Wetten dass? von Tasha88 (Takari) ================================================================================ Kapitel 73: 23. August abends/nachts ------------------------------------ T.K. blickte wieder auf sein Digiterminal. Erneut las er die Nachricht, die er geschrieben hatte und was Kari ihm geantwortet hatte. An: Yagami Hikari Von: Takaishi Takeru Betreff: Wichtig! Bitte lies die Nachricht, bitte! Hika, ich muss dringend mit dir reden! Bitte sprich mit mir. Triff dich mit mir! Ich liebe dich An: Takaishi Takeru Von: Yagami Hikari Betreff: AW: Wichtig! Bitte lies die Nachricht, bitte! Um 20.00 Uhr an unserer Bank Der Blonde sah noch auf die Uhr und zog danach seine Hand mit dem Gegenstand, mit dem er die ganze Zeit in seiner Hosentasche gespielt hatte, hervor. Es war 18 Uhr, er hatte also noch Zeit, etwas zu erledigen, bevor er sie traf. Erneut sah er die Kette mit dem Herzanhänger in seiner Hand an, die Nami ihm vorher zurückgegeben hatte. Sie hatten noch lange miteinander gesprochen, auch darüber, wie es zukünftig weitergehen sollte. Und dann hatte sie die Kette abgezogen und ihn gefragt, ob diese überhaupt jemals für sie gedacht gewesen war. T.K. hatte entschieden, dass er sie nicht mehr anlügen würde und hatte ihr die Wahrheit gesagt. Und auch wenn Nami später mit Tränen in den Augen nach Hause gegangen war, so hatte sich der Blonde erleichtert gefühlt. Erleichtert und befreit. Er konnte endlich mit seiner großen Liebe zusammen sein. Und er konnte trotzdem der Vater seines Kindes sein. Das bedeutete ihm viel. --- Als er bei der Bank ankam, sah er die Braunhaarige bereits darauf sitzen und gedankenverloren auf den Bach schauen. T.K. blieb stehen und nahm das Bild tief in sich auf. Er liebte sie, so sehr. Und jetzt, jetzt konnten sie endlich zusammen sein. Schnell ging er weiter. An der Bank angekommen, drehte sie sich herum, noch bevor er sie ansprechen konnte. “Keru.” sagte sie leise und lächelte ihn unsicher an. “Hallo Hika.” erwiderte er leise. “Darf ich?” fragte er dann und deutete auf die Bank. “Natürlich.” Die Braunhaarige nickte und blickte wieder auf den Bach hinaus. Einige Minuten saßen sie so nebeneinander und schwiegen, bis T.K. es nicht mehr aushielt. “Nami hat mit mir Schluss gemacht.” platzte er heraus. Sofort ruckte Karis Kopf herum und sie sah ihn mit großen Augen an. “Was?” fragte sie ungläubig. Der Blonde griff nach ihrer Hand. “Sie weiß was ich für dich empfinde und hat sich deshalb entschieden, dass es keinen Sinn macht, wenn wir weiterhin zusammen sind. Auch für das Baby nicht. Ich weiß dass es plötzlich ist und vielleicht ist es auch schon zu spät, aber ich will mit dir zusammen sein. Ich liebe dich, Hika. Nur dich!” Immer noch starrte Kari ihn mit großen Augen an, sagte aber nichts, also sprach T.K. einfach weiter. “Ich liebe dich. Und wenn du immer noch mit mir zusammen sein willst, dann machst du mich zum glücklichsten Mann der Welt. Ich weiß, dass du mit Davis zusammen bist, aber jetzt...” Da unterbrach ihn die Braunhaarige. “Davis hat sich von mir getrennt.” Nun stockte T.K. und riss seine Augen auf. “Was?” Kari nickte und sah wieder auf den Bach. “Wegen meinen Gefühlen für dich. Er meinte…” Sie stockte. “Er meinte, dass es ihm klar gewesen ist, die ganze Zeit über. Dass ihm klar war, dass ich dich liebe. Und auch, dass er immer gehofft hat, dass ich ihn irgendwann lieben würde. Und er hat gesagt, dass ihm jetzt klar geworden ist, dass er gegen dich niemals eine Chance haben wird.” T.K. starrte Kari ungläubig an. “Davis war wirklich ein toller Freund.” redete Kari weiter. “Er war für mich da, als es mir nicht gut ging und hat mich aufgemuntert. Er wollte immer nur das Beste für mich, er wollte dass ich glücklich bin. Und daher hat er gemeint, dass er mich frei gibt.” Langsam tastete der Blonde mit seiner Hand nach ihrer. “Weißt du was das bedeutet Hika?” Die Braunhaarige drehte ihren Kopf und sah T.K. fragend an. Dieser strahlte vor Freude. “Es bedeutet, dass wir endlich zusammen sein können. Offiziell, keine heimlichen Treffen mehr. Alle dürfen wissen, dass wir uns lieben.” Er beugte sich zu ihr hinunter und stoppte kurz vor ihren Lippen. “Endlich Hika.” Sanft drückte er seine Lippen auf ihre. Als etwas Nasses auf seine Hand tropfte, die er auf Karis liegen hatte, löste er sich verwundert von der Braunhaarigen und erkannte, dass es Tränen waren, die der Braunhaarigen über die Wangen liefen. “Hika?” brachte er leise hervor. Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf. “Ich kann das nicht Keru, nicht einfach so.” erwiderte sie leise. Der Blonde starrte sie aus großen Augen an. “Was… was meinst du damit?” Kari sprang auf und ging zum Bach. “Ich finde es nicht richtig, wenn wir jetzt einfach zusammen wären. Davis und Nami… die Beiden haben uns wirklich geliebt. Und jetzt haben sie uns aufgegeben, eben weil sie uns lieben und wollen, dass wir glücklich sind.” “Was willst du damit sagen?” T.K. stand auf und stellte sich neben Kari. Seine Hände hatte er in seinen Hosentaschen vergraben. Hätte er das nicht, dann würde er sie berühren und er war sich ziemlich sicher, dass sie das gerade nicht wollte. “Ich finde, dass es ihnen gegenüber nicht fair wäre, wenn wir jetzt sofort eine Beziehung eingehen. Unsere Beziehungen mit ihnen waren vermutlich falsch, vorallem, da wir die Beiden nicht geliebt haben, aber trotzdem war es eine sehr lange Zeit. Bei Davis und mir fast eineinhalb Jahre und bei dir und Nami sogar noch länger. Ich denke, dass es besser wäre, wenn wir noch ein wenig Zeit vergehen lassen. Und wer weiß, vielleicht sind unsere Gefühle ja gar nicht echt und sie sind nur aus dem Sex heraus entstanden und…” Weiterreden konnte das Mädchen nicht, denn T.K. hatte sie an ihrem Arm gepackt und zu sich herum gezogen. “Mach das ja nicht mehr Kari!” “W-was?” Mit großen Augen, in denen Erschrecken stand, starrte sie ihn an. T.K. lockerte seinen Griff und streichelte über ihren Arm. “Ich liebe dich Hika, bitte zweifele niemals an meinen Gefühlen für dich.” “Ich…” gab sie unsicher von sich. “Nein Hika. Ich liebe dich. Und ich habe dich schon geliebt, bevor wir das erste Mal miteinander geschlafen haben. Das ist mir klar geworden. Und ich will nichts anderes, als mit dir zusammen sein. Bitte…” Flehend sah er sie an und erneut traten Tränen in ihre Augen. “Es ist für Davis und Nami schon hart genug, dass sie sich von uns getrennt haben. Und ich will sie nicht noch mehr verletzen, bitte. Das verstehst du doch sicherlich, Keru.” Der Blonde sah sie einen Moment an, ehe er nickte. “Natürlich verstehe ich dich. Aber trotzdem… Ich habe jetzt so lange auf dich verzichten müssen und ich will nicht mehr warten.” Das Mädchen drehte sich, legte beide Hände an seine Wangen und sah ihm in die Augen. “Ich will auch nichts anderes. Aber wir müssen.” T.K. schloss seine Augen und atmete tief ein, ehe er sie wieder öffnete. “In Ordnung. Was hattest du dir gedacht?” Kari sah ihn erleichtert an und ließ ihre Hände wieder sinken. “Wir geben uns ein Jahr. Ein Jahr, das wir warten, in dem wir Davis und Nami Zeit geben alles zu verarbeiten. Und dann schauen wir weiter. Wenn unserer Gefühle dann immer noch so sind, dann will ich mit dir zusammen sein.” T.K. riss seine Augen auf. “Das ist nicht dein ernst! Ein ganzes Jahr?” Kari nickte entschlossen. “Ja, und in einem Jahr sehen wir dann weiter. Und wenn unsere Gefühle dann immer noch so stark sind, dann können wir zusammen sein.” T.K. schüttelte fassungslos seinen Kopf. Er konnte schon verstehen, was Kari damit bezweckte, aber trotzdem… ein ganzes Jahr. “Wie hattest du dir das vorgestellt? Wir sehen uns nicht mehr, reden nicht mehr miteinander?” fragte er nach. Kari hob ihren Kopf. Sie fühlte sich erleichtert, denn er schien zu verstehen, was sie meinte. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm. “Wir sind Freunde Keru, beste Freunde. Das wird sich nicht ändern, niemals. Aber wir dürfen nicht in Versuchung kommen.” “Das bedeutet kein Zimmer, in dem ein Bett steht.” erwiderte T.K. mit einem leichten Schmunzeln. “Weil wir auch nur in Betten miteinander geschlafen haben.” entgegnete Kari trocken. Die Beiden sahen sich einen Moment an, leicht schmunzelnd bei der Erinnerung daran, wo sie schon überall miteinander geschlafen hatten. Dann wurde die Braunhaarige wieder ernst. “Ich meinte damit, dass wir es nicht soweit kommen lassen dürfen, dass wir miteinander schlafen. Keine Treffen alleine, nur in der Öffentlichkeit. Keine…” Sie stockte und Tränen traten in ihre Augen. “Kein Berührungen. Kein `ich liebe dich´.” Langsam ließ sie ihre Hand von seinem Arm sinken. T.K. schüttelte seinen Kopf. “Ich denke nicht, dass ich das kann, Hika.” Die Braunhaarige wischte die Tränen weg. “Anders geht es nicht, Keru. Entweder so oder gar nicht.” Sie sah ihn mit großen Augen flehend an. Der Blonde schluckte. Er merkte, dass sie es ernst meinte und er spürte auch, dass es sie immer noch belastete, Davis betrogen zu haben. Wenn er sie nicht nur als Freundin sondern als seine Freundin haben wollte, dann musste er sich auf ihre Bedingungen einlassen, egal wie schwer es ihm fiel. “Unter einer Bedingung, Hika.” brachte er ein. Die Braunhaarige sah ihn fragend und voller Hoffnung an. “Maximal ein halbes Jahr, nicht länger. Wenn wir uns dann noch lieben, dann sind wir zusammen, richtig, ohne Einschränkungen. Wir nehmen alles mit, was der Andere mitbringt. Wir werden nicht mehr daran denken, was die letzten Monate war.” Zögerlich nickte Kari. “In Ordnung, ein halbes Jahr.” “Und ich habe noch eine weitere Bedingung.” warf der Blonde ein. “Welche?” “Wir treffen uns regelmäßig, außerhalb der Schule. Wir können gerne viel mit den Anderen machen, aber mindestens einmal in der Woche treffen wir uns alleine. Mir ist es egal was wir machen, ob wir was essen gehen, trinken oder nur auf der Bank sitzen und reden, das ist mir völlig egal, aber wir machen etwas zu zweit!” “Wir treffen uns aber nicht bei einem von uns zu Hause. Außer im Wohnzimmer und wenn dann noch jemand da ist!” brachte Kari ein. T.K. nickte. “In Ordnung. Aber eines noch, nein, zwei Sachen, hier ist das Erste.” Er zog die Kette aus seiner Hosentasche. “Nami hat sie mir zurück gegeben.” Kari starrte mit großen Augen darauf. Und als T.K. sie in ihre Hände drücken wollte weigerte sie sich, diese zu nehmen. “Ich will sie nicht. Nami hatte sie und ich muss dann immer daran denken, dass ihr beide… dass ihr…” “Ich will nicht, dass du sie trägst, Hika! Ich will, dass du sie wegwirfst!” “Wie bitte?” Nun sah die Braunhaarige ihn mit großen Augen an. “Wirf sie weg. Gleich hier. Das zwischen Nami und mir ist vorbei. Für mich gibt es nur noch dich!” Langsam nahm sie ihm die Kette aus der Hand. “Komm mit.” T.K. griff nach Karis Hand und zog sie ein gutes Stück schweigend mit sich. Irgendwann waren sie auf der Brücke angekommen, die sich über den kleinen Fluss zog, der im See endete. “Hier, wirf sie rein.” erklärte er und deutete über das Geländer. “Keru…” flüsterte das Mädchen. “Sollen wir es zusammen machen?” fragte er. Kari nickte und daher trat der Blonde zu ihr, griff nach der Hand, in der sie Kette hielt und hielt ihre Hände gemeinsam über das Geländer, sodass ihre geschlossenen Finger nach unten zeigten. Er stand hinter ihr und sah über ihre Schulter. “Jetzt.” murmelte er und gemeinsam öffneten sie ihre Hände. Sie sahen der Kette hinterher, die unten auf dem Wasser auftraf und dann davon verschluckte wurde. T.K. legte einen Arm um Karis Taille und zog sie an sich, sodass sie mit ihrem Rücken an seiner Brust zu liegen kam. Einige Minuten standen sie so da. Dann löste das Mädchen sich von dem Blonden. “Du hast gesagt, dass du noch zwei Sachen hast.” T.K. zog einen weiteren Gegenstand aus seiner Hosentasche. “Das gehört noch zum Ersten. Eigentlich wollte ich es dir geben, dass du weißt, dass es nur für dich ist. Jetzt soll es als ein Versprechen dienen. Dafür, dass ich dich liebe und dich auch in einem halben Jahr noch lieben werde, Hika.” Kari starrte mit großen Augen auf die Kette, die T.K. in der Hand hielt. Es war ebenfalls eine feine Silberkette, anstatt eines Herzanhängers hing allerdings eine filigrane Feder daran. “Sie ist wunderschön.” murmelte sie und streckte vorsichtig ihre Hand aus, um die Feder in die Finger nehmen und anschauen zu können. “Darf ich sie dir umhängen?” fragte der Blonde unsicher. Mit strahlenden Augen sah Kari T.K. an. “Ja, sehr gerne.” --- Kari ließ die Feder los, die sie jetzt schon seit Minuten zwischen den Fingern hielt und hin und her drehte. Sie und T.K. lehnten nebeneinander an der Brücke und hingen ihren Gedanken nach. Es war bereits dunkel und die Laternen hüllten die Brücke in ein sanftes Licht und dies spiegelte sich auch in dem dunklen Wasser des Flusses, abundan von Wellen unterbrochen. “Keru?” brachte Kari hervor. “Ja Hika?” fragte der Blonde und sah auf. Das Mädchen sah auf. “Sagst du mir die zweite Sache noch?” T.K. lächelte sie sanft aber auch etwas traurig an. “Es ist nicht wirklich etwas zum sagen, Hika. Viel mehr etwas, das man tut.” Fragend sah sie ihn an. Er stieß sich von der Brücke ab und zog sie zu sich, bevor er beide Hände auf ihre Wangen legte. Kari wurde leicht rot und wollte einen Schritt nach hinten machen. “Genau das sollten wir nicht, Keru.” T.K.s Griff festigte sich, so dass Kari nicht weggehen konnte, was sie eigentlich auch gar nicht wollte. Tränen traten in ihre Augen. “Hika, nur noch einen, nur noch einen einzigen. Danach werde ich das ein halbes Jahr nicht mehr tun können und du auch nicht. Bitte verweigere mir diesen einen Kuss nicht, bitte.” Die Braunhaarige schüttelte ihren Kopf und T.K. lächelte sie traurig an. “Bitte denke daran, dass ich dich immer lieben werde, immer.” Langsam senkte er seinen Kopf und streichelte mit seinen Lippen sanft über ihre, ehe er sie fester auf ihre drückte. Nach einiger Zeit öffnete sie ihre Lippen und ihre Zungen fanden sich. Lange standen sie so da und küssten sich. T.K.s Hände an Karis Wangen und ihre an seinen Handgelenken, nicht um seine Hände wegzuziehen, nein um sie festhalten zu können. Und auch wenn beide sich wünschten, dass dieser Kuss ewig dauern würde, so wussten sie auch, dass er irgendwann enden musste. Und als Kari sich von dem Blonden löste, zog dieser wieder etwas an ihrem Gesicht und folgte ihrem mit seinem. Sanft legte sie ihre Hände auf seine Brust und drückte ihn von sich. “Nein Keru.” schluchzte sie, während die Tränen nun über ihre Wangen liefen. Langsam lies T.K. seine Hände sinken und auch in seinen Augen standen Tränen. “Ich liebe dich, Hika. Bitte denke immer daran. Auch wenn ich es dir nicht sagen darf, so wird es doch immer so sein.” Langsam hob Kari ihre Hand, um sie das letzte Mal für lange Zeit an seine Wange legen zu können. “Ich liebe dich auch. Denke bitte auch immer daran, Keru.” Der Blonde schloss seine Augen um ihre Berührung in sich aufnehmen zu können. Er wollte keine einzige Sekunde davon verpassen. Als sie ihre Hand löste, hielt er seine Augen geschlossen und auch ohne dass er ihre Schritte gehört hätte, spürte er, wie sie sich von ihm entfernte. Er blieb noch einige Minuten mit geschlossenen Augen stehen, aus denen nun Tränen liefen. Als er seine Augen wieder öffnete, war Kari bereits nicht mehr zu sehen. Er drehte sich herum und stützte sich mit seinen Armen auf der Brüstung der Brücke ab. In sich hörte er immer noch ihre letzten Worte. “Ich liebe dich auch. Denke bitte auch immer daran, Keru.” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)