Ich will, dass du glücklich bist von Mugiwara95 ================================================================================ Kapitel 07: Der Kuss -------------------- Während Nami weiterhin gespannt auf die Tür des Raumes schaute, erinnerte sie sich an ihr Gespräch mit Robin vor wenigen Stunden zurück.   „Was ist dein Plan?“ „Ich werde heute Abend duschen und Ruffy soll dann meinen Rücken waschen.“, flüsterte die Navigatorin ihrer Freundin ins Ohr. Diese schaute aber nur skeptisch zurück. „Ich muss halt einen Schritt weiter gehen. Dieses Mal werden wir beide ganz allein sein und darüber hinaus bin ich vollkommen nackt. Nicht, dass ich vorhätte ihm irgendwas von mir zu zeigen, aber allein die Möglichkeit sollte ausreichen, um sein Interesse zu wecken.“, erklärte die Orangehaarige selbstsicher.   Unterdessen war Ruffy auf dem Weg zur Thousand Sunny, genauer gesagt dem Badezimmer der Sunny, um dort Namis Aufgabe zu erledigen. Er kratzte sich verwirrt am Hinterkopf, als er nochmal Robins Anweisungen im Kopf durchging.   Als der Strohhut-Kapitän spürte, wie ihn etwas im Gesicht berührte, wurde er langsam wach. Verschlafen und verwundert schaute er sich um, bis er seine Archäologin erblickte.   „Robin? Was ist?“, fragte er erschöpft. „Tut mir Leid, dass ich dich wecken musste, aber ich soll dir von Nami ausrichten, dass sie eine neue Aufgabe für dich hat.“ „Jetzt noch?“ „Ich soll dich auch daran erinnern, dass die Drohung dich auf eine Diät zu setzen immer noch steht.“ „Was soll ich tun?“ „Du sollst zu Nami ins Badezimmer kommen und ihren Rücken waschen.“ „Bist du sicher? Sanji und Brook werden immer von ihr verhauen, wenn sie das Badezimmer betreten, während Nami noch drin ist. Ich will nicht verhauen werden.“   Während des letzten Satzes schmollte Ruffy, was Robin zum Kichern brachte.   „Du hast doch ihre Erlaubnis. Sie hat gesagt, dass sie jemanden braucht, der ihren Rücken wäscht, da sie selber nicht rankommt. Und da du für eine Woche ihr Sklave bist, meinte sie, dass du perfekt für diese Aufgabe bist.“, versicherte die Archäologin. „Wenn du meinst.“, sagte der Gummimensch und stand auf. Er setzte seinen Strohhut, der beim Schlafen verrutscht war, wieder richtig auf und machte sich auf den Weg.   Der Schwarzhaarige stand nun vor der Leiter zum Badezimmer der Sunny und kletterte diese hoch. Oben angekommen wollte er gerade ins Bad stürmen, als ihm etwas einfiel. Chopper hatte ihm erzählt, dass Nami Wolken benutzt, die mitten im Raum fliegen, um zu duschen. Er schlussfolgerte, dass sich möglicherweise immer noch Wolken im Raum befinden könnten und legte sicherheitshalber seinen Strohhut ab und zog seine Weste aus.   Er drückte die Klinke der Tür herunter und betrat nun endlich das Bad, in dem er sofort von seiner Navigatorin begrüßt wurde. Diese hatte sich ein pinkes Handtuch um den Körper gewickelt, nachdem sie geduscht hat. Ihre Haut reflektierte aufgrund der Feuchtigkeit das Licht im Raum und ließ ihren Körper schimmern und auch ihre nassen Haare glitzerten im Licht. Ruffy starrte Nami mit einem leeren Blick an, während diese zurücklächelte.   „Ich schätze Robin hat dir gesagt, was du zu tun hast?“, fragte die junge Frau. „Hmm.“, bestätigte der Strohhut-Kapitän. „Aber bevor wir anfangen, will ich noch drei Regeln aufstellen.“   Dieses Mal ging Nami auf Nummer sicher und wollte bereits im Vorhinein verhindern, dass ihr Kapitän wieder eigenständig die Kontrolle übernimmt und ihren Plan ruiniert.   „Erst einmal musst du dir die Hände waschen.“, erklärte sie und zeigte auf das Waschbecken im Raum. „Ich hab keine Ahnung, wo du heute mit deinen Händen schon warst und ich will nicht, dass mein Rücken dreckiger wird als vorher. Zweitens: Wenn du auch nur versuchst zu spannen, verdoppelt sich deine Strafe und du musst zwei Wochen lang mein Sklave sein.“ „Spannen?“, fragte der Schwarzhaarige und legte den Kopf zur Seite. „Ja, spannen. Versuchen mich gegen meinen Willen anzuschauen.“ „Aber, ich schau dich doch gerade an.“, stellte Ruffy fest. „Noch bin ich auch nicht nackt.“ Nami seufzte kurz. „Schau mich einfach nicht von vorne an, wenn du mir gleich den Rücken wäscht, okay?“ „Okay.“ „Gut. Dann zur dritten Regel: Du darfst nur meinen Rücken waschen, solange ich dir keine andere Anweisung gebe. Frag gar nicht erst, ob du was anderes waschen darfst.“   Mit diesen Worten ging die Navigatorin zu zwei Hockern, die sie mitten im Raum aufgestellt hatte und setzte sich auf den vorderen. Nachdem Ruffy sich seine Hände gewaschen hatte, setzte er sich hinter sie. Jetzt bemerkte der Strohhut-Kapitän, dass neben ihm ein Eimer Wasser stand, sowie ein Waschlappen und Seife.   „Benutz' die Seife, um den Waschlappen einzuseifen. Damit kannst du mir dann den Rücken waschen.“, erklärte Nami und zog ihre Haare von ihrem Rücken über ihre rechte Schulter, damit sie Ruffy nicht im Weg waren.   Dieser befolgte in der Zwischenzeit ihre Anweisungen und seifte den Waschlappen ein. Danach rieb er diesen langsam über den Rücken der jungen Frau, wodurch die Seife auf ihren Rücken übertragen wurde. Schon nach kurzer Zeit war die Rückseite von ihrem Körper mit Schaum bedeckt. Die Orangehaarige stieß einen entspannten Seufzer aus. Seitdem die Strohhut-Bande im königlichen Bad von Arbana war, hatte ihr niemand mehr den Rücken gewaschen. Sie wusste nicht, weshalb sie Robin nicht gefragt hat, aber sie ist einfach nie auf die Idee gekommen. Sie dachte darüber nach, dass sie die Archäologin in ein paar Tagen mal fragen könnte. Obwohl die Navigatorin fand, dass Ruffy das auch nicht schlecht machte. Dieser Gedanke erinnerte sie sofort wieder an ihren Plan. Nami hatte ihren zweiten Plan im Laufe des Tages noch einmal überdacht und kam zu dem Schluss, dass sie nicht darauf hoffen konnte, dass ihr Kapitän unterbewusst Interesse an ihr zeigte. Sie musste direkter vorgehen.   „Ruffy?“, brach die Orangehaarige nach einiger Zeit die Stille. „Ja?“, antwortete der Angesprochene. Dabei hörte er nicht auf mit dem Waschlappen Namis Rücken einzuseifen. „Macht dir das eigentlich nichts aus, dass ich hier nackt sitze? Und, dass du nur wenige Zentimeter hinter mir sitzt?“ „Sollte es?“   Die junge Frau ließ enttäuscht den Kopf zur Seite hängen und schloss die Augen.   'Wirklich gar nichts…?', dachte sich die Navigatorin enttäuscht. 'Sollte ich ihm wohl erklären, warum er sich anders fühlen sollte?'   Dadurch, dass Nami ihren Kopf zur Seite hängen ließ, verloren ihre langen Haare den Halt vor ihrer rechten Schulter und rutschen über diese wieder auf ihren Rücken. Ihre Haarpracht stoppte jedoch, als sie gegen Ruffys rechten Arm flog und nicht mehr weiter konnte. Der Strohhut-Kapitän schaute zu der Stelle, wo sich ihre Haare und sein Arm berührten.   „Nami, deine Haare…“, informierte der Gummimensch die junge Frau. „Mhh…? Oh! Warte kurz.“   Gerade als sie ihre Haare wieder vor ihre Schulter legen wollte, wurde sie von Ruffy aufgehalten.   „Sie sind lang geworden…“, meinte dieser. „Ich hab sie ja auch wachsen lassen.“, erklärte Nami. „Warum?“ Die Orangehaarige war verwundert über sein Interesse, entschied sich aber dennoch zu antworten. „Sie sind vor zwei Jahren schon länger geworden. Als ich sie eines Tages wieder kürzer schneiden wollte, hab ich mich gefragt, ob mir lange Haare vielleicht stehen würden. Solange, wie ich denken kann, hatte ich schon immer denselben Haarschnitt. Es wurde mal Zeit für eine Veränderung. Deswegen habe ich sie in den letzten zwei Jahren wachsen lassen. Gefällt’s dir nicht?“ „Doch, ich find’s toll!“, rief Ruffy fröhlich und Namis Augen weiteten sich.   War das das Anzeichen, auf das sie gewartet hat? Ihr Gesichtsausdruck wurde jedoch gleich wieder zu einem verwirrten, als sie ein leichtes Ziehen an ihren Haaren spürte und, wie sie hin und her geschleudert wurden.   „Man kann mit deinen Haaren spielen, wenn sie so lang sind.“, erklärte der Strohhut-Kapitän und warf ihre Mähne von einer Hand zur anderen. Die Navigatorin wurde immer genervter, bis sie ihre Haare schlussendlich aus dem Griff ihres Kapitäns befreite und wieder vor ihre Schulter legte. „Meine Haare sind kein Spielzeug!“, brüllte sie wütend und hielt ihre Haare beschützend mit beiden Händen fest.   Jetzt fiel ihr auf, dass an den Spitzen Seife hing, da ihre Haare vermutlich mehrmals über ihren Rücken gestreift sind, als Ruffy mit ihnen spielte.   „Na toll, jetzt muss ich sie waschen.“, seufzte Nami erschöpft.   Gerade als die Orangehaarige aufstehen wollte, kam ihr eine Idee.   „Wenn du schon so gerne mit meinen Haaren spielst, dann kannst du sie ja auch waschen. Immerhin hast du sie ja auch durch die Seife geworfen.“, erklärte sie und zeigte auf den Wassereimer neben ihren Kapitän. „Spül' meinen Rücken ab, damit ich mein Shampoo holen kann. Aber vorsichtig! Vergiss nicht, dass du immer noch mein Sklave bist.“   Der Gummimensch schluckte nervös und kippte so vorsichtig wie er nur konnte das Wasser aus dem Eimer neben sich über den Rücken seiner Navigatorin und befreite diesen somit von der Seife. Dies entlockte ihr erneut einen entspannten Seufzer. Nachdem Ruffy damit fertig war, stand Nami auf, legte wieder ihr Handtuch um und ging zur Ablage, wo ihr Shampoo stand. Natürlich roch dieses nach Orangen, da diese ihre Lieblingsfrüchte sind. Sie machte sich wieder auf den Weg zurück zu ihrem Kapitän und überreichte ihm die Flasche. Danach setzte sie sich wieder auf den Hocker und legte ihr Handtuch ab.   „Du solltest vielleicht kurz zurückweichen.“, warnte die Orangehaarige und griff nach ihrem Klimataktstock, der neben ihr lag. „Shower Tempo!“   Mit ihrem Ruf kam eine Wolke aus der Spitze des Stabs und bewegte sich langsam über den Kopf der jungen Frau und fing an zu regnen.   „Cool!“, rief der Strohhut-Kapitän.   Kurze Zeit später hörte der Regen auf und die Wolke verschwand, woraufhin Nami dem Schwarzhaarigen die Erlaubnis gab, anzufangen. Sie zuckte zusammen, als sie spürte, wie einfach eine große Menge Shampoo auf ihren Kopf gegeben wurde. Gerade als sie sich beschweren wollte, dass Ruffy so viel von ihrem teuren Shampoo verschwendet, fing dieser an wild ihre Haare zu schrubben. Dies sorgte sogar dafür, dass ihr Kopf ein wenig hin und her geschleudert wurde. Nami spürte, wie sich langsam Wut in ihrem Bauch bildete.   „Ruffy! Ruffy!! RUFFY!!“   Beim letzten Ruf ließ die Navigatorin ihren Ellbogen nach hinten schnellen und traf ihren Kapitän direkt im Gesicht, sodass dieser vom Hocker fiel.   „Aua! Was soll das?! Ich dachte ich soll deine Haare waschen?!“, beschwerte sich der Schwarzhaarige. „Aber nicht so grob!“, stellte Nami klar und strich einige eingeschäumte Haarsträhnen aus ihrem Gesicht. „Wie wäscht du dir denn deine Haare?! Mach es gefälligst langsamer und vorsichtiger. Und sei gründlich! Sonst verdreifache ich deine Strafe.“   Ruffy grummelte kurz, setzte sich dann aber kommentarlos wieder auf den Hocker und fuhr mit Namis Haarwäsche fort, dieses Mal aber deutlich behutsamer. Die junge Frau konnte sich daraufhin wieder entspannen und ließ sich einfach von dem wohltuenden Gefühl von Ruffys Händen in ihren Haaren verwöhnen. Aber eine Sache störte sie immer noch.   'Er hat immer noch keine Anzeichen von sich gegeben, dass ihm das hier gefällt. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich ihn ein wenig grob behandle.', dachte sich Nami. 'Sanji-kun wäre vermutlich schon vor Freude gestorben. Moment… Sanji-kun! Damit könnte ich es probieren!' „Ruffy?“ „Hmm?“ „Weißt du eigentlich, warum sich Sanji-kun gegenüber Robin und mir so anders verhält?“ „Er mag euch!“, stellte der Strohhut-Kapitän klar. „Ja, aber weißt du, warum er uns so sehr mag? Oder, warum er alle Frauen so sehr mag?“, hakte die Navigatorin nach. „Normalerweise sind Mädchen netter als Jungs. Du bist zwar manchmal gemein zu mir, aber das macht es umso besser, wenn du nett zu mir bist! Es gefällt mir, wie du dann lächelst!“   Nami konnte sich den leichten Rotschimmer auf ihren Wangen nicht verkneifen, genauso wenig, wie den kurzen Aussetzer, den ihr Herz in dem Moment machte.   'Er mag mein Lächeln?' „Und ihr riecht besser! Wahrscheinlich weil Mädchen nicht so gerne im Dreck spielen.“ „Dir gefällt der Geruch von Frauen?“, hinterfragte die Orangehaarige. 'Hat er vielleicht doch Interesse an Frauen?' „Nicht von allen, aber Robin riecht immer nach Blumen. Das gefällt mir! Aber noch besser gefällt mir der Geruch von Orangen!“, lachte der Strohhut-Kapitän und der Rotschimmer auf Namis Wangen wurde größer und dunkler. 'Der Geruch von Orangen?! M-Meint er etwa… das, was ich denke?' „Und vielleicht mag Sanji auch eure Haut…“ „U-Unsere H-Haut?“, fragte die junge Frau verwirrt. „Ja! Als ich dich heute eincremen sollte, hab ich zum ersten Mal gemerkt, dass du ganz weiche Haut hast! Das fühlt sich toll an!“   Nami hielt ihre Hände an ihre Wangen, während ihr ganzes Gesicht langsam rot wurde. Noch nie hatte Ruffy sie so mit Komplimenten überhäuft. Sie wusste zwar, dass er sie für eine großartige Navigatorin hielt, aber solche Komplimente von ihm waren ihr einfach neu. Während sie versuchte sich zu beruhigen, vergaß sie vollkommen die Zeit und merkte gar nicht, dass ihr Kapitän weiterhin ihre Haare wusch. Er achtete darauf keine Stelle zu übersehen und schäumte sogar die Haare hinter ihren Ohren vorsichtig ein.   „Fertig!“, rief der Schwarzhaarige und riss die junge Frau umgehend aus ihren Gedanken. „Kannst du vielleicht mit deiner Wolke meine Hände abwaschen? Ich will nicht wie ein Mädchen riechen.“ „Was?“ Nami blinzelte mehrmals und versuchte dann so gut wie möglich über ihre Schulter zu blicken, um ihren Kapitän anzuschauen. „Ich dachte du magst den Geruch von Orangen?“ „An dir! Aber ich will nicht wie ein Mädchen riechen! Immerhin bin ich ein Mann!“   Die Orangehaarige konnte sich ein Kichern nicht verkneifen, da sie Ruffys kindische Art zu lustig fand. Sie griff erneut nach ihrem Klimataktstock und erschuf eine neue Wolke. Als diese ihre Haare von dem Schaum befreien wollte, hielt der Strohhut-Kapitän schnell seine Hände dazwischen und wusch sich somit zuerst den Schaum von den Händen, bevor er sie wieder wegnahm und somit dem Wasser erlaubte das Shampoo aus Namis Haaren zu waschen. Jetzt kam der jungen Frau plötzlich eine Idee.   'Er mag es also nicht, wenn er so riecht wie ich? Ich glaube ich muss mich noch für heute Nachmittag revanchieren.', dachte sich Nami mit einem Lächeln.   „Ruffy, hinter dir!“, rief die Navigatorin plötzlich und der Angesprochene drehte sich augenblicklich um, ohne darüber nachzudenken, dass Nami gar nicht sehen konnte, was hinter ihm war.   Bevor der Schwarzhaarige reagieren konnte, traf ihn der Regen aus Namis Wolke. Sie hatte gesehen, dass er den Raum ohne Oberteil und ohne Strohhut betreten hat. Sie wusste zwar nicht wieso, aber es machte ihren Racheplan deutlich einfacher, da sie sich keine Sorgen machen musste Ruffys geliebten Schatz zu ruinieren. Nun griff die Orangehaarige schnell nach ihrem Shampoo und gab, genauso wie ihr Kapitän vorher, einfach eine große Menge davon in seine Haare und fing an diese zu waschen. Zwar protestierte Ruffy lautstark, aber Namis Antwort darauf war nur ein noch lauteres Lachen. Erst nach einigen Minuten gab die Navigatorin seinem Wunsch nach und hörte auf. Sie ließ die Wolke das Shampoo aus seinen Haaren auswaschen und sagte dann, dass er vor der Tür warten soll. Sie selbst trocknete sich ab und zog sich frische Klamotten, die sie vorher bereitgelegt hatte, an. Danach ging sie mit einem Handtuch zu Ruffy in den Nebenraum und trocknete auch seine Haare. Er schmollte zwar die ganze Zeit und beschwerte sich darüber, dass er jetzt wie ein Mädchen roch, aber dennoch konnte sich Nami ihr Lächeln nicht verkneifen. Gleichzeitig war sie aber auch sehr nervös. Ihr Körper verlangte von ihr etwas, was sie noch nicht machen wollte. Sie war sich immer noch zu unsicher, ob ihr Kapitän tatsächlich Gefühle für sie hatte.   Einige Minuten später standen die beiden auf dem Deck der Thousand Sunny.   „Es ist spät, wir sollten schlafen gehen.“, meinte Nami und drehte sich um, um in ihr Zimmer zu gehen.   Sie musste schnell von Ruffy weg, bevor sie dem Verlangen von ihrem Körper nachgab. Allerdings schien der Schwarzhaarige andere Pläne zu haben und hielt sie am Handgelenk fest. Mit einer einzigen Bewegung sorgte er dafür, dass sie sich zu ihm umdrehte und beinahe gegen ihn flog. Sie konnte aber ihre Hände auf seine Brust legen, um sich noch in letzter Sekunde abzufedern. Jetzt stand sie ihrem Kapitän direkt gegenüber und ihre Gesichter wurden nur noch von wenigen Millimetern getrennt.   „Warte! Ich wollte dir noch etwas sagen!“, meinte Ruffy und sein typisches Grinsen zierte sein Gesicht. „Ich hatte heute viel Spaß!“   Dieser Satz reichte, um Namis Widerstand komplett zu brechen. Sie wusste nicht genau, was es war. Vielleicht waren es die Komplimente, die er ihr gegeben hat oder der Spaß, den auch sie mit ihm hatte. Möglicherweise hatte Robin aber auch Recht und der Alkohol beeinflusste ihre Handlungen. Aber die Orangehaarige überbrückte die letzten Millimeter, die ihre Lippen von Ruffys trennten und küsste ihn. Erst wenige Sekunden später schien sie wirklich zu realisieren, was sie gerade getan hatte und ihr fiel auf, dass ihr Kapitän nicht nur ihren Kuss nicht erwiderte, sondern sich überhaupt keinen Millimeter bewegte. Ihr Augen weiteten sich, als sie merkte, dass sie einen riesigen Fehler gemacht hatte und sie wich umgehend von Ruffy zurück.   „Nami, wa-…“   Ein lautes Klatschen ließ ihn sofort verstummen. Nami hatte ihm eine Ohrfeige gegeben, die so stark war, dass der Kopf des Kapitäns zur Seite geschleudert wurde. Es war eine Reflexhandlung von ihr. Sie empfand in diesen Moment einfach zu viele Emotionen, um klar denken zu können. Enttäuschung, da Ruffy anscheinend doch keine Gefühle für sie hatte. Trauer, weil sie soeben ihre Freundschaft zu ihrem Kapitän aufs Spiel gesetzt hat und sie das nie wieder gut machen konnte und, weil sie einen wunderbaren Abend mit ihm innerhalb von wenigen Sekunden ruinierte. Und Wut. Sie war wütend auf sich selbst, weil sie nicht abwarten konnte, bis Ruffy ihr eindeutig bestätigte, dass er sie auch liebte. Aber diese Wut entlud sich einfach auf ihren Kapitän. So oft hatte sie ihn geschlagen und deswegen war dies der erste Reflex, wenn sie wütend war. Tränen liefen die Wangen der Navigatorin herunter, als sie sich schnell umdrehte und in ihr Zimmer rannte. Dabei ließ sie einen perplexen Ruffy zurück, der keine Ahnung hatte, was gerade passiert war. Er traute sich nicht ihr zu folgen, da er das Gefühl hatte für die Trauer und Wut der Orangehaarigen Schuld zu sein.   Nami schmiss sich auf ihr Bett und schrie in ihr Kissen.   „Ich bin so verdammt dumm! Ich hätte es wissen müssen!“   Ihre Schreie hätten vermutlich die gesamte Mannschaft geweckt, wenn sie nicht durch das Kissen gedämpft worden wären. Nach den Schreien folgten einige Schluchzer. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf und auch wenn man ihr Gesicht nicht sehen konnte, verrieten ihre Schultern, die immer wieder hochzuckten, dass sie gerade weinte.   Am Mast der Sunny löste sich nun ein Auge in Blumenblüten auf. Robin befand sich in der Bibliothek und hatte mithilfe ihrer Teufelskräfte alles beobachtet. Sie schaute traurig aus dem Fenster und sah, wie Ruffy mit gesenkten Kopf nun ebenfalls in sein Zimmer ging. Genau deswegen hatte sie Nami gewarnt. Sie hatte ein schlechtes Gefühl bei der Sache gehabt und hielt sich bereit das Schlimmste zu verhindern. Als der Strohhut-Kapitän die Orangehaarige zu sich zog, wollte die Archäologin eigentlich mit ihren Teufelskräften dazwischen gehen. Aber die Hoffnung, dass Ruffy vielleicht doch etwas für sie empfinden könnte, ließ sie zögern, immerhin hätte der Kuss auch ein Happy End für Nami bedeuten können. Aber schlussendlich musste Robin der Navigatorin Recht geben: Solche Liebesgeschichten gibt es nur in Romanen. Und was in Romanen ein magischer Moment ist, kann im echten Leben schnell zum Ende einer Freundschaft werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)