This is our jungle! von Toushirou ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Der Morgen kam schneller als es Aomine recht war und mit einem tiefen Brummen drückte er sich mehr an die Wärmequelle, die neben ihm lag. Für einen Moment war er überrascht, als er einen protestierenden Laut vernahm der einem Wimmern gleich kam, ehe er realisierte wo er war und schnell seinen Griff löste, um den anderen nicht zu erdrücken. „Sorry“, kam es lediglich aus seiner Kehle, während er den Blonden etwas genauer musterte. Wie es schien hatte er keine größeren Schmerzen, weswegen er erleichtert aufatmete. Er hatte doch wirklich für einen Augenblick vergessen wo er war, als er zusammen mit ihm aufgewacht war. Wie konnte ihm das nur passieren? Als er erneut eine Bewegung ausmachen konnte, sah er sofort zu Kise, der nicht minder müde schien, wie Aomine es noch vor ein paar Minuten gewesen war. Lediglich der leichte Schmerz, der in seinen Augen funkelte, zerstörte das sonst so ruhig wirkende Bild vor ihm. „Aominecchi, Guten Morgen.“ Die fröhliche Stimme ließ ihn für einen Moment verwundert drein blicken, ehe er sich fasste und wieder etwas näher kam. Vorsichtig strich er dem anderen durch seine eh schon verwuschelten Haare. „Morgen. Wie fühlst du dich?“ Ohne lang um den heißen Brei herumzureden fügte er noch hinzu: „Kannst du dich mit der Wunde bewegen?“ Kurz schien Kise zu überlegen, ehe er versuchte sich aufzurichten, mit dem Ergebnis, dass er wieder zurückfiel und leise vor Schmerz zu wimmern begann, während er sich auf die Lippen biss, um die meisten Laute zu unterdrücken. „Verstehe. Du bleibst hier. Es wäre sowieso besser für dich. Du hast noch nicht genug Erfahrung im Kämpfen gesammelt um nochmal mit uns da raus gehen zu können.“ „Aber –“ „Du bleibst! Verdammt, du bist angeschlagen und der Kerl scheint dich ziemlich gut zu kennen.“ Mit einem festen Blick sah er zu dem Blonden runter, der leicht zusammen gezuckt war. Nun senkte er lediglich seinen Blick, ließ seine Haare dabei vor sein Gesicht fallen, so dass Aomine nicht mehr sehen konnte was in dem anderen vorging. „Du vertraust mir nicht, nicht wahr, Aominecchi?“ Die Frage war leise, unsicher und wog doch so schwer in der Luft, dass der Krieger für einen Moment nicht wusste, was er machen sollte. Am liebsten hätte er sofort geantwortet - mit einem klaren Nein, um ihm zu zeigen, dass dem nicht so war. Allerdings geriet er ins Stocken, als er an den gestrigen Tag dachte. Kise und der Kerl, der für all ihr Leid verantwortlich war, schienen sich zu kennen. Und nicht nur als normale Freunde, wenn er es richtig interpretiert hatte. Da war noch mehr, viel mehr, von dem er nicht wusste. Und diese Unsicherheit war es, die in seinem Inneren herumwanderte. Ein leises aber bitteres Lachen war von dem Blonden zu hören und für einen Augenblick dachte Aomine er hätte ein Schluchzen unter diesem untypischen Laut vernommen. „Ich kann es dir nicht verübeln… Du musst wahrscheinlich sonst etwas von mir denken… aber weißt du was, Aominecchi? Mir würde es genauso gehen. Ich weiß selbst noch nicht mal was ich machen soll! Ich habe immer gedacht er würde sich für ein Projekt einsetzen, dass sich mit der Erhaltung der Natur beschäftigt. Immer wieder hat er mir neue Pläne gezeigt, hat mir von seinen Meetings erzählt und mich immer wieder nach Reisen mit einem Lächeln empfangen. Er hat mich die ganze Zeit getäuscht, und trotzdem… trotzdem…“ Als Aomine die ersten Tropfen von den weißen Wangen abperlen und in den Stoff runter tropfen sah, nur um dort in einem dunklen Fleck zu verschwinden, war er sich sicher, dass er sich nicht getäuscht hatte. Er wusste bereits das Kise naiv war. Und auch, dass sich hinter seinem Lächeln weitaus mehr versteckte als er ahnen konnte. Mehr Leid und mehr Angst als er zeigen wollte. Aber dafür auch weit mehr Wärme und Liebe, die nur darauf wartete sie mit dem richtigen Menschen zu teilen. Und anscheinend hatte er versucht in Haizaki diesen Menschen zu finden, nur um sich am Ende noch mehr vor allem zu verstecken. Und genau das war es was ihm Sorgen bereitete. Gerade war er sich nicht sicher was in Kise vorging und bevor er am Ende etwas Dummes tat, war er selbst lieber derjenige der den Blonden zurückwies. Kurzerhand strich er ihm durch die Haare und spürte wie Kise erneut zusammenzuckte und erstickt schluchzte. „Ruh dich aus.“ Kurz nachdem er das gesagt hatte, spürte er wie Kise etwas mehr in sich zusammensackte. Immer wieder hörte er ein ersticktes Schluchzen, spürte wie der andere zitterte und konnte doch nichts machen, um ihm zu helfen. Er war schon immer schlecht darin gewesen jemanden zu trösten. Und besonders bei ihm wusste er nicht was er machen sollte. Nach ein paar Minuten schien der Blonde sich wieder von alleine beruhigt zu haben, weswegen Aomine sich langsam von ihm löste. „Wir werden gegen Nachmittag losgehen. Ich weiß nicht wann wir wiederkommen, aber bleib in jedem Fall hier.“ Seine Worte klangen etwas härter als sie beabsichtigt gewesen waren, dennoch schien Kise unbeeindruckt und nickte lediglich. Zufrieden strich er ein letztes Mal durch seine wilden Haare, ehe er sich löste und ihm ein kleines Lächeln schenkte. „Ich muss dann los. Wir sehen uns“, versicherte er ihm, ehe er sich auch bereits auf den Weg machte, um seine eigenen Verletzungen noch zu behandeln, was er am letzten Abend verdrängt hatte. Nachdem er sich anschließend noch etwas frisch gemacht hatte, machte er sich wieder auf den Weg zum Haupthaus, wo bereits ein ungeduldiger grünhaariger Mann, zusammen mit den beiden rechten Händen, auf ihn wartete. Ohne etwas zu sagen ließ er sich neben dem Rothaarigen nieder und schenkte ihm lediglich ein Nicken, um ihm zu signalisieren, dass alles in Ordnung war. „Wir brauchen eine neue Taktik. So wie bisher dürfen wir nicht noch einmal vorgehen, sonst ist es vorbei mit uns und dem Wald“, begann Midorima, während er sich ein wenig mehr aufrichtete. „Das größte Problem sind ihre Schusswaffen. Sie sind präziser als unsere und wenn es so läuft wie beim letzten Mal, wird es nicht mehr nur bei Verletzten bleiben.“ Zustimmend nickten alle Anwesenden, ehe Kagami das Wort ergriff. „Sie sind nicht unbesiegbar. Sie werden aufgeladen mit diesen Metallkugeln, wie der, die Kise abgefangen hat. Wie es scheint können bis zu sechs in diesen Modellen gelagert werden. Sechs Schüsse denen wir ausweichen müssen, bevor wir die Waffe unschädlich machen können.“ Überrascht sah Midorima auf, weswegen Aomine sich einmischte. „Wir haben einige Informationen zu diesen Waffen von dem zweiten Fremden, der in unserem Dorf ist. Er war sich nicht sicher, ob wir diese Informationen brauchen und wir wussten nicht was genau er meint, deswegen haben wir nichts gesagt.“ Verstehend nickte der Grünhaarige, ehe er ins Grübeln verfiel. „Können wir sie nicht einfach verstopfen? Dann sollten diese Teile nicht mehr raus kommen!“, fiel Takao dem anderen ins Wort, ehe er überhaupt etwas sagen konnte. Schnell fasste er sich wieder, ehe er einen zustimmenden Laut von sich gab. „Das könnte ein Versuch wert sein. Zusammen mit den besten Schützen aus unserem Dorf ist das kein Problem. Sobald diese Dinger weg sind, sollte es ein fairer Kampf werden. Aomine, du und deine Leute solltet auf den Moment warten bis wir die Lage unter Kontrolle gebracht haben. Sobald die Waffen weg sind, können wir sie schlagen.“ „Das einzige Problem wird dann nur noch der Kerl selbst sein. Er hat auch ein paar Waffen und wird sie sicher nicht verschwenden wenn seine Männer Hilfe gebrauchen können.“ Entschlossen sah Kagami drein, wurde schließlich aber von Aomine unterbrochen, der ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Haizaki übernehme ich. Er hat meinen Vater auf dem Gewissen und ich will Rache!“, verkündete er und sah mit eisernem Blick in die genauso entschlossenen Augen seines Gegenübers. „Aomine, du weißt es ist zu gefährlich allein zu gehen. Der Schamane hat uns eine Erfolgschance von 43% prophezeit. Ohne dich sinken unsere Chancen um mehr als die Hälfte!“ „Was denkst du mit wem du redest, Midorima? Ich habe bereits einmal den Fehler gemacht ihn zu unterschätzen und dabei wurde jemand verletzt. Noch einmal wird mir das nicht passieren!“ Seine Stimme wurde etwas kühler, aber blieb genauso kraftvoll, wie sie zu Beginn der Runde gewesen war. Selbst Kagami schwieg dazu, auch wenn er ebenfalls auf der Seite des anderen Anführers war - dennoch verstand er ihn gut und seufzte leise auf. „Wir bleiben in der Nähe, Ahomine. Sobald es gefährlich wird sag uns Bescheid und wir sind sofort da“, begann er schließlich und schenkte ihm ein kleines Grinsen, was der Blauhaarige nur erwidern konnte. Seufzend hörte Midorima sich das an, ehe auch er sein Einverständnis gab. „Noch einmal so einen Schuss hinzubekommen um dich zu retten, werde ich nicht schaffen. Also lock ihn raus, sollte die Situation brenzlig werden. Dann können wir dir besser helfen. Ich schlage vor wir teilen uns dieses Mal nicht auf. Wir haben gesehen, dass er uns so einfacher ausschalten kann. Wir bleiben in einer Gruppe und kommen vom Fluss. Von dort gehen wir über den West-Hügel, dort haben wir eine gute Position. Wenn wir die Kontrolle haben könnt ihr vordringen, Aomine, und dem Kerl den Garaus machen!“ „Einverstanden. Wir gehen zum Mittag los. Die Schatten sollten zu unseren Gunsten fallen sobald wir da sind. Es wird leichter uns dann anzuschleichen“, fügte Aomine hinzu, ehe er sich wieder erhob. „Es wird Zeit ihm zu zeigen, wem der Wald gehört!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)