Von goldenen Blumen, Königen und unnützen Früchten von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 10: Menschen und Hormone -------------------------------- 10. Menschen und Hormone Natürlich hatte man gefragt, wo sie gewesen waren und warum sie so wüst aussahen. Nami sagte einfach nur ruhig, dass es niemand zu interessieren habe und, es musste wohl an ihrem neuerworbenen Rang als Verlobte des Prinzen liegen, man behelligte sie dann nicht weiter. Auch Robin speiste sie nur knapp ab, sagte, sie würden später reden. Sie musste das Geschehene in der unterirdischen Stadt erst einmal verdauen. Wie alles hier. Sie zog sich aus und ohne weitere Worte ging sie einfach ins Bett und hoffte, dass diese weichen Daunen und die seidigen Decken ihr helfen würden, das, was sich unter ihren Füßen befand, zu vergessen. Und, nach all der Aufregung, der Angst und dem Schock, schlief Nami einfach ein. Selbst als Sanji das Zimmer betrat und die Tür hinter sich schloss, bemerkte sie es nicht. So fiel sie in einen traumlosen, aber unruhigen Schlaf. Als sie das erste Mal ihre Augen wieder öffnete, was es Nacht. So leise wie möglich versuchte sie zu sein, um zu hören, ob Sanji sich auch hier befand. Doch sie konnte nur ihren eigenen Herzschlag in ihren Ohren hören. Da war keine andere Bewegung. Nicht einmal ein fremdes Atmen. Gerade wollte sie sich aufsetzen, um nach ihm zu schauen, da öffnete sich schon die Tür und das matte, beruhigende Licht einer Kerze strahlte in den Raum. Sofort schloss sie die Augen wieder und versuchte sich so still wie möglich zu verhalten. „...nur dann mache ich euch was zu Essen. Verstanden?“ Es war Sanjis Stimme, gefolgt von einem „Ai, ai!“ Es klang verdammt nach Ruffy, Lysop und Chopper. Nami wusste zwar nicht, wie spät es war, aber dass jemand nach Essen von dem Smutje verlangte und das zu jeder erdenklichen Uhrzeit am Tag, war einfach nur typisch für die Kerle. Wenn Namis Augen nicht geschlossen wären, hätte sie diese verdreht. „Ein Glück, dass du auch mitkommst, Chopper. Das musst du dir wirklich ansehen“, ertönte Sanjis Stimme wieder und er klang besorgt. „Das ist doch meine Aufgabe - als Arzt!“ „Jetzt beeilt euch!“, beschwerte sich der Kapitän. „Ich will etwas mampfen. Und dann wird geholfen.“ „Lieber andersherum, meinst du nicht?“ „Leise!“, ermahnte Sanji an Ruffy und Lysop gewandt, „..., nicht das ihr mir Nami weckt. Es war ein anstrengender Tag für sie.“ „Uh...wir wissen, was das heißt.“ Es folgte ein Geräusch, welches durch einen kräftigen Tritt verursacht worden war. „Halt die Klappe, Langnase! Lasst uns jetzt gehen.“ Damit schloss sich die Tür und Navigatorin war allein. Sofort setzte sie sich auf. Was hatten die vier vor? Ohne noch einmal nachzudenken stand sie auf, griff nach dem Bademantel aus Seide, welcher neben der Eingangstür hing und legte ein Ohr an die Tür. Sie mussten sich entfernen, denn die Schritte wurden leiser. Vorsichtig öffnete sie die Tür und blickte hinaus. Das Kerzenlicht verschwand gerade am Ende des Ganges, als sie um eine Kurve bogen. Unsicher blickte sie zurück in den Raum hinter ihr. Entweder konnte sie einfach wieder ins Bett gehen und weiterschlafen, bis man sie am Morgen weckte. Oder sie folgte ihnen und konnte so ihre Neugier befriedigen. Sie entschied sich für letzteres. Als Diebin war es schließlich ein Leichtes für sie, jemandem unauffällig zu folgen. Und wenn sie wirklich auf das Essen fixiert waren, so würde nicht einmal ein Haki-Nutzer etwas davon mitbekommen, wenn sie ihnen hinterher schlich. Sanft schloss sie die Tür hinter sich und mit einer katzenartigen Sorgfalt folgte sie den jungen Männern. Manchmal hielt sie an einer Ecke an, spähte in den Gang dahinter, nur um sich zu vergewissern, dass dort keine Wachen warteten. Aber dieses Schloss, so musste Nami feststellen, war sonderbar wenig bewacht. Ob das daran lag, dass der König Teufelskräfte besaß und sich selbst verteidigen konnte? Nami wusste es nicht, doch wenn es hier doch Wachen gab, wollte sie diese meiden. Als sie die Küche, im Keller des Schlosses, erreichte, waren die 4 bereits darin verschwunden und hatten die Tür hinter sich geschlossen. Was wohl darin vor sich ging? Vorsichtig schlich sie sich an die Tür heran und legte ein Ohr auf diese. „So viel Essen ist übrig?“, kam es von Ruffy erstaunt. Seine nächsten Worte konnte Nami nicht klar ausmachen. Bestimmt hatte er sich direkt etwas in dem Mund gestopft und kaute darauf genüsslich herum. „Hey! Das ist doch nicht alles für dich! Lass mir auch was.“ „Ich will auch was!“, beschwerten sich erst Lysop, dann Chopper. Sie hörte Sanji seufzten. „Wärt ihr nicht den ganzen Tag verschwunden gewesen und hättet euch vor Franky versteckt, dann hättet ihr auch etwas vom Abendessen mitbekommen. Und-“ Er trat sie. Dieses Geräusch war eindeutig. „-seid nicht so gierig. Wir brauchen noch vieles!“, knurrte er. „Aber Sanji!“, beschwerte sich Lysop und ein kleiner Kampf schien loszubrechen. Nun war es Nami, die seufzen musste. Diese Idioten. „Hey. Nami ist hinter der Tür.“ Sofort schlug die junge Frau eine Hand über ihren Mund. Dieses verdammte Haki, ihres verdammten Kapitäns! Sofort ging die Tür auf und genauso schnell wurde sie hineingezogen. Gleich danach war der Raum wieder verschlossen und sie blickte in die vier Gesichter. Dann zu ihrem Handgelenk und Sanjis Hand, der es hielt. „Was machst du hier?“, fragte Chopper mampfend und steckte sich einen Apfel in den Mund. „Ich dachte, du schläfst.“, meinte Sanji ruhig und ließ sie los. „Die Frage ist ja wohl eher, was ihr hier macht.“ „Wir essen!“, kam es von den dreien am Tisch und jeder von ihnen hielt etwas in die Luft, um es zu demonstrieren. „Das sehe ich. Und was machst du hier?“, fragte sie an Sanji gewandt und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Du hattest Recht.“, war seine bloße Aussage, deutete dann auf den Tisch hinter ihm. Dort lagen allerhand Lebensmittel. Von Fleisch und Schüsseln voller Reis, Gemüse, Obst und Brot, bis hin zum angschnittenen Kuchen. Schnell sah Nami, dass es sich bei diesen Sachen um die Reste des Abendessens handeln musste. „Das alles wird nur wegeschmissen, oder an die Tiere verfüttert. Eine reine Verschwendung. Und da die drei Idioten noch wach sind und selbst Hunger haben, habe ich sie höflich gefragt-“ „Höflich? Mein Kopf brummt noch immer!“ „- ob sie mir nicht behilflich sein können.“ Stumm blickte Nami auf den Tisch vor ihr, beachtete die Beschwerden des Schützen nicht. „Meinem Vater ist es egal, welche Verschwendung das ist. Aber mir nicht. Und so stelle ich mich gegen ihn und die Gesetze. Um meinem Volk zu helfen. Du hattest schließlich Recht - Ich verstehe selber nicht, wie ich es zulassen kann, dass diese armen Menschen hungern. Als ich noch ein Kind war, habe ich es einfach hingenommen. So war das Leben auf Spiral Down Island. Entweder hat man sich an die Regeln gehalten, oder man wurde verbannt. Einfach hinabgestürzt, in eine Stadt, weit unter allen Lebens. Wo man wie Ratten in der Gosse lebt, während der König seinen vollen Bauch unter der Sonne streicheln kann. Doch nun weiß ich es besser. Bloß, bitte...“, flüsterte er und nahm vorsichtig eine ihrer Hände, legte seine zweite dann über diese, „..., denk nichts Falsches von mir.“ Unsicher sah Nami in sein blaues Auge, welches sichtbar war. Doch sie konnte die Gedanken dahinter nicht entziffern. Was dachte er nur? Hastig entzog sie ihm ihre Hand. „Für wen tust du das bitte?“ Seine Augenbraue hob sich. Er schien sie nicht zu verstehen. „Tust du das, für die Menschen, die hungern, oder willst du mir nur etwas beweisen?“ „Für die Menschen!“, antwortete er gleich, doch flüsterte dann „Und für dich...“, hinterher. Sofort dreht sich die junge Frau um, denn sie wollte gehen. Was dachte er sich denn dabei? Er brauchte niemandem etwas beweisen. Hier ging es um unzählige Menschen. Um die Kinder. Er könnte ihnen helfen. Aber wenn er es aus den falschen Gründen tat – wem war da dann schon geholfen? „Namilein...“, flüsterte er und griff nach ihrem Handgelenk. „Ich will doch nur das Richtige tun. Hilfst du mir dabei?“ Ach dieser verdammte, idiotische Koch! Hätte er sie nicht einfach gehen lassen können? Sonst war sie es doch immer, die genau wusste, welche Knöpfe man drücken und welche Hebel man bewegen musste, damit der Koch einem alles von den Augen ablas. Und nun war er es, der genau wusste, wie man manipulierte. Natürlich würde sie helfen, auch wenn sie zu viert das auch allein schaffen würden. Nachdem Luffy, Lysop und Chopper gegessen, oder alles in sich hineingestopft hatten, was Sanji den Menschen unter der Stadt nicht geben wollte, packten sie alles übrige in riesige Säcke und trugen diese hinaus. Nami nahm den kleinsten. „Warum gibt es hier eigentlich keine Wachen?“, fragte Lysop interessiert, aber gleichzeitig auch ängstlich. „Warum sollte es die denn geben? Wer soll denn bitte hier einen Angriff wagen? Mein Vater kann sich dafür viel zu gut selbst verteidigen. Glaubt mir.“ Und das taten sie wirklich. Ohne weitere Worte zu verlieren, folgten sie Sanji weiter – durch die Gänge des Schlosses, hinab die goldenen Blumenfelder und durch die menschenleere Stadt, bis sie an der unscheinbaren Tür ankamen. „Das ist es?“, fragte Ruffy und verzog sein Gesicht zu einer fragender Miene. „Was soll denn an der Tür so schreckliches dran sein?“ „Es liegt daran, was dorthinter ist, Ruffy!“ „Ich will gar nicht erst beschreiben, was ich alles riechen kann.“, flüsterte Chopper und hielt sich seine Nase. Unsicher blickte Nami ihn von der Seite an. Ob er schon ahnte, was dort unten auf sie wartete? Sie selbst hatte es nicht getan. „Also ich habe keine Angst!“ „Das ich nicht lache! Deine Beine schlottern am meisten, Lysop!“ „Deine auch, Chopper“, murmelte Nami und auch ihr war unwohl bei der Sache. „Verhaltet euch einfach ganz ruhig. Wenn irgendetwas vorfällt, verschwindet ihr wieder. Ich schaffe das auch allein“, belehrte sie Sanji. Dann schluckte er. „Und Nami, wenn-“ „Jetzt meine nicht, dass ich meinen wertvollen Schlaf geopfert habe, nur um wieder zurück zu gehen“, sagte sie gleich und hob schnell eine Hand, um dem blonden Smutje Einhalt zu gebieten. „Ich gehe mit. Du brauchst dich nicht um mich sorgen und Angst habe ich erst recht nicht.“ Natürlich hatte die Frau das nicht, aber irgendwie wünschte sie sich, dass sie ihren Klima-Takstock mitgenommen hätte. Sanji nickte, öffnete dann die Tür, welche knarrend aufging und den schlecht beleuchteten Gang dahinter preisgab. „Ich gehe vor.“ Und das tat Sanji auch. Ruffy folgte ohne Zögern. Danach, mit wackligen Beinen, kam der Schütze. Chopper aber blieb noch bei Nami. „Weißt du, auch Sanji hat gerade Angst“, murmelte er und da er zu seiner menschlichen Form gewechselt hatte, blickte er auf sie hinab. „Was heißt hier, 'hat auch Angst'?“, fragte die Navigatorin und ihre Stimme klang etwas zittrig dabei. Chopper ließ seine Augenbrauen nach oben wandern. „Ich kann solche Sachen riechen. Menschen sind voller Hormone. Adrenalin, Östrogen, Testoteron, Serotonin, um nur ein paar zu nennen. Ich kann riechen, wenn jemand im Stress ist und großer Gefahr ausgesetzt. Angst oder Freude. Verliebtheit...“ „Was genau willst du damit sagen?“ Skeptisch sah sie ihren Freund an. Chopper räusperte sich. „Auch Sanji hat Angst. Das ist alles.“ Warum Chopper ihr das erzählte, wusste sie nicht. Sollte es sie etwa beruhigen? Doch das tat es nicht. Denn wenn Sanji, einer der stärksten der Strohhüte Angst hatte, dann musste die Gefahr überaus real sein. „Er hat das schon im Griff und ganz bestimmt weiß Sanji, was er da tut.“ Ohne weitere Worte zu verlieren, nahm Nami ihren Sack und schritt durch die Tür, die Treppe immer hinab. Unten war es sonderbar ruhig und keine Seele war zu sehen. Nur Choppers Schritte hallten hinter ihr und als er zum stehen kam, murmelte er: „Hier ist ja nichts los. Das habe ich mir anders vorgestellt.“ Nami auch. Erst wog sie sich in Sicherheit, doch als auch von den anderen dreien keine Spur zusehen war, begann sich wieder eine unheimliche Sorge breit zu machen. Wo waren sie nur? Einen Ansturm auf das Essen hatte sie erwartet. Das man ihnen alles aus den Händen riss. Kämpfe. Mit vielem hätte sie gerechnet, doch nicht mit dieser Stille. „Ich kann sie riechen. Folge mir.“ Chopper stapfte an ihr vorbei und vorsichtig folgte Nami ihm. Seine Nase war schon sehr beeindruckend. Als sie ihn einst fragte, wie sie denn alle für ihn riechen, meinte er nur: „Ihr riecht alle unterschiedlich. Aber der Fleischgeruch von Ruffy ist schon mit am stärksten. Der übertüncht sogar manchmal den von Sanjis Zigaretten.“ War es auch das, was er gerade wieder wahrnahm, oder doch mehr die Hormone, wie er sagte, die sie versprühen? Nach was Lysop roch, konnte sie sich nicht erinnern. Bestimmt war es aber Schwarzpulver, so oft, wie er an seinen Waffen bastelte. Ihr Weg führte sie vorbei an vielen, einfachen, unterirdischen Häusern, bis sie, am Ende einer langen Gasse auf eines trafen, welches nur darin hervorstach, dass es ein großes Fenster auf der Seite, die ihnen zugewandt war, besaß. Sonst glich es den anderen genau. „Da sind sie ja!“, erkannte Nami gleich, als sie einen Blick in das Innere warf. Dort standen sie: Ruffy, Lysop, Sanji und unzählige der unterirdischen Bewohner. Die Säcke mit dem Essen waren geöffnet und fast leer. Denn mit breitem Grinsen verteilten die drei jungen Männer alles, was sie mitbrachten. Und die Menschen – sie wirkten ausnahmslos glücklich. Tränen der Freude flossen über Wangen. Die drei wurden umarmt, die Hände geschüttelt und auf ihre Schultern wurde geklopft. Nami sah schnell, dass all die Lebensmittel nicht lange reichen würden, aber zumindest war ihnen hier unten etwas geholfen. Das beruhigte sie ungemein. Sanjis ließ seinen Blick umherschweifen, bis er auf das Fenster fiel. Sofort lächelte er breiter, als er sie sah und winkte sie zu sich hinein. „Lass uns gehen“, befahl sie Chopper, noch bevor dieser etwas hätte sagen können. Drinnen war es angenehm warm und es wirkte recht einladend. Die Wände waren in einem leichten blau bemalt wurden und der Boden war aus altem, dunklem Holz gefertigt. Es gab hier Tische, Stühle und eine Bar. Ob dies eine Gaststätte war? Doch anhand des Staubs und der Spinnenweben konnte man erkennen, dass schon lange niemand mehr hier gegessen hatte. Bis sie kamen. „Da seid ihr ja!“, freute sich Ruffy, welcher gerade zwei Laibe Brot an eine junge Frau übergab. „Ich habe mich schon gewundert, wo ihr bleibt.“ „Wir dachten, ihr lasst uns die ganz Arbeit machen!“, beschwerte sich Lysop, aber er schien es spaßig zu meinen. „Okay, okay. Wir haben noch viel mehr. Jeder bekommt genug, sodass ihr alle euch satt essen könnt. Und morgen kommen wir wieder! Chopper? Wie besprochen?“ Ihr haariger Freund nickte sofort und übergab seinen Sack an den blonden Koch. Er verwandelte sich zurück in seine kleinste Form und sofort hörte Nami wie Kinder entzückt von seiner Niedlichkeit aufkreischten und manch einer schien recht erstaunt. „Alle, die Beschwerden und Krankheiten aufweisen können, kommen zu mir!“ Er nahm ein Stethoskop aus einer kleinen Tasche und Nami war es schon sehr peinlich, dass sie diese erst in diesem Moment bemerkte. „Sie da! Sie sehen mir hochschwanger aus. Sie kommen als erstes!“ Irgendwie wurde ihr warm bei diesem Anblick. Natürlich hatten sie als Piraten schon viele gute Taten vollbracht. Auch wenn man das nicht denken mochte. Vor allem nicht die Marine. Aber das hier zeigte einmal wieder, welche großen Herzen sie alle besaßen. Wären die anderen wachgewesen, so hätten sie auch geholfen. Das wusste Nami genau. Die junge Frau wurde erst aus ihren Gedanken gerissen, als sie eine warme Hand um ihr Handgelenk spürte, welche sie näher zog. „Und das ist Nami“, erklärte Sanji und half ihr gleich beim Öffnen ihres Sacks. „Sie ist die Navigatorin der Crew.“ Erstaunt blickte sie ihn an. Doch sie verstand schnell. Warum sollte er auch die Menschen hier unten belügen? Hier würde ihnen niemand etwas Böses wünschen. „Du trägst ja einen Bademantel“, kicherte ein kleines Mädchen. Nami grinste. „Natürlich. Ich habe mich ja aus meinem Bett geschlichen, um hier unten mit zu helfen. War mir doch eine Ehre. Was kann ich dir anbieten?“ „Hast du was Süßes?“ Die großen, grünen Augen begannen zu strahlen. „Mein letztes Bonbon habe ich vor über einem Jahr gegessen. Mein Papa hat es von der Oberfläche für mich gestohlen.“ „Oh“, flüsterte Nami und blickte in ihren Sack. Gemüse. Obst. Brote. Brötchen. Eine Pastete vielleicht? Auch nicht wirklich süß. Doch schon wurde dem Mädchen etwas gereicht. Es war eine Tafel Schokolade. „Aber nicht alles auf einmal!“, belehrte Sanji mit einem Zwinkern und gab dem Mädchen dann Äpfel, Brot und allerhand Gemüse, soviel sie tragen konnte. „Und damit ist deine Ernährung ausgewogen ist, wirst du das auch essen. Verstanden?“ Sie nickte eifrig und umarmte den Koch gleich. „Ihr seid echte Helden! Eines Tages, wenn ich groß bin, will ich genauso sein wie ihr - echte Piraten.“ Da war es wieder. Dieses warme Gefühl. Und eine sonderbare, wohlige Leichtigkeit in ihrem Bauch. Auch ihre Wangen glühten. Wurde sie etwa krank? Na das konnte sie bei all dem Schlamassel nun gar nicht gebrauchen. „Damit du so groß wirst, musst du viel Essen. Versprichst du mir das? Und reichhaltig. Nicht nur Süßigkeiten, auch wenn die ganz besonders gut schmecken. Und wenn du dann auch eine echte Piratin bist, kommst du mich auch im All Blue besuchen und in meinem Restaurant koche ich dir dann was leckeres.“ „Erstmal musst du aber den All Blue finden, Sir Sanji.“ „Ach, mit unserer tollen Navigatorin wird das schon kein Problem darstellen. Sie ist nämlich die Beste, die es gibt.“ Dieser idiotische Koch. Seit wann konnte er so gut mit Kindern umgehen? Er wirkte dabei so lieb und gar nicht wie dieser liebestolle Trottel. Da bemerkte Nami, dass der Grund dieses seltsamen Gefühlswirrwarrs Sanji selbst war. Und da verdammte sie diese Hormone, von denen Chopper vorher noch gesprochen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)