Star Trek - Timeline - 04-01 von ulimann644 (Rückkehr ins Licht) ================================================================================ Kapitel 3: Der Plan des Enabran Tain ------------------------------------ Lieutenant Ti´Maran stand, in Vertretung des Kommandierenden Offiziers, Commander Kravik, auf der Brücke der I.R.W. GENOREX und blickte interessiert auf den trapezförmigen Hauptbildschirm. Im Moment bewegte sich das Schiff mit nur geringer Fahrt innerhalb eines Sternensystems, weshalb auf der Brücke des Warbirds der D´DERIDEX-KLASSE nur eine Rumpfcrew ihren Dienst verrichtete. Zusammen mit neun weiteren Schlachtkreuzern desselben Schiffstyps, glitt das gewaltige, über neunhundert Meter lange, Kriegsschiff des Romulanischen Sternenimperiums, mit kaum messbarer Fahrt, durch das Orias-System, das zur Cardassianischen Union gehörte. Vor den romulanischen Kriegsschiffen erstreckten sich die geheimen Werftanlagen des cardassianischen Obsidianischen Ordens. Diese Orbitalwerften des cardassianischen Geheimdienstes bildeten einen beeindruckenden Anblick und nur wenige Cardassianer wussten, dass diese Anlagen überhaupt existierten. Gegenwärtig wurden noch auf drei cardassianischen Kriegsschiffen der KELDON-KLASSE Tarnvorrichtungen eingebaut, von insgesamt zehn, die von den Raumschiffen der Romulanischen Kriegsflotte hierher gebracht worden waren. Sublieutenant Vraneek, der Steuermann der GENOREX, blickte von den Kontrollen her, mit gemischten Gefühlen zu seiner Vorgesetzten und fragte düster: „Ist es angemessen, den Cardassianern unsere modernsten Tarnvorrichtungen zu überlassen, Lieutenant? Sie könnten sie irgendwann gegen uns verwenden.“ Entgegen ihrer Überzeugung erwiderte Ti´Maran kühl: „Der Praetor und der Befehlshaber des Tal´Shiar haben so entschieden, Sublieutenant. Es wird also gute Gründe für diese Maßnahme geben. Sie und ich werden bei solchen Entscheidungsfindungen nicht gefragt, von uns erwartet man, dass wir Befehle ausführen.“ Vraneek, der Ti´Maran in den fast zwei Jahren, die er nun Dienst auf diesem Raumschiff tat, emotional nahe gekommen war, blickte sie mit brennendem Blick an. Niemand an Bord der GENOREX wusste, wie es um ihre Gefühle für einander stand, da sie beschlossen hatten dies vorerst noch geheim zu halten. Er hasste solche Momente, in denen sie ganz Offizier und Vorgesetzte war, und nicht mit ihm sprach wie ein vertrauter Partner. Heftiger als beabsichtigt erwiderte er: „Brav gesprochen, Sublieutenant, und gleichzeitig haben Sie dabei vermieden Stellung zu beziehen.“ Ti´Maran fixierte, über die Schulter hinweg, zwei Ulans mit ihren dunkelbraunen, beinahe schwarzen Augen. Beide versahen geflissentlich an den hinteren Konsolen ihren Dienst. Natürlich gaben sie mit keiner Geste zu erkennen ob sie dem Gespräch zuhörten oder nicht. Lieutenant Ti´Maran ging jedoch davon aus dass sie es taten. So schritt sie hinunter zur Steuerkonsole, legte Vraneek ihre Rechte auf die Schulter und zischte so leise, dass nur er sie verstehen konnte: „Wenn du das noch ein einziges Mal machst wird es dir leid tun.“ Laut sagte sie, so dass die beiden Ulans sie nicht überhören konnten: „Das muss ich auch nicht, denn mein Vertrauen in die Weisheit unserer Anführer ist unerschütterlich. So, wie es das Ihre ebenfalls sein sollte, Sublieutenant.“ Vraneek spürte den festen Griff seiner Freundin an der Schulter und er hütete sich davor ihr zu widersprechen. Das hätte ihre Autorität untergraben und der Sublieutenant wusste dass Ti´Maran dies niemals ungeahndet lassen würde. Selbst ihm gegenüber nicht. Darum sagte er pflichtschuldig: „Sie haben natürlich Recht, Lieutenant.“ Die, auch nach menschlichem Ermessen, auffallend hübsche Romulanerin nahm ihre Hand von der Schulter ihres Freundes und sanft berührten ihre Fingerspitzen für einen Moment seine empfindliche, rechte Ohrspitze, wobei sie so stand, dass die beiden Jungoffiziere dies nicht sehen konnten. Im nächsten Moment deutete nichts mehr auf ihre Vertrautheit miteinander hin und Ti´Maran nahm wieder ihre ursprüngliche Position auf der Brücke ein. Sie legte die Hände auf den Rücken, warf den beiden Ulans einen prüfenden Blick zu und erkundigte sich dann mit schneidender Stimme bei ihnen: „Wie ist der Status unserer Energiesysteme?“ Die beiden Jungoffiziere fuhren herum und der dienstältere von ihnen meldete hastig: „Energielevel auf Maximum, Lieutenant. Alle Systeme des Schiffes arbeiten innerhalb normaler Parameter und mit Nominalenergiewerten.“ Ti´Maran musterte beide Jungoffiziere mit finsterer Miene und versuchte dabei, nicht ohne eine gewisse diabolische Schadenfreude, sich vorzustellen, was nun in ihnen vorgehen mochte. Dann hatte sie ein Einsehen und erklärte: „Sehr gut. Machen Sie weiter.“ Die Romulanerin ignorierte den belustigten Blick den Vraneek ihr kurz zuwarf und wies ihn förmlich an: „Halten Sie unsere momentane Position innerhalb der Formation, Steuermann, und korrigieren Sie Abweichungen nach eigenem Ermessen.“ „Verstanden, Lieutenant“, erwiderte Vraneek vorbildlich und kam Ti´Marans Aufforderung umgehend nach. Schweigen senkte sich über die Brücke und nur das leise Summen der Instrumente war zu vernehmen. Ti´Maran nahm im Sessel des Kommandanten Platz und ihre Gedanken eilten den Dingen, die bald folgen würden, etwas voraus. Dieses hoch geheime Unternehmen war hauptsächlich von einem Cardassianer initiiert worden der lange Zeit dem Obsidianischen Orden vorgestanden hatte. Von Enabran Tain, der momentan auf dem Flaggschiff, der I.R.W. GRAATAK weilte. Er war es gewesen, der Kontakt zum Tal´Shiar gesucht, und dieses Unternehmen vorgeschlagen hatte, um die Gefahr, die aus dem Gamma-Quadranten drohte, abzuwenden. Vor einem halben Jahr hatte der Tal´Shiar in Erfahrung gebracht, wo die Heimatwelt der Gründer zu finden war. Seine genaue Position im Omarion-Nebel hatten die Romulaner wiederum mit Enabran Tain geteilt. Danach waren Pläne geschmiedet worden, die schließlich darin gipfelten, dass das Romulanische Sternenimperium zehn cardassianische Kreuzer der KELDON-KLASSE mit Tarnvorrichtungen ausrüstete, damit ihre kombinierte Flotte sich unbemerkt der Welt der Gründer nähern konnte. Dieses Überraschungsmoment war ein wesentlicher Punkt, bei dem bevorstehenden Vorhaben. Es brauchte einige Stunden um, mit der Kampfkraft der beiden kombinierten Verbände, den Heimatplanet der Gründer lange genug unter Feuer zu nehmen um ihn restlos zu zerstören, und damit die Möglichkeit ausschließen konnte, dass eventuell einige Gründer entkamen. Ein vernehmliches Räuspern Vraneeks riss Ti´Maran aus ihren Gedanken. Gleich darauf wandte er sich ihr wieder zu und fragte: „Stimmt es, dass unser Geheimdienst einen Attentäter auf diesen ehemaligen Protegé von Enabran Tain angesetzt hat?“ Für einen Augenblick fragte sich die Angesprochene, ob Vraneek ihre Gedanken lesen konnte, bevor sie erwiderte: „Soweit ich weiß, ja. Das gehörte zu den Bedingungen, die dieser fettleibige Cardassianer gestellt hat. Ich bin Tain, vor einigen Stunden erst, bei der allgemeinen Besprechung hier an Bord, begegnet, und ich war etwas überrascht, dass ausgerechnet dieser weitgehend harmlos wirkende Mann, bis vor drei Jahren, dem Obsidianischen Orden vorgestanden hat. Lediglich in seinen Augen lag so ein gewisses Funkeln wenn er sprach, welches erahnen ließ wie gefährlich dieser Enabran Tain früher gewesen sein muss.“ „Wie schätzten Sie ihn jetzt ein, Lieutenant“, erkundigte sich Vraneek, wobei er darauf achtete, berufliche Distanz vor zu heucheln, auch wenn ihm das schwer fiel. Ti´Maran zögerte etwas mit der Antwort und sagte schließlich: „Nun, ich halte ihn zumindest für ambitioniert. Das war wenigstens mein allgemeiner Eindruck von ihm. Colonel Lovok scheint ihn zumindest sehr ernst zu nehmen.“ Bei der Erwähnung des militärischen Leiters dieser Aktion, auf romulanischer Seite, dem die Führung des Gesamtverbandes während der geplanten Aktion oblag, hoben sich die Augenbrauen des Steuermanns leicht an. Er hielt den asketischen Lovok für einen der gefährlichsten und mächtigsten Männer des Romulanischen Sternenimperiums, und dem entsprechend groß war sein Respekt vor diesem Geheimdienstoffizier. Allein das noch sehr junge Alter dieses hochrangigen Offiziers verriet seine Qualitäten und Vraneek konnte sich gut vorstellen, dass Colonel Lovok auf dem Weg nach oben einige Leichen in seinem Keller hatte verschwinden lassen. Endlich erwiderte der Steuermann: „Wenn wir Erfolg haben, und es dadurch schaffen die drohende Gefahr durch die Gründer endgültig zu beseitigen, dann soll es mir recht sein, Lieutenant.“ „Sobald wir Erfolg haben“, verbesserte Ti´Maran streng und warf einen erneuten Blick zu den beiden Ulans, die nicht wagten, von ihren Instrumenten aufzusehen. „Natürlich, Lieutenant“, beeilte sich Vraneek zu versichern. „Sobald wir Erfolg haben. Danach werden wir uns wieder ganz auf die Verhältnisse auf dieser Seite des Wurmlochs konzentrieren können, und dann, wer weiß?“ Ti´Maran wusste worauf Vraneek anspielte. Natürlich galt es, vor einem signifikanten Sprung in den Gamma-Quadrant, zuerst dafür zu sorgen, dass man auf dieser Seite die notwendige Rückendeckung besaß. Und natürlich bedeutete eine romulanische Expansion in den Gamma-Quadrant, dass man zuvor die Kontrolle über das Wurmloch an sich bringen musste. Doch soweit war es noch nicht. Zunächst galt es die Gründer zu erledigen. Ti´Maran lehnte sich im Kommandosessel zurück. Ihre Gedanken beschäftigten sich mehr mit Vraneeks Anspielung als ihr lieb war, denn sie bedeutete letztendlich nichts anderes als Krieg mit der Föderation, und möglicherweise würden die Klingonen auch mitmischen. Diese Vorstellung behagte Ti´Maran nicht sonderlich. Sie hatte es Vraneek bisher nicht gesagt, aber ihre Begegnungen mit zwei menschlichen Sternenflottenoffizieren hatte ihr ganz persönliches Feindbild verändert, während der letzten Jahre. Da war zunächst jener junge Offizier namens Valand Kuehn gewesen. Sie hatten sich, am Rande des Romulanischen Sektors, auf einem sehr stark beschädigten Sternenflottenraumschiff, der EXCELSIOR-KLASSE, kennengelernt. Entgegen aller militärischer Vernunft hatte dieser junge Mann von der Erde sich bemüht, ihr Vertrauen zu gewinnen indem er seinerseits ihr vertraute. Sie hatte seine ehrliche Enttäuschung gespürt als er herausfand, dass sie versucht hatte ihm Informationen über die seinerzeit brandneue GALAXY-KLASSE zu entlocken. Damals hatte sie, zum ersten Mal in ihrem Leben, so etwas wie Scham empfunden, und das obwohl sie lediglich den ihr, von Commander Tomalak persönlich, gegebenen Auftrag zu erfüllen gedacht hatte. Sie hatte sich später mit Valand Kuehn ausgesprochen und sie hatten sich daraufhin, kameradschaftlich gesehen, wieder etwas einander angenähert. Doch der Vertrauensbruch ihrerseits hatte verhindert, dass sich jenes ungreifbare Gefühl von Verbundenheit, das sich zuvor zwischen ihnen entwickelt hatte, erneut entstehen konnte bevor sich ihre Wege getrennt hatten. Dennoch hatte selbst dies ausgereicht um sie, erstmals in ihrem Leben, nicht allein nach Pflichtgefühl sondern nach ihrem Gewissen handeln zu lassen und das war ein unendlich machtvolles Gefühl gewesen. Tomalak hatte sie danach von der TERIX zur VALKRIST versetzt, die im Unroth-System stationiert gewesen war. Dort war sie, knapp ein Jahr später, erneut einem Mann von der Erde begegnet, einem wahren Hünen namens Namoro Kunanga, dessen Schiff der AMBASSADOR-KLASSE, die HUYGENS, in diplomatischer Mission, von der romulanischen Führung zu diesem System beordert worden war. Valand Kuehn war nicht gerade klein von Statur doch dieser dunkelhäutige Mensch war nochmal deutlich größer gewesen. Er war ein paar Jahre jünger, als sie selbst, obwohl sich das kaum in seinem Wesen widerspiegelte. Vielleicht wegen seiner ruhigen Art, die nicht unbedingt geduldiger wirkte als die von Valand Kuehn, aber spürbar sanftmütiger. Wo Letzterer ruhig durch Beherrschung war, da war Kunanga durch und durch ruhig in seinem gesamtes Wesen. Kuehn war ein interessanter Mann, aber Namoro Kunanga hatte sie auf eine Weise fasziniert, die sie nicht erklären konnte. Als der Afrikaner und sie sich, ein Jahr später, auf Sternenbasis-234, am Rande der Neutralen-Zone wiedergesehen hatte, da war sie seiner Einladung zum Essen gefolgt. Dabei hatte sich das an diesem Mann bestätigt, was vorher nur zu vermuten gewesen war. Seine Fähigkeit, aufmerksam zuhören zu können und sich selbst auf die wesentlichen Punkte zu beschränken wenn er selbst sprach, das verband ihn mit Kuehns Art. Und doch war es anders gewesen. In Valand Kuehn hätte sie, auch ohne ihren zwischenzeitlichen Zwist, wohl nie mehr gefunden, als einen guten Freund. Bei Namoro Kunanga hatte sie mehr gefühlt. Viel mehr. Im Herbst 2368, nach Föderationsstandard, war sie zum Lieutenant befördert, und auf die I.R.W. GENOREX versetzt worden. Sie machte also ihren Weg, trotz der Tatsache, dass sie Tomalak, nach ihrem Zusammentreffen mit Valand Kuehn, als Förderer verloren hatte. Ti´Maran fuhr aus ihren Gedanken und wandte ihren Kopf nach rechts, als sich das achteckige Schott des Steuerbordzugangs öffnete. Der Kommandant der GENOREX, Commander Kravik, betrat die Brücke und blickte sich kurz um. Hoch aufgerichtet schritt er zu ihr und verlangte, mit gewohnt tiefer, rauer Stimme: „Bericht, Lieutenant Ti´Maran.“ Die Angesprochene fasste sich und meldete routiniert: „Die GENOREX hält die Formation und bewegt sich, relativ zu den Werften der Cardassianer, mit nicht nennenswerter Geschwindigkeit, so wie der Rest des Verbandes. Alle Schiffssysteme arbeiten innerhalb normaler Parameter und sind bereit jederzeit auf Maximallast zu gehen.“ „Danke, Lieutenant, ich übernehme“, schnarrte der Commander. „Begeben Sie sich auf ihren Platz, an der Taktik, wir starten in einer halben Stunde. Die Arbeiten auf den drei letzten KELDON-Kreuzern nähern sich dem Abschluss und Enabran Tain will ohne Verzögerung das Unternehmen starten. Colonel Lovok hat die Abflugzeit soeben bestätigt.“ Ti´Maran bestätigte knapp und begab sich zu ihrer Konsole an der, in Flugrichtung, rechten Rückwand der Brücke. Zwischen ihrer Station, und dem Leitstand der Schiffssysteme prangte, weiß hinterleuchtet, das grün-blaue Logo des Romulanischen Sternenimperiums. Einer der beiden Ulans begab sich, auf Kraviks Zeichen hin, zur OPS, an die geteilte Doppelkonsole, neben Vraneek. Während die beiden noch fehlenden Offiziere der Brückenbesatzung eintrafen, überlegte Ti´Maran, ob der rasche Abflug etwas mit den beiden Gefangenen zu tun haben konnte, die man im Unefra-System, in einem Runabout der DANUBE-KLASSE, unweit der Grenze zum Föderationsraum, aufgegriffen hatte. Die Romulanerin wusste nicht um wen es sich dabei handelte, sie hatte nur gehört, dass einer von ihnen ein Cardassianer war, den Enabran Tain von früher kannte. Ti´Maran stellte keine fruchtlosen Überlegungen darüber an wer diese Gefangenen sein konnten, das führte erfahrungsgemäß zu Nichts. Statt dessen überprüfte sie die Taktischen Systeme und rekonfigurierte die Frequenzen des Haupt-Disruptors, im Bug des Schiffes, auf eine höhere Modulation die sich bei Attacken auf Bodenziele als sehr wirkungsvoll erwiesen hatte. Die seitlichen Disruptorphalanxen beließ sie in ihrer bisherigen Konfiguration, denn sie wollte gegen alle Eventualitäten gerüstet sein. Schneller als gedacht, war die Zeit bis zum Start abgelaufen, und von ihrer Station aus blickte Ti´Maran auf den Hauptbildschirm der Brücke. Auf Kraviks Befehl hin scherte die GENOREX, exakt mit dem Rest des Verbandes aus, wobei sich die zehn cardassianischen Einheiten hinter den zehn romulanischen Schiffen formierten. Gemeinsam nahmen sie Fahrt auf und verschwanden bald, unter grellen Lichterscheinungen, im Subraum, mit dem ersten Etappenziel: DEEP SPACE NINE.   * * *   Nach nur knapp zwei Stunden Flugzeit näherte sich die kombinierte romulanisch-cardassianische Flotte dem Denorios-Gürtel, in dem sowohl der Wurmlocheingang, als auch die in dessen unmittelbarer Nähe stationierte Raumstation DEEP SPACE NINE lag. Selbst jeder kleine, romulanische Ulan wusste welche weitreichenden und hoch empfindlichen Scanner diese Raumstation besaß. Dazu kamen die einzigartigen physikalischen Eigenschaften dieses Raumsektors, welche einen unbemerkten Anflug bis direkt an die Station selbst für getarnte Raumschiffe, fast unmöglich machten. Die Scanner der ehemaligen cardassianischen Bergbaustation würden sie also erfassen, spätestens sobald ihr Verband in deren Kernerfassungsreichweite einflog. Ti´Maran versuchte sich vorzustellen, wie die Sternenflottenoffiziere an Bord der Raumstation auf ihren Anflug reagieren würden. Die Station, alleine auf sich gestellt, würde sich kaum auf ein Gefecht mit ihrer Flotte einlassen, aber eventuell wartete bei ihrer Rückkehr ein Sternenflottenverband auf sie und dann kam es möglicherweise zu einer militärischen Konfrontation. Doch dieses Risiko nahm das militärische Oberkommando bewusst in Kauf bei dieser Aktion, was ein Beweis dafür war wie ernst man dort die Bedrohung durch das Dominion nahm. Mit den Händen den oberen Rand ihrer Konsole umklammernd stand Ti´Maran etwas vorgebeugt an ihrer Station und starrte angespannt auf dem Hauptschirm. Eben hatte der Kommandant der GENOREX den Befehl gegeben das Schiff unter Warp fallen zu lassen, und Ti´Maran wusste, dass nun jeden Moment Kraviks nächstes Kommando erfolgen würde. Ein Kommando an sie, das ihre Anwesenheit endgültig verraten würde. Dennoch ging ein leichter Ruck durch ihren Körper als Kravik knapp befahl: „Schiff enttarnen, Lieutenant.“ Noch während die Romulanerin der Aufforderung Folge leistete, erkannte sie auf dem Hauptbildschirm der GENOREX die Umrisse der ehemaligen cardassianischen Raumstation. Man konnte von den Cardassianern halten was man wollte aber einen gewissen Sinn für Kunst und Ästhetik konnte man ihren Ingenieuren nicht absprechen. Obwohl Ti´Maran der Ansicht war, dass es wohl zweckmäßigere Entwürfe für eine Raumstation gab. Zum Beispiel die ihres eigenen Volkes. „Werden wir angerufen, Lieutenant?“ Ti´Maran wandte sich Kravik zu und antwortete ihm: „Nein, Commander. Es kommen aber eindeutig Scannerstrahlen auf allen von der Föderation verwendeten Frequenzen herein. Sie haben unsere Flotte eindeutig erfasst.“ „Zielscanner?“ „Nein, Commander. Es sind keine Waffensysteme auf uns oder andere Schiffe der Flotte gerichtet.“ Kravik gab ein zufriedenes Grunzen von sich. „Der Kommandant der Station ist gar nicht dumm. Er weiß wohl sehr genau unsere Feuerkraft einzuschätzen und er wird erkannt haben, dass es besser für ihn ist sich nicht mit uns anzulegen.“ „Ja, Commander“, bestätigte Ti´Maran um danach einzuwerfen: „Er wird in diesem Moment zweifellos den Befehl geben das Sternenflottenkommando von unserem Anflug zu informieren. Möglicherweise wird ein Verband der Föderation von Sternenbasis-375 hierher verlegt werden, während wir unsere Mission durchführen.“ Der Kommandant drehte sich zu Ti´Maran herum und ein unterschwelliges Lauern lag in seinen Augen als er sich mit auffallend ruhiger Stimme erkundigte: „Bereitet Ihnen das Sorgen, Lieutenant? Was denken Sie würde in dem Fall passieren?“ Ti´Maran wählte ihre nächsten Worte mit Bedacht. Ich denke, dass das eine reine Vorsichtsmaßnahme wäre. Denn die Föderation wird es niemals wagen uns anzugreifen, ohne dass wir ihnen einen Grund dafür liefern. Dazu fehlt es ihnen an Mut und Zielstrebigkeit.“ Der Commander schien mit ihrer Antwort sichtlich zufrieden zu sein, denn der lauernde Zug verschwand aus seinem Blick und machte einer gewissen Zufriedenheit Platz. „Damit haben Sie zweifellos Recht, Lieutenant. Dieser Commander Sisko, der die Station befehligt, und all diese hochintelligenten Captains der Sternenflotte haben einfach nicht mehr das Format und die Klasse eines Captain Kirk, oder auch eines Captain Sulu. Kein Wunder, dass diese Leute bei den Föderierten heute noch vergöttert werden.“ Während Kravik sich mit hochmütiger Miene wieder nach vorn wandte, wechselte Vraneek einen schnellen, erleichterten Blick über die Schulter mit Ti´Maran. Es war bekannt, dass Kravik nicht den kleinsten Ansatz von Defätismus duldete. Ti´Maran war klar, dass der Commander sie eben sehr prüfend angesehen hatte und zweifellos war seine so harmlos wirkende Frage eine unmissverständliche Warnung an sie gewesen zukünftig etwas besser auf ihre Bemerkungen zu achten. Die Hände der Frau umklammerten bei diesen Gedanken den Rand ihrer Konsole so fest, dass ihre Handknöchel fast weiß hervortraten. In Momenten wie diesen wurde ihr wieder einmal die Absurdität bewusst, dass die beiden Gelegenheiten, bei denen sie am freiesten in ihrem Leben hatte reden können, die Momente gewesen waren, die sie mit zwei Männern des erklärten Feindes des Romulanischen Oberkommandos verbracht hatte. Ti´Maran riss sich von diesen Gedanken los als die Flotte DEEP SPACE NINE passierte und direkt auf den Einflugpunkt des Bajoranischen Wurmloches zu hielt. Zum ersten Mal in ihrem Leben sah sie mit eigenen Augen, wie aus dem Nichts eine Öffnung in eine andere Dimension entstand, einer kosmischen Blüte gleich die sich vor der Flotte golden und blau-violett leuchtend entfaltete. Beinahe atemlos verfolgte sie auf dem großen Frontbildschirm, wie die Schiffe der Flotte, in enger Formation, durch diesen, von abstrakten Mustern erfüllten Dimensionskanal jagten, um nur Augenblicke später jäh im Gamma-Quadrant ausgespien zu werden. Im ersten Moment unterschied sich das Sternenmeer, in dem sie ankamen nicht sichtlich von dem, in dem sie sich eben noch befunden hatten, doch ein Blick auf die Sternenkonstellationen bewies, dass man sich nun an einem vollkommen anderen Ort der Galaxis befand – zehntausende Lichtjahre entfernt von der Heimat. Hier stieß selbst die romulanische Vorstellungskraft an ihre Grenzen. Diese Distanz war von körperlichen Wesen nicht wirklich zu erfassen. Hier konnte nur die Mathematik zu Rate gezogen werden. Trotz des beeindruckenden Vorgangs des Wurmlochdurchflugs lag Ti´Marans Hand bereits in der Nähe der entsprechenden Sensortaste, als sich Kravik zu ihr wandte und sonor die Anweisung gab: „Schiff wieder tarnen, Lieutenant.“ „Tarnung aktiviert“, bestätigte Ti´Maran umgehend. Welche astrophysikalischen Gesetzmäßigkeiten dafür verantwortlich waren, dass Raumschiffe nur enttarnt das Wurmloch durchfliegen konnten, ohne dass es zu Problemen kam, wusste sie nicht genau zu sagen. Fakt war, dass es zu Fluktuationen in der Matrix des Tarnfeldgenerators kam wenn man den Versuch unternahm, was wiederum für einen schiffsweiten Systemausfall sorgte. Annähernd dasselbe Problem trat auf, wenn man die Waffen abfeuern wollte und bereits an dieser Problematik hatten sich romulanische Ingenieure die Zähne ausgebissen. Auch dieses Problem hatten sie bisher nicht lösen können und es war fraglich, ob sie es überhaupt je schaffen würden. Die Romulanerin verzog unmerklich die Lippen bei diesen Gedanken. Laut ausgesprochen wären sie ein nur allzu gefundenes Fressen für einen Fanatiker wie Kravik gewesen. Es ging unter der Besatzung das Gerücht, dass mehr als ein Crewmitglied sich, aufgrund von Kraviks Urteil beim Oberkommando der Flotte, später in den Dilithiumminen von Remus wiedergefunden hatte. Doch sie, Ti´Maran, hatte mittlerweile verlernt blind auf das zu vertrauen, was ihr irgendwelche Vorgesetzte, oder auch die romulanische Propaganda, versuchten, seit sie denken konnte, einzutrichtern. Dafür hatte sie mindestens einmal zu oft erlebt wie sehr diese Propagandaaussagen, oder solche Einflüsterungen von Vorgesetzten, an der Realität vorbei gingen – angefangen auf einem Föderationsschiff namens ALAMO. Die Romulanerin versuchte an etwas Anderes zu denken. Doch auf einem Flug, der sich noch Stunden ziehen würde, drängten sich ihr diese Erinnerungen förmlich auf, stammten sie doch doch von einem der einschneidendsten Erlebnisse ihres bisherigen Lebens. Dem Moment, an dem sie beschlossen hatte selbstständig zu denken. Für eine Romulanerin, noch dazu im Dienst der Flotte, ein geradezu unglaublicher Vorgang. Doch sie hatte damit vor Jahren begonnen, und nun war dieser Prozess längst unumkehrbar geworden. Zum wiederholten Mal fragte sich Ti´Maran, ob sie die Einzige war die solchen Gedankengängen nachhing oder ob sie möglicherweise mit ihrer Denkweise insgeheim zu einer stummen Mehrheit gehörte die sich ledig einer kleinen, anders denkenden Clique unterwarf. Schon einige Male waren ihr solche Gedanken durch den Kopf gegangen und jedes mal raubte ihr der Gedanke, dass dies tatsächlich die Realität sein könne, fast den Atem. Wurde möglicherweise ihre Spezies seit Jahrhunderten von einer kleinen Gruppe von Anführern auf einem Weg gehalten, den die breite Masse des Volkes gar nicht gehen wollte? Ti´Maran musste an sich halten, um bei diesen Gedanken nicht mit den Fäusten auf die Konsole einzuschlagen. Eine ungreifbare Wut auf zwei Menschen überkam sie plötzlich, denn vielleicht waren ja auch nur sie es, die an ihrem Dilemma schuld waren. Vielleicht war genau das die Schliche der Föderation – um die Romulaner langfristig von dem Weg abzubringen, den sie seit so langer Zeit als richtig erachteten. Sich abrupt von der Kante der Konsole abstoßend richtete sie sich hinter ihrem Pult auf und verschränkte die Arme hinter dem Rücken. Auf dem trapezförmigen Bildschirm zeichneten sich die typischen Sternenstreifen des Warp-Fluges ab. Unabhängig von dem, was sie eben gedacht hatte, war sie sich sicher, dass die Gründer des Dominion, und ihre mächtigen Jem´Hadar-Flotten eine Bedrohung für den gesamten Alpha- und Beta-Quadranten darstellten. Anfangs hatte das Romulanische Oberkommando noch gehofft, Das Dominion sein ein Problem, mit dem sich nur die Föderation konfrontiert sah. Doch neueste strategische Einschätzungen widersprachen dieser ersten Überlegung, und der Senat war mittlerweile der Ansicht, dass mehrere rivalisierende Nachbarn, wie die Föderation und die Klingonen, sehr viel leichter zu manipulieren waren, als nur ein einziger, der keine widersprüchlichen Strömungen in seinem Innern duldete, und sich dann über drei Quadranten ausbreiten würde. Nein, dies durfte ihr Volk keinesfalls zulassen. Aber wenn es schon zu einer unausweichlichen, militärischen Konfrontation kam, so sollte sie lieber auf dem Gebiet des Dominion geführt werden, als im Gebiet des Romulanischen Sternenimperiums. Ein schneller, entschlossener Schlag, der die Führung des Dominions auslöschen und Chaos über den Mächtigkeitsbereich des Dominion bringen würde. Das würde dem romulanischen Militär zunächst Zeit verschaffen – Zeit sich zu formieren und die weiteren Schritte zur Eroberung eines geschwächten Dominion zu planen. Langfristig würde das Romulanische Sternenimperium gestärkt daraus hervorgehen, und möglicherweise in der Lage sein, sogar einen massiven Schlag der Borg, die immer noch eine unberechenbare Größe in dieser Rechnung darstellten, abzuwehren. Doch das war Zukunftsmusik. Zunächst galt es die Heimatwelt der Gründer anzufliegen und zu zerstören. Alles Andere würde sich danach finden. Einen Augenblick später drang die Stimme des Kommandanten an Ti´Marans Ohren. „Lieutenant Ti´Maran: Wie lange noch, bis zur Heimatwelt der Gründer?“ „Wir werden die vorgegebenen Koordinaten, unter Beibehaltung dieser Fahrtstufe, in exakt zwei Stunden und siebzehn Minuten erreichen“, meldete die Angesprochene. „Danke, Lieutenant.“ Ti´Maran dachte in diesem Moment kurz daran, dass es vielleicht kein Fehler gewesen wäre, in dieser Angelegenheit die Föderation mit ins Boot zu holen, statt der Cardassianer unter diesem windigen Enabran Tain. Möglicherweise hätte die Föderation ein weitaus größeres und kampfstärkeres Flottenkontingent gestellt als der Obsidianische Orden. Allein das kleine Raumschiff, das auf DEEP SPACE NINE stationiert war, die neuartige U.S.S. DEFIANT, auf der man von romulanischer Seite aus, wenn auch nicht ganz uneigennützig, eine Tarnvorrichtung installiert hatte, war ein gewaltiger Machtfaktor im Bereich des Bajoranischen Sektors, den man, ihrer Ansicht nach, nicht unterschätzen durfte. Sie fragte sich, welch beeindruckende Flotte man mit Hilfe der Föderation hätte zusammenstellen können. Doch Colonel Lovok hatte explizit darauf gepocht, dass der Tal´Shiar bei dieser Aktion die Föderation heraus hielt und den Pakt gegen das Dominion lieber mit dem cardassianischen Obsidianischen Orden einzugehen habe. Nun, er würde schon seine Gründe dafür gehabt haben. Auch dafür, dass führende Köpfe des Tal´Shiar, an Bord jedes Warbirds, an dieser Aktion beteiligt waren. Ohne es zu wissen hatte Ti´Maran den Punkt exakt getroffen, doch sie wäre mehr als entsetzt gewesen, hätte sie die tatsächlichen Hintergründe gekannt.   * * *   Ti´Marans Anspannung näherte sich dem Höhepunkt, als der gemischte Verband endlich sein Ziel im Omarion-Nebel erreicht hatte und unter Warp fiel. Ein Gefühl drohenden Unheils, das sich bereits beim Durchqueren des Wurmloches bei ihr eingestellt hatte, und seitdem nicht wieder schwinden wollte, verstärkte sich unaufhaltsam in ihr. Auch die Mienen aller anderen Anwesenden auf der Brücke wirkten äußerst angespannt. Auf dem Bildschirm der Brücke wanderte der weiße Zentralstern des Systems rasch nach links oben aus dem Anzeigebereich. Im Zentrum stand nun ein Planet, der schnell größer wurde. Ein schmutzig-brauner Ball, der die Heimat der Gründer war. Sich auf ihre Anzeigen konzentrierend meldete Ti´Maran sachlich: „Wir befinden uns jetzt in Reichweite der Schiffs-Disruptoren. Die Sensoren zeigen multiple Lebensformen in flüssigem Zustand an. Vom Flaggschiff läuft eben die Bestätigung ein und der Befehl, die Waffen zu laden und auf die Ziele einzurichten.“ „Ausführung!“, erwiderte Commander Kravik knapp. „Bestätigt!“ Der Feuerbefehl der GRAATAK erreichte die GENOREX und gleichzeitig alle anderen Raumschiffe der kombinierten Flotte. Einen Moment später verwandelten sich die Schiffe in todbringende Instrumente der Vernichtung. Grünliche und golden leuchtende Partikelstrahlen jagten von den Raumschiffen auf die Planetenoberfläche zu. Gleichzeitig verließen grell leuchtende Plasmatorpedos die Abschussrampen der Kriegsschiffe und rasten durch die Atmosphäre des Planeten, um nur Augenblicke später unter blendenden Explosionen auf der Planetenkruste einzuschlagen. Ti´Maran war entsetzt und begeistert zugleich, ob dieser entfesselten, koordinierten Vernichtungskraft, die sich in diesem Moment auf dem Heimatplaneten der Gründer entfaltete. Deutlich erkannte sie auf dem Bildschirm der Brücke, dass riesige Bereiche des Planeten von der vernichtenden Kraft ihrer Waffensysteme in Mitleidenschaft gezogen wurden. Ganze Teile der Oberfläche wurden aus den Reaktionszonen der verheerenden Explosionen geschleudert und Risse bildeten sich in der planetaren Kruste, durch die glühendes Magma an die Oberfläche trat. Ti´Maran hätte beruhigt sein müssen, weil der Angriff ablief wie aus dem Lehrbuch, doch irgendetwas schien nicht zu stimmen. Sie kontrollierte die Lebensanzeigen und stutzte. Sie waren unverändert geblieben. Aber das konnte doch nicht stimmen. Nochmal kontrollierte sie ihre Anzeigen, als die Bestätigung von der OPS zum Kommandanten gelangte. Ungläubig fuhr Kravik zu Ti´Maran herum. „Ich bestätige!“, meldete die Romulanerin von der Taktik aus. „Die Lebensanzeigen sind unverändert geblieben.“ „Aber wie kann das...?“ „Das Flaggschiff und zwei weitere Warbirds bestätigen meine Scanns“, unterbrach ihn Ti´Maran kühl. „Auch sie haben immer noch dieselben Lebensanzeigen auf den Scannern, Commander.“ Kraviks Blick drückte deutlich aus, was auch sie selbst in diesem Moment gedacht hatte. Alles deutete darauf hin, dass Transponder der Gründer falsche Daten zu ihren Schiffen sandten, und es gab nur eine logische Erklärung dafür. Ein erschrockener Ausruf von der OPS bestätigte Ti´Maran, dass ihre unguten Gefühle sie nicht betrogen hatten. „Commander, zahlreiche Raumschiffe verlassen soeben den Nebel und halten auf uns zu. Ihren Signaturen nach sind es Kampfschiffe der Jem´Hadar!“ „Anzahl?“ Schweigen. Erst nach einigen Herzschlägen antwortete der zuständige Ulan, der neben Vraneek saß: „Es sind einhundertfünfzig Angriffsschiffe, Commander.“ Totenstille erfüllte für einen Moment die Brücke, denn jeder Anwesende wusste, was nun auf die kombinierte Flotte zukommen würde. Dann ruckte Kraviks Kopf herum und er donnerte: „Taktische Anzeige auf den Hauptschirm, Lieutenant Ti´Maran!“ Die Frau handelte und nahm die entsprechenden Schaltungen vor. Einem erfahrenen Schiffskommandanten, wie Kravik, genügte ein kurzer Blick auf den Bildschirm, um zu erkennen, dass es sich um eine, von langer Hand vorbereitete, Falle handelte. Noch bevor der Commander sich deswegen an sie wenden musste, hatte Ti´Maran die Schutzschilde gehoben und richtete die Zielscanner der Haupt-Disruptoren und die der Torpedorampen neu ein und meldete: „Schiff ist bereit den Feind abzufangen!“ Im nächsten Moment löste sie Vollalarm für das gesamte Schiff aus. Kravik hielt sich nicht lange mit einer Bestätigung auf, sondern stürzte zur Doppelkonsole und forderte Vraneek auf: „Wenden Sie das Schiff und bringen Sie die GENOREX auf Angriffsposition zum Feind!“ Alarmsignale erfüllten das gesamte Raumschiff und überall rannten Besatzungsmitglieder zu ihren Kampfstationen, wo dies bisher noch nicht geschehen war. Notfalltrupps bezogen Position und machten sich bereit dazu, eventuelle Gefechtsschäden umgehend zu reparieren. An einem leichten Vibrieren unter ihren Stiefelsohlen bemerkten sie, dass die Schiffssysteme über Maximalwert hochgefahren wurden. Die Besatzung funktionierte so gut als wäre sie ein einziger Organismus, weil sie daraufhin immer wieder gnadenlos gedrillt worden waren. Auf der Brücke erkannte der Kommandant, dass die Jem´Hadar aus allen Vektoren heran flogen. Egal in welche Richtung sie sich wandten, sie waren mitten drin. Kravik ballte seine Fäuste. Irgendwer hatte sie verraten und in diese Falle gelockt, denn eine Falle war es, das stand für Kravik einwandfrei fest. Und dieser Verräter würde für seine schändliche Tat bezahlen, doch dazu musste er zunächst sein Schiff unbeschadet aus dieser Situation lenken. Das würde er schaffen, und dann würde der Verantwortliche für das, was nun geschehen würde, von ihm zur Verantwortung gezogen werden, das schwor er sich in diesem Moment.   * * *   Vor wenigen Augenblicken war der cardassianische Kreuzer KORANAK, direkt vor dem Bug der GENOREX, in einer grell leuchtenden Energieorgie explodiert und Vraneek hatte alle Hände voll damit zu tun den teilweise gewaltigen Trümmerteilen rechtzeitig auszuweichen. Dennoch kollidierte das Schiff mit einem Teil der Brücke des cardassianischen Kreuzers und eine fürchterliche Erschütterung durchlief das gewaltige Schiff, trotz der auf Maximum laufenden Trägheitsdämpfer. Ti´Maran hatte mit den vorderen Disruptoren des Schiffes bereits drei Angriffsschiffe der Jem´Hadar zerstört und ein weiteres manövrierunfähig geschossen. Doch das schien gar nichts an der Gesamtlage geändert zu haben, denn immer noch wurde die kombinierte Flotte von den Jem´Hadar in Dreiergruppen umschwirrt und wütend attackiert. Gegen ihre grellweißen Polaronstrahlen blieben die Schilde der Schiffe, trotz einiger Verbesserungen der letzten Jahre, beinahe wirkungslos. Die Vernichtung der beiden romulanischen Warbirds MAKAR und BELAK hatten dies bereits eindringlich bewiesen. Vor einigen Minuten hatte sich die GENOREX mit dem Flaggschiff und der leicht beschädigten I.R.W. MENTARAN formiert. Sich gegenseitig Deckung gebend versuchten sie dem wütenden Ansturm der Jem´Hadar zu widerstehen und ihnen gleichzeitig ihrerseits Verluste zuzufügen. Sie kopierten dabei die Taktik der Jem´Hadar, einzelne Schiffe durch das konzentrierte Feuer aller drei Schiffe zu vernichten. Mit dem bemerkenswerten Unterschied, dass die Schilde der Jem´Hadar oft stark genug waren, um ihrem vernichtenden Feuer noch ausweichen und entkommen zu können, während die romulanischen Warbirds unter einem solchen geballten Angriff jedes mal erzitterten und zum Teil recht erhebliche Schäden davontrugen. Ti´Maran gab ihr Bestes um sich und den beiden Begleitschiffen die Angreifer von Hals zu halten, aber es waren einfach zu viele. Pausenlos huschten ihre schlanken Finger über die Sensortasten der Taktischen Konsole und ihre Augen huschten entlang der verschiedenen Anzeigen, wobei sie fast in eine Art Trance verfiel. Sie wurde zur perfekten Kriegerin in diesem Moment; eine, die nur noch sah und hörte was sie im Kampf sehen und hören musste. Alles Andere blendete ihr geschulter Geist automatisch aus. Nun vollkommen konzentriert und von einer seltsamen Ruhe erfasst, meldete sie pausenlos an Vraneek aus welchem Vektor sich die Feindschiffe am bedrohlichsten näherten. Beide arbeiteten nun wie eine Einheit zusammen, was der Kommandant stolz registrierte. Er selbst hatte sich wieder in seinen Sessel fallen lassen und koordinierte, zusammen mit den Kommandanten der beiden anderen Schiffe, die allgemeinen Manöver der drei Warbirds. Drei Jem´Hadar-Raider brachen im nächsten Moment durch ihre Verteidigung und ihre Polaronstrahlen trafen die GRAATAK mittschiffs, am Oberen Verbindungsholm. Die strukturelle Integrität des Warbirds wurde bei dem begonnenen Ausweichmanöver überlastet und der untere Holm brach ebenfalls, so dass der Bugsektor steuerlos davon wirbelte. Mit entsetzen erkannte Ti´Maran, dass dieser Schiffsbereich des Flaggschiffs mit der rechten Warpgondel der KARENT kollidierte was auf diesem Warbird schwere Schäden verursachte, als der Bug des Flaggschiffs dabei explodierte. Ihre Stimme zitterte nicht einmal, als sie dem Kommandanten meldete: „Commander, das Flaggschiff wurde zerstört. Das Schiff des Stellvertretenden Flottenkommandanten wurde ebenfalls zerstört.“ „Signal an die Flotte - ich übernehme das Kommando.“ „Ja, Commander.“ Ti´Maran führte den Befehl umgehend aus. Nach einem Moment erklärte sie dumpf: „Commander der Ruf an die Schiffe ging raus, aber anscheinend sind unsere Schiffe annähernd manövrierunfähig. Zwei noch intakte cardassianische Kreuzer bitten dafür um unsere Hilfe.“ „Die sind gut“, ätzte Kravik, seinen Kopf einziehend, als eine Energieleitung in der Decke der Brücke brach und sprühende Funken nach unten schickte. „Sind diese Löffelköpfe nicht auf dem Laufenden?“ Er deutete auf den Hauptschirm, der gnadenlos das, sich im Raum abzeichnende Debakel zeigte. Mehrere Jem´Hadar-Raider hielten frontal auf die GENOREX zu und sowohl Kravik, als auch Ti´Maran dachte bereits, ihr Ende sei nun gekommen, als das Führungsschiff der Angreifer plötzlich explodierte. Gleich darauf auch eins seiner Begleitschiffe. Das verbleibende Schiff der Angreifer scherte über Grün aus, und im nächsten Moment fegte ein kleines Raumschiff über die GENOREX hinweg. Bevor es am oberen Bereich des Bildschirms verschwand, identifizierte Ti´Maran das Raumschiff und rief aus: „Das war die DEFIANT, Commander. „Sie hat zwei Angreifer vernichtet und den dritten in die Flucht geschlagen.“ „Zumindest für den Moment, Lieutenant!“, erwiderte Kravik und wandte sich im nächsten Augenblick an Vraneek. „Lieutenant, sofort wenden und der DEFIANT folgen. Sie ist in der Lage eine Lücke in die Phalanx der Jem´Hadar zu schießen. Wenn sie es schafft, dann hängen wir uns dran und stoßen mit durch, in Richtung des Wurmlochs.“ Vraneek bestätigte mit neu aufkeimender Hoffnung diesem Inferno doch noch zu entkommen. Innerlich fluchte er, dass die GENOREX wegen ihrer größeren Masse nicht annähernd an die Wendigkeit der DEFIANT heran kam. Aber er gab sein Bestes um dem kleinen Föderationsschiff auf den Fersen zu bleiben. Seine Instrumente machten das Schiff weit vor ihnen aus und Vraneek beschleunigte die GENOREX mit Notwerten. Fast wäre sein Manöver auch von Erfolg gekrönt gewesen, wäre das Schiff nur etwas wendiger und schneller gewesen. Ein fürchterliches Kreischen, das von der Schiffszelle auszugehen schien, malträtierte Ti´Marans Gehör. Im nächsten Moment bockte der Boden der Brücke unter ihren Füßen, und sie verlor den Halt. Eben noch glaubte sie die Sternenstreifen des beginnenden Warpfluges zu sehen, und mit einem Mal begann die Umgebung um sie herum zu wirbeln, als sie über ihre Konsole hinweg, durch den Brückenraum katapultiert wurde. Sie zog instinktiv ihre Beine an und schlug ihre Arme über den Kopf. Es schien ewig lange zu dauern, bis sie gegen etwas hartes prallte. Bevor ihr die Sinne schwanden glaubte sie noch ein Krachen und laute Schreie zu hören. Dann war nur noch Schwärze und Stille um sie herum und die Realität machte einen abrupten Schritt zur Seite.   * * *   Ein dunkles Gesicht beugte sich über Ti´Maran es wirkte seltsam fremd – so gar nicht romulanisch. Und doch meinte sie vertraute Züge zu erkennen. Hell stachen die Augäpfel des Fremden aus dem fast ebenholzschwarzen Gesicht. Seine dunklen Augen drückten eine merkwürdige Gelassenheit aus. Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. Im nächsten Moment zerfloss das Gesicht vor den Augen der Romulanerin und aus dem konturlosen Wirbel formte sich ein neues Gesicht. Auch dieses Gesicht war unverkennbar männlich, und dieses Mal identifizierte Ti´Maran es sofort. Es gehörte einem Menschen. Sein Name war Valand Kuehn. Sie rief seinen Namen, doch die Miene des Mannes nahm einen enttäuschten Zug an und er wandte sich von ihr ab. Ein Glas stand neben ihr auf einem Tisch. Sie nahm es schnell an sich. Veruul!, schrie sie hinter ihm her und warf schwungvoll das Glas nach ihm. Doch mitten in der Luft zerschellte es, ohne den Mann zu treffen. “Veruul!” “Lieutenant! Lieutenant, kommen Sie endlich zu sich! Sind Sie in Ordnung?” Mit einem erneuten Schrei riss Ti´Maran die Augen auf. Dann kam sie endgültig zu Bewusstsein und hörte endlich auf zu schreien. Atemlos blickte sie in das Gesicht des jungen Ulan, der als OPS-Offizier fungierte. Ein metallischer Geschmack lag auf ihrer Zunge. Noch nicht wieder vollkommen bei sich fragte sie: „Was ist passiert?“ „Ich bin mir nicht ganz sicher, Lieutenant“, antwortete der Ulan unsicher. „In dem Moment, als die GENOREX auf Warp gehen wollte erreichte uns, allem Anschein nach, ein Torpedo der Jem´Hadar. Wir hatten anscheinend Glück im Unglück dass das sich aufbauende Warpfeld des Schiffes nur die Randenergien der Explosion mit sich in den Subraum riss. Ansonsten wäre das Schiff wohl völlig vernichtet worden.“ Ti´Maran blickte sich vorsichtig um, während der Ulan berichtete. Ein Großteil der Beleuchtung war ausgefallen und der Teil, der noch leidlich funktionierte, flackerte unheilverkündend. Zumindest ein Teil der Umweltkontrollen schien den Dienst eingestellt zu haben, denn unter der Decke der Brücke wallten hellgraue Rauchschwaden. Ein unangenehmer Ozon-Geruch breitete sich aus. Langsam kehrten Ti´Marans Erinnerungen zurück. Die Schockwelle war unerwartet gekommen, und so hatte sie sich nirgendwo festhalten können, als es passierte. Bei einem Seitenblick erkannte sie Vraneek, der neben dem, auf dem Boden liegenden, Commander kauerte. Als habe er ihren Blick gespürt blickte Vraneek in diesem Moment in ihre Richtung und schüttelte den Kopf. Ti´Maran realisierte, was damit gemeint war. Der Commander war tot. Endgültig wieder zu sich findend schob sie den Ulan etwas zur Seite und richtete sich stöhnend auf. „Wer hat momentan das Kommando an Bord?“ Wieder blickte Vraneek sie bedeutungsvoll an und erklärte: „Ich habe bereits Kuriere in die verschiedenen Sektionen entsandt, weil das Kom-System ausgefallen ist, Lieutenant. Es sieht ziemlich übel aus. Bisher gibt es keinen überlebenden Subcommander oder Centurion. Im Moment sind Sie der ranghöchste Offizier, soweit ich das überblicke.“ Ti´Maran hustete unterdrückt. Dann besann sie sich auf ihre Pflichten als Offizier des Romulanischen Sternenimperiums und rappelte sich vom Boden auf, dabei einen wilden Schmerz unterdrückend der in ihrem linken Rippenbereich tobte. Sie krümmte sich leicht zusammen und blickte zu dem Ulan: „Treiben irgendeinen Mediziner auf. Wenn Sie keinen finden, dann einen Sanitäter oder irgendwen, der eine einigermaßen fundierte medizinische Diagnose erstellen und Behandlungen einleiten kann. Der junge Ulan bestätigte knapp und entfernte sich rasch, während Ti´Maran sich gewaltsam zusammenriss und sich straffte, wobei sie sich auf die Zähne beißen musste, um nicht laut aufzustöhnen, weil immer wieder zyklisch heiße Schmerzwellen durch ihren Körper jagten. Sie verbiss sich die Schmerzen und verschaffte sich einen Überblick über die Schäden auf der Station. Der Hauptbildschirm arbeitete noch, doch ungewohnte Störstreifen und immer wieder aufflackernde und wieder verschwindende, bunte Flecken bildeten darauf ein sich permanent veränderndes Muster. Auf ihm war nur die Schwärze des Weltalls zu erkennen und die Sterne, die, sich um drei Achsen drehend, über die Anzeige wanderten. Offensichtlich hatte das Raumschiff es noch geschafft, sich für einen Moment im Subraum fortzubewegen, denn weder der Omarion-Nebel, noch die weiße Zwergsonne waren irgendwo zu erkennen. Jetzt drehte es sich langsam um alle drei Achsen und trieb steuerlos durch einen unbekannten Bereich des Gamma-Quadranten. Dabei hatten die Jem´Hadar offensichtlich ihre Spur verloren, sonst wären sie längst bei ihnen aufgetaucht um ihnen den Rest zu geben. An diesem Punkt ihrer Überlegung befahl sie harsch: „Steuermann, auf ihren Posten. Versuchen Sie, das Schiff zu stabilisieren und einen Kurs zu setzen. Außerdem müssen wir wissen wo genau wir sind, verstanden?“ Vraneek blickte fragend zu ihr bevor er meldete: „Verstanden, Lieutenant.“ Ti´Maran gab zwei anwesenden Unteroffizieren einen Wink und wies sie an die Leiche des Commanders, und danach die der anderen Gefallenen, von der Brücke zu entfernen. Sie schritt, so aufrecht es ihr möglich war, zum Sitz des Kommandanten und sank, innerlich erleichtert, hinein, wobei der Sessel ein leises Quietschen von sich gab. Die Frau erkannte, dass einige Leitungen hinter den Wandkonsolen gerissen sein mussten, denn ihre Displays wiesen hässliche, gezackte Löcher auf und Splitter von dem, was einmal ihre Anzeigen und Steuerungselemente gewesen waren verstreuten sich auf dem Fußboden. Von der Decke hingen Kabel und zerrissene Röhren aus herausgerissenen Deckenplatten, deren Trümmerteile ebenfalls den Boden bedeckten. Jetzt, wo sie etwas zur Ruhe kam, bemerkte Ti´Maran, wie trocken sich ihre Kehle anfühlte. Am liebsten hätte sie die Brücke verlassen um sich mit eigenen Augen einen Überblick über die Lage auf den wichtigsten Stationen des Schiffes zu machen, aber das ging nicht. Bisher war sie ausführendes Offizier gewesen, nun aber führte sie das Kommando und das bedeutete, dass sie lernen musste, zu delegieren. Sie beruhigte sich damit, dass Vraneek bereits Kuriere dorthin losgeschickt hatte. Die Romulanerin war froh darüber, dass sich Vraneek in dieser fatalen Situation als verlässlich erwiesen hatte – und auch ein wenig stolz. Im nächsten Moment durchfuhren wieder heiße Schmerzwellen ihren Körper und mit einem leisen Seufzen krümmte sie sich im Sessel zusammen. Mühsam drehte sie ihren Kopf zur Seite, als der Ulan, den sie losgeschickt hatte, endlich wieder auf der Brücke erschien – mit einem der Assistenzärzte in seiner Begleitung. Der Arzt trat zu ihr und begann damit, einen portablen, medizinischen Scanner über ihren Körper zu führen. Ti´Maran blickte in das ernste Gesicht des Mannes, nachdem er seine Scanns bei ihr beendet hatte und fragte mühsam: „Reden Sie, wie schlimm ist es?“ „Es hat Sie ziemlich übel an den linken Rippenbögen erwischt“, antwortete der hagere Sublieutenant. „Ich werde Sie operieren müssen um einige Knochensplitter zu entfernen, bevor diese Blutgefäße oder Organe verletzen können. Bitte bewegen Sie sich so wenig wie möglich, während ich Ihnen nun ein Beruhigungsmittel gebe. Es befinden sich bereits Sanitäter auf dem Weg, die wir unterwegs bei Erste-Hilfe-Maßnahmen angetroffen haben. Wir werden Sie dann zur Krankenstation bringen, Lieutenant.“ Ti´Maran nahm das Zischen des Hyposprays kaum wahr. Den Kopf mit letzter Kraft auf die andere Seite drehend, sagte sie in Richtung Vraneek: „Sublieutenant, Sie übernehmen, solange ich abwesend sein werde.“ Im nächsten Moment schloss sie mit einem schwachen Laut ihre Augen. Wieder glaubte Ti´Maran ein ebenholzschwarzes Gesicht vor sich zu sehen, das ein beruhigendes Lächeln aussandte, bevor ihr Kopf zur Seite sank. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)