Seduce Me! von Sky- (Drei sind (k)einer zu viel) ================================================================================ Prolog: Das Liebesgeständnis ---------------------------- Es war ein Tag wie jeder andere auch. Ein heißer Sommertag an der Tokyo Universität und überall herrschte reges Treiben. Auf dem Campus hatten sich Gesprächsgruppen gebildet, es herrschte lebhafte Stimmung und wo nicht gerade fleißig gelernt wurde, da wurde gelacht oder lauthals irgendetwas gerufen. Der übliche Alltag, den Hinata schon lange kannte. Ein wildes Treiben, zu dem er nicht wirklich dazugehörte. Viel eher würde er sich gleich in die Bibliothek zurückziehen und dann in Ruhe weiterzeichnen. So machte er es immer in den Pausen, wie er es lieber vermeiden wollte, in dichtes Gedränge zu geraten und vor allem, weil er sowieso schwer in Gruppen zurechtkam. Stattdessen würde er alleine da sitzen und seine Mangas zeichnen. Wie so oft. Aber es war in Ordnung so, denn er wusste selbst, dass er ein hoffnungsloser Fall war. In der Gegenwart von Mädchen bekam er nicht den Mund auf und die Gesellschaft der Jungs machte ihm oft Angst. Insbesondere wenn sie so laut wurden und schlimmstenfalls dann auch noch anfingen, sich gegenseitig anzupöbeln. Dass das Leben an der Tokyo Uni nicht leicht sein würde, hatte er schon von Anfang an gewusst. Insbesondere mit seiner extremen Schüchternheit, die es ihm unmöglich machte, vernünftig mit Menschen in Kontakt zu kommen. Meistens endete es eh in einer Katastrophe, aber um seine Fähigkeiten zu verbessern und eines Tages ein erfolgreicher Mangaka zu werden, hatte er beschlossen, Kunst zu studieren, um seine Fähigkeiten noch weiter zu verbessern. Er hatte sogar ein Stipendium bekommen, was ihm sehr gelegen kam, denn so konnte er wenigstens in eine Studentenwohnung ziehen und endlich von seinen Eltern wegkommen, was ihm vielleicht auch mal ganz gut tat. Und er genoss dieses Leben, aber es machte ihm auch deutlich, dass er einsam war. Es war aber auch wirklich ärgerlich. Nicht nur, dass er deshalb keine wirklichen Freunde hatte, nein, er war mit 20 Jahren noch Jungfrau. Und das war nicht nur ärgerlich, sondern einfach nur traurig. Zwar war er schon mal verliebt gewesen, aber er hatte sich nie getraut, seine Angebetete anzusprechen. Und von alleine war sie natürlich auch nicht gekommen, was als Ergebnis zur Folge hatte, dass Hinata es nie zu einer Beziehung geschafft hatte. Selbst Erotikmagazine hatte er sich nie gekauft, weil er sich nie getraut hatte, so etwas zu tun und als er dann mal den Mut aufgebracht und sich im Alter von 17 Jahren einen Porno im Internet angesehen hatte, da war er so beschämt gewesen, dass er es nicht fertig gebracht hatte, sich diesen weiter anzusehen. Es war wirklich zum Verzweifeln mit ihm, als wäre er eh nicht schon eine totale Enttäuschung ohne diese furchtbare Schüchternheit. Seine Eltern hatten sich einen selbstbewussten Jurastudenten gewünscht, oder einen Sportler. Jemand, der aufrecht durchs Leben ging und sich durchzusetzen wusste. Alles das, was er nicht hatte. Stattdessen war er als kleines Kind eine Heulsuse gewesen und danach immer noch der überängstliche Hinata, der sich rein gar nichts traute. Das Einzige, was ihn auf andere Gedanken brachte, waren seine Mangas. Schon damals hatte er sie wirklich gerne gezeichnet und im Laufe der Jahre seinen Zeichenstil immer weiter verbessert. Am Anfang waren es ganz einfache Kurzgeschichten gewesen, inzwischen hatte er eine Serie von sechs Bänden fertig. Naja… es wären vielleicht Bände geworden, wenn er sie bei einem entsprechenden Verlag eingereicht hätte, doch selbst das hatte Hinata bis heute nicht bewerkstelligt, weil er zu schüchtern war, dort anzurufen, oder persönlich vorbeizukommen. In solchen Momenten wünschte er sich wirklich, so selbstbewusst zu sein wie die Itamu-Zwillinge. Hinata hatte sie schon des Öfteren in den Pausen auf dem Campus beobachtet. Die beiden hatten eine gewisse Berühmtheit erlangt, insbesondere weil sie gut aussahen und beliebt bei den Mädchen waren. Sie beide waren zwei Jahre älter als Hinata und sahen aufgrund der Tatsache, dass sie eineiige Zwillinge waren, vollkommen gleich aus. Der absolut umstrittene Schwarm der beiden war Katsuya, der jüngere Zwilling. Er studierte Sportwissenschaft und hatte zwei Mal die nationalen Tennisturniere gewonnen und spielte auch im Club der Uni und war der beste Spieler. Er galt aber auch als absoluter Herzensbrecher und Schwerenöter, dessen liebste Gesprächsthemen seine diversen Bettgeschichten waren. Er war selbstbewusst, nahm sich was er wollte und war es gewohnt, seinen Willen durchzusetzen. Außerdem flirtete er gerne und das gekonnt, denn er wusste seinen Charme gezielt einzusetzen, um die Studentinnen um den Finger zu wickeln. Ein absoluter Casanova, wenn man es so nehmen wollte. Sein älterer Bruder Takashi hingegen war hingegen deutlich ruhiger und brachte Katsuya das eine oder andere Mal zur Vernunft, wenn dieser mal wieder über die Stränge schlug. Er war das Hirn des Duos und quasi Katsuyas Stimme der Vernunft. Er war deshalb beliebt, weil er mehr der Einfühlsamere und Romantischere war, doch auch er hatte etwas mit Katsuya gemeinsam: wenn er etwas wollte, dann holte er es sich auch und da war er mit dem Flirten auch nicht zurückhaltend. Ab und zu beobachtete Hinata sie heimlich aus der Ferne, wie sie mit den Mädchen flirteten und war nicht selten neidisch auf die beiden, weil sie so selbstbewusst waren. Auch sonst waren die beiden Brüder unzertrennlich, auch wenn es manchmal einen kleinen Zoff gab, weil Takashi nicht so wirklich mit Katsuyas Charakter klar kam und ihn des Öfteren ausbremsen musste. Die beiden waren gut aussehend, sportlich, selbstbewusst und ziemlich beliebt. Im Grunde konnte Hinata in jeglicher Hinsicht neidisch auf die beiden sein. Etwas demotiviert seufzte er, als er mit seiner Tasche über den Campus lief und wie immer die Bibliothek ansteuerte. Von so einem Leben konnte er nur träumen. Er wäre ja schon glücklich gewesen, zu ihrem Freundeskreis gehören zu dürfen, aber das war natürlich nur ein Wunschtraum. Wieso auch sollten sich die beliebten Zwillinge mit einem so schüchternen Angsthasen wie ihm abgeben, der schon die Flucht ergriff, wenn er in einer größeren Gruppe war und es dort lauter und chaotischer wurde? Wahrscheinlich war er einfach nicht dafür gemacht, Freunde zu haben und darum sollte er sich besser von solch einem Wunschdenken distanzieren. Er würde eben halt bei seinen Mangas bleiben und das ruhige Leben weiterführen wie bisher. Seine Mangas waren im Grunde das Einzige, was er hatte und waren für ihn das beste Mittel, um seine Fantasien auszuleben. Und er zeichnete nicht bloß irgendwelche Mangas. Er zeichnete tatsächlich Shonen-Ai Mangas. Die Idee war ganz spontan gekommen, als er erst eine normale Schulromanze ausgesucht hatte und seine weibliche Protagonistin sich als Junge verkleidet an eine Jungenschule geschlichen hatte, um zu beweise, dass sie durchaus mit Jungs mithalten konnte. Und irgendwie war er dann darauf gekommen, am besten ganz in das Genre Shonen-Ai einzusteigen. Er zeichnete sogar Sexszenen, allerdings nicht allzu detailliert, sondern gerade so angedeutet, dass man sich denken konnte, was geschah. Allein das war für ihn eine absolute Glanzleistung, wenn man bedachte, dass er es nicht mal schaffte, sich Pornos anzusehen, ohne gleich beschämt mit hochrotem Kopf den Blick abzuwenden. Der Anblick nackter Frauen überforderte ihn einfach. Männer zu sehen fiel ihm hingegen nicht ganz so schwer, was aber auch daran lag, weil er ja selbst einer war und somit nichts Neues zu Gesicht bekam. Zu seiner Schande musste er gestehen, sogar schon mal einen Schwulenporno angesehen zu haben, als er 18 Jahre alt war. Zwar war er zu dem Resultat gekommen, dass das wohl nicht so sein Geschmack war, aber es war dennoch viel besser für ihn, als sich eine nackte Frau vorzustellen. Der Anblick von nackten Brüsten war eben einfach zu viel für ihn und er fragte sich, ob dieses Problem vielleicht daher kommen könnte, weil er ein Flaschenkind war. Nun, er hätte jemanden aus den Psychologiekursen fragen können, aber das brachte er einfach nicht fertig. Als er an der Gruppe vorbei lief, die sich um die Itamu-Zwillinge geschart hatte, nahm er aus den Augenwinkeln eine Bewegung wahr. Noch bevor er reagieren konnte, legte sich ein Arm um seine Schultern und er erschrak dabei so heftig, dass er zusammenzuckte und fast seine Tasche fallen ließ. Diese plötzliche Berührung… wie sollte er reagieren? Was sollte er tun? Er wandte den Blick zur Seite und hatte das Gefühl, als würde sein Herz erneut einen Schlag aussetzen, als nämlich Katsuya Itamu neben ihm stand. Breit grinsend in modischen Klamotten, die seine sportliche Figur nur unterstrichen. Katsuya war ein paar Zentimeter größer und hatte genau wie sein Bruder blondes Haar und trug eine Brille. Da er und Takashi aufgrund der Tatsache, dass sie eineiige Zwillinge waren, vollkommen gleich aussahen, war die Brille das einzige Erkennungsmerkmal an Katsuya. „Hey Hinata, wohin des Wegs? Heimlich den Mädels des Volleyballclubs beim Umziehen zuschauen?“ Es kam ab und zu mal vor, dass Katsuya ihn ansprach, aber nur um solche Sprüche zu reißen, die ihn ganz schön in Verlegenheit brachten. Mit hochrotem Kopf stotterte Hinata ein Nein daher und wollte am liebsten weitergehen, doch seine Beine gehorchten ihm nicht. Er traute sich nicht, zu gehen, nachdem er schon von Katsuya angesprochen worden war. „Hör mit dem Blödsinn auf, Katsuya. Nur weil du deine Hormone nicht im Griff hast, musst du noch lange nicht davon ausgehen, dass andere genauso sind wie du.“ Nun war auch Takashi hinzugekommen und stand nun zu Hinatas Rechten. Damit war er von beiden Seiten belagert und dachte nur noch daran, so schnell wie möglich wegzurennen, solange er noch die Chance hatte. Das konnte nicht gut werden. Mit Sicherheit würde es noch Ärger geben. Womit hatte er das nur verdient? Hatte er irgendetwas falsch gemacht, dass er plötzlich von den beiden belagert wurde? Was wollten sie von ihm? Hoffentlich nichts Schlimmes. In Hinatas Kopf spielten sich die schlimmsten (und teilweise auch völlig übertriebenen) Szenarien ab, die eventuell passieren könnten und er betete innerlich, dass keiner dieser Fälle zutraf. „Hey Hinata, hast du mal kurz Zeit?“ Das Herz rutschte dem Schüchternen nun endgültig in die Hose. Die beiden wollten ihn sprechen? Warum denn? Wollten sie ihn in eine Falle locken, oder sich einen Spaß mit ihm erlauben? Er wollte nachfragen, bekam aber kein einziges Wort heraus und nickte stattdessen nur. „Super, wir müssten mal mit dir unter sechs Augen reden, wenn das okay wäre.“ Keine Antwort, wieder nur ein Nicken. Innerlich begann er bereits Panik zu schieben und zu überlegen, wie er sich schnell wieder aus der Affäre ziehen konnte. Das war nicht gut, gar nicht gut… Schwer schluckte er und folgte den beiden, nicht ahnend, wohin sie mit ihm gehen wollten. Wie sich herausstellte, ging es zu einem hinteren Teil des Campus, wo sich kaum jemand aufhielt und wo sie ihre Ruhe hatten. Sie steuerten eine Bank an und immer noch rasten tausende Gedanken durch Hinatas Kopf. Die meiste Zeit hielt er den Blick gesenkt und immer noch war er ein wenig verkrampft, während Katsuyas Arm auf seinen Schultern lag. Er spürte, dass er rot im Gesicht wurde und das machte es nur noch schlimmer. Schließlich setzten sie sich auf eine Bank, Hinata in der Mitte von den beiden, was nicht gerade half, dass er lockerer wurde. Stattdessen hatte er das Gefühl, umzingelt zu werden. Von beiden Seiten angesehen zu werden, war für ihn beängstigend. Immer noch sagte er nichts und traute sich nicht, einen von den beiden anzusehen. „Also… worüber wir mit dir sprechen wollten“, begann Takashi langsam und räusperte sich. „Es ist so, dass ich dich ziemlich süß finde…“ „Und ich auch“, fügte Katsuya sofort zu, der es offenbar nicht so langsam und ruhig erklären wollte wie sein älterer Bruder, sondern direkt sagte „Wir haben uns in dich verliebt.“ Mit einem Mal war Hinatas Kopf vollkommen leer. Sein Geist befand sich in einem Zustand, in welchem er gefühlsmäßig in einen tiefen Abgrund fiel und hoffte, so aus diesem Traum aufzuwachen. Hatte er gerade wirklich richtig gehört? Katsuya hatte sich in ihn verliebt? Und… Takashi ebenfalls? War das irgendein Scherz? „W-was?“ stammelte er und seine Augen weiteten sich. Schüchtern sah er in Katsuyas lebhafte braune Augen, die regelrecht zu leuchten schienen. Der Sportstudent grinste immer noch und erklärte „Du hast richtig gehört, Hinata. Du bist niedlich und ehrlich gesagt haben Takashi und ich schon etwas länger ein Auge auf dich.“ „Wie… wie lange?“ „So um die zwei Wochen. Stimmt’s, Takashi?“ „Kommt gut hin“, pflichtete der ältere Itamu-Zwilling bei. Abwechselnd sah Hinata zu den beiden und wusste immer noch nicht so wirklich, ob er das tatsächlich glauben konnte. Die beiden hatten sich tatsächlich in ihn verliebt? „W-warum?“ „Na du bist süß, siehst süß aus und hast einen süßen Knackarsch.“ „Katsuya“, rief Takashi sogleich. „Schalt mal einen Gang runter.“ Hinata senkte den Blick und wusste nicht, was er tun sollte. Wie denn auch, wenn er gleich von zweien gleichzeitig ein Liebesgeständnis bekommen hatte? Wie sollte er darauf denn bitte reagieren? Nun gut, sonderlich abgeneigt wäre er ja nicht. Die beiden sahen nun mal ziemlich gut aus und aufgrund seines Problems wäre es für ihn besser vorstellbar, mit einem Mann zusammenzukommen, denn nackte Frauen machten ihm fast schon Angst. Doch sein größtes Problem war, dass gleich beide Zwillinge an ihm Interesse hatten und ihm gleichzeitig ihre Liebe gestanden hatten. Was sollte er also tun? Wie sollte er reagieren? Er kannte sie nicht näher und schlimmstenfalls musste er einen von ihnen zurückweisen. Allein das war schon schlimm für ihn, denn er hasste es, etwas zu tun, was andere unglücklich machte. Warum nur hatte er die beiden nicht einfach ignoriert und war in die sichere Bibliothek verschwunden? Dann wäre ihm wenigstens der ganze Ärger erspart geblieben. Er versuchte, sein Dilemma mitzuteilen, doch er bekam nicht ein einziges Wort hervor. Er schaffte es einfach nicht und das machte es nur umso schlimmer für ihn. Aber dann sprach Katsuya weiter. „Wärst du denn abgeneigt gegen eine Beziehung?“ Ein Kopfschütteln kam zur Antwort. Zwar hatte er noch nie eine Beziehung gehabt, aber da er wenn er so darüber nachdachte, konnte er es sich tatsächlich vorstellen, auch wenn er vielleicht nicht einmal den Mut für einen einfachen Kuss aufbringen würde. Dann aber begann er nach einigem Zögern etwas haspelnd „Ja aber… ich… ihr zwei… wie soll… ähm…“ Die beiden verstanden ihn offenbar auch so und sogleich erklärte Katsuya, noch bevor Takashi die Chance hatte, zu Wort zu kommen „Ist vielleicht ein bisschen viel auf einmal, aber was hältst du davon, wenn wir es mit einer Dreierbeziehung versuchen? So entsteht gar nicht erst irgendein Eifersuchtsdrama und so brauchst du dich gar nicht erst zu entscheiden, sondern kriegst uns gleich im Doppelpack. Na was ist? Wollen wir es zumindest versuchen?“ Immer noch sagte Hinata nichts, denn das alles war wirklich zu viel für ihn. Hatte Katsuya gerade etwa wirklich gesagt, sie sollten eine Dreierbeziehung machen? Die beiden wollten mit ihm zusammen sein und das zur gleichen Zeit? War das überhaupt erlaubt? „Und… also das… das geht in Ordnung?“ fragte er nun Takashi, der bisher nicht so oft das Wort ergreifen konnte, was aber auch daran lag, weil er es meist dabei beließ, seinen vorlauten Bruder zu bremsen. Der ältere Zwilling nickte und versicherte „Katsuya und ich haben miteinander geredet und für uns geht das klar. Es stellt sich nur die Frage, ob das auch für dich in Ordnung geht. Du musst dich zu nichts gezwungen fühlen. Wenn du nur einen von uns willst, geht das auch in Ordnung.“ Daran liegt es doch nicht, dachte Hinata und kam sich mit einem Male ziemlich hilflos vor. Denn wie sollte man denn reagieren, wenn man eine Liebeserklärung bekam? Das alles war einfach so verrückt, als wäre es ein Traum und so wirklich glauben konnte er es auch nicht. Ja, das konnte nur ein verrückter Traum sein. Na los Hinata, rief er sich selbst innerlich zu. Wach endlich auf! Die Itamu-Zwillinge warfen sich einen stummen Blick zu, als sie bemerkten, dass Hinata in ein hilfloses Schweigen verfallen war. Natürlich wussten sie, dass sie den armen Kerl ganz schön mit ihrer Idee überrumpelten, immerhin hatten sie ihre Beute lange genug ausgespäht um zu wissen, wie sie tickte. Und es war kein Geheimnis, dass Hinata ein stiller Eigenbrötler war, der extrem schüchtern war und mit Sicherheit noch nie eine Beziehung gehabt hatte. Aber das stellte noch lange keinen Grund für sie da, ihn deshalb nicht anzusprechen. Nein, sie bekamen immer was sie wollten und sie wussten um die Wirkung auf ihr Umfeld. Genauso wie sie längst wussten, dass der schüchterne Hinata sie schon seit längerem heimlich aus der Ferne beobachtet hatte. Mit einem neidvollen Blick, weil er sich wahrscheinlich wünschte, genauso cool und selbstbewusst zu sein. Na, sonderlich verübeln konnten sie ihm das nicht. Mit seiner extremen Schüchternheit stand Hinata ständig im Abseits. Aber das würde nun ein Ende haben, denn ihr Entschluss stand fest, dass sie sich den süßen Schüchternen gemeinsam angeln würden. Sie würden ihn schon davon überzeugen, dass auch er es wollte. Bevor Katsuya wieder das Wort ergriff, versuchte es nun Takashi. Wahrscheinlich war er im Moment der Einzige, der von ihnen beiden in der Lage war, vernünftig auf Hinata einzugehen. Zwar war Katsuya ein Profi im Flirten, aber in so einer Situation, wo sie es mit einem so schüchternen Kerl zu tun hatten, war es vernünftiger, wenn er das regelte. „Hinata, es ist okay, wenn du dir noch etwas Zeit lassen willst. Ich weiß, dass das alles sehr plötzlich für dich kommt und du sicher erst mal ganz schön überrumpelt bist. Aber wir meinen es ernst. Wir haben uns in dich verliebt und wir möchten beide mit dir zusammen sein.“ Es war wirklich so unglaublich und immer noch kam sich Hinata vor, als wäre er in einem Traum. Das Herz schlug ihm bis zum Hals und sein Gesicht glühte förmlich. Erst jetzt realisierte er, dass ihm das passiert war, wovon wahrscheinlich unzählige Mädchen nur träumen konnten. Er hatte gleich von beiden Zwillingen ein Liebesgeständnis bekommen und beide waren bereit, es gemeinsam mit ihm zu versuchen. Eigentlich konnte er sich als der glücklichste Student auf dem Camps schätzen. Das nächste, was er hervorbrachte, war ein gestammeltes „Okay“, bevor er, völlig überwältigt von der ganzen Situation, umkippte und das Bewusstsein verlor. Als er wieder aufwachte, fand er sich im Krankenzimmer der Uni wieder, nachdem die Zwillinge ihn dorthin gebracht hatten. Die nächste Vorlesung hatte schon längst angefangen und die Brüder hatten ihm eine Nachricht da gelassen, dass sie sich morgen mit ihm zu einem Date treffen wollten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)