Einsame Gitarrenklänge von phean ================================================================================ Epilog: -------- Mädchen springt aus 3. Stock Bei Selbstmord an Gehirnblutung gestorben In der vorletzten Nacht ist eine 20-jährige in den Tod gesprungen. Nach Angaben der Nachbarn, hat sie auf dem Balkon laut diskutiert. Als die Nachbarn allerdings nachgesehen haben, haben sie niemanden entdeckt. Kurz darauf ist die junge Frau vom Balkon ihrer Wohnung in den Tod gestürzt. Nachdem die Beamten die Wohnung durchsuchten, fanden sie lediglich einen Zettel mit der Aufschrift: „Es tut mir Leid, hoffentlich könnt ihr mir irgendwann verzeihen“. Ob die junge Frau noch Familie besitzt ist bei den momentanen Ermittlungen noch unklar, jedoch hat die Polizei ein Foto der letzten Arbeitsstelle der jungen Frau bekommen. Falls Sie die Frau kennen, melden Sie sich bitte bei der nächsten Polizeistation. Mit geweiteten Augen las ich den Zeitungsartikel und verschluckte mich an meinem Kaffee. Hustend betrachtete ich das Foto. Das Mädchen auf dem Foto war Kari, ging es mir durch den Kopf. Aber sie sah so verändert aus. Ihre Gesichtszüge, die eingefallenen Wangen, die Augenringe, das war nicht die Hikari von früher. Mein Herz zerriss bei diesem Anblick. Mit zitternder Hand griff ich zu dem Telefon und wählte die Nummer, der nächsten Polizeidienststelle. Ich nannte meinen Namen und erklärte der Dame, dass ich einen Artikel mit einer Suchmeldung gelesen habe. Ich wusste, dass Hikaris Eltern nicht umgezogen waren, auch gab ich ihnen die letzte Nummer die ich von Tais Festnetz kannte. Sie bedankte sich und dann legte ich auf. Vorsichtig hob ich meine Hand und strich über das Bild, welches zwar bunt abgedruckt wurde, aber so farblos erschien. Ich konnte es einfach nicht glauben, Kari würde nie Selbstmord begehen. Da konnte etwas nicht stimmen. ∆ ∆ ∆ ∆ ∆ Der Ast unter mir knackste, was mich dazu verleitete, dass ich wieder etwas hinter den Baum trat. Mit gemischten Gefühlen beobachtete ich die Szene vor mir. Hikaris Mutter weinte, während ihr Vater sanft einen Arm um sie gelegt hatte. Auch Rika, Mimi und Yolei schnieften im Chor. Ryo hielt Rikas Hand. Davis verkniff sich die Tränen. Joey, Izzy, Takeru, Cody und Ken wussten anscheinend nicht wirklich was sie tun sollten. Sie schienen traurig, aber nicht so, als dass sie weinen könnten. Zu meiner Verwunderung waren auch Taichi und Sora anwesend. Beide waren nicht sonderlich berührt. Tai hielt seinen kleinen Sohn auf dem Arm. Der sich neugierig umsah. Aufmerksam verfolgte ich die Rede des Pfarrers und mein Blick blieb bei dem Sarg hängen. Er glänzte, auch wenn keine Sonne schien. Der Himmel war bewölkt und doch erstrahlte der Sarg in einem wunderschönen Kastanienbraun, welches mich an Karis Augen denken ließ. Schwer schluckend lehnte ich meinen Kopf gegen den Baum. Das kleine Reh. Seufzend schloss ich meine Augen. Ein paar Tränen tropften auf das Laub. Als ich meinen Kopf wieder hob, war der Pfarrer fertig. Ihre Eltern legten ein paar Blumen auf den Sarg. Und die anderen stellten sich an, es ihr gleichzutun. Als ich meinen Blick schweifen ließ, bemerkte ich, dass Tai mich musterte. Sein Blick war verstimmt, aber nicht wütend. Allerdings kam sein Sohn in meine Richtung gesprungen. Vor mir blieb er stehen und beobachtete mich. Unsicher sah ich noch einmal zu Tai, der langsam hinterher kam. Ich stieß mich vom Baum ab. ‘Lebwohl, Kari‘, dachte ich noch und wollte mich zum Gehen umdrehen. „Sie mag dich immer noch“, hörte ich eine etwas piepsige Stimme hinter mir. Fragend sah ich über die Schulter. Taichi war nun bei seinem Sohn angekommen und kniete neben ihm. Eine Hand auf dessen Schulter und eine vor der Brust, sodass er nicht weiter hinter mir her rannte. Aber mein alter bester Freund schien wirklich nicht wütend oder etwas dergleichen. „Wie?“, entwich es mir. „Tante Sora mag dich immer noch.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)