Jackson High von Melodie-chan14 (Sammelband) ================================================================================ Kapitel 15: Dancing in the Moonlight ------------------------------------ Schon den ganzen Nachmittag musste Rose diesen Mann ertragen. Seit dem Vorfall während der Mathe Sonderstunde, wollte sie nur noch Abstand halten können. Doch das ließ dieser Mistkerl natürlich nicht zu. Stattdessen hatte er es auch noch geschafft eine metallische Kette an ihr Halsband zu befestigen, wodurch sie ihm nicht mehr entkommen konnte. Sie verstand nicht, warum er solch großen Wert darauf legte. Es war doch ihre Sache, was sie am Nachmittag mit ihrer Freizeit anfing oder nicht? Wieso kette er sie also an sich? Nur weil er sie als sein Spielzeug und Eigentum ansah. Einen anderen Grund konnte es nicht geben. Doch in ihren Augen war das alles übertrieben. Sie war doch kein Hund, den man an die Leine legen konnte. Am liebsten hätte Rose ihm eine verpasst und wäre geflüchtet. Doch bisher gab es noch keine wirkliche Fluchtmöglichkeit aus diesem Internat. Außerdem benötigte Daliha sie gerade. Somit konnte die junge Dame ihre Fluchtpläne erst einmal über Bord werfen. Seufzend folgte sie ihrem Meister, welcher sie selbst am Abend noch nicht von der Kette an ihrem Hals erlöst hatte. Stattdessen schien Jack es auch noch zu genießen, dass jeder sehen konnte, zu wem die junge Dame gehörte. Vor allem Daliha schien er es unter die Nase reiben zu wollen. Wenn die Beiden an ihr vorbei gingen, schien er Rose noch näher an sich heranzuziehen und legte dabei sogar zwischendurch einen Arm um sie. Verstehen musste die junge Dame das nicht. Hauptsache er würde sie bald endlich los machen und somit von dieser Schmach entlassen. Sie wollte doch nur noch ihre Ruhe haben. Am besten in ihrem Zimmer. Doch jedes Mal, wenn sie sich danach erkundigte, wann er sie denn endlich gehen lassen würde, antwortete er lediglich mit „Geduld“. Wie viel Geduld sollte sie denn noch aufbringen? Langsam rissen alle Fäden. Auch wenn sie zugeben musste, dass er Pluspunkte beim Abendessen gesammelt hatte. Wobei sie dahinter ebenfalls einen Plan erkannte. Er hatte die junge Dame nämlich gefüttert. Nebenan an dem Tisch befand sich Daliha. Wahrscheinlich wollte er ihr erneut unter die Nase reiben, dass Rose nur ihm gehörte und sich auch von IHM füttern ließ. Wobei die junge Dame ihn ebenfalls anschließend füttern sollte. Somit gingen die Pluspunkte schnell wieder flöten. Er behandelte sie trotzdem wie eine Sklavin. Wobei sie sich gerne wieder von ihm füttern ließ. So musste sie sich ihre Hände wenigstens nicht schmutzig machen und konnte sich ein bisschen zurück lehnen. Er schien sogar versucht zu haben, sich ganz normal mit ihr zu unterhalten und sogar für das Verhalten im Klassenraum zu entschuldigen. Zumindest hatte Rose das Gefühl gehabt. Vielleicht schätzte sie ihn doch falsch ein und er war gar nicht so ein Monster. Irritiert blickte sich Rose um. Immer noch angekettet an Jack, versuchte sie herauszufinden, wohin er sie überhaupt schon wieder verschleppte. Es wurde langsam spät und der Mond war schon aufgegangen. Müsste sie nicht langsam in ihrem Bett liegen und schlafen? Wohin führte er sie? Hatte er etwa wieder irgendeine perverse, kranke Strafe geplant, von der Rose nichts ahnte? Schluckend versuchte die junge Dame zu erahnen, was in seinem Oberstübchen vor sich ging. Allerdings half alles nichts. Sie konnte sich in ihn nicht hinein versetzen. Er war wie ein Buch mit sieben Siegeln. Schwer zu knacken und wahrscheinlich wurde es noch niemals geöffnet. Einerseits wirkte er so redegewandt und manipulativ, wodurch man denken konnte, dass er zu jedem offen war, doch dann wiederum schien er sich vor allem und jedem zu verschließen. Hatte er Angst davor verletzt zu werden oder war es ihm einfach nicht vergönnt Freundschaft zu finden? Selbst zu seinen Kollegen schien er Abstand zu halten. Zumindest in den Augen von Rose. Irgendwie empfand sie Mitleid für ihn. Er musste doch einsam sein. Wollte er sie vielleicht deshalb die ganze Zeit bei sich haben? Brrr! Was denke ich da eigentlich? Er ist ein Arsch und hat es verdient! So! Er ist selbst schuld, wenn er jeden auf Distanz hält! Wäre er freundlicher, hätte er bestimmt er mehr Freunde, dachte sich die junge Dame energisch, während sie innerlich den Kopf schüttelte. Wie konnte sie für solch einen Mistkerl überhaupt so etwas wie Mitleid empfinden? Er hatte es wirklich nicht anders verdient. Wenn es nach ihr ginge, würde er auch einsam sterben. Wahrscheinlich würde sie dann sogar eine Party schmeißen. Hauptsache endlich weg von diesem Mann. Trotzdem bekam sie dieses Gefühl von Mitleid nicht mehr los, was sie schon wieder auf die Palme brachte. Verdammtes Arschloch! Nutzte ihr Mitgefühl schamlos aus und merkte es nicht einmal. Wie auch? Die Beiden schwiegen sich seit paar Minuten pausenlos an. Plötzlich ertönte Jacks Stimme und riss Rose aus ihren Gedanken. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie vor den Musikräumen stehen geblieben waren. Noch mehr Verwirrung breitete sich in ihr aus und sie fragte sich, was sie hier sollten. Wieso hatte er die junge Dame hergeführt. Doch außer ein kurzes „Komm“ huschte nichts aus Jacks Mund. Was war bloß los mit ihm? Beim Abendessen hatten sich Beide sogar Ansatzweise gut unterhalten. Naja zumindest Ansatzweise. Mehr allerdings auch nicht. Trotzdem schien er irgendwie wieder schlechte Laune zu haben. Was hatte Rose denn jetzt schon wieder falsch gemacht? Vielleicht lag es auch daran, dass er sich gegenüber den anderen Mädchen verstellte und versuchte so zu tun, als ob die Beiden die besten Freunde wären, und hinter deren Rücken behandelte er die junge Dame wie ein Stück Dreck. „Du erinnerst dich doch sicher daran, dass ich erwähnt habe, dass ich immer Perfektion von dir erwarte, oder?“, fragte er ziemlich ernst, woraufhin Rose eine Augenbraue in die Höhe zog. Endlich redete er wieder mehr und vervollständigte sogar einen kompletten Satz. Doch die Frage störte die junge Dame. Natürlich erinnerte sie sich daran. Doch was hatte das jetzt mit diesem Raum zu tun? Es war spät und so langsam war sie müde. Sie wollte nur noch ins Bett. Außerdem wäre doch sicher bald die Grenze erreicht. Wobei man mit seinem Meister das Zimmer nach 22:00 Uhr verlassen durfte. Trotzdem war es in ihren Augen viel zu spät. Vor allem schien sich irgendetwas in der Schule aufzuhalten, dass nicht gutartig zu sein schien. Was waren sonst die Augen von letzter Nacht gewesen? Etwa ihre Einbildung? Das konnte sich Rose nicht vorstellen. „Ja. Wieso?“, erkundigte sich Rose nun, damit sie endlich eine Antwort auf den ganzen Blödsinn hier finden würde. Schließlich standen Beide in einem komplett leeren Musikzimmer. Lediglich die Instrumente waren zu sehen. Das Licht war ebenfalls ausgeschaltet. Nur der Mond schien hinein. Genauso wie letzte Nacht, als er einfach den Schalter betätigt hatte und sie im Dunkeln tappen durfte. Das ausgerechnet mitten beim Spielen ihres selbst komponierten Liedes. Ob er die Dunkelheit wohl mochte? Vielleicht lag es auch an dem Mond. Wahrscheinlich war er ein Werwolf und fühlte sich davon angezogen. Lächerlich der Gedanke aber wenigstens erheiterte dies ein wenig Roses Stimmung. „Morgen werdet ihr wieder von mir in Tanzen unterrichtet. Natürlich musst du zusammen mit mir vorführen. Deshalb möchte ich mit dir üben“, erklärte Jack und begab sich zu dem Flügel in der hintersten Ecke. Ungläubig betrachtete Rose den Mann, welcher im Mondlicht doch gut aussehen konnte. Irgendwie bezaubernd. Lag allerdings lediglich am Mond. Rose liebte den Mond. Seltsamerweise verachtete sie allerdings die Nacht. Besser gesagt fürchtete sie diese. Ansonsten mochte sie die Nacht mehr als Tag. Was für ein Widerspruch, stellte sie gerade fest. Doch so war die junge Dame nun einmal. Voller Widersprüche. „Ihr glaubt doch nicht wirklich, dass ich mit EUCH tanzen werde, nachdem ihr mich im Klassenzimmer regelrecht vergewaltigt habt!“, beschwerte sich Rose und blickte ihn Hass erfüllt an. So schnell würde sie ihm diese Aktion garantiert nicht verzeihen. Ihr Hintern schmerzte immer noch ein wenig und das nicht nur dank den Peitschenhieben. Über die hätte sie sogar hinweg sehen können. Doch was darauf folgte, war einfach nur noch die Hölle und unverzeihlich. Plötzlich wandte Jack seinen Blick zu Rose und betrachtete sie von oben bis unten, als ob er versuchen würde, sie mit seinen Augen auszuziehen. Irritiert schritt die junge Dame etwas zurück. Doch kaum hatte sie geblinzelt stand der Mann vor ihr und hatte einen Arm um ihre Hüften gelegt. Errötet und überrascht starrte sie in sein Gesicht, bevor sie ihn versuchte von sich weg zu schieben. Schluckend und ahnend, dass es nicht funktionieren würde, holte sie mit ihrer bloßen Hand aus. Doch Jack fing diese so schnell wie möglich ab, woraufhin Rose ihn erschrocken ansah. Daraufhin näherte er sich ihrem Gesicht und schloss halb die Augen. Wollte er sie etwa küssen? Moment! Dazu war sie nicht bereit. Vor allem nicht, wenn er derjenige war, der es machte. Schnell presste sie ihre Lippen und kniff ihre Augen so fest sie konnte zusammen. Nur um dann zu spüren, dass es nicht ihren Lippen waren, die er berührte, sondern ihre Stirn. Überrascht und erschrocken öffnete sie eines ihrer langsam und schielte zu ihm nach oben. Sofort verfärbten sich ihre Wangen Rosa und ihr Herz pochte gegen ihre Brust. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Als er sich langsam von ihrem Kopf löst, begann er sacht über ihren Po zu streicheln, woraufhin sie ihm einen knurrigen Blick zu warf und sich nun von ihm losriss. Frech grinsend, stemmte er eine Hand auf seine Hüfte. Sich selbst fragend, was er da gerade eigentlich gemacht hatte. So etwas war neu für ihn. Normalerweise war er nicht so nett. Doch ein wenig eingesehen hatte er schon, dass er bei Mathe zu weit gegangen war und irgendwie musste er sich bei ihr entschuldigen. Außerdem musste er sie endlich an sich binden können. Ansonsten würde sich sein Spielzeug noch mehr an diese Lesbe heften. „Wirst du jetzt mit mir tanzen? Ich bin zu weit gegangen. Ich sehe es ein. Verzeihst du mir also, mein Kätzchen?“, fragte er ruhig, schon fast freundlich und irgendwie rührend, woraufhin Rose durch ihre Nase seufzte und die Arme hinter ihrem Rücken verschränkte. Leicht schielte sie zu Boden, während sie überlegte. Ihre Haare wichen nach rechts und einzelne Strähnen wanderten über ihre Schulter. Schließlich seufzte die junge Dame lautstark und strich sich vereinzelte Strähnen aus dem Gesicht, bevor sie sich an ihn wandte und sagte: „Schön von mir aus.“ Zufrieden setzte sich Jack zurück an das Klavier und schielte zu seiner Sklavin, die hilflos in der Gegend stand. So ganz verstand sie noch nicht was sie machen sollte. Somit musste er ihr wohl alles erklären. Dabei hatte er mal angenommen, dass sie klüger sei als die Anderen. Schließlich war sie doch etwas ganz Besonderes mit ihrer Abstammung. Zwar nicht so besonders wie er, das war ja klar, allerdings trotzdem anders als die normalen Mädchen, die lediglich reiche Eltern besaßen. „Nun, Prinzesschin, du meintest doch, dass du tanzen könntest. Führ es mir vor.“ „Alleine?“, fragte Rose verwundert. Ohne Partner wäre das ziemlich problematisch. Vor allem wenn es um Drehungen oder Hebefiguren ging. Diese könnte sie unmöglich alleine vorführen. Seufzend schüttelte Jack den Kopf. Sie verstand ihn einfach nicht. Dummkopf. „Natürlich nur die Grundschritte. Ich will lediglich sehen, ob du den Takt halten kannst. Danach tanzen wir gemeinsam. Jetzt verstanden, Püppchen?“, erklärte er ihr enttäuscht davon, dass sie nicht selber auf die Idee gekommen war. Daraufhin nickte sie und lächelte ein wenig. „Gut! Ich kann aber nicht soooo viel. I-ich kann… ein bisschen Tango und Samba…“, äußerte Rose leicht verunsichert. Natürlich hatte man ihr diese Tänze beigebracht. Doch perfekt ausführen konnte sie sie nicht, da ihr Tanzlehrer einen Unfall gehabt hatte und sich das Bein brach. Danach hatte er sich nie wieder bei ihrer Familie gemeldet. Er hatte Angst, dass dies ein Einschlag gewesen war. Dabei hatte niemand etwas gegen ihre Familie. Zumindest nicht, dass die junge Dame wüsste. Oder doch? „Recht feurige Tänze. Wie kommt das?“, fragte Jack neugierig, woraufhin sich Rose verlegen am Kopf kratzte. „Meine Eltern wollten mich mit meinem Tanzlehrer verkuppeln. Somit hatten sie ihm befohlen, dass er mir nur solche Tänze beibringen sollte. Naja und Walzer natürlich. Sowohl der normale, als auch der Wiener Walzer“, erkläre Rose verlegen. Dass sie damals nichts von ihrem Lehrer wollte, hatte sie ihm verschwiegen. Sie wollte beobachten, ob dieser Mann ein bisschen eifersüchtig werden würde. Irgendwie wirkte er es auf Daliha zu sein. Doch bisher hatte Rose keine Beweise. Vielleicht würde sie jetzt einen erhaschen. Doch leider tat sich nichts. Jack wirkte eher unbeeindruckt. Innerlich seufzte die junge Dame. Er trug nicht nur wortwörtlich eine Maske über seinem echten Gesicht, sondern auch seine Mimik schien er unter einer unsichtbaren zusätzlich zu verstecken. Wieso nur? Konnte er nicht offen zeigen, was er fühlte? Rose fände das ausnahmsweise mal erfrischend. „Verstehe. Nun gut. Dann führe es vor“, befahl Jack, bevor er seine Finger über die Tasten gleiten ließ. Sein Blick ruhte allerdings die ganze Zeit auf Rose, welche sich im Rhythmus des Taktes, den Jack vorgab, bewegte. Zuerst war es der Walzer, den sie vorführte. Elegant ließ sie sich tragen und ihre Füße leiten. Danach der Wiener Walzer. Ein wenig schneller und auch mehr durch den Raum bewegend. Daraufhin folgte der Tango. Ohne einen Partner war sie doch ein wenig überfordert, stolperte über ihre zwei linken Füße und stürzte zu Boden. Mit einem schmerzlichen „Au“ rieb sie sich leicht über den Hintern. Seufzend erhob sich Jack vom Klavier und reichte ihr Gentleman like seine Hand, sodass sie aufstehen konnte. Irritiert über diese Nettigkeit zögerte sie zuerst, nahm seine Hand allerdings doch an und ließ sich in seine Arme zerren. Kurz darauf stellte er sie gerade hin und begab sich zu seinem Radio, welches er unbemerkt angeschlossen hatte. Danach wandte er sich wieder an sie. Sofort reichte er ihr seine rechte Hand, in welche sie ihre legte, und seine linke legte er auf ihre Hüften. „Kinn hoch, sonst siehst du aus wie ein Nilpferd“, beschwerte er sich, woraufhin sie ihm am liebsten erneut eine Ohrfeige verpasst hätte. Dieses Mal hätte er sie nicht aufhalten können. Dafür hätte sie schon gesorgt. Doch damit dieses Training nicht ruiniert wurde, schluckte sie ihre Wut hinunter und atmete kurz tief ein und aus. Danach legte sie die Schultern zurück, streckte ihre Brust raus und hob das Kinn leicht an. Dass sie ausgerechnet mit ihm tanzen musste, missfiel der jungen Dame. Trotzdem schien ihr Körper darauf zu reagieren, denn ihr Herz klopfte schon wieder gegen ihre Brust. Dabei fiel ihr auf, wie groß dieser Mann war. Viel größer als sie. Mindestens einen Kopf. Nun gut. Sie selbst war auch winzig. Doch beim Tanzen störte so etwas nicht. Ganz im Gegenteil. Es war für den Mann angenehmer, wenn die Frau kleiner war. Desto besser passte sie beim Drehen unter dem Arm hindurch. Ein wenig zog er sie enger an sich, woraufhin sie die Hitze, die von ihm ausging, spüren konnte. Röte stieg wieder in ihr Gesicht. Was war bloß los mit ihr. Ob es daran lag, dass sie diese Nähe von einem Mann nicht gewohnt war? Lediglich ihr Vater hatte sie so eng umschlungen – naja und ihr Tanzlehrer natürlich -. War sie damals bei ihrem Lehrer ebenfalls so verlegen und nervös gewesen? Sie wusste es nicht mehr. Sie konnte sich einfach nicht erinnern. Selbst wenn. Es war jetzt egal. Sie musste sich auf die Musik und den Takt konzentrieren. Hoffentlich hielt dieser Mann auch was er versprach. Nicht dass er lediglich so tat, als ob er ein super Tänzer war und eigentlich war er miserabel. Darauf konnte Rose gut verzichten. Jacks Blick wanderte langsam zu ihr und blieb bei ihren Augen hängen. Auch sie sah ihm in die Augen und musterte diese noch einmal. Grün und Blau. Wie sehr sie diese Konstellation doch faszinierte. DAS musste der Auslöser für ihr Herzklopfen sein. Garantiert! Schließlich mochte sie verschiedene Augenfarben. Endlich hatte sie die Lösung gefunden. Sie war doch ein Genie! Glücklich über ihr Gehirn, ließ sie sich von Jack durch den Raum führen. Zuerst tanzten sie den langsamen Walzer. Ruhig schwangen sie hin und her. Rose wollte ihre Augen schließen, doch Jack hielt sie auf. Sie sollte ihn dabei weiterhin ansehen. Wenn sie weiterhin in der Theater AG mitmachen wollen würde, müsste sie lernen sich von der Musik leiten zu lassen, auch wenn ihre Augen geöffnet waren. Rose nickte verständnisvoll und versuchte trotzdem auf die Musik eingehen zu können und sich darin zu verlieren. Allerdings fiel es ihr ungemein schwerer, als zuvor. Selbst mit ihrem Gehör war es nicht unbedingt leicht, denn Jacks Blick längte sie immer wieder ab. Wie konnte er so selbstsicher tanzen und sich von nichts beirren lassen? Dabei schien er sie die ganze Zeit mit seinem Blick zu fixieren. Was ging bloß in seinem Kopf vor sich? Allerdings musste Rose eine Sache diesem Mann lassen. Er war ein begnadeter Tänzer. Der Beste von dem sie sich jemals hatte leiten lassen. Sie konnte schwören, dass sie sich in seinen Stil immer mehr verlor und ihre Umgebung nicht mehr wie das Musikzimmer aussah, sondern eine Blumenwiese und über ihnen schien der Mond. Wie ein Scheinwerfer, schien er sie zu verfolgen. Es war wunderschön. Schon fast kitschig und triefte vor Romantik. Doch Rose konnte nicht anders als unwillkürlich sanft zu Lächeln. Auch Jacks Lächeln wirkte weniger schmierig als sonst. Viel mehr… glücklich? Was geschieht mit mir? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)