Von goldenen Blumen, Königen und unnützen Früchten von _Supernaturalist_ ================================================================================ Kapitel 17: Fata Morgana ------------------------ 17. Fata Morgana Es war so angenehm und erfüllend. Diese Ruhe und der Frieden. Niemand nervte sie, niemand sagte etwas. Sie waren ungestört. Ganz allein, nur zu zweit. Sanji wollte Nami nicht mehr gehen lassen. Nein – das durfte sie auch nicht mehr, sonst würde er unaufhaltsam zerfallen. Jede Sekunde, die er nun bei ihr war, fühlte sich so richtig an. Es gab keine Zweifel mehr und keine Gefahren. Keine anderen Frauen. Das Geld zählte nicht und auch nicht, was man wohl über sie denken könnte. Es waren nur noch sie zwei wichtig. Die ganze Nacht lagen sie da, tauschten sich Küsse und zärtliche Berührungen aus. Das Haar und die Wangen wurden gestreichelt, während man sich tief in die Augen blickte. Die Zeit und das Gefühl dafür war komplett vergessen. Man flüsterte sich schöne Worte zu, stellte Fragen, die es zu beantworten galt. Sonst sprachen sie nicht und lauschten dem Atem und den Herzschlag des anderen. Sanji konnte sich nicht vorstellen, dass es etwas Schöneres gab, als diese Frau in seinen Armen zu wissen. Ihr tief in diese braunen Augen zu blicken. Ihre weichen, rosa Lippen zu küssen und ganz nah bei ihr zu sein. Ihre weiche Haut und das glatte Haar unter seinen Fingern zu spüren und ihren warmen Atem in seinem Gesicht, ließ Sanjis Herz schneller schlagen. Zu sehr versuchten sie, nicht einzuschlafen. Die Angst war zu groß, dass am Ende alles doch nur ein Traum war. Doch es half alles nichts. Erst fielen ihre Augen zu und schließlich musste auch der Smutje sich dem Schlaf ergeben. Doch zum Glück erwachte er vor ihr, genau zu Sonnenaufgang. So hatte er Zeit, sie in Ruhe zu beobachten. Ihr Kopf ruhte genau neben seinem, ihre langen, schlanken Beine umschlangen seine. Ihre Hand ruhte auf seiner Brust, genau bei seinem Herzen. So friedlich lag Nami da. Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen. Ihr Gesicht wirkte ganz und gar entspannt. Ihre Brust hob und senkte sich im regelmäßigem Rhythmus. Etwas gedankenverloren zeichnete Sanji die Umrisse ihres Tattoos nach. Insgeheim fragte er sich, ob auch eine Erinnerung von ihm eines Tages auf ihrer Haut seinen Platz finden würde. Sanji musste bei dem Gedanken schmunzeln. Plötzlich zuckten ihre Lider und ein leises Geräusch erklang in ihrer Kehle. Sofort hörte er auf, ihre Schulter zu streicheln und hielt den Atem an. Dennoch öffneten sich ihre Augen ganz langsam und Sanji war nie glücklicher gewesen. Denn er war jetzt das erste, was sie an diesem Morgen sehen konnte. „Guten Morgen“, hauchte er und seine Hand wanderte zu ihrer Wange, berührte diese sanft. Sofort erstrahlte ihr Gesicht durch ein Lächeln und sie kam näher, um ihn zu küssen. Voller Freude erwiderte Sanji den Kuss sofort, holte mit seinen starken Händen ihren Körper näher zu sich, als es vielleicht möglich war. Fast konnte er ihr Herz schlagen spüren, meinte er. Als ihre Hände sanft über seine Brust streichelten, wurde ihm ganz warm. Seine hingegen fanden sich in ihren langen, orangenen Haaren wieder. Durfte nun jeder Morgen so sein? War es ihm erlaubt, nun jeden Tag neben Nami aufzuwachen – sie zu küssen und sie in seinen Armen zu halten? Sie war es, die den Kuss löste und liebevoll sah sie den Koch an. „Ja. Wirklich ein sehr guter Morgen.“ Sie setzte sich auf ihn, nahm seine Hände in ihre und verflocht die Finger miteinander. Sanji grinste, denn der Ausblick von Nami, in ihrer Unterwäsche, auf ihm sitzend gefiel ihm doch sehr. „Ich hätte nie gedacht, dass mir so etwas einmal gefällt“, gab Nami ehrlich zu und sah auf ihn herab. Auch sie konnte ihr Lächeln nicht verbergen. „Oder, dass irgendein Mann mir mal so gut gefallen würde. Und dann auch noch einer aus der Crew...“ „Bin ich denn so schrecklich?“, scherzte Sanji. „Das nicht. Aber deine sonstige Art, jede Frau dieser Welt anzubaggern, ist nicht wirklich anziehend. Und für diejenigen, die einmal etwas Festeres wollen...nennen wir es einfach abstoßend. Wir soll man einem Mann vertrauen, der jeder anderen auch schöne Augen macht?“ 'Oh je..., das sind ja schwerwiegende Unterhaltungen am frühen Morgen', stellte Sanji fest und schluckte. „Heißt das, du hast Zweifel? An..., uns?“ Namis Lächeln verschwand und ihr Blick senkte sich, während sie im Gedanken versunken die Stirn runzelte. Sanji befürchtete schon das Schlimmste. „Nein. Oder eher nicht mehr. Du hast mir in letzter Zeit gezeigt, dass du auch anders sein kannst. Dass man dir vertrauen kann. Dass dich keine andere interessiert. Und dann deine Art, wie du jeden Menschen satt sehen willst und Verschwendung hasst...Auch dass du deine Heimat in guten Händen willst – Das alles hat mir gezeigt, dass du ganz anders bist, als du dich oft an Bord gibst. Versteh mich nicht falsch – du benimmst dich nicht, als seist du jemand anderes. Es sind einfach Eigenschaften, die ich vorher an dir nicht gesehen habe“,sie seufzte und verdrehte die Augen, „Außerdem mag ich es, wenn du mich nur 'Nami' nennst.“ Tat er das? Musste er wohl. War es denn schon so unterschwellig, dass er es aus Instinkt heraus tat? Aus Zuneigung zu ihr? Sanji nickte um ihr zu zeigen, dass er verstand. „Und was heißt das nun?“, fragte er dann vorsichtig, „Was heißt das für uns? Sind wir denn nun...“, wagte er es auszusprechen? „...ein Paar?“ Nami blinzelte erstaunt. Mit dieser Frage hatte sie eindeutig nicht gerechnet. „Nami, ich verstehe, wenn du noch Zeit zum Bedenken brauchst.“ Hastig schüttelte die junge Frau den Kopf und legte einen Finger auf seine Lippen. Sofort wurde er still, sah sie genau an. Dann - sein Herz setzte einen Schlag aus - lächelte sie. „Ich dachte, es wäre doch die ganze Zeit klar“, wisperte sie, lehnte sich zu ihm hinunter und tauschte ihren Finger mit ihren Lippen aus. „Du hast mir wirklich schon Angst gemacht“, murmelte Sanji, als der Kuss zu Ende kam und sich ans Herz fasst. „Das war nicht meine Absicht. Ich wollte einfach nur geklärt wissen, dass du nur mich haben willst.“ „Mehr brauche ich auch gar nicht. Aber für dich gibt es auch keine anderen Männer, liebes Nami-lein“, neckte er mit einem Zwinkern. Sie lachte und schlug spaßend auf seine Schulter. „Was kann ich dafür, wenn ich immer zur Ehe gezwungen werde?“ „Einfach nicht mehr so anziehend sein.“ „Gut, dann ziehe ich mir in Zukunft nur noch Nonnenkutten an. Willst du das?“ Sanji verzog sein Gesicht. Nein, natürlich war das nicht sein Wunsch. Er mochte Namis Kleidung genau so, wie sie war. Wieder kicherte die junge Frau, denn er musste wirklich komisch aussehen. „Das ist aber wirklich schade. Du kennst ja viele meiner Röcke gar nicht. Oder die Tops. Dann wirst du mich auch niemals in meinem weißen Bikini sehen können.“ Sie wusste genau, wie sie ihn ärgern konnte. Ihre Augen funkelten dabei schelmisch und der leichte Anflug von Schmunzeln verriet sie in all ihrer Ernsthaftigkeit. „Weißt du – er passt mit wirklich perfekt. Jede einzelne Halterung ist zum Schnüren da. Und außerdem hält er alles perfekt, meine Brüste und den Po-“ Er hielt ihre Neckereien nicht mehr aus. Zu sexy war die Vorstellung, die er von ihr hatte. Solch ein Bild durfte einfach nicht von der Öffentlichkeit verdeckt werden! Erst recht nicht durch so eine formlose, graue Kutte. Ruckartig bewegte er sich – drehte sie, schnappte ihre Hände und hielt sie mit einer Hand über ihren Kopf fest. Mit der anderen strich Sanji sanft über ihre Seite. Zwischen ihren Beinen liegend, küsste er sie leidenschaftlich. Erst erwiderte sie nicht. Doch in dem Moment, als sie ihre Überraschung über diese Situation überwunden hatte, sie auf dieses Feuer, dass er ihr bot antworten wollte, zog er schon weg. Ein enttäuschtes Keuchen kam über ihre Lippen und mit großen Augen sah sie Sanji an. Er biss die Zähne zusammen, um sein Grinsen zu unterdrücken. Denn jetzt hatte er die Oberhand. „Du wirst mir ja nicht deinen Kleidungsstil ändern. Er ist genau so perfekt, wie er ist. Deine kleinen Witze fand ich nicht gerade nett.“ „Das habe ich gemerkt. Und was hast du nun vor? Du willst mir doch bestimmt nicht weh tun, oder?“ Sie klimperte unschuldig mit den Augen und versuchte gleichzeitig ihre Hände aus seinem Griff zu ziehen. „Das nicht. Aber bestraft werden solltest du trotzdem. Seinen Freund hat man nicht zu ärgern.“ Seine Stimme war ganz rau und er lehnte sich wieder mehr zu ihr. Aber nur so nah, dass seine Lippen zwar genau über ihren schwebten, diese aber nicht berührten. Mit seiner freien Hand streichelte er über ihre Hüfte, dann ihr Bein, legte diese in ihre Kniekehle und zog sie mehr gegen sich. Er sah wie Nami schluckte und ihr Atmen sich veränderte. Auch er spürte, in welch erotischer Lage sie sich gerade befanden. Doch das war nicht sein Anliegen. Quälend langsam wanderte seine Hand wieder hinauf, bis zu ihren Bauch. Dann begann er sie zu kitzeln. Sofort riss die junge Frau ihre Augen weit auf, denn damit musste sie nicht gerechnet haben. Erst wehrte sie sich zu Lachen, doch musste nachgeben. „Sanji...“, rief sie lachend und keuchend hervor, als sie sich unter seinen Fingern hin und her wand. Heftiger als zuvor versuchte sie ihre Hände zu lockern, versuchte seiner Attacke zu entkommen, auszuweichen sogar. Doch er hielt sie so fest, dass ihr nichts anderes übrig blieb, als dazuliegen und zu lachen. Er liebte diesen Klang. Es war so klar und hell. Immer wieder brachte sie seinen Namen oder ein 'Hör auf' hervor. Schon bald bildeten sich Tränen in ihren Augen. Ihr Körper stieß dabei immer wieder gegen seinen. Ihre Beine rieben gegen ihn. Durch die Bewegung ihres Kopfes, legte sie immer wieder diesen schmalen, lockenden Hals frei. Und ihre Schultern. Die Wangen röteten sich. Sie versuchte sich aufzubäumen, doch sein Griff war einfach zu stark. All diese erregenden Faktoren waren es, die den Koch dazu brachten, das Kitzeln wieder zu beenden, indem er sich gegen sie drückte und sie wieder küsste. Heftig atmete sie unter ihm, keuchte in den Kuss hinein - stöhnte wegen der mangelnden Luft, die ihr durch das Kitzeln fehlte. Kurz ließ er ihr Zeit zum atmen, sah sie an, ließ ihre Hände frei. Strich eine Strähne aus Namis Gesicht. Dann gaben sie sich erneut der Leidenschaft hin, begannen die Zeit und alles andere zu vergessen. Hände streichelten, Küsse begannen zu wandern. Sanji begann mit seinen Fingerspitzen die Öffnung ihres BHs zu suchen. „Sie wurde gestohlen!“, erklang allzu plötzlich eine donnernde Stimme, genau in dem Moment als die Tür aufgerissen wurde. Ohne Klopfen, ohne Ankündigung. Sanji richtete sich hastig auf, bedeckte seinen Unterkörper, wohingegen Nami die Decke bis zum Hals zog. Auch sie saß neben ihm, vergrub gleich ihr Gesicht in ihrer Hand vor Scham. „Sie muss sofort gesucht werden. Überall! Auf der ganzen Insel und allen Schiffen, die im Hafen anliegen. Oh-“ König Mides hielt inne, als er die Situation erkannte, in welche er da gelangt war. Er räusperte sich, doch wirkte er nicht peinlich berührt. „Eure Hoheit?“, fragte nun auch Kalliope, kam ebenfalls in das Zimmer, gefolgt von ihrer Zwillingsschwester, Klio. Die erste wurde ganz still, drückte ihr Klemmbrett gegen die Brust und funkelte Nami böse an. Klio hingegen, sie stand hinter den beiden anderen, grinste nur breit, zeigte beide Daumen nach oben, um ihre Zustimmung und Freude auszudrücken. „Das tut mir Leid, mein Sohn“, murmelte der König und wich jeglichem Blick aus, indem er zur Decke starrte „...., bevor du aber den Beischlaf mit deiner werten Verlobten weiter ausübst, muss ich dich aber in Kenntnis setzen, dass die 'Unnütz-Frucht' gestohlen wurde. Das kann ich nicht zulassen. Wahrscheinlich war es einer dieser Bewohner der unterirdischen Stadt. Sie wollten sich gewiss rächen. Der Dieb muss noch auf der Insel sein. Die Suche läuft bereits.“ „Was willst du dann von uns?“, fragte Sanji und sah seinen Vater genau an. Es war Kalliope, die antwortete: „Als zukünftiger Repräsentant der Insel, hast du die Aufgabe, die Suche anzuleiten.“ „Richtig. Und meine zukünftige Schwiegertochter hat mit dir zu kommen. Ich erwarte euch in 15 Minuten bekleidet im Thronsaal.“ Auf den Absätzen drehte sich König Mides um und zusammen mit den Zwillingen verschwand er so schnell, wie er gekommen war. Erschöpft ließ sich Sanji in die weichen Kissen fallen, fasste sich an den Kopf und schloss die Augen. Auch Nami blieb ganz still. Schrecklich war es. Dass es ausgerechnet sein Vater war, der sie unterbrochen hatte. Da hatten sie endlich Zeit für sich gefunden und fühlten sich in den Armen des anderen so sicher, dass sie sich komplett dem anderen hingeben wollten. Und dann das! All die Erregung und Leidenschaft war verflogen. Verpufft. Und alles war blieb, war dieses nagende Gefühl von Peinlichkeit. Plötzlich lachte Nami leise und erstaunt öffnete der Smutje seine Augen und sah sie an. „So fühlt es sich also an, wenn man im Teenageralter von seinen Eltern bei unanständigen Sachen erwischt wird.“ Auch Sanji musste unweigerlich grinsen und griff ihre Hand. „Wenn es nach allen hier im Schloss geht, haben wir schon längst miteinander geschlafen.“ „Woher willst du dann das wissen?“ Sie runzelte ihre Stirn. „Durch beiläufige Bemerkungen... Da waren Klio, der Koch und mein Vater sowieso. Ich will gar nicht wissen, was all die Diener sich denken.“ Dramatisch atmete er aus und sie kicherte. „Sie glauben eben, dass wir ein Paar sind, dass ganz unanständige Dinge macht. Bis gerade eben lagen sie da aber ganz falsch.“ Sanji seufzte. Für erneute Zweisamkeit war nun keine Zeit mehr. 15 Minuten? Allein sich zu waschen und anzuziehen bedarf fast eine Stunde. Da blieb kaum noch Zeit, auch nur einen Kuss von Nami zu stehlen. „Na komm jetzt. Raus aus den Federn!“ Die junge Frau kroch als erste vom Bett, griff nach seinem Handgelenk und zog daran. „Ich komme schon!“, lachte Sanji und stand auf. Gleich begann er die sorglos herum geworfenen Sachen der letzten Nacht aufzusammeln, um etwas Ordnung zu schaffen. „Hättest du nicht eigentlich die Prothese in der Nacht abnehmen müssen?“, fragte Nami ihn aus heiterem Himmel. Verwundert sah er sie an, dann sein Bein. Sie hatte Recht. Ein leichter, drückender Schmerz zog sich nun, da er stand, seine Wirbelsäule hinauf. Wenn Chopper davon erfuhr, würde er zur Furie werden. Oder sich in Riesen-Chopper verwandeln und ihn nieder stampfen. Beides wäre zumindest sehr unangenehm. „Normalerweise schon. Aber ich wurde etwas abgelenkt.“ „Wenn es darum geht, dass du denkst, es würde mich stören, dann liegst du komplett falsch.“ Er lächelte, als sie das sagte, schritt zu der jungen Frau und küsste erst ihre Stirn, dann für einen Moment ihre Lippen. Traurig blickte Nami ihn weiter an und er streichelte sanft ihre Wange. „Keine Sorge. Das habe ich wirklich nicht gedacht. Ich wollte nur nicht unseren Abend ruinieren, indem ich 20 Minuten damit verbringe, dass ich mir dieses Ding abnehme.“ Sie nickte und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog sie sich an. Da sie sich entschieden, aufgrund der Eile, ihre Morgenhygiene etwas später am Tag zu erledigen, betraten sie bereits nach 13 Minuten den Thronsaal. „Ihr seit zu spät“, knurrte der sichtlich verärgerte König Mides und stand von seinem Thron auf. Auch die anderen Mitglieder der Strohhutbande standen hier bereits versammelt. Teils sahen sie müde aus, wirkten verschlafen. Doch manch einer schenkte dem König nur verachtende Blicke. Er genoss bei der Crew wirklich nicht die größte Beliebtheit. Aber Metis, Thalia, Artem und die Zwillinge warteten schon. „Im Schloss ist der Dieb nicht.“ Lysop, Zorro und Robin sahen zu Nami, welche kaum merklich ihren Kopf schüttelte. Sie mussten wohl alle noch nicht wissen, worum es genau ging. „Er befindet sich in der Stadt, oder auf einem der Schiffe im Hafen. Da seid drei Tagen niemand Spiral Down Island verlassen hat, kann man davon ausgehen, dass der Dieb sich noch irgendwo aufhält.“ „Was wurde denn gestohlen?“, fragte Chopper vorsichtig nach. „Die Unnütz-Frucht. Eine vielleicht unwichtige Teufelsfrucht. Schwach in den Kräften, die sie dem Nutzer schenkt. Aber ich lasse mir nichts einfach unter der Nase wegnehmen. Wirklich nichts.“ Kurz sah er dabei Nami an. „Yohohoho. Die Unnütz-Frucht? Das klingt aber sehr abenteuerlich.“ „Das klingt einfach nur schwach“, gab Franky zu und verschränkte die Arme. Metis räusperte sich. „Um genau zu sein, ist keine der Teufelsfrüchte schwach. Sie besitzen einfach zu manchen Kräften Vorteile, aber auch Nachteile. Bei der Unnütz-Frucht, so wie unsere liebe Klio es herausgefunden hat, ist es zum Beispiel so, dass man durch ihre Kraft-“ „Metis!“, ermahnte Kalliope ihn gleich und schüttelte den Kopf. „Nichts ausplaudern, was nicht für fremde Ohren bestimmt ist.“ „Sie hat Recht. So verschwenden wir auch nur mehr Zeit. Kapitän Ruffy...“, Sanjis Vater wandte sich an der Gummimensch, welcher gleich einen Schritt vortrat, „..., auch euer Schiff werden wir durchsuchen müssen. Jedes Zimmer. Jede Kajüte. Seid ihr damit einverstanden?“ Sanji konnte hören, wie Lysop ein leichtes 'Oh-oh' flüsterte. Sie alle sahen sehr erschrocken über diese einfache Tatsache aus. Denn unter Deck versteckten sie doch die Überlebenden der Unterirdischen Stadt. Diese ganze Aktion könnte das kleine Geheimnis auffliegen lassen. Ruffy blieb steif stehen. Langsam ballten sich seine Fäuste. Ein innerer Gedankenkampf schien in ihm vorzugehen. Dann, ein kurzer Blick zu Nami und sie verstand. Denn sie nickte knapp. „Kein Problem!“, grinste der junge Mann und stimmte zu. Als eine der ausgesandten Kutschen ihn, Nami und Ruffy zum Hafen brachte, wurden die Ideen und Vorstellungen hastig ausgetauscht. Sanji war erstaunt, dass ihr Käpt'n auf solche Gedanken kam. Nami sollte es ausführen. Er sollte für einige Augenblicke die Soldaten und seinen Vater ablenken. Einfacher gesagt, als getan. Endlich kamen sie am Hafen an. Die Thousand Sunny ankerte dort friedlich. Die Zerstörungen des Angriffs waren vollkommen repariert. Nichts erinnerte mehr daran. „Welch ein beachtliches Schiff“, gab sein Vater zu und manch einem entwich ein 'Oh' oder 'Ah'. „Damit kann man wirklich über die Grand Line segeln.“ „Da haben sie wirklich Recht, Eure Hoheit. Gar Majestätisch wiegt sie auf den Wellen“, stimmte Metis zu. „Und die Ausstattung des Schiffes ist absolut großartig“, fügte Thalia hinzu. Artem nickte. „Sie wurde aus dem Holz des Adam-Baumes erbaut“, begann Sanji zu erklären, als sie das Schiff betraten. „Ja. Das hat alles unser Zimmermann gemacht. Franky. Er ist wirklich der Beste!“, sagte Ruffy grinsend. Erstaunt sahen sich die Besucher und Suchenden um. Manch einer schaute hier in ein Fass, da hinter einen Orangenbaum, um den Anschein zu waren, dass man den Dieb ausfindig machen wollte. Doch eher waren sie daran interessiert zu wissen, wie alles funktionierte. Das war auch der Moment, als Nami ihre Hand von Sanjis löste und auf Zehenspitzen davon schlich. Niemand bemerkte es, so begeistert waren sie von dieses Schiff. „Es gibt getrennte Schlafräume für die Frauen. Ein Krankenzimmer. Eine Küche...“ „Wo Sanji immer lecker für alle kocht.“ „Ja...kocht...“, murmelte König Mides und Sanji war klar, dass es ihm missfiel. „Gut, da ja von dem Dieb an Deck nichts zu sehen ist, sollten wir uns einmal die untersten Räume ansehen.“ Sanji schluckte, während Ruffy zuversichtlich antwortete: „Kein Problem!“ Es war ganz leise unter Deck. Man könnte sogar deine Nadel fallen hören. Niemand war zu sehen. Niemand zu hören. Als sie gemeinsam Lysops 'Bastelkammer' betraten, stand da plötzlich Nami in der Tür und Sanji konnte erkennen, wie sie hastig ihren Klima-Taktstock auseinander baute und unter ihrem Rock versteckte. „Was machst du denn hier?“, fragte sein Vater erstaunt, „Warst du nicht die ganze Zeit mit uns zusammen gewesen?“ Sie legte ihren Kopf zur Seite und lächelte schüchtern. Sie wirkte ganz und gar unschuldig, doch Sanji wusste es besser. Denn hier und da konnte er die Luft flimmern und schimmern sehen. Wie sie waberte und sich bewegte. Die von ihr geschaffene Fata Morgana des Raumes war fast perfekt und der Smutje, aber auch ihr Kapitän hoffte, dass niemand das falsche Spiel bemerkte. „Ich...ähm...“ Sanji räusperte sich, stellte sich ihr gegenüber und legte seine Hände auf ihre Schultern. „Hast du denn deine Unterwäsche finden können?“, flüsterte er genau so laut, dass auch sein Vater es hören konnte. Sofort wurde Nami knallrot, schielte zum König, dann sah sie wieder Sanji an. „Ja, natürlich!“, antwortete sie gespielt zuversichtlich und nickte eifrig. „Wie konnte ich sie nur letzte Nacht liegen lassen - ich Dummerchen.“ „Nicht so schlimm.“ Er schenkte ihr einen sanften, kurzen Kuss. „Ich verstehe.“, murrte sein Vater, nickte und ließ seinen Blick einmal durch den ganzen Raum schweifen. Ein Glück, so dachte Sanji, gab es hier keine Ecken, Regal und Schränke, wo man sich hätte verstecken können. So konnten die Menschen, still und leise, einfach diese Gefahr des Momentes hinter der Fata Morgana ausharren, ohne dass jemand auch nur einen Schritt in diesen Raum wagte. „Gut. Suchen wir noch in den anderen Räumen weiter.“ Er selbst hatte gar nicht bemerkt, dass er seine Luft angehalten hatte. Erst als er sie hinaus stieß und seine Lungen schmerzten, war ihm dies bewusst. König Mides ging mit seinen Gefolgsleuten die restlichen Räume absuchen. Doch wie erwartet fanden sie niemanden. Sein Vater wirkte verärgert, gar erzürnt über diese Tatsache. Hatte er etwa jemanden erwartet? Konnte er vielleicht diesen Verrat erahnt haben. Wusste er vielleicht genau, dass sie die Menschen der unterirdischen Stadt aufgenommen hatten? „Eure Hoheit – wir haben alles abgesucht. Von dem Dieb oder der Teufelsfrucht fehlt jede Spur“, sagte ein hochrangiger Soldat, als er einen Suchtrupp zur Sunny führte. „Das kann nicht sein!“, donnerte er und manch einer sah ihn erstaunt an. „Vielleicht sind es Mehrere! Sucht nach auffälligen Gruppen. Große Menschenmassen! Für solch eine Tat braucht es bestimmt an die hundert Menschen. Fragt das Volk! Sucht erneut!“ So erzürnt hatte Sanji seinen Vater schon lange nicht mehr erlebt und gesehen. Er wich einige Schritte zurück, zog Nami dabei leicht hinter sich. Zu groß war die Angst, er könne seine Teufelskräfte benutzen. Selbst Ruffy war sich unsicher, was zu tun war und anhand seines Gesichtes konnte man erkennen, dass er sein Handeln genau abwägte. Ohne Zweifel wusste Sanji, dass er den König angreifen würde, wenn er auch nur etwas Falsches sagte oder tat. „Was wartet ihr noch?! Sucht! Findet sie!“, bei dieser Aussage war sich Sanji sicher, dass sein Vater doch genau wusste, dass die Menschen sich noch auf der Insel befanden. Die Frucht war ihm von Anfang an egal gewesen. Ruckartig wandte er seinen Kopf zu den dreien, vor Wut heftig atmend, die Fäuste geballt. „Kalliope...“, begann er mit gepresster Stimme, während er seine Augen zu schmalen Schlitzen verengt hatte, „...leite alle Vorbereitungen für das Fest ein. Bei Sonnenuntergang wird geheiratet!“ So sehr er sich eigentlich über diese Worte freuen sollte, so wenig traute Sanji dieser Aussage. Und seinem Vater. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)