Das Versprechen von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 26: Liebe ohne Chance? ------------------------------ Warum er nicht? Haruka war so schnell sie konnte aus dem Palast geeilt. Auf dem runden Vorplatz stand zentral ein steinerner Springbrunnen, dessen Mittelpunkt der Schwarze Mond war. Serena saß da und weinte bitterlich, daneben Michiru die hilflos versuchte sie zu beruhigen. Als sie ihre Partnerin sah, atmete Neptun erleichtert auf, schon seit sie in der Zukunft auf Nemesis waren, hatten Haruka und Bunny eine tiefe Freundschaft zueinander entwickelt. Anders wie zuvor, war die stürmische Sandblonde nicht mehr nur ihre Beschützerin, sondern nahm immer mehr die Stellung der Vertrauten ein. Langsam erhob sich die Türkishaarige und Haruka nahm ihren Platz ein. „Hey, Mondgesicht, beruhig dich. Wir sind da. Hörst du?“ Serena schluchzte haltlos und klammerte sich an sie. „Ich … verstehe … es … nicht. … Saphir und Rubina … erinnern sich … Warum er nicht? Warum hasst er mich so sehr? … Ich kenne die ganze … Geschichte … und dennoch, verstehe ich es nicht. … Ich hab doch alles … getan. Ich wollte doch nur Frieden … und er badet in Hass. Warum? Warum will er nicht verstehen?“ Uranus: „Er kennt nichts anderes mehr. Nur Dunkelheit und Hass. … Vielleicht kommen seine Erinnerungen ja doch noch zurück.“ Redete sie beruhigend auf sie ein. Serena schüttelte den Kopf und wurde durch die liebevolle Stärke ihrer Freundin etwas ruhiger. „Er will nicht glauben! Er … er hasst mich. Jeder Moment mit mir … scheint ihm ein Graus … zu sein. Er will … alles so schnell wie möglich hinter sich bringen, nur um … mich … loszuwerden.“ Uranus: „ Mondgesicht, hör auf dir etwas einzureden. … Wenn hasst er sich. Er hat nie etwas anderes gelernt und jetzt … er kann einfach nicht aus seiner Haut.“ Das Herz der Sandblonden schmerzte vor Mitgefühl. Wie gern würde sie ihr den Kummer nehmen! Serena: „Warum konnte er mich in der Zukunft lieben, und hier nicht? … Bin ich so zum hassen?“ Verweint schaute sie hoch in die Augen ihrer Freundin. Haruka brach der Anblick das Herz. Das starke Herz ihrer Freundin drohte an Liebeskummer zu zerbrechen. „Wenn er das wirklich tut, dann hat er dich nicht verdient. Du bist das Licht und die Liebe der Galaxie und noch viel wichtiger unsere Prinzessin.“ Serena nickte und vergrub ihr Gesicht an der Schulter der Sandblonden. „Ich dachte immer, das man mit Liebe und Hoffnung alles schaffen kann, aber … ich habe mich geirrt. Der Hass ist stärker!“ Uranus: „Serena, nein …“ Sie nahm ihr Gesicht in die Hände und sah ihr tief in die verweinten Augen. „Nein. Hörst du mich? Das ist nicht wahr. Glaube an dich. Ich hab lange gebraucht, um deine wahre Macht zu erkennen. Das ist nicht der Silberkristall oder der Gral … es ist deine Liebe und Hoffnung. Verlier den Glauben nicht daran. Du hast die mächtigsten Feinde allein mit deinem Licht besiegt. Du hast in Mistress 9 unserer Saturn erweckt … Verlier dich nicht, das ist es nicht wert. Das ist ER nicht wert! Du wolltest herkommen um dein Versprechen einzulösen und das wirst du! Wir sind immer bei dir.“ Serena weinte leise. „Ich werde ihn nie wiedersehen. Ich werde meinen Diam nicht wiedersehen. …“ Das Schluchzen schüttelte ihren Leib nicht mehr so durch, aber der Schmerz in ihren Inneren war ungebrochen. ********************************************* Diamond stürzte schwer atmend aus der Tür des Palastes und wäre fast mit Sailer Neptun zusammen gestoßen, die an der Treppe stand und traurig ihre Partnerin und Prinzessin beobachtete. Diese sah ihn mit hasserfüllten Augen an. „Was wollt ihr? Könnt Ihr ihr nicht wenigsten etwas Zeit geben?“ Diamond: „Zeit wofür? Mich hassen zu lernen, weil ich der größte Idiot im Universum bin?“ Fragte er hecktisch und suchte den Platz nach Serena ab. Sein Blick blieb an ihr und Uranus hängen, die sich leise unterhielten. Selbst mit dem Abstand, konnte er ihre rot geweinten Augen sehen und den Schmerz, der von ihr ausstrahlte. Er trat einen Schritt näher zur Treppe heran und Neptun versperrte ihm den Weg. „Was habt ihr vor? Sie leidet schon genug und braucht nicht noch mehr Demütigungen von euch!“ Sein Blick glitt reumütig zu Serena und er sagte leise und Schuldzerfressen: „Ich habe Fehler gemacht, mehr als es einem Menschen gut tut. … Aber ich will sie nicht verlieren. Ich liebe sie, mehr als mein Leben.“ Neptun: „Das fällt euch reichlich spät auf.“ Meinte sie verächtlich. „Ich weiß. Ich habe ihr nicht geglaubt, gedacht, das jedes Wort das sie zu mir sagt eine Lüge ist. Ich bin ein Idiot, das weiß ich, doch ich bitte euch, lasst mich zu ihr. Weder will ich einen Krieg, noch ihr weiter Schmerz bereiten. Ich will mich wenigstens entschuldigen, selbst wenn sie mir nicht glauben sollte.“ Michiru sah ihn lange an. „Erinnert ihr euch jetzt?“ Diamond nickte und zögernd trat sie beiseite. „Verletzt Ihr sie noch ein weiteres Mal, werdet Ihr mehr als nur Uranus zu fürchten haben.“ Prophezeite sie ihm so kalt wie Eis und ohne jedes Zögern. Danach ließ sie ihn durch und er beeilte sich zum Brunnen zu kommen. Knapp zwei Meter davor, nahm er das Tempo raus und hört noch ihre letzten Worte: „Ich werde ihn nie wiedersehen. Ich werde meinen Diam nicht wiedersehen. …“ Uranus strich ihr hilflos über den Rücken. Eine Bewegung im Augenwinkel ließ sie den Kopf drehen und wütende Blitze schossen auf ihn ein. „Bitte.“ Formten seine Lippen. Sie warf einen Blick zu Michiru, die ihr traurig zunickte. Die brennende Wut die in ihren dunklen Iriden stand, wiesen ihm ein Bild der Zukunft, falls er ihrem Mondgesicht weiter weh tat. Langsam ließ er sich vor der weinenden Prinzessin nieder und legte eine Hand auf ihren Arm. Serena zuckte zusammen und ihr Kopf raste zu ihm rum. Sie schluckte und ihre Stimme klang rau. „Was wollt ihr? Ich brauche noch Zeit.“ „Warum weint ihr?“ Fragte er sanft. Serena richtete sich gerade auf. „Das würdet ihr eh nicht verstehen. Ihr versteht nur was von Hass!“ „Und wenn ich es verstehen will? Wenn ich euch verstehen will?“ Bittend suchte er ihren Blick. Sie sah ihn an, als hätte sie ihn noch nie zuvor gesehen. „Das könnt ihr gar nicht. Es gibt keine Liebe in eurem Herzen. Selbst die zu euren Geschwistern, ist am absterben.“ Sie löste sich aus Uranus Armen und stand auf. Diese ließ es nur wiederstrebend zu. „Dann lernt es mich! Bringt mir die Liebe bei! Euer Herz ist so groß, bitte helft mir Liebe neu zu finden.“ Seine Augen suchten nach den ihren und sie schüttelte den Kopf. Sein Herz drohte unter der Ablehnung zu zerspringen. „Was soll man jemanden beibringen, der nur noch Kälte in sich spürt? … Gebt mir bitte etwas Zeit, ich werde an den Verhandlungstisch zurückkehren, wie ich es versprach.“ Sagte sie und lief einige Schritte davon. Er stand auf und rief ihr nach. „So wie du mir versprachst dich um Nemesis zu kümmern?“ Wütend drehte sie sich zu ihm um. „Ich habe es nicht euch versprochen. Ich gab es einem Mann, der wieder begonnen hat zu lieben. Der MIR das Leben rettete und dabei sein eigenes verlor.“ „Also doch mir.“ Meinte er trocken. Wütend drehte sie sich um und sah in die Ferne. Die Trauer kehrte in sie zurück. „Nein, ihr wart das nicht. Ich werde ihn nie wiedersehen. Er ist tot.“ Und weitere Tränen rollten ihr über die Wangen. Er lief zu ihr und riss sie in die Arme. „Warum solltet ihr mich nicht lieben können, wenn ihr ihn liebtet?“ Sie wehrte sich und schlug gegen seine Brust. „Weil ihr nicht er seid. Sein Herz war rein. Er liebte mich und fand einen Weg, selbst über den Tod hinaus, bei mir zu sein. Für ihn war der Hass längst vergessen und er glaubte an eine Zukunft in Frieden und Glück.“ Geduldig ließ er ihre Attacke über sich ergehen. „Er liebte dich und in seinen Träumen, ob Tod oder lebendig verfolgtest du ihn. Dein Lächeln, deine liebevolle Art und dein unbändiger Glaube an das Gute. Als er die Chance sah, dich noch einmal zu sehen, hat er sie ergriffen und hat die wahre Liebe gefunden. … Du hast ihm verziehen, das er deine kleine Tochter jagen ließ und selbst jetzt liebst du ihn noch, obwohl er dir das Herz gebrochen hat.“ Jedes seiner Worte traf sie und sie suchte in seinen Augen, nach dem, dem ihr Herz gehörte. Leise und hoffnungsvoll flüsterte sie: „Diam?“ „Ich bin hier mein Engel. … Bitte verzeih mir. Ich weiß, dass ich viele Fehler gemacht habe, aber ich flehe dich an, gib uns noch eine Chance; eine wirkliche Chance.“ „Diam!“ Hauchte sie. Er lächelte so sanft und liebevoll an, wie es nur aus ihren Träumen kannte. „Diam!“ Rief sie glücklich und schlang die Arme um ihn. Seine Lippen senkten sich auf die ihren. Ein Kuss in dem all ihre aufgestauten Gefühle lagen; Liebe, Schmerz, Sehnsucht, um Verzeihung bittend und Leidenschaft. Die übrigen Sailor Krieger, sowie Rubina, Saphir und die vier Schwestern waren aus dem Palast gekommen und besahen glücklich das Paar. Uranus hatte ein breites Grinsen im Gesicht und man hätte schwören können, dass in ihren Augenwinkeln Tränen glänzten. Um das zu vertuschen, rief sie den beiden zu, die die Finger nicht voneinander lassen konnten: „Hey, ihr habt Zimmer!“ Die Freunde lachten und Serena löste sich wiederwillig von ihrem dunklen Prinzen. Ehe sie etwas sagen konnte, meine er lachend und mit liebevoll leuchtenden Augen. „Für heute gibt es wichtigeres als Verhandlungen. Also lasst uns feiern. Die Monde werden wieder zu einer Familie!“ Alles um sie herum jubelte und Serena setzte ihren Silberkristall ein, der den Planeten in ihr Licht tauchte. ********************************************* Weit entfernt auf einen anderen Planeten, in einer anderen Galaxie, sahen drei böse Augenpaare dem Schauspiel zu. Unbändige Wut, gepaart mit Rache und Eifersucht schworen, dass sie die Monde stürzen würden.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)