Von goldenen Blumen, Königen und unnützen Früchten von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 4: 2 Milliarden Berry ----------------------------- 4. 2 Milliarden Berry „Ist das nicht einfach unglaublich! Seht euch einfach mal die Kleider an! Diese Pelze! Diese Farben und Formen! Ich fühle mich fast, als sei ich selbst ein Prinz und könnte mich glatt daran gewöhnen. Exquisite Machart. Der Stoff fühlt sich so weich auf der Haut an. Und da besitze ich nicht einmal eine Haut! Yohohoho!“ „Ich sehe wie ein lächerliches Plüschtier aus.“, murmelte Chopper und betrachtete die extra für ihn gefertigten Kleider im Spiegel. Der große, dreieckige Gardenhut mit der langen, pinken Feder war ihm fast zu groß und lies Chopper noch kleiner erscheinen. „Der Umhang ist so schwer.“, beschwerte sich Ruffy und lies die Schultern hängen. Denn, wirklich, dieser Umhang ging bis zum Boden und floss wie ein Wasserfall auseinander. „Außerdem will ich zum Essen. Ich habe schon so lange nichts mehr gegessen.“ „Du hast zuletzt auf der Sunny etwas gegessen“, pflichtete Lysop bei, drehte sich dann selbst zum Spiegel. Seine wuschelige, schwarze Mähne war zu einem dicken Zopf gebunden und stolz schwellte er seine Brust. „Also ich finde die Sachen gar nicht so schlecht. Haben etwas heroisches an sich. Siehst du das nicht genauso, Franky?“ Dieser hatte seine Haare, wie so oft üblich, nachwachsen lassen und nun fielen sie in langen Locken über seine Schultern. Es erinnerte stark an eine alte Richter Perücke, musste man zugeben. Aber zu dem Outfit passte diese Frisur ungemein. Die dicken Puffärmel, welche seine mechanischen Schultern verdeckten, wirkten für Nami etwas befremdlich „Du hast Recht! Ich finde die Sachen super!“ Stolz posierte er vor seinem gespiegelten Ebenbild. Nami sah zu Zorro, der allein in einer Ecke des üppig geschmückten Raumes saß und sehr genervt drein blickte. „Dir gefallen die Sachen wohl nicht so?“, fragte sie ihn grinsend. Sein Auge funkelte bösartig. „Sieh dir die Lappen nur mal an! Überall. Sind. Kringel! Wie diese dämlichen Augenbrauen, von dem dämlichen Gemüseschnitzer.“ Ihr Grinsen verbreiterte sich. „Wie die Augenbrauen von jedem dieser Bekloppten auf dieser verfluchten Insel!“ „Es gefällt dir hier wohl nicht.“ Meinte Robin nur mit einem leicht süffisanten Lächeln. Wie auch Nami trug sie ein schön geschneidertes Kleid mit nettem Ausschnitt und langer Schleppe. Nur ihres wurde aus einem dunklen, violetten Ton, welcher an manchen Stellen schwarz schimmerte, geschneidert, während ihr eigenes zart orange war. Außerdem befand sich um Namis Hüfte ein schmaler Gürtel aus dem gleichen Stoff, welcher durch einen Ring zusammengehalten wurde. Doch Zorro hatte Recht: Auf Hemden oder Hosen, den Umhängen oder Schuhen, irgendwo befanden sich immer diese verdrehten Schnörkeln, welche eindeutig den Augenbrauen der Bewohnern von Spiral Down Island nachempfunden wurden. Nami aber störte das nur wenig, denn alles in allen besaßen die Leute hier eines: Geschmack, was Kleidung anging. „Jetzt aber mal von der Kleidung weg“, begann Lysop das Thema zu wechseln. „Sanji ist ein Prinz? Wusste das irgendwer? Also ich habe es von Anfang an gesehen!“ „Erzähl doch keine Lügen, Langnase“, meinte Franky und stieß ihn mit einer riesigen Hand in die Seite. „Keiner wusste was davon. Wobei es seine seltene Blutgruppe erklären würde. Die ist meistens nur in königlichen Familien vertreten“, Chopper schien sich genau an die schwierige Situation auf der Fischmenscheninsel zu erinnern und fuhr dann fort: „..., oder auch bei Leuten, die es durch außereheliche Aktivitäten bekamen.“ Bestimmt erinnerte sich an die beiden Kerle zurück, die ihm das nötige Blut für die Transfusion gaben. Gewiss waren die nicht adlig gewesen. „Außerdem roch er trotz der Zigaretten am besten von den Männern. Er hat ja auch jeden Tag gebadet.“ „Er ist immer ein feiner Gentleman. Zumindest wenn es um Frauen geht.“, stimmte Brook zu. „Er hat einen guten Sinn für Mode.“, fügte Franky hinzu. Nami lächelte. „Er hat sich auf Alabasta selbst als 'Mister Prince' bezeichnet.“ „Das ist sind alles recht eindeutige Anzeichen, findet ihr nicht auch?“ „Jetzt sag nicht, dass du davon wusstest, Robin“, fragte Lysop die Frau und auch Nami sah sie interessiert an, „..., oder hat er dir etwa davon erzählt?“ Sie schüttelte nur ihren Kopf und lächelte sanft. „Es ist doch einfach nur so eindeutig. Ihr habt gerade selbst so viele Merkmale aufgezählt. Genauso gibt es auch Gründe, warum Sanji nicht will, dass wir uns als Piraten zeigen. König Mides scheint mir davon nicht sehr angetan zu sein und deshalb sollten wir dieses kleine Geheimnis für uns behalten.“ Dann wand sie sich an Franky. „Du solltest dich darum kümmern, dass die Flagge verschwindet. Vielleicht ist es ja noch nicht zu spät.“ „Verstanden!“ „Warum?“, fragte Ruffy, „Dann erkennt doch niemand das wir Piraten sind!“ „Genau das hat Robin gerade gesagt. Hörst du überhaupt mal zu?“, wies Lysop ihn an. „Also halt deine Klappe und sag niemandem, dass wir Pira-“ Die Tür ging mit einem Mal auf und der Schütze verstummte noch mitten im Wort. Sie alle hielten den Atem an. Doch es war nur Sanji. Und er war ebenso edel gekleidet, wie sie es alle waren. Mit der roten, samtigen Weste, der schwarzen Hose, dem cremefarbenen Hemd mit Bischofsärmeln und dem blauen Umhang, der über eine Schulter fiel, konnte man nun wirklich erahnen, das er adlig sein musste. „Eure Hoheit. Wir fühlen uns durch deine Präsenz sehr geehrt.“ Brook verbeugte sich tief und Lysop und Chopper, die nicht so recht wussten, was sie tun sollten, taten es ihm gleich. „Ihr Idioten! Das ist trotzdem der amouröse Gemüseputzer!“, knurrte Zorro ganz verärgert. „Hey, Sanji! Das war kein netter Zug, das vor uns zu verheimlichen.“, Franky posierte erneut und grinste breit, „Aber dein Alter hat echt einen super Geschmack, was Mode angeht. Deshalb sehe ich das nicht ganz so eng.“ „Was ist jetzt der Plan, Sanji?“, fragte Nami und stemmte eine Hand auf ihre Hüfte. Er räusperte sich, dann, so hatte sie das Gefühl, begannen seine Augen eine merkwürdige, herzförmige Form anzunehmen und er wirbelte um sie und Robin herum. „Zuerst will ich euch sagen, wie wundervoll ihr ausseht! Ihr könntet glatt Prinzessinnen sein.“ „Bleib bei der Sache“, wiesen Lysop und Chopper gemeinsam an und der Blonde gehorchte sofort. „Erstmal müssen wir geheim halten, dass wir Piraten sind. Wir alle. Auch unser angehender König der Piraten.“ „Ach menno.“ „Mein Vater ist nicht wirklich ein Freund von Piraten.“ „Keine Sorge, kleiner Prinz, die Flagge werde ich persönlich entfernen, solange wir hier sind.“ Sanji nickte Franky zu. „Gut. Glaubt mir. Es ist besser so.“ Er seufzte und Nami hatte das Gefühl, die nächste Entscheidung fiel ihm um einiges schwerer. „Keiner wird nach meiner Mutter fragen. Das ist privat. Und wenn ich nur einen von euch erwische, den trete ich persönlich zurück bis zum East Blue. Außer die beiden Damen, natürlich.“ „Warum sollen wir das nicht? Was ist mit deiner Mutter?“, fragte Nami neugierig. Sicher würde er es ihr jetzt sagen. Denn einen Wunsch konnte er ihr noch nie abschlagen. „Tut es einfach nicht. Namilein, ich kann will einfach nicht, dass ihr davon erfahrt.“ Er wirkte traurig und irgendwie klang es recht anfahrend. So kannte sie ihn gar nicht, zumindest nicht, wenn Sanji so mit ihr sprach. Erschrocken und erstaunt wich sie einen Schritt zurück. „Es tut mir leid.“ Sofort zeigte er Reue. „Aber haltet euch einfach daran, alle.“ „Verstanden. Gibt es noch irgendwelche Dinge, an die wir uns halten sollten.“, wollte Robin wissen. Er schüttelte seinen Kopf. „Sonst nichts weiter. Spiral Down Island ist eine recht freundliche Insel. Man wird euch hier mit offenen Armen aufnehmen. Wenn ihr Hilfe braucht, wird man euch helfen. Wenn ihr bestimmte Sachen braucht, wird man alles tun, um diese für euch zu besorgen. Baut einfach keinen Mist, wie es manchmal üblich ist. Okay?“ Sie alle nickten. Selbst Zorro. Bestimmt hoffte er drauf, hier gute Trainingsinstrumente zu finden – wenn nicht sogar ein nettes, neues Schwert. „Ist das alles?“, fragte Ruffy und sein Magen knurrte. Er musste gar nicht erklären, worum es ihm ging. Sanji blickte kurz zu Boden und überlegte. Schließlich holte er etwas kleines aus seiner Tasche, hielt es aber noch in seiner Hand versteckt. „Eine Sache ist da noch. Mein Vater, nun, er wollte mich bei unserem Wiedersehen zum König krönen lassen.“ „Wie aufregend! Dann haben wir ja eine richtige Majestät vor uns stehen.“ „Hör auf dich zu verbeugen, Brook. Denn es wird nicht passieren. Er meint, ich habe in meinem Leben nichts wirklich erreicht, bisher. Es gäbe da aber einen Weg, wie ich ihn glücklich machen könnte. Vielleicht werde ich nicht zum König dadurch – ich will das auch gar nicht. Aber zumindest kann ich meinen Vater...Stolz...machen. Und das käme uns auch finanziell zu gute.“ Nami wurde sofort hellhörig und fragte: „Was musst du tun?“ „Er würde uns weiterreisen lassen. Ohne Probleme. Doch, für eine Mitgift von 2 Milliarden Berry und so viele Lebensmittel, wie die Sunny tragen kann, muss ich heiraten. Hier, auf dieser Insel.“ „Und wer soll die Glückliche sein? Ist es eine auf dieser Insel? Eine alte Freundin von dir?“ Choppers Augen funkelten und Nami fand diesen Anblick sehr niedlich. Sanji schüttelte seinen Kopf. „Nein, nein.“ Dann sah er Nami an. „Ich habe ihm gesagt, dass ich dich heute Abend bei der Feier fragen will, ob du meine Frau werden willst.“ Endlich öffnete er seine Hand und ein wunderschöner Goldring fand sich dort. In dessen Zentrum, Namis geschultes Auge erkannte es sofort, befand sich ein riesiger, orangefarbener Diamant, während kleinere, schlichte, weiße Diamanten sich um das gesamte Band verteilten. Sein Wert musste so bei 30 Millionen Berry liegen und er gefiel ihr ungemein. Dennoch war sie sehr geschockt, denn dieser indirekte Antrag galt ihr. „Uhh~“, konnte sie einen Chor hinter sich hören und dann begannen Lysop, Chopper, Brook und Franky gemeinsam zu singen: „Nami und Sanji sitzen auf einem Baum. Knutschen rum-“ „Haltet sofort die Klappe!“, wand sie sich sofort wütend zu ihnen um und funkelte sie böse an. Sie begannen zu lachen und auch Ruffy stimmte bei dem Gelächter mit ein. Selbst Zorro musste sich ein Grinsen verkneifen. Sie waren wirklich allesamt Idioten, dachte sich Nami und schüttelte nur ihren Kopf, danach sah sie Sanji wieder an. „Ich fühle mich ja sehr geehrt. Aber warum fragst du nicht Robin?“ Die schwarzharrige Frau hob gleich, als wolle sie ihr Einhalt gebieten, eine Hand und lächelte. „Ich bin etwas zu alt für Sanji. Außerdem seht ihr beide doch sehr liebreizend zusammen aus.“ Nami seufzte. „Sanji, jetzt hör doch mal. Wir sind in einer Crew und Freunde. Meinst du nicht, dass es deinem Vater nicht auffällt?“ „Zu 90 Prozent gehören die Berry dir.“ Sofort rechnete Nami und 1,8 Milliarden Berry hörten sich dann doch nicht so schlecht an. „Ich bin ganz Ohr. Was muss ich dafür tun?“ Gekonnt überhörte sie das 'Geldgeile Zicke!' hinter ihr. „Ich fragen dich in Anwesenheit meines Vaters, ob du mich heiraten willst. Danach spielst du meine Verlobte.“ „Und die Hochzeit?“ „Die spielen wir auch mit.“ „Was ist danach? Zurück auf die Sunny und unsere Reise geht weiter? Als Eheleute, die sich nicht einmal lieben?“ „Der Kapitän eines Schiffes, darf ein Paar trauen.“, begann Robin lächelnd. „Und er darf sie auch wieder scheiden.“ Nami wusste nicht so recht, ob die Archäologin ihr helfen wollte, oder nicht. Aber sie merkte genau, dass ihre Freundin diese Situation ebenso belustigend empfand, wie auch die ganzen männlichen Mitglieder der Crew. „Würde das dir und deinem Vater irgendwie helfen?“ Wie schlimm konnte es sein? Als Diebin kam sie schon damals, in Arlongs Zeiten, in Situationen, in welchen sie sich nur durch ein kleines Schauspiel heraus retten konnte. Und auch auf der Thriller Bark hatte ihr der Lola Zombie geglaubt, sie sei ein Mann. Talent zum Schauspielern musste sie also haben. Sanji nickte und begann langsam breit zu grinsen. „Und was passiert, wenn diese ganze List auffliegt?“ „Das schlimmste, was passieren könnte, wäre, dass mein Vater uns von der Insel verscheucht und die Marine losschicken lässt.“ „Also das übliche?“ „Nichts gravierendes.“ Nami atmete tief ein, dann legte sie ihre Hand in seine offenen, mit dem Ring zwischen den beiden Flächen und schüttelte sie. Als Abmachung. „Fein. Aber solange hast du gefälligst nur Augen für mich. Es ist sonst recht unglaubwürdig, wenn du auch jede andere hübsche Frau anbaggerst. Verstanden?“ „Verstanden.“ Und damit begann der belustigende Gesang hinter ihnen. „Nami und Sanji saßen auf einem Baum! Knutsche rum, man glaubt es kaum!“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)