen, wenn Charles Jamila schon damals geküsst und seine Gefühle ihr gegenüber gestanden hätte. Beide vergaßen die Zeit und wurden aus ihrem Kuss von den Rufen ihrer Kinder gerissen. 'Könnte ich nur die Zeit zurück drehen... dann hätte ich dich zu erst geküsst.' sah Jamila Charles in die Augen. 'Es ist doch alles gut ausgegangen, wenn auch etwas später.' strich Charles ihr über die Wange. Und wieder hörten sie ihre Kinder nach ihnen rufen. 'Komm sonst denken beide noch wir hätten sie hier zurück gelassen.' grinste Jamila und nahm Charles Hand. Zusammen sahen sie sich noch weiter auf dem Hof um und was repariert werden musste und wo einfach nur aufgeräumt und geputzt werden musste. Später zeigte Charles Jamila auch die Urkunden. Sie erkannte sie wieder, auch ihre Unterschrift von damals als sie alles von ihrem Vater übernahm. Kapitel 35: Liebe ist erwacht ----------------------------- Kapitel 35 (Liebe ist erwacht) In der Zeit wo Jamila, Charles und ihre Kinder nicht anwesend waren auf Hof, nahm Aimeé die Chance wahr und schnappte sich David. Sie ging zuerst in den Hauptstall, suchte David, fand ihn dort nicht, bekam nur dumme Gesichter der anderen Stallburschen zu sehen, als sie sich in der Stallung umsah nach David, sie fragte aber keinen wo er zu finden sei, das wäre zu merkwürdig gewesen. Ohne Erfolg im Hauptstall ging sie hinüber zum Stutenstall. Dieser Stall war kleiner und viel übersichtlicher als der Hauptstall. Schnell hörte sie Davids Stimme die einem der anderen Angestellten etwas erklärte. Aimeé hatte David beobachtet und wartete nur darauf, das der Bursche endlich weg ging. Als dies geschah zögerte Aimeé keine Sekunde und marschierte selbstbewusst und entschlossen auf David zu. David hörte Aimeés Schritt und drehte sich zu den näher kommenden Schritten um, erstarrte sofort als er Aimeé sah, denn normalerweise kam sie nicht in den Stutenstall, denn ihr Pferd stand drüben im Hauptstall bei den Kutsch- und Reitpferden. 'Aimeé... was...' brachte David nur hervor, denn ihm versagte wieder die Stimme und sein Kopf den Dienst, als er sie sah. 'Komm mit... ich... ähm.. wir haben nicht viel Zeit...' stotterte Aimeé jetzt doch, denn der Augenblick in dem sie ihre Liebe ihm gestehen würde kam immer näher und sie wurde unsicherer mit jedem Schritt den sie mit David zum Haus ging. 'Was hast du vor?? Ich darf doch gar nicht hier...' war David hilflos dem ziehen von Aimeé an seinem Ärmel ausgeliefert, denn sein Verstand hatte sich ausgeklinkt und er ließ sich mitziehen. Oben im Zimmer von Charles und Jamila angekommen brannten schon ein paar Kerzen, denn der Raum war abgedunkelt mit den schweren Vorhängen. 'Warum ist es hier denn dunkel drin? Es ist doch helligter Tag.' stand David nun mitten im Raum, Aimeé hatte seinen Ärmel los gelassen um die Türe zu schließen und ABzuschnließen. Etwas panisch drehte sich David um, als er hörte wie sich der Schlüssel im Schloss drehte und die Tür verschloss. Nochmals sah er sich um, er ahnte was Aimeé vor hatte. Aber es war nicht richtig, nein, er sollte doch den ersten Schritt machen, das gehörte so, der Mann sollte seiner Auserwählten den Hof machen, nicht anders herum. Mit verführerisch und gleichzeitig hinterlistigen Blick sah Aimeé David an, als sie noch an der Tür stand. Den Schlüssel ließ sie stecken, er würde eh nicht bis zu Tür kommen, dafür würde sie schon sorgen. David zuckte kurz zusammen, als er Aimeés Blick sah und wie sie langsam auf ihn zu kam. Er war wie erstarrt, zitterte schon leicht, auch wenn er nur ahnte was sie vor hat. Vorsichtig nahm sie seine Hand, sah kurz auf diese und dann in seine Augen. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und ließ ihre Stimme verstummen. Erst als sie mehrmals durch den Mund atmete und allen Mut zusammen gesammelt hatte sprach sie endlich das aus worüber sie sich die letzten Tage unsicher geworden war. 'David.. ich.. ich habe die ganze Zeit gewartet... gewartet auf ein.. ein kleines Zeichen von dir...' sprach sie mit wild pochendem Herz, als ihr David das Wort abschnitt. 'ICH LIEBE DICH!!' sprach er aus tiefsten Herzen aus und fasste ihre Hände nun feste. Er hatte es nun doch als erster gesagt. 'Ich wollte es dir schon die letzten Tage sagen.. aber es kam immer etwas dazwischen und mein Mut hat mich verlassen als wir dann doch mal alleine waren. Mein Verstand lässt mich im Stich, wenn ich dich sehe, wenn wir auch nur kurz mit einander reden... es quälte mich schon so lange, das ich es dir nicht einfach sagen konnte, so wie eine einfache Begrüßung.' sprach David ganz ruhig und nun doch klaren Verstandes, denn der schwere Stein auf seinem Herzen war gefallen, nun hoffte er das er in kein Fettnäpfchen getreten ist und der Grund warum sie hier im Zimmer der Hausherren standen nicht ein anderer ist. Erschrocken über seine Liebeserklärung hörte Aimeé seinen Worten zu, sie konnte nicht mehr anders, denn ihre Stimme versagte und sie löste eine Hand aus seinen worauf diese auf seiner Wange ihr Ziel fand. 'David....' flüsterten ihre Lippen, denn er wartete nur darauf die selben Drei Worte auch von ihr zu hören. '...ich habe mich schon in dich verliebt, als ich dich das erste Mal sah. Ich liebe dich vom ersten Moment an.' das waren für David die schönsten Worte die er hörte und Aimeé zog sein Gesicht immer näher zu ihrem,David hielt noch nicht einmal dagegen, er ist wie verzaubert von ihr und ihren Worten, das er gar nicht reagieren konnte. Aimeé wusste ja wie es geht ihren David zu führen, denn er hatte keinerlei Erfahrung darin. Aimeé hingegen schon, sie hatte mit ihrer Geliebten so viele schöne Stunden verbracht und auch von ihr gezeigt bekommen wie man mit so einem unerfahrenen Gegenüber umzugehen hat, war sie selbst so gewesen und Jamila hatte ihr so viel Zeit gegeben und sie so sanft und vorsichtig herangeführt, so wollte Aimeé es auch mit David machen, ganz langsam aber bestimmend, denn er sollte nicht die Kontrolle haben. Ganz sachte berührten sich ihre Lippen und David war mehr als verunsichert, denn er wusste ja nicht ob er alles richtig machte, er wich in seiner Unsicherheit zurück, aber Aimeé hielt ihn bei sich. 'Keine Angst... du kannst nicht falsch machen...' flüsterte Aimeé und sah in Davids Augen. Ihre Worte machten ihm Mut und stärkten sein Selbstvertrauen, denn er konnte es eigentlich auch nicht mehr abwarten ihre Lippen zu küssen, auch wenn ihm kurz das Bild von dem zärtlichen Kuss zwischen Aimeé und seiner Lehrmeisterin vor Augen kam, er verdrängte es, schloss die Augen und küsste ihre Lippen und sie erwiderte seinen Kuss. Es blieb erst bei mehreren einfachen Küssen, denn David wusste auch nicht wie es anders geht, leidenschaftlicher, woher auch und Aimeé wollte ihn auch nicht so sehr überrumpeln, er würde sie sonst im Feuer der aufkommenden Leidenschaft ohne nachzudenken auf das Bett schmeißen und seinem männlichen Trieben freien Lauf lassen und das sollte nicht geschehen. Sie standen mitten im Raum und sahen sich nur an. Sie waren eins, ihre Herzen gehörten dem jeweils anderen. Keiner störte diese Zweisamkeit. Nach Minuten fing Aimeé an ihren David zu entkleiden, Kleidungsstück für Kleidungsstück fiel zu Boden, sie wollte seinen Körper sehen, sie würde sich auch vor ihm ausziehen und sich entblößt ihm zeigen, denn sie waren jetzt ein Paar, sie brauchten sich nicht voreinander schämen. 'Sollte... sollte das nicht erst nach der Hochzeit geschehen?' stotterte David leicht beschämt mit roten Wangen. 'hmmm..' grummelte Aimeé. 'Ja, eigentlich schon... aber ich will vorher wissen wie mein zukünftiger Mann unbekleidet ausschaut und ob sich der Fang auch lohnt.' scherzte sie und griff an sein Hosenbund. 'Waaahhh.. warte... nicht so schnell...' wich David zurück und zog seine Hose wieder zurecht. Er räusperte sich. 'Also wenn schon, dann zieh erst einmal Gleich.' forderte David von Aimeé und verschränkte seine Arme vor der Brust. Aimeé sah ihr Kleid an. 'Na gut... dann machen wir ein Spielchen daraus.' grinste sie frech und öffnete die Schnüre des Kleides in ihrem Rücken,zog den Stoff dann nach vorne, befreite ihre Arme davon und ließ den Stoff einfach hängen ohne weiter ihr Arbeitskleid auszuziehen. David hatte sie dabei ganz genau beobachtet und hingesehen, denn er hatte ja vorher noch keine Frau nackt gesehen. Er konnte die aufkommende Hitze und seine röte im Gesicht nicht unterdrücken, als er sie obenrum unbekleidet sah. Er schluckte den Kloß herunter der ihm die Kehle zu schnürte und trat an seine Aimeé heran. Aimeés Blick fiel gleich auf Davids Körpermitte, denn dort hatte sich etwas aufgerichtet was vorher nicht so deutlich zu sehen war. Sie grinste nu, war es David selbst wohl gar nicht aufgefallen, was sich da selbstständig gemacht hatte beim Anblick von Aimeés nacktem Oberkörper. David fasste Aimeé an der Hüfte und drückte sie an sich. Deutlich spürte Aimeé Davids Erregung und sie riss sich zusammen nicht ihren inneren Verlangen nach zu geben und mit David im Bett zu landen. Aimeé küsste David um ihn auch davon abzulenken in Bett verschwinden zu wollen, doch leider heizten die nun Leidenschaftlichen Küsse David nur noch mehr auf und sein Drang Aimeé zu wollen stieg mehr und mehr, denn Aimeés Zunge spielte jetzt mit intensiv mit der von David,er schnaufte, wusste nicht wie er zu Luft kam, denn Aimeé raubte ihn jeden Atem mit ihrer Erfahrung und mit dem was sie mit David anstellte, er ließ sich von ihr führen und mitreißen bei allem was sie mit ihren Händen oder mit seinen tat. So führte sie eine seiner Hände vorsichtig an ihren Busen, David hätte sich selber gar nicht getraut auch nur in die Nähe ihren Busens zu gehen, zu groß war die Achtung vor einer Frau, auch wenn Aimeé es einfach zugelassen hätte und nichts dagegen gehabt hätte, wenn er von sich aus sich trauen würde. Nun war aber Davids Erziehung so streng gewesen, das sie nachhelfen musste damit David seine Scheu verliert und über seinen Schatten springt. David löste sich von Aimeés Lippen als sie seine Hand an ihren Busen führte und er ihn in seiner Hand spürte, so weich und fest, so fasziniert er von dieser Berührung war, fasste Aimeé wieder an sein Hosenbund, sie wollte ihn sehen wie er dort unten aussieht, bestückt war und ob ihr das Gesamtbild gefiel. Und wieder schreckte David auf, als er ihre Hände an seinem Hosenbund spürte, wich aber nicht zurück sondern tat es ihr Gleich und er fasste den Stoff ihrer Kleides auf ihrer Hüfte, es war ja nur noch der Rock der mehr als locker auf ihrer Hüfte lag, er brauchte ihn nur leicht herunter ziehen, samt des Unterrocks. Es war ein leichtes für David, nur für Aimeé nicht, denn sie musste noch seine Hose aufknöpfen bevor sie ihn entkleiden konnte und er hatte ja auch noch seine Stiefel an. 'Ach wie kompliziert.... ' beschwerte sich Aimeé und sah auf die Stiefel. ~Wie machen das nur Charles und Jamila immer... das ist doch so hinderlich~ grummelte Aimeé weiter in Gedanken. 'Oh.. ähm.. ja... das ist jetzt wirklich unpassend...' sprach David, als müsste er sich dafür entschuldigen das er Stiefel trägt und diese so hinderlich und störend sind. 'Dann machen wir es eben so!' kam es von Aimeé entschlossen und sie fasste wieder Davids Hose und zog sie ihm einfach so weit herunter das sie ihn sich betrachten konnte, sie selbst stand ja nun auch fast unbekleidet vor David, nur ihre Unterkleider hatte sie noch an, diese waren aber vom Stoff her so dünn, das sie auch nichts ab haben konnte. 'WAS.. Was machst du!!' erschrak David bei Aimeés flinken Händen, so schnell konnte er gar nicht reagieren wie seine Hose sein bestes Stück frei gab. Sein Gesicht lief rot an so wie er nun vor seiner Aimeé stand, dabei bräuchte er sich nicht schämen, beide würden sich ab jetzt öfters nackt sehen und wohl möglich auch schöne und Leidenschaftliche Stunden miteinander verbringen. 'Warum schämst du dich dafür wie Gott dich schuf?' merkte Aimeé an und zog selbstsicher ihre letzte Bekleidung vor David aus, ihre Strümpfe und Hausschuhe zog sie ebenfalls aus, so stand sie vor David nackt ohne Scham zu empfinden. Sie sah ihn ernst an. 'Warum soll ich mich für etwas schämen was ganz natürlich ist?' fuhr sie David etwas scharf an. Er wusste keine Antwort darauf, denn er war wie zu Anfang ganz verzaubert und sah seine Aimeé nur an, sie war für ihn einfach nur wunderschön. David sprach kein Wort, zog seine Hose wieder soweit hoch das er sich normal bewegen konnte und entledigte sich dann seiner Stiefel. Aimeé sah ihm dabei nur zu und wartete. Nachdem seine Stiefel achtlos zur Seite geschoben wurden ließ auch David sein letztes Kleidungsstück fallen und stand nun wie auch Aimeé nackt wie Gott ihn schuf vor ihr. 'Wir brauchen uns wirklich nicht für das zu schämen was wir wirklich sind.' trat David an seine Aimeé heran legte seine Arme in ihren Rücken, drückte sie eng an sich und ihre Lippen vereinten sich erneut. Sie genossen den warmen Körper des anderen. Nach einer Weile führte Aimeé ihren David dann doch zum Bett der Hausherren, tief in ihren Innenren hatte Aimeé das großes Verlangen danach David zu spüren, aber sie blieb weiterhin eisern, auch wenn es ihr schwer viel ihrem Trieb, ihrer Lust Einhalt zu gebieten. David hingegen war seiner Erziehung treu und behielt Anstand, denn sie müsste ihr Einverständnis zum Beischlaf geben, vorher würde von seiner Seite aus nicht dergleichen geschehen, wenn auf seine erregte Mitte anders darüber dachte. 'Warte Aimeé... wir müssen das nicht tun... also nicht sofort.' sprach David fast flüsternd zu ihr, als sie schon beide auf dem Bett lagen. 'Ich hätte es auch nicht zugelassen, Liebster. Denn ich möchte es auch nicht sofort, wenngleich mein Körper nach dem Deinen verlangt.' sah Aimeé David an und sie legte sich unter die dicke Decke des großen Bettes, neben einender zugewandt und wieder spielten ihren Zungen miteinander. Langsam erkundeten sie gegenseitig ihre Körper und Aimeés Hand blieb an seiner Mitte, an seiner Männlichkeit hängen, umfasste sie und tat das was sie einst bei Charles getan hatte, nur vorsichtiger. 'Aaaahh.. was.. aaaahh was tust du da...' schnaufte David, denn es tat gut was seine Liebste an ihm tat. Aimeé schwieg machte einfach weiter und David wand sich in den Laken bei den neuen Gefühl was ihn überkam, es war einerseits sehr intensiv, das er sich wünschte sie würde aufhören und doch war es so berauschend das er ganz vergaß wo sie sich eigentlich befanden und er ließ Aimeé weiter machen, es war einfach zu gut. Feste fasste er Aimeé, schnaufte und stöhnte. Aimeé gefiel es wie es David allen Anschein nach gefiel was sie tat, denn seine Männlichkeit in ihrer Hand zuckte, schien immer härter zu werden und wurde feucht. Dann stöhnte David immer lauter werdend auf, ein Atmen ging schnell und die aufkommende Hitze ließ seine Wangen voll errötet. 'AIMEEEEEEE!!!! AAAAHHHH HHHHAAAAAAAAAA!!!!' schrie David und seine Männlichkeit ergoss sich in ihrer Hand, zuckend und pulsierend, er wusste selbst nicht was geschah, es war nur ein fantastisch gutes Gefühl was nur leider viel zu schnell abklang. David war fertig mit der Welt, er wusste was Aimeé mit ihm gemacht hatte, er war ja nicht dumm und hatte schon genug darüber gehört von anderen jungen Männern in seinem Alter, manche prahlten und unterhielt sich schließlich auch über so etwas nach ein paar Bier zu viel, wenn sie wieder bei leichten Mädchen waren. 'Da war ganz schön Druck hinter.' scherzte Aimeé, denn nicht nur ihre Hand war eingesaut, er hatte ihr auch bis an den Bauch gespritzt. Sie seufzte, denn sie wollte das Bett nicht versauen, aber ihr blieb im Moment nichts anderes übrig. ~Ich wasche es auch sofort.. bitte verzeiht mir..~ entschuldigte sich Aimeé bei Charles und Jamila und wischte die Sauerei am Laken ab. David sah sie etwas verwundert an, er wusste ja nicht was genau geschah. 'Ja, guck doch nicht so.. jetzt bist du eigentlich dran.. hmm nur ich glaube so viel Zeit haben wir nicht.' überlegte Aimeé und David verstand gar nichts mehr. 'Wie, jetzt bist du dran?' fragte er neugierig, sein Atem hatte sich wieder beruhigt und seine Wangen waren auch nicht mehr so rot. Wieder sprach Aimeé nicht, antwortete ihm nicht sondern nach seine Hand mit unter die Decke und führte sie an ihre Weiblichkeit. Davids Augen weiteten sich, als er ihre Scham berührte, durch ihren leicht drahtigen Flaum und dann ertasteten seine Fingerspitzen auch schon ihre Weiblichkeit. Sie hielt seine Hand fest, er sollte nicht zurückweichen und sie rutschte noch was näher an ihn heran, sah in seine Augen. 'Da... da ist es am besten...' flüsterte sie David zu, denn ihre Hand zeigte seiner wo es am schönsten war und ihr genau so schöne Gefühle er bescheren wie ihm. Diesmal schwieg David und ließ sich von Aimeé zeigen wie und wo sie es am liebsten mag. 'Genau so.. ja... mach so weiter...' stöhnte Aimeé nun leise und schloss die Augen, denn David kapierte schnell was sie wollte und seine Finger glitten über ihre Perle, sie brauchte seine Hand auch nicht mehr fest halten, ihm gefiel es was er tat und war mehr als fasziniert über Aimeé und darüber das Frauen genau so empfindlich waren wie es ein Mann sein konnte. Er dachte kurz nach und er verstand jetzt, wenn so eine junge Frau wie Aimeé sich zu einer älteren hingezogen fühlte. Jamila wusste sicherlich ganz genau wie und wo sie Aimeé berühren musste um sie so zum stöhnen zu bringen wie sie gerade bei ihm lag. Aimeés stöhnen wurde nach und nach lauter, David tat es richtig, das deutete er aus ihrem stöhnen, aber sie braucht länger als David um zum Ziel zu kommen. Charles war mit Frau und Kinder nach der Besichtigung des Hofes noch in die Stadt gefahren. Im Café sitzend besprachen sie dann noch was auf Jamilas Hof denn nun gemacht werden sollte. Jim und Anna blieben bei ihren Eltern. Jamila hatte für beide Bücher gekauft, die sie auch lesen konnten, dabei saßen Gebäck und tranken heiße Schokolade. 'Also es kommen da auf jedenfall die Jungpferde und Absetzer hin. Die Stuten möchte ich bei uns lassen, wo ich sie immer im Auge habe, gerade wenn sie ihre Fohlen kriegen.' stellte Jamila sofort klar und trank ein Schluck Tee. 'Und wer soll die Jungpferde dann ausbilden?' sah Charles sie kritisch an. Jamila überlegte kurz, aber sie hatte es sich schon zurechtgelegt. 'Na David natürlich.' gab sie selbstsicher zur Antwort. Charles guckte auf ihre Antwort etwas erschrocken drein. 'Meinst du denn er wird hier bleiben? Du weißt das sein Vater auch Züchter ist und sein Sohn sollte seine Zucht weiterführen.' gab er zu bedenken und trank seine Tasse Kaffee leer. 'Hmpf.. wenn er Aimeé heiratet, muss er hier bleiben.' blieb Jamila dabei, das David auf ihren Hof einziehen sollte. 'Naja, sein Vater wollte deinen Hof auch haben. Wir haben schon eine ganze Weile darüber diskutiert in Anwesenheit eines Notars. Das war ein anstrengender Nachmittag gewesen.' erinnerte sich Charles zurück an den Tag als er doch letzten Endes den Zuschlag für den Hof bekam. 'Wie Aimeé heiratet David?' hatte Anna ihren Eltern zugehört bei dem was sie besprachen. Hatte Jamila ganz vergessen das ihre Kinder ja auch noch da waren. 'Ach, das ist noch gar nicht sicher Anna, aber ich hoffe es.' grinste Jamila leicht und malte sich schon alles Gedanklich aus. 'Erstmal muss auf dem Hof eurer Mutter aufgeräumt und Dinge repariert werden bevor dort irgendjemand wohnen kann.' kam es von Charles und sah seine Tochter dabei an. 'Also bleibt Aimeé noch bei uns?' fragte Anna wieder neugierig und sah ihre Mutter an. Jim hörte aufmerksam zu. 'Warum Aimeé und David? Warum nicht Etienne und seine Eltern?' brachte Jim seine Idee ein. Jamila hatte auch daran gedacht was ihr Sohn aussprach, hatte lange darüber nachgedacht und sich dann dagegen entschieden. 'Daran habe ich auch gedacht, mein Sohn. Aber bedenke, das Etiennes Familie früher oder später wieder zurück nach Frankreich reisen wird und dann müsste ich wieder jemanden suchen für den Hof.' fing sie an ihrem Sohn zu erklären. 'Ich weiß das du es gerne hättest das Etienne näher bei uns wohnt. Sie hätten auch alle genug Platz und würden sich bestimmt nicht mehr sooo... hmm naja sooo bürgerlich fühlen. Aber es geht nicht Jim.' 'WARUM NICHT!! ' Jim wurde sauer und seine Stimme lauter, er verstand seine Mutter nicht. Er stand auf und rannte weg. 'JIM! Bleib hier!!' rief Charles seinem Sohn noch nach. Jamila stand auf und ging ihrem Sohn nach. Eigentlich war hier nicht der richtige Ort um so etwas zu besprechen. Wenig später fand sie ihren Sohn am Brunnen, dort wo Jim mit seiner Schwester immer gern spielten, wenn sie in der Stadt waren. Jim saß betrübt beim Brunnen, er war sauer auf seine Mutter. Er hätte jetzt gerne wieder was zum ausrupfen gehabt, wie in seinem Versteck zwischen den Brombeeren das Gras. Sie setzte sich einfach neben ihren Sohn, sah wie er an seinen Fingernägel knibbelte, das Gleiche tat Jamila ja auch, aber eher wenn sie nervös oder unsicher war. 'Ich kann dich doch verstehen Jim, aber du musst auch unsere Lage verstehen. Ich muss an unsere Zukunft denken.'sprach sie ganz ruhig auf Jim ein und legte eine Hand auf seine kleinen Hände, das er aufhören sollte mit dem knibbeln. 'Aber.. aber es wäre doch nicht für lange, wenn sie doch eh wieder nach Frankreich gehen...dann kann David mit Aimeé immer noch dort einziehen... oder sie ziehen alle auf den Hof.' hatte sich Jim weiter überlegt. 'Ich glaube nicht, das es gut wäre, wenn alle dort einziehen würden. David und Aimeé sind noch jung und wollen, wenn sie verheiratet sind, etwas mehr für sich sein.' blockte Jamila auch diesen Vorschlag ihres Sohnes ab. 'Und was ist, wenn David mit Aimeé den Hof gar nicht haben will?' gab Jim wieder einen Vorschlag trotzig von sich. Jamila seufzte, ihr Sohn gab nicht auf. 'Lass uns erst einmal den Hof bewohnbar machen und die Stallungen für die Jungpferde herrichten. Es ist noch eine ganze Weile Zeit bis alles fertig ist. Bestimmt bis zum Sommer. Und wenn es dann so weit ist sehen wir weiter. Einverstanden?' wimmelte sie Jims Starrsinn ab, denn er sollte nicht darüber nachdenken. 'Versprich es mir!' sah Jim ernst seine Mutter an. 'Versprochen.' reichte Jamila ihrem Sohn die Hand. Etwas verdutzt sah Jim auf die Hand seiner Mutter, aber schlug kurz darauf ein und drückte die Hand seiner Mutter feste. Er hatte schon mitbekommen das der Handschlag auch beim Pferdehandel üblich war, zwar anders, aber ein Handschlag war eine feste Zusage. Am Nachmittag waren sie zufrieden wieder auf den Hof. Aimeé war mit David immer noch in Charles und Jamilas Bett zugange. Nachdem sie sich gegenseitig verwöhnt hatten konnten sie doch nicht mehr von sich lassen und David lag auf Aimeé, bewegte sich rhythmisch, beide stöhnten leise mit rosa Wangen. Jamila schritt die letzten Stufen der Treppe hinauf, horchte dann auf. Aaaahh David... ich kann nicht mehr..' hörte sie dumpf aus der Richtung der Zimmer. Sie blieb prompt stehen, horchte weiter. 'Was ist? Warum bleibst du stehen?' fragte Charles der kurz hinter ihr ebenfalls stehen blieb. 'Sssssssssssssssssccccccchhhht' sah sie Charles kurz an und zeigte dann in den Flur. 'Was ist denn da?' fragte Charles wieder sah in den Flur, er verstand nicht, oder hörte nichts. 'Sei leise und hör doch.' flüsterte sie ihm zu und Charles lauschte in den Flur. 'OH MEIN GOTT!!! AAAAHH.. DAVID!!! MACH WEITER!!!' hörten jetzt beide deutlich Aimeés Stimme durch ihre Zimmertür. Charles und Jamila erröteten bei dem was sie gerade hörten. 'Sie... sie sind in unserem Bett....... und.. und sie sie tun es.. dabei sollten sie doch nicht sofort....' stotterte Jamila, war alles was sie ihrer Aimeé gesagt und gezeigt hatte umsonst gewesen, ihr trieb, ihre Neugierde war wohl zu groß gewesen als das sie sich beherrschen konnte. 'Ich darf nicht dran denken und sie mir nicht vorstellen... ich könnte dich sofort...' murmelte Charles leise, denn Aimeés stöhnen erregte ihn. 'Wo sind die Kinder?' 'In der Küche, sie essen was...' 'Gut...' und Jamila packte Charles und zog ihn in die andere Richtung, zum Büro. Sicher die Tür abgeschlossen, entkleidete sie sich vor Charles und er zog sein Gehrock und die Hose nur über die Knie, setzte sich dann auf einen der Stühle und Jamila setzte sich zu ihm gewandt auf seinen Schoß und empfing seine Männlichkeit mit voller Lust. Kapitel 36: Sorgen ------------------ Kapitel 36 (Sorgen) 'Verdammt noch mal Aimeé!! Du.. Ach ihr solltet doch nicht gleich..' stand Jamila mit geballten Fäusten vor ihrem Mädchen. 'Schrei mich nicht an! Ich wusste genau was ich getan habe. Und wir.. er.. David, er hat es genau so getan wie Charles bei dir.' schnautze Aimeé zurück, sie ließ sich nicht einfach so anschreien ohne das ihre Liebste wusste was überhaupt geschehen ist. Jamila hielt sich zurück, sie wollte eigentlich nicht so laut werden, das war nicht ihre Art. 'Entschuldige... ich.. ich hatte nur nicht gedacht das ihr es doch tut und alles was ich dir gesagt und gezeigt habe, das alles umsonst war.' schnaufte Jamila und beruhigte sich wieder. 'Ich habe ihm gesagt wie er es tun soll und er hat es auch so gemacht.. es war zwar nicht so hmm.. naja nicht so schön.' erklärte Aimeé und setzte sich auf das große Bett wo sie und David am Vortag sich noch innigst vergnügt hatten. 'Ich weiß.. es ist nicht so schön, aber besser als zu schmachten. Ich hoffe trotzdem das nicht passiert ist und du mir hier später mit kugelrunden Bauch herum läufst.'sah Jamila Aimeé an. 'Es wird schon nicht so sein.' gab Aimeé selbstsicher von sich. 'Und... wollt ihr auch heiraten?' fragte Jamila nun neugierig, denn sie hatte ja schon alles geplant mit ihrem Hof. Aimeé sah auf ihre Hände, war nachdenklich bei dieser Frage und sie überlegte eine Weile. 'Ich denke schon... meine Eltern wissen noch von gar nichts. Ich müsste ihnen eine Brief schreiben..' klang sie sehr bedrückt, denn ihre Eltern hatten andere Vorstellungen von einem Schwiegersohn, als einen Sohn eines Pferdezüchters. 'Sie werden dann sicher hier kommen um deinen David in Augenschein zu nehmen.' grinste Jamila frech und trat an das Bett zu Aimeé. 'Er ist nicht im Sinne meiner Eltern.' war Aimeés Stimme immer noch bedrückt, sie hatte Sorgen, das ihren Eltern David nicht gut genug ist. Jamilas Augen sahen Aimeé erschrocken an, denn David war ein guter junger Mann und kein Bauer ohne Manieren und Erziehung. 'Sie werden ihn akzeptieren müssen, denn ich glaube nicht, das du ihn je wieder hergeben würdest.' machte Jamila ihrem Mädchen Mut und grinste wieder frech. 'Nein, ich werde ihn nicht mehr hergeben. Meine Eltern müssen ihn als meinen Mann und ihren Schwiegersohn annehmen.' zog Aimeé ihre Augenbrauen zu einem ernsten Blick zusammen und stand auf, sie wollte das Zimmer verlassen um den Brief an ihre Eltern zu schreiben. Eine Woche später bekam Aimeé einen Brief von ihren Eltern. In dem stand, das ihre Eltern zu ihr kommen werden um David kennen zu lernen. Besorgt und nervös saß Aimeé mit dem Brief im Salon, bei ihr Jim und Anna. Charles war mit Jamila in der Stadt. 'Werden du und David heiraten?' platze es auf Anna, die Neugierde konnte sie nicht mehr unterdrücken und musste Aimeé einfach fragen. 'Ähm, ja ich denke schon. Wieso fragst du denn Anna?' war das junge Mädchen von der Frage mehr als überrascht. 'Mama hatte so etwas gesagt, mit Heirat und so...und das du uns dann verlässt und.. mit David dann zusammen auf den Hof meiner Mama wohnt.' plapperte Anna die eigentlich Überraschung aus die Jamila David und Aimeé erst zur Hochzeit sagen wollte. Es wäre das Hochzeitsgeschenk gewesen. Auf Jamilas alten Hof waren schon fleißig Handwerker und einige der Dienstmädchen dabei die Stallungen und die Zimmer im Haus wieder herzurichten. ~Auf den Hof von Jamila? Mit David zusammen? Oh, das wäre wunderbar.~ freute sich Aimeé, sie hatte keine Ahnung gehabt über Jamilas Pläne. 'Ach, ich weiß nicht. Das dauert ja noch bis der Hof wieder bewohnbar ist. Bis dahin haben David und ich sicher noch nicht geheiratet. So etwas braucht Zeit, weißt du.' gab sie Anna zur Antwort und wollte nicht weiter darüber reden, gab Anna auf weiter Schreiben zu üben und dachte lieber über Dinge nach die nur Erwachsene was anginge. Aber so war Anna eben, neugierig und äußerst Aufmerksam bei Dingen die sie nichts angingen, vernachlässigte sie dabei dann die wichtigen Dinge, wie eben Schreiben zu üben. Als die Lernstunden vorüber waren und alles wieder an seinem vorherigen Platz war, ging Aimeé zum Stall, sie suchte David um ihm vom Brief ihrer Eltern zu erzählen, denn auch er müsste sich dafür vorbereiten. An Anstand und Höflichkeit mangelte es ihm nicht, dafür an angemessenen Kleidern. Er sollte sich neue, gute Kleider kaufen. Den Vorschlag was von Jamila oder Charles zu leihen blockte Aimeé sofort ab, denn die Kleider von Jamila wären ihm zu eng und zu klein, die von Charles wären ihm zu groß, hatte Charles viel breitere Schultern. Den dritten Vorschlag, das er nach Hause zu seinen Eltern fährt um dort in seiner Kleiderkammer nachzusehen ob was passendes dabei wäre, erlaubte Aimeé ihm, er könne anbei seinen Eltern ebenfalls auf den neusten Stand bringen und vielleicht würden sie sich für ihren Sohn freuen. Aimeé würde seine Eltern dann auch kennen lernen wollen. David blieb bei der Ankündigung, das Aimeés Eltern bald kamen um ihn kennen zu lernen gefasst, denn so war das eben. Er versuchte sich so gut zu geben wie es seine Mutter lehrte. Seine Eltern waren überaus glücklich, das ihr Sohn endlich eine Frau gefunden hat die er liebt und heiraten möchte. Zum Besuch von Aimeés Eltern wollten sie auch dabei sein, man müsste sich ja schließlich kennenlernen, man ist ja dann verwandt. Davids Eltern hatten für ihren Sohn dafür Geld bei Seite gelegt um ihm dann für den großen Tag, die Hochzeit, angemessene Kleidung kaufen zu können. Dann kam der Tag an dem Aimeés Eltern auf den Hof der de Burghs eintrafen. Mittags erreichte die Kutsche den Hof. Davids Eltern waren schon da und saßen mit ihrem Sohn, ihrer zukünftigen Schwiegertochter, Charles und Jamila im Salon. Charles und Jamila würden sich für die Zeit zurückziehen, den Salon und den Hof den beiden Elternparteien und deren Kinder überlassen., Anna würden sie dann auch mitnehmen, diese neugierige Nase sollte nicht stören mit Fragen. Die Dienstmädchen standen den Gästen auch mit ihren Diensten zur vollen Verfügung, es war einfach alles vorbereitet um den Aufenthalt so angenehm wie möglich für alle zu machen. 'Komm Anna, wie gehen Jim von der Schule abholen.' sprach Jamila ihre Tochter an und reichte ihr die Hand. Anna trug heute wieder eines ihre Kleider, sie griff gleich nach der Hand ihrer Mutter, denn sie freute sich wieder die Schule ihres Bruders zu sehen und Etienne. 'Hast du dich auch warm angezogen?' fragte Jamila und kniete sich zu ihrer Tochter, griff nach den Schal und ordnete ihn, dann zog sie den Mantel ihrer Tochter noch zurecht. 'Das ist zu warm Mama..' beschwerte sich Anna, aber ihre Mutter gab keine Antwort, denn sie wusste ja, das es so richtig war, denn das Wetter war immer noch kalt, der Winter wollte nicht dem Frühling weichen. 'Komm, wir wollen Jim nicht warten lassen.' nahm sie wieder Anna Hand und verließen den Hof, die gingen zu Fuß zu Jims Schule. Im Salon auf dem Hof wurde erst noch scheinbar friedlich und ruhig gesprochen, bis die Stimmung umschlug, als es darum ging, was David denn zu bieten hätte, könne er eine Familie ernähren mit dem was ein Pferdezüchter denn so verdient, denn dieses war doch sehr unterschiedlich, mal reißen einem die Leute die Pferde aus den Händen und dann gab es Zeiten an denen man auf Jungpferde sitzen bleibt und kein Geld verdient. Das waren die größten Sorgen von Aimeés Eltern, ihr einziges Kind sollte es gut haben und an nichts fehlen. Aimeé schwieg die meiste Zeit, antwortete nur, wenn sie etwas gefragt oder nach ihrer Meinung zu etwas gebeten wurde, aber nun brodelte es in ihr, denn sie kannte ja nun Jamilas Plan mit ihrem alten Hof, das sie mit David dort wohnen sollten und David dort die Jungpferde ausbilden sollte, er würde dafür weniger bezahlt werden als jetzt, aber dafür dürfte er ja auf den Hof wohnen und seinen Tagesablauf so planen wie er es möchte. Aimeé griff in den Stoff ihres Kleides, die möchte das laute diskutieren nicht, denn es heizte sich immer mehr auf, bald würde ihr Vater explodieren und dann würde es sehr laut hier werden. David sah Aimeés zitternde Fäuste, fasste an ihre Schulter worauf sie kurz zusammen zuckte. 'Bitte beruhige dich.' flüsterte David und Aimeé sah ihn an. 'Nein...' gab sie erst leise von sich, sah wieder auf die Elternpaare die immer lauter stritten. ''NEIN!! NEIN!!! HALTET JETZT ENDLICH DEN MUND!!! schrie Aimeé und stand von ihrem Platz auf. 'DAVID WÜRDE NIE ZU LASSEN DAS ES UNS AN IRGENDETWAS FEHLEN WIRD!!' schrie Aimeé einfach in den Raum, ihr war das alles zu viel, sie wollte keinen Streit zwischen ihren Eltern und Davids Eltern. Wie erstarrt sahen die Eltern Aimeé an. Sie sortierte ihre Gedanken bevor weiter gestritten wird. 'Jamila lässt David und mich auf ihren Hof wohnen, das ist ihr Geschenk von ihr zu unserer Hochzeit.' sprach sie die eigentliche Überraschung aus. 'Es wird uns an nicht fehlen und David hat weiterhin Arbeit. Und ich will nicht das weiter über mich hier bestimmt wird was gut und was schlecht für mich ist! Ich bin alt genug um selbst über mich bestimmen zu können. Ich bin kein kleines Mädchen mehr Papa... ich bin eine Frau! blickte sie auf ihre Eltern, besonders auf ihren Vater. Ihre Mutter schritt bei den letzten Worten ihrer Tochter gleich auf sie zu, denn das bedeute das ihre Tochter ihre Unschuld David geschenkt hatte. 'Oh mon dieu, mein Kind.' sprach Aimeés Mutter und nahm ihre Tochter in die Arme, für sie war es ein einschneidendes Ereignis, ihre Tochter könnte nämlich schwanger sein. David ließ rot an, denn ihm war es, wie so vieles, unangenehm. Nun hatten beide Parteien ganz vergessen worüber sie stritten und sie unterhielten sich jetzt mehr über Jamilas Hof, was David dort genau machen sollte und wie das alle geregelt und gedacht ist. An Jims Schule warteten seine Eltern und seine Schwester nicht lange auf ihn, er wusste nicht, das er abgeholt wird und freute sich das seine Eltern am Eingang zum Schulhof standen. Etienne begrüßte Jims Eltern wie immer höflich und sah wie sooft erstaunt zu Anna, das tat er immer, wenn sie ein Kleid trug, er fand sie einfach hübsch in einem Kleid, ihre Haare hatte sie auch schön zurecht gelegt. Charles bemerkte Etiennes Blick auf seine Tochter. ~hmm~ grinste er kurz. 'Was guckst du denn so, Etienne?' platze es auf Anna, sie sprach ja immer gleich aus was sie dachte. Etienne zuckte und bekam erst kein Wort gesprochen. 'Nichts.. du äh... vous regardez très jolie .. dans une robe...' stotterte Etienne, fand er nicht die richten deutschen Worte und sprach sie in seiner Muttersprache aus. Jamila sah kurz zu Etienne, sie ordnete Jims Kleider, den er ging nicht so sorgsam mit seinen Kleidungsstücken um wie seine Schwester. „Est-ce que vous aimez à propos de mon Anna?“fragte Jamila den blonden Jungen frei heraus. Etienne erstarrte bei dieser direkten Frage. „Et si tel était le cas?“ schrie Etienne und rannte dann Richtung Innenstadt, nach Hause. Er wusste selbst nicht was es war, wenn er Anna sah, so hübsch in einem Kleid, vielleicht war es Liebe, aber ist er nicht zu jung um zu wissen was Liebe ist, wie man liebt und was es bedeutet jemanden zu lieben? Er würde seine Eltern fragen, sie wussten auf sicher eine Antwort. 'Was hast du Etienne gesagt und was hat er gesagt, Mama?' wollte Anna wissen, sie stand die ganze Zeit bei ihrem Vater und hielt seine Hand. 'Das ist nicht so wichtig, denk nicht mehr darüber nach.' stand Jamila wieder auf, hatte sie Jims Mantel und Schal gerichtet und nahm ihm die Bücher ab, die er zur Schule immer wieder mal brauchte. Er schwieg die ganze Zeit. 'Lass uns nach Hause gehen, es wird immer später.' sprach Charles und bewegte sich schon von der Schule weg, zog Anna mit leichten Druck mit, sie sollte nicht mehr daran denken und überlegen was ihre Mutter zu Etienne gesagt hat und was er antwortete. Jim brachte seine Schwester dann auf andere Gedanken, er schmiss einen Schneeball nach ihr, kurz darauf liefen beide durch den immer noch hohen Schnee. 'Sagst du mir denn was du Etienne gesagt hast?' fragte Charles neugierig, er verstand ja kein französisch. 'Hmmm... das überlege ich mir noch...' gab sie zur Antwort, wissend, das sie mehr wusste als ihr Mann. Jamila hielt die Bücher ihres Sohnes vor sich mit beiden Händen fest. 'Na gut.. Wie du willst.' gab Charles nach, er würde es schon noch herauskriegen. 'Weißt du, das du mit den Büchern genau so aussiehst wie damals, als wir noch zur Schule gingen? Nur das einfache Kleid fehlt.' musterte er seine Frau mit den Büchern. 'Jetzt fang nicht schon wieder an von früher zu reden...' seufzte Jamila, denn die Schulzeit in der Privatschule war nicht immer so einfach gewesen, als Mädchen, als Halbwaise mit nicht so einem großen Vermögen wie es manche der anderen Kinder hatten. 'Ist schon gut, ich werde nicht mehr davon reden.' legte Charles einen Arm um ihren Rücken an ihre Hüfte und drückte sie leicht an sich. Am frühen Nachmittag kamen die Familie de Burgh wieder auf ihren Hof an. Kaum betraten sie die Eingangshalle stürmten auch schon die Eltern von David und Aimeé aus den Salon. Sie wollten wissen was es mit dem alten Hof auf sich hat und was sie für Pläne hatte mit David und Aimeé. Sie grummelte innerlich, das war doch eine Überraschung, woher wussten die jetzt davon. 'Woher wisst ihr davon?' fragte sie in die Runde und sah dann auf Aimeé, die hervor trat. 'Ich.. ich habe es ihnen gesagt.' stand sie vor Jamila. 'Und woher weißt du es? Es sollte doch eine Überraschung sein.' fragte sie leicht angesäuert und folgte Aimeés Blickt der auf Anna fiel, sagen brauchte Aimeé nichts. 'ANNA!!' sah Jamila ihre Tochter böse an. 'Ups....' und Anna verschwand so schnell sie konnte in ihrem Zimmer. Jamila seufzte, es war nicht mehr zu ändern, sie bat alle wieder in den Salon zu gehen, dann erklärte sie allen ihre Pläne mit dem alten Hof, mit David und Aimeé. Es dauerte eine Weile bis alles erklärt und geklärt war. Es fielen einige Fragen, die sie so gut es ging beantwortete, am Ende waren dann nun alle zufrieden. Aimeés Eltern konnten sicher sein, das ihre Tochter gut untergebracht war, ihr an nichts fehlen wird und einen guten Mann heiraten würde und Davids Eltern waren mehr als zufrieden mit Aimeé, auch wenn sie etwas unmanierlich war, Davids Mutter hätte sich lieber ein keuscheres Mädchen gewünscht, war Aimeé ihr etwas zu vorlaut und selbst denkend, aber ihrem Sohn könnte sie Aimeé nicht mehr ausreden. Charles war seiner Tochter gefolgt und stellte sie zu Rede, er wollte von ihr wissen warum sie Aimeé die Pläne mit den alten Hof erzählt hat. Er war etwas verstimmt darüber was seine Tochter ihm erzählte, es war ein versehen, die hatte nicht mehr daran gedacht, das es eine Überraschung für David und Aimeé ist. Es bestrafte seine Tochter kurzer Hand für ihre Unachtsamkeit, sie sollte auf ihrem Zimmer bleiben bis zum Abendessen. Am frühen Abend verließen alle Besucher den Hof, Jamila war mehr als erleichtert. 'Meine Güte.. ich hoffe so etwas nicht noch einmal durchmachen zu müssen..' sprach sie leise zu sich selbst, fasste sich an die Stirn, ihr Kopf schmerzte. Langsam ging vom Salon Richtung Küche, sie brauchte ein Bier oder einen leichten Wein und was Schokolade für die Nerven. Ein Dienstmädchen brachte ihr ein Glas Bier und etwas Bruchschokolade. Mit Kopfschmerzen saß sie am Tisch an dem normalerweise die Bediensteten speisten und sah bei der Zubereitung des Abendessen zu, Aimeé hatte den Tag heute frei, wegen dem Besuch ihrer Eltern. 'Macht nicht soviel. Ich werde heute Abend nicht mit essen.' stand Jamila auf mit der Hand an der Stirn und verließ die Küche. Sie kniff die Augen zusammen und schritt langsam zur Treppe, die Stufen hinauf und ging weiter zu ihrem Zimmer, ließ sich einfach auf ihr Bett fallen, zog die Schleife der Kordel auf die den Vorhang vom Bett zusammen hielt, zog diesen zur Hälfte zu, die wollte es dunkel haben, selbst den Schein einer Kerze konnte sie nicht ertragen und sie versuchte etwas zu schlafen um diese Kopfschmerzen los zu werden. Sie hatte vorher noch nie so starke Kopfschmerzen gehabt wie heute. Erst nach dem Abendessen kam Charles ins Zimmer um nach seiner Frau zu sehen. Eines der Dienstmädchen hatte ihm gesagt, das sich die Hausherrin zurückgezogen hatte und nicht mit zu Abend essen würde, den Grund warum wusste sie nicht. Charles hatte sich erst einmal keine große Sorgen gemacht. Er trat ins Zimmer, nur die Kerze auf dem kleinen Tisch brannte. Mit der Kerze in der Hand griff er der Vorhang am Bett, raffte ihn wieder zusammen und sah seine Liebste schlafen. Die Kerze stellte er auf dem Nachttisch ab und band den Vorhang wieder fest, setzte sich dann vorsichtig zu Jamila aufs Bett, sah sie einfach nur an wie sie da lag und schlief, er wollte sie nicht wecken. Aber sie schlief nicht feste, döste nur vor sich hin und versuchte den schmerzenden Kopf zu vergessen. Sie bemerkte Charles und wie er sich zu ihr aufs Bett setzte. 'Ihr seit schon fertig mit Abendessen?'erklang ihre müde Stimme, sie öffnete ihre Augen nicht, auch wenn es schon dunkel war. 'Geht es dir nicht gut? Unsere Kinder haben nach dir gefragt.' antwortete Charles nicht auf ihre Frage und stellte eine Gegenfrage. Er sah sie weiter an und strich ihr vorsichtig eine Strähne aus dem Gesicht. Als Jamila seine Fingerspitzen auf ihrer Wange spürte öffnete sie ihre Augen und sah ihren Charles an. 'Ich hat.. habe starken Kopfschmerzen... als ich kurz in der Küche war, wurde mir richtig schlecht. Da habe ich mich lieber zurück gezogen.' erklärte sie ihrem Mann und erst jetzt sah Charles, das seine Frau noch ihre ganzen Kleider an hatte und sich allen Anschein nach einfach hingelegt hatte. 'Ist es denn jetzt besser? Brauchst du irgendwas?' sorgte sich Charles um seine Frau, sie hatte noch nie viel mit Kopfschmerzen zu tun gehabt. Sie drehte sich auf den Rücke, verdeckte ihre Augen mit einem Arm und atmete tief ein und aus. 'Was hast du denn im Angebot?' schnaufte Jamila, ihr Kopf schmerzte immer noch, wenn auch nicht mehr so heftig wie vor knapp Zwei Stunden. 'Nun ich habe immer noch was Laudanum da und sonst kann ich dir nur was Tee zu trinken anbieten.' unterbreitet er ihr sein Angebot was er für sie tun konnte. Sie grummelte darauf leise. 'Ich nehme ersteres und hoffe das die Schmerzen dann endlich verschwinden.' sprach sie ihre Wahl aus. 'Gut und wenn ich wieder da bin hast du dich umgezogen. Du sollst nicht in deinen guten Kleidern im Bett liegen.' stand Charles vom Bett auf und ging zur Tür des Zimmer, Jamila hatte ihm nicht geantwortet, aber tat worum Charles sie bat. Hunger oder gar Appetit hatte sie nicht. Nachdem Charles die Flasche Laudanum und ein Glas brachte, ging er wieder um seine Kinder zu Bett zu bringen. Als Jamila ein Glas der alkoholhaltigen Medizin geleert hatte, deckte sie sich zu und drehte sich zu Charles Bettseite um, das Kerzenlicht war ihr immer noch zu grell. Nur noch kurz sah Charles nach seiner Schmerz geplagten Frau, löschte die Kerzen und ging wieder runter in den Salon, nahm sich ein paar seiner medizinischen Bücher und blätterte darin suchend durch die Seiten, er hatte bedenken, dass die Kopfschmerzen von der Kopfverletzung kamen. Nach Stunden des Bücher wälzen fand er keine Antworten. Es war spät, im Kamin war auch nur noch wenig Glut am glimmen und ihm wurde kalt. Frustriert lies er die Bücher auf dem Tisch liegen und ging hinauf ins Zimmer, zog sich um und legte sich zu seiner Frau ins Bett, sah sie nochmal an, wie sie nun wohl schmerzfrei schlief. Kapitel 37: Schau nicht Zurück ------------------------------ Kapitel 37 (Schau nicht Zurück) Die Monate zum Sommer vergingen schnell und der alte Hof erstrahlte in neuen Glanz. David und Aimeé hatten noch nicht geheiratet, der Grund dafür waren wieder ihre Eltern. Aimeés Eltern wollten die Hochzeit bei ihnen stattfinden lassen mit vielen Gästen feiern die selbst Aimeé nicht wirklich kannte. Davids Eltern hingegen wollten die Trauung in der Kirche der Kleinstadt abhalten wo sie schließlich auch wohnen würden und auf ihren Hof dann im engen Familien- und Freundeskreis feiern. Jamila befand sich immer noch zwischen den Fronten der Elterlichen Parteien und musste immer wieder zwischen ihnen vermitteln und schlichten. Mit David und Aimeé war Jamila auf dem alten Hof und begutachteten alles. Die Handwerker hatten wirklich gute Arbeit geleistet und man sah nichts mehr vom vorherigen Zustand. Nur ihr altes Zimmer, da wollte Jamila nicht, das viel gemacht wird, sie hin irgendwie an diesem Zimmer und ließ es verschlossen. Jedes andere Zimmer war aufgeräumt und den neusten Stil, was gerade in Mode war, eingerichtet. David und Aimeé hatten genug Platz um sich hier einzurichten, auch für Kinder wäre genügend Platz und Zimmer vorhanden. 'Ich bin im Stall.' rief sie David und Aimeé vom Flur aus zu, drehte sich um ohne eine Antwort abzuwarten und verließ das Wohnhaus. In Gedanken ging sie zum Stallgebäude. Charles war schon dort und sah sich um. Auch er war mehr als zufrieden mit der Handwerklichen Leistung und bezahlte die Männer dementsprechend gut für ihre Arbeit. 'Da bist du ja.'sprach Charles seine Frau an, bemerkte nicht das sie in Gedanken leicht abwesend war. 'Sieh mal wie gut es hier wieder aussieht, genau wie früher.' sprach er begeistert weiter. Jamila blieb an einer der Boxen stehen und sah sich flüchtig um. 'Ja, sieht alles gut aus... genau wie früher...' gab sie nur leise von sich und mit wenig Begeisterung. Charles runzelte die Stirn als er ihre Worte hörte, dachte er doch das sie sich freuen würde, das jetzt Haus und Stall wieder ordentlich sind und hier endlich angefangen werden kann die Pferde herzubringen und sie könnte jetzt weiter planen mit ihrer Zucht. 'Was ist wieder mit dir? Du bist die letzten Tage so still geworden.' mit den Worten trat er etwas näher an Jamila. Er wollte wissen was in seiner Frau vor geht, worüber sie nachdenkt. 'Ach.. das übliche halt... ich denke an so viele Dinge von früher... dabei wollte ich es nicht...' antwortete sie ihrem Charles ohne ihn dabei anzugucken und sah weiter in die leere Box. 'Das solltest du wirklich nicht mehr. Überlege dir lieber welche Pferde hier her sollen und ganz wichtig, überlege dir was wegen Davids und Aimeés Hochzeit. Ihre beider Eltern sind sich immer noch nicht einig geworden, dabei hätten sie schon längst verheiraten sein können, wenn diese Streitereien nicht wären.' Charles versuchte Jamila auf andere Gedanken zu bringen, gerade wegen der Hochzeit. Es nervte Charles auch sehr, aber jetzt wo der Hof endlich fertig war, war er der Meinung, dass das junge Pärchen nun endlich heiraten sollte. 'hmmm... bevor hier überhaupt EIN Pferd den Huf in den Stall setzt brauche ich hier erst einmal Stroh, Heu und Hafer.' drehte sich Jamila nun zu Charles um, sah ihn kurz Ernst an und ging dann ohne ein weiteres Wort weiter auf der Stallgasse. Wie konnte Charles das Wichtigste, die Versorgung der Pferde, einfach vergessen. Er seufzte nur ließ die Schultern hängen und ging ihr nach. So war sie ihm schon viel lieber, als das sie so gedankenversunken an vergangene Jahre dachte. An der hinteren Tür des Stalls, die den Weg zu den Weiden öffnete holte Charles Jamila ein. 'Glaubst du wirklich ich habe das vergessen.' hielt er Jamila am Arm fest und zog sie zu sich heran. 'Naja... doch... schon.. ja... ' nickte und grinste sie frech, genau wie früher. 'Was? Wirklich??!!' empörte sich Charles. 'Na warte.' und er packte Jamila so das sie sich seinem Griff nicht entziehen konnte, ging zum Strohlager, dort war schon alles aufgefüllt mit neuem Stroh, getrennt daneben das Heu. Jamila wehrte sich nur wenig in den Fängen ihres Mannes. Staunte nicht schlecht, als sie das volle Strohlager sah und das Heu. 'Und? Bin ich immer noch vergesslich?' fragte er selbstsicher. Hielt Jamila immer noch fest. 'hmm....' 'Überlege dir gut was du jetzt sagst.' mahnte er sie und sah sie an. 'hmmm...' fing sie wieder an. 'Doch, du bist manchmal sehr vergesslich und schusselig.' kaum hatte sie den Satz beendetet landete sie auch schon mit Schwung und einem kurzen Schrei im Stroh. Während Charles und Jamila wie früher als Jugendliche im Stroh herumalberten, machten sich das junge Pärchen im Haus auch Gedanken, aber eher darüber wo sie nun heiraten sollten und ob sie wirklich hier auf den Hof wohnen wollen. 'Platz ist hier genug für Kinder.' merkte David an, als er mit Aimeé in einem Zimmer standen. 'Das Haus hat mehr Zimmer als das des Herrn. Sie sind zwar etwas kleiner bis auf Zwei und ohne Nebenraum, aber das ist ja nicht schlimm.' ergänzte Aimeé und trat neben David. Beim Thema Kinder wusste David nie was er sagen sollte. Wie viele wollten sie haben? Was ist wenn sie nur Mädchen kriegen und keinen Jungen? Diese Fragen beschäftigten ihn schon eine ganze Weile. Geübt hatten beide jetzt doch schon öfters, wie man Babies macht und immer aufgepasst, denn Kinder sollten schon geplant sein und nicht Kopflos im Rausch der Wollust gezeugt werden. 'Also ich möchte mindestens Ein Mädchen, damit das schon mal geklärt ist, wenn es Zwei oder Drei werden, ist es auch nicht schlimm.' warf Aimeé einfach in den Raum und griff unter Davids Arm, er war stumm bei dem Thema, aber Aimeé wusste ja, das er einen Sohn haben möchte und auch bräuchte. 'Ich muss mit der Herrin später noch sprechen wegen der Pferde. Wir wollen doch hier einziehen, wenn ich deine Pläne richtig deute, oder?' sah David in Aimeés strahlenden Augen und es bedarf keine Worte als Antwort. 'Jamila wird mit dir schon alles Planen und dann können wir hier eine Familie sein.' drückte Aimeé sich an David, sie nannte ihre Geliebte ja nicht Herrin, sondern ganz normal beim Namen. Im Haus der de Burgh musste sie auch nicht mehr arbeiten, Jamila hatte die Monate zusammengerechnet mit dem Geld was sie als Dienstmädchen verdienen würde und hatte Aimeé länger arbeiten lassen als nötig, sie hatte auch Charles nachrechnen lassen, verrechnet hatte sie sich nicht. Die Fuchsstute war nicht so teuer gewesen. Später am Abend waren alle im Salon auf dem Hof der de Burghs, Jim und Anna waren im Bett und man unterhielt sich bei Wein und Brandy über die kommenden Pläne, wo der alte Hof nun endlich fertig und bewohnbar war. 'Die Jungpferde können in den nächsten Tagen schon umziehen, es ist soweit alle vorhanden um sie zu versorgen.'schlug Jamila vor, sie hatte genug Stallburschen um die Jungpferde von der Weide zu holen und in deren neuen Zuhause zu bringen. 'Dann beginnt in ein paar Tagen deine neue Arbeit, David.' sprach sie den jungen Mann direkt an. David war sichtlich unruhig, er wusste nicht ob er schon alles alleine bewältigen könnte. 'Keine Panik. Ich bleibe ein paar Tage, dir alles zeigen und werde auch immer wieder vorbei kommen, ich muss ja meine Pferde im Auge behalten.' grinste Jamila leicht. 'Mit Jungpferden hattest du ja noch nicht so viel zu tun, aber das schaffst du schon. Deine Lehre ist ja auch noch nicht vorbei.' sprach sie weiter und David war beruhigt, er hatte schon Angst gehabt von Heute auf Morgen alleine da zu stehen, er wollte ja auch alles richtig machen. 'Ich freue mich schon darauf die Zimmer einzurichten.' platze es aus Aimeé und strahlte vor Vorfreude. 'Du hast ja auch wirklich genug Krempel und Mumpitz.' ärgerte Jamila ihr Mädchen mit den Worten. 'Das ist kein Krempel und Mumpitz erst recht nicht.' verteidigte Aimeé spielerisch verärgert ihre Sachen und verschränkte die Arme vor sich. 'Ich muss dann noch meine Sachen holen bei meinem Eltern. Das mache ich dann am besten gleich morgen Vormittag, wenn nicht zu tun ist.' sah David zu Jamila, denn sie plante ja den Tag mit Training und Unterricht für ihn. 'Bis Morgen Nachmittag ist nichts geplant für dich, außer der morgendlichen Arbeiten. Danach hast du erst einmal Frei.' sprach Jamila zu David. So war es nun geplant. David zieht mit Aimeé auf den alten Hof von Jamila. Nur die Hochzeit war immer noch ein Thema was unerledigt blieb. Aber da hatten Charles und Jamila nicht mit zu reden, es ist Davids und Aimeés Hochzeit. Die ganze Woche war viel los bei den de Burghs und auf dem alten Hof. Jamila blieb fast eine Woche auf ihrem alten Hof. Sie hatte Jim dabei und zeigte ihm wie man mit dem Futter für die Tiere kalkuliert und berechnet wie viel jedes Pferd bekommen muss um bei dem kommenden Training nicht abzubauen, sondern kräftiger wird. Auch das Rechnen und den Umgang mit Geld brachte sie ihrem Sohn bei. Einiges war nur fiktiv und anderes echt. So verkaufte Jim ein Jungpferd gewinnbringend ohne das er es merkte. Jamila hatte ihn einen Tag vorher gefragt zu welchen Preis er das Pferd verkaufen würde. Jim schätze das Pferd, sah es sich kritisch an, wie es seine Mutter ja auch immer tat und zu dem Preis den Jim ihr nannte hatte Jamila das Pferd auch verkauft, Jim war ja noch nicht Geschäftsfähig, aber er lernte schnell was seine Mutter stolz machte. Er konnte seinem Vater dann auch ganz viel erzählen, wenn sie wieder zu Hause sind. Im Herbst starb Jamilas kleine Goldstute. Es schmerzte sie sehr, auch wenn sie schon einige Pferde gehen lassen musste, ihr Stütchen war doch was besonderes gewesen. Trost über den Verlust gaben ihr die Fohlen von diesem Jahr und natürlich Charles, der nur erahnen konnte wie viel ihr diese kleine Stute bedeutet hat. David und Aimeé hatten im Herbst dann auch endlich geheiratet, ohne ihre Eltern, sie hatten so sehr gedrängt und genervt, das beide es Leid waren und hatten einfach in der Dorfkirche geheiratet, nicht einmal Charles und Jamila hatten sie etwas gesagt und Aimeé überraschte Jamila bei einem Besuch mit dem Ring am Finger. Auch dies ließ die Trauer über den Tot ihrer Stute vergessen. -Das Leben geht weiter.- Wie sie sonst immer zu anderen sagte und jetzt musste sie selber weiter voraus schauen und nicht zurück, es liegen wie immer viele Tage Arbeit vor ihr und Charles die erledigt werden mussten bevor der Winter kommt. Im Dezember gab es wieder kurz vor Weihnachten einen Ball. Dieses mal wollte Jamila ihre Kinder mitnehmen und der Ball war auch in der großen Stadt, sie wollte beide nun der Öffentlichkeit zeigen. Beide sollten lernen wie man sich auf einem Ball und in guter gehobener Gesellschaft benimmt. Anna kam jetzt zugute das sie tanzen konnte, Jim hatte sich ja immer noch geweigert tanzen zu lernen, so Schoss er sich selber ins Aus und konnte nicht mit Mädchen die etwa in seinem Alter waren tanzen. Anna hingegen genoss es von sogar älteren Jungen zum Tanz aufgefordert zu werden, verstand die unterschwelligen und Offensichtlichen Annäherungen der Jungs nicht und kichert immer wenn ihr ein schmeichelndes Kompliment gemacht wurde, bis sie von einem ganz dreist auf die Wange geküsst wurde. Das verunsicherte sie so sehr, das sie Hilfesuchend zu ihrer Mutter lief. 'Das hast du jetzt davon Jim. Du wolltest ja keinen Tanzunterricht.' warf Jamila ihrem Sohn vor. Jim war grimmig, er fand es doof nur am Rand zu stehen und zu zusehen wie andere sich vergnügten, sogar seine Schwester und sein Vater tanzte mit anderen Frauen, das gefiel ihm überhaupt nicht, er dürfte nur mit Mama tanzen, seiner Meinung nach. Etwas später gesellten sich andere Jungs zu Jim, sie hatten keine Lust mehr mit Mädchen zu tanzen und wollten lieber anderes machen, das Rathaus war groß genug, es würde sich bestimmt etwas finden um sich die Zeit zu vertreiben. Weder Charles noch Jamila merkten Jim plötzliches verschwinden, war Jamila damit beschäftigt Anna zu beruhigen, wegen diesem unerwarteten Kuss auf die Wange. Jamila musste grinsen und war sehr amüsiert darüber. 'Jungs sind doof, Mama... die machen immer doofe Sachen... Jim ist ja auch so.. ' beschwerte sie sich bei ihrer Mutter. 'Anna, das ist doch kein Weltuntergang. Fühle dich geehrt, wenn dich ein Junge auf die Wange küsst. Wenn er deine Hand geküsst hätte wäre ich besorgter.' strich Jamila ihrer Tochter leicht über den Kopf. 'Wie meinst du das? Ich fand das jetzt wirklich schlimm....' fragte Anna. 'Naja, wenn er deinen Handrücken geküsst hätte, dann hätte der junge Mann etwas mehr Interesse als nur einen Tanz mit dir. Ein Kuss auf die Wange ist eher freundschaftlich... oder.. hehe er wollte mit dem Kuss andeuten, das er mehr möchte, also dich richtig küssen möchte.' grinste Jamila, als sie so darüber nachdachte was ihrer Anna passiert ist. 'WAS!! Richtig küssen??? So wie du und Papa etwa??' schockte es Anna und Jamila musste lachen. 'Nein.. nicht so wie dein Vater und ich. Ach Anna, das ist jetzt nicht der Richtige Ort um dir das zu erklären.' hätte Jamila ihre Tochter doch vorher aufgeklärt mit dem Küssen und ihre Bedeutung, sie hatte nicht geahnt, das die Jungs schon so weit gingen. Der Junge, der Anna ohne Vorwarnung auf die Wange geküsst hatte, hatte das schwarzhaarige Mädchen am Rand der Tanzfläche gefunden. Er stellte sich höflich vor und entschuldigte sich für seine Tat und bat Anna erneut um einen Tanz. Jamila musterte den Jungen, er war mindestens Drei bis Vier Jahre älter als ihre Anna und schien sehr gut erzogen zu sein. Der Name des Jungen sagte ihr nur nichts. Vielleicht bleibt es einfach eine einmalige Sache für Anna, auch hoffte sie, das dieser Ball ihr nicht das Vergnügen zu tanzen auf späteren Bälle und Veranstaltungen, wenn sie älter ist, vermiesen wird. Kurze Zeit später gesellte sich Charles zu seiner Frau. 'Darf ich mit meinem Mann jetzt auch noch tanzen?' warf Jamila Charles leicht schnippisch an den Kopf. 'Wenn der Mann kurz verschnaufen darf, wird die Dame sofort bedient.'brauchte Charles ein kurzes Päuschen, war er immer noch beliebt bei den Frauen. Jamila brauchte aber nicht eifersüchtig sein, nach all den Jahren war sie gewohnt. Charles und Jamila tanzten lange und Anna unterhielt sich doch noch gut mit dem frechen Jungen, der sich dann doch als sehr vornehm und anständig herausstellte. Jim machte mit anderen Jungs natürlich nur Blödsinn und streunten im Rathaus umher, bis einer der Bediensteten aus den Privaten Räumlichkeiten scheuchte und zurück in den Saal schickte. Zu lange blieb die Familie nicht auf dem Ball, ihre Kinder wurden müde und um Mitternacht waren sie auch schon wieder zu Hause. Jim und Anna waren schnell eingeschlafen, nur war weder Charles noch Jamila schon müde. 'Und nun?' sah Jamila Charles an. 'Also ich ziehe mich erst mal um.' gab er ihr zur Antwort und ging Richtung Gemach. ~Hmm... gute Idee...~ dachte sich Jamila mit einem weiteren Hintergedanken und folgte ihrem Mann. Im Nebenraum, am Schrank verführte sie ihren Charles, der auf ihre zarten Berührungen mit selbigen an ihr antwortete. Ihre Kleidungsstücke fielen wie von alleine zu Boden und das Liebesspiel ließ nicht lange auf sich warten. Zum Bett schafften sie es erst nicht, das Nachspiel wurde dann ins Bett verlegt. Silvester feierten alle zusammen bei den de Burghs mit ein paar Freunden zusammen. Es wurde lange gefeiert und der eine und andere schaute etwas zu tief ins Glas. Jamila hatte sich nach draußen zurückgezogen, die Nacht war klar und kalt. 'Willkommen im neuen Jahr.' flüsterte sie scheinbar zu sich selbst, kramte in ihrer Manteltasche und holte ihr Metalletui hervor, sie hatte immer noch Zigaretten und rauchte immer wieder heimlich eine, wie auch jetzt. 'Auf ein gutes 1790.' sprach sie wieder zu sich selbst und nahm den ersten zug an der Zigarette. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)