Das Versprechen von Wolfshund ================================================================================ Kapitel 54: Familie I --------------------- Die künftigen Schwiegereltern In dem kleinen Park, nahe Bunnys Elternhaus, hinter einer großen Hecke, landete die große Sternschnuppe des Prinzenpaars. Die Krieger und Generäle hatten sich schon beim Einflug in die Stadt bereits in ihre jeweiligen Richtungen zerstreut; während Calaverite und Jedite sich dem Westen der Stadt annehmen wollten, würden Rubeus und Zeusite den Osten absichern. Die Inneren und Äußeren hatten Privat mehr als genug zu tun und würden sich erst in den nächsten Stunden wieder bei ihrer Prinzessin melden können. Serena zog die Schultern hoch und ihre Verwandlung in Bunny setzte ein. Sie trug jetzt nicht mehr ihr Prinzessinnenkleid, sondern einen hellblauen Jeansrock, ein rotes Spagettitop und leichte Sandalen. Diamond hatte sich für eine dunkle Jeans und ein helles Hemd entschieden, bei dem die obersten zwei Knöpfe offen standen. Nichts erinnerte mehr an den dunklen Prinzen. Die goldenen Achtzackigen Sterne waren mit ihrer Wandlung zum Menschen verschwunden. Serena holte tief Luft, sie und Diamond waren schweigend den Weg entlang gegangen und standen jetzt vor ihrem Elternhaus. Sie kam sich nach all der Zeit fast etwas fehl am Platz vor; sie war nicht mehr das Mädchen das vor einem Jahr in die Zukunft gereist war um mehr zu erfahren. Heute war sie reifer, die Vergangenheit wie sie sie kannten lag wie die verfälschte Zukunft hinter ihr. Sie und Diam würden gemeinsam in ein neues Leben gehen, ihr Leben führen das sie sich wünschten, mit dem Partner den sie wirklich liebten. Aber wie sollte sie das alles ihren Eltern erklären? Wie sollte sie ihnen beibringen, dass sie seit ihrem 14 Lebensjahr Sailor Moon gewesen ist, Prinzessin des Weißen Mondes und die Zukunft sie als Königin zweier Monde vorsah? Diamond lächelte sanft zu ihr herab und drückte aufmunternd ihre Hand. Sie warf ihm einen dankbaren Blick zu, ehe sie zur Tür ging und klingelte. Sie hatte zwar noch immer ihren Schlüssel, aber irgendwie wollte sie jetzt nicht völlig unangekündigt ins Haus platzen. Es dauerte einige Sekunden ehe ihr Ikuko die Tür öffnete. Überrascht starrte sie sie einen Moment an, ehe sie ihr überglücklich um den Hals fiel. In Serenas Augen stiegen Freudentränen und sie genoss die warme Umarmung ihrer Mutter. „Bunny. Meine Bunny. Du bist wieder da.“ Hauchte ihre Mutter unter Tränen. „Mama, ich hab dich so vermisst.“ Erwiderte die Silberblonde tief bewegt. Noch einige weitere Sekunden vergingen, ehe sich Ikuko von ihr lösen konnte und völlig aufgelöst sagte: „Komm doch rein, was stehen wir denn hier draußen rum.“ Serena lächelte und warf einen Blick hinter sich, wo noch immer Diamond stand und still schmunzelnd die Szene beobachtete. „Mama darf ich dir erst jemanden vorstellen?“ Ikuko bemerkte erst jetzt den großen Weißhaarigen der einige Schritte hinter ihrer Tochter gewartet hatte. „Das ist Diamond … Black.“ Sagte Serena etwas zögerlich beim Nachnamen. Diamond lächelte gewinnend und verbeugte sich elegant vor der Dame des Hauses. „Es freut mich euch kennenzulernen, Frau Tsukino.“ Ikuko schnappte unmerklich nach Luft. Der Mann beeindruckte sie, aber zugleich jagte er ihr einen Schauer über den Rücken. „Nun dann, es freut mich euch kennenzulernen, Herr Black.“ Entgegnete sie und hielt ihm die Hand hin. Er nahm sie und hauchte einen Kuss auf ihren Handrücken. Wieder dieser Schauer der sie bis tief in ihr Inneres erschütterte. „Ach … kommt doch erst mal rein, drinnen können wir besser reden.“ Sagte sie forsch und scheuchte ihre Tochter ins Innere des Hauses. Drinnen hatte sich kaum etwas verändert seit Bunny vor einem Jahr gegangen war und zielstrebig lenkte Ikuko die beiden ins Wohnzimmer. Diamond stellte ihren Koffer im Flur ab und setzte sich aufs Sofa neben seine Liebe. Ikuko holte einige Getränke und Gläser und setzte sich in den Sessel. Serena holte die Fotos aus ihrem Rucksack, die sie noch vor wenigen Tagen mit Hilfe von Setsuna, Michiru, Diamond, Rubina und Saphir gemacht hatte, zuletzt auch mit den Inneren, die sie in *Europa besucht* hatten. Es gab sehr viele unterschiedliche Aufnahmen, die Landschaften, Städte und Sehenswürdigkeiten zeigten, aber auch sie mit ihren Freunden oder auch wie sie und Diamond zusammen waren. Gerade diese Bilder sollten ihren Eltern helfen sich an die neue Situation zu gewöhnen. Sie wollte sie ganz langsam mit all dem konfrontieren, daher hoffte sie, dass die Bilder sie etwas gütlicher stimmen würde. Etwa eine Stunde verging in der Serena mit ihrer Mutter die Bilder durchging, wo was gewesen ist und was sie darauf sah. Die Haustür öffnete sich und die Stimmen von Kenji und Shingo waren im Flur zu vernehmen. Über den Koffer im Durchgang sich verwundern, traten sie ins Wohnzimmer und schauten stumm auf Bunny, die ihnen warm entgegen lächelte. „Hallo … ich bin wieder zurück!“ Sagte sie in die kurze Stille hinein. In Kenjis Augen traten Tränen und er rannte auf seine Tochter zu und schloss sie fest in die Arme. „Mein Mädchen, mein kleines Mädchen, du bist endlich wieder da. Warum hast du nicht Bescheid gesagt, das du heute zurück kommst?“ „Ich wollte euch überraschen.“ Sagte sie schluchzend. Ihr Vater brauchte eine gefühlte Ewigkeit bis er sich von ihr löste, nur um den Platz Shingo frei zu machen, der seiner Schwester um den Hals fiel. „Ich habe dich dumme Nuss ganz schön vermisst. Keiner mehr da der Mist baut.“ Sagte er neckend, während in seiner Stimme Tränen schwangen. Serena lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Ich hab dich auch vermisst kleiner Bruder.“ Währenddessen fiel Kenjis Blick auf Diamond der sich im Sofa zurückgelehnt hatte und nun aufstand, um den Herrn des Hauses angemessen zu begrüßen. „Wer … wer ist das?“ Fragte er in den Raum und Serena drehte sich zu ihnen. Diamond verbeugte sich kurz, wie zuvor bei Ikuko, und erwiderte ruhig. „Mein Name ist Diamond Black und ich bin … ein Freund … eurer Tochter.“ „Ein Freund soso …“ Murrte er. Serena schüttelte lächelnd den Kopf. „Ja Papa, er ist ein Freund, genau genommen mein fester Freund. …“ „Aber aber …“ Begann er zu stottern. Ikuko, die schon auf den Bildern sehr deutlich die Gefühle beider wahrgenommen hatte ging schnell dazwischen. „Shingo holst du das Sitzkissen? Ich geh den Tee holen, dann können wir reden und ihr könnt uns erzählen wie ihr euch kennengelernt habt.“ Sagte sie beschwichtigend und Kenji nickte traurig. Jetzt hatte er sein kleines Mädchen wieder und doch nicht. Erst als seine Frau und Shingo zurück waren fragte er: „Was ist denn mit diesem anderen … diesen Mamoru geworden? Ich dachte ihr wolltet euch überlegen wie es weiter geht.“ Fragte Vater Tsukino unsicher. Serena nahm einen Schluck frischen Tee aus ihrer Tasse und überlegte was sie genau darauf erwidern wollte. „Wir haben uns getrennt. Seit wir damals zusammen kamen ist sehr viel passiert und wir haben festgestellt, dass wir einfach nicht zusammen gehören.“ Irgendwas an Bunny Satzbau kam ihrer Mutter seltsam vor. Augenbrauen anhebend, fragte sie skeptisch. „Ist da noch mehr was es zu sagen gibt.“ Serena wusste, das das jetzt ihre Chance für die Wahrheit war, hatte aber zu viel Angst sie wirklich zu nutzen. Diamond sah ihr Dilemma und erwiderte an ihrer statt. „Es gibt da leider noch sehr viel mehr zu sagen, Frau Tsukino. Nicht nur was Mamoru anbetrifft, sondern auch was Usagi angeht.“ Kenji knurrte leise. „Und das wollen sie wissen? Sie kennen sie doch kaum.“ Diamond behielt seine unergründliche Fassade. „Ich kenne ihre Tochter schon sehr lange, leider aber nicht lang genug, als das es ausreichend wäre.“ „Wie können Sie es wagen …“ Begann er los zu poltern. Jetzt reichte es Serena und sie stand Ruhegebietend auf. „Papa, hör auf. Egal was du sagst, ich liebe diesen Mann und er hat Recht; ich kenne ihn schon sehr lange, genau genommen länger als das ich euch kenne.“ „Das ist doch unmöglich.“ Entgegnete er entgeistert über das Auftreten seiner Tochter. „Nein ist es nicht!“ Sie seufzte und fasste nach Diamonds Hand die ihr die Kraft gab das kommende durchzustehen. „Ich bin Serenity, Prinzessin und Thronerbin des Königreiches des Weißen Mondes.“ Shingo brach in schallendes Gelächter aus. „Das ist gut, den muss ich mir merken. … Sag mal hat Europa deine Birne noch weicher werden lassen?“ Prustete er haltlos, während ihre Eltern sie ungläubig anstarrten. Serena schüttelte traurig den Kopf. Es gab nur eine Möglichkeit ihnen zu beweisen, dass sie die Wahrheit sagte. Sie schloss die Augen und nur eine Sekunde später stand sie als Prinzessin vor ihnen. Das Lachen blieb ihrem Bruder im Hals stecken und ihre Eltern wurden kalkweiß im Gesicht. „Aber wie … wie hast du …“ Brachte Ikuko kurz vor einer Ohnmacht hervor. Serena setzte sich und sagte leise. „Mit 14 bin ich als Sailor Moon erwacht und habe seither gegen das Böse gekämpft …“ „Sailor … Sailor Moon … DU bist Sailor Moon?“ Heldenverehrung durchdrang Shingos Stimme. Seine Schwester nickte leicht. „Ja, ich bin Sailor Moon. Seit damals hab ich gegen die verschiedenen Ausgeburten des Bösen gekämpft und habe Freunde gefunden, die wie ich das Schicksal der Sailor Krieger tragen. So hab ich damals auch Mamoru kennengelernt, er ist wie ich. Er ist der Prinz der Erde und wir waren durch ein gemeinsames Schicksal aneinander gebunden. …“ „Moment. Was genau ist damals geschehen? Wie bist du zu DEM geworden???“ Fragte Kenji völlig am Ende mit den Nerven. „Papa das hier ist keine Krankheit, das bin ich. Ich im Kompletten, man kann nicht die Teile von mir trennen. Ich bin Usagi Tsukino ebenso wie ich Prinzessin Serenity bin. Beides ist eins.“ „Nein, du bist unsere Tochter, ein einfaches Mädchen, das vielleicht etwas tollpatschig ist, aber dafür ein großes Herz besitzt.“ Serena schüttelte den Kopf. „Papa, ich bin das immer noch, aber auch mehr. …“ Ikuko: „Wie konntest du das alles durchleben, ohne dass wir etwas davon mitbekommen haben?“ Tiefe Trauer lag in der Stimme ihrer Mutter. „Ihr habt es leider zu oft mitbekommen, zu meinem damaligen Glück habt ihr es auf die üblichen kleinen Probleme eines Teenagers bezogen …“ Sie grinste dabei. „Die ich dazu auch noch hatte.“ Kenji schluckte und bat sie aus einem Gefühl heraus. „Erzähl uns bitte alles. … Wir kennen dich nicht mehr und ich will das sich das ändert.“ Bunny holte tief Luft und begann von der Zeit im Silberjahrtausend bis heute zu erzählen und versuchte so wenig wie möglich auszulassen, selbst Chibiusa ließ sie dabei nicht aus. Als sie endete strich sich Ikuko zum wiederholten Mal die Augen aus. „Wie hast du das alles nur so fertig bringen können?“ Serena lächelte und nahm ihre Hände. „In dem ich wusste, dass ich eine wundervolle Familie habe wo ich mich zurück ziehen kann. Wo ich nicht kämpfen muss und ich ein einfaches Mädchen sein konnte.“ Luna hatte sich in der Zwischenzeit unbemerkt bei ihnen eingefunden und lag an der Wohnzimmertür. Ihre Augen strahlten vor Wärme und als Serenas Blick sie traf kullerten bei der Prinzessin die Tränen. „Luna.“ Hauchte sie. Die kleine Katze sprang auf und rannte in ihre Arme. „Ich hab dich so vermisst.“ Die kleine schwarze Katze schnurrte, sie hatte ihr so vieles zu sagen und hatte Angst bei der Familie ihre Stimme zu zeigen. Sanft strich Serena ihr über den Kopf. „Keine Angst, egal was du machst, du wirst immer bei mir bleiben wenn du das willst.“ Lunas Augen glänzten und sie gab sich einen Ruck. „Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“ „Die die Katze … Luna .. sie … sie spricht …“ Stotterte Shingo und stand so nah an einer Ohnmacht, das sich bereits die Augen verdrehten. Luna kicherte. „Ja ich spreche. Ich gehöre wie Bunny dem Mondvolk an.“ „Und sie war meine Mentorin und Vertraute über die ganzen Jahre.“ Klärte sie nachträglich ihre Familie auf. Sie hatte es nicht fertig gebracht ohne Lunas Zustimmung von ihr zu berichten. Luna schnurrte und sah zu ihr auf und ihr Blick fiel zum wiederholten Male auf den Achtzackigen Stern. Seit ihrer Enthüllung, dass sie die Prinzessin des Weißen Mondes ist, hatte sie sich nicht zurück verwandelt. „Du bist als Kosmos erwacht.“ Hauchte sie ehrfürchtig. Serena nickte. „Ja, aber nicht allein. … Diam ist …“ „Der Krieger des Kosmos.“ Beendeten sie gemeinsam den Satz. „Ja, das habe ich mir gedacht. Ihr gehört zusammen.“ Meinte Luna in völliger Überzeugung. „Kos… kos … Kosmosss …“ Stotterte Kenji der das alles einfach noch nicht verarbeiten konnte. „Woher weißt du das?“ Serenas ignorierte ihren Vater für den Moment. Sie konnte derzeit nichts sagen, das ihm helfen würde. Luna lächelte. „Meine Erinnerungen kamen im letzten Monat vollständig zurück. Anscheinend waren meine Erinnerungen an deine gekoppelt.“ Serenas Familie war stumm und konnte kein Wort mehr heraus bringen, DAS war eindeutig zu viel und der letzte Tropfen der das Fass zum überlaufen gebracht hatte. Die Silberblonde sah ihr Problem und fragte sanft. „Wollt ihr mit zum Mond kommen? Vielleicht fällt es euch dann leichter zu verstehen.“ Ikuko nickte. „Aber erst in den nächsten Tagen, hier ist zu viel, als das wir einfach weg könnten.“ Kenjis Blick streifte Diamond und grummelnd fragte er. „Sie sind dieser Prinz der sie damals angegriffen hat?“ Diamond nickte leicht. „Ja und nein. Leider gibt es Manipulationen die über das menschliche hinaus gehen. Schon da und ohne unsere Erinnerungen habe ich sie von Herzen geliebt, jedoch hab ich falsch gehandelt und mein späterer Tod war die gerechte Strafe dafür.“ „Kommt so eine Manipulation, wie sie es ausdrücken, noch mal vor?“ Diamond schüttelte sehr ernst den Kopf. „Nein, niemals wieder. Ich würde für sie sterben und ehre sie an jeden Tag an dem wir leben.“ Kenji nickte, er würde einige Zeit brauchen um mit seinem *neuen Schwiegersohn* klar zu kommen, aber auch er konnte nicht übersehen wie sehr die beiden sich liebten. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)