My Personal High School Drama von Schreibfeder (Schüchtern sein ist nicht schwer. Beliebt sein dafür umso mehr.) ================================================================================ Kapitel 11: Good Night, Dear Friend ----------------------------------- | Freunde sind Menschen, die in einem Moment der Schwäche, zu dir halten und in einem Moment der Stärke, an dich glauben. | 17.11 Mit den Zähnen vor Kälte klappernd, beobachtete Sakura, wie ihr Atem weiße Wölckchen in der Luft bildete und versenkte ihre Hände tiefer in den warmen Taschen ihres Mantels. Ihr Gesicht war knallrot und sie hatte das Gefühl, dass ihre Ohren gerade am absterben waren, da diese fürchterlich schmerzten. Sie hätte doch besser auf ihre Mutter hören sollen und sich die plüschigen, weißen Ohrenschützer aufziehen sollen, anstatt ihre Ohren zu Eisklötzen gefrieren zu lassen. Mit zusammen gezogenen Augenbrauen sah sie nach vorne auf ihre Schule und wünschte sich, dass sie nun Zuhause unter ihrer warmen Bettdecke liegen und warmen Kakao trinken würde, während sie sich lustige Cartoons im Fernsehen ansah. Doch stattdessen musste sie zur Schule und hatte zudem in den ersten beiden Stunden auch noch Sportunterricht, was man zu dieser Jahreszeit echt abschaffen sollte, wie sie fand. Ihre Schultasche war schon längst von ihrer Schulter gerutscht und hing nun in ihrer Armbeuge, wo sie erbarmungslos am Boden entlang schliff. "Sakura-chan." hörte sie jemanden rufen und drehte sich in dessen Richtung. Lee kam mit winkender Hand angerannt, was ihr ein Lächeln auf die trockenen Lippen zauberte. Kaum war er bei ihr angekommen, wurde sie auch gleich in eine herzhafte Umarmung gezogen, die ihr die Luft aus den Lungen presste. "Sie haben ja gesagt." frohlockte der Schwarzhaarige und sorgte dafür, dass die Umarmung sich in eine Knuddelattacke wandelte, die ihr langsam aber sicher Schmerzen bereitete. "Ist ja gut, Lee." keuchte sie und wandte sich aus seinen Armen, nur, um einer perfekten Reihe aus weißen Zähnen entgegen zu blicken, die er ihr bei seinem breiten Grinsen offenbarte. "Was wollen wir denn machen, wenn wir bei dir sind?" Aufgeregt hüpfte der quirlige Junge auf und ab, während das bekannte Funkeln seine Augen einnahm. "Ich weiß noch nicht so recht ..." meinte Sakura ratlos und ließ ihren Blick zu Narutos Clique wandern, die gerade über einen äußerst amüsanten Witz des Blonden lachten. Wehmut ließ das Herz der Haruno schwer werden. Sie würde auch so gerne ... Ach Quatsch!, rügte sie sich in Gedanken für ihre Naivität. Wahrscheinlich würde sie niemals die Chance bekommen, auch zu solch einer Gruppe aus Freunden oder gar zu dieser zu gehören. "Komm, Lee." Rasch packte sie die Hand des Jungen und zerrte ihn zu einer Bank, um sich auf dieser niederzulassen. Doch schon ein paar Sekunden später wurde sie eines besseren belehrt und wünschte sich, sie hätte sich nicht hingesetzt. Ein Schauer durchfuhr sie und die kleinen, unscheinbaren Haare auf ihren Armen stellten sich auf, während eine Gänsehaut sich auf sie niederlegte. "Verflucht, ist das kalt." motzte sie und stand ruckartig wieder auf, ehe sie sich ihren schockgefrosteten Hintern rieb. Sie konnte Lee insgeheim nur dafür bewundern, dass er auf der Bank sitzen bleiben konnte ohne eine Miene zu verziehen. Ihm schien die Kälte nichts auszumachen. Fassungslos schüttelte sie den Kopf und blickt ihn verständnislos an, was er nur mit einem herzhaften Lachen bedachte. "Ist dir nicht kalt?" fragte sie und vergrub ihr Gesicht in dem dunkelgrünen Schal, welcher um ihren Hals hing. "Aber, nein. Ich trage lange Baumwollunterhosen." Verzweifelt versuchte Sakura das Bild, welches sich in ihrem Kopf ausbreitete zu verdrängen. Das waren eindeutig zu viele Informationen für sie gewesen. Gähnend betrat Sakura die Mensa und reihte sich sogleich in die Schlange ein, welche allerdings nicht sonderlich lang war, sodass sie sich direkt ein Tablett und Besteck greifen konnte. Forschend glitt ihr Blick über die Theke und erfasste nur einen Moment später etwas, dass ihr das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ und was sie schon etwas länger nicht mehr aufgetischt bekommen hatte. Schnell und bevor noch ein anderer ihr die leckeren Pfannekuchen mit Ahornsirup wegschnappen konnte, ergriff sie mit flinken Fingern den Teller und platzierte ihn auf ihrem Tablett. Dazu genehmigte sie sich noch ein Schälchen mit Schokopudding und ein Glas Orangensaft. Ihr war klar, dass sie heute Abend heftige Bauchschmerzen davon tragen würde, doch das war es ihr allemale wert. Sie war gerade dabei zu ihrem Tisch zu gehen, an welchem schon Lee saß und ihr lächelnd zu winkte, als sie plötzlich von hinten angerempelt wurde, und dabei vor Schreck nach vorne auf den Boden fiel. Es schepperte und sie hörte Glas und Porzellan zerbrechen. Doch dann fing auf einmal jeder an zu klatschen und zu pfeifen, was ihr die Röte aufs Gesicht trieb und dafür sorgte, dass sie sich blinzelnd in der Mensa umsah. Dabei blieb ihr Blick an dem Jungen hängen, welcher vor ihr kniete und ziemlich entsetzt wirkte. Erschrocken schlug sie sich die Hand vor den Mund, als sie entdeckte, dass seine Schuluniform überall mit ihrem Essen besudelt war. Einer der Pfannekuchen klebte mitten auf seiner Brust, in seinem Haar hing Sirup und seine Hose war pitschnass, während er sie aus seinen hellgrauen Augen wütend anfunkelte. "Es ... Es tut mir leid! Das war nicht meine Absicht. Ich wurde gestoßen." versuchte sich Sakura zu entschuldigen und griff sich einen ganzen Stapel Servietten. Mit zitternden Händen und sich verzweifelt auf die Lippen beißend, versuchte sie den Pannekuchen von seinem Hemd zu ziehen und den Sirup mit den Servietten weg zu wischen, was das ganze allerdings nur noch verschlimmerte. "Das kannst du bezahlen." zischte ihr Gegenüber ihr zu und entriss ihr die Mundtücher. "Ab ... Aber das war doch keine Absicht. Zudem ist es nicht einmal meine Schuld." rechtfertigte sich die Rosahaarige und stand langsam auf. Sie reichte dem Braunhaarigen ihre Hand. Doch Neji sah sie nur böse an und stand von alleine wieder auf. "Haruno, aufräumen. Hyuga, mitkommen." befahl Orochimaru und deutete auf Sakura, welche vor Schreck zusammen gezuckt war. Es war doch nicht ihre Schuld ... "Ich denke mal, das dürfte passen ..." meinte Jiraiya, der Hausmeister der Schule, eine Augenbraue skeptisch hochziehend und überreichte Neji das grüne Hemd und die unmodische gelb-karierte Hose aus seinen alten Zeiten. "Das ziehe ich nicht an." Fast schon zickig, drehte sich Neji von den wirklich mehr als hässlichen Klamotten weg und verschränkte beleidigt seine Arme. Nie im Leben würde er sowas anziehen. Er würde doch zur Lachnummer der ganzen Schule werden und konnte seinen guten Ruf ablegen, weil so eine rosahaarige Pute ihm ihr Essen über den Schoß gekippt hatte. Innerlich war er schon dabei seine über Jahre lang hinweg gepflegten Haare zu raufen, auf die er im übrigen sehr stolz war, und versuchte so gut, wie möglich nicht seine Beherrschung zu verlieren. "Was anderes habe ich aber nicht." verkündete der Weißhaarige und sah ratlos in seine Kiste mit Plunder und zahlreichen Fundsachen. "Das kann doch nicht ihr ernst sein! Ich werde zur Lachnummer der gesamten Schule werden!" rief der Hyuga empört aus und sah seinen Gegenüber feindselig gestimmt an, welcher nur desinteressiert mir den Schultern zuckte, sie aber hinterrücks ins Fäustchen lachte. "Entweder du nimmst diese Sachen, oder du läufst in Unterwäsche durch das Schulgebäude." Sich in Gedanken schon Rachepläne ausmalend, riss Neji die Klamotten an sich und verschwand in der Jungstoilette. Unsicher blickte sich Sakura um, als sie zusammen mit Lee das Viertel betrat, wo er zu wohnen schien. Konoha galt immer als Stadt der Reichen uns Schönen. Doch, dass es auch eine Kehrseite gab, hatte sie nie vermutet. Blinzelnd sah sie nach oben gen Himmel, welcher baldigen Regen ankündigte, und hoffte, dass der kleine Abstepper bei Lees Eltern nicht zu lange dauern würde, da sie trocken Zuhause ankommen wollte. "Hier sind wir auch schon." seufzte der Junge neben ihr und betätigte die Klingel des alten Gemäuers, welche nur kurz summte. Eine freundlich lächelnde, schwarzhaarige Frau öffnete die Tür und sah Sakura überrascht an, welche sich augenblicklich verkrampfte, als sie jemanden ein ungemütliches "Wer ist an der Tür?" rufen hörte. Das Lächeln der Frau, welche anscheinend Lees Mutter war, war wir weg gewischt, als sie antwortete. "Mein Sohn und seine Freundin!" schrie sie und blickte missmutig in den Flur hinein, was Lee als Chance nutzte und sich an ihr vorbei drängte. "Ich will nur kurz meine Sachen holen." murmelte er und verschwand um eine Ecke, sodass Sakura ihn nicht mehr sehen konnte. "Ich bin Lees Mutter. Aber, du kannst mich ruhig Hoa nennen." stellte sich die Frau vor und hielt ihr ihre Hand entgegen, welche Sakura auch sogleich ergriff und schüttelte. "Ich heiße Sakura." Ein liebevolles Lächeln breitete sich auf den Zügen Hoas aus. "Danke, dass du meinem Sohn eine Freundin bist." meinte sie und fragte Sakura schließlich, ob sie nicht rein kommen wollte, doch Sakura verneinte höflich. Doch plötzlich schob sich ein weiteres Gesicht in das Blickfeld der Rosahaarigen, welches sie zu Lees Vater zuordnen konnte. "So ... Du bist also die Kleine von meinem Sohn? Hat er sich also doch noch zur richtigen Seite gedreht?" fragte er und kam ihr näher. "Ich bin nicht seine ...-" wollte sie sich rechtfertigen, wurde dann aber von Lee unterbrochen, welcher sie mit einem "Komm, Sakura." von seinen Eltern wegzog. "Tut mir leid." flüsterte er nach einiger Zeit und sah schuldbewusst in ihr Gesicht. "Ach, was. Schon in Ordnung." winkte Sakura ab und musste schmunzeln, als Lee sich gespielt locker die Tasche über seine Schulter warf. "Klar, wollte es nur mal gesagt haben." Verschmitzt grinste er sie an und entlockte ihr so, ein erheitertes Kichern. Doch da ertönte ein lautes Schleppern, was beide heftig zusammen zucken ließ. "Was war das?" fiepte Sakura und sah mit ängstlichem Gesichtsausdruck in die dunkle Gasse zu ihrer Linken, während sie langsamen Schrittes hinter Lee trat. "Miau." Erleichtert atmeten beide aus und schenkten sich gegenseitig einen belustigten Blick, als eine braune Straßenkatze den Weg zu ihnen fand. "Und ich dachte sonst was." brummte die Rosahaarige und schüttelte verständnislos ihren Kopf, wischte sich jedoch gleich darauf über die Wange, als sie merkte, dass ein Tropfen Wasser auf ihrem Gesicht gelandet war und sah nach oben. "Lee?" "Hm?" "Hast du einen Regenschirm dabei?" "Nein, wieso?" Genervt seufzte Sakura auf und war in Gedanken schon dabei mit einer dicken Erkältung im Bett zu liegen. "Oh." stieß Lee aus, als auch ihn ein Tropfen traf. "Rennen wir?" Nachdenklich blickte der Schwarzhaarige auf die Straße neben ihm. "Wie rennen." "Ach, du meine Güte! Wie seht ihr denn aus?" rief Seika Haruno aus, als sie Sakura und Lee erblickte, welche gerade dabei waren das Haus zu betreten. "Wir haben gerade Lees Sachen geholt und gleich darauf setzte der Regen schon ein." beklagte sich die Rosahaarige und zog sich ihre Schuhe aus, was Lee ihr nur ein paar Sekunden später nach machte. "Wartet. Ich hole euch Handtücher." Keine Sekunde später war die ältere Haruno auch schon nach oben verschwunden. "Vielleicht war das doch keine so gute Idee, Sakura." murmelte Lee und sah auf den Boden, während er sich seine dunkelgrüne Jacke auszog. "Quatsch. Von so ein bisschen Regen lasse ich mir doch nicht den Tag vermiesen." sprach sie und nahm ihrer Mutter die Handtücher aus der Hand, als diese ihnen entgegen kam. "Danke, Frau Haruno." Auf Lees Wangen bildete sich eine feine Röte, die Seika in sich hinein lachen ließ. "Nenne mich doch bitte einfach nur Seika. So ... Ich mache für euch jetzt ersteinmal was zu essen, während ihr euch aus den nassen Sachen raus zwängt, ja? Das Gästebad ist im ersten Sto ...- Ach, Sakura wird es dir schon zeigen." unterbrach die Blonde sich selbst und wuschelte Lee einmal durch seine Haare, was ihn verwundert aufblicken ließ. Was sollte das denn? Völlig entspannt kippte Hinata den roten Schirm leicht nach hinten und sah völlig verträumt in den mit Wolken behangenen Himmel. Ihre blaue Schultasche baumelte neben ihr her und die Spitzen ihrer langen Haare klebten feucht zusammen. Ihre Gedanken hingen bei den tiefblauen Augen ihres langjährigen Schwarms und ihr Herz verzehrte sich förmlich nach diesem einzigartigen Jungen und seiner wunderschönen Stimme. Immer wieder versuchte sie seine Aufmerksamkeit zu erregen, wurde jedoch ständig von ihrer grenzenlosen Schüchterheit zurückgewiesen. Sie würde wahrscheinlich nie den Mut aufbringen, ihm ihre Liebe zu gestehen, wenn sie so weiter machte. Aber ihr Herz klopfte in seiner Gegenwart so heftig gegen ihre Brust, dass sie kaum atmen konnte und drohte fast heraus zu springen, wenn er sie nur ansah. Wenn sie seine Stimme hörte, wünschte sie sich diese auf CD aufnehmen zu können und wenn er sie berührte, wurde ihr ganz heiß. Und dann ... Ja, und dann fing sie an zu stottern, wurde rot, fing an zu quitschten oder kippte manchmal sogar um, weil ihr Herz einfach zu schnell schlug und ihr zu heiß wurde. Es war ja schon fast peinlich, wie sie sich verhielt. Doch konnte sie einfach nichts dagegen machen. In diesen Momenten setzte ihr Gehirn aus und überließ ihrem Körper das Handeln. Sie war ... verliebt. "Hey, Hinata-chan." rief eine bekannte Stimme sie und ließ sie ihren Blick wieder auf die Straße schwenken. Kiba Inuzuka, ihr bester Freund seit Kindertagen, joggte mit seinem Hund Akamaru auf sie zu und lächelte ihr entgegen. "Hallo, Kiba-kun." hauchte sie leise und hockte sich hin, um den kleinen Begleiter des Jungen zu kraulen, was dieser mit einem erfreuten Schwanzwedeln bedachte. "Was machst du hier draußen ohne Schirm?" Fragend blickte die Dunkelhaarige wieder auf und sah dabei zu, wie Kiba sich verlegen am Kopf kratzte. "Akamaru hat Auslauf gebraucht." lächelte er sie an und kassierte für diese dämliche Antwort einen ungläubigen Blick der Hyuga. "Da ... Das kannst du einem doofen erzählen, Kiba-kun. Du hast Akamaru doch die ganze Zeit bei dir. Seltsam, dass die Le ... Lehrer das nicht bemerken." Schlagartig trat ein breites Grinsen auf sein Gesicht. "Tja, ich wusste es schon immer. Lehrer sind so dumm, wie sie vorgeben, schlau zu sein." Leise kicherte seine Gesprächspartnerin und sorgte dafür, dass ihm das Blut in den Kopf schoss. "Ich sollte dich wohl nicht länger aufhalten. Hier draußen im Regen holst du dir noch den Tod." versuchte Hinata das Gespräch zu beenden, weil sie doch wusste, wie ihr Vater manchmal sein konnte, wenn sie zu spät nach Hause kam. "Glaub mir, Hinata-chan ... Bei meinem Immunsystem, würdest du mich beneiden. Aber, du hast recht. Ich will ja nicht, dass du noch Ärger bekommst. Also, bis Morgen!" verabschiedete er sich von ihr und joggte weiter. Hinata seufzte. Er hatte sie durchschaut. "So, welchen Film willst du schauen?" fragte Sakura und kniete sich vor die große Kommode, auf der ihr Fernseher stand. "Weiß ich nicht. Welche hast du denn da?" wollte Lee wissen und ließ sich auf ihr Bett plumpsen, ehe er die Tüte mit den Knabbereien aufriss und sich großzügig bediente. "Viele." betonte Sakura und blickte etwas verzweifelt zu ihrer DVD-Sammlung. "Hm ... Such du aus." meinte er und trieb der Haruno somit ein fettes Grinsen aufs Gesicht. "Gut, wie du meinst." Gezielt griff sie nach einer Hülle und holte die DVD aus dieser heraus, welche sie Augenblicklich in den Spieler einlegte und den Film startete. Zufrieden pflanzte sie sich neben Lee hin und lehnte sich entspannt in die Kissen. Schon als der arme Junge das Hauptmenü des Filmes erblickte, wünschte er sich, er könnte die Zeit zurück drehen. Warum musste seine beste Freundin auch ausgerechnet den Lieblingsfilm seiner Mutter auswählen? Gespannt hingen Sakuras grüne Augen am Bildschirm ihres Fernsehers fest und waren die nächsten Stunden nicht mehr davon abzubringen. Nach ungefähr der Hälfte des Filmes, wollte Lee den Versuch starten, sich aus dem Zimmer zu schleichen und hoffte, dass Sakura nichts von seiner inneren Unruhe bemerken würde. Er hätte am besten keine drei Portionen des Mittagessens verputzen sollen, was Sakuras Mutter gekocht hatte. Sein Magen rumorte seit geschlagenen zehn Minuten und lies ihn das Gefühl erleben, sein Darm würde explodieren. Er hatte gerade die Tür erreicht, als ihn die Stimme der Haruno aufhielt. "Wo willst du hin?" Mit einem aufgesetzten Lächeln auf den Lippen wandte er sich um und wedelte beschwichtigend mit der linken Hand. "Ach, ich wollte nur mal kurz aufs Klo." "Achso." Erleichtert atmete er aus und begab sich aufs stille Örtchen, um dort sprichwörtlich "Dampf abzulassen". Ein erheitertes Lachen war von Sakura zu hören, als sie an einer besonders lustigen Stelle des Filmes ankam. In Gedanken war sie die ganze Zeit über völlig bei dem Film gewesen und hatte ganz die Zeit vergessen. Doch als ihr Blick an der Uhr auf dem Nachtschränkchen hängen blieb, runzelte sie irritiert die Stirn. Lee befand sich nun schon seit einer guten Viertelstunde auf dem Klo und hatte bisher kein Lebenszeichen von sich gegeben. Plötzlich ertönte ein lautes Rummern, was Sakura -und da war sie sich absoulut sicher- noch nie gehört hatte. Es schien von Gästeklo nebenan zu kommen und bestätigte sie darin, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Seufzend setzte sie den Film auf Pause und verließ ihr Zimmer. Kurz klopfte sie an der Badezimmertür und wollte sicher gehen, ob alles in Ordnung ist. "Alles klar bei dir?" rief sie und bekam ein unverständliches Brummen als Antwort zu hören. "Was?" Eine Augenbraue hochziehend hielt sie ihr Ohr an die Tür und vernahm ein gepresstes "Ja!", was jedoch gleich darauf von einem lauten Geräusch begleitet wurde, welches sich verdächtig nach Blähungen angehört hatte. Schlagartig errötete Sakura aufs Äuserste und schlug sich die Hände vor den Mund, ehe sie von der Tür zurück wich. So etwas unangenehmes war ihr bis jetzt nur selten passiert. "War das Lee?" hörte sie auf einmal ihre Mutter fragen, welche an ihr vorbei spaziert war und bekam von ihrer Tochter nur ein Nicken als Bestätigung. Nachdenklich legte die Blonde ihren Finger ans Kinn und über legte, wie sie dem netten Jungen helfen konnte, welcher ihr ab der ersten Sekunde sympathisch gewesen war. Vor allen Dingen, als er ihr Essen in solch hohen Tönen gelobt hatte, hätte sie ihn am liebsten gleich da behalten, mit seinen runden Knopfaugen und der kindlichen Frisur, wobei er sie stark an ihren Sohn in Kindertagen und auch in gewisser Maßen an Sakuras Sportlehrer erinnerte. "Ich mache ihm mal einen Tee nach Großmutters Rezept. Ich sag dir, danach wird es ihm besser gehen." meinte sie und marschierte hinunter in die Bibliothek. Sakura seufzte. Das war eindeutig zu viel gewesen für heute. "Itachi, was waren das für Typen vorhin?" wollte Sasuke von seinem Bruder wissen und blickte ihn anklagend an, während dieser sich einen Verband um sein rotes und angeschwollenes Handgelenk legte. "Kümmer dich um deinen Scheiß, Sasuke." Angesprochener ballte seine Hand zur Faust. "Wir sind Brüder, man." rechtfertigte er sich und wollte Itachi zur Hand gehen. Dieser jedoch wies ihn ab, indem er sich weg drehte und verdüsterte seinen Blick nur. "Na, und? Das gibt dir noch lange nicht das Recht, dich in meine Angelegenheiten einzumischen." meinte Itachi und packte das Vebandzeug wieder in den Badezimmerschrank. "Schön. Aber, wenn du irgendwo blutend in einer Ecke liegst, werde ich dir nicht helfen!" schrie der Jüngere und verließ den Raum. "Ich hoffe, dass es niemals so kommen wird, Otōto." "Denkst du, deine Eltern haben sich schon entschieden?" wollte Sakura Lees Meinung hören und nahm auf der Kante seines momentanen Bettes Platz. "Keine Ahnung." seufzte er und ließ sich in die weichen Kissen sinken. "Ich habe so kein Bock, morgen auf Schule." lachte sie urplötzlich und senkte genervt den Kopf. "Ich auch nicht." "Schwänzen?" schlug sie vor und sah kurz aus dem Fenster, wobei die Aussicht nicht gerade die schönste war. "Entwickelst du dich jetzt zur Rebellin?" "Klar! Und morgen fange ich an mein Bett nicht mehr zu machen und stelle das Zähneputzen ein." Beide fingen an zu Grinsen, wurden dann aber von Sakuras müdem Gähnen unterbrochen. "Gute Nacht, Lee." wünschte sie ihm und fand Erwiederung, ehe sie den Raum verließ. | Wahre Freunde sind wie gute Feen, die mit dem zarten Hauch ihres sanften Flügelschlages Farbe in den Blick deines grauen Alltags bringen.| Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)