Nie ohne Dich! von nufan2039 ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ich versuchte Dalilah vor meiner Abreise nach England mehrfach zu erreichen. Ich hatte gehofft, dass sie sich einkriegen würde. Es nicht weiterhin persönlich nehmen würde und nur, weil ich temporär wegziehen würde, würde das gar nichts an unserer Beziehung ändern. Die Beziehung, die eine tiefe Freundschaft war. Von meiner Seite aus hätte es jederzeit mehr sein können, aber ich wusste, dass ich keine Chance bei Dali hatte und das akzeptierte ich. Ich wollte niemals auf ihre Nähe verzichten. Im Flugzeug nach England bekam ich wirklich Angst, dass ich Dalilah in ihrem Sturkopf wirklich nie wieder sehen würde. Auch meine anderen Freunde hatten verständnislos reagiert, Stella wäre in einem Internat schließlich wirklich sicher und ich war nicht gerade der Beschützertyp in ihren Augen, aber sie ließen mich machen, vermuteten, dass ich das brauchen würde, um alles verarbeiten zu können. So war es auch, ich musste den Tod meines besten Freundes verarbeiten. Er war in meinen Armen gestorben. Er war vor meinen Augen erschossen worden und ich durfte nichts darüber sagen, auch das musste ich ihm versprechen, bevor er starb. Ich hatte selbst Angst, vor dem, was mich nun erwarten würde. Ich würde dort nur Stella kennen. Es war ein neues Land, eine neue Schule und das im letzten Schuljahr... Ich hatte einen großen Streit mit meinem Dad gehabt, als es um das Internat und die Schule ging. Aber letztlich hatte er klein beigegeben. An sich hatte ich wirklich Glück gehabt, was das Internat anging. Ich bekam ein Zimmer für zwei für mich allein, aber ich durfte kein Handy haben und auch sonst durften an der Schule keine elektronischen Kommunikationsgeräte genutzt werden. Ich hatte keine Chance auf Kontakt nach außen, abgesehen von altmodischen Briefen. Das hatte mir vorher keiner gesagt, ich weiß nicht, ob mich das nicht abgeschreckt hätte. Ich war der totale Technikliebhaber. Ich recherchierte gern und viel und ich liebte all die Vorteile der Technik. So war ich absolut abgeschieden von meiner alten Welt. Leider hatte ich ansonsten kein Glück, was diesen Schulwechsel anging. Stella brauchte mich irgendwie gar nicht lange, obwohl sie immer wieder beteuerte, dass sie so froh sei, dass ich mit ihr mitgekommen sei, schien sie schnell über Duncans Tod hinweg gekommen zu sein und sich neu zu orientieren und die Vergangenheit hinter sich lassen zu wollen. Ich verstand das, aber es machte mich auch wirklich traurig, denn ich hatte mein ganzes Leben aufgegeben, damit sie nicht allein sein würde. Wenn ich ehrlich bin, war ich sehr einsam, fand in der Schule keinen wirklichen Anschluss und durch diesen altmodischen Briefkontakt, verlor ich auch den Kontakt zu seinen Freunden zu Hause, da diese einfach keine Zeit fanden, mir zu antworten. Mal telefonieren oder eine SMS beantworten wäre etwas anderes gewesen, aber das Briefe schreiben war absolut nicht ihr Ding. Ich warf es ihnen nicht vor, ich schrieb auch nur, weil ich ohnehin nichts anderes zu tun hatte. Mir war furchtbar langweilig, das ging auch so schon immer sehr schnell bei mir, aber an diesem vorsintflutlichen Internat war es noch schlimmer als je zuvor. Bald hatte ich das riesige Geländer der Schule erkundet, mich durch die Bibliothek gearbeitet, aber das alles änderte nichts daran, dass ich mich vollkommen fehl am Platz fühlte. Immer wieder versuchte ich auch Dalilah zu erreichen, aber jeder Brief kam ungeöffnet zurück. Jedes Mal öffnete ich ihn und schrieb unter ihm weiter und versuchte dann auf eine neue Weise, ihn ihr zukommen zu lassen. Ich wünschte mir wirklich ich hätte ihre Möglichkeiten gehabt, aber die hatte ich nun einmal nicht, also tat ich alles menschenmögliche. Mehr war ich nun einmal nie gewesen. Nur ein Mensch und mehr als ein Mensch konnte ich nicht schaffen, egal wie sehr ich jedes Mal an meine Grenzen ging. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)