Gotta heal 'em all! von ougonbeatrice ================================================================================ Kapitel 4: Euer Abenteuer erwartet euch --------------------------------------- Wirklich verstanden hatte Yumiko nicht, weshalb ich so erpicht darauf gewesen war Pokebälle zu kaufen. Für sie war ein solcher Ball nichts Besonderes, nur ein alltägliches Werkzeug in ihrem Leben als Trainer. Für mich war es jedoch das Sinnbild für alles, wofür sie stand. Dieser kleine Ball band ein wildes Pokemon an mich und nur an mich. Ich wollte Pokebälle, ich brauchte Pokebälle. Unter den hämischen Grinsen Yumikos gingen wir zu einem Markt, der sich in einer der Nebenstraßen in der Nähe des Zinnturms befand. Wie ein Tourist gaffte ich von links nach rechts, als ich sah, was gegenüber des Marktes stand; ein Pokemon Center. Doch ohne eigene Pokemon war ein Besuch in einem der Center noch recht überflüssig, weshalb ich nach links Richtung Haus mit blauem Dach ging. "Ich werde schnell einen Abstecher ins Pokemon Center machen und meine Pokemon durchchecken lassen", rief mir Yumiko zu, die im Gegensatz zu mir nach rechts eingeschlagen war. Soweit es das Gewicht der Taschen zuließ hob ich einen Arm und winkte ihr zum Abschied. Pokebälle würde ich schon selbst besorgen können.   Der Markt war völlig modern gestaltet, eine riesige Schiebetür öffnete mir automatisch den Weg ins brandneue Innere. Der Kontrast zum traditionell gestallteten Tanztheater und dem fortschrittlichen vor Moderne strotzende Markt war schon beinahe erschlagend. Helles Licht bestrahlte das fein säuberlich geordnete Inventar in den Regalen. Doch mein Weg ging direkt an die Theke, wo bereits ein paar Leute standen. Ich reihte mich unauffällig ein und wartete. Dabei kam ich nicht umhin ein paar Gesprächsfetzten von den Leuten aufzuschnappen. "Was soll das heißen, keine mehr da?" "Was soll ich denn jetzt machen?" "Wann bekommen Sie Nachschub?" Fragend hob ich die Augenbrauen. Die aufgebrachten Leute vor mir redeten alle mit dem Mann hinter der Theke. Dieser versuchte sie zu beruhigen. Ohne Erfolg. "Bitte, keine Panik. Ich bin sicher, dass in den nächsten Tagen eine weitere Lieferung eintreffen wird. Im Moment kann ich leider nichts für Sie tun." Undeutliches Gemurmel folgte seiner Entschuldigung. Langsam verstand ich um was es hier ging und ließ traurig die Schultern hängen. Dennoch suchte ich das Gespräch mit einem der Männer direkt vor mir. "Verzeihung?" Er hatte mich nicht gehört, weshalb ich noch etwas lauter rief. "Entschuldigung?" Überrascht drehte er sich zu mir um und sah mich mit weiten Augen an. "Gab es ein Problem mit der Lieferung?", fragte ich ihn. Dieser stemmte die Hände in die Hüften. "Das Tauboss, welches unsere Stadt mit Gütern beliefert ist am Schattenriss erkrankt", antwortete er resigniert. Die Krankheit begann also bereits das alltägliche Leben zu beeinflussen. Langsam verstand ich die Hektik hinter meiner Reise. "Moment mal. Sie sind die Heilerin?!", rief er plötzlich laut genug, sodass es der ganze Laden hören konnte. Der Titel gefiel mir noch immer nicht, aber ich nickte ihm knapp zu. Um uns herum verstummte jedes Gespräch, als sich jeder in meine Richtung wandte. "Ehm, hi?", sagte ich kleinlaut. Als wäre dies ein Signal gewesen fing das Gerede wieder an. Nur diesmal war ich im Zentrum des Gefühlsausbruches. "-müssen uns helfen!" "-kann so nicht mehr weiter gehen!" "-aller größter Fan!" Hände streckten nach mir um mich zu berühren, meine mit Tüten volle Hand zu schütteln oder sich vorzustellen. Wirklich folgen konnte ich keinem der Leute, die wild durcheinander redeten. Je mehr sie mich bedrängten desto panischer wurde ich und Tahmoh konnte mir diesmal nicht helfen, weshalb ich langsam Richtung Ausgang rutschte. Wirklich entfliehen konnte ich den Leuten jedoch nicht. "Beruhigen sie sich bitte! Ich bin sicher es wird sich bald alles klären. Für heute kann ich nichts mehr für Sie tun. Der Markt wird geschlossen!", rief ein Angestellter in blauem Hemd, der eilig angerannt kam. Doch die Menge ließ sich mit nichts von mir abbringen. Plötzlich flackerte ein hellblaues Licht vor meinen Augen. Das Gerede der Leute wurde leiser und hörte sich für mich an, als sei ich unter Wasser. Neugierig betastete ich das blaue Etwas, dass sich vor mir gebildet hatte. Es war fest, federte jedoch ein wenig unter meiner Berührung. Die Leute wichen überrascht zurück. Mit Hilfe von zwei anderen schaffte es der Mann endlich daraufhin den aufgeregten kleinen Mob die Schiebetür hinauszubringen. Da sah ich, wie direkt hinter mir Psiana mit leuchtend weißen Augen stand und konzentriert nach vorne starrte. "Psiana was-", redete ich es an. Doch in dem Moment erlosch das Licht in ihren Augen und mit diesem auch der blaue Schein. Es sah mich ein paar Sekunden an, drehte sich um und verließ tapsend den Laden. Hat es gerade Schutzschild eingesetzt, um die Menge von mir fern zu halten? Ich versuchte mich ebenfalls aus dem Markt zu drücken, doch der Angestellte, der mir den Mob vom Hals verschafft hatte hielt mich zurück. "Ich entschuldige mich für diese unschöne Situation, die Sie erdulden mussten." Er klang müde und erschöpft. Scheinbar hatte er befürchtet, dass ich ihm die Schuld für den Ausbruch der Leute geben würde. Ich versicherte ihm, dass er nichts für die Taten seiner Kunden konnte. "Fehlen Ihnen viele Sachen?", fragte ich daraufhin, nicht ohne Hintergedanken. Er nickte. "Wir haben fast keine Tränke mehr und die Vitamine sind uns bereits gestern ausgegangen. Den letzten Pokeball haben wir heute Morgen verkauft." Ich konnte die Aufregung der Leute verstehen. Man brauchte Tränke und Gegenmittel verschiedenster Art während seiner Reise. Der Gedanke, dass nun solche Güter knapp wurden würde mich auch sorgen, wenn ich ein Pokemon hätte. Ein Pokemon. Ohne Ball würde das vorerst auch nichts werden. "Vielleicht in der nächsten Stadt," ermunterte ich mich innerlich selbst. "Wollten Sie auch etwas kaufen", fragte der Mann mich als er sah, wie ich traurig die Augen gesenkt hatte. "Pokebälle. Aber das hat sich gerade erledigt", sagte ich ihm Schulter zuckend. Er sah mich entschuldigend an und schüttelte den Kopf. Für mich gab es hier nichts mehr zu tun, also wandte ich mich zum Gehen. Yumiko wartete sicher schon. "Halt!", hörte ich jemanden Brüllen. Als ich mich umsah kam gerade der Junge hinter der Theke um selbige gerannt. "Verzeihung, Herr Manager", sagte er zu dem Mann, der gerade noch mit mir gesprochen hatte. Er streckte die Hand aus und hob mir etwas hin. Mein Herz machte einen Hüpfer. "Das gibt's nicht, ein Pokeball", quietschte ich schon fast und strahlte ihn an. "Ein Superball", berichtigte er mich. Er legte mir den blauen Ball in meine Hand. Die Tüten hatte ich schnell abgelegt. "Das ist der Letzte", sagte er ernst. Die Botschaft war klar. "Ich werde alles versuchen, die Krankheit zu stoppen", versprach ich ihm. Mit einem Druck auf den Knopf in Mitten des Balles schrumpfte er auf ein Drittel seiner Größe zusammen. Meine Schlafsachen, in denen ich noch immer steckte, hatten leider keine Taschen, in denen ich den Ball verstauen konnte. Also ließ ich ihn kurzerhand in meiner neuen Umhängetasche verschwinden.   Ich nahm meine Tüten und verabschiedete mich von den Angestellten. Draußen erwartete mich bereits Psiana. "Danke, dass du mir eben die Menge vom Hals gehalten hast", sagte ich milde zu dem Pokemon. Als Antwort zeigte es mir die kalte Schulter. "Na, danke auch", schmollte ich. In dem Moment sah ich, wie Yumiko mir aus dem Pokemon Center entgegen gelaufen kam. "Hast du Bälle bekommen?", fragte sie, als sie mich erreicht hatte. Zögernd nickte ich. "Wie man's nimmt. Das Paket-Tauboss ist vor kurzem erkrankt..." Bei diesen Worten riss sie die Augen auf. "Dem Markt gehen deshalb die Güter aus", erklärte ich weiter. "Alles, was sie hatten, war ein einziger Superball." Ich war nicht wirklich traurig, nur einen Ball zu haben. Einer war fürs Erste vollkommen ausreichend. Ob ich den überhaupt benutzen würde oder aus nostalgischen Gründen einfach nur mit mir herum tragen würde stand sowieso noch in den Sternen. Yumiko schenkte mir jedenfalls ein mitfühlendes Lächeln. "Und du wolltest so gerne welche haben. Wir werden dir sicher irgendwann auf unserer Reise noch ein paar besorgen." Nickend nahm ich ihre Worte gerne entgegen. "Wo wir gerade davon sprechen - ich habe gerade im Pokemon Center mit meiner Mutter telephoniert und ihr Bescheid gesagt, dass wir kommen." Fragend legte ich den Kopf schief. "Hast du sie nach dem Aufenthalt des Trainers gefragt?" Yumikos Mine versteinerte sich. "Daran hab ich gar nicht gedacht", gestand sie tonlos. Hätte ich eine Hand frei gehabt hätte ich mir an dieser Stelle an den Kopf gefasst. Effizient arbeitete man wohl noch immer nicht im Lande Johto. Innerlich zwang ich mich zu Ruhe. Du willst die Welt sehen. Ein Abstecher nach Ebenholz City kommt dir nur zu Gute. Trotzdem war es ärgerlich. Tahmoh hatte zur Eile geboten und man hätte sich den Weg nach Ebenholz sparen könne, wenn sie gleich mit ihrer Mutter über den Aufenthaltsort geredet hätte.  "Was soll's", erwiderte ich schließlich und seufzte schwer. "Ich denke wir sind dann fertig mit einkaufen?", fragte ich hoffnungsvoll. Leben kehrte in Yumiko zurück. "Ja, sind wir. Wir sollten zurück zum Zinnturm gehen." Ich hatte gehofft, dass sie das sagen würde. Mittlerweile hatte ich wirklich keine Lust mehr hier draußen herumzulaufen, so schön es auch war.   Zusammen mit Psiana gingen wir im Sonnenuntergang zurück zum Turm. Die Sonne war inzwischen beinahe verschwunden und die ersten Lichter gingen an. Rote, gelbe und blaue Lampignons über den Eingängen der Häuser erhellten die Straßen. Dies war sicher die Zeit, zu der auch die Kimono-Frauen auftraten, wenn sie denn auftraten. Es ärgerte mich ein wenig, sie nicht tanzen sehen zu können. Morgen würden wir sicher bereits aufbrechen. Zeit darauf zu warten, dass die Gruppe wieder in ihrem Theater begann zu tanzen, hatten wir leider nicht. Mein Blick ging kurz über meine Schulter auf das Psiana. Es sei die Schwester des kranken Nachtara, hatte Tahmoh gesagt. Gehörte es damit ebenfalls einer der Kimono-Frauen? Musste ja, ein Evoli wurde nur durch Zuneigung und Freundschaft zu einem Psiana. Ohne Trainer war das nicht möglich. Ich fragte mich, weshalb es uns den ganzen Tag gefolgt war, anstelle bei ihrem Trainer zu sein. Möglicherweise hatte ihr Trainer es gebeten uns zu folgen. Aber warum?   Völlig in Gedanken versunken hatte ich gar nicht gemerkt, dass wir bereits vor dem Zinnturm standen. Das Pokemon Center und der der Markt waren wirklich nur wenige Minuten vom Turm entfernt. Erst ein Rufen ließ mich hochschrecken. Eine glatzköpfige, jüngere Version des Hohepriesters kam die Stufen der Pagode herunter gerannt. Auch er trug einen blauen Wickel, demnach war er wohl einer der Priester. "Ich habe Sie bereits erwartet. Der ehrwürdige Hohepriester hat für Sie ein Häuschen herrichten lassen", sagte er an mich gewandt. Ein Häuschen? Mir egal, Hauptsache ich kann mich setzten. Ich nickte ihm zu und bat ihn, uns zum "Häuschen" zu führen. Er ging um den Turm herum und führte uns ein wenig weiter hinein in was aussah, wie ein Wäldchen. Es gab vereinzelt Hütten, die von dichten Bäumgewächsen umschlossen waren. Vor einem solchem Gebilde blieb er schließlich stehen und bat mich einzutreten. Wie auch das Theater war die kleine Hütte ausnahmslos aus Holz gestaltet. Das Innere bestand aus einem großem Universalraum mit Bett, Schränkchen und kleinem Tisch. Gegenüber des Eingangs hing ein Vorhang, der den vorderen Raum mit einem hinteren Bereich verband. Aus Gewohnheit befreite ich mich von den Schläppchen und betrat die festen Tatami-Matten. Mein Blick fiel auf mein Bett, oder besser auf die Decken. Ich hatte schon mal in einem Futon geschlafen, was eine recht angenehme Erfahrung gewesen war. Auf den Matten schlief man eigentlich ziemlich gut, wenn nur das Kopfkissen besser gewesen wäre. Hoffentlich gab es hier nicht diese Kirschkernkissen. Im Ernst wer konnte mit dem Geknirsche unterm Ohr schlafen? "Dieser Raum steht Ihnen zur vollen Verfügung", erklärte der Priester freudenstrahlend. "Hinter dem Vorhang finden Sie ein Bad." Ein erleichtertes Seufzen entglitt mir. Seit Stunden hatte ich das Bedürfnis zu duschen. Und ein Klo wäre auch nicht schlecht. Mit einer letzten Verbeugung ließ er schließlich Yumiko und mich im Zimmer allein zurück. Es gab nur diesen einen Futon, also ging ich nicht davon aus, dass Yumiko hier mit mir übernachten würde. Wir würden in den nächsten Tagen, vielleicht auch Wochen, beinahe jede Minute miteinander verbringen. Für eine letzte Nacht alleine wäre ich also sehr dankbar. "Ich werde dich hier dann auch verlassen", sagte sie schließlich. "Ruh' dich aus, wir werden morgen früh aufbrechen." "Früh" hörte ich gar nicht gern. Aber ich konnte nicht erwarten, dass man mich ausschliefen ließ, nachdem tagtäglich immer mehr Pokemon an Schattenriss erkrankten. "Wir sehen uns morgen", sagte ich zum Abschied und war kurze Zeit später allein. Allein im Zimmer, allein mit meinen Gedanken. Ich war erstaunlich ruhig angesichts der Tatsache, welche Last auf meinen Schultern lastete. Noch konnte ich die Eindrücke wohl einfach nicht verarbeiten und die Euphorie echte Pokemon getroffen, gesehen und gefühlt zu haben überwog momentan die Sorgen oder Ängste über meine bevorstehende Reise. Da fiel mir das Psiana ein. Neugierig ging ich barfuß hinaus um zu sehen, ob es dort saß. Doch bis auf das Rascheln der Bäume und Gezwitscher von Taubsis war hier draußen absolut nichts. Ich musste gestehen ein wenig enttäuscht zu sein, aber ich konnte ja nicht von dem Pokemon erwarten ständig vor Häusern auf mich zu warten. Bestimmt war es zurück zu ihrem Trainer oder aber es war hinein in den Zinnturm gegangen, um nach Nachtara zu schauen. "Ein Psiana ist zwar nicht mehr da, dafür aber eine Dusche", sagte ich mir und untersuchte neugierig den Badeberreich. Meine Hoffnung wurden aber jäh zerschmettert. Was hast du erwartet, Mädchen. Vor mir war ein traditionell japanischer Badeberreich. Auf dem Boden stand ein Eimer und ein Hocker über dem ein Schlauch lag. Auch damit hatte ich bereits Erfahrungen gemacht. Leider keine guten. Mein Blick fiel auf die große Bambuswanne, die beinahe den ganzen Platz im Bad einnahm. Ich hatte seit Jahren keine Badewanne mehr genutzt. Aber nach kurzem Überlegen ließ ich mir Wasser ein. Alles war besser, als der Schlauch. Auf einer kleinen Ablage standen verschiedene Seifen. Auf einer davon stand "Giflorblüte". Schulterzuckend gab ich ein wenig von dem Zeug ins Wasser, was sofort eine rote Färbung annahm. Zu meiner Überraschung verbreitete sich der Duft nach Lavendel im ganzen Raum. Rotes Wasser, das nach Lavendel riecht. Naja, solang ich am Ende nicht aussehe, als wäre ich 10 Stunden in der Sonne gelegen, ist alles In Ordnung.   Ein ausgiebiges Bad später stand ich nun mit nassen, glücklicherweise nicht roten Haaren vor meinen neuen Kleidern. Meine Schlafklamotten hatte ich wieder übergezogen, nachdem ich entschieden hatte, für diese eine Nacht nicht eine meiner neuen Garnituren zu nehmen. Diese eine Nacht konnte ich noch in meinen alten Sachen schlafen. Nachdem ich etwas von den Früchten genascht hatte, die auf dem Tisch in einer Schale gestanden hatten, beschloss ich meine Reisetasche für morgen vorzubereiten. Als ich sie füllen wollte fiel mir der Superball ins Auge. Ich konnte nicht anders, als ihn herauszunehmen und genauer zu begutachten. Wollte ich gerade noch meine Tasche packen saß ich nun im Schneidersitz auf dem Boden und drehte den Ball in meinen Händen. Die zwei gelben Flügel ragten wenige Millimeter aus der Oberseite, was man kaum spürte, wenn man ihn in der Hand hielt. Überhaupt war er schwerer, als ich es erwartet hatte. Definitiv bestand er nichts aus Plastik, sondern tatsächlich eher aus Metall oder etwas ähnlichem. Den weit zu werfen würde gar nicht so einfach sein. Vorsichtig schob ich den Deckel ein wenig nach oben und hörte, wie winzige Zahnräder zu rattern begannen. Nach wenigen Millimetern sprang der Deckel von alleine auf und blieb in weit geöffneter Position stehen, sodass man ins Innere sehen konnte. Was ich sah überstieg jedoch jegliche Kenntnis. Verschiedene durch dünne Bänder getrennte gläserne Oberflächen, in denen ich mich spiegelte, bedeckten den ganzen Innenraum. Oben und unten in der Mitte gab es grün blinkende, runde Flächen. Ich traute mich nicht mit meinem Finger eine dieser Flächen zu berühren aus Angst, meinen einzigen Ball zu beschädigen. Die Unterseite hatte zusätzlich zu dem glänzenden Material noch einen gitterartigen Überzug. Sicherlich würden die anderen Pokebälle wie Hyperball oder Safariball ein anderes Innendesign haben. Ich vermutete, dass das Innere die Fangrate des jeweiligen Pokeballs bestimmte: je besser die Technologie desto höher die Rate.        Vorsichtig drückte ich den Deckel wieder nach unten, bis ich ein leises Klicken hörte. Testweise warf ich den Ball von einer in die andere Hand und nickte zufrieden. Es gab vieles, dass ich über diese Welt wusste. Ich kannte die Pokemon, ihre Typen, ihre Attacken, die Städte. Aber es gab noch so viel was es zu entdecken gab. Eines dieser Rätsel war dieser Ball. Wie wurden Pokemon in einem solchen Ball gehalten? Wurden sie geschrumpft oder in einen Zustand aus Daten verwandelt ohne feste Form? Vielleicht würde ich darauf eine Antwort finden. Zunächst musste ich mir jedoch überlegen, wo ich den Ball verstaute. Normalerweise trug man die Bälle an einem Gürtel, oder sie hingen an den Taschen. Vorsichtig nahm ich deshalb meine Tasche in die Hand und untersuchte sie auf ... auf was eigentlich? Irgendetwas, womit man die Bälle aufhängen konnte, schätzte ich. Als ich mit dem Finger über die Riemen fuhr, blieb ich plötzlich an etwas Spitzem hängen und zog erschrocken die Hand weg.  Bei näherem Hinsehen erkannte ich kleine Metallzangen, die in den Riemen eingelassen waren. Mit dem Fingernagel pulte ich eine dieser Zangen heraus und verstand sofort, dass ich das Richtige gefunden hatte. Die Zangen hatten einen Durchmesser von ein paar Zentimetern - perfekt für einen komprimierten Pokeball. Vorsichtig nahm ich meinen Ball und drückte ich gegen die Zangen, die sich nach etwas mehr Gewalt perfekt um den Ball schlossen. Insgesamt gab es noch fünf weitere solcher Zangen, die zurzeit alle im Riemen eingelassen waren. "Nettes Design", flüsterte ich zu mir selbst und machte mich wieder ans Packen der Tasche, an der nun mein erster Pokeball hing.    Die Tasche war schneller gefüllt, als ich erwartet hatte. Ein paar Klamotten hatte ich mir zurecht, die morgen früh gegen meine Schlafklamotten eintauschen und mit denen ich auf Reisen gehen würde. Es war noch nicht allzu spät, weshalb ich es wagte noch einen Abstecher zum Turm zu machen. Im Laufen band ich mir meine noch feuchten Haare zu einem Knoten in dem Wissen, was gleich auf mich warten würde. Dabei entdeckte ich ein Taubsi, dass meinen Weg kreuzte. Es pickte auf dem Boden und nahm gar keine Notiz von mir. Ich blieb stehen und ging in die Hocke, um es besser beobachten zu können. Es sah wirklich aus wie ein zu groß geratener Sperling und wie ein solcher bewegte es sich auch. Hektisch hüpfte es von einem Fleck zum Anderen und pickte auf dem Boden, bis es mein Starren bemerkte und inne hielt. Ein paar Sekunden starrten wir uns an und als ich meinen Arm nach dem Vogel ausstreckte, flog es schließlich aufgeschreckt davon. Enttäuscht ging ich wieder in aufrechte Position und setzte meinen Weg zum Turm fort.        Nachdem ich innen angelangt die erste Stufe diesmal ohne schmerzlichen Zwischenfall genommen hatte, erreichte ich nun schwer atmend den fünften Stock. Das Gelaufe des Tages hing mir in den Knochen und auf dem Weg nach oben musste ich mehrmals Pausen einlegen. Dabei hatte ich immer wieder ein paar Priester getroffen, die jedoch alle stumm an mir vorbei gingen. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass ich wenige Stunden zuvor bereits schon mal hier gewesen war und meine erste Begegnung mit einem echten Pokemon gehabt hatte. Das Bild, das sich mir bot, hatte sich nicht groß geändert. Tamao kniete auf dem Boden neben Nachtara, welches im Gegensatz zu heute Mittag die Augen geöffnet hatte und zufrieden ihren Kopf auf den Schoß der alten Frau gelegt hatte. Auch Psiana lag neben Nachtara und leckte ihm zärtlich die Ohren.  Normalerweise würde ich anklopfen aber es gab nichts, an das ich hätte klopfen können. Also machte ich mich verbal bemerkbar und räusperte mich leise. Die drei drehten unison ihre Köpfe in meine Richtung. Ein wenig verkrampft winkte ich der alten Frau auf dem Boden zu. "Ich wollte nur sehen, wie es Nachtara geht. Darf ich kurz bleiben?", fragte ich sie leise. "Aber natürlich, bitte setzt dich", antwortete sie mir, woraufhin ich mich neben ihr niederließ. Die Ohren des Nachtara zuckten unregelmäßig, während Psiana sich nun an seinen Rücken kuschelte und die Augen schloss. Das Psycho-Pokemon war ein wenig kleiner als ihr Bruder aber dennoch von erstaunlicher Größe. "Du hast eine Brille, das steht dir", sagte sie lächelnd, woraufhin ich ihr schüchtern an meiner Brille zupfend dankte. Nach dem Kompliment saßen wir schweigend da.   "Du hast meinen ältesten Freund gerettet. Ich weiß nicht, wie ich dir dafür jemals danken könnte", sagte Tamao plötzlich. Ihre Augen glänzten wieder gefährlich und drohten gleich in Tränen auszubrechen. In Vorbereitung rutschte ich ein wenig nach hinten, nur für den Fall, dass ich wieder in einen Klammergriff genommen wurde. "Ich habe es eigentlich nur gestreichelt. Was ich da genau bewirkt habe, weiß ich nicht", gestand ich. Sie schüttelte ihren Kopf. "Das 'wie' ist völlig egal, jedenfalls für mich. Was zählt ist, dass es ihm besser geht." Sie nahm meine Hand in die ihre und drückte sie mütterlich. Ich erwiderte ihre Geste. "Kann es schon aufstehen?", erkundigte ich mich nach ein paar Momenten des stillen Schweigens. Tamao schüttelte den Kopf. "Er ist noch sehr schwach von der mangelnden Ernährung. Seine Beine wollen ihn einfach noch nicht halten. Aber er ist wach und hat aus eigener Kraft getrunken." "Das wird schon noch", sagte ich aufmunternd. Wie in Trance war meine Hand wieder zum Nachtara gewandert und kraulte es jetzt wieder hinter den Ohren. Psiana hatte die Augen geöffnet und beobachtete jede meiner Gesten. "Haben Sie Psiana gebeten uns heute zu folgen?", fragte ich die Frau im Kimono. Diese schaute mich jedoch nur überrascht an. "Ach, da war Psiana den ganzen Tag. Ich hatte mich schon gefragt, wo sie gesteckt hat. Sie ist dir gefolgt?" "Ja, vor jedem Laden hat sie gewartet. Im Pokemon Markt hat sie mir sogar eine aufgebrachte Menge vom Hals gehalten", erzählte ich ihr. Ein nostalgischer Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht, als sie ihren Blick auf das Psiana legte. "Sie war das Pokemon meiner Schwester Umeko", sagte sie plötzlich. Als sie den Namen ihrer Schwester erwähnte, zuckte Psiana kurz mit den Ohren, bewegte sich ansonsten jedoch nicht. Ich erinnerte mich daran, was mir die Mädchen erzählt hatten. Tamaos Schwester war letztes Jahr verstorben, also hatte Psiana jetzt keinen Trainer mehr. Schlimmer, sie hatte ihre Bezugsperson verloren. Auch ein Pokemon trauerte nach einem Verlust. Ich nickte und gab ihr zu verstehen, dass ich ihre Situation nachvollziehen konnte. "Wir drei sind die Einzigen, die noch übrig geblieben sind", fuhr sie leise fort. "Alle Gründungsmitglieder unserer Tanzgruppe sind bereits verstorben. Die Mädchen sind bezaubernd, aber sie sind nicht meine Familie. Der Gedanke Nachtara zu verlieren hat sicherlich nicht nur mir Angst eingejagt." Ihr Blick fiel auf Psiana. Fragend schaute ich sie an. Sie hatte von Gründungsmitgliedern gesprochen. War sie etwa Teil der Gruppe, gegen die schon Gold gekämpft hatte? Ihre Geschichte war traurig und gleichzeitig faszinierend. Sollte sie wirklich eine DER Kimono-Frauen sein, dann sind ihrem Alter nach zu urteilen wirklich mindestens 20 Jahre seit den Geschehnissen um Gold vergangen. "Ich freue mich jedenfalls, dass es ihm wieder besser geht", sagte ich in dem Versuch das Thema in weniger traurige Gefilde zu lenken. "Morgen werden wir aufbrechen und den legendären Trainer suchen." Ich hatte das Gefühl ihr von unseren Plänen erzählen zu müssen. Indirekt war sie ja von dem Erfolg unserer Unternehmung betroffen. "Der Hohepriester war vor einiger Zeit bei mir und hat mir alles berichtet. Im Namen aller Trainer kann ich euch nur viel Erfolg wünschen." Ihre Stimme hatte etwas Warmes und Beruhigendes. Sie drängte nicht nach Erfolg, sondern sie hoffte das Beste.   Ich erkannte, wenn ich überflüssig war und entschied, mich zurückzuziehen. Mit knackenden Knien stand ich auf und verabschiedete mich von dem Trio. Tamao wünschte mir noch einmal alles Gute, konzentrierte sich dann aber wieder auf die Pokemon. Als ich hinter dem Stellschirm war hörte ich sie mit ihnen reden, konnte aber nicht ihre genauen Worte verstehen. In diesem Moment überfiel mich das Bedürfnis zu Gähnen und ich machte mich wieder die Stufen hinunter und Richtung Hütte, wo ich unter den Futon krabbelte. Das Kissen warf ich sofort weg - dämliche Kerne!- und glitt in einen traumlosen Schlaf. __________________________________________________________________        Das Erste, was ich hörte, waren eine Gruppe Taubsis vor meinem Fenster. Die schienen sich dem Lärm nach zu urteilen mit einer Horde Habitak zu zanken. Frustriert drehte ich mich auf den Bauch und zog die Decke nach oben. Aber es half nichts. Das Schicksal spielte mir hier einen üblen Streich. Ich hatte bisher nur einmal in einem Futon übernachtet und bei dieser Gelegenheit hatte eine Horde kreischende Krähen meine Reisegefährten in aller Herrgottsfrühe aus dem Schlaf gerissen. Ich selbst hatte damals nichts mitbekommen, was noch Jahre später gerne als lustige Geschichte erzählt wurde. Jetzt in diesem Moment wusste ich, wie sich damals meine Freunde gefühlt haben mussten. Ein paar Minuten blieb ich bäuchlings liegen und gab meinem Gehirn Zeit wach zu werden. Langsam kehrten die Eindrücke des gestrigen Tages zurück. Es ist bereits so viel passiert, dass ich mir kaum vorstellen konnte, erst ein Tag hier zu sein. Derweil kreischten die Vögel noch immer direkt vor meinem Fenster. In mein nicht vorhandenes Kissen stöhnend beschloss ich auch genauso gut aufstehen zu können. Es war zwar bereits schon viel passiert, aber das eigentliche Abenteuer würde erst heute beginnen. Durch die kleinen Fenster sah ich, dass die Sonne gerade erst aufging. Da ich mir nicht noch ein Bad einlassen wollte war ich gezwungen heute wohl oder übel den Schlauch zu benutzen. Geschickter stellte ich mich nicht an, als noch beim ersten Mal. Im Gegenteil ich hatte das Gefühl das Wasser ging überall hin nur nicht dahin, wo ich es haben wollte. Nach der morgendlichen Erfrischung zog ich schließlich meine Kleider an. Die schwarze, lange Hose hing locker an meinen Beinen. Im Wald oder in Höhlen würde eine lange Hose sicher praktischer sein, als eine kurze. Generell bevorzugte ich lange Sachen, selbst im Sommer. Mit Hitze kam ich glücklicherweise ganz gut klar. Zu meiner Freude hatte die Hose zusätzlich noch Taschen an den Seiten, in denen man Kleinigkeiten verstauen könnte. Als ich zufrieden mit dem Sitz der Hose war streifte ich mir ein dunkel grünes, schlichtes T-Shirt mit Ärmeln bis zu den Ellenbogen über. Im Gegensatz zur Hose saß das Shirt enger, was aber auch daran liegen konnte, dass ich das in der Frauenabteilung besorgt hatte, während die Hose eins der Teile gewesen war, die ich bei den Männern gekauft hatte. Zum Schluss zog ich eine dunkle ärmelfreie Weste mit Stehkragen und silbernen Streifen am Reisverschluss über. Für den Moment zog ich den Verschluss nicht zu und ließ die leichte Weste locker hängen. Meine Haare bändigte ich in einem Pferdeschwanz - das sollte die geschickteste Lösung während einer Reise sein. Nicht, dass ich die Haare gewöhnlicherweise anders trug. Ich mochte den Pferdeschwanz.   Zufrieden betrachtete ich mich im Spiegel. Zusammen mit der Tasche, an der auf Hüfthöhe der Superball hing, sah ich aus, wie ein echter Pokemon-Trainer. "Fehlen nur noch die Pokemon", sagte ich zu mir selbst in den Spiegel grinsend. Ich wusste nicht, wo ich hin sollte, also zog ich mir meine festen Schuhe an und verließ die Hütte. Alles, was ich zurück ließ, waren die Sachen, in denen ich hier angekommen war. Die würde ich jetzt nicht mehr brauchen. Die Morgenluft war frisch und es roch nach feuchtem Gras. Der Himmel war jedoch bereits schon jetzt wolkenlos, was versprach ein schöner Tag zu werden. Gute Voraussetzungen zum Reisen. Als ich um den Turm bog, sah ich helle Aufregung. Ein Dutzend Priester rannten von einem Eck ins andere. Manche trugen Wassereimer, wieder andere einen Besen. Anscheinend gingen sie ihren alltäglichen Aufgaben nach. Einer von ihnen wurde jedoch auf mich aufmerksam und kam auf mich zu. "Heilerin! Sie sind früh", sagte er sich verbeugend. Ich steckte die Hände in meine Hosentaschen. "Ich konnte nicht mehr schlafen. Komme ich ungelegen?", fragte ich während ich an ihm vorbeischielte und den anderen beim Rennen zusah. Der junge Mann wedelte verneinend mit den Händen. "Nicht doch! Ich werde sofort den Hohepriester holen." Und damit war er auch schon im Turm verschwunden. So hatte ich das eigentlich nicht gemeint, auch wenn ich schon gerne den Hohepriester sehen wollte. Während ich wartete ließ ich mich auf der obersten Stufe zum Turm nieder und beobachtete den Kopf auf meiner Hand abstützend die Geschäfte der Priester. Es dauerte eine Weile bis Tahmoh hinter mir auftauchte und mich an der Schulter berührte, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen. "Guten Morgen, Miss Mimi", begrüßte er mich. Ich sprang schnell auf und klopfte mir den Staub von der Hose, um die Begrüßung zu erwidern. "Es freut mich, dass du voller Tatendrang bist, das weiß ich und jeder andere Bewohner zu schätzen", sagte er milde lächelnd. Nunja, dass wilde Vögel der Grund für mein frühes Erwachen war, behielt ich lieber für mich. Stattdessen nickte ich nur. "Wie ich sehe bist du auch schon beinahe bereit zur Abreise." Er trat ein wenig zurück und begutachtete mich von oben bis unten und wirkte zufrieden. "Ich bin sicher Yumiko wird gleich zu uns stoßen. Sie wollte sich noch um ein wenig Proviant kümmern.", erklärte er. An Proviant hatte ich bis jetzt gar nicht gedacht, aber natürlich würden wir auch etwas zu Essen benötigen. Gut, dass wenigstens sie an Verpflegung gedacht hatte. Als ich an Essen dachte, meldete sich mein Magen hörbar, was den Priester zum Schmunzeln brachte. "Komm, wir frühstücken Etwas während wir auf Yumiko warten."   Ein Brötchen und Kanne Tee später erschien Yumiko im der Hütte, die wie es aussah das Privatgemach Thamohs war. Auch sie sah reisefertig aus. Gleich würde es ernst werden und wir werden unsere langen Weg beginnen. Als sie auch noch das Frühstück ausschlug warf mir der Priester einen Blick zu der sagte, dass die Zeit des Abschieds gekommen war. Gemäß meiner Erziehung räumte ich mein Geschirr auf die Küchentheke und wartete, bis weitere Anweisungen kamen. Tatsächlich gingen beide nach draußen wohin ich ihnen folgte. Ein paar Menschen waren bereits auf den Straßen und winkten uns zum Abschied. Tahmoh beriet uns den ganzen Weg über. Wir sollten nach Osten Richtung Mahagonia City gehen, sagte er. Wir sollten gefährliche Routen vermeiden und auf direktem Weg zu unserem Ziel wandern. Je näher wir dem Ausgang der Stadt kamen, desto aufgeregter wurde ich. Bisher hatte ich das kaum gespürt aber durch all die Warnungen des Priesters traf mich die Angst jetzt doch wie ein LKW in voller Fahrt. Hätte er bloß nicht damit angefangen.    Immerhin hatte ich Yumiko, eine erfahrene Trainerin, dabei. Sie würde schon auf uns beide aufpassen können. Als der Priester endlich in Schweigen verfiel beugte sich Yumiko zu mir und flüsterte mir ins Ohr. "Ich habe noch etwas für dich." Sie hielt mir etwas hin und ich war der Meinung, sie würde mir einen Teil des Proviants geben. Doch sie gab mir etwas Kleines, Grünes. "Yumiko! Das ist-." "Ein Freundschaftsball. Du warst gestern so traurig nur einen Ball bekommen zu haben und den hatte ich noch übrig." Sie grinste wie ein Honigkuchenpferd. Mir war die Bedeutung, die hinter der Wahl des Balles steckte durchaus bewusst. Ja, ich mag das Mädchen wirklich. So gut es im Laufen ging umarmte ich sie mit einer Hand und dankte ihr. Stolz fügte ich den Ball zu meinem Superball am Trageriemen hinzu. Nachdem mir Yumiko den Ball geschenkt hatte, ging es mir viel besser und ich konnte lachend dem Ausgang entgegen laufen. Oder besser dem Pokemon, das direkt am Ausgang scheinbar auf uns wartete. Es war Psiana. "Was will denn Psiana hier?" Auch Yumiko starrte den Priester an, so als erwartete sie eine Antwort von ihm. Dieser grinste verschwörerisch. "Nun, ganz offensichtlich will Psiana euch begleiten. Immerhin liegt ihr auch etwas am Erfolg eurer Mission", sagte er schelmisch. Psiana wartete, bis wir es erreicht hatten bevor es schließlich aufstand und die ersten Schritte hinaus aus der Stadt machte. Sie will uns also begleiten?! Mh, gut kombiniert Dr. Watson. Psiana lief immer weiter, weshalb der Priester keine großen Worte des Abschieds schwang.   "Euer Abenteuer erwartet euch. Es erwarten euch tolle Dinge, aber auch harte Zeiten. Eine Welt voller Träume und aufregender Pokemon."   Seine Worte im Ohr, die mir seltsam vertraut vorkamen folgten wir Psiana hinaus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)