Secrets, Guns and Suits von Sunwings ([Zorro x Nami]) ================================================================================ Kapitel 9: Race. ---------------- Ninth. Race.     Nami sah mit zunehmender Ungewissheit aus dem Autofenster. Hatte sie wirklich die richtige Entscheidung getroffen? Oder lief sie blindlings in eine Falle? Aber Robin wollte sie zum roten Shanks bringen. Namis Vater. Allein schon bei dem Gedanken daran, dass ein Teil von ihr selbst auf dieser Erde war, bereitete ihr ein Kribbeln im Bauch. Sie hatte viele schlimme Dinge über Shanks gehört, aber auch viele Gute. Zum Beispiel spendete er jedes Jahr Unmengen von Geld an das Waisenhaus der Stadt Detroit, was wirklich seltsam für einen Kriminellen war. Wie würde er reagieren, wenn sie vor ihm stand? Wusste er überhaupt, dass sie existierte? Und wenn, warum hatte er sie dann nie aufgesucht? Vielleicht war er enttäuscht von dem Werdegang seiner Tochter und wollte daher nichts mit ihr zu tun haben? Immerhin war er der meist gefürchtete Mafiaboss in den USA und sie selbst besaß eine Orangenplantage, hatte einen notgeilen Nachbarn und war in einen Auftragskiller verliebt, den sie jetzt womöglich nie wieder sehen würde. Von ihrem ursprünglichen Ziel, dass sie schon ihr ganzes Leben verfolgte, war sie nun meilenweit entfernt. Aber ihr Vater würde ihr dabei bestimmt auch helfen können? Vermutlich sogar besser als die Jungs... Allein bei dem Gedanken daran, dass sie den Jungs, die sich die letzten Wochen so rührend um sie gekümmert hatten, den Rücken zukehrte, wurde ihr speiübel. Nico Robin warf ihr von der Seite immer wieder verstohlene Blicke zu. Kurz bevor sie in den Wagen eingestiegen waren, hatte sie von Nami verlangt, all die Verkabelungen, mit denen Lysop sie versehen hatte, in den nächstbesten Mülleimer zu werfen. Sogar von den Kontaktlinsen hatte sie gewusst. Erneut kroch dieses ungute Gefühl in ihr hoch und sie fragte sich, ob sie wirklich im richtigen Wagen saß oder ob sie doch besser bei den Jungs hätte bleiben sollen. Sie schüttelte frustriert ihren Kopf und versuchte sich auf die Straße vor ihr zu konzentrieren. Robins Wagen führte sie über eine düstere Landstraße, die über geschwungene Hügel führte. Sie war so in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht mal bemerkt hatten, dass sie sich schon lange nicht mehr in der Stadt befanden. „Wohin fahren wir?“, fragte sie schließlich zögerlich. „Das wirst du schon bald sehen“, war die schlichte Antwort seitens Robin, während sie nach rechts abbog, wo die Straße immer steiler wurde. Nami kramte in ihrem Kopf nach der Straßenkarte von Michigan, doch vergebens. Ihre Selbstzweifel waren im Moment so groß, dass sie vermutlich nicht mal mehr nach Hause finden würde. Erschöpft ließ sie sich in ihrem Sitz zurückfallen, während ihr Blick auf die Uhr am Armaturenbrett fiel. Mittlerweile hatten die Jungs bestimmt mitbekommen, dass sie nicht mehr in der Stadt war...   „Wo zum Teufel ist sie?! Sie kann doch nicht einfach verschwunden sein, Lysop!“ Zorro raufte sich die Haare, während er ungeduldig den Gehsteig auf und ab ging. Er konnte Lysops schweren Atem durch den Knopf in seinem Ohr hören. „Ich versuchs ja, Zorro! Aber sie hat ihren Ortungschip und alles andere in einen Mülleimer am Chicago Boulevard entsorgt! Ich kanns einfach nicht fassen, dass sie sich von Nico Robin beeinflussen lässt! Was ist bloß in sie gefahren?!“ Diese Frage hatte sich Zorro selbst bereits tausend Mal gestellt, seit sie verschwunden war. Er gab sich selbst die Schuld daran, denn er hätte an ihrer Seite bleiben sollen, aber stattdessen hatte er sie im Stich gelassen, um selbst den großen Held zu spielen. Er hatte sie nicht beschützen können, nachdem er ihr sogar versprochen hatte, er würde sie nicht alleine lassen. Am liebsten würde er sich dafür selbst eine Kugel in seinen verdammten Dickschädel jagen. Ace und Law standen mit missmutigen Mienen neben ihn, während er immer noch hin und her lief. „Ich wusste, dass auf sie kein Verlass ist“, meinte Law mit hochgezogenen Augenbrauen. Sofort packte Zorro ihn wütend am Kragen und drückte ihn grob an die nächste Hausmauer. „Was hast du da gesagt?!“ Doch Law blieb vollkommen relaxt. „Ich sage nur die Wahrheit. Sie hat die erstbeste Möglichkeit um von hier zu verschwinden ergriffen. Nur ist sie jetzt in den Händen von Nico Robin. Darüber hätte sie vielleicht besser zweimal nachdenken sollen.“ Ohne Rücksicht auf seinen Kumpel verpasste Zorro Law einen deftigen Kinnhacken, worauf Law stark ins Straucheln geriet, doch Zorro packte ihn erneut am Kragen und drückte Laws Körper hart gegen die Wand. „Hör auf, so über sie zu reden!“, keifte er, doch in seinem Innersten war er genauso enttäuscht von Namis Entscheidung wie Law. „Es muss einen guten Grund dafür geben“, fügte er hinzu und ließ Law nun endlich los. Dieser strich sich schmerzerfüllt über sein Kinn und funkelte Zorro wütend an. „Das ist der Grund, warum wir keine Frauen in unserem Team haben! Du flippst komplett aus, wegen nichts! Wenn du ihr wirklich etwas bedeutet hättest, wäre sie jetzt noch hier.“ So hart wie diese Worte von Law auch waren, so sehr sträubte sich Zorro auch gegen die Wahrheit, die sein Kumpel ihm gerade ins Gesicht gesagt hatte. Nun mischte sich auch Ace ein, als Zorro wieder Anstalten machte, auf Law loszugehen. „So sehr ich dieses Schlammcatchen auch genieße, aber wir sollten uns wirklich mal beruhigen, okay? Wir müssen warten, bis Lysop eine Spur findet. Davor können wir nichts unternehmen!“, sagte er ernst, während er die beiden Streithähne auseinander drückte. „Und wo zum Teufel steckt eigentlich mein bekloppter Bruder?!“   „Hey, Leute! Ich war eben noch bei McDonald’s. Hab ich was verpasst?“, hörten sie da auf einmal eine allzu bekannte Stimme hinter ihnen. Mit zornigen Mienen drehten sie sich zu Ruffy um, der ihre Blicke mit unschuldigem Lächeln erwiderte. „Ehm ... also habt ihr keinen tollen Abend gehabt?“, fragte er unsicher. Als Zorro auch auf Ruffy losgehen wollte, hielt Ace ihn abermals zurück. Stattdessen knöpfte er sich seinen kleinen Bruder selbst vor. „Du bist der größte Vollidiot, den es auf dieser Welt gibt! Nami hat zusammen mit Nico Robin die Fliege gemacht!“ „Wirklich? Wo sind sie denn hin?“ „Ich bring ihn um!“, grollte Zorros Stimme, worauf einige Passanten sich erschrocken zu dem Geschehen umdrehten. Sofort ließ Ace von seinem Bruder ab, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. „Wir wissen nicht, wohin die beiden sind, okay? Deswegen ist unser Gorilla hier ja auch so blutrünstig. Seine Jane wurde von einem heißen Miststück gestohlen! Wir können froh sein, dass er nicht auf das Dach vom nächsten Hochhaus steigt und sich wild auf die Brust klopft während er mit seinem Lockruf die Fenster der Häuser zum Zittern bringt!“ Ruffy runzelte darauf die Stirn. „Hä?! Wovon redest du da?“ „Hast du dir überhaupt jemals einen Film angesehen?“ „Nö...“ Ace seufzte schwer und ließ sich gegen die Wand hinter sich fallen. „Du bist ein hoffnungsloser Fall.“ „Könnten wir uns jetzt bitte wieder auf das Wesentliche konzentrieren?“, knurrte Zorro und warf den beiden einen wütenden Blick zu, worauf die Brüder sofort ins Schweigen verfielen. Zufrieden wandte er sich nun wieder an Lysop: „Gibt’s was neues, Langnase?“ Es dauerte ein paar Sekunden, bis der Technikfreak endlich antwortete: „Diese Robin machts mir wirklich schwer, Leute. Und die Polizei hat ein paar neue Firewalls für die Straßenkameras eingebaut, aber die hab ich mittlerweile ausgeschaltet. Das Luder hat einen riesigen Umweg in der Stadt gemacht, um mich in die Irre zu führen, aber sie hat wohl keine Ahnung, wie gut ich wirklich bin“, lobte er sich selbst, worauf alle anderen mit den Augen rollten. „Komm auf den Punkt!“ „Schon gut, schon gut! Ich habs gleich ... oh, verdammt! Das sieht nicht gut aus!“ Ace stampfte mit seinem Fuß nervös auf den Boden. „Was soll das heißen?“ „Sie ist nach Osten gefahren, Richtung New York.“ „Na dann sollten wir sie endlich verfolgen, oder nicht?!“ „Das ist nicht so einfach. Es gibt drei Ausfahrten und da gibt es keine Kameras.“ Zorro strich sich wütend durch sein grünes Haar. Nico Robin musste das alles schon vor langer Zeit geplant haben. „Wir müssen uns aufteilen“, verkündete er seinen Freunden. „Ich nehme den Wagen. Law, du schnappst dir den Lieferwagen und nimmst die erste Ausfahrt.“ „Geht klar!“, mit diesen Worten lief Law zu dem Lieferwagen, in dem sich Lysops Kommandozentrale befand. Kurz darauf hatte er sich in den Verkehr eingeordnet und war um den nächsten Block verschwunden. „Ich schnapp mir das Motorrad!“, meinte Ace auf einmal, worauf Zorro ihn skeptisch anblickte. „Das Motorrad? Wir haben doch nicht mal eines!“ Ace grinste schief und zeigte lässig auf eine Harley, die zehn Meter weiter geparkt war. „Ich leih es mir kurz mal aus“, lachte er, als Zorro ihn zornig anfunkelte. „Immerhin geht es um deine Prinzessin, okay? Du willst doch jetzt nicht etwa den Moralapostel spielen, oder Mr. Auftragskiller?“ Ace zwinkerte seinem besten Kumpel frech zu, während er sich auf den Weg zum Motorrad machte. „Ich nehme die zweite Ausfahrt!“ Ruffy sah seinem Bruder dabei zu, wie dieser sich vor das gestohlene Motorrad kniete und an irgendwelchen Kabeln zerrte. Nach kurzer Zeit ertönte ein lautes Dröhnen und Ace setzte sich mit zufriedenem Grinsen auf die Harley und flitze, mit einem letzten Blick auf Zorro und Ruffy, davon. Sein kleiner Bruder stemmte die Arme in die Hüften. „Und was soll ich machen? Ich kann doch nicht einfach mit dem Bus fahren, oder?“ Zorro schüttelte den Kopf und deutete auf den schwarzen Wagen. „Du fährst bei mir mit.“ Ruffy hüpfte freudestrahlend in die Luft und ließ sich mit einem Donut in der Hand auf den Beifahrersitz fallen. Zorro wollte gar nicht wissen, woher er diesen jetzt schon wieder hatte. Bevor er ebenfalls einstieg, blickte er nochmals in die Richtung, in die Ace und Law verschwunden waren. Irgendwie hatte er ein mulmiges Gefühl bei der Sache. Vielleicht taten sie ja genau das, was Nico Robin von ihnen wollte. Aber er hatte jetzt keine Zeit dafür, sich darum Sorgen zu machen. Wichtig war es, Nami zu finden und ihr diesen Unfug, den Robin ihr in den Kopf gesetzt hatte, wieder auszutreiben. Hastig stieg er in seinen Wagen ein und raste aus der Parklücke. Kurz bevor er die erste Kreuzung erreicht hatte, hörte er Lysops Stimme in seinem Ohr. „Zorro, du musst einfach immer geradeaus fahren, hörst du? G-E-R-A-D-E! Das heißt du sollst nicht abbiegen, verstanden?“ Zorro knurrte genervt. „Schon gut, ich werds schon nicht vermasseln!“ Ruffy legte seinem Freund beruhigend die Hand auf die Schulter. „Keine Sorge, Zorro. Es wird alles gut werden.“ „Woher willst du das wissen?“ Der Knallkopf zuckte einfach mit seinen Schultern. „Instinkt.“ „Es könnte eine Falle sein“, gab Zorro zu bedenken, während er ruhig dem Verkehrsverlauf folgte, obwohl er am liebsten wütend durchgehend hupen möchte. Warum zum Teufel war um diese Uhrzeit noch so ein Verkehr? „Stimmt. Es könnte eine Falle sein, aber ich glaube es nicht.“ „Einer von uns könnte dabei draufgehen. Du kennst Nico Robin.“ Ruffys Gesicht verdüsterte sich ein wenig als er aus dem Fenster sah. „Menschen sterben nun mal, Zorro.“   „Dein Vater wird sehr froh sein, dass er dich endlich kennenlernen kann“, meinte Nico Robin und blickte Nami mit beruhigendem Gesichtsausdruck an. „Er sehnt sich schon lange nach dir.“ „Achja?“, murmelte Nami stirnrunzelnd. „Warum hat er sich dann nicht früher bei mir gemeldet?“ Robin zuckte mit ihren Schultern. „Er hatte vermutlich Angst, dass du ihn abweisen würdest. Immerhin ist er ein Krimineller.“ „Und ich bin eine Heilige, oder was?“, schnaubte Nami. Sie fühlte sich immer unwohler in ihrer Haut und das nervöse Kribbeln in ihrem Nacken war nur schwer zu ignorieren. Irgendwas stimmte hier nicht. „Meinst du, die Jungs werden versuchen mich zu finden? Du weißt schon, wegen diesem Deal mit Big Mom.“ Robins Lippen kräuselten sich. „Ich rechne jeden Augenblick damit, dass einer von ihnen auftaucht“, antwortete sie. „Und ich weiß, dass es Zorro sein wird.“ Namis Atmung beschleunigte sich augenblicklich, als sie Zorros Namen hörte und dabei in Robins finsteres Gesicht starrte. Das mulmige Gefühl in ihrem Magen gewann nun doch die Oberhand. „Was ist hier los?“ „Ich habe keine Ahnung, was du meinst“, entgegnete Robin ruhig. „Aber ich dachte wirklich, du seist klüger.“ „Was soll das heißen?“ Robin schnalzte lächelnd mit ihrer Zunge. „So naiv. Deine Schwachstelle ist deine Familie. Vor allem die Tatsache, dass du deine richtigen Eltern nie gekannt hast. Traurige Geschichte, wirklich. Das habe ich mir zunutze gemacht.“ „Du hattest nie vor, mich zu meinem Vater zu bringen, nicht wahr?“ Die Wahrheit schmerzte wie eine schallende Ohrfeige und es lief Nami gleichzeitig kalt über den Rücken. Eine Gänsehaut breitete sich über ihren ganzen Körper auf und sie überlegte fieberhaft, ob sie einen Sprung aus dem fahrenden Auto überleben würde. Vermutlich nicht. Aber sie würde so oder so sterben. Nico Robin würde sie bestimmt nicht auf eine Tasse Tee bei sich zuhause einladen. Sie war in ihre Falle getappt, hatte sie sozusagen mit offenen Armen empfangen. Wie konnte sie nur so blöd sein und dieser Frau zu vertrauen und im gleichen Augenblick Zorro den Rücken zuzukehren? „Doch nicht so dumm, wie ich gedacht hatte“, grinste Robin kalt. „Ich habe einen Deal mit Big Mom.“   Bevor Nami über das eben Gesagte oder ihre Fluchtmöglichkeiten nachdenken konnte, hörte sie ein lautes Dröhnen und sie sah erschrocken nach hinten, wo sie ein blendendes Licht erblickte, das dicht hinter ihrem Wagen war. „Wir werden verfolgt“, sagte Robin, während sie wütend und ein wenig besorgt in den Rückspiegel sah. „Aber es ist nur einer.“ Sie drückte das Gaspedal voll durch, worauf das Auto schnell an Geschwindigkeit zunahm und sich gefährlich durch die kurvige Straße schlängelte. Nami klammerte sich an ihren Sitz. War das Zorro? Oder ein anderer von den Jungs? Ihr Herz schlug heftig in ihrer Brust, als sie hörte, wie das Dröhnen immer lauter wurde. Konnte sie wirklich noch gerettet werden? Hoffnung durchflutete ihren Körper. „Verdammt nochmal!“, fluchte Robin als auf einmal ein Motorrad neben ihnen herfuhr. Nami lehnte sich wagemutig über die Mittelkonsole, um einen besseren Blick auf den Fahrer des Motorrads zu erhaschen. Ihr Herz setzte einen Moment aus, als sie ein Büschel schwarzes Haar erkannt hatte. „Ace!“, schrie sie entsetzt auf, während er ihr munter zuwinkte und sich kein bisschen auf den Verkehr konzentrierte. Mit einem waghalsigen Schlenker nach rechts, krachte seine Maschine an ihren Wagen, worauf Nami in ihrem Sitz umhergeschleudert wurde. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Nico Robin eine Waffe aus ihrem Mantel hervorzog und sie gerade auf Ace richten wollte, doch Nami schnappte sich ihren Arm und krallte ihre Fingernägel in Robins Haut. „Versuch es erst gar nicht!“ Ace rammte den Wagen erneut - er hatte mittlerweile selbst seine Waffe in der Hand - während er mit der anderen versuchte seine Harley im Griff zu behalten. Während Nami immer noch versuchte, Robin die Waffe abzunehmen, schlug Ace mit dem Griff seiner Pistole das Fenster neben Robin ein. Splitter zerkratzten Namis Gesicht und Arme und das Auto kam gefährlich ins Schleudern, doch Robin erlangte rechtzeitig wieder die Kontrolle über das Lenkrad, bevor sie über die nächste Böschung hinabstürzen konnten. Diese kurze Gelegenheit nutzte Nami, um sich die Waffe aus ihrem Griff zu schnappen. Mit zitternden Händen richtete sie die Pistole auf Robin. „Das Spiel ist vorbei! Bleib stehen!“ Robin lächelte nur. „Du hast nicht den Mumm dazu.“ Nami versuchte ihr Herzklopfen zu ignorieren und biss sich verzweifelt in die Unterlippe. Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass Tränen über ihr Gesicht flossen. Sie wusste nicht mal, ob es Tränen der Hoffnung oder der Verzweiflung waren. Mit ganzer Kraft probierte sie ihre Arme ruhig zu halten, während sie auf Robins Kopf zielte. „Nami! Tu es!“, konnte sie Aces Stimme hören, doch sie hatte immer noch nicht die Kraft dazu, endlich abzudrücken. Sie war kein Killer. Sie hatte noch nie jemanden getötet. Und wenn sie Nico Robin jetzt in den Kopf schoss, wie sollte sie dann so schnell die Kontrolle über das Fahrzeug erlangen, bevor sie mit 180 gegen den nächsten Baum prallten? „Ich kann es nichts“, flüsterte sie verzweifelt, doch hatte sie die Waffe immer noch auf Robin gerichtet. Es war, als wäre sie erstarrt. „Weißt du, worauf Zorro wirklich steht?“, fragte Robin und zuckte kein einziges Mal, als sie in den Lauf der Waffe starrte. „Auf Killerfrauen.“ Und mit diesen Worten riss die das Lenkrad herum. Nami konnte Aces Grollen hören, als der Wagen gegen das Motorrad krachte und er die Kontrolle über die Maschine verlor. Sie konnte auch hören, wie die Reifen des Wagens quietschten und Metall auf Asphalt prallte. Und dieser Knall ... war das ein Pistolenschuss? Sie konnte nicht hinsehen, sie konnte sich einfach nicht bewegen. Ihre Augen hafteten immer noch an der Stelle, an der sie Ace das letzte Mal gesehen hatte. Als Robin ihr die Waffe aus der Hand riss, wehrte sie sich nicht. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit wandte sie ihren Kopf nach hinten.   Das Einzige was sie sah, war eine große Stichflamme, die sich in den dunklen Himmel erhob... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)