Ich will, dass du glücklich bist von Mugiwara95 ================================================================================ Kapitel 09: Nur Nami -------------------- „Robin?!“, fragte Nami erschrocken. „Wie bist du hier reingekommen?“, wollte Zorro wissen und musterte die Archäologin, die ihn nur anlächelte. Bevor sie antworten konnte, kam ihr die Orangehaarige zuvor. „Das ist eine Fähigkeit deiner Teufelskraft nicht wahr?“, meinte die Navigatorin und erinnerte sich daran zurück, als Robin im Meereswald zwischen den Streit von Ruffy und Jimbei gegangen war und plötzlich verschwand. „Du bist nur eine Kopie.“ „Das ist richtig.“, erklärte die Schwarzhaarige. „Mein echter Körper steht vor der Tür, aber ich bin davon ausgegangen, dass ich nicht hereingelassen werde.“ „Also hast du uns belauscht?!”, fragte der Schwertkämpfer leicht verärgert und war sich sicher die Antwort schon zu wissen. „Ja.“, meinte Robin nur knapp. Zorro seufzte genervt und drehte sich um, damit er der Archäologin die Tür öffnen konnte. Gleichzeitig sah Nami ihre Kopie in einem Sturm aus Blütenblättern verschwinden, als Robin das Zimmer betrat. Zorro lehnte sich nun links von der Tür an und Robin stand rechts von dieser. Beide schauten zu Nami, die sich jetzt wie bei einem Verhör fühlte. Es herrschte Stille, bis die Schwarzhaarige sich dazu entschied diese zu brechen. „Du bist sauer, weil du Ruffy geküsst hast, aber er den Kuss nicht erwidert hat.“, stellte Robin fest. Zorro schaute die Archäologin erschrocken an, während Namis Blick verriet, dass sie sich von ihrer Freundin betrogen fühlt. „Wie viel hast du gesehen?“, wollte die Navigatorin wissen. „Genug, um zu wissen, warum du vorhin an Deck so reagiert hast.“ „Wieso hast du uns nichts davon erzählt?!“, mischte sich Zorro ein. „Weil das ihre Gefühle sind und sie das Recht hat sie für sich zu behalten, wenn sie das möchte.“, antwortete sie dem Schwertkämpfer. 'Aber wenn du mich beobachtest, ist das in Ordnung?', dachte sich Nami und war der Meinung, dass Robins Verhalten nicht viel besser war. „Außerdem bin ich nicht davon ausgegangen, dass sich dieser Vorfall so entwickeln würde.“, fuhr die Schwarzhaarige fort. „Da hast du’s, Zorro! Jetzt weißt du was passiert ist.“, sagte die Navigatorin in der Hoffnung, dass er sie jetzt in Ruhe lassen würde. „Was auch immer.“, brummte der Angesprochene genervt. Ihm war es egal, was Namis Grund war, er sah sie immer noch als eine Gefahr für die Bande an. „Nachdem wir so viel durchgestanden haben, bin ich bereit dir noch eine zweite Chance zu geben.“, fing Zorro an. „Danke!“, rief die junge Frau dankbar und senkte ihren Kopf. „Aber nur unter einer Bedingung. Lysop musste sich entschuldigen, also musst du das auch tun. Entschuldige dich bei Ruffy und wenn er dir vergibt, bin ich bereit diese ganze Sache ruhen zu lassen.“ „Das kann ich nicht!“, entgegnete Nami schnell. „Wieso nicht?! Gibst du ihm etwa die Schuld für diesen Streit?! Oder ist dir deine Ehre tatsächlich wichtiger?! Ich werde dir nicht verzeihen, wenn sich Ruffy bei dir…!“ „Weil ich Angst habe, dass er mir nicht verzeiht!”, unterbrach ihn die Navigatorin und es sammelten sich wieder Tränen in ihren Augen. Robin setzte sich neben ihrer Freundin aufs Bett und legte ihren Arm um sie, um sie zu trösten. Die junge Frau lehnte sich zu der tröstenden Wärme hin und entspannte sich ein wenig. „Was ist, wenn er meine Worte ernst nahm?! Was soll ich machen, wenn er mich wirklich aus der Bande wirft?!“ „Ich will Nami als unsere Navigatorin. Und ich akzeptiere niemanden sonst.“, sagte Zorro plötzlich ohne Kontext. „Was?“. Nami war nun sichtlich verwirrt. „Das waren seine Worte zu Lysop und mir, nachdem Johnny und Yosaku uns erklärt haben, dass du sie von Bord geworfen hast und mit unserem Schiff und unserem Geld abgehauen bist.“ Die Orangehaarige entfernte sich ein wenig von Robin und starrte den Schwertkämpfer nur an. „Wir waren natürlich stinksauer. Ich habe dich verflucht und auch mich, weil ich nicht aufgepasst habe. Und Lysop war ebenfalls wütend. Nur Ruffy nicht. Er sagte, dass er die Flying Lamb noch sehen kann und gab uns den Befehl dich zu verfolgen und zurückzuholen. Ich kann mich noch genau an seine Worte erinnern, weil ich damals vollkommen anderer Meinung war als er. Aber er war der Käpt'n und ich befolgte seinen Befehl. Und als ich dich danach das Erste mal wiedergesehen habe, hast du mir offenbart, dass du zu diesen Fischmenschen gehörst und mir dein Tattoo gezeigt, was bewies, dass das keine Lüge war.” Nami griff bei diesen Worten an ihren linken Arm, an die Stelle, wo vorher das, von ihr so sehr gehasste Zeichen der Arlong-Bande war, welches ein Symbol ihrer jahrelangen Qual unter der Herrschaft der Fischmenschen war. Gleichzeitig war diese Stelle aber auch der Ort ihres jetzigen Tattoos. Ein Windrad und eine Orange, beides Zeichen ihrer Heimat und ihrer Familie und zugleich ein Symbol für ihre Freiheit, die sie endlich hatte. „Zugegeben, du hast mich aus dem Wasser gezogen, als ich dich getestet habe und mich später befreit. Ich hatte meine Zweifel, ob du wirklich zu diesen Piraten gehörst. Aber als Johnny mir davon berichtete, wie er mit eigenen Augen gesehen hat, wie du Lysop umgebracht hast, hatte ich jegliches Vertrauen in dich verloren, sowie den Rest an Sympathie, den ich noch für dich hatte. Aber du hast gesehen, was Ruffy gemacht hat, oder?” Nami versuchte sich zu erinnern und ihre Augen weiteten sich, als sich die Szene in ihren Gedanken abspielte. „Er ist auf Johnny losgegangen. Hat ihn einen Lügner genannt und gedroht ihm in den Arsch zu treten. Dein gesamtes Verhalten sprach gegen dich, aber er hat dir trotzdem noch vertraut. Selbst als du zugegeben hast, dass du Lysop umgebracht hast, schien er nicht an dir zu zweifeln. Ich will ehrlich sein, wäre dieser idiotische Koch an diesem Tag nicht dazwischen gegangen, hätte ich dich wahrscheinlich getötet.” Diese Aussage erschreckte die Orangehaarige, aber sie wusste, dass sie es damals so provoziert hatte. „Ruffy hat damals die Wahrheit gesagt. Wenn ich eure Unterhaltung richtig verstanden habe, hast du ihn angeschrien, dass er keine Ahnung hat, was hier vorgeht und er hat geantwortet, dass er wirklich keinen Schimmer hat. Hatte er auch nicht. Deine Schwester hatte uns angeboten uns alles zu erzählen, damit wir dein Verhalten nachvollziehen konnten. Aber er lehnte ab und ist gegangen. Er wusste nichts in diesem Moment, wirklich rein gar nichts. Das Einzige, was er wusste ist, dass du weinst und, dass Arlong derjenige ist, der dafür verantwortlich ist. Und Letzteres auch nur, weil du seinen Namen geschrien hast, während du dich selbst verletzt hast.“ Nami hielt sich die Hand vor dem Mund und musste sich zurückhalten nicht zu weinen. Sie hatte sich schon immer gedacht, dass ihr Kapitän nur für sie gekämpft hat, weil sie geweint hat und, dass er wirklich keine Ahnung von der aktuellen Situation hatte und auch nicht über ihre Vergangenheit Bescheid wusste. „Glaubst du wirklich, dass jemand wie Ruffy einen Freund so leicht verstoßen würde? Er wird dir vergeben, da bin ich mir sicher.“, erklärte Zorro und vereinzelte Tränen liefen Nami das Gesicht herunter, aber sie benutzte all ihre Kraft, um die Fassung nicht zu verlieren. „Selbst wenn er mir verzeiht und ich in der Bande bleiben darf, hätte ich wirklich das Recht dazu?!“, fragte die Navigatorin, allerdings schien sich die Frage nicht nur an die Anwesenden im Raum zu richten, sondern auch an sie selbst. „Und wie soll ich ihn in Zukunft anschauen? Wie kann ich ihm in die Augen schauen mit dem Wissen, dass ich ihn liebe, aber er mich nicht? Und ich weiß, dass er das nicht tut. Er hat viel für mich getan, das stimmt schon und ich werde ihm bis zu meinem Tod dafür dankbar sein, aber ich muss mir deswegen nichts einbilden. Er würde für jeden seiner Freunde so weit gehen und ist sogar schon weiter gegangen. Für Vivi hat er gegen einen Samurai der Meere gekämpft und für Robin hat er sogar der ganzen Welt den Krieg erklärt.“ Robin brach bei diesen Worten den Augenkontakt zu ihrer Freundin und starrte vor sich ins Nichts. Es war zwar schon zwei Jahre her, aber die Erinnerungen an die Vorfälle in Enies Lobby waren immer noch in ihrem Gedächtnis, als wären sie erst vor wenigen Tagen passiert. „Es gibt außerdem andere Frauen, die seine Liebe viel mehr verdient haben. Wie zum Beispiel diese Boa Hancock. Wie soll ich bitte mit der schönsten Frau der Welt konkurrieren?“ „Seit wann bist du denn auf das Aussehen von anderen Frauen eifersüchtig?“, wollte Zorro wissen. „Bin ich nicht. Es geht mir nicht um ihr Aussehen.“, verteidigte sich Nami, wohl wissend, dass das eine Lüge war. Sie wusste, dass allein ihr Titel als schönste Frau der Welt Boa Hancock zum Traum aller Männer machte. Sie hat die Reaktionen der anderen männlichen Bandenmitglieder gesehen und sie waren eindeutig. „Wie kommst du überhaupt auf sie?“, wollte Robin nun wissen. Ihr war aufgefallen, dass sich Nami in letzter Zeit häufiger über die Piratenkaiserin informierte. Sie fand es merkwürdig, allerdings ließ sie es sich nie anmerken. „Auf dem Sabaody Archipel waren Ruffy und sie schon befreundet. Wenn Ruffy aber die Wahrheit sagt, und das tut er, weil er nicht lügen kann, hat er zwei Jahre lang isoliert auf einer Insel mit Rayleigh trainiert. Das heißt, er hat sie vorher kennengelernt. Sie hat ihm wahrscheinlich dabei geholfen Ace zu retten, genauso wie Jimbei. Sie war für ihn da und ich nicht!”. Die Stimme der Orangehaarigen wurde am Ende ungewollt lauter und sie musste kurz schlucken, um zu verhindern, dass sie nun doch weinte. Das Licht im Raum glitzerte allerdings schon in ihren Augen, ein klares Indiz dafür, dass sie den Tränen sehr nahe war. „Ob du ihn liebst oder nicht ist mir eigentlich egal.“, fing Zorro an und Nami schaute zu ihm auf, während sie bei seinen harten Worten noch stärker gegen die Tränen ankämpfen musste. „Du wirst erst einmal eure Freundschaft wieder gerade biegen und dich bei ihm entschuldigen.“ Der Schwertkämpfer machte nun die Tür auf. „Ich werde ihn jetzt holen, damit du dich nicht davor drücken kannst.“ Die junge Frau schaute schockiert zu, wie der Grünhaarige die Tür öffnete. Ihr Herzschlag ging immer schneller. Sie war immer noch durch das Gespräch mit Zorro aufgewühlt und sollte jetzt auch noch mit Ruffy sprechen. Sie war mit der Situation überfordert und ihr wurde leicht schwindelig. Zorro trat aus der Tür heraus und schaute aufs Deck. Er schaute sich verwundert um, bis er eine Augenbraue hob und sich an die Bande richtete. „Wo ist Ruffy?“. Namis Herz rutschte ihr in die Hose. 'Ist er etwa wegen mir abgehauen…?', dachte die Navigatorin ängstlich. „Ah, Zorro-san! Ich befürchte Ruffy-san ist auf die Insel gegangen.“, antwortete Brook. „Wir haben versucht ihn aufzuhalten, aber er ließ sich nicht davon abbringen.“, ergänzte Lysop. „Er wollte uns nicht einmal sagen, was er auf der Insel machen will und ließ uns auch nicht mitkommen.“, erklärte Chopper traurig mit Tränen in seinen Augen. Nami hielt sich den Kopf. Vorwürfe schwirrten ihr im Kopf herum und sorgten dafür, dass dieser schmerzte. 'Er hat meine Worte doch ernst genommen! Ich wusste es! Er kann mir nicht verzeihen! Er ist wü-' Zorro drehte sich schnell um, als er einen Aufprall hinter sich hörte. „Nami!“, rief Robin und ging auf die Knie, um ihrer gefallenen Freundin zu helfen. „Was ist passiert?!“, wollte der Schwertkämpfer wissen. Die Archäologin drehte Nami um und hob ihren Oberkörper an. Die Orangehaarige atmete schwer und laut und hielt dabei ihre Augen geschlossen. „Der emotionale Stress war wohl zu viel. Sie ist zusammengebrochen.“, erklärte Robin. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)