Echoes von Ceydrael (Marco x Ace) ================================================================================ Kapitel 13: Das Echo von unaufhaltsamer Anziehung ------------------------------------------------- »Ich seh' aus wie ein Zuhälter...«, maulte Ace skeptisch und zupfte an dem extrem auffälligen, knallroten Hemd mit Flammenmuster und glitzerndem Kragen. Seine geliebte, lässige Hose mit den vielen praktischen Taschen war einer engen, schwarzen Dreiviertelhose gewichen und seine schweren Stiefel diesen albernen Schuhen aus Krokodilleder. Noch schlimmer war eigentlich nur die schreckliche, gelbe Sonnenbrille, die er tragen sollte. »Hey, aufgepasst Freundchen! Das sind immerhin meine Klamotten!«, Thatchs Hand traf Ace unvermittelt am Hinterkopf und entlockte dem jungen Kommandanten ein mürrisches Grummeln. »Richtig, also siehst du höchstens aus wie das Opfer ganz schlechten Geschmacks«, erklärte Izou trocken. Er schnalzte tadelnd mit der Zunge, während er Ace' Hände daran hinderte, jede seiner sorgsam gelegten Falten wieder durcheinander zu bringen. Seit einer geschlagenen Stunde friemelte er jetzt immerhin an dessen Outfit herum. Dann entfaltete er schwungvoll seinen Fächer und nahm die Feuerfaust mit prüfendem Blick akribisch in Augenschein. »Also ehrlich, ihr habt doch alle nicht den Funken einer Ahnung von Mode!«, plustere sich Thatch beleidigt auf, der sich die braunen Haare gerade zu seiner kunstvollen Tolle frisierte. Er selbst trug einen schicken weißen Anzug, ein schwarzes Hemd mit hellblauem Wellenmuster und dazu passend eine dunkelblaue Krawatte. Haruta saß auf einer Kommode neben Ace, der sich noch immer zweifelnd vor dem großen Spiegel hin und her drehte und baumelte fröhlich mit den Beinen. »Ach, ich finde du siehst ziemlich gut aus, Ace«, meinte er versöhnlich und versuchte den Kommandanten der Zweiten damit aufzubauen. »Du kannst doch eh alles tragen, du siehst immer toll aus.« »Richtig«, bekräftige Izou nickend. Er klemmte sich den Fächer unter den Arm und zupfte Ace' Kragen noch ein wenig zurecht, bevor er ihm mit beiden Händen durch die Haare fuhr und dessen wilde, schwarze Mähne so ein wenig in Form brachte. »Es steht dir, Sommersprosse. Mach' dir keinen Kopf. Ich bin eher gespannt, was wir aus Marco gezaubert haben... diesen elenden Griesgram von irgendwas zu überzeugen war Schwerstarbeit!« Wie aufs Stichwort öffnete sich die Tür zu ihrer Kajüte und Haruta bekam augenblicklich große Augen. »Woah... Marco, cool!«, rief der kleine Kommandant begeistert und alle drehten sich zur Tür um, durch die der Vize gerade hereinkam. Thatch klappte die Kinnlade herunter, Izou fächerte sich theatralisch Luft zu und selbst Ace war mehr als verblüfft, seinen Mentor so zu sehen. Angenehme Wärme kroch seinen Hals hinauf, als er seinen Freund musterte. Der Phönix trug ein weißgoldenes Hemd mit einem Muster aus tropischen Früchten, von dem die obersten Knöpfe offen standen, sodass man seine muskulöse Brust erahnen konnte, doch das markante Tattoo Whitebeards verborgen blieb. Seine lockere Dreiviertelhose und sein Haramaki hatte er gegen eine eng sitzende, dunkle Anzughose getauscht, die seine langen, athletischen Beine wirklich hervorragend in Szene setzte und seine Füße steckten in knöchelhohen, schwarzen Stiefeln statt wie sonst in offenen Sandalen. Seine blauen Augen verbarg eine stark getönte Sonnenbrille, eine schwere Silberkette lag um seinen Hals und unzählige Ringe schmückten seine Finger, die glänzten, als er jetzt eine Hand hob und sich beinahe etwas verlegen durch die blonden Haare fuhr, die ihm verwegen in die Stirn fielen. Er schien sich wie die Feuerfaust nicht gerade sehr wohl in dieser Aufmachung zu fühlen, obwohl er - wie Ace fand - im Gegensatz zu ihm ziemlich gut aussah... ach, Scheißdreck gut, wie Haruta schon bemerkt hatte, Marco sah einfach verflucht cool aus! Zu seiner sonst eher lässigen Erscheinung war das ein Gegensatz wie Tag und Nacht, allerdings einer, der sich durchaus sehen lassen konnte - diese edlen Klamotten standen dem Phönix höllisch gut! »Marco...~«, schnurrte Izou angetan und glitt zu dem Vize hinüber, um ihm bewundernd über den Oberarm zu streichen. »Ich wusste gar nicht, dass solch ein Kerl in dir steckt... du siehst umwerfend aus!« »Hrm... ich weiß ja nicht...« Der Phönix zog sich die Sonnenbrille von der Nase und blickte skeptisch an sich herab, während er sich unsicher durch seinen kurzen Kinnbart fuhr. »Ich fühle mich wie ein Clown...« »Ach Unsinn!«, winkte Izou lässig ab. »Ihr seht alle ziemlich heiß aus! Ja, auch du, Thatch«, fügte er mit einem versöhnlichen Schmunzeln in Thatchs Richtung an, was den Kommandanten der Vierten heftig rot werden ließ. »Ich bin gerade ziemlich froh, dass ich mich bereit erklärt habe euch bei diesem Auftrag zu unterstützen...«, meinte der Kommandant der Sechzehnten mit einem neckischen Zwinkern. Ihr Auftrag, richtig - der eigentliche Grund für diesen Faschingsaufzug war ein Anliegen ihres Vaters, sonst hätten sich die drei Kommandanten wohl niemals freiwillig für diese Maskerade gemeldet... gut, Thatch vielleicht schon, wenn man es recht betrachtete. Auf einer der Inseln, die unter Whitebeards Schutz standen, hatte sich eine andere, feindliche Piratenbande breit gemacht und terrorisierte nun die Bewohner. Sie strichen die Einnahmen der Tavernen und Bars ein, stifteten Unruhe und spielten sich als die neuen Herren der Insel auf. Das öffentliche Verbrennen von Whitebeards Flagge war dann wohl der endgültige Funken gewesen, der Tropfen, der das Fass zum überlaufen brachte. Vor allem die Damen des Vergnügungsviertels litten sehr unter der Terrorherrschaft dieser fremden Piratencrew... unter Whitebeard hatten sie ihrem Gewerbe immer sicher nachgehen, sich Freier sogar aussuchen können und waren immer mit Respekt behandelt wurden, doch jetzt hielt man sie wie Zuchtstuten ohne jegliche Achtung. Es war nicht das erste Mal, dass es auf dieser Insel zu Unruhen kam und ihr Vater schien langsam die Geduld zu verlieren. Bisher hatten sich meist Crews ihrer Allianz um das Problem gekümmert, wenn sie in der Nähe gewesen waren... doch das Unkraut musste offenbar an der Wurzel gepackt werden, sonst kam es immer wieder. Und daher hatte der Kaiser jetzt entschieden, dass man sich endgültig um dieses lästige Problem kümmern sollte, da die Unruhestifter offenbar unbelehrbar schienen. Also waren die fünf Kommandanten mit dem Schiff der ersten Division losgezogen, um den Drahtzieher hervorzulocken und diesen ein für alle Mal unschädlich zu machen... was auch immer dazu nötig war. Whitebeard verließ sich darauf, dass seine Söhne dieses Problem zu seiner äußersten Zufriedenheit erledigen würden. Eine ganze Armada an Schiffen zu schicken wäre viel zu auffällig gewesen, immerhin wollte man diese Provokateure ja nicht schon vorwarnen, weswegen sie nur mit einem Schiff unterwegs waren. Izou hatte sich schlussendlich für ihre ungewöhnliche Verkleidung ausgesprochen, denn gerade Ace' und Marcos Gesichter waren viel zu bekannt, als dass man sie nicht sofort erkannt hätte. Sie wollten für Aufsehen sorgen, ja, aber für das Richtige. Sie gingen am Abend, unter dem Schein der tiefstehenden Sonne, direkt am Haupthafen der Insel vor Anker und verließen das Schiff - von dem sie zuvor alle Flaggen Whitebeards entfernt und durch einen erdachten Jolly Roger ersetzt hatten - mit einer Handvoll Männern der ersten Division, vorzugsweise jene, die Whitebeards Zeichen nicht offen trugen. Marco führte sie an und - verflucht - spielte der Vize seine Rolle als Kapitän und großspurigen Piraten gut! Der Phönix bahnte sich seinen Weg mit einem Selbstbewusstsein, das beinahe unheimlich war, durch die Menschen am Hafen und die meisten machten dem großen Mann mit dem eisernen Gesichtsausdruck auch sofort Platz. Marco schritt zielsicher durch die Menge, die Hände locker in den Hosentaschen vergraben und eine Zigarette wie gewöhnlich im Mundwinkel - er strahlte eine absolut erhabene Gelassenheit und furchtlose Arroganz aus, die den meisten Anwohnern sofort Ehrfurcht abnötigte. Hinter ihm folgten Ace und Thatch in einigem Abstand, bevor Izou, Haruta und die restlichen Männer den Abschluss bildeten. So langsam gefiel der Feuerfaust diese übertriebene Maskerade, diese überraschten, interessierten und auch bewundernden Blicke, die ihnen zugeworfen wurden. Er linste grinsend über seine Sonnenbrille und zwinkerte einem nahestehenden Mädchen zu, dass sofort knallrot anlief und fast den Korb mit ihren Einkäufen fallen ließ. Auch Thatch, der mit einem eleganten Gehstock neben ihm herspazierte, hatte sichtlich seinen Spaß, sowie Izou, der die perfekte Darbietung einer graziösen Geisha bot und mit einem kreiselnden Sonnenschirm und blass geschminktem, starrem Gesicht hinter ihnen her stolzierte. Dagegen wirkte Haruta schon fast gewöhnlich, wie das kleine, niedliche Maskottchen der Bande. Marco steuerte zielsicher in den Rotlichtbezirk der Hafenstadt, wo man sie erwarten würde - sie hatten per Teleschnecke bereits Kontakt mit einer der Damen dort aufgenommen, die jetzt vor dem größten der ansässigen Etablissements stand und ziemlich erleichtert aussah, als sie die Piraten erkannte. Jedoch versteckte sie diese verräterische Regung hinter einer Maske aus Professionalität und geleitete sie galant hinein, wo eindringliche Musik spielte und bunte, flackernde Lichter in seichtem Nebel eine schummrige, sinnliche Atmosphäre schufen. Auch in dieser kostspielig wirkenden, edlen Bar machten die meisten der Gäste ihnen sofort Platz und betrachteten sie mit neugierigen Blicken, bevor sich viele tuschelnd zurückzogen, wohl Mutmaßungen darüber anstellten, wer die unbekannten Männer waren. Vor allem die Frauen schienen ziemlich begeistert über die Neuankömmlinge zu sein. »Wow, schau' dir die mal an!« »Sind das Piraten?!« »Man, die sehen ja alle höllisch gut aus!« »Der blonde Typ ist ja absolut scharf, den würde ich definitiv nicht von der Bettkante stoßen...« »Dieses Lächeln, ich glaube, ich sterbe! Wer ist dieser schwarzhaarige Kerl mit den Sommersprossen?« Ace nahm die verhaltenen Gespräche umher amüsiert zur Kenntnis und folgte Marco und der Frau weiter durch die Bar. Die Dame des Hauses führte sie zu einer etwas abgelegenen Nische mit einem gemütlichen Polsterrondell und einem großen, kreisrunden Tisch in der Mitte. Sie nahmen Platz und ließen sich von einer graziösen Bedienung mit Getränken versorgen, bevor auch schon völlig unaufgefordert und wie durch Geisterhand einige junge Frauen erschienen und es sich bei ihnen bequem machten. Jeder von ihnen wurde verwöhnt, selbst Haruta war ein Mädchen zugeteilt wurden, dass den jungen Kommandanten mit bunten - natürlich alkoholarmen - Cocktails versorgte. Ganz besondere Aufmerksamkeit wurde allerdings dem Phönix zuteil, der sich gleich über eine Frau für jeden Arm freuen konnte. Er saß großspurig mit breiten Beinen da, rauchte lässig seine Zigarette, während die Damen ihn umschwirrten wie aufgeregte Leuchtkäfer - es war unübersehbar, dass jede die Gunst des kühlen Piraten erringen wollte und sie bemühten sich über alle Maßen um sein körperliches Wohl. Da waren manikürte, schlanke Finger auf seinem Oberschenkel, andere nestelten an seinem Hemd oder durchkämmten seine blonden Haare. Ace beobachtete das Ganze aus dem Augenwinkel ziemlich fasziniert, denn es war das erste Mal, dass er Marco überhaupt mit einer Frau sah - ein eher ungewohntes Bild von dem sonst so pflichtbewussten Phönix, bei dem man sich vorstellen konnte, dass er lieber mit einem Buch schlief als mit einem lebenden Wesen. Allerdings hätte die Feuerfaust nun nicht sagen können, ob Marco der ganze Wirbel um seine Person gefiel... er verzog keine Miene und allein durch die dunkle Sonnenbrille war es unmöglich, seinen Blick zu lesen oder seine Stimmung zu erahnen. Zumindest blieb er die ganze Zeit hervorragend in seiner Rolle des großkotzigen Piratenkapitäns. Ace gönnte seinem Freund die hübschen Damen wirklich, jedoch... wenn er sich vorstellte, dass Marco später vielleicht eine mit auf das Schiff nehmen oder sich hier mit einer auf ein Zimmer verziehen würde, beschlich ihn ein irgendwie ungutes, beklemmendes Gefühl. Und als sich eine der Frauen vorbeugte, Marco durch den stoppeligen Kinnbart kraulte und ihm gefährlich nah mit ihren Lippen kam... da wäre Ace fast ein ungehaltenes Knurren entwichen. Man, was ist los?! Reiß' dich mal ein bisschen zusammen und gönn' deinem Freund ein bisschen Spaß! Er hat es wohl mehr als verdient! Doch zu Ace' grenzenloser, unerklärlicher Erleichterung wirkte Marco kein Stück angetan und er schob die Frau sanft, aber bestimmt auf ihren Platz zurück und entzog sich so ihren sehr offensiven Annäherungsversuchen. Der junge Kommandant ließ sich zurücksinken - ihm war gar nicht aufgefallen, dass er fast von seinem Platz gesprungen wäre - und erwehrte sich nun selbst etwas überfordert den frechen Fingern der Frau neben ihm. Die schien nämlich gar nicht erfreut darüber, dass sie seine Aufmerksamkeit offenbar verloren hatte und drückte die Hand nun mit einem lasziven Augenaufschlag in seinen Schritt. Ace zuckte sofort zusammen und ergriff ihr Handgelenk, um ihre Finger mit einem versöhnlichen, unwiderstehlichen Feuerfaust-Grinsen in weniger gefährliches Terrain zu lenken. Eigentlich hatte er lange keinen Sex mehr gehabt und jede hier wäre sicher willig gewesen für seine Entspannung und Lust zu sorgen, doch sie waren zuallererst für ihren Auftrag hier und der musste erledigt werden. Soviel Pflichtgefühl besaß der junge Kommandant dem alten Herrn gegenüber und außerdem... so schön die ganzen Mädchen hier auch waren, sie begeisterten ihn nicht halb so sehr, wie sie es wahrscheinlich sollten. Er mochte Sex, aber er hasste den Umstand, dass er den Kopf dabei nie wirklich frei bekam... und das war nicht gerade hilfreich oder sonderlich antörnend. Auch Thatch kam in den Genuss von ganz besonderer Zuwendung - die kleine, hübsche Blondine an seiner Seite schmiegte sich ziemlich innig an ihn, füllte ihm immer wieder ungefragt sein Glas nach, aus dem sie sich die knallrote Cocktailkirsche schnappte, provokativ mit der Zunge umkreiste, bevor sie zwischen ihren - zu einem Grinsen verzogenen - Lippen verschwand, woraufhin Thatch hart schlucken musste und den Knoten seiner Krawatte lockerte. Plötzlich erschien eine leicht bekleidete Tänzerin - eine vollbusige, rothaarige Schönheit - auf ihrem Tisch, die zu den rhythmischen Klängen der Musik ihre Hüfte schwang, grazil in die Knie ging und Marco mit einem lasziven Lächeln über die Brust strich, bevor sie sich umdrehte und ihre eigenen Knöchel umfasste, sodass man einen allumfassenden Blick auf ihr perfektes Hinterteil hatte. Während Marcos ganze Reaktion darin bestand den Kopf leicht zu neigen, während die Glut seiner Zigarette im Zwielicht aufleuchtete und seine harten Züge fast unheimlich beleuchtete, starb Thatch fast an dem Stück Limette, das er ausersehen mit seinem Alkohol... inhaliert hatte. Haruta kugelte sich daraufhin neben ihnen vor Lachen und selbst Izou musste sich anstrengen seine unbewegliche Miene zu bewahren. Die rothaarige Frau stieg jetzt vom Tisch herab und tanzte Marco sehr offensiv an - sie kniete sich über seinen Schoß, ließ ihr Becken rhythmisch kreisen und fuhr sich aufreizend durch die langen Haare, bevor sie sich so weit nach hinten neigte, dass ihre perfekten Brüste fast obszön präsentiert wurden. Doch Marco war eigentlich mehr damit beschäftigt zu ignorieren, dass es ihm irgendwie mächtig gegen den Strich ging, wie dieses Mädchen neben Ace an dessen Hemdknöpfen nestelte und ihre Hand immer wieder wie zufällig am Schritt der Feuerfaust vorbei glitt, als sich von der Frau auf seinem Schoß angezogen zu fühlen. Er war gewiss nicht Ace' Anstandsdame und es stand ihm ganz sicher nicht zu dem jungen Kommandanten auch nur irgendetwas zu verbieten, aber... es störte ihn gewaltig Ace mit dieser fremden Frau so innig zu sehen. Er ist dein Freund, aber du solltest dich langsam mal von dem Gedanken verabschieden, dass er dein Eigentum ist, das ist er nämlich nicht! Er ist nicht dazu verpflichtet, die ganze Zeit nur an dir zu kleben... auch wenn du das vielleicht gern hättest! Zum Glück rissen drei Männer - die nun durch die feiernde Menge auf sie zusteuerten - Marco aus seinen Gedanken, denn ihre kleine Showeinlage schien endlich die gewünschten Früchte zu tragen. Die ziemlich finster dreinblickenden, zwielichtigen Kerle stoppten kurz vor ihrer Nische und der Größte von ihnen, offenbar der Anführer, schnalzte herrisch mit der Zunge und bedeutete der rothaarigen Tänzerin, dass sie sich verziehen sollte. Die Frau zog den Kopf zwischen die Schultern, rutschte von Marcos Schoß und suchte ihr Heil in der Flucht. Die anderen Frauen drückten sich näher an die Whitebeard - Kommandanten und augenblicklich wirkte ihr Lächeln sehr aufgesetzt und gezwungen. Der große Kerl mit dem unsauberen Dreitagebart, streng zurückgekämmten Haaren und gefährlich düsteren Augen ließ seinen Blick abschätzend über die sitzenden Männer schweifen, wobei der einen Augenblick länger an Izou hängen blieb, bevor er sich an Marco wandte, den offensichtlichen Anführer ihrer kleinen Gruppe. »Ich hoffe, ihr könnt die Show auch bezahlen... meine Mädchen sind nicht sehr billig, wisst ihr?!« »Deine Mädchen?!«, fragte Thatch mit hochgezogener Braue und musterte den Kerl nun betont gemächlich von oben bis unten, während er seinen Gehstock lässig durch die Finger kreiseln ließ. »Ich dachte, dass hier wäre Whitebeards Insel...?! Du siehst mir aber irgendwie nicht nach Whitebeard aus.« »Whitebeard?!«, schnaubte der Kerl spöttisch und blickte seine beiden, dreckig grinsenden, Gefährten an. »Wer zum Teufel ist schon Whitebeard?!«, maßte er sich an respektlos zu fragen. »Das ist jetzt unsere Insel. Der alte Knacker ist doch wahrscheinlich schon längst tot, immerhin hat er sich hier ewig nicht mehr blicken lassen.« Ace konnte sehen, wie sich Marcos Kieferknochen verkrampften und wie eine kleine, blaue Flamme hinter den Gläsern seiner getönten Brille aufflammte, doch er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl diese Kerle wirklich unangebracht von ihrem Vater sprachen. Auch Ace knirschte merklich mit den Zähnen. »Und wisst ihr, eure Gesichter gefallen mir nicht...«, der Anführer deutete nacheinander auf die Kommandanten, dann zündete er sich eine Zigarre an und paffte Marco den Rauch provozierend ins Gesicht. »Ihr spielt euch hier ein wenig zu großspurig auf. Das mag ich genauso wenig. Am besten ihr bezahlt eure Drinks, legt noch ein hübsches Sümmchen oben drauf, damit ihr auch unbeschadet den Weg zu eurem Schiffchen zurück findet und verzieht euch dann«, drohte er ihnen offen. Wahrscheinlich gefällt dir bloß nicht, dass Marco wesentlich besser aussieht als du und dir hier ernsthafte Konkurrenz bietet, mutmaßte Ace im Stillen. Der Kerl hatte Angst um seine erschlichene Stellung. Marco hörte dem Gesülze dieses schmierigen Kerls recht gelangweilt zu, der Knöchel seines rechten Fußes ruhte auf seinem linken Knie, die Zigarette klemmte zwischen seinen dicht beringten Fingern und seine getönte Sonnenbrille spiegelten die grimmigen Gesichter der Kerle, als er jetzt sein Whiskyglas an die Lippen führte und seelenruhig trank, während er den Anführer gleichmütig und ziemlich provozierend maß. Einer der Kerle runzelte nachdenklich die Stirn und betrachtete die Kommandanten jetzt nochmal genauer, als wäre ihm plötzlich etwas in den Sinn gekommen, dessen er sich versichern wollte. »Hey, Hackfresse, ich rede mit dir!«, schnauzte der Anführer jetzt ungehalten. Er entriss Marco die Zigarette und zerstampfte dieser mit peinlich kindlicher Genugtuung unter der Spitze seines billigen Lackschuhs. »Ich hasse es, wenn man mich ignoriert!« Ein Grollen entwich Ace' Kehle und die Temperatur nahm schlagartig zu - heißes Flirren strich über Marcos Gesicht, als sich der junge Kommandant neben ihm anspannte, doch er hielt seinen Freund mit einem knappen Wink seiner Hand zurück. Der Phönix ließ diese Beleidigung unerschütterlich über sich ergehen und störte sich gar nicht daran. Die Feuerfaust allerdings musste sich ehrlich zusammenreißen, dem Kerl nicht einfach an die Kehle zu springen und ihm die Zunge auszureißen. Sein Feuer schlug bereits heftige Wogen in ihm und viel hätte nicht gefehlt, da wäre er ausgerastet. Wie kann dieser Scheißer es wagen Marco zu beleidigen?! Allein das Handzeichen seines Mentors hielt ihn zurück und hinderte ihn daran aus diesem Angeber Kleinholz zu machen. »Ach wie süß... beißt der Kleine auch oder kann er nur bellen?!«, amüsierte sich der andere, blonde Begleiter des Wortführers und beugte sich zu Ace herunter, in der absolut lebensmüden Motivation, ihm den Kopf tätscheln zu wollen. Der junge Kommandant fletschte fast die Zähne und stand kurz vor der innerlichen Kernschmelze. Nicht nur, dass diese Typen so respektlos über Vater sprachen, die hatten es gewagt seinen Freund zu beleidigen! Von so etwas würde er sich ganz gewiss nicht antatschen lassen und wenn der Kerl auch nur einen Funken gesunden Selbsterhaltungstriebs besaß, würde er ganz schnell das Weite suchen... »Ich würde vorsichtig sein«, brachte sich Izou gewählt ein. »Typen wie dich frisst er zum Frühstück. Neulich hat er einem Mann mit bloßen Händen das Rückgrat aus dem Hals gerissen«, führte der Kommandant der Sechzehnten beiläufig aus, während er gelangweilt seine Nägel betrachtete. »Man, das war vielleicht eine Sauerei!«, bekräftige Haruta mit einem Nicken. »Überall das Blut, brrrr...« Der Blonde erstarrte in der Bewegung und zog seine Hand dann doch sicherheitshalber zurück, während er nervös lächelnd wieder an die Seite seines Herrn trat. »Was ist mir dir? Bist du schwachsinnig oder hast du bloß deine Zunge verschluckt?!«, höhnte der Anführer gehässig und stieß Marco unsanft vor die Schulter, um irgendeine Reaktion von ihm zu erzwingen. Es nervte ihn und machte ihn sichtlich unsicher, dass der Phönix so gar nicht aus der Ruhe zu bringen schien. »Äh Boss...«, wagte der Handlanger zu unterbrechen, der die Kommandanten die ganze Zeit schon prüfend gemustert hatte und dessen Nachdenklichkeit inzwischen Nervosität gewichen war. »Ich glaube, ich kenn' die Typen. Die Gesichter kamen mir gleich so bekannt vor.« »Was?!«, bellte ihn der Anführer sofort an. »Und das sagst du erst jetzt?! Bist du bescheuert?!« Der Kerl versuchte sich unbeholfen zu verteidigen. »Ich war mir nicht sicher, aber ich glaube... das sind Kommandanten von Whitebeard! Das da, das ist Feuerfaust Ace. Und der da, das ist Marco, der Phönix! Und der...«, sein Finger deutete nun auf Thatch und er runzelte grübelnd die Stirn, bevor er knapp die Schultern zuckte. »... den kenn' ich nicht. Der scheint nicht so bedeutend zu sein«, resümierte er lapidar, was Thatch fast vom Sofa schnippen ließ. Dem Anführer schlief das Gesicht ein, doch er fing sich bewundernswert schnell wieder und stemmte eine Hand in gespielter Lässigkeit in die Hüfte. »Oh, na wunderbar... das erspart mir ja ganz augenscheinlich die Suche nach eurem Kapitän. Habt ihr ihn gleich mitgebracht, damit wir unsere Besitzansprüche klären können?« »Du...«, grollte Marco düster, ergriff zum ersten Mal das Wort und stand auf, um sich in voller Größe vor dem armen Würstchen aufzubauen. »...bist so unbedeutend, dass du es nicht wert bist, auch nur ein Wort mit unserem Vater zu wechseln.« Es war seltsam, den sonst eher sanftmütigen Phönix so... bedrohlich und eisig zu erleben. Der Kerl wich unbewusst einen Schritt zurück, da ihn Marco offenbar in Grund und Boden starren wollte. Ziemlich beeindruckend, dass er das sogar durch seine Sonnenbrille hindurch schaffte, fand Ace. »Pff, glaubst du, ich hab' Angst vor euch?!«, presste der arrogante Anführer plötzlich gar nicht mehr so selbstsicher heraus und kaute angespannt auf seiner Zigarre. Marco lächelte... und das war kein angenehmes Lächeln. Es war schmal und ziemlich gefährlich. »Nein, du hast keine Angst. Das unterstreicht aber nur deine grenzenlose Dummheit.« Der Arm des Phönix schnellte nach vorn und er ergriff den Mann an seinem billigen, dunklen Anzug, um ihn heranzuziehen. »Glaubst du wirklich, du kannst Whitebeards Flagge verbrennen, eine so offene Kriegserklärung aussprechen, ohne dass darauf eine Reaktion folgen würde?!« Der Kerl zitterte jetzt vor Wut, er knirschte mit den Zähnen, ließ seinen Blick erneut über die Kommandanten fliegen, bevor er Marco schief und ziemlich hinterhältig angrinste. »Und glaubst du, dass ich mich nicht auf diesen Fall vorbereitet habe?!« Irgendwo aus der Menge erschien ein weiterer Mann wie aus dem Nichts - er schnellte heran, eine Jitte in der Hand, mit der er in einem weit ausholenden Schlag auf den Rücken des Phönix zielte. »Marco, pass' auf!«, rief Haruta sofort, doch der Angriff kam ziemlich schnell. Allerdings hätte auch niemand der Typen damit gerechnet, dass der Phönix offenbar die Reflexe einer Schlange besaß - er schnellte herum, blockte die Waffe mit der Handkante, umgriff die Jitte und nutzte den Schwung des Angreifers, um ihn zu sich zu ziehen, ihm den Ellenbogen ins Gesicht zu rammen und diesen so ziemlich wirkungsvoll innerhalb von nicht mal ein paar Sekunden auf die Bretter zu schicken. Okay... Ace wusste ja, dass der Phönix gut war, aber dessen Kampfgeschick verblüffte ihn immer wieder. Die Feuerfaust fand es jedes Mal genial dem älteren Kommandanten beim Kampf zusehen zu können - seine Bewegungen waren absolut präzise und zielgerichtet, da gab es kein wildes Gefuchtel oder ausladende Gesten. Es war wie ein Tanz... ein ziemlich tödlicher, harter Tanz. Man merkte Marco deutlich die disziplinierte, harte Ausbildung an, immerhin war er einst General einer königlichen Leibgarde gewesen, dass er da etwas auf dem Kasten haben musste, erklärte sich ja eigentlich von selbst. Wie passend eigentlich, dass er jetzt quasi Pops' Leibwache war. Das siegesgewisse Grinsen des Rädelsführers gefror ihm augenblicklich auf dem Gesicht. Er wich einen Schritt zurück und hob die Arme. »Männer... macht sie fertig!« Und plötzlich schienen von überall her Piraten zu strömen, die mit entschlossenem Blick und gezückten Waffen auf sie zustürmten. Glücklicherweise hatten die Kommandanten ihre Waffen bereits von den Frauen hier platzieren lassen und so griffen Izou, Thatch und Haruta jetzt unter ihre Sitzgelegenheit, um sich ihre eigenen Waffen zu krallen. Ace sprang voller Tatendrang auf und hüllte seine Arme in tosende Flammen, bevor er sich an Marcos Seite bewegte und den Phönix herausfordernd angrinste. »Ich schätze, dass sind so ungefähr fünfzig Mann. Was meinst du, fifty-fifty?!« »Tze, übernimm' dich nicht, Streichholz!«, schmunzelte der ältere Kommandant, bevor er auch schon die erste auf ihn geführte Attacke blockte und seinen entflammten Fuß in das nächste, fiese Gesicht trat. Der hiesige Anführer der Bande hatte ein beachtliches Arsenal an Kämpfern aufgefahren, aber am Ende hatten sie alle keine Chance gegen die kampferprobten Kommandanten. Haruta und Thatch waren regelrechte Derwische mit ihren Schwerter und führten diese mehr als geschickt gegen ihre Feinde, Izou war der geborene Scharfschütze und gab seinen Freunden die nötige Rückendeckung aus der Distanz. Nicht zuletzt waren Marco und Ace natürlich ein unschlagbares Team... die beiden Teufelsfruchtnutzer setzten ihre Kräfte perfekt ein, noch dazu, dass sie sich gegenseitig den Rücken freihielten und ein ums andere Mal gemeinsame, einstudierte Angriffe nutzten, um gleich eine ganze handvoll Männer zurückzuschlagen. Am Ende flohen die meisten der Kerle wie geprügelte Hunde aus dem Etablissement und Marco krallte sich den Anführer nochmal, um ihn... eindringlich darauf hinzuweisen, dass - falls er sich zufällig nochmal hierher verirren sollte - er das nicht überleben würde. Als nachdrückliche Erinnerung brandmarkte Ace den Kerl mit dem umgedrehten Jolly Roger ihres Vaters, was ihn für immer und ewig als Feind Whitebeards kennzeichnen würde. Nachdem sie den Unrat aus dem Etablissement entfernt hatten, luden die Damen die Kommandanten in das hauseigene Thermalbad ein. Sie wollten sich gebührend bedanken und den Männern den Abend mit Essen und Alkohol frei Haus versüßen und da die Kommandanten ihren Auftrag am Ende schneller als gedacht hatten erledigen können und eh ziemlich erschöpft waren, willigten sie ein. Den Männern ihrer Division gewährten sie Freizeit, damit die sich auf der Insel vergnügen, ein bisschen Zerstreuung suchen konnten und nicht einfach nur auf ihre Kommandanten warten mussten. Das Bad befand sich hinter dem Haus, wurde durch eine heiße Quelle gespeist und wartete daher mit angenehm warmen Wasser auf, dass die Frauen mit duftenden Ölen und Blütenblättern verfeinerten. Während Haruta schon begeistert quietschend in das Becken sprang, entkleideten sich die restlichen Männer und banden sich alle weiße Handtücher um die Hüften, bevor sie das Becken betraten und es sich auf den im Wasser aufgestellten Sitzbänken bequem machten. Die Frauen trugen inzwischen einiges an Essen heran - sehr zur Freude der Feuerfaust - und auch an Alkohol mangelte es nicht. Kleine, leichte Tablette mit Sake- und Rumflaschen dümpelten durch das Becken, sodass sich jeder frei bedienen konnte. Natürlich stiegen auch einige Damen in schlichten, knappen Handtüchern zu ihnen ins Wasser, um sie zu umsorgen und ihnen angenehme Gesellschaft zu leisten. Thatch und Izou unterhielten die Frauen mit amüsanten Geschichten, wodurch die Stimmung sehr heiter und ausgelassen war und Haruta paddelte fröhlich durch das Becken und lieferte sich eine Wasserschlacht mit einem jüngeren, hübschen Mädchen. Marco lehnte sich gegen den Beckenrand und neigte den Kopf nach hinten, sodass seine Kehle anmutig überstreckt wurde, während er die Arme beidseitig auf dem Marmor ablegte und die Augen entspannt schloss. Sogleich waren zwei Frauen bereitwillig an seiner Seite und massierten die Muskeln seiner Arme mit weichen, geschickten Bewegungen, sodass der Phönix wohlig brummte. Ace beobachtete das Ganze durch den Schleier des Alkohols, er hatte schon ordentlich gebechert an diesem Abend und das warme Wasser verstärkte diesen Effekt natürlich noch zusätzlich, da es eh diese bekannte Schwäche für ihn als Teufelsfruchtnutzer hervorrief. So wie heute hatte er den älteren Kommandanten noch nie erlebt, Marco hatte gänzlich andere Seiten von sich gezeigt und Ace fand das - gelinde gesagt - ziemlich... aufregend. So aufregend, dass er den Blick eigentlich schon den ganzen Tag nicht wirklich von dem Phönix lösen konnte. Er schwenkte sein Glas mit Rum, während er recht versonnen seinen Mentor beobachtete, dem ein glänzender Wassertropfen gerade vom Kinn fiel und über seine Kehle rollte. Wie es wohl wäre ihm diesen Tropfen von der Kehle zu lecken, fragte sich Ace aus heiterem Himmel und erstarrte in seiner Bewegung sich das Glas an die Lippen zu führen. Was, verflucht nochmal, denke ich da?! Klar, er mochte Marco, na gut, mögen war wohl zu wenig, er hatte seinen Freund verdammt gern, aber... doch nicht so! »Er gefällt dir, hm?«, neigte sich das blonde Mädchen an Ace Seite herüber und grinste ihn wissend an. »Was?!« Ace verschluckte sich beinahe an seinem Rum und klopfte sich kurz auf die Brust, bevor er die junge Frau neben sich konfus ansah. »Wer?!« Die Kleine kicherte amüsiert und deutete dann knapp an Ace vorbei auf den Phönix, verstohlen, sodass die anderen es nicht sehen konnten. »Na der Kommandant der ersten Division von Whitebeard-sama. Marco-san. Du findest ihn scharf«, behauptete sie schmunzelnd und sich ihrer Sache irgendwie ziemlich gewiss. »Was...?! Ich... nein!«, wehrte Ace sofort instinktiv ab, denn diese Möglichkeit war ihm bisher nie in den Sinn gekommen. Er fand Marco doch nicht scharf! Also klar war der Phönix schon ziemlich attraktiv, aber deswegen musste sich Ace doch nicht gleich von ihm körperlich angezogen fühlen... was er natürlich auch nicht tat! »Wir sind Freunde!« Das Mädchen zuckte irritiert mit den Schultern und blickte Ace fragend an. »Na und?! Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Was spricht dagegen, dass du ihn trotzdem heiß findest und ihr ein bisschen Spaß habt?!«, fragte sie völlig gelassen, als wäre es eigentlich das Normalste auf der Welt. Schlug diese Frau gerade wirklich vor, dass er... er... Sex mit Marco haben sollte?! Das war ja so abwegig, dass es beinahe lächerlich war! Warum also wurde ihm bei dem Gedanken so warm und er musste wieder zu dem älteren Kommandanten hinüber blicken. Beide Frauen waren immer noch dabei seine Schultern und Oberarme mit einer Massage zu verwöhnen - die gutaussehenden Damen wirkten äußerst motiviert, geradezu euphorisch, dem Phönix so nah sein zu können. Und Ace überlegte jetzt wirklich keine einzige Sekunde wie es wohl wäre an ihrer Stelle zu sein! Lügner... »Eh... alles?!«, schnaufte der junge Kommandant fassungslos. »Er ist mein Mentor! Ich respektiere ihn, er... er ist wie ein Bruder für mich! Das geht nicht... das... das macht man einfach nicht!«, zischte er energisch, vielleicht auch ein bisschen haltlos, denn so richtig wollten ihm keine Argumente einfallen, um diese schwachsinnige Idee zu entkräften. Irgendwie steckte hinter diesem wahnwitzigen Vorschlag auch eine gewisse Logik. Bei Marco könntest du dich komplett fallen lassen. Du vertraust ihm. Alles, was dich bei Frauen bisher zurückgehalten hat, alle Bedenken... du müsstest sie nicht haben, argumentierte eine listige, schwer zu ignorierende Stimme in seinem Kopf. »Das macht man nicht?! Wieso?! Wer sagt das? Der Piratenkodex?!« Die kleine Blonde lachte herzhaft, dann umgriff sie Ace' Oberarm, zog sich ein bisschen aus dem Wasser und schmiegte sich dich an ihn, um keinen Verdacht zu erregen, als sie ihm jetzt verschwörerisch ins Ohr wisperte: »Ich hab' dich gar nicht für so langweilig gehalten, Feuerfaust. Sag' mir ehrlich, dass du es dir noch nie vorgestellt hast... wie sein Gesicht wohl aussieht, wenn er erregt ist... und wie er klingt, wenn er kommt...«, hauchte sie diese anrüchigen Worte lockend in sein Ohr. Nein, zum Teufel, er hatte sich das noch nie vorgestellt... aber jetzt musste er es natürlich! Sofort entstanden die beschworenen Bilder in seiner Vorstellung, Marcos erhitztes, entrücktes Gesicht, wie ein Stöhnen seiner tiefen, rauen Stimme klingen würde und - oh Gott, Scheißdreck - ein heißes Brennen erwachte in seinem Magen und zog kribbelnd tiefer. Verflucht, nein, das macht mich echt an?! Die junge Blondine schien seine Gedanken ziemlich gut zu erahnen, denn er konnte ihr teuflisches Grinsen aus dem Augenwinkel sehen. »Du stellst es dir gerade vor...«, erklärte sie triumphierend. »Tue ich nicht!« »Tust du wohl!« Ace schnappte sich die eben vorbeischwimmende Sakeflasche und goss sich trotzig vom dem Alkohol ein, um diesen hastig herunterzukippen. »Das ist absurd...«, muffelte er abweisend. »Ich steh' doch nicht auf Marco...« »Na schön, wie du meinst«, gab sie dann achselzuckend mit einem hinterhältigen Grinsen nach, bevor sie in die Mitte des Beckens schwamm und auffordernd in die Hände klatschte, um sich Aufmerksamkeit zu sichern. »Ich habe eine Idee... lasst uns ein Spiel spielen!«, schlug sie in die Runde vor und erntete sofort von ihren Freundinnen ein begeistertes Nicken. »Was denn für ein Spiel?«, fragte Haruta sogleich neugierig und Ace begann schlimmes zu ahnen. Eigentlich wäre es das Beste gewesen jetzt aus diesem Becken zu verschwinden - am besten von der ganzen verdammten Insel - doch seine Beine bewegten sich kein Stück. Außerdem... lief die Feuerfaust gewiss auch vor nichts davon! »Wir werden uns in Zweiergruppen aufteilen«, begann die kleine Blondine zu erklären und gab einer der anderen Frauen einen Wink, die daraufhin rasch aus dem Becken stieg und verschwand, wohl um etwas zu holen. Alle anderen rückten gespannt näher, selbst Marco öffnete blinzelnd ein Auge und schielte herüber, obwohl er weiterhin am Beckenrand lehnte. »Es geht darum gut als Team zusammenzuarbeiten. Einem werden die Augen verbunden, dem anderen die Hände hinter dem Rücken«, führte das Mädchen weiter aus, während eine der Damen bereits unterschiedlich farbige Sakeflaschen und dazugehörige Schalen verteilt am Beckenrand aufstellte, eine andere tat das Gleiche am gegenüberliegenden Beckenrand. Inzwischen kehrte die Frau zurück, die eben gegangen war, und brachte eine handvoll seidene Tücher mit sich. »Der Blinde muss sich von seinem Partner zur Sakeflasche leiten lassen, dort etwas einschenken und seinen Partner trinken lassen, bevor es auf die andere Seite des Beckens geht und dort das Gleiche geschieht. Welches Team zuerst beide Schalen geleert hat, hat gewonnen.« »Oh, das klingt lustig!«, jubelte Haruta sofort und blickte seine Freunde auffordernd an. »Ihr macht doch mit, oder?« »Wir werden drei Teams bilden...«, erläuterte die Blondine weiter und bewegte sich jetzt durchs Wasser auf Thatch zu, auf den sie dann mit dem Finger zeigte. »Du und...«, ihr Finger schwankte auf Izou. »Du.« Der Kommandant der Sechzehnten hob wenig begeistert eine Braue und blickte kritisch zu Thatch hinüber, der bereits sichtlich glänzende Augen durch seinen Alkoholkonsum aufwies. »Oh klasse, ich bekomm' das Handicap«, resümierte er trocken. »Was soll das denn bitte heißen, he?!« Der Blick des Mädchens wanderte weiter und blieb an Ace hängen, den ein ganz ungutes Gefühl beschlich. »Ace, du wirst mit...«, sie grinste teuflisch und deutete dann auf den Phönix, der bisher recht unbeteiligt zugesehen hatte. »...Marco ein Team bilden.« Ace wurde nervös, warum auch immer... bis ihm plötzlich ein erlösender Gedanke kam. Tja, Pech, Süße, Marco wird sich niemals für solchen Quatsch bereit...- »Von mir aus«, erklang Marcos raue Stimme, dann löste sich der ältere Kommandant vom Beckenrand und bewegte sich schmunzelnd durch das Wasser auf den entgeisterten Ace zu. »Das gewinnen wir doch locker, nicht wahr, Ace?« »Klar...«, murmelte die Feuerfaust schwächlich und fühlte sich, als wäre er gerade in seiner persönlichen Hölle angekommen. Natürlich zweifelte er nicht daran, dass Marco und er das perfekte Team abgeben würden, immerhin waren sie super aufeinander eingespielt, sodass das hier wirklich kein großes Hindernis darstellen sollte, aber... normalerweise waren sie bei ihrem sonstigen Training auch nicht so... so nackt! »Und ich werde mit Haruta zusammen spielen«, endete die Blonde und der junge Kommandant sprang begeistert ins Wasser. Izou und Marco wurden die Hände von den Frauen hinter dem Rücken zusammengebunden, dann verloren Thatch und Ace ihr Augenlicht, als man ihnen die Tücher über die Augen band. Schlussendlich wurden die „Erblindeten“ in die Mitte des Beckens geführt und dort einige Male um sich selbst gedreht, bis sie auch sämtliche Orientierung verloren hatten. Ace fühlte sich total unbeholfen und streckte die Hände zaghaft nach vorn, bis Marcos Stimme plötzlich neben ihm erklang, so verdammt nah an seinem linken Ohr, dass sich ihm sämtliche Nackenhaare aufstellten. »Etwas weiter rechts, Ace. Und dann geradeaus.« Okay, okay, ich bekomm' das hin, alles kein Problem. Er holte tief Luft, dann nickte er und befolgte die Anweisungen seines Freundes vertrauensvoll, während er die ganze Zeit über Marcos mächtige Präsenz im Rücken spüren konnte, der ihm dicht durch das Wasser folgte und ihn mit knappen Worten immer wieder korrigierte, wenn er die falsche Richtung einschlug. Sie erreichten den Beckenrand und Ace tastete nach der Sakeflasche, schaffte es sogar ohne große Probleme mit Hilfe von Marcos Tipps eine Schale zu füllen, bevor er tief Luft holte und sich innerlich zur Ordnung rief. Alles gut, beruhige dich, es ist nur Marco... nur Marco... Der junge Kommandant drehte sich vorsichtig zu seinem Freund um, die Sakeschale in einer Hand, während er die andere nun zögerlich ausstreckte... und unvermittelt auf die feuchte, warme Haut von Marcos hartem Oberkörper traf. Durch die erzwungene Blindheit waren seine anderen Sinne noch viel geschärfter als sonst - er konnte den kräftigen Herzschlag seines Freundes in den Fingerspitzen fühlen, gleich neben diesem aufreibendem Prickeln, das seine Berührung auslöste und seine Konzentration für einen Augenblick völlig verpuffen ließ. Ace musste schlucken und trotzdem schien sein Mund wie ausgedörrt, Aufregung flutete durch seine Adern und sein Herz pochte so dumpf in seiner Brust, dass es beinahe alle anderen Geräusche schluckte - das amüsierte Lachen von Haruta, die Anweisungen von Izou, der Thatch anleitete, das begeisterte Anfeuern der anderen Frauen... Seine Hand glitt höher und vielleicht ließ er sich damit ein bisschen mehr Zeit, als er eigentlich gebraucht hätte, um sich zu orientieren, als seine Fingerspitzen Marcos Schlüsselbein ertasteten, dessen Halsseite förmlich hinauf krochen, schließlich das Kinn erreichten und durch den kurzen, kratzigen Bart strichen. »Etwas höher...«, raunte Marco, als Ace die Schale hob, um sie an die Lippen seines Freundes zu führen. Der Phönix versuchte nicht so viel darüber nachzudenken, dass seine Stimme belegt klang... er hoffte einfach, dass die Feuerfaust es nicht bemerken würde, genauso wenig wie seine verstohlenen Blicke heute. Der junge Mann rüttelte - wahrscheinlich ohne es auch nur zu ahnen - den ganzen Tag schon ziemlich an seiner eisernen Selbstbeherrschung, die suchende Hand auf seiner Haut hätte ihn niemals so aus der Ruhe bringen sollen und Marco dämmerte, dass dieses Spiel vielleicht nicht unbedingt die beste Idee gewesen war... Als Ace' Finger sein Kinn erreichten, hielt er den Atem an... und fast hoffte er, dass der junge Kommandant sich noch ein wenig weiter vortasten und seine Lippen berühren würde. Dieses typische Prickeln, die Reaktion ihrer Teufelskräfte, fühlte sich großartig an, so gut, dass er sich unbeabsichtigt mehr in Ace' Berührung lehnte und fast genießend die Augen geschlossen hätte. Allein die Geräusche der anderen hielten ihn davon ab sich zu vergessen und er konnte wirklich nicht sagen, wie das hier geendet hätte, wenn sie allein gewesen wären. Zum Glück waren ihm - im wahrsten Sinne des Wortes - die Hände gebunden, denn er traute sich selbst in der Nähe des jungen Mannes plötzlich kaum noch über den Weg. Vorsichtig trank er den Sake aus Ace' Hand, beobachtete die Feuerfaust unter halb gesenkten Lidern, wie der junge Mann sich konzentriert die Lippen befeuchtete, wie ein glänzender Schweißtropfen aus dem nassen Haar in seinem Nacken glitt und so höllisch verführerisch über seine Brust hinabrollte. Sei froh, dass Ace die Augen verbunden sind, wenn er deinen Blick sehen könnte, würde dein Freund das Weite suchen! Nicht nur, dass er Ace inzwischen weit über das angebrachte Maß als Freund hinaus gern hatte, jetzt musste er sich auch noch eingestehen, dass er seinen Schützling körperlich anziehend fand und das obwohl er sich in seinem ganzen, bisherigen Leben kein einziges Mal auf diese Weise für einen anderen Mann interessiert hatte. Aber Ace war ja auch nicht nur irgendein Mann, er war Die Feuerfaust, er war stolz und wild und leidenschaftlich, er war sein Bruder und - die Erkenntnis traf ihn in diesem Moment wie ein Schlag in die Magengrube - höllisch attraktiv, so gottverdammt sexy. Scheiße. Es hatte etwas gedauert, bis er es begriff, doch er begehrte den jungen Kommandanten und das mit einer Intensität, die kaum zu bändigen schien, selbst für Marco, der sich sonst immer strikt unter Kontrolle wähnte. Game over, alter Mann... Am Ende wussten weder Ace noch Marco wirklich, wie sie dieses Spiel zu Ende gebracht hatten... es war eine Aneinanderreihung von unbeabsichtigten und forcierten Berührungen gewesen, von leitenden Worten und verwirrendem Schweigen. Sie schafften es tatsächlich zu gewinnen, weit vor Izou und Thatch. Haruta und das blonde Mädchen bildeten das Schlusslicht, doch gerade die Kleine schien das gar nicht zu stören. Ihr Ziel... hatte ganz eindeutig ja auch woanders gelegen. Irgendwann hatten sich alle wieder entspannt am Beckenrand eingefunden und waren enger zusammengerückt, um sich noch ein wenig unterhalten zu können. Haruta hatte die Gruppe schon verlassen, da er müde geworden war und so waren nur noch die vier anderen Kommandanten übrig geliebten sowie ein paar Frauen des Etablissements. Schleichend war Ace irgendwann neben Marco gelandet, der die Arme wieder auf den Beckenrand abgelegt hatte und mit einem schiefen, leichten Schmunzeln Izou zuhörte, der eine amüsante Geschichte aus seiner Vergangenheit zum Besten gab. Ace hatte inzwischen noch ordentlich viel getrunken und entschied sich einfach der Situation zu ergeben... ihrem lockeren Beisammensein, dem wahnsinnig machenden Kribbeln in seinem Magen, der aufreizenden Nähe seines Mentors, der er sich gar nicht mehr entziehen konnte, so eng wie sie inzwischen beieinander saßen. Ihre Beine berührten sich immer wieder unter Wasser und der junge Kommandant ließ sich irgendwann dazu hinreißen, seine Hand auf dem Oberschenkel des Älteren abzustützen und dort liegen zu lassen, als er sich nach einer Schale Sake streckte, die ihm Thatch nachfüllte und er seiner Körperkoordination irgendwie nicht mehr so recht traute, da er beinahe vorn übergekippt wäre. In seinem Kopf breitete sich ein wattiges Gefühl aus, er fühlte sich so leicht und brachte irgendwie keinen rechten Willen mehr auf sich Gedanken darüber zu machen, ob er Marco nun anziehend fand oder nicht - Fakt war, er fühlte sich wohl neben dem Phönix. Sehr wohl. So bemerkte er auch gar nicht gleich den kreisenden, leicht rauen Daumen in seinem Nacken, diesen vorwitzigen Finger, der plötzlich auf seiner Haut aufgetaucht war, wie zufällig seinen Nackenwirbel umkreiste und ihn beinahe zu einem genüsslichen Seufzen animiert hätte. Marcos Hand lag noch immer hinter ihm auf dem Marmor und irgendwann fing der Ältere völlig beiläufig an mit den Fingern durch die nassen, längeren Strähnen seines Hinterkopfes zu fahren, bevor er ihm nun langsam, fast vorsichtig den Nacken kraulte, als erwartete er, dass Ace gleich aufschrecken könnte. Dabei war der Phönix weiterhin völlig gelassen auf Izou fixiert und hörte diesem aufmerksam zu. Die anderen konnten es nicht sehen, also ließ Ace sich in dieses aufregende, gefährliche Spiel ein - er lehnte sich näher zu Marco, neigte seinen Kopf ein wenig, um sein stilles Einverständnis zu vermitteln, bevor er selbst nun mit den Fingerspitzen träge und für die anderen unter dem unruhigen Wasserspiegel unsichtbar über Marcos Knie und Oberschenkel glitt, gerade immer nur bis zu jener delikaten, eindeutigen Grenze des Handtuches um die Hüfte des Älteren, während er weiterhin aber betont interessiert dem Gespräch folgte. Ace hätte ewig hier so sitzen können, das warme, duftende Wasser lullte ihn ein, der Alkohol beflügelte seinen Wagemut, er fühlte sich geborgen in der Umgebung seiner Freunde und so herrlich nervös und fast ein bisschen verrucht durch dieses abenteuerliche Spiel, was er hier mit seinem Mentor spielte... Er wusste nicht, wo das hinführen sollte, geschweige denn, was es zu bedeuten hatte, doch... er genoss Marcos Aufmerksamkeit, diese kleinen Berührungen zwischen ihnen, die bewusst gesucht wurden und aus keinem Training oder Kampf herrührten, die bei jedem noch so winzigen Körperkontakt heiße, elektrische Signale durch seinen Körper schickten - es fühlte sich absolut fantastisch an. »Ich glaube, ich werde mich auch langsam zurückziehen...«, eröffnete Izou knapp nach Mitternacht, als die meisten Damen schon gegangen waren und versteckte sein Gähnen galant hinter seinem Handrücken. »Wir sehen uns ja später, hm?« Thatch folgte ihm taumelnd auf dem Fuße und die letzten beiden Frauen verabschiedeten sich ebenfalls, sodass am Ende nur noch Marco und Ace in dem Becken zurück blieben. Der junge Kommandant sah den anderen nach wie sie nacheinander verschwanden und mit jedem, der ging, beschleunigte sich sein Herzschlag ins Unermessliche. Marcos Hand lag noch immer in seinem Nacken und seine eigenen Finger auf dem Oberschenkel des älteren Kommandanten. Wie sollte er sich jetzt verhalten? Sollte er vielleicht so langsam mal von seinem Mentor abrücken und ihm wieder persönlichen Freiraum zugestehen? Wahrscheinlich hätte er die Gelegenheit nutzen und lieber gleich mit den anderen verschwinden sollen... Die Stille zwischen ihnen breitete sich aus und die Feuerfaust starrte unsicher ins Leere. Eigentlich... wollte er ja nicht gehen, aber der Deckmantel der Beiläufigkeit verschwand so langsam und jede weitere Berührung zwischen ihnen hätte man nun wohl kaum noch auf Zufall oder ein Versehen schieben können. »Wie sieht's aus, Ace? Wollen wir auch zurück?« Die warmen Finger verschwanden aus seinem Nacken, Marco streckte sich mit einem tiefen Atemzug und Ace nutzte den Moment, um nun auch seine Hand vom Schenkel seines Freundes zu entfernen, obwohl ihn jede Faser seines Körpers eigentlich anschrie seinen Mentor anzufassen. Und auch Marco hatte wesentlich mehr als nur sein Gewissen gebraucht, um sich wieder von Ace zurückzuziehen. Die Verlockung war so groß gewesen, den jungen Kommandanten einfach im Nacken zu packen, gegen den Beckenrand zu drücken und ihm seine Lippen aufzuzwingen, weil ihn dessen unsichere Berührungen auf seinem Oberschenkel fast wahnsinnig gemacht hatten. Allein von der Erinnerung kochte sein Blut erneut... und doch schob er sein Verlangen vehement von sich. Zumindest für den Augenblick, denn ihm war mehr als klar, dass er sich sowieso niemals würde von Ace fernhalten können... nicht wirklich lange. Seine Nähe war berauschend und so verflucht nötig wie die Luft zum atmen. Würde es beim nächsten Mal auch so glimpflich abgehen und nur bei ein paar verstohlenen Berührungen bleiben? Wusste der junge Kommandant eigentlich, was er da getan hatte oder war er zu betrunken, um sein eigenes Handeln noch realistisch einschätzen zu können? Bevor Ace auf seine Frage antworten konnte, wandte Marco sich ihm zu, kam durch das Wasser näher und streckte eine Hand zu seiner Halsseite aus, was die Feuerfaust schon nervös schlucken ließ, bevor sein Mentor an ihm vorbei in seine Haare griff. »Warte mal, du hast da was, yoi...« Sofort war jegliche erotische Komponente vergessen und Ace blickte seinen Freund fast entsetzt an. »Wahhhh... ist es eine Spinne?! Mach sie weg, Marco!«, quengelte der junge Kommandant panisch und fing an sich wie ein Wurm zu winden, als der Phönix nach seinem Oberarm griff, um ihn ruhig zu halten. Marco musste sich ernsthaft ein Lachen verbeißen - so eine große Klappe, ein solch trainierter, starker Kerl... und dann konnte ihn so ein kleines Insekt völlig so aus der Fassung bringen. Ace' offensichtliche Schwäche amüsierte ihn, aber er machte sich deswegen nie über ihn lustig. Obwohl es manchmal schon witzig anzusehen war, wenn der junge Kommandant kopflos über das Deck stürmte und kleine Feuerbälle verschoss, weil er sich von irgendeinem Krabbler verfolgt fühlte. Bisweilen spielte Marco großmütig den Retter in der Not, um zu verhindern, dass Ace wieder mal irgendetwas aus Versehen in Brand steckte und befreite dessen Kajüte von ungebetenen Gästen. »Argh, Himmel, es ist keine Spinne. Jetzt halt still, du Flohsack!«, brummte Marco schmunzelnd und fischte die verirrten Blüten, die sich in Ace' Haaren verfangen hatten, aus dessen schwarzen Strähnen. Er hielt sie seinem Freund erklärend vor die Nase. »Nur die Reste von ein paar Blumen. Die werden dich bestimmt nicht fressen, keine Angst«, meinte er belustigt. Ace wuschelte sich mürrisch durch die Haare, um ganz sicher zu gehen, dass da auch nichts weiter herumhing, dann streckte er seinem Mentor die Zunge heraus. »Erinnere mich daran, dass ich dir das nächste Mal auch nicht mehr helfe, wenn dich auf irgendeiner Insel mal wieder ein Tiger verfolgt, der dich für einen leckeren Truthahn hält!«, schoss er bissig zurück. Marco musste nun doch lachen, was auch Ace zumindest ein Schmunzeln herauskitzelte. »Yoi, um Raubtiere mache ich mir wenig Sorgen, wegen einem Fresssack wie dir da schon eher. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass man den Phönix für etwas zu essen hält... nicht wahr?!«, grinste er den jungen Kommandanten schelmisch an. »Ach die alte Geschichte...«, maulte die Feuerfaust peinlich berührt. »Ich...-«, er hatte gerade den Mund geöffnet, da durchbrach ein vernehmliches, unmissverständliches Knurren ihre Unterhaltung und Marco bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick unter kritisch gehobener Braue. »Sag' bloß du hast schon wieder Hunger?!«, sah ihn der Phönix verständnislos an und Ace zuckte verlegen grinsend mit den Schultern, während er sich den Nacken rieb. »Äh... scheint so?!«, gestand er kleinlaut. »Du solltest halt nicht vom essen reden!« Marco schüttelte schmunzelnd den Kopf und deutete mit dem Daumen über seine Schulter auf den Vorraum des Thermalbades. »Ich glaube, drin ist noch etwas vom Buffet, yoi«, erklärte er, bevor er sich langsam in Richtung der Treppen aufmachte und das Becken verließ. Ace starrte ihm regungslos hinter, scheinbar unfähig sich zu bewegen, als der ältere Kommandant ungeniert das Handtuch um seine Hüften fallen ließ und sich einen der bereitliegenden, leichten Yukata schnappte und überzog. Zum Glück stand Marco von ihm abgewandt, sodass er nur dessen trainierten Hintern zu sehen bekam, aber allein dieser Anblick reichte schon, dass sich sämtlicher Speichel aus Ace' Mund verflüchtigte und Hitze seinen Hals hinaufkroch... Was ist los mit dir?! Bist du über Nacht zur Jungfrau geworden oder was? Das ist nur Marco, den hast du ja nun wirklich auch schon nackt im Bad gesehen, kein Grund sich aufzuführen wie eine Zwölfjährige! Marco band seinen Yukata locker zusammen, strich sich die nassen Haare nach hinten, sodass die Wassertropfen über seinen rasierten Hinterkopf in den Kragen glitten, bevor er Ace auffordernd ansah und schief grinste: »Kommst du oder willst du da drin Schwimmhäute ansetzen!?« »Nee, die Schwimmhäute überlasse ich lieber dem Geflügel unter uns...«, erwiderte der frech und genoss das pikierte Hochziehen von Marcos Augenbrauen. Das war vertrautes Terrain, hier kannte er sich aus und Marcos belustigt funkelnde, klare blaue Augen bestätigten die Feuerfaust darin, dass noch immer alles beim Alten zwischen ihnen war. »Ich bin ein Phönix, keine plumpe Ente«, schnaubte Marco zurechtweisend und stolzierte durch den Vorhang davon. Ace beeilte sich seinem Mentor zu folgen, der eine Spur aus nassen Fußabdrücken hinterlassen hatte, zog sich ebenfalls einen der Yukata über und betrat den kleinen, warmen Vorraum, indem tatsächlich einige Platten mit einer Auswahl an Essen aufgestellt waren - Obst, Gemüse, würziges Brot und leicht gegrilltes Fleisch. Dazu standen ein paar bequeme Liegen und ausreichend fruchtiges Wasser bereit, um sich ausruhen und erfrischen zu können. Seltsamerweise waren sie gänzlich allein hier, aber es war ja auch schon recht spät... oder früh, wie man es eben sehen wollte. Gierig machte sich Ace über das Buffet her und bemerkte nur aus dem Augenwinkel Marcos entgeisterten Blick, als er sich gleich mehrere Stücken Fleisch und ein halbes Brot zwischen die Zähne schob. »Yoi, wo stopfst du das nur immer alles hin?! So viel kann doch kein normaler Mensch essen...« Ace grinste seinen Mentor überlegen an. »Ich bin ja auch kein normaler Mensch. Ich bin Die Feuerfaust. Mein Stoffwechsel ist eben sehr schnell und... heiß«, behauptete er großtuerisch. »Ah ja...«, quittierte Marco das nur trocken, bevor er sich unter den fassungslosen Augen von Ace das letzte Stück eines wirklich köstlichen Erdbeertörtchens schnappte. »Oi, Marco, das war meins!« »Tze, da steht doch nicht dein Name drauf...« »Klar! Prinzipiell steht auf allem essbaren mein Name, noch nicht gemerkt, du Truthahn!« »Pech, mein Freund. Jetzt gehört's mir, yoi.« »Gib' mir das! Ich will es haben!« »Nein, du musst nicht immer alles essen!« Es entstand ein wirklich albernes, kindisches Gerangel zwischen ihnen, Marco streckte die Hand mit dem Törtchen mit diebischer Freude weit über seinen Kopf und damit aus Ace' Reichweite - der Phönix war einfach einen Kopf größer - der gierig danach zu haschen versuchte, schon halb auf seinen Mentor kletterte, um an das begehrte Törtchen zu kommen. Marco kicherte albern über Ace' erfolglose Raubversuche und der schnaufte bockig und frustriert über seine Unfähigkeit sich das begehrte Törtchen zu sichern. Sie führten sich wirklich auf wie zwei vorpubertäre Jugendliche, aber eigentlich fiel das keinem von beiden in diesem Moment auf und außerdem wollte auch keiner nur ein Stück nachgeben. Inzwischen waren sie durch den Raum gestolpert und durch ihre halb ernste Auseinandersetzung prallte Marco rückwärts gegen eine der Liegen - er war noch immer recht benebelt durch den Alkohol und verlor das Gleichgewicht. Sein Rücken traf dumpf auf das Polster, gefolgt von Ace, der schwer auf ihm landete. Dem Phönix entwich der Atem in einem Keuchen, da ihm Ace' Körper die Luft aus den Lungen presste. Zum Glück war dessen Knie haarscharf an seinen empfindlichsten Teilen vorbeigeschrammt. »Verflucht Ace... du bist schwerer als du aussiehst«, meinte er schnaufend. »So viel wie du isst ja auch kein Wunder. Du hast doch nicht etwa zugelegt?!«, zog er seinen Schützling dreist auf. Empört stemmte sich Ace in die Höhe und verzog die Lippen zu einem albernen Schmollmund. »Pff, als ob! Das sind alles Muskeln, du Vogel«, erwiderte der mit selbstgerechtem Grinsen. Oh ja und was für Muskeln... ich würde jeden einzelnen mit meiner Zunge nachzeichnen, schwelgte der Phönix in seinen ganz und gar nicht jugendfreien Gedanken, bevor ihm erst bewusst wurde, was er da gerade gedacht hatte. Marco schwirrte der Kopf angenehm vom Alkohol, denn er hatte heute deutlich mehr getrunken als sonst, was wohl auch seinen ungewöhnlichen Kontrollverlust erklärte... zumindest schob er es darauf. Er fühlte sich sorglos, frei und leichtsinnig - ein Leichtsinn, der ihn gelockt hatte in dieses dumme Spiel vorhin einzuwilligen... der seinen Blick immer wieder über die feuchten Muskeln von Ace' Körper gelockt hatte und ihn mit zwingender Intensität dazu bewegen wollte, diese perfekt definierten Linien zu ertasten, den jungen Kommandanten anzufassen und das definitiv auf keine unschuldige oder freundschaftliche Art. Ace entdeckte das Törtchen in Marcos Hand wieder, das er fast schon vergessen hatte und er kletterte halb über seinen Mentor, packte dessen Handgelenk und versuchte es sich erneut zu stehlen. Doch der Griff des Phönix war wie Stahl und durch nichts zu bewegen. »Man, Marco... nun gib' schon her...«, maulte er angesäuert, merklich lustloser, denn sein Elan ging langsam flöten, vor allem, da sein Mentor nun so verlockend unter ihm lag und er fast verleitet war sich fallen zu lassen... sich an ihn zu schmiegen... und der sich plötzlich mit ihm herum rollte, sodass Ace nun das Opfer unter diesem harten, warmen Körper war. Der junge Kommandant war viel zu verwundert und sein Verstand eindeutig zu träge durch den Alkohol, als das er sich hätte wehren können, aber... gewollt hätte er es wahrscheinlich eh nicht ernsthaft. Er dachte wenig darüber nach, als er seine Beine ein wenig mehr spreizte und Marcos Knie dazwischen mehr Platz einräumte, die Hüfte unmerklich winkelte, sodass seine Mitte wie unbeabsichtigt an den festen Muskeln des eingeschlossenen Oberschenkels vorbei streifte... »Sag' artig bitte, yoi«, strapazierte der Phönix die Geduld seines Schützlings mit teuflischer Freude und grinste ihn überheblich an. Er mochte es durchaus den Feuerteufel so in der Hand zu haben, immerhin kam es selten genug vor, dass er es mal war, der Ace' Nerven reizen konnte... und er genoss es wirklich unanständig intensiv seinen Freund so unter sich liegen zu haben, dessen Yukata durch ihr Gerangel sichtbar verrutscht war und sehr viel seines muskulösen Oberkörpers enthüllte. Ace schnaubte geräuschvoll durch die Nase und plusterte die Wangen dickköpfig auf, bevor er die Arme vor der breiten Brust verschränkte. »Vergiss' es...« Man, das ist doch dämlich, ich sollte mir das Ding einfach holen und gut. Mir sollte diese doofe Situation gar nicht so sehr gefallen und wahrscheinlich sollte ich das auch kein Stück gut finden, dass mir Marco so nah ist! Allerdings... er hatte seinen Mentor selten so locker, fast schon albern erlebt und er wollte diesen Anblick noch ein bisschen genießen, wie der Phönix da mit diesem absolut herrlichen, schiefen Grinsen über ihm kniete, die Haare verwegen unordentlich und wie diese tollen, blauen Augen so gelöst und fröhlich glänzten, ihn auf diese eine unbestimmte Weise ansahen, wodurch sich Ace seltsam wertvoll und besonders vorkam. »Sag' bitte, dann bekommst du es«, lockte ihn der Phönix weiter, beugte sich ein bisschen näher, wobei er trotzdem darauf achtete, das begehrte Gebäckstück aus Ace' Reichweite zu halten... aber es zumindest so zu positionieren, dass er es sehen konnte. Marco kam gar nicht in den Sinn - doch schon, aber er ignorierte es - das sein Verhalten hier eigentlich mehr als kindisch war und er sich in seinem Alter wirklich nicht so aufführen sollte. Aber sie waren beide mehr als angetrunken, in Bezug auf ihr Handeln offensichtlich nicht mehr wirklich zurechnungsfähig und außerdem... diese namenlose Spannung zwischen ihnen baute sich immer mehr auf, schien nur darauf zu warten, sich entladen zu können. Und Marco war einfach auch zu sehr Mann, zu begierig zu erfahren, wohin das noch alles führen sollte... Ace rollte die Augen genervt nach oben, wandte das Gesicht mit einem unzufriedenen Schnaufen zur Seite... und quetschte ein halbherziges, mürrisches »Bitte« durch die Zähne. Marco grinste triumphierend und streckte Ace die Hand mit dem Törtchen dann entgegen, hielt es ihm lockend vor die trotzig zusammengepressten Lippen und schwenkte es dort verführerisch hin und her. »Na dann, Mund auf.« Ace blickte seinen Mentor einen Augenblick ehrlich verwirrt an, bevor er die Verschränkung seiner Arme sinken ließ und Marco misstrauisch anblinzelte. Nee, komm', echt jetzt?! Will der mich allen ernstes füttern?! Der junge Kommandant hielt davon wirklich nicht viel, immerhin war er kein Kind mehr, aber ehrlich... das war immerhin Marco, der Mann, dem er mehr als allen anderen vertraute, mit dem er Sakeschalen getauscht und nach einem Saufgelage schon Schulter an Schulter eingepennt war, der immer für ihn da war, ihn niemals enttäuscht hatte. Inzwischen gab es doch eigentlich schon längst keine wirklichen Grenzen mehr zwischen ihnen. Wieder musste er sich an die letzten Augenblicke erinnern, an diese fast zufälligen und doch gewollten Berührungen... und plötzlich schien die Situation gar nicht mehr so dumm zu sein, sondern einfach nur ungewohnt und... verdammt aufregend. Vor allem, da er sich der intensiven Nähe dieses athletischen Körpers immer mehr bewusst wurde, den er ganz offensichtlich ansprechender fand, als er sich selbst immer noch eingestehen wollte... Du findest ihn nicht heiß, du stehst nicht auf Marco, versuchte er sich in Gedanken selbst zu beruhigen. Der Typ ist attraktiv, klar, aber das bedeutet nicht, dass du ihn scharf findest. Beweis' es dir selbst, ihr seid nur Freunde, Brüder, alles gut. Sofort schnellte Ace' Herzschlag wieder in die Höhe und entgegen seines eigenen Stolzes öffnete er die Lippen und biss zaghaft von dem angebotenen Backwerk ab, kaute genüsslich und öffnete dann abermals den Mund, um auch den letzten Rest zwischen seine Zähne zu bekommen. Und das war dann wohl schlussendlich der Moment, in dem die Stimmung zwischen ihnen endgültig kippte... die Atmosphäre schien dichter zu werden, aufgeladen wie bei einem Gewitter, jede Sekunde zäh wie Honig, als sich Ace' Lippen bewusst auch um Marcos Finger schlossen und er es sich einfach nicht verbeißen konnte, seine Zunge für den Bruchteil einer Sekunde über die eroberten Finger seines Mentors gleiten zu lassen und diesen damit zu reizen. Allerdings hätte er auch nicht mit der Reaktion seines eigenen Körpers gerechnet - ihm wurde mächtig warm und das war nicht die vertraute Hitze seines Feuers, nein, dies war eine ganz andere Hitze, die tief in seinem Unterbauch erwachte, ihn völlig unvorbereitet traf und ihn kurz genießend die Augen schließen ließ. Sofort hatte er Lust Marcos Handgelenk zu packen und dessen Finger noch weiter und schamlos tief in seine Mundhöhle zu saugen... Erregung. Das war knallharte Erregung. Ace kannte dieses Gefühl, doch niemals zuvor hatte ihn eine Welle davon so unbarmherzig überrollte und ihm scheinbar die Luft aus den Lungen gesaugt. Er konnte fühlen, wie sich sein Schwanz selbstständig machte, wie er hart wurde und für einen kleinen - sehr kleinen - Moment dachte er noch, dass es wirklich besser wäre jetzt zu gehen, bevor die Situation eskalierte... Marcos offener Blick veränderte sich sofort, seine Augen verdunkelten sich um ein ganzes Stück und seine Lider sanken herab, unter denen er seinen Schützling nun wahrhaft intensiv und... hungrig ansah. Er zog seine Hand zurück und unter Ace' glimmendem, heißem Blick leckte er sich die süßen Reste - vielleicht auch Ace' Speichel - von den eigenen Fingern. »Köstlich...~«, raunte der Phönix gedehnt, fast sinnlich und diese träge Stimmlage rieselte fast augenblicklich in Ace' Schwanz und ließ ihn angetörnt die Unterlippe zwischen die Zähne ziehen. Sein Becken zuckte in die Höhe und ohne sein bewusstes Zutun begann sich seine Hüfte zu verselbstständigen und er damit seine Mitte schamlos gegen Marcos Oberschenkel zu reiben. Er begriff eigentlich gar nicht wirklich, was er da tat, bis Marco die Hand neben seinem Kopf auf das Polster knallte und sich zu ihm herab beugte, seine Züge eisern, doch seine Stimme dunkel und ziemlich... heiser. »Yoi, Ace... was... machst du da...?« Eine eigentlich blöde Frage, denn es war ziemlich eindeutig, was er da machte. Er stimulierte sich an seinem Mentor, doch dessen Worte rissen ihn dann doch ein Stück weit aus dem lustvollen Delirium. Verdammte. Elende. Kacke. Bist du eigentlich völlig bescheuert, Portgas D. Ace?! Was zum Teufel soll das werden?! Ace schluckte etwas hilflos und zwang seine Hüfte sich zu beruhigen, während er ein zittriges, schiefes Grinsen auf seine Lippen kleisterte, von dem er hoffte, das es nicht selten dämlich aussah. »Ähhh... Becken-Boden-Übungen?!« Oh Gott, fuck fuck fuck! Er wollte eigentlich gerade im Erdboden versinken, als die Reibung an seinem Schwanz wieder ansetzte. Verwirrt sah er an sich herab und erkannte, dass es diesmal nicht sein Verdienst war... Marco drückte sich nun ganz eindeutig aus eigenem Antrieb gegen ihn und Ace rollte den Kopf in den Nacken und ächzte herrlich schockiert über diese erregende Sensation. »Mar...co... was...?!« Der Phönix senkte sich nun gänzlich auf ihn herab, sein herrliches Gewicht drückte in auf die Liege und Marcos Kopf sank neben seinem eigenen nieder, sodass sein Mentor das Gesicht in seiner Halsbeuge vergraben konnte. »Hör' nicht auf... zeig' mir, wie es dir gefällt...«, wisperte der Phönix mit schwerer Stimme in seine Ohrmuschel und bevor Ace so richtig begreifen konnte, was er meinte, spürte er es schon... Marcos Finger, die seinen Oberschenkel hinauf glitten, die den dünnen Stoff des Yukata lüfteten, um das heiße Fleisch seiner Erregung tänzelten, bevor sie sich schlussendlich um seinen zuckenden Schwanz schlossen, ohne Zögern, ohne spürbare Bedenken. Ace stieß die angehaltene Luft in einem überwältigten Keuchen aus, er krallte die Finger in den warmen, glatten Stoff über Marcos Schulter, suchte nach Halt, bevor seine Hüfte schon rein intuitiv anfing sich zu bewegen... sein Körper übernahm ungefragt die Regie, er stieß sein pochendes Glied in Marcos kräftige, lange Finger, drückte sich dem Körper über sich willig entgegen. Doch Marcos Hand bewegte sich nicht, Ace schnaufte erregt, aber frustriert, der Winkel war nicht ideal, sein Bewegungsspielraum durch den Körper auf ihm eingeengt und er wollte - er musste! - die Finger seines Freundes spüren... er wollte, dass sie ihn fester umfassten, ihn härter pumpten... „Zeig' mir, wie es dir gefällt...“, hallten Marcos heisere Worte in seinem Ohr nach und angestachelt durch die Gedankenlosigkeit des Alkohols schob Ace seine eigene Hand zwischen ihre Körper, legte die Finger über Marcos große Hand und begann seine Bewegungen zu führen... und sein Mentor folgte willig und absolut gelehrig, denn schon nach wenigen Handgriffen hatte er verstanden, was Ace brauchte und begann ihn im genau richtigen Maß zwischen sanftem Necken und harten Bewegungen zu stimulieren. Er fand den perfekten Rhythmus, um seine Lust in schwindelige Höhen zu treiben und ihn doch lang genug von dem erlösenden Höhepunkt fernzuhalten. Es war ein sensationelles Gefühl zu wissen, dass es Marco war, der ihn hier gerade so zügellos anfasste... das verschaffte Ace einen unbeschreiblichen Kick, der ihn ungehalten Stöhnen ließ. Die ganze angestaute Spannung, die Erregung der letzten Stunden schlug sich in diesem einen Augenblick nieder - elektrische Entladungen zuckten durch Ace' Knochen, er warf den Kopf herum, rutschte mit den halb geöffneten Lippen über Marcos Wange und den kratzigen Kinnbart, während er sich mit der freien Hand erneut, diesmal tiefer, in dessen Schulter verkrallte und den dünnen Stoff dort knirschend zerriss. »Mar...co...~«, stöhnte er überwältigt, flehte seinen Freund atemlos an. Er wollte den älteren Kommandanten so gern anfassen, ihn mehr spüren... er wollte dessen warme Haut unter seinen Fingerkuppen, wollte diesen aufregenden, kräftigen Körper erforschen, wollte - er befeuchtete sich die durch den hektischen Atem ausgetrockneten Lippen - Marcos sinnliche Lippen kosten, seinen Speichel schmecken, an dieser wortgewandten Zunge saugen... Ace' Gedanken waren wirr, benebelt, erhitzt und erregt. Er war so geil wie schon lang nicht mehr und konnte sich endlich einmal richtig fallen lassen, sich seinen Trieben völlig unbedenklich hingeben und doch... er wollte irgendwie noch mehr. Noch mehr... Marco. Da war noch viel zu viel Stoff zwischen ihnen. Warum lässt er mich ihn nicht anfassen? Warum... küsst er mich nicht? Der Phönix verwehrte ihm eigensinnig jeden weiteren Körperkontakt, indem er Ace mit seinem Gewicht weiterhin auf die Liege drückte und ihm somit kaum eigenen Handlungsraum ließ, außer seine Finger um Marcos pumpende Hand zu schmiegen. Er schob das Knie näher an die aufgerichtete Mitte der Feuerfaust, um einen weiteren Reiz zu bilden, da er so dessen Hoden drückte und indirekt stimulierte, lehnte das Gesicht gegen Ace' Hals und presste seinen erhitzten, schweren Atem gegen die weiche, duftende Haut dort. Er hörte das bittende Stöhnen seines Schützlings, spürte dessen Verlangen nach mehr Körperkontakt, doch... Marco wagte es nicht. Er wusste, wenn er Ace jetzt ansehen, wenn er ihn küssen würde, nur einmal... er wäre verloren. Er würde sich in Ace' Nähe niemals wieder beherrschen können. Dabei verzehrte er sich so heftig nach seinem Freund, dass es fast körperlich schmerzte, sich zurückhalten zu müssen. Er wollte nichts mehr als dieses einmalige Sommersprossengesicht in Erregung zergehen sehen, diese heiße Haut kosten, jeden gottverdammten Muskeln mit der Zunge ertasten, diesen kräftigen Hals mit sanften Bissen markieren, er wollte nichts mehr als... Ace. Pur und unverfälscht. Er war so geil auf den jungen Mann, dass sich sein eigener Schwanz schmerzhaft gespannt und bereits nass an dem glatten Stoff des Yukata rieb und es wohl nicht mehr als eine einzige Berührung von Ace gebraucht hätte, um ihn kommen zu lassen. Doch er achtete pedantisch darauf, dass die Feuerfaust, die sich so verführerisch unter ihm wand, nicht an seine eigene Erektion gelangte. Zumindest einer sollte - musste! - die Kontrolle über die Situation behalten! Der junge Kommandant wusste kaum noch, wo oben oder unten war, er bäumte sich unter Marco auf, soweit das eben möglich war, grub die nackte Ferse in das Polster unter ihnen, als der Phönix seine empfindliche, nasse Spitze mit dem rauen Daumen umkreiste und kurze, gezielte Bewegungen mit seiner Hand vollführte, was ihn beinahe wahnsinnig machte. Ace' Hand glitt haltlos über Marcos Rücken, immer wieder versuchte er mit der anderen den Gürtel von Marcos Yukata zu erreichen, doch der Phönix entzog sich ihm erneut, obwohl er deutlich spüren konnte, das ihr Treiben den Älteren eigentlich alles andere als kalt ließ. Der Atem, der gegen Ace' Hals prallte war warm und schwer und vorhin hatte sein Oberschenkel eine ziemlich eindeutige Härte unter dem Stoff gestreift. Er wollte seinen Freund so gern anfassen, wollte ihm die gleiche Lust bereiten, doch der ließ das einfach nicht zu und Ace knurrte auf, teils aus Erregung, teils aus Frust. Er drückte den Kopf zurück in das Polster, versuchte zumindest irgendwie an Marcos Lippen zu gelangen, doch auch das verwehrte ihm der ältere Kommandant. Und dann... dann konzentrierte sich sein ganzes Sein und Denken eh nur noch auf seine pulsierende Mitte, auf diese wahnsinnig geschickte, starke Hand, die ihn direkt ins Nirwana beförderte und er kam genau in jenem Moment, da ihm der Phönix seinen Namen heiser in die Ohrmuschel raunte, mit einem ungezügelten, lauten Stöhnen. Sein Samen verteilte sich Schwall für Schwall spürbar heiß auf dem Stoff des Yukata und Marco begleitete ihn mit sanften Handbewegungen durch seinen gesamten Höhepunkt, an dessen Ende er zumindest meinte das seichte Streicheln von Lippen an seinem Hals zu spüren. Ace schnappte heftig nach Luft, als sich Marco langsam aufrichtete und mit einem kaum zu deutenden Blick unter schweren Lidern auf ihn herab sah. Seine Augen waren völlig verdunkelt, die geweiteten Pupillen hatten das klare Blau fast vollständig verdrängt. »Ace...«, seine Stimme war kratzig und so rau, so höllisch tief, dass sie dem jungen Kommandanten durch jeden Knochen zu vibrieren schien. Noch nie hatte jemand seinen Namen so ausgesprochen, so verlangend und doch so... sanft. Und die Feuerfaust entschied in diesem Augenblick, dass der Kerl es vergessen konnte sich so einfach aus der Affäre zu stehlen... er packte den Phönix im Nacken, spreizte die Finger über dessen glattrasierten Hinterkopf und zog ihn zu sich herab, so kräftig, dass der überrumpelte Kommandant dem gar nichts entgegen setzen konnte. Ihre Lippen berührten sich fast, Ace konnte schon Marcos Atem spüren, als... »Marco, bist du noch hier?! Ich muss unbedingt mit dir reden«, Thatchs verschnupfte Stimme sie beide ziemlich wirksam aus ihrem Delirium riss. Sie blinzelten sich schockiert an, als würden sie erst jetzt begreifen, was eigentlich passiert war, bevor Marco auch schon aufsprang und seinen Yukata hektisch zurechtrückte. Dann verschwand er nach draußen, um Thatch abzufangen, bevor der die ziemlich eindeutige Situation würde richtig deuten können. Ace lag halb nackt auf der Liege, sein Yukata und ein Teil seines Oberschenkels waren eingesaut mit seinem Samen, die Haare völlig wirr und sein erhitztes Gesicht, die glasigen Augen sprachen wohl auch ihre ganz eigene Sprache. Ace sackte schwer in das Polster zurück, nachdem er sich zumindest notdürftig von den Spuren seiner Leidenschaft gereinigt und den Yukata wieder gerichtet hatte. Regungslos starrte er an die Decke über sich, während sich sein Herzschlag langsam wieder beruhigte und er lauschte auf die leisen Stimmen von draußen, er bekam nicht alles mit, doch Thatch hatte sich offenbar einen ziemlich heftigen Patzer bei Izou erlaubt und der war jetzt stinksauer auf ihn... zum wahrscheinlich gefühlt hundertsten Mal. Er mochte Thatch wirklich, aber... in diesem Moment hätte er ihm am liebsten den Hals umgedreht. Musste der mit seinen Problemen gerade in diesem Moment kommen, wo er und Marco sich fast... geküsst hätten? »Ach Kacke...«, frustriert wischte sich Ace über das Gesicht und ließ den Arm dann über den Augen liegen. Er hoffte die ganze Zeit Marcos Schritte zu hören und wusste doch, dass der nicht zurückkommen würde. Warum auch? Damit sie hier weitermachen könnten? Marco würde ihm garantiert genauso wenig wie vorhin gewähren ihn zu verwöhnen und ihm ebenfalls etwas Erleichterung zu schenken... Was ist eigentlich das Problem dieses dämlichen Vogels? Er kann mir doch nicht erzählen, dass er nicht genauso geil war... ich hab' seine verdammte Erektion gefühlt! Aber was ihn noch mehr störte war die Tatsache, dass sein Freund ihn nicht geküsst hatte und dabei hatte Ace gerade wirklich nichts mehr gewollt, als die Lippen des älteren Kommandanten auf seinen zu fühlen. Er mochte Sex, aber viel erregender fand er eigentlich gerade diese aufheizenden Zungenspiele vorher und allein von der Vorstellung Marco zu küssen... wurde er schon wieder hart. »Verflucht...« Er schwang die Beine von der Liege und entschied, dass es wahrscheinlich besser wäre das Ganze hier unter einem einmaligen Ausrutscher abzutun. Er wollte immerhin wirklich nicht, dass sein gutes Verhältnis zu Marco litt und seine Freundschaft zu dem älteren Kommandanten war ihm dann doch wichtiger als seine sexuelle Befriedigung... auch wenn der Phönix offensichtlich prädestiniert dafür schien beide seiner Bedürfnisse in vollem Umfang zu stillen. Doch das sah wohl nur Ace so... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)