Waldleben von kleines-sama (DoflamingoXCrocodile (AU)) ================================================================================ Kapitel 11: Part III: Eifersucht -------------------------------- Mit unwilligem Gesichtsausdruck beobachtete Corazon seine jüngere Schwester, die auf Daddys Schoß saß und ihm von ihrem Jagdzug mit Papa berichtete. Er konnte hören, wie sie mit stolzer Stimme von einem Baummarder mit geflecktem Fell sprach, den sie beinahe erbeutet hätte. Daddy lächelte und fuhr Monet mit der linken Hand durch ihr Haar. Sie hatte längeres und helleres Haar als Corazon. „Cora!“ Zoros Stimme veranlasste ihn den Blick von Monet und Daddy abzuwenden. Sein jüngerer Bruder erweckte (wie so häufig) einen ausgesprochen fröhlichen und aufgeregten Eindruck. „Mihawk und ich haben draußen auf der Wiese einen riesigen Käfer gefunden! Er hat sogar Hörner! Komm mit, ich zeige ihn dir!“ Er griff nach seiner Hand, doch Corazon schüttelte seinen Bruder unwirsch ab. „Ich möchte jetzt nicht nach draußen gehen“, sagte er mit missmutiger Stimme und wendete seinen Blick wieder Daddy und Monet zu. Noch immer unterhielten sich die beiden miteinander. „Aber du musst dir den Käfer anschauen!“ Zoro ließ nicht von ihm ab. „So einen großen hast du noch nie gesehen, Cora! Das verspreche ich dir!“ „Ich habe nein gesagt!“ Corazon bemühte sich darum denselben strengen Tonfall anzuschlagen, den auch Papa immer verwendete, wenn er diese Worte aussprach. Anscheinend zeigte seine böse Imitation Wirkung: Zoro streckte ihm die Zunge heraus (eine Geste, die er bei Papa oder Daddy niemals gewagt hätte) und stapfte anschließend enttäuscht davon. Corazon interessierte sich nicht sonderlich für den Missmut seines kleinen Bruders. Stattdessen richtete er seine Aufmerksamkeit wieder auf Daddy und Monet. Es war später Nachmittag. Mihawk saß draußen auf der Wiese und hielt nach außergewöhnlichen Käfern Ausschau. Das riesige Insekt, das ihm vorgestern aufgefallen war, hatte seine Neugierde geweckt: Er fragte sich, welche Arten von Käfern, Spinnen und Raupen sich wohl noch zwischen den vielen Grashalmen tummelten. Mit geschärften Blick krabbelte er durch die bunten Blumenwiese und hielt nach Insekten Ausschau. Es dauerte nicht lange, bis Mihawk auf einen großen Schmetterling mit hellblauen Flügeln stieß. Er hatte schon sehr oft Schmetterlinge gesehen und wusste auch, dass diese sich aus Raupen entwickelten. Doch ein solch schönes Exemplar war ihm noch nie untergekommen. Mit vor Staunen leicht geöffneten Mund beobachtete Mihawk das filigrane Insekt: Der Schmetterling saß auf dem Blatt einer Hyazinte, deren Blüte ebenso blau waren wie seine Flügel. Irgendwann flog das hübsche Tier davon. Mihawk versuchte ihn zu verfolgen, doch bald schon war der Schmetterling für immer aus seinem Sichtfeld verschwunden. Mit nach vorne geschobener Unterlippe machte Mihawk sich auf den Weg zu Daddy. Er wollte sich von diesem trösten lassen und hoffte auf eine Geschichte oder ein paar Reime über Schmetterlinge. Vielleicht könnte Daddy ihm sogar sagen, wo die blauen Schmetterlinge lebten. Immerhin war sein Vater viel älter als er und wusste fast alles, was es überhaupt zu wissen gab. „Daddy, Daddy!“, rief Mihawk laut, als dieser in seinem Blickfeld auftauchte. Er hatte sich im Eingangsbereich der Höhle niedergelassen und döste ein wenig vor sich hin, doch schreckte auf, als er die Stimme seines Sohnes vernahm. „Ich habe einen Schmetterling gesehen!“, verkündete Mihawk aufgeregt, während er sich gleich vor Daddys Nase auf dem Boden niederließ. Sein Vater schien seine Begeisterung allerdings nicht so recht teilen zu können. „Wie schön, mein Kleiner“, sagte er und gähnte leise. „Nein, nein, einen besonderen Schmetterling!“, fuhr Mihawk fort. „Er hatte blaue Flügel, Daddy! Ich habe noch nie einen Schmetterling mit blauen Flügeln gesehen. Kannst du mir eine Geschichte über Schmetterlinge mit blauen Flügeln erzählen? Bitte, bitte!“ „Klar, von mir aus“, meinte Daddy, der allmählich wieder wacher zu werden schien; er schüttelte sich kurz, um die Müdigkeit aus seinen Gliedern zu vertreiben. Gerade als er mit seiner Erzählung beginnen wollte, verließ Corazon die Höhle. Da Daddy es sich im Eingangsbereich gemütlich gemacht hatte, kamen die beiden unweigerlich aneinander vorbei. „Corazon, mein Liebling“, sagte Daddy mit freundlicher Stimme, „Mihawk möchte gerne eine Geschichte über Schmetterlinge hören. Hast du Lust mitzuhören? Du darfst sogar auf meinem Schoß sitzen, wenn du möchtest.“ Zu Mihawks Überraschung schüttelte Corazon den Kopf. „Ich gehe lieber zu Papa“, sagte sein älterer Bruder ohne Daddy auch nur eines einzigen Blickes zu würdigen. „Er kann viel besser Geschichten erzählen als du. Ich möchte jetzt lieber bei ihm sein als bei dir.“ Als Mihawk Daddy ins Gesicht sah, stellte er fest, dass dessen ansonsten allgegenwärtiges Lächeln verschwunden war. Als sie mit dem toten Maulwurf zwischen den Zähnen den Eingangsbereich der Höhle durchquerte, war Monet so stolz auf sich selbst wie noch nie zuvor in ihrem Leben. Sie wollten ihren Fang unbedingt Papa präsentieren; leider war dieser nirgendwo zu sehen. Lediglich Corazon hielt sich im Wohnbereich auf. Er saß auf dem Bett ihrer Eltern und streichelte gedankenverloren das weiche Kaninchenfell, das ausgebreitet auf seinem Schoß lag. „Cora!“, rief Monet mit lauter Stimme, nachdem sie ihre menschliche Gestalt angenommen hatte. Mit dem Maulwurf in der Hand hastete sie zu ihrem älteren Bruder hinüber. „Sieh mal, Cora! Sieh mal, was ich erbeutet habe!“ Stolz hielt sie ihm den toten Maulwurf vor die Nase. Doch ihr Bruder schien sich nicht im Mindesten für sie zu freuen. Anstatt sie zu loben, griff er nach dem toten Tier und warf es quer durch die Höhle. „Lass mich in Ruhe!“, meinte er und blickte finster zu ihr hinüber. „Cora!“ Monet musste sich ernstlich zusammenreißen, um nicht in Tränen auszubrechen. Mit einer solch fiesen Reaktion hatte sie überhaupt nicht gerechnet gehabt. Wieso war Corazon so gemein zu ihr? Sie hatte ihm doch gar nichts Böses getan! Ganz im Gegenteil: Sie hatte ihren großen Bruder mit ihrem tollen Fang beeindrucken wollen. „Du bist ein blöder Idiot! Warum hast du das getan?!“ Anstatt sich bei ihr wegen seines Verhaltens zu entschuldigen oder es wenigstens zu erklären, stand Corazon auf und schubste seine jüngere Schwester, sodass sie mit dem Hintern auf dem Boden aufschlug. Monet begann sofort laut zu weinen. Sie war es nicht gewohnt, dass Corazon ihr wehtat; eigentlich war er der liebste ihrer Brüder. „Ich habe dir gesagt, dass du mich in Ruhe lassen sollst!“, brüllte er mit wütender Stimme und zog ihr an den Haaren. Monet schrie laut auf und versuchte sich aus seinem Griff zu winden, doch je mehr sie sich bewegte, desto stärker schmerzte ihre empfindliche Kopfhaut. Erst als Corazon freiwillig wieder locker ließ, kam sie von ihm los. Mit rot angelaufenem und tränenverschmiertem Gesicht rannte Monet aus der Höhle. Sie machte sich nicht einmal die Mühe vorher noch den Maulwurf einzusammeln, den Corazon durch die Gegend geworfen hatte. Stattdessen rief sie so laut wie sie nur konnte nach ihrem Daddy, der draußen auf der Wiese geblieben war, weil er ein wenig mit Mihawk und Zoro spielen wollte. Es dauerte nicht lange, ehe Daddy im Wohnbereich auftauchte. Monet, die immer noch schniefte und einen aufgelösten Eindruck erweckte, hielt er im Arm. Noch bevor Daddy auch nur ein einziges Wort von sich gegeben hatte, war Corazon klar, dass er großen Ärger bekommen würde. Daddy und Papa sahen es nicht gerne, wenn ihre Kinder sich stritten und gegenseitig wehtaten. „Corazon!“, hörte er seinen Vater mit ungewohnt strenger Stimme sagen. „Stimmt es, dass du Monet geschubst und ihr an den Haaren gezogen hast?“ Corazon mochte es nicht, wenn Daddy ihn mit seinem Namen ansprach. Bei Papa machte es ihm nichts aus, weil er alle Kinder bei ihren Namen rief; Daddy hingegen nannte ihn unter normalen Umständen immer Liebling. Doch Corazon ließ sich den Schmerz, den er fühlte, nicht anmerken. Er wollte Daddy diese Genugtuung nicht verschaffen. Er gönnte sie ihm nicht. Er wollte ihn bestrafen. Dafür, dass er ihm in letzter Zeit so wenig Aufmerksamkeit schenkte, während er Monet ständig in den Himmel lobte. Und ein klein wenig wollte er auch sich selbst bestrafen: Dafür, dass es ihm einfach nicht gelang sich zu verwandeln, obwohl er doch viel älter als seine Schwester war. Seit Monet zum ersten Mal die Gestalt ihres Tiergeistes annahm, hatte er es immer und immer wieder versucht gehabt. Ohne Erfolg. Corazon reagierte auf die Worte seines Vaters nicht; weder verbal noch auf irgendeine andere Art und Weise. Er blieb einfach völlig gelassen an Ort und Stelle sitzen und blickte an Daddy vorbei zu dem toten Maulwurf hinüber, der auf dem Boden der Höhle lag. Auch Monet wollte er bestrafen. Es war nicht fair, dass sie vor ihm dazu in der Lage war sich zu verwandeln. Seine Schwester brachte die Reihenfolge völlig durcheinander! Er war der Älteste, nicht sie. „Corazon, ich rede mit dir!“ Daddy ging in die Knie und fixierte ihn mit seinem Blick, doch Corazon gab noch immer keinen Laut von sich. Er wich den Augen seines Vaters aus und starrte stattdessen auf das Kaninchenfell, das in seinem Schoß lag. Corazon wandte den Blick erst dann ab, als er hinter sich ein paar Schritte hörte. Er drehte sich um und erblickte Papa, der von einem anderen Gang in den Wohnbereich der Höhle eingebogen war. In seinen Händen hielt er ein paar feuchte T-Shirts. Vermutlich hatte er sie in der Quelle, die im hinteren Bereich der Höhle verlief, gewaschen. Ein wohliges Gefühl überkam Corazon, als er feststellte, dass der Großteil der T-Shirts, um die Papa sich gekümmert hatten, ihm gehörten. „Was ist denn hier los?“, fragte er und zog verwundert eine Augenbraue hoch. „Monet behauptet, Corazon hätte sie geschubst und ihr an den Haaren gezogen“, erklärte Doflamingo mit vorwurfsvoller Stimme. „Ich versuche gerade die Situation zu klären, aber Corazon gibt kein einziges Wort von sich.“ Corazon hörte Papa leise seufzen. Er legte die feuchten T-Shirts zur Seite, kam auf ihn zu und setzte sich neben ihn aufs Bett. Nach einem kurzen Moment des Zögerns beschloss Corazon sich an ihn anzulehnen und seine Augen zu schließen. Sofort fühlte er sich viel wohler. Eine Weile verging, ehe Papa fragte: „Corazon, möchtest du mir erzählen, was passiert ist?“ Seine Stimme klang freundlich und ruhig, nicht so wie Daddys. „Monet hat mich geärgert“, erklärte Corazon, ohne seine Augen zu öffnen. Er genoss Papas Körperwärme und seinen angenehmen Geruch. „Sie ist gemein zu mir gewesen und hat mit dem Maulwurf angegeben, den sie gefangen hat. Dann bin ich wütend geworden.“ „Stimmt gar nicht!“, hörte er Monet mit empörter Stimme protestieren. „Corazon lügt! Ich habe ihn gar nicht geärgert!“ „Ich bin mir sicher, dass du nicht absichtlich gemein zu ihm warst, Monet“, sagte Papa. „Aber manchmal verstehen die Leute deine Worte ganz anders als du sie gemeint hast. Corazon hatte das Gefühl, dass du ihn niedermachen wolltest. Es ist bloß ein Missverständnis gewesen.“ „Trotzdem darf er Monet nicht einfach schubsen und ihr an den Haaren ziehen!“, wendete Daddy ein. Corazon atmete tief ein und aus. Dass Daddy, der sonst eigentlich immer auf seiner Seite war, nun plötzlich Monet bevorzugte, versetzte ihm einen schmerzhaften Stich ins Herz. Seit seine jüngere Schwester dazu in der Lage war sich zu verwandeln, hatte sie seinen Platz als Daddys Liebling eingenommen. Corazon fühlte sich verraten. Es kam ihm vor als hätte man ihn einfach ersetzt. „Natürlich darf er das nicht“, lenkte Papa ein. Noch immer klang seine Stimme unfassbar ruhig und gelassen. Sie spendete Corazon ein klein wenig Trost. Wenigstens war Papa auf seiner Seite, dachte er sich. Als sein Vater sich aufrichtete und ihn auf seinen Arm hob, ließ Corazon es widerstandslos geschehen. Er legte sogar seinen Kopf an Papas Brust und lauschte seinem Herzschlag. Noch immer hielt er die Augen geschlossen. „Trotzdem sollten wie diese Diskussion jetzt beenden. Corazon tut es sehr leid, dass er dir wehgetan hat, Monet. Bitte sei nicht mehr wütend auf ihn, ja?“ Schon als Zoro am Morgen seine Augen aufschlug, wusste er, dass es heute passieren würde. Er konnte nicht so recht festmachen, woher diese Gewissheit kam - doch er spürte überdeutlich, dass sie da war. Zoro zweifelte nicht an ihrer Echtheit. Manchmal wusste man bestimmte Dinge einfach. Seinen Eltern ging es da nicht anders. Noch sehr gut konnte sich Zoro an ein Gespräch erinnern, das die beiden vor ein paar Tagen geführt hatten: Obwohl ihre Speisekammer fast leer war, hatte Daddy zu verhindern versucht, dass Papa auf Jagd ging. Und als Papa ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen nach dem Grund fragte, da meinte Daddy, er hätte das Gefühl, dass irgendetwas Schlimmes passieren würde, wenn er die Höhle verließ. Eine Vorahnung, hatte Daddy dieses Gefühl genannt. Zoro hatte sich dieses neue Wort ganz genau gemerkt. Schlussendlich war Papa an diesem Tag tatsächlich Zuhause geblieben. Und am Nachmittag sollte sich Daddys Vorahnung bewahrheiten: Es brach ein schweres Gewitter über sie herein. Regen prasselte unaufhörlich auf die Erde und Blitze erhellten im Sekundentakt den wolkenverhangenen Himmel. Heute hatte auch Zoro zum ersten Mal in seinem Leben eine Vorahnung. Er wusste, dass es ihm endlich gelingen würde die Gestalt seines Tiergeistes anzunehmen. Den ganzen Tag lang wartete Zoro gespannt auf die Erfüllung seiner Prophezeiung. Während er mit Mihawk und Monet draußen auf der Wiese spielte (Corazon hielt sich -wie so oft in letzter Zeit- in Papas Nähe auf), schaute er immer wieder an sich herunter, um nachzuprüfen, ob er noch genauso aussah wie vorher oder ob bereits eine Veränderung eingetreten war. Am frühen Abend war es dann endlich soweit: Zoro spielte gemeinsam mit seiner Schwester Fangen. Monet hatte sich verwandelt und lief fröhlich bellend vor ihm her. Zoro war sich dessen bewusst, dass er es in seiner menschlichen Gestalt niemals schaffen würde seine Schwester zu fangen. Erst als er sie eingeholt hatte, wurde Zoro klar, dass sich die Verwandlung auch bei ihm vollzogen hatte. ~ Diesen extrem verletzenden Vorwurf ließ Doflamingo nicht auf sich sitzen: „Was redest du denn da für einen Blödsinn!?“, wollte er mit wütender Stimme wissen. „Ich bevorzuge keines meiner Kinder! Ich liebe sie alle gleichermaßen! Ob Corazon, Zoro, Monet oder Mihawk... ich würde für jeden von ihnen sterben, wenn es sein müsste!“ „Daran zweifle ich auch nicht!“, warf Crocodile rasch ein. Der Kater schien zu bemerken, dass er mit seiner Anschuldigung einen empfindlichen Nerv getroffen habe. „Natürlich weiß ich, dass du sie alle liebst! Nichtsdestotrotz teilst du deine Zeit sehr ungerecht auf die Welpen auf. Du beschäftigst dich ständig mit Zoro und Monet, während du Corazon und Mihawk außen vor lässt.“ (Auszug aus Kapitel 12) bye sb Hosted by Animexx e.V. 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