My Personal High School Drama von Schreibfeder (Schüchtern sein ist nicht schwer. Beliebt sein dafür umso mehr.) ================================================================================ Kapitel 5: Expectation Brings Disappointment -------------------------------------------- | Besonders schmerzhaft ist es, sich in Menschen zu täuschen, für die man die Hand ins Feuer gelegt hätte ... | 21.10 Weinend und mit angezogenen Knien, welche sie mit ihren Armen umschlungen hatte, saß Sakura auf dem weißen Klodeckel einer der Toiletten im rosa gestrichenen Mädchenklo der Schule. Warme Tränenflüssigkeit lief unaufhörlich über ihre geröteten Wangen und Mitleid erregende, tiefe Schluchzer schlüpften zwischen ihren rosaroten Lippen heraus. Ihr vom Weinen rotes Gesicht hatte sie in ihrem Schoß vergraben und ihre Finger sich im schwarzen Stoff ihrer Kniestrümpfe verkrampft. Sie war ja so dumm!, schrie sie immer wieder in Gedanken, was nur dafür sorgte, dass sie noch heftiger weinte als zuvor. Wie konnte sie nur glauben, dass es so einfach ginge ein festes Band der Freundschaft mit den wohl beliebtesten Jungen der gesamten Oberstufe zu knüpfen, wo sie doch nur die unbedeutende, nichtsnutzige "Neue" war? *★* Flashback *★* "Ich würde gerne mit euch befreundet sein. Was kann ich dafür tun?" fragte Sakura hoffnungsvoll und mit leicht piepsiger Stimme, während sie nervös am Saum ihrer weißen Bluse neselte und dessen Naht genauer studierte. Es war ihr wirklich sehr peinlich so etwas zu fragen, weswegen ihr Gesicht auch einen ziemlich dunklen Rotton angenommen hatte und versuchte dieses mit ihren feinen Haare zu verdecken. "W ... Was?" stotterte Naruto anscheinend ziemlich verwirrt und kratzte sich am Hinterkopf. Sakura fiel auf, dass er dies öfters tat und machte sich in Gedanken schon Mal einen kleinen Vermerk, dass diese Geste ein Zeichen für Ahnungslosigkeit oder Nervosität bei ihm war. "Sakura ... -chan, hör mal ..." fing Naruto stockend an und lies seinen orientierungslosen Blick ein weiteres Mal ratlos durch die menschenleere Gegend schweifen, als ihn sein bester Freund seit Kindertagen auch schon unterbrach. "Du nervst!" warf Sasuke der Rosahaarigen vor, welche von seiner ruppigen Art etwas erschrocken, einen hilflosen Schritt nach hinten zurückwich. Mit großen, grünen Augen starrte sie ihn an, während er weiter sprach. "Wieso hast du überhaupt rosa Haare? Beabsichtigst du damit irgendwas? Wahrscheinlich denkst du, du sähest süß damit aus und willst dadurch Aufmerksamkeit erregen. Du bist ja so berechnend. Ich kenne solche Mädchen wie dich zu genüge. Du siehst zwar süß und unschuldig aus, aber wahrscheinlich ist das alles von dir geplant. Und durch deine zurückhaltende Art betonst du das ganze auch noch. Doch bei mir zieht deine Tour nicht. Du passt einfach nicht hierher. Verschwinde am besten wieder von hier!" redete der Schwarzhaarige sich in Rage und trieb Sakura damit salzige Tränen in ihre grünen Augen. Wie konnte er nur so etwas sagen?, fragte sie sich und hielt sich ihre geballte Faust vor die bebende Brust. Verabscheute man sie wirklich so sehr? "Ich ..." fing sie an zu sprechen und zerknitterte den Stoff ihrer Bluse, in welche sie sich hilflos, wie sie war, gekrallt hatte. "... denke nicht so!" schrie sie und beugte sich dabei leicht nach vorne, ehe sie sich auf dem Absatz umdrehte und mit wehendem Rock schnell davon lief. *★* Flashback End *★* Die rote Nase hochziehend und mit extrem zitternden Fingern griff Sakura nach dem dünnen, billigen Klopapier und riss sich davon ein paar Blätter ab, mit welchen sie schließlich ihre Tränen trocknete und die Nase putzte. Sie fühlte sich in diesem Moment so erbärmlich, schwach und klein, dass sie sich am liebsten in einem dunklen Mauseloch verkriechen würde. Der Gedanke war auch schon wieder so absurd, dass sie freudlos auf lachte und ihr nasses Gesicht mit dem Ärmel ihres Blazers trocknete. Mit der Hand rieb sie sich unter dem Kinn her, da es dort auch ziemlich feucht war. Sie war ja so jämmerlich!, machte sie sich selbst in Gedanken nieder und schluchzte ein weiteres Mal leise auf. Vielleicht hatte Sasuke ja recht gehabt, und sie gehörte einfach nicht hier her. Doch plötzlich vernahm sie, wie die leicht knarrende Tür das Mädchenklos aufgestoßen wurde und hielt erschrocken den Atem an. Lautes und schrilles Gelächter erfüllte daraufhin den Raum und hallte zwischen den einzelnen Kabinen wieder. "Habt ihr das gesehen? Wer will schon mit 'nem Kaugummi befreundet sein?" höhnte eine äußerst belustigte Stimme, die Sakura als Karin identifizierte. Ein Zittern nahm ihren kleinen Körper ein. Sakura war sicher, dass Karin über sie sprach und hielt sich die Hand vor dem Mund, damit ja kein Laut aus diesem entwich. Das Schloss der Kabine, in welcher sie saß, funktionierte nicht mehr, weswegen die Tür einen kleinen Spalt breit offen stand, durch welchen sie die kleine Clique beobachtete. Karin stand vor dem kleinen Spiegel und öffnete zwei weitere Knöpfe ihrer Bluse, sodass sie einen schönen, prallen Ausschnitt präsentierte. Mit Hilfe ihres rosafarbenen Lipglosses zog sie noch einmal ihre recht schmalen Lippen nach, welche danach reizvoll schimmerten. Karin wusste, dass Männer immer auf weibliche Reize reagierten und sie wusste ebenso gut, wie sie diese perfekt zu betonen hatte. Ein Blick in den Spiegel bestätigte ihr dies auch. Doch aus einem ihr unerklärlichen Grund, ließ ihr schöner Körper ihren Schwarm kalt. Es war fast so, als würde er sie gar nicht wahrnehmen. Sie liebte ihn vom ganzen Herzen und würde alles für ihn tun, das wusste sie. Die Rothaarige wollte seine feste Freundin sein, von ihm geliebt, befriedigt und beachtet werden. Doch manchmal schien es ihr so, als würde er sie verabscheuen und sich fast vor ihr ekeln. Was machte sie nur falsch?, fragte sie sich und seufzte stumm vor sich hin. Ihre Hände verkrampften sich derweil an Rand des Waschbeckens. Sie fühlte sich so einsam, obwohl sie ständig von ihren Freunden umgeben war. Denn ihre sogenannten "Freunde" sonnten sich lediglich in ihrem Licht und rekelten sich in ihrer Beliebtheit. Selbst ihre sonst so treuen Freundinnen Ino und Ami schienen ihr in ihrer Gegenwart so falsch und gekünstelt, wie eine Puppe. Ob sie auf andere etwa genauso wirkte? Krampfhaft hielt sie einen Seufzer zurück, da sie vor den anderen keine Schwäche zeigen wollte. Denn lässt du einen Moment der Schwäche zu, wird sie dich überfallen. An ihr war alles falsch!, schrie sie im Gedanken und würde sich am liebsten ihre Haare raufen, wenn dies nicht ihre schönen Locken durcheinander gebracht hätte. Ihre Haare und Fingernägel waren künstlich verlängert, hinter der Maske aus Schminke steckte eine traurige, unreine Fassade, ihr Lächeln war aufgesetzt, ihr Dekolleté gepusht und ihre Beine durch hohe Schuhe gestreckt. Es fühlte sich für sie alles so falsch an, sodass sie sich des öfteren fragte, ob die Beliebtheit und der Glanz es das alles wert waren. Fest sah sie sich selbst durch den Spiegel in die Augen. Doch, das war es! Ihr sehnendes Herz verzehrte sich förmlich schreiend nach diesem äußerst attraktiven Jungen, welcher sie allerdings noch immer abwies. Doch das würde sie ändern, das wusste sie. Nachdem Karin und ihre beiden Freundinnen wieder durch die Tür hinaus verschwunden waren, atmete Sakura erleichtert aus und seufzte gleich darauf. Es war zum Glück alles gut gegangen und sie wurde nicht erwischt. Leicht schwankend stand sie schließlich auf und trat aus der Kabine, ehe sie sich, wie Karin zuvor, vor den Spiegel stellte und sich darin genauer betrachtete. Ihre schönen Augen waren vom Weinen rot unterlaufen und leicht aufgequollen, während ihre rosa Haarspitzen feucht im Licht der Lampe schimmerten und an ihrem Gesicht klebten. Sakura seufzte schwer uns drehte den Hahn des Waschbeckens vor ihr auf, ehe sie ihre Hände nass machte und sich mit diesen unter der Brille her über ihr Gesicht strich, an welchem nun ein wenig Wasser langsam abperlte. Mit ein paar flinken Handgriffen brachte sie ihre Haare wieder in Reih und Glied. Schließlich straffte sie ihre Schultern, drehte den Hahn zu und begab sich zur Klasse. "Die Zellbiologie - in der Literatur oft auch Cytologie, Zytologie oder Zellenlehre genannt - ist ein Bereich der Biologie, in welcher mit Hilfe der Mikroskopie und molekular biologischer Mitteln die Zelle erforscht wird. Dazu gehört die Untersuchung der verschiedenen Kompartimente (das sind bestimmte Bereiche einer Zelle) und Zellorganellen, die Zellteilung, sowie die Bewegung von Zellen und Zellverbänden sowie die Kommunikation von Zellen miteinander." erklärte Herr Morino seinen Schülern das neue Thema in Biologie und schrieb seine zuvor gesprochenen Worte für seine Lehrlinge zum Mitschreiben an die Tafel. Es interessierte ihn nicht sonderlich, ob seine Schüler dem Unterricht folgten oder nicht. Schließlich bekam er auch so sein Geld. Er fand es immer wieder amüsant wenn seine Schützlinge am Ende des Jahres über ihren Zeugnissen hingen und verzweifelt feststellten, dass ihre Noten immer weiter den Bach hinunter gingen. Er war streng, das gab er zu. Doch das musste man in diesem Fall sein, sonst würden einem die Jugendlichen in ihrer Hormon gesteuerten Phase auf dem Kopf herum tanzen. "In der Biologie wird die Zelle mehr als einmal sehr genau betrachtet. Ob unter dem Mikroskop oder im Zusammenhang mit Diffusion oder anderen biologischen Prozessen, die Zelle wird euch immer begleiten. Hier möchte ich euch nun die Struktur der Zelle, so wie sie unter dem Elektronenmikroskop erscheint, genauer erklären und zeigen." erläuterte er und fuhr sich einmal mir seiner großen, rauen Hand über seine Glatze. Er nahm die weiße Kreide zur Hand und schrieb damit an die Tafel. Seine Schrift war nicht ordentlich. Eher verschnörkelt uns schief, sodass seine Schüler meist Probleme bekamen seine geschriebenen Wörter zu lesen. Ihm ging es bei manchen Schülern genauso, doch das interessierte sowieso keinen. "Die Zelle besteht aus einer äußeren und einer inneren Zellmembran. Diese ist selektiv permeabel, das bedeutet, dass nicht alle Stoffe die Membran passieren können, sondern nur solche, die bestimmte Kriterien erfüllen. Abhängig von ihrer Polarität, Größe und Ladung können bestimmte Stoffe ohne Hilfe gar nicht oder nur bedingt bzw. mit unterschiedlicher Geschwindigkeit passieren." sprach er während er eine Zeichnung an der Tafel anfertigte, die seine Schüler in ihr Schreibheft übertragen sollten. Sakura währenddessen beschäftigte sich lieber mit ihren mehr als schlechten Zeichnungen, die sie auf den Rand ihres Heftes gekritzelt hatte. Zwanghaft versuchte sie die traurigen Blicke Narutos, welche er ihr von der Seite zuwarf zu ignorieren. Sie wollte kein Mitleid oder irgendwelche Entschuldigungen. Sasuke hatte doch Recht gehabt. Staunend sah Sakura sich im Theaterraum der Konoha-High um. An ihrer linken Seite war die riesige Bühne mit den tiefroten Vorhängen und schwarzen Balken. Scheinwerfer hingen über ihr und Lautsprecher waren in jeder Ecke angebracht. Der Raum war wie ein Sechseck geschnitten und unzählige Stuhlreihen hatten an ihrer rechten Seite ihren Platz gefunden. Vor ihr und den anderen Kandidaten für den Theaterclub stand Kurenai Yuuhi mit einem strahlenden Lächeln in ihrem geschminkten Gesicht und einem Zettelstapel in den Händen. "Es freut mich, dass ihr alle hier seid. Ich erkläre euch am besten ersteinmal die grundlegenden Sachen. Am Ende des Jahres wird es darauf hinauslaufen, dass wir ein Theaterstück vorführen. Welches das sein wird, stimmen wir noch ab. Ich möchte gleich einmal klarstellen, dass niemand etwas tun muss, was er nicht will. Hier wird keiner zu irgendetwas gezwungen. Wer nicht auf die Bühne möchte, darf auch als Maskenbildner, Dekorateur oder als Mitarbeiter beim Bühnenbild fungieren." sprach die Ältere und drehte sich schwungvoll zur Bühne um und breitete ihre Arme mit vor Freude strahlenden Augen aus. "Berühmte Dramen und Klassiker wie Romeo und Julia, Hamlet, Faust, McBeth oder ein Sommernachtstraum wurden von großen Künstlern für Bühnen geschaffen, um der Bevölkerung gesellschaftliches Vergnügen zu bereiten! Arbeitet mit mir an solch einem Werk und lasst euch zu Neuem inspirieren." jauchzte Kurenai ganz enthusiastisch und lächelte seelig, während sie sich in ihrem Kopf schon ihren ganz persönlichen Erfolg ausmalte. Die gesamte Gruppe brach in heiseres, belustigtes Gelächter aus. Kurenai war einfach Klasse! "Hallo, ich bin Rock Lee." sprach jemand Sakura plötzlich an und streckte ihr seine leicht braungebrannte Hand entgegen, welche diese auch gleich mit einem freundlichen Lächeln ergriff und leicht schüttelte. Rock Lee hatte schwarze Haare, die zu einem Pottschnitt frisiert waren, dunkle, klare Augen, stark betonte, dicke Augenbrauen und trug die übliche Schuluniform zusammen mit stylischen, orangenen Sneakers. "Ich bin Sakura Haruno." sprach Sakura höflich und lächelte ihn schließlich charmant an, worauf ein deutlicher Rosaschimmer sich auf seine Wangen legte. Ihr fiel auf, dass er ihrem Lehrer Might Guy erschreckend ähnelte. Jedoch störte es sie keineswegs. Immerhin sollte man nie einfach nur nach dem Aussehen gehen. "Du bist wunderschön, Sakura-chan." meinte Lee auf einmal und senkte etwas verlegen seinen Blick, worauf Sakuras Gesicht ebenfalls leicht rot wurde. Sie bekam nicht oft so ein schönes Kompliment und reagierte dementsprechend auch darauf. "D ... Danke." stammelte die Rosahaarige und kratzte sich an ihrer linken Hand, da es dort urplötzlich angefangen hatte zu jucken. Rock Lee war wirklich sehr nett zu ihr und das erstaunte sie. Sie kannten sich kaum und trotzdem behandelte er sie so gut, wie kaum jemand. "Möchtest du mit mir gehen?" fragte er mit roten Wangen und schabte mit seinem Fuß auf dem Boden kleine Kreise. "Freundschaftlich, bitte." flüsterte die Haruno peinlich berührt uns lächelte schwach. Sicher hatte sie den Schwarzhaarigen nun furchtbar verletzt mit ihrer "Abfuhr". "Es tut mir leid." meinte sie bedrückt, worauf Lee allerdings nur fröhlich grinste und sie ganz überraschend umarmte. "Aa~ach, besser als nichts. Ab jetzt sind wir Freunde." lachte Lee und knuddelte die völlig perplexe Sakura einmal durch. Sie konnte es nicht glauben. Sie hatte mit jemanden Freundschaft geschlossen. Einfach so ... | Es sind keine Diamanten, doch es macht reich. Ein Herz aus Granit wird deswegen weich. Es ist kein Feuer, doch es brennt. Es ist das, was man Freundschaft nennt. | Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)