Smallville-Expanded - 02 von ulimann644 (Fatal Touch) ================================================================================ Kapitel 4: Bienen und Blumen ---------------------------- Nach dem Spiel war Marina mit Conchita zum Kratersee hinauf gefahren. Unterwegs hatte sie einige seltsame Andeutungen über eine besondere Art von Wildrose gemacht, die sie ausbetten, und mit nach Hause nehmen wollte. Als sie den Wagen abstellte und sie ausstiegen, nörgelte Conchita: „Was ist eigentlich so interessant an dieser Wildrose, dass wir zu dieser Zeit hier herauf fahren. Wir könnten im TALON den Sieg der Crows, und Chris´ Interception feiern. Aber nö... Statt dessen eiern wir hier oben in der Dämmerung herum, auf der Suche nach einer Wildrose.“ „Ich vermute mal, dass es dir dabei mehr um Chris geht, als um die Siegesfeier. Aber das kannst du abhaken, Schwester. Er hat sich für Alicia entschieden.“ „Das ist nur ein momentanes Hindernis. Die beiden sind nicht verheiratet.“ Marina grinste spöttisch. „Benimm dich.“ „Benimmst du dich denn?“, konterte Conchita. „Komm schon, ich sehe doch, dass du ihn genauso gern hast, wie ich, und ihm schöne Augen machst.“ Verwundert blickte Marina zu ihrer besten Freundin. „Ach, sieh an. Ich dachte Chris wäre nur ein lockerer Flirt für uns beide. Habe ich mich da etwa geirrt?“ Conchita blickte die Freundin unwillig an. Marinas Frage hatte eine klingende Saite in ihr berührt. „Das war auch so. Anfangs...“ „Aber irgendwie ist es bei dir mehr geworden?“ Conchita blickte auf. Zögernd antwortete sie: „Ich weiß selbst nicht wie, aber seit ich weiß, dass Chris und Alicia...“ Marina nickte mitfühlend. „Willkommen im Club.“ Conchita kam verwundert näher. „Soll das bedeuten, du auch?“ Marina nickte stumm. Während sie Conchita mit sich zog fragte sie: „Glaubst du, die beiden haben bereits... ich meine... miteinander...“ „Hey, Baby, hör damit auf den Dolch auch noch in der Wunde zu drehen!“, fauchte Conchita und schritt schneller aus. Schweigend gingen sie neben einander und Marina übernahm schließlich wieder die Führung. Es dauerte eine ganze Weile, bis Marina endlich anhielt und zu einer Stelle am Waldrand deutete. „Dort vorne, etwas in den Wald hinein, ist es.“ Die Dämmerung hatte nun bereits voll eingesetzt und es war nur schwer etwas zu erkennen, doch unbeirrt zog Marina ihre Freundin mit sich. Als sie stehenblieb sah auch Conchita, den Wildrosenstrauch. Seltsamerweise schienen die Blütenblätter halb transparent zu sein und von Innen heraus rötlich zu glühen. Währenddessen nahm Marina die mitgebrachte Handschaufel aus einer Plastiktüte, und begann damit, den Strauch vorsichtig freizulegen. Nachdem sie es geschafft hatte, schaufelte sie Erde in die Tüte und bettete die Pflanze vorsichtig hinein, bevor sie die Tüte mit Erde auffüllte. Dabei bückte sich Conchita und sagte erstaunt: „Es scheint so, als wäre der Strauch auf rotem Meteoritengestein gewachsen.“ Marina bückte sich und nahm etwas von dem Gestein um es ebenfalls in die Tüte zu stecken. Dann hob sie die Tüte, mit der Pflanze an und sagte zufrieden: „Das war es. Wir fahren gleich zu mir und pflanzen sie dort in eine Schale ein. Ich hoffe, dass es mir gelingen wird ein paar Ableger davon zu ziehen.“ „Glaubst du, diese Pflanze könnte einzigartig sein?“, erkundigte sich Conchita neugierig. „Das wäre ziemlich cool.“ Marina nickte. „Ja, das wäre es. Komm, es wird schnell dunkel hier oben.“   * * *   Zum ersten Mal, seit er in der Mannschaft der Crows war, trug Christian die Jacke des Football-Teams. Neil hatte ihm, nach dem Duschen erklärt, dass es einem Fauxpas gleichgekommen wäre, sie als Spieler der Crows nicht zu tragen, und einmal mehr machte Christian die Erfahrung, dass hier in Smallville sehr viel mehr darauf geachtet wurde, was man tat und was nicht. Darum verzichtete er auch darauf, sich dagegen zu sträuben, dass man ihn und seinen Lauf, der den Sieg gebracht hatte, feierte. Wenigstens hatte er verhindern können, dass man ihn auf den Schultern trug. Das TALON schien ein Meer aus rot-gelben Farben zu sein. Traditionell kamen die Cheerleaders in ihren knappen, bauchfreien Kostümen und Christian schenkte Alicia ein strahlendes Lächeln, als sie neben ihm auftauchte, und ihm einen schnellen, flüchtigen Kuss auf die Wange hauchte. „Auf den Matchwinner.“ „Du siehst hinreißend aus“, raunte Christian schnell zurück, bevor er von seinen Mitspielern wieder fort gezogen wurde. Erst eine ganze Weile später legte sich der Hype um den Gewinn des Spiels etwas und erleichtert saßen Christian und Alicia mit Lana Lang und Clark Kent an einem der Tische. „So, so, du warst also Spieler bei den Hagen-Oaks“, schmunzelte Lana. Christian nickte vergnügt. „Wie ich dir am ersten Schultag bereits sagte: Wir geben uns große Mühe.“ Lana wechselte einen schnellen Blick mit Clark und legte dann zwei eingepackte Schokoladen-Bienen auf den Tisch. Eine von ihnen war größer als die andere, die dafür in hübscheres und bunteres Papier gewickelt war. Dabei fragte Lana irgendwie amüsiert: „Chris, wenn du dich zwischen diesen beiden Objekten entscheiden müsstest, auf welches würde deine Wahl dann wohl fallen?“ Christian blickte Lana fragend an. Dann meinte er: „Ich stehe nicht so auf Schokolade.“ Lana ließ hingegen nicht locker und meinte: „Ja, aber wenn nun dein Leben davon abhinge, dich zwischen ihnen zu entscheiden.“ „Dann würde ich die Große nehmen“, erklärte Chris. Lana schüttelte entsagungsvoll den Kopf. „Das war leider die falsche Antwort.“ Christian hob fragend die Augenbrauen. Bei einem Blick in die Runde stellte er fest, dass nicht nur Lana, sondern auch Clark und Alicia sich ein Lachen kaum verkneifen konnten. Dann sagte Lana, mit einem schnellen Seitenblick auf Alicia, zu ihm: „Bei den Smallville-Crows ist es Tradition, sich für die hübscheste Biene zu entscheiden.“ „Ha, ha...“, machte Christian. „Kalauern kommt kurz vor´m Klauen.“ Dann lachten sie vergnügt und unterhielten sich über das Spiel.   * * *   Als Marina die Tür zu ihrem Zimmer geschlossen, und das Licht eingeschaltet hatte, blickte sie zu Conchita und ging mit ihr zu einer großen Blumenschale, die sie bereits am Vortag vorbereitet hatte. Conchita half ihrer Freundin dabei, die Tüte, über der Schüssel zu entfernten und die Pflanze dann vorsichtig einzutopfen, wobei Marina das mitgenommene Meteoritengestein unter den Wurzeln der Pflanze vergrub. Zufrieden mit ihrem Werk blickte Marina ihre Freundin an und meinte: „Sie ist wunderschön und ihre Blütenblätter leuchten im Dunkeln. Wenn das kein Verkaufsschlager werden sollte, dann weiß ich es auch nicht.“ Conchita fragte: „Du willst sie züchten? Etwa hier?“ „Zuerst einmal“, bestätigte Marina. „Wenn diese Pflanze tatsächlich gedeiht, dann werde ich mich natürlich nach einem Gewächshaus umsehen müssen. Irgendwer in Smallville wird mich schon unterstützen dabei. Und wenn ich mich an Lex Luthor wenden müsste.“ Conchita meinte kopfschüttelnd: „Mir wäre wesentlich wohler bei dem Gedanken, dass du Onkel Fester da heraus lassen würdest.“ Marina lachte und warf ihrer Freundin einen tadelnden Blick zu. „Das war jetzt aber nicht besonders galant, Schwester. „Lass ihn das bloß nicht hören.“ „Wäre bestimmt nicht das erste Mal, dass er so etwas zu hören bekommt“, konterte die Freundin trocken. Dann fragte sie drängend: „Können wir jetzt endlich ins TALON fahren. Ich möchte unbedingt noch unseren Held des Tages antreffen. Nur um ihm zu gratulieren natürlich.“ „Natürlich“, spöttelte Marina augenzwinkernd. „Aber zuerst waschen wir uns die Hände, damit wir uns nicht blamieren.“ Sie begaben sich ins Bad und zogen kurz darauf in bester Laune los, ohne zu ahnen, dass das Verhängnis bereits kurze Zeit später seinen Lauf nehmen sollte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)